Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drephasen Gleichrichter Spektrum


von Dennis (Gast)


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Hi,

nach der Gleichrichtung eines Drehstroms ohnen Glättungskondensator habe 
ich eine DC Spannung mit Restwelligkeit

Kann mir jemand sagen wie das Spektrum dieser DC Spannung aussieht.

Ich denke ich hätte die höchste Amplitude bei fAC*6, stimmt das?

Gruß,
Dennis

von Harald W. (wilhelms)


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Dennis schrieb:

> Ich denke ich hätte die höchste Amplitude bei fAC*6, stimmt das?

Kommt auf den Gleichrichter an.

von Dennis (Gast)


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inwiefern? Ich habe ein Amplitudenmaximum bei fAX*2 und frage mich wie 
das sein kann...

von Dennis (Gast)


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von Possetitjel (Gast)


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Dennis schrieb:

> bin bei bild 2.5 unterwegs:
>
> http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap2/Kapitel2.html

Ey sag mal... ist denn heute schon wieder Freitag?

Du möchtest Drehstrom mit einem Einpuls-Gleichrichter
gleichrichten?

von Dennis (Gast)


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>>Ey sag mal... ist denn heute schon wieder Freitag?

Ja

>>Du möchtest Drehstrom mit einem Einpuls-Gleichrichter
gleichrichten?

Nein, ich möchte verstehen warum ich fAC*2 als maximale Amplitude im 
Frequenzspektrum habe...

von DSler (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Du möchtest Drehstrom mit einem Einpuls-Gleichrichter
> gleichrichten?

Ey sag mal, Du willst nicht nach unten scrollen, zu Bild 2.5?

von Possetitjel (Gast)


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DSler schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Du möchtest Drehstrom mit einem Einpuls-Gleichrichter
>> gleichrichten?
>
> Ey sag mal, Du willst nicht nach unten scrollen, zu Bild 2.5?

Hihi...!

Das passiert bei hinreichend krankem Wäppdisain. Ich habe den
Schieberegler an der Seite nicht gesehen. Danke für den Hinweis.

von Possetitjel (Gast)


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Dennis schrieb:

>>>Du möchtest Drehstrom mit einem Einpuls-Gleichrichter
>>> gleichrichten?
>
> Nein, ich möchte verstehen warum ich fAC*2 als maximale
> Amplitude im Frequenzspektrum habe...

Bei einer Sechspulsbrücke? Rechenfehler.
Wie hast Du denn das Spektrum ermittelt?

von Günter Lenz (Gast)


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Dennis schrieb:
>Ich denke ich hätte die höchste Amplitude bei fAC*6, stimmt das?

Damit ist die Brummfrequenz gemeint.
300Hz
und bei einem Einphasen Brückengleichrichter
sind es 100Hz.

von Possetitjel (Gast)


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Günter Lenz schrieb:

> Dennis schrieb:
>>Ich denke ich hätte die höchste Amplitude bei fAC*6, stimmt das?
>
> Damit ist die Brummfrequenz gemeint.
> 300Hz
> und bei einem Einphasen Brückengleichrichter
> sind es 100Hz.

Bild 2.5 ist, wenn ich diesmal hoffentlich richtig geguckt habe,
eine Sechspulsbrücke (=Drehstrom). 100Hz Welligkeit gibt da
mMn weder netzseitig noch lastseitig Sinn.

von Günter Lenz (Gast)


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Possetitjel schrieb:
>100Hz Welligkeit gibt da
>mMn weder netzseitig noch lastseitig Sinn.

Ist aber so.
Nimm einen Brückengleichrichter, schließe 50Hz
Wechselspannung an und am Ausgang einen
Lastwiderstand und einen Frequenzzähler.
Der Zähler zeigt 100Hz an.

von L. H. (holzkopf)


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Dennis schrieb:
> nach der Gleichrichtung eines Drehstroms ohnen Glättungskondensator habe
> ich eine DC Spannung mit Restwelligkeit
>
> Kann mir jemand sagen wie das Spektrum dieser DC Spannung aussieht.

