Forum: Offtopic Manche Leute scheinen zu viel Geld zu haben


von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich höre gerade in den Nachrichten dass beim Superbowl in den USA 
angeblich Eintrittspreise bis zu $35000 gefordert werden. Man wundert 
sich...

: Gesperrt durch Moderator
von Paul B. (paul_baumann)


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Gerhard O. schrieb:
> Man wundert
> sich...

Das habe ich aufgegeben, sonst käme ich in dieser Zeit zu nichts Anderem 
mehr.

;-)

MfG Paul

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Es ist doch nur Geld und wem der Besuch einer solchen Veranstaltung 
wichtig ist und wer es entbehren kann, der zahlt eventuel gern was es 
kostet. Manch Einem mögen wir unglaublich reich erscheinen. Aber "arm" 
und "reich" werden im sozialen Umfeld definiert.

Namaste

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Das sind vermutlich alles so Leute wie er hier:
Beitrag "Was mit 2,5 millionen $ anfangen?"

von Peter D. (peda)


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Na woher sollen denn die Millionen kommen, die die Akteure vorne und 
hinten reingestopft kriegen.
Möchte lieber nicht wissen, was Katy Perry für ihren Auftritt kriegt.
Oder sind es schon Milliarden?

von Purzel H. (hacky)


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Es geht gar nicht um das Ticket. Sondern darum, die Leute wissen zu 
lassen, dass man sich das Ticket geleistet hat. Natuerlich nicht fuer 
einen Stehplatz hinter dem Pfeiler. Fuer eine nationsweite Inszenierung 
sind 35k nicht allzu viel. Andere muessen dafuer in den Dschungel...

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Und da jammert man, das die Reichen immer reicher und die Armen immer 
ärmer werden.

Ist es nicht die Mittelschicht, die den reichen das Geld in irgendwelche 
Körperöffnungen stopft?. Funktioniert doch überall gleich, da ist man 
Fan und trägt die  Kohle zu seinen Idolen.

Und was die Fans nicht stopfen, das macht in Deutschland der öffentlich 
rechtliche Rundfunk mit unser allen Gebühren...

von Michael S. (mikel_x)


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Kauf dir ne große Villa auf Kredit, dann bekommst du von der Bank noch 
das Geld für einen dekadenten Lebenswandel "geschenkt"...

http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/35381-dk-hypo-negativ

Anscheinend versuchen die jetzt ihr Luftgeld auf Teufel komm raus 
loszuwerden und dafür Pfandrechte, alias Hypotheken, für Sachwerte 
einzusammeln.

Nachtigall ick hör dir trapsen... ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Edit wegen I-Pad-Blödsinn_Worterkennung

Mein Großvater sagte 1986 in Ostberlin, er wolle nicht noch einen
Währungsschnitt erleben als ich ihn fragte warum er seinen Darmkrebs
nicht neuerlich behandeln lassen wolle.
Er sah da schon den Untergang der DDR kommen, was ich überhaupt nicht 
glauben wollte. Aber heute trampelt auch bei mir ein Vogel gewaltig 
durchs Stübchen.

Namaste

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Edit wegen I-Pad-Blödsinn_Worterkennung

> Aber heute trampelt auch bei mir ein Vogel gewaltig
> durchs Stübchen.


?? Das ist aber auch nicht verständlicher! Meinst Du damit das an jedem 
deiner Möbelstücken ein Kuckuck klebt??

MfG,

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Es ist keine Nachtigall mehr wo i da trapsen höre, eher ist es ein Moa 
der durch Oldeurope trampelt.

Kuckuck? Nein, danke. Sowas brauch ich nicht. Hier regiert eine 
schwäbische Hausfrau und ich lass eh mich auf Nix ein. Bänker bleiben 
vor der Tür, zumindest so gut es geht.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (rudi994)


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Gerhard O. schrieb:
> Eintrittspreise bis zu $35000 gefordert werden. Man wundert sich...

Paul Baumann schrieb:
> Das habe ich aufgegeben, sonst käme ich in dieser Zeit zu nichts Anderem

Mich wundert auch nichts mehr. Na ja, trotz wenig Kapital kann ich mir 
wenigstens Bücher von Marx&Engels leisten und etwas zum Thema lesen :)

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Ja, ja, ... es sind immer die Anderen, die Böses tun ... und sei es nur, 
dass sie sich Sport anschauen wollen ...

von Karl H. (kbuchegg)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich höre gerade in den Nachrichten dass beim Superbowl in den USA
> angeblich Eintrittspreise bis zu $35000 gefordert werden.

