Forum: HF, Funk und Felder Ballonmission


von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Hallo OMs und YLs,

am 25.02.2015 ab 09:00Uhr startet an der EAH Jena im Rahmen der 
studentischen Ausbildung im Mechatronik Master eine 
Stratosphärenballonmission. Dabei soll eine wissenschaftliche Nutzlast 
von 1.7kg mindestens auf eine Höhe von 40km gebracht werden. Die 
Nutzlast beinhaltet neben einem GPS-System zur Positionserfassung auch 
ein
- Temperaturmesssystem (innen/außen)
- Druckmessung
- 3-Achs Beschleunigungsmessung
- Messung der Bordenergie (Strom, Spannung, Leistungsbilanz)
- Videoaufzeichnung des gerammten Fluges
- Trx 144.800 MHz unter DK0TUI-11 (APRS)
- Landesystem mit Baugruppen der Wiederauffindung
- Absprengsystem zur Entkopplung der Nutzlast beim Ballonfloaten

Wenn die Technik nicht versagt, sollte die Mission vollständig unter 
APRS (www.arps.fi) zu verfolgen sein. Dazu wird eine zusätzlich eine 
Bodenstation den Ballon verfolgen und die Daten direkt über ein APRS 
I-Gate einspeisen. Wer Lust und Interesse hat, kann den Start live 
miterleben.

Startort: EAH Jena, Haus 4
Startzeit: 09:00 Uhr – 12:00 Uhr
Link: 
http://www.mb.fh-jena.de/page/de/fachgebiete/mechatronik/studium/stroke

vy 73
Joe

von lrep (Gast)


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Joe G. schrieb:
> - Videoaufzeichnung des gerammten Fluges

Na, das wird hoffentlich nicht nötig sein.
Wollen wir hoffen, daß es nicht zu einer Kollision kommt.

von Martin J. (bluematrix) Benutzerseite


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klingt interessant, danke für die Info.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Die Startvorbereitungen laufen...
Voraussichtlicher Start ca. 9:30 Uhr - 10:00 Uhr

Verfolgen kann man alles unter
http://www.aprs.fi/

Aktiv schon die Bodenstation unter DL3AKB-10, das Startteam unter 
DL3AKB-5 und wenn die Ballonnutzlast aktiv ist DK0TUI-11

vy 73 Joe (DL3AKB)

: Bearbeitet durch Moderator
von verfolger (Gast)


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interessant

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ah, jetzt fliegt er. ;-)
http://aprs.fi/#!lat=60.169998&lng=24.94

von Dennis K. (dkeipp)


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Ist die Höhe in der APRS Karte die aktuelle? demnach Fliegt er seit 
einiger Zeit schon auf ~1400m, der müsste doch steigen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, die Höhenangaben finde ich auch sehr klein.

von Tobias S. (x12z34)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, die Höhenangaben finde ich auch sehr klein.

Zumal sie ja auch über längeren Zeitraum bis auf wenige Meter konstant 
bleiben...
Aber wenn man sich die Daten ansieht, stellt man fest, dass sich auch 
das Heading nicht verändert und immer bei 184° steht, ganz egal in 
welche Himmelrichtung der Ballon nun driftet.

Ich vermute einfach mal, dass nicht alle Telemetrie-Daten richtig 
ausgewertet werden?

von Paul B. (paul_baumann)


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Er darf nur nicht in Nägelstedt herunterkommen...
;-)
MfG Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Letzte Standortinfo von 1318 MEZ, scheint gelandet zu sein.

Joe, ich werde dich wohl demnächst noch mit Fragen überhäufen ;-),
mein OV hat sowas auch vor.

von Tobias S. (x12z34)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Letzte Standortinfo von 1318 MEZ, scheint gelandet zu sein.