Die Restwelligkeit sieht immer gleich aus, weil sie nur durch die 
Verkettung der drei Phasen bedingt ist.

Sie ist nur insofern von f abhängig, als sich bei höherer f natürlich 
auch eine höhere Anzahl von "Gleichrichtungsbuckeln" einstellt.

Im "Normalfall" von Drehstrom, aus dem öffentlichen Netz mit 50 Hz 
bezogen, kannst Du an der Restwelligkeit nichts verändern.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Günter Lenz schrieb:
> Possetitjel schrieb:
>>100Hz Welligkeit gibt da
>>mMn weder netzseitig noch lastseitig Sinn.
>
> Ist aber so.
> Nimm einen Brückengleichrichter, schließe 50Hz
> Wechselspannung an und am Ausgang einen
> Lastwiderstand und einen Frequenzzähler.
> Der Zähler zeigt 100Hz an.

Sechspulsbrücke (B6), nicht einfacher Brückengleichrichter (B2).

von Peter R. (pnu)


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Wenn da die Dioden ungleiche Durchlassspannung haben oder eine der drei 
Phasen höhere Spannung hat als die andren, kann sich bei geringer Last 
schon ergeben, dass keine sechspulsige sondern eine zwei-oder einpulsige 
Gleichrichtung überlagert ist.

Die Phase lädt dann den Ladekondensator auf seine höchste Spannung auf. 
Nach der Ladephase sinkt dann die Spannung am Ladekondensator u.U. so 
langsam, dass die nachfolgenden Phasen garnicht die Spannung erreichen, 
dass sie auch den Ladekondensator füllen..

von Achim S. (Gast)


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Dennis schrieb:
> Ich habe ein Amplitudenmaximum bei fAX*2 und frage mich wie
> das sein kann...

Wo (in welcher Messung an welchem Aufbau) siehst du das 
Amplitudenmaximum bei 100Hz? Kannst du uns das Messergebnis zeigen?

von Günter Lenz (Gast)


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Dennis schrieb:
>Nein, ich möchte verstehen warum ich fAC*2 als maximale Amplitude im
>Frequenzspektrum habe...

Vielleicht ist eine Diode defekt oder
die Dioden haben unterschiedliche Daten
oder deine drei Spannungen sind nicht
gleich groß. Wie hast du gemessen?
Mache die Messung mal mit einen Lastwiderstand.

von Dennis (Gast)


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Hi,
entschuldigt, ich habe das nicht ausführlich genug beschrieben.

Ich meine das Audiospektrum des Brummens (mechanisch) eines dreiphasen 
Trafos. Der Trafo ist primär als Dreieckschaltung ans Netz angebunden 
(prim) und sek. als Stern fast voll belastet. Dabei brummt er mit fAC*2 
und das verstehe ich nicht.

Dennis

von Possetitjel (Gast)


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Günter Lenz schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>>100Hz Welligkeit gibt da
>>mMn weder netzseitig noch lastseitig Sinn.
>
> Ist aber so.

Sicher nicht.

> Nimm einen Brückengleichrichter, schließe 50Hz
> Wechselspannung an [...]

Es geht um eine Sechspulsbrücke für Drehstrom .

von Possetitjel (Gast)


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Dennis schrieb:

> Ich meine das Audiospektrum des Brummens (mechanisch) eines
> dreiphasen Trafos. Der Trafo ist primär als Dreieckschaltung
> ans Netz angebunden (prim) und sek. als Stern fast voll
> belastet. Dabei brummt er mit fAC*2 und das verstehe ich
> nicht.

Das hilft Dir zwar nicht jetzt weiter, aber da muss irgend eine
Form von Asymmetrie eine Rolle spielen: Elektrisch, mechanisch,
magnetisch.