Ja, am Schwarzmarkt.

Das Recht, sich eine Superbowl Eintrittskarte zum regulären Preis kaufen 
zu können, wird verlost. So manch Glücklicher hat beim losen Glück und 
ergattert eine Karte, die er am Schwarzmarkt teurer verkaufen kann, weil 
er selbst gar nicht hingehen will.

von J. A. (gajk)


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Ihr habt gut jammern - sind doch die Penthousepreise in St. Moritz 
letztes Jahre DERMASSEN in die Höhe gestieben... :-)

von Paul B. (paul_baumann)


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J. Ad. schrieb:
> Ihr habt gut jammern - sind doch die Penthousepreise in St. Moritz
> letztes Jahre DERMASSEN in die Höhe gestieben... :-)

Furchtbar! Schlimm!

Ich komme selbst auch nicht mehr bis Nizza, nur noch bis Nazza!

http://www.nazza.de/

;-)

MfG Paul

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Michael Sch. schrieb:
> Kauf dir ne große Villa auf Kredit, dann bekommst du von der Bank
> noch
> das Geld für einen dekadenten Lebenswandel "geschenkt"...
>
> http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/35381-dk...
>



Kann mir da mal jemand weiterhelfen, finde nicht die Informationen, die 
ich brauche, um das zu verstehen.
Kommen nur Leute in den Genuß der negativen Zinsen, welche schon einen 
Kreditvertrag unterschrieben haben, oder kann man dass jetzt auch noch 
machen?
Dann könnte man sich ja wirklich noch ein Hau leisten, und der 
Wechselkurs ist ja auch fest zwischen  € und Kronen.
Wo ist der Hacken an der Sache?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Michael M. schrieb:
> Wo ist der Hacken an der Sache?

Du hast Schulden. Bist also Schuldner. Im Gegenwert verbucht die Bank 
eine Immobilie als Sicherheit und dann geht die Bank zur EZB und bekommt 
(wegen der 1% Regel) das 100-Fache an neuem Kredit.
Die brauchen deshalb jeden der für Schulden unterschreibt damit die ihr 
Kasino ausbauen können.

Und wenn das Banken-Kartenhaus zusammen bricht, dann bist Du die 
Immobilie los - denn die gehört der Bank solange die Schulden da sind.

Das gilt allgemein - nur versucht die Bank mit den Negativ Zinsen noch 
mehr Bauern zu fangen.

: Bearbeitet durch User
von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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So wie du es beschreibst, gibt es den Hacken nur, wenn das 
Währungssystem zusammenbricht, das glaub ich aber nicht, weil die alles 
versuchen werden, das es nicht dazu kommt. Sonst gelten die normalen 
Risiken wie immer.

von P. M. (o-o)


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Markus Müller schrieb:
> Die brauchen deshalb jeden der für Schulden unterschreibt damit die ihr
> Kasino ausbauen können.

Man sollte ein bisschen vorsichtig sein, wenn man unser Geldsystem 
kritisiert. Es ist nämlich bei weitem nicht nur schlecht, sondern ein 
wichtiger Motor für die moderne, leistungsfähige Wirtschaft. Es lohnt 
sich, eine gewisse volkswirtschaftliche Bildung sich anzueignen. Klar 
gibt es gewisse Auswüchse, aber die beseitigt man nicht, indem man das 
System wegschmeisst, sondern indem man mehr Transparenz einführt und 
Rendite/Haftung stärker koppelt.

von Kai M. (kai_mauer)


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P. M. schrieb:
> Es lohnt
> sich, eine gewisse volkswirtschaftliche Bildung sich anzueignen.