Je nachdem wie akkurat die übermittelten Daten sind, müssen Sie den 
Ballon wohl eher aus den Baumkronen herauspfriemeln ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kann auch auf dem Feld daneben liegen.  In geringen Flughöhen wird
das Signal auf 144,800 MHz nicht mehr weit reichen.  Der letzte
APRS-Digipeater, der ihn gehört hat, war in Wolfen, danach haben ihn
noch zwei weitere Gateways bei Bad Düben und Ruhland gehört, das ist
alles ein Stück weg.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Er ist tatsächlich dicht neben dem Feld gelandet. Das GSM System hat die 
gleiche Postion gemeldet. Wie es derzeit aussieht war er über Leipzig 
auf 22km Höhe. Genauses jedoch erst nach auswertung der SD-Card die an 
Bord war. Auch auf das Video (GoPro) sind wir gespannt. Da das mdr-Team 
vor Ort war, kann jeder alle heutigen Vorbereitungen nochmals im 
Thüringen Journal um 19 Uhr ansehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Habt ihr die Nutzlast unversehrt bergen können?

von HenrY (Gast)


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Hallo,

das Rückholteam hat um 15:30 Uhr unsere Nutzlast erfolgreich geborgen.

Es ist also alles in Ordnung :). Jetzt müssen wir nur noch Geduld haben 
bis alles wieder in Jena ist.

Beste Grüße
Eine Projektmitglied.

von Verfolger (Gast)


Angehängte Dateien:

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Glückwunsch für erfolgreiche Landung??

von Paul B. (paul_baumann)


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Paul Baumann schrieb:
> Er darf nur nicht in Nägelstedt herunterkommen...
> ;-)
Na gut, da ist meine Befürchtung ja unbegründet gewesen, daß der Ballon
in Nägelstedt zerstochen werden würde.

MfG Paul

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Die Nutzlast wurde erfolgreich geborgen und eine erste Datensichtung ist 
erfolgt. Die maximale Flughöhe lag bei 22.5 km über Zwenkau. Die 
weiteste Station die die APRS-Daten mitgeschrieben hat war SR9UV (524 
km). Aktuelle Bilder von der Ballonkamera gibt es hier:
http://www.mb.fh-jena.de/page/de/fachgebiete/mechatronik/studium/stroke1

Vielen Dank allen Projektinteressenten!

vy 73
Joe

von wendelsberg (Gast)


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Hinweis: Auf  das Startbild klicken, dann sieht man die anderen Bilder.

wendelsberg

von Dirk B. (dirkb2)


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Schöne Bilder von der kleinen Erde mit der dünnen Atmosphäre.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joe G. schrieb:
> Die weiteste Station die die APRS-Daten mitgeschrieben hat war SR9UV
> (524 km).

Die beiden OZ-Digipeater und einer aus OE fand ich auch nicht schlecht. 
;)

> Aktuelle Bilder von der Ballonkamera gibt es hier

Hübsch!

von Ralf D. (rad)


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Für sowas gibts eine Freigabe durch deutsche WelcheAuchImmerBehörden?

Ich stelle mir lieber gar nicht erst vor was passiert wenn mir Nutzlast 
oder abgesprengte Ballonhülle bei hoher Geschwindigkeit die Frontscheibe 
meines Autos zertrümmern oder "nur" die Sicht nehmen.
Zum Glück ists Winter, da fahr ich kein Motorrad ...

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ralf D. schrieb:
> Für sowas gibts eine Freigabe durch deutsche WelcheAuchImmerBehörden?

Tatsächlich waren in unserem Fall drei staatliche Behörden + eine 
Versicherung involviert. Wenn genaue Infos zum Behördenweg und den 
Genehmigungsverfahren haben möchte, wende sich bitte direkt an mich.

von Ralf D. (rad)


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Wenn mir 1.7kg Nutzlast beim 100km/h meinen Motorradfahrerkopf 
weggeschlagen haben hab ich nix mehr von drei Behördengenehmigungen und 
einer Versicherung ...