Theoretisch müsste es möglich sein, die Phasenverschiebung zwischen
akustischem Brummen und den Netzphasen zu messen. Dann könnte man
herausbekommen, welche Phase das Brummen verursacht.

von Gleichrichter (Gast)


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Mit einer CLC Glättung sollten kleinere Phasenunterschiede gut 
ausgeglichen werden können. Dann ist die Restwelligkeit bei 300Hz.

von L. H. (holzkopf)


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Dennis schrieb:
> Ich meine das Audiospektrum des Brummens (mechanisch) eines dreiphasen
> Trafos. Der Trafo ist primär als Dreieckschaltung ans Netz angebunden
> (prim) und sek. als Stern fast voll belastet. Dabei brummt er mit fAC*2
> und das verstehe ich nicht.

Gibt es einen bestimmten Grund, warum der D-Trafo prim. im Dreieck an's 
Netz angebunden ist/wird?

Das ist nämlich recht ungewöhnlich.
Schau mal auf das Typschild Deines D-Trafos, ob der überhaupt dafür 
geeignet ist, daß Du ihn im Dreieck an's Netz fahren kannst.
Welche Angaben sind auf dem Typschild?
Bitte alle angeben.

Ich vermute, daß Du den D-Trafo prim. verkehrt angeschlossen hast und 
daß er deswegen brummt.
Genauer gesagt, daß prim. ein zu hoher Strom fließt, auf den Trafos 
sogar auch im Leerlauf mit Brummen reagieren.
Brummt Dein D-Trafo auch im Leerlauf?

von L. H. (holzkopf)


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Dürfen wir noch auf eine Antwort zu den Trafo-Daten hoffen?

Nachtrag:
Es ist ein absolut sicheres Anzeichen dafür, daß ein Trafo zu "brummen" 
beginnt, wenn zu hohe A durch seine Wicklungen fließen.
Damit sind NICHT die sek. A gemeint, sondern die prim.

Dies erklärt sich daraus, daß beim (idealen) Trafo das prim. und sek. 
Leistungsprodukt identisch ist.
Es ist also im Prinzip völlig egal, was man ihm sek. abzuverlangen 
gedenkt:
Mehr als das, was man prim.-seitig zuführt, KANN sek.-seitig NICHT 
bereitgestellt werden.

Geht man z.B. her und beaufschlagt einen Trafo mit der Zielsetzung, ihm 
sek. mehr abverlangen zu können, prim. HÖHER als er bestimmungsgemäß 
beaufschlagt werden DARF, reagiert er darauf mit "Brummen" (auch im 
Leerlauf).
Das ist auch bei einphasigen Trafos feststellbar, die prim. mehrere 
"Anzapfungen" der Wicklung haben.

Je "kürzer" die Prim.-Wicklung angezapft wird, desto höher wird der 
Stromfluß in der Wicklung.
Irgendwann ist aber das "Ende der Fahnenstange" der 
Durchflutungs-Möglichkeit des Trafos erreicht, was der Trafo durch 
signifikantes "Brummen" signalisiert.
Da muß man dann in seinen Anzapfungen um (mindestens) eine zurückgehen, 
damit die Prim.-Wicklung nicht "durchbrennen" kann.

Ordentlich gebaute Trafos "stecken" schon einiges weg:
Sie sind im steilen Bereich der Kennlinien angesiedelt.
Bei etwa 10000 Gauß (= 1 T).
Da ist i.d.R. noch genug "Überlastungsreserve" im abknickenden Bereich 
der Kennlinie "drin".
Aber sie "stecken" nicht alles weg.

V.a. auch nicht unsachgemäße prim. Anschlüsse an das Versorgungsnetz.


Also was ist jetzt Sache, Dennis?
Es ist keine Schande, auch mal die "Hosen herunterlassen" zu müssen.
Wir alle lernen in allererster Linie aus unseren Fehlern, die wir (immer 
wieder) machen.

: Bearbeitet durch User
von U. B. (Gast)


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> Mehr als das, was man prim.-seitig zuführt, KANN sek.-seitig NICHT
> bereitgestellt werden.