Die wird er wohl haben, deswegen kam er zu diesem Schluß:
> Die brauchen deshalb jeden der für Schulden unterschreibt damit die ihr
> Kasino ausbauen können.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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P. M. schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>> Die brauchen deshalb jeden der für Schulden unterschreibt damit die ihr
>> Kasino ausbauen können.
>
> Man sollte ein bisschen vorsichtig sein, wenn man unser Geldsystem
> kritisiert. Es ist nämlich bei weitem nicht nur schlecht, sondern ein
> wichtiger Motor für die moderne, leistungsfähige Wirtschaft. Es lohnt
> sich, eine gewisse volkswirtschaftliche Bildung sich anzueignen. Klar
> gibt es gewisse Auswüchse, aber die beseitigt man nicht, indem man das
> System wegschmeisst, sondern indem man mehr Transparenz einführt und
> Rendite/Haftung stärker koppelt.

rofl
ymmd

ich emfehle fürs 1. Den Klassiker

Namaste

von Rüdiger K. (sleipnir)


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P. M. schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>> Die brauchen deshalb jeden der für Schulden unterschreibt damit die ihr
>> Kasino ausbauen können.
>
> Man sollte ein bisschen vorsichtig sein, wenn man unser Geldsystem
> kritisiert. Es ist nämlich bei weitem nicht nur schlecht, sondern ein
> wichtiger Motor für die moderne, leistungsfähige Wirtschaft. Es lohnt
> sich, eine gewisse volkswirtschaftliche Bildung sich anzueignen. Klar
> gibt es gewisse Auswüchse, aber die beseitigt man nicht, indem man das
> System wegschmeisst, sondern indem man mehr Transparenz einführt und
> Rendite/Haftung stärker koppelt.

“Eigentlich ist es gut, dass die Menschen der Nation unser Banken- und 
Geldsystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine 
Revolution noch vor morgen früh.”
- Henry Ford (1863-1947), Gründer der Ford Motor Company

“Ich habe bisweilen den Eindruck, dass sich die meisten Politiker immer 
noch nicht darüber im Klaren sind,  wie sehr sie bereits heute unter der 
Kontrolle der Finanzmärkte stehen und sogar von diesen beherrscht 
werden.”
- Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans Tietmeyer, geb. 1931, 
Ex-Bundesbankpräsident, am 03.02.1996

“Eine große Industrienation wird von ihrem Kreditsystem kontrolliert. 
Unser Kreditsystem liegt konzentriert in den Händen einiger Weniger. Wir 
sind zu einer der schlecht regiertesten, eine der am meist 
kontrollierten und dominierten Regierung der Welt geworden. Nicht länger 
eine Regierung der freien Meinung, nicht länger eine Regierung der 
Überzeugung und Wahlen der Mehrheit, sondern eine Regierung der Meinung 
und Zwang einer kleinen Gruppe dominierender Menschen.”
- Theodore Roosevelt (1858-1919), 26. Präsident der USA, im Jahre 1912

“Durch Kunstgriffe der Bank- und Währungspolitik kann man nur 
vorübergehende Scheinbesserung erzielen, die dann zu umso schwererer 
Katastrophe führen muss. Denn der Schaden, der durch Anwendung solcher 
Mittel dem Volkswohlstand zugefügt wird, ist umso größer,  je länger es 
gelungen ist, die Scheinblüte durch Schaffung zusätzlicher Kredite 
vorzutäuschen.”
- Ludwig Heinrich Edler von Mises (1881-1973), 
österreichisch-US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und 
Vertreter der Österreichischen Schule der Ökonomie

von P. M. (o-o)


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Winfried und Kai, ich habe vorgeschlagen, man solle sich mal 
differenziert damit auseinandersetzen. Warum man das verspotten muss, 
ist mir ein Rätsel. Vielleicht aus Angst, dass man dann seine Meinung 
ändern müsste oder die Welt doch nicht so simpel-böse ist wie 
angenommen?

Erstaunlicherweise hat sich der Wohlstand seit den Zeiten, aus denen 
Rüdigers Zitate stammen, doch nochmals merklich verbessert. Nur schlecht 
kann es also nicht sein. Klar ist das Finanzsystem nicht gerecht, aber 
trotzdem ermöglicht es eine Wirtschaft, die im Westen seit über 150 
Jahren stets mehr Wohlstand ermöglicht. Da ist es einfach falsch, wenn 
man mehr oder weniger behauptet behauptet, das Finanzsystem würde in die 
Knechtschaft führen.

von Karl H. (kbuchegg)


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P. M. schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>> Die brauchen deshalb jeden der für Schulden unterschreibt damit die ihr
>> Kasino ausbauen können.
>
> Man sollte ein bisschen vorsichtig sein, wenn man unser Geldsystem
> kritisiert.

Hat er das?