Soweit ich aus den Bildern und der Karte ersehen kann erfolgte die 
"Landung" nur wenige Meter neben einer Landstrasse ... find ich echt 
unerträglich unverantwortlich!

von nicht "Gast" (Gast)


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Kein großer Schaden. Auf die bisherigen drei Trollpostings von dir hätte 
ja auch getrost verzichtet werden können...

von Dirk B. (dirkb2)


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Der DWD alleine startet jeden Tag 20 (zweimal am Tag von zehn Stationen 
aus) Ballone in Deutschland.

Man kann es auch so sehen:
100km/h meinen Motorrad .. find ich echt
unerträglich unverantwortlich!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joe G. schrieb:
> Die maximale Flughöhe lag bei 22.5 km über Zwenkau.

Dann ist dir ja zumindest die Runde Bier erspart geblieben. ;-)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Da die Vorbereitung und die Durchführung wirklich perfekt gelaufen sind 
(großes dickes Lob an die Studenten !), gibt es das Fass Bier trotzdem 
:-) Außerdem ist eine neue Mission in Planung. Die 40 km sind ja noch 
nicht gefallen.

Nachtrag: Der mdr hat für heute im Thüringen Journal (19 Uhr) eine 
Videosequenz aus 22,5 km Höhe geplant.

: Bearbeitet durch User
von Ralf D. (rad)


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Dirk B. schrieb:
> Der DWD alleine startet jeden Tag 20 (zweimal am Tag von zehn Stationen
> aus) Ballone in Deutschland.
Kommen die etwa auch alle ungelenkt bzw. ungesichert runter?

von genervter (Gast)


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nee, da sitzen kleine wettermänner drin und lenken

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joe G. schrieb:
> Nachtrag: Der mdr hat für heute im Thüringen Journal (19 Uhr) eine
> Videosequenz aus 22,5 km Höhe geplant.

Schade, dass der MDR nur Flash-Mift kennt, kein HTML5.  Flash ist
bei mir seit den letzten Security-Problemen komplett tabu, ich gebe
mir gar nicht erst die Mühe, den wiederholten Sicherheitslücken davon
noch hinterherzurennen.

Ralf D. schrieb:
> Kommen die etwa auch alle ungelenkt bzw. ungesichert runter?

Wie willst du denn einen unbemannten Ballon „lenken“?

von Dirk B. (dirkb2)


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Die haben (soweit ich das gesehen habe) einen Fallschrim.
Ja zu ungelenkt, nein zu ungesichert.

Aber einen Fallschirm hatte der TO ja auch, sonst hätte die Nutzlast 
nach dem platzen vom Ballon nicht noch eine Stunde bis zur Landung 
gebraucht.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ralf D. schrieb:
> Kommen die etwa auch alle ungelenkt bzw. ungesichert runter?

Es sieht ganz danach aus. Ich habe hier mal die technischen Daten einer 
Wettersonde angehangen. Das Biest wiegt abhängig von der Energiequelle
zwischen 150 und 280 Gramm.

http://www.vaisala.de/Vaisala%20Documents/Brochures%20and%20Datasheets/RS92-D-Datasheet-B210763EN-B-LoRes.pdf

@Feinmechaniker
Ich gratuliere Euch zu der gelungenen Aktion und hoffe, daß ihr alle
Daten bekommen habt, die Euch das gerät liefern sollte.

Eindrucksvolle Bilder sind es geworden.


MfG Paul

von Ralf D. (rad)


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nicht "Gast" schrieb:
> Kein großer Schaden. Auf die bisherigen drei Trollpostings von dir
> hätte ja auch getrost verzichtet werden können...

nicht Gast, bauchgefühlt identisch mit genervter Gast, hilfsweise ein 
Moderator, worin besteht meine !vorsätzliche! Störung (== Trolling) des 
Forumsfriedens?

Wenn man es eng auslegt dann mag man mir offtopic Posting vorwerfen ... 
weil ich mich nicht am Beifallklatschen zum "gelungenen" Projektablauf 
beteiligt habe.

Meine Postings entstanden aus dem ehrlichen Entsetzen darüber welche 
Risiken mit diesem Projekt zu welchem Zweck genehmigt und eingegangen 
wurden.