Klingt nach Energieerhaltungssatz ...   ;-)

von Günter Lenz (Gast)


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Dennis schrieb:
>Ich meine das Audiospektrum des Brummens (mechanisch) eines dreiphasen
>Trafos. Der Trafo ist primär als Dreieckschaltung ans Netz angebunden
>(prim) und sek. als Stern fast voll belastet. Dabei brummt er mit fAC*2
>und das verstehe ich nicht.

Also ich habe das nun so verstanden:
Du erwartest nun das die mechanische Brummfrequenz
300Hz ist. Ein Drehstromtrafo ist ja im Prinzip "drei Trafos".
Man könnte für Drehstrom auch drei Einzel-Trafos nehmen.
Jeder der drei Trafos brummt nun mit eine Phasenverschiebung
von 120° und einer Frequenz von 100Hz vor sich hin.
Ein Einphasentrafo  brummt auch mit 100Hz.
Es entsteht nun eine Akustische Überlagerung der drei
Brummtöne. Eine Überlagerung ist im Prinzip
eine Lineare Addition, und da kann sich die Frequenz nicht
ändern, sie bleibt 100Hz. Eigentlich müsten sich die
drei Brummtöne aufheben, aber durch unsymetrien
kannst du trotzdem noch ein Brummen hören.
Warum brummt nun ein Trafo mit 100Hz und nicht mit
50Hz? Weil in der positiven und in der negativen
Halbwelle magnetische Kräfte entstehen, also
zwei mal pro Periode.

von L. H. (holzkopf)


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U. B. schrieb:
>> Mehr als das, was man prim.-seitig zuführt, KANN sek.-seitig
> NICHT
>> bereitgestellt werden.
>
> Klingt nach Energieerhaltungssatz ...   ;-)

Ja.
Und manchmal kommen Leute (auch bei der Verwendung von Trafos) auf die 
verrücktesten Ideen.
Indem sie denen etwas abzuverlangen versuchen, wofür sie nicht gebaut 
sind.

Denn wenn ich so etwas nur lese, sträuben sich mir schon fast die 
Nackenhaare.
Dennis schrieb:
> Der Trafo ist primär als Dreieckschaltung ans Netz angebunden
> (prim) und sek. als Stern fast voll belastet.
Weil das nicht nur völlig abartig ist, sondern auch genau umgekehrt eher 
Sinn macht.


Günter Lenz schrieb:
> Warum brummt nun ein Trafo mit 100Hz und nicht mit
> 50Hz? Weil in der positiven und in der negativen
> Halbwelle magnetische Kräfte entstehen, also
> zwei mal pro Periode.
Gute und im Prinzip richtige Erklärung.


Günter Lenz schrieb:
> Du erwartest nun das die mechanische Brummfrequenz
> 300Hz ist. Ein Drehstromtrafo ist ja im Prinzip "drei Trafos".
> Man könnte für Drehstrom auch drei Einzel-Trafos nehmen.
> Jeder der drei Trafos brummt nun mit eine Phasenverschiebung
> von 120° und einer Frequenz von 100Hz vor sich hin.
> Ein Einphasentrafo  brummt auch mit 100Hz.
> Es entsteht nun eine Akustische Überlagerung der drei
> Brummtöne. Eine Überlagerung ist im Prinzip
> eine Lineare Addition, und da kann sich die Frequenz nicht
> ändern, sie bleibt 100Hz. Eigentlich müsten sich die
> drei Brummtöne aufheben, aber durch unsymetrien
> kannst du trotzdem noch ein Brummen hören.

Anfänglich sprach Dennis ja von Restwelligkeit (ohne 
Glättungs-Kondensator).
Dafür trifft der evtl. "eingeschleppte" "Netzbrumm" mit 300 Hz schon zu.
Bedingt durch die B6-Gleichrichtung (=> 6 "Gleichrichtungsbuckel").

Mir ist schon klar, was Du mit der Aggregation von drei Einzeltrafos 
meinst.
Bzgl. Überlagerung sehe ich das aber etwas anders als Du.

Wir sind uns sicher darin einig, daß bei B6-Gleichrichtung Asymmetrien 
im Prinzip "flachfallen".
Vorschlag:
Schließen wir die hilfsweise einfach mal aus.
Eben so könnten wir Lockerungen des Trafo-Kernes hilfsweise 
ausschließen.