So wie ich das lese, hat er die Banker kritisiert, die mit dem Geld 
anderer Leute zocken gehen. Gewinne werden behalten, wenn es Verluste 
gibt, speziell massive Verluste, muss die Allgemeinheit einspringen.

> Es ist nämlich bei weitem nicht nur schlecht, sondern ein
> wichtiger Motor für die moderne, leistungsfähige Wirtschaft.

Hmm. Ich sehe das Wetten auf Gewinn oder Verlust jetzt nicht wirklich 
als den Motor an. Die Erzeugung von Gütern - ja. Da ensteht etwas, das 
einen Wert darstellt. Aber was bitte entsteht, wenn jemand auf steigende 
oder fallende Aktienkurse wettet? Geld aus dem Nichts zu lukrieren hat 
noch nie funktioniert. Auch wenn ich keine volkswirtschaftliche Bildung 
habe, aber soviel weiß ich auch.

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz schrieb:
> Geld aus dem Nichts zu lukrieren hat noch nie funktioniert.

Natürlich funktioniert das - seit 1970 kann das in D jede Bank, denn sie 
haben seither das Geldschöpfungsrecht.

Dass sie und nicht der Staat das Geldschöpfungsrecht haben, ist das 
eigentliche Problem.

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Die Frage ist doch auch: ist dieser Wohlstand wirklich das Produkt 
dieses Finanzsystems bzw. wäre er ohne dieses Finanzsystem nicht oder 
etwa gar etwa noch eher denkbar?
Meiner Ansicht nach beruht der Wohlstand auf dem 
wissenschaftlich/technischen Fortschritt und der geleisteten Realarbeit.
Und gerade in den Gründerjahren vor und nach dem Krieg wurde wirklich 
geschuftet.
Wenn man bedenkt, daß wir trotz Rekordsteuereinnahmen und verfaulender 
Infrastruktur immer noch keinen wirklich ausgeglichenen Staatshaushalt 
haben und daß der Schuldendienst der zweitgrößte Posten bei den 
Staatsausgaben ist, dann sind Bedenken durchaus angebracht.
Diese Rekordsteuereinnahmen resultieren aus einem "geschickten System 
aus direkten und indirekten Steuereinnahmen", dessen Abgriff ich beim 
durchschnittlichen Angestellten bei weit jenseits der 50% sehe.

Zu diesem Thema kann ich übrigens auch das hervorragende Buch 
"Confessions of an economic hit man" empfehlen. Dessen Autor berichtete 
über seine "Arbeit", die darin bestand, den aufkommenden 
Entwicklungsländern als "unabhängiger Experte" von "unabhängigen 
internationalen Experten" die Lüge unter die Nase zu schmieren, daß eine 
schuldenfinanzierte Investition in die Infrastruktur diese Schulden nach 
kurzer Zeit durch die zu erwartenden Produktivitätssteigerung x-fach 
herausholen würden.

Er bekennt ganz klar das Ziel: diese Länder in die Schuldknechtschaft zu 
stürzen. Denn kein irdisches Realwachstum kann längere Zeit mit dem 
exponentiellen Zinseszinswachstum mithalten.

Rational betrachtet ist unser jetziges Geldsystem in mindest zweifacher 
Hinsicht Betrug:
Geld ist in erster Linie erst einmal ein Universial-Gegenwertäquivalent 
für den einfacheren Tauschhandel. Grob gesagt sollte ein Geldschein ein 
Gutschein für einen hinterlegten Sachwert sein, den man statt des 
sperrigeren Sachwerts zum Tausch mitnimmt.
Wenn nun im Rahmen des sog. "fractional reserve bankings" auf den 
gleichen Realwert 9 Gutscheine hin ausgestellt werden, dann sind 8 
dieser Gut/Geldscheine Betrug - denn im "Ernstfall" des letztendlichen 
Einlösens kann mit diesen Gutscheinen kein Realwert mehr eingelöst 
werden.

Aber auch auf der obersten Ebene ist das schon Betrug: wenn das Geld 
nicht mehr als Wertschein sondern als Schuldschein für eine bei den 
Zentralbanken eingetragene Schuld herausgegeben wird, die auch noch 
verzinst wird, dann haben wir folgendes Szenario:
 S - Staat
 Z - Zentralbank
 G - Geldeinheiten

Jahr 0: Z erstellt für S 100 GE, die dieser als Geld in Umlauf bringt - 
meist noch als Geld für die normalen Banken, die es dem Bürger dann nur 
als Kredite geben. Dafür trägt Z dem S eine Schuld von 100 GE ein.