Die Risiken:
Mit e = 1/2  m  v² ergibt sich die kinetische Energie beim Einschlag 
der Nutzlast mit der Masse von 1.7kg und einer horizontalen 
Differenzgeschwindigkeit zu einem Fahrzeug mit 100km/h zu gut 655 Joule.
Das liegt im oberen Bereich der Mündungsenergie der Zitat aus Wikipedia: 
"weltweit am weitesten verbreiteten Pistolen-Patronen".
Siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/9_x_19_mm, dort "technische 
Daten".

Dirk B. schrieb:
> Die haben (soweit ich das gesehen habe) einen Fallschrim.

Das die vertikale Sinkgeschwindigkeit der Nutzlast durch einen 
Fallschirm klein gehalten wurde, ich würde vermuten in Bodennähe noch 
deutlich langsamer als die Durchschnittsgeschwindig, spielt für die 
horizontale Wirkung keine Rolle.

Auf das Risiko der Ballonhülle brauch ich unter diesem Aspekt der 
finalen Wirkung eines Pistolengeschosses wohl gar nicht mehr eingehen.


Der Zweck (soweit ich ihn nachvollziehen kann):
Motivation von Studenten der Mechatronik (und deren Spaß an einem Fass 
Bier).

Risikoabwägung:
Für die Ballons des DWD sehe ich zumindestens einen gewissen 
gesellschaftliche Nutzen - Wettervorhersagen, insbesondere 
Unwettervorhersagen haben sicherlich einen Nutzen für uns alle und damit 
wird die von diesen Ballons ausgehende Gefahr (die, in Joule betrachtet, 
grob nur 1/10 so groß ist) zu einem Lebensrisiko das wir zur Zeit wohl 
noch zu tragen haben.
Spätestens dann aber wenn Nutzlast oder Ballonhülle so eines 
Wetterballons nachweislich auf einer Autobahn zu einem Crash mit einigen 
Toten und Verletzten geführt hat werden Gesellschaft und Gerichte 
sicherlich den Einsatz von Methoden und Technologien fordern die eine 
gefahrlose Landung sicherstellt.

Jörg Wunsch schrieb:
> Wie willst du denn einen unbemannten Ballon „lenken“?

"Wir" können Multicopter autonom stabil fliegen lassen ... können 
Positionen in Echtzeit bestimmen und übertragen, Bilder ebenso, können 
Bomben aus unbemannten Drohnen abwerfen und zentimetergenau "platzieren" 
... da werden "wir" wohl auch in der Lage sein Techniken zu 
implementieren die die letzten x Meter über Grund einer solchen Nutzlast 
sichern.

Für die Motivation von Studenten sehe ich keine Rechtfertigung für so 
eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.
Das gilt für diese Mechatroniker genau so wie für Studenten der 
angewandten Mathematik.
Kämen diese auf die Idee, im Rahmen eines praktischen Experiments 
nachweisen wollen das ein Pistolenschuss, abgefeuert an einem per 
Monte-Carlo-Methode zufällig gewähltem Ort in Europa, mit nur sehr 
geringer Wahrscheinlichkeit einen Toten zur Folgen haben wird, würden 
sie auch keine Genehmigung dafür von Behörden erhalten und sicher auch 
keine Versicherung finden die dieses Risiko deckt.
Physikalisch gesehen ist aber beides m.M.n. das selbe Risiko.

VG
Ralf D.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf D. schrieb:
>> Wie willst du denn einen unbemannten Ballon „lenken“?
>
> "Wir" können [...]

Du hast mir die Frage trotzdem noch nicht beantwortet.

Auf welche Weise willst du einen nicht mehr vorhandenen Ballon, dessen
Nutzlast an einem Fallschirm nach unten fällt, noch irgendwie steuern?

von genervter (Gast)


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Ralf D. schrieb:
> Für die Motivation von Studenten sehe ich keine Rechtfertigung für so
> eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.

alufolie mal wieder alle?!

von Ich (Gast)


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Ralf D. schrieb:
> Das die vertikale Sinkgeschwindigkeit der Nutzlast durch einen
> Fallschirm klein gehalten wurde, ich würde vermuten in Bodennähe noch
> deutlich langsamer als die Durchschnittsgeschwindig, spielt für die
> horizontale Wirkung keine Rolle.
Dann fang mal mit Flugverboten für Greifvögel an. Dir könnte genauso gut 
ein herunterfallender Ast das Visier oder den Helm zerschlagen.