Was dann bleibt, sind die durch Ummagnetisierung bedingten 100 Hz.
Was aber noch längst nicht alles ist.

Weil nämlich noch Einflüsse der Betriebsweise eines Trafos hinzukommen.
D.h. es kommt für den Umfang des Brummens auch darauf an, ob ein Trafo 
nahezu in Sättigung betrieben wird oder nicht.
Was ich w.o. mit der "Verkürzung" der Prim.-Wicklung (bei vorhandenen 
Anzapfungen) umriß.

Inzwischen ist es keine Seltenheit mehr, daß Netztrafos (aus 
Kostengründen) voll in die Sättigung gefahren werden.
Mit ca. 17000 Gauß bzw. 1,7 T befinden sie sich dabei weit im Bereich 
der "abgeknickten" Kennlinie von Dynamoblechen.

Dadurch kann der Innenwiderstand von Trafos abgesenkt werden.
Zu Lasten höherer Betriebstemperaturen.

Dabei hören wir dann auch ca. 200 Hz, die den 100 Hz überlagert sind.


Anstatt die Prim.-Wicklungen eines Trafos zu "verkürzen", kann man sie 
eben so gut mit höherem Strom (z.B. durch unangebrachte 
Dreieck-Verschaltung) beaufschlagen.
Im Endeffekt läuft das auf das Gleiche hinaus:
Der Trafo wird dabei in die Sättigung gefahren.
Mit den bekannten "Brumm-Folgen".

Bis seine Prim.-Wicklung dabei "durchbrennt", ist nur eine Frage der 
Zeit.
Machen kann man mit Trafos schon viel.
Fragt sich halt nur, wie lange (sie das "mitmachen").

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Günter Lenz schrieb:
> Es entsteht nun eine Akustische Überlagerung der drei
> Brummtöne. Eine Überlagerung ist im Prinzip
> eine Lineare Addition, und da kann sich die Frequenz nicht
> ändern, sie bleibt 100Hz.

Das gilt nur für sinusförmige Schwingungen. Wenn Du zwei gleiche um T/2 
zeitversetzte Sägezahnschwingungen linear addierst, bekommst Du einen 
Sägezahn mit doppelter Frequenz, ganz ohne nichtlineare Effekte. Das 
liegt daran, dass sich in diesem Fall die Grundwelle und alle 
ungeradzahligen Oberwellen auslöschen. Übrig bleiben die geradzahligen 
Oberwellen 2f, 4f, 6f usw. Das entspricht einer Grundwelle von 2f mit 
allen ganzzahligen Oberwellen - in diesem Fall ein Sägezahn mit 
doppelter Frequenz.
Noch anschaulicher ist der Effekt der "linearen Frequenzvervielfachung" 
bei schmalen Impulsen.
Ein Trafo, der sättigungsbedingt brummt, wird eher impulsförmige 
oberwellenreiche Schwingungen produzieren. Insofern wäre es nicht 
abwägig, dass der Drehstromtrafo mit 300 Hz brummt.

> Eigentlich müsten sich die
> drei Brummtöne aufheben, aber durch unsymetrien
> kannst du trotzdem noch ein Brummen hören.

Der Drehstromtrafo ist bereits asymmetrisch aufgebaut. Schon alleine 
deshalb können sich die Brummtöne nicht aufheben. Die Außenschenkel sind 
viel länger als der Mittelschenkel. D.h., die beiden äußeren Spulen 
magnetisieren viel mehr Eisenmasse als die mittlere Spule.
Selbst bei absoluter Symmetrie des Trafos würden sich sinusförmige 
Brummtöne nicht aufheben. Das liegt wiederum daran, dass der Trafo 
räumlich ausgedehnt ist und sich deshalb an fast allen 
Beobachtungspositionen erhebliche laufzeitbedingte Phasenverschiebungen 
addieren.
Das ist dann letzendlich auch der Grund dafür, dass der Trafo auch bei 
nicht-sinusförmigen Brummton doch nur mit 100 Hz brummt. Die lineare 
Frequenzvervielfachung funktioniert nur, wenn sich die 3 Brummtöne mit 
genau gleicher Amplitude mit genau 120° Phasenversatz addieren.