Jahr 1: Die Schuld beträgt jetzt bei 6% Zinsen p.a. 106 GE. S könnte die 
Schuld in einem geschlossenen System nie abtragen, denn es fehlen ja 6 
GE, die er nie bekommen hat! Also muß er sich nach anderen umsehen, die 
er selbst betrügen kann.

So etwas ist ein Schneeball-System!

von P. M. (o-o)


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Rüdiger Knörig schrieb:
> Die Frage ist doch auch: ist dieser Wohlstand wirklich das Produkt
> dieses Finanzsystems bzw. wäre er ohne dieses Finanzsystem nicht oder
> etwa gar etwa noch eher denkbar?

Das weiss ich nicht und darüber möchte ich auch keine Diskussion führen, 
weil die Materie kaum von ein paar Laien in einem Forum abgehandelt 
werden kann. Ich möchte bloss Behauptungen entgegen treten, wonach das 
Finanzsystem ein teuflisches Konstrukt sein soll, das uns bloss ins 
Verderben führt. Solche Behauptungen existieren seit es die moderne 
Markt- und Finanzwirtschaft gibt (100, 200 Jahre) und trotzdem ging es 
mit dem Wohlstand stets bergauf. Ob das Finanzsystem dabei eher Bremse 
oder Motor ist, weiss ich nicht - aber jedenfalls hat sich die 
Wirtschaft in Ländern ohne ein solches System stets schlechter 
entwickelt. Das kann auch andere Ursachen haben, zeigt aber zumindest, 
dass die beste gezeigte Wohlstandssteigerung und das Finanzsystem 
zueinander kompatibel sind. Dass es noch besser ginge, wurde behauptet, 
aber noch nie gezeigt.

von Uhu U. (uhu)


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P. M. schrieb:
> Das weiss ich nicht und darüber möchte ich auch keine Diskussion führen,
> weil die Materie kaum von ein paar Laien in einem Forum abgehandelt
> werden kann.

Durch den Handel mit Wertpapieren wird nichts produziert, außer heiße 
Luft, die selbst zum Heizen unbrauchbar ist. Man kann sich auch dumm 
stellen...

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger K. (sleipnir)


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Nun ja - Alternativen werden auch meist rabiat aus der Welt geschafft.
"Der exotische Außenseiter hat bis heute viele Anhänger. Es gab auch 
Versuche, Gesells Ideen in die Praxis umzusetzen. Etwa in Wörgl: Die 
österreichische Stadt in der Nähe von Kufstein hat in der 
Wirtschaftskrise der 30er Jahre ein Notgeld eingeführt, das automatisch 
an Wert verlor, wenn man nicht monatlich eine Marke im Wert von einem 
Prozent des Nennwertes kaufte und aufklebte. Das Ganze funktionierte 
offenbar - so ist es zumindest überliefert. Die Wirtschaft wurde 
angekurbelt, die Arbeitslosigkeit ging etwas zurück. Das Experiment 
wurde aber von der Österreichischen Nationalbank beendet, die das 
Monopol auf die Ausgabe von Geld für sich beanspruchte."
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/die-weltverbesserer/silvio-gesell-ist-der-erfinder-des-schrumpfgeldes-13016321-p2.html

Genauer gesagt wurde das Experiment unter Androhung eines 
Armee-Einsatzes beendet.

"Als Folge der Weltwirtschaftskrise von 1929 war die Wirtschaftslage in 
der Region um Wörgl 1931 geprägt von einer Deflation. Eine Schuldenlast 
in Höhe von 1,3 Millionen Schilling und 1.500 Arbeitslose, von denen 
etwa die Hälfte auf die Armenfürsorge der Gemeinde angewiesen war, 
machten es unmöglich, auch nur die notwendigsten Investitionen zu 
tätigen. Die in Umlauf befindliche, an die Goldreserven gebundene 
Geldmenge verkleinerte sich zusehends.

Vor diesem Hintergrund arbeitete Michael Unterguggenberger ein 
Nothilfe-Programm aus, umlaufgesichertes Freigeld als 
Komplementärwährung im Wert von 34.500 Schillingen für die Region Wörgl 
auszugeben. Ideenlieferant war ihm dabei die Freiwirtschaftslehre Silvio 
Gesells. Am 8. Juli 1932 wurde das Geldexperiment vom Wörgler 
Gemeinderat einstimmig angenommen.