Wenn das Teil langsam an einem Fallschirm zu Boden sinkt, und Du 
trotzdem nicht rechtzeitig ausweichen oder abbremsen kannst, fährst Du 
zu schnell. Und komm jetzt nicht mit "direkt hinter der Kurve" - da 
könnte im Zweifelsfall sonstwas auf der Straße liegen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Das Schiff ist sicherer wenn es im Hafen liegt, doch dazu wurden Schiffe 
nicht gebaut!

von genervter (Gast)


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und bitte !durchgehende! wildfangzäune entlang aller straßen einfordern. 
lebensgefährlich, diese karnickel, füchse, rehe, wildschweine. kröten 
und frösche wirken auch wie schmierseife unterm motorrad-rad.

und diese menschen erst! fahren wie wildgeworden auf der straße rum!

also ich fahre nur noch bahn.

von Ralf D. (rad)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Du hast mir die Frage trotzdem noch nicht beantwortet.
>
> Auf welche Weise willst du einen nicht mehr vorhandenen Ballon, dessen
> Nutzlast an einem Fallschirm nach unten fällt, noch irgendwie steuern?

Letztendlich muss ich diese Frage auch nicht beantworten denn ich will 
keinen Ballon starten und seine Landung verantworten.
Kritik an einem Zustand ist nicht nur dann zulässig wenn sie 
konstruktive Kritik ist - auch wenn das wünschemswert ist, notwendig ist 
es nicht um eine Kritik zulässig zu machen.

Bekäme ich die Aufgabe ein solches System zu entwickeln gingen meine 
ersten Ideen in Richtung Multicopter als Nutzlast des Ballons der selbst 
als Nutzlast die heutige Nutzlast der Wetterballons trägt.

Paul Baumann schrieb:
> Das Biest wiegt abhängig von der Energiequelle zwischen 150 und 280 Gramm.

Für professionelle Multicopter ist das sicher nicht zu schwer.

Dieser würde an besagtem Fallschirm den Abstieg bis in eine niedrige 
Höhe über Grund machen, sich dann aktivieren, eine Datenverbindung zu 
seinem Operator aufbauen und von diesem ferngesteuert siche gelandet 
werden.

Ich habe keinen Zweifel daran das dafür alle Technologien prinzipiell 
verfügbar sind aber ich bin nicht so blauäugig anzunehmen, oder gar zu 
behaupten, dass es nicht noch jede menge Aufgaben zu erledigen gibt bis 
so ein System betriebsfertig entwickelt ist; da gehen sicher einige 
Mannjahre Entwicklungszeit rein.

von erwin (Gast)


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Dirk B. schrieb:
> Man kann es auch so sehen:
> 100km/h meinen Motorrad .. find ich echt
> unerträglich unverantwortlich!

Dirk Becker, bist du das?

Pro Tag treffen Partikel aus dem Weltraum mit einer Gesamtmasse von 
1.000 bis 10.000 Tonnen auf die Erde.
Ich glaube, ein Ballon mehr oder weniger macht da wenig aus.



wendelsberg schrieb:
> Hinweis: Auf  das Startbild klicken, dann sieht man die anderen Bilder.
>
> wendelsberg

Cool! Glück auf! (oder ab???)

;O)

von Ralf D. (rad)


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Ich für mich unterscheide sehr deutlich zwischen naturgegeben 
Lebensrisiken wie Vogelschlag, Wildwechsel oder Meteoriten. Die trage 
ich, derentwegen lass ich auch kein Schiff im Hafen.