Jörg

von L. H. (holzkopf)


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Jörg Rehrmann schrieb:
> Der Drehstromtrafo ist bereits asymmetrisch aufgebaut. Schon alleine
> deshalb können sich die Brummtöne nicht aufheben. Die Außenschenkel sind
> viel länger als der Mittelschenkel. D.h., die beiden äußeren Spulen
> magnetisieren viel mehr Eisenmasse als die mittlere Spule.
> Selbst bei absoluter Symmetrie des Trafos würden sich sinusförmige
> Brummtöne nicht aufheben. Das liegt wiederum daran, dass der Trafo
> räumlich ausgedehnt ist und sich deshalb an fast allen
> Beobachtungspositionen erhebliche laufzeitbedingte Phasenverschiebungen
> addieren.

Abgesehen von dem Brummen:
Du hast schon recht mit den laufzeitbedingten Phasenverschiebungen.
Die sich aber auch auf die Magnetisierung an jeweiligen 
Beobachtungspunkten auswirken.

Daß die Außenschenkel bei D-Trafos länger als die Mittelschenkel sind, 
sah ich bisher immer als Kompromiß bzgl. Wirkungsgrad.
Weil für sich selbst gesehen auf den Mittelschenkeln jede Spule 
(dominant) magnetisiert bzw. ummagnetisiert.
Während - bezogen auf die Außenschenkel - das alle drei Spulen 
gleichzeitig tun.
Mit ständig wechselnden Dominanzen.


Magnetfelder können sich ja wechselseitig "drücken" oder auch 
verstärken.
Wir müssen als sicher annehmen, daß auch sie sich den "bequemsten Weg" 
suchen.
Könnte der (als Kompromiß) ständig in den längeren Außenschenkeln 
liegen?

von A-Freak (Gast)


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Kleine Drehstromtrafos werden primär immer im Dreieck ans Netz 
angeschlossen.

Zum einen ist man damit unabhängig vom Neutralleiter und kann die 
Maschine universeller anschließen. Zum zweiten kann man den Trafo 
sekundärseitig dann auch unsymmetrisch belasten ohne daß sich der 
Sternpunkt verschiebt.

von L. H. (holzkopf)


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A-Freak schrieb:
> Kleine Drehstromtrafos werden primär immer im Dreieck ans Netz
> angeschlossen.

Das Gegenteil davon ist der Fall.
Bevorzugt wird bei der Oberspannung die Sternschaltung.
Kann man auch hier unter 9.6 nachlesen:
http://www.leichsenring-homepage.de/elektrotechnik/et-lv-transformatoren.pdf

von A-Freak (Gast)


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Ich glaube wir sprechen hier von sehr verschiedenen Drehstromtrafos.

Meine Aussage bezieht sich auf Trafos die in Maschinen eingebaut werden. 
Gelegentlich repariere ich alte Steuerungen.

Diese Trafos habe ich bis jetzt immer mit einer Primärseite für 400V 
Strangspannung in Dreieckschaltung gesehen.

Sekundär kenne ich dann Sternschaltung mit 230V Strangspannung damit 
einphasige Verbraucher funktionieren ohne daß die Zuleitung einen 
Neutralleiter hat. Schaltgruppe dyn5

Oder Dreickschaltung mit B6-Gleichrichter für 24V Gleichspannung für 
Magnetventile und Motoren. Auch 120V für größere Motoren die mit 
gesteuerten Gleichrichtern betrieben wurden (aus der Zeit vor den 
Frequenzumrichtern). Schaltgruppe dd0

Ich habe auch mal ein Datenblatt im Netz gefunden das ebenfalls dyn5 
zeigt:
http://www.ths-transformatoren.de/pdf/Drehstromtransformatoren/Dreiphasentransformatoren%20DTT-trenn.pdf

von A-Freak (Gast)


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Äh, zu früh auf "Absenden" geklickt...