Unterguggenbergers Nothilfe-Programm wirkte. Wachsende Bautätigkeit und 
Konsumfreude ließ bis 1933 die Arbeitslosenzahl in der Region um ein 
Viertel sinken, während sie sonst in Österreich weiter stieg. Das 
Experiment fand weltweite Beachtung. Im September 1933 wurde der Umlauf 
des Wörgl-Schillings per Gerichtsbeschluss auf Betreiben der 
Oesterreichischen Nationalbank AG beendet."
http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Unterguggenberger#Experiment_von_W.C3.B6rgl
http://www.zeit.de/2010/52/Woergl

Auch als Saddam Hussein und Gaddafi Experimente mit dem Gold-Dinar und 
Ölhandel mit diesem starten wollten, kam es kurz darauf zu militärischen 
Interventionen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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P. M. schrieb:
> Warum man das verspotten muss, ist mir ein Rätsel.
und weiter oben:
> Es ist nämlich bei weitem nicht nur schlecht, sondern ein
> wichtiger Motor für die moderne, leistungsfähige Wirtschaft.

Das ist kein Motor. Der Motor sind die Produktivkräfte.

Es ist vielmehr Nitro das in einen überdrehten Motor eingespritzt wird 
im Auftrag der Buchmacher kurzsichtiger 1/4 Meil Piloten, die sich nur 
für das aktuelle Rennen und den nächsten Sieg interessieren. Auto und 
Fahrer sind ihnen egal. Die wollen nur die Wetteeinnahmen kassieren.

Read the fuckking manuel, named "Das Kapital"

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Michael Sch. schrieb:
> Kauf dir ne große Villa auf Kredit, dann bekommst du von der Bank noch
> das Geld für einen dekadenten Lebenswandel "geschenkt"...
>
> http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/35381-dk-hypo-negativ


Wie kommt man an so einen Kredit? Ist das noch möglich?

von Michael S. (mikel_x)


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Michael M. schrieb:
> So wie du es beschreibst, gibt es den Hacken nur, wenn das
> Währungssystem zusammenbricht, das glaub ich aber nicht, weil die alles
> versuchen werden, das es nicht dazu kommt. Sonst gelten die normalen
> Risiken wie immer.

Ein Währungssystem, das ab März mit monatlich 60Mrd. von der EZB 
gestützt werden muss, damit es, selbst bei einem Nullzinssatz nicht 
deflationär kollabiert, birgt keine besonderen Risiken? Ja, neee... is 
klaaa.... :-D

Kauf dir nen Sack Reis (oder zwei), haltbare Lebensmittel und Konserven, 
einen Generator samt Treibstoffvorrat, Hygiene- und medizinische 
Notfallartikel, sowie einen Osmose-Wasserfilter samt Ersatzkartuschen... 
Einige Selbstverteidigungsprodukte können auch nicht falsch sein. Oder 
denke über eine Auswanderung nach, solange es noch geht... dann hast du 
eine sinnvolle Investition in deine persönliche Zukunft getätigt.

von Joachim B. (jar)


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Karl Heinz schrieb:
> Aber was bitte entsteht, wenn jemand auf steigende
> oder fallende Aktienkurse wettet? Geld aus dem Nichts zu lukrieren hat
> noch nie funktioniert.

doch, des einen "Gewinne" (Aktienhype -> den Herausgebern) sind des 
anderen Verluste! (Anleger -> Telekom, Teles, MVS)

von Le X. (lex_91)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Durch den Handel mit Wertpapieren wird nichts produziert, außer heiße
> Luft, die selbst zum Heizen unbrauchbar ist. Man kann sich auch dumm
> stellen...

Ich will auf keinen Fall Partei für das Finanzsystem ergreifen.
Aber ohne dieses könnte sich kein Normalsterblicher z.B. ein Haus 
leisten.

Klar, er verkauft seine Seele auf ewig den Banken und darf 25 Jahre für 
irgendeinen Anzugträger malochen, aber er hat dafür immerhin ein Dach 
übern Kopf.