Aber künstliche, letztendlich nur zum Vergnügen geschaffene Risiken, 
erlaube ich mir zur Diskussion zu stellen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf D. schrieb:
> erlaube ich mir zur Diskussion zu stellen.

Ja, mach mal.

Im Gegensatz zu den natürlichen Risiken sinkt das Ding verdammt langsam.
Das kannst du also durchaus vorher sehen und reagieren.

Btw., ich fahr' auch Motorrad.  Ist ja nicht so, dass du der einzige
mit sowas wärst …

von Konrad S. (maybee)


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erwin schrieb:
> Glück auf! (oder ab???)

Kommt drauf an, wo du heil hinkommen willst. Der Kumpel unter Tage 
wünscht "Glück auf!", der Fallschirmjäger wünscht "Glück ab!".

von Konrad S. (maybee)


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Ralf D. schrieb:
> Bekäme ich die Aufgabe ein solches System zu entwickeln

Beim Optimieren macht man sich erstmal ans Profiling, stellt also fest, 
wo sich Verbesserung überhaupt lohnen, d.h. signifikant bemerkbar 
machen. Ich hab jetzt die Zahlen der Verkehrstoten durch die 
unkontrolliert herabfallenden Reste studentischer Ballonexperimente 
nicht im Kopf, aber ich glaube, dass allein in Deutschland mehrere 
Tausend Menschen im Straßenverkehr ums Leben kommen - ganz ohne 
Ballonexperimente.

Die Frage nach der Alufolie scheint mir nicht völlig abwegig zu sein. 
;-)

von skydiver (Gast)


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> Die Risiken:
> Mit e = 1/2  m  v² ergibt sich die kinetische Energie beim Einschlag
> der Nutzlast mit der Masse von 1.7kg und einer horizontalen
> Differenzgeschwindigkeit zu einem Fahrzeug mit 100km/h zu gut 655 Joule.

Für einen Pkw beträgt der Anhalteweg bei 100km/h auf trockener Fahrbahn
und optimalem Bremseinsatz etwa 70 Meter. Auf diese Entfernung sollte
man normalerweise den Fallschirm samt Nutzlast sicher erkennen, um
dann entsprechend reagieren zu können.

Die Anhaltezeit liegt in diesem Fall bei etwa 4,5 Sekunden. Bei einer
geschätzten Sinkgeschwindigkeit von 4m/s legt die Nutzlast am Fallschirm
dabei eine Strecke von 18 Metern zurück.


> Auf welche Weise willst du einen nicht mehr vorhandenen Ballon, dessen
> Nutzlast an einem Fallschirm nach unten fällt, noch irgendwie steuern?

Das könnte prinzipiell ähnlich funktionieren wie bei den grossen
Fallschirmen. Rundkappen besitzen dazu Steuerschlitze, die mit
zwei Steuerleinen betätigt werden.

von Dirk B. (dirkb2)


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Ralf D. schrieb:
> Aber künstliche, letztendlich nur zum Vergnügen geschaffene Risiken,
> erlaube ich mir zur Diskussion zu stellen.

Du hast doch vom Motorradfahren angefangen.

Wenn heute erst das Motorrad erfunden wird, dann würde man es aufgrund 
der damit verbundenen Risiken verbieten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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skydiver schrieb:
> Das könnte prinzipiell ähnlich funktionieren wie bei den grossen
> Fallschirmen. Rundkappen besitzen dazu Steuerschlitze, die mit zwei
> Steuerleinen betätigt werden.

Damit würdest du aber die Masse der Nutzlast (und damit die kinetische
Energie) vervielfachen …  Schließlich müssen die Klappen auch
angesteuert werden, das braucht Aktoren und eine zweiseitige
Kommunikation.

Dirk B. schrieb:
> Wenn heute erst das Motorrad erfunden wird, dann würde man es aufgrund
> der damit verbundenen Risiken verbieten.