Eine Sternschaltung auf der Primärseite nutzt man bei Hochspannung damit 
nur ein Ende der Wicklung für 110kV oder höher isoliert werden muß.

Dann schließt man sekundär aber keinen Gleichrichter an sondern verteilt 
weiter mit 6, 10 oder 20kV zu anderen Trafos und ganz großen Motoren.

von L. H. (holzkopf)


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A-Freak schrieb:
> Ich glaube wir sprechen hier von sehr verschiedenen Drehstromtrafos.

Das kann natürlich schon sein.
Und im Prinzip können Trafos prim. auch je nach Anforderung gewickelt 
sein.
Ich habe einige D-Trafos bevorratet, weil ich die immer wieder brauche.
Kein einziger davon ist prim. für Dreieck-Anschluß vorgesehen.

Bei Dir mag das genau umgekehrt sein.
Am besten sind wir mit Generalisierungen einfach etwas vorsichtiger.

von A-Freak (Gast)


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Ich würde dann gerne mal etwas mehr über deine Trafos erfahren um meinen 
Horizont zu erweitern. Welche Leistungsklasse und welche Schaltgruppe?

von L. H. (holzkopf)


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A-Freak schrieb:
> Ich würde dann gerne mal etwas mehr über deine Trafos erfahren um
> meinen
> Horizont zu erweitern. Welche Leistungsklasse und welche Schaltgruppe?

Ich verstehe Dich da nicht ganz:
Inwiefern könnte es Deinen Horizont erweitern, wenn Du mehr über meine 
Trafos erfährst?

Eigentlich hat das ja auch mit dem Thema nichts mehr zu tun, und wenn 
ich wüßte, wie in diesem Forum PN (persönliche Nachrichten) verschickt 
werden können, wäre es m.E. besser, wenn ich Dir Deine Frage per PN 
beantworte.

P.S. Wenn Du mir bitte erklären könntest, wie das mit den PN hier läuft, 
wäre ich Dir dankbar.
Ich fand hier nämlich trotz Suche leider nichts dazu.
Und bleibe auch ungern Antworten auf Fragen schuldig.

: Bearbeitet durch User
von A-Freak (Gast)


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Wie gesagt kenne ich in Geräten bislang ausschließlich Drehstromtrafos 
die primär in Dreieck geschaltet sind.

Ich würde daher gerne mehr darüber erfahren welche Größen, 
Leistungsklassen und Schaltgruppen deine Trafos haben die primär in 
Stern geschaltet sind um meinen Horizont zu erweitern.


PNs funktionieren nur zwischen angemeldeten Mitgliedern, nicht für 
Gastteilnehmer wie mich.

von L. H. (holzkopf)


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Die meisten liegen im Bereich von 1 bis 3 kVA.
Nur einen oder zwei habe ich, die darunter liegen, so ca. 0,5 kVA, weil 
die relativ selten irgendwo "auftauchen".:)

Bei einem mit ca. 3 kVA hatte ich besonderes Glück, weil zwischen den 
Spulen und auch dem Kern noch so viel Platz vorhanden war, daß eine 
weitere Wicklung
aus (bestens isoliertem) Band-Cu aufgebracht werden konnte.
Das war, obwohl wir das zu zweit taten, eine "Hundsarbeit".
Auch deshalb, weil auf die Wicklungen immer wieder Anzapfungen 
aufgelötet werden mußten.
Hat sich aber gelohnt.
Der Trafo ist seit Jahrzehnten bei mir im Keller fest installiert, und 
ich hatte seitdem auch kaum mehr Probleme damit, Drehstrom in geringer 
V-Höhe für Versuche zur Verfügung zu haben.

In welchen Geräten die Trafos verbaut waren, kann ich Dir nicht sagen.
Wenn ich mich richtig erinnere, haben die meisten auch sek. die 
Sternschaltung.

Hoffentlich können die Infos tatsächlich Deiner Horizonterweiterung 
dienen.:)

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