Das Problem sind nicht Banken und Finanzwesen an sich, sondern dass 
diese komplett auser Kontrolle agieren.
Anstatt von der Politik regiert und kontrolliert zu werden regieren und 
kontrollieren die Banken die Politik.
Deswegen steuern wir ungebremst auf den Abgrund zu.

von Uhu U. (uhu)


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le x. schrieb:
> Ich will auf keinen Fall Partei für das Finanzsystem ergreifen.
> Aber ohne dieses könnte sich kein Normalsterblicher z.B. ein Haus
> leisten.

Wozu der Häuslesbauer die Spekulanten braucht, musst du erklären.

von Le X. (lex_91)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Wozu der Häuslesbauer die Spekulanten braucht, musst du erklären.

Nein, muss ich nicht, da ich das nirgends behauptet habe.

Der Häuslebauer braucht das Finanzsystem (Banken), da Ihm diese einen 
Kredit gewähren, wodurch er nicht 350.000 € in Bar ansparen muss um sein 
Bauvorhaben zu beginnen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das Problem ist doch, daß wir 100 Euro Scheinen mehr trauen als dem 
Nachbarn, der uns beim Bauen helfen könnte.

In manchen Religionen sind übrigens Zinsen ausdrücklich verboten.

von Uhu U. (uhu)


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le x. schrieb:
> Nein, muss ich nicht, da ich das nirgends behauptet habe.

So, so. Genau genommen hast du nur inhaltsleere Sprechblasen und 
moralische Appelle abgelassen.

> Der Häuslebauer braucht das Finanzsystem (Banken), da Ihm diese einen
> Kredit gewähren, wodurch er nicht 350.000 € in Bar ansparen muss um sein
> Bauvorhaben zu beginnen.

Teil des derzeitigen Finanzsystems sind die Spekulanten und die 
"generieren" mittlerweile mehr Umsatz, als alle produktiven Sparten 
zusammen.

Ein Finanzsystem ist durchaus ohne solche Exzesse denkbar; es hat lange 
genug ohne sie existiert und war dabei sehr deutlich stabiler, als es 
heute ist.

Also: Wozu braucht der Häuslesbauer die Spekulanten?

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Dem Häuslebauer kann geholfen werden. Z.B. durch Geldvorstrecker wie der 
Familie oder dem Staat - wenn diesen das Geld auch gelassen wird.
Wenn deren Einnahmen natürlich durch den gewaltigen Strom an 
Zinseszinslasten direkt (Staat) oder indirekt (Familienmitglieder über 
die Steuerzahlungen) erheblich geschmälert werden, dann wird das nichts.

Gaddafi kennen wir wie Saddam nur als blutrünstiges Monster, welches am 
Morgen ohne 4 Kleinkinder zum Frühstück nicht aus dem Bett gekommen sei.

Weniger bekannt ist, daß unter Gadaffi jedes frischverheiratete Paar 
50.000 Dollar Startprämie bekamen, für jedes Kind gab es auch noch 
einmal 5.000 Dollar.

Schulen und Universitäten waren gratis, ebenso die Stromversorgung und 
die Altersvorsorge. Zinsen auf Kredite waren verboten. Auslandsstudien 
wurden mit Stipendien gefördert.

Gewiß wurde das alles mit dem Ölgeld bezahlt, aber man schaue sich doch 
einmal an, was das "herzensgute volldemokratische" saudische Regime mit 
dem Einnahmen aus der Ölförderung macht.

von Le X. (lex_91)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Also: Wozu braucht der Häuslesbauer die Spekulanten?

Du kannst mich das gern noch paar mal fragen, das ändert nichts daran 
dass ich niemals die Aussage "Der Häuslebauer braucht Spekulanten." 
getätigt habe. Dementsprechend werde ich dir diese Frage auch nicht 
beantworten, selbst wenn du nen Kopfstand machst.

Der Häuslebauer braucht das Finanzwesen. In erster Linie braucht er 
natürlich den Banker der ihm Kredit gewährt. Leider ist aber das 
Spekulantentum Teil des Finanzwesens, er kriegt es praktisch 
aufgezwungen, ob er will oder nicht.
Der Häuslebauer wäre ohne Spekulantentum natürlich besser dran. So wie 
geschätzte 99,5% der Bevölkerung (die Zahl ist völlig willkürlich und 
erfunden).