Ein Motorrad kann durchaus ein sinnvolles Verkehrsmittel sein, es wird
eigentlich nur in diesem Lande (beginnend bei den Kosten für einen
entsprechenden Führerschein) zum Luxus- und Spaßgut hochstilisiert.

von Tobias S. (x12z34)


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Ralf D. schrieb:
> Wenn mir 1.7kg Nutzlast beim 100km/h meinen Motorradfahrerkopf
> weggeschlagen haben hab ich nix mehr von drei Behördengenehmigungen und
> einer Versicherung ...
>
> Soweit ich aus den Bildern und der Karte ersehen kann erfolgte die
> "Landung" nur wenige Meter neben einer Landstrasse ... find ich echt
> unerträglich unverantwortlich!

Ich denke, eine gewisse Gefährdung für die "Allgemeinheit" war bei 
diesem Experiment gegeben. Wie groß die eigentliche Gefahr war, kann ich 
nicht beurteilen, dazu gibt es Experten.

Joe G:
> Tatsächlich waren in unserem Fall drei staatliche Behörden + eine
> Versicherung involviert. Wenn genaue Infos zum Behördenweg und den
> Genehmigungsverfahren haben möchte, wende sich bitte direkt an mich.



Wenn das Experiment aber drei Behörden und eine Versicherung überlebt 
hat, dann muss meiner Meinung nach das Konzept zumindest so gut gewesen 
sein, dass es diese Menschen überzeugt hat.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Studenten nur wegen ihres 
Forschungswillens eine Ausnahmegenehmigung bekommen, wenn es um 
Sicherheit geht ;-)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Selbstverständlich verstehe ich die Bedenken von Ralf D. Das Risiko 
eines „Treffers“ muss mittels bedingter Wahrscheinlichkeiten berechnet 
werden. Da der mittlere Kopfdurchmesser sowie die Fläche von Deutschland 
sowie aller bebauten, bewaldeten, usw. Flächen bekannt ist, kann die 
Wahrscheinlichkeit ganz gut ermittelt werden. Wer lieber Gesetze liest, 
schaut in der „Integration EU Verordnung 923/2012 SERA: Standardised 
European Rules of the Air (LVR2014)“ nach. Nach ihr sind Nutzlasten bis 
4 kg als „leicht“ eingestuft.

Bezüglich der vorgeschlagenen Multicopter Variante gebe ich Folgendes zu 
bedenken (Bedingungen unter den das System absolut zuverlässig arbeiten 
muss):
- Temperaturen bis -50 Grad
- Windgeschwindigkeiten bis 250 km/h
- Luftdruck nahe Null
- permanent verfügbare Kommunikation in jeder Fluglage

Wenn der Ballon in der Stratosphäre platzt, fallen Nutzlast, Fallschirm, 
Ballonhülle mehrere Minuten im freien Fall mit gleicher Geschwindigkeit. 
Da es dort oben fast kein Luftwiderstand gibt, trudelt das „Packet“ 
relativ unkontrolliert. Erst in dichteren Luftschichten greift der 
Fallschirm. Auch dieses Sicherheitsmanagement haben die Studenten 
zuverlässig gelöst. Das Video zeigt die saubere Trennung aller 
Komponenten.
Aber auch dieses Problem war nur ein kleines Detail der zu lösenden 
Aufgaben. Das bei der Presse zum Schluss das Fass Bier im Vordergrund 
steht, macht das zuweilen trockene und theoretische Ingenieurwesen doch 
letztlich wieder sympathisch.

von Ing. (Gast)


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Lieber Ralf D.
es tut mir sehr leid für Sie, dass Sie Ihr Ingenieurstudium nicht mit 
Erfolg abschließen konnten und im Moment Ihre Arbeitslosigkeit mit 
Troll-Postings auf dieser Seite überbrücken müssen.
Falls Sie sich doch noch dazu entschließen möchten ein Studium zu 
absolvieren: 
http://www.eah-jena.de/fhj/fhjena/de/studium/Bewerbung/Seiten/Bewerbungen.aspx


MfG
Ing.

von Wolfgang A. (Gast)


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Ralf D. schrieb:
> Ich stelle mir lieber gar nicht erst vor was passiert wenn mir Nutzlast
> oder abgesprengte Ballonhülle bei hoher Geschwindigkeit die Frontscheibe
> meines Autos zertrümmern oder "nur" die Sicht nehmen.