Nichtsdestotrotz, wir haben dieses Problem. Und solange wir auf Banken 
angewiesen sind (Geldtransfers, Kredite etc) werden wir die unschönen 
Nebeneffekte (Spekulantentum) dieses Gewerbes haben.

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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le x. schrieb:
> Der Häuslebauer wäre ohne Spekulantentum natürlich besser dran. So wie
> geschätzte 99,5% der Bevölkerung (die Zahl ist völlig willkürlich und
> erfunden)

Die restlichen 0,5% haben kein/wenig Geld der Bank anvertraut/überlassen 
sondern Gold & Silber im Tresor.

von Falk B. (falk)


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@ le x. (lex_91)

>Nichtsdestotrotz, wir haben dieses Problem. Und solange wir auf Banken
>angewiesen sind (Geldtransfers, Kredite etc) werden wir die unschönen
>Nebeneffekte (Spekulantentum) dieses Gewerbes haben.

NÖ! Mit etwas Glück oder auch Pech werden wir hier den Kollaps des 
aktuellen Finanzsystems noch miterleben. Ob es dann (langfristig) 
WIRKLICH besser wird, muss sich zeigen. Denn die bösen Buben werden sich 
nicht alle aus dem Fenster stürzen. "The evil is always and everywhere."

von Paul B. (paul_baumann)


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Markus Müller schrieb:
> Die restlichen 0,5% haben kein/wenig Geld der Bank anvertraut/überlassen
> sondern Gold & Silber im Tresor.

Bronze, Silber und Gold hab' ich nie gewollt...
http://www.songtexte.com/songtext/wolfgang-petry/bronze-silber-und-gold-73de5289.html

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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le x. schrieb:
> Nichtsdestotrotz, wir haben dieses Problem. Und solange wir auf Banken
> angewiesen sind (Geldtransfers, Kredite etc) werden wir die unschönen
> Nebeneffekte (Spekulantentum) dieses Gewerbes haben.

Nein, das müssen wir nicht, denn die Exzesse, die wir seit dem 
Zusammenbruch des Ostblocks auf diesem Sektor erleben, sind das Resultat 
systematischer Deregulierung des Finanzsektors.

Ein Finanzsystem ohne solchen Irrsinn kann es geben und hat es schon 
gegeben. Nur konnten sich die Spekulanten nicht so hemmungslos auf 
Kosten der großen Mehrheit die Taschen stopfen, wie es seither geht und 
das hatte einen guten Grund: die kriminelle Fratze der Kapitalismus, wie 
man sie aus dem Europa des 19. Jahrhunderts kennt, hätte bei der 
Unterhöhlung¹ des Ostblocks ganz empfindlich gestört und wurde liebevoll 
überschminkt.

In Lateinamerika, dem "Hinterhof der USA" bestand diese Notwendigkeit 
nicht - entprechend herrscht dort schon seit einem Jahrhundert die Art 
von Wildem Westen, der seit dem Wegfall des Grundes für Kreidefressen in 
Europa auch hier installiert wird.


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¹) Kurioses Beispiel dazu: ganz "zufällig" wurde schon kurz nach dem 
Mauerfall die Zollfreiheit für Dollar-Bananen aufgehoben - der Hunger 
der Ossis auf Südfrüchten konnte nicht mehr instrumentalisiert werden.

von Le X. (lex_91)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Nein, das müssen wir nicht, denn die Exzesse, die wir seit dem
> Zusammenbruch des Ostblocks auf diesem Sektor erleben, sind das Resultat
> systematischer Deregulierung des Finanzsektors.

Danke dass du mir diesesmal nichts in den Mund legst, sondern nur 
unvollständig zitierst.
Du gehst anscheinend mit meiner Meinung konform, den ich schrieb ja:

"Das Problem sind nicht Banken und Finanzwesen an sich, sondern dass
diese komplett auser Kontrolle agieren.
Anstatt von der Politik regiert und kontrolliert zu werden regieren und
kontrollieren die Banken die Politik.
Deswegen steuern wir ungebremst auf den Abgrund zu."

Was grundsätzlich das selbe bedeutet.

Gut dass wir das endlich geklärt haben.
Gegessen habe ich auch schon. Jetzt schau ich mir noch den Picdump an 
und mach dann Feierabend. Danke für die unterhaltsame Debatte, ich 
verbleibe mit den Besten Grüßen!

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hier wird das Thema zumindest besungen:

http://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/das-narrenschiff

Mfg

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