Da ist die Chance, dass ein toter Vogel nach einem Herzinfakt dir vor 
der Nase vom Himmel fällt, deutlich größer. Und im Gegensatz zum 
Verkehrsflieger, dürfte deine Scheibe zumindest bei größeren Arten, da 
nicht resistent gegen sein. Bei hoher Geschwindigkeit ist die Chance 
aber sowieso geringer, als wenn dein Auto dahin schleicht, weil du 
weniger lange unterwegs bist.

von Draufgänger (Gast)


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> letztendlich nur zum Vergnügen

Was heißt hier nur? Welchen anderen Sinn sollte das Leben haben als 
Vergnügen zu bereiten?

Wenn unsere Vorfahren so vorsichtig gewesen wären, würden wir uns noch 
heute in einer Höhle verkriechen und mit Steinwerkzeug herumklopfen...

von Mickael (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Selbstverständlich verstehe ich die Bedenken von Ralf D.

Und wo ist Mark Brandis?

von Ralf D. (rad)


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> Bezüglich der vorgeschlagenen Multicopter Variante gebe ich Folgendes zu
> bedenken (Bedingungen unter den das System absolut zuverlässig arbeiten
> muss):
> - Temperaturen bis -50 Grad
> - Windgeschwindigkeiten bis 250 km/h
> - Luftdruck nahe Null
> - permanent verfügbare Kommunikation in jeder Fluglage

Sicherlich nicht auf den letzten 50 oder 100 Metern über Grund so wie 
ich es vorgeschlagen habe.

Ralf D. schrieb:
> Dieser würde an besagtem Fallschirm den Abstieg bis in eine niedrige
> Höhe über Grund machen, sich dann aktivieren, eine Datenverbindung zu
> seinem Operator aufbauen und von diesem ferngesteuert siche gelandet
> werden.

Aber was solls noch ...

Mir hat dieser Threadverlauf wieder einmal gezeigt das in unserer 
Gesellschaft immer erst dann verschärfte Sicherheitsbestimmungen 
erlassen werden wenn ernsthaft etwas passiert ist.
Bis dahin werden werden hahnebüchene Argumente ins Feld geführt (siehe: 
der Vogel mit Herzinfarkt) und, wenn selbst solche Pseudoargumente 
fehlen und der IQ im Kieselsteinbereich liegt, wird halt beleidigt.

von Stammtischparole (Gast)


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Wenn besoffene Autofahrer so oft vorkommen würden wie am Fallschirm 
fallende wissenschaftliche Geräte, wäre es erlaubt besoffen zu Fahren 
(zumindest nicht verboten).

von Michel M. (elec-deniel)


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ok, zurück zum Thema bitte, Danke.

von Wolfgang (Gast)


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Michel May schrieb:
> ok, zurück zum Thema bitte, Danke.

Wie wäre es mit einem neuen Thread: Gefährdung von Ralf D. beim 
Spaßfahren durch herabschwebende Ballonnutzlasten.
Mein Tip: Fahre Bahn

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ein erster Videozusammenschnitt ist hier zu sehen.

http://www.mb.fh-jena.de/page/de/fachgebiete/mechatronik/studium/stroke1/bilder

von F. F. (foldi)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ein Motorrad kann durchaus ein sinnvolles Verkehrsmittel sein, es wird
> eigentlich nur in diesem Lande (beginnend bei den Kosten für einen
> entsprechenden Führerschein) zum Luxus- und Spaßgut hochstilisiert.

Ja leider, Jörg.
Meine ganzen Kumpel hatten ein Moped, weil es billiger war als ein Auto. 
Nur ich hatte eins, weil ich das von meinem Bruder übernommen habe.
Heute ist das ein Luxusgut.

von Paul B. (paul_baumann)


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F. Fo schrieb:
> Nur ich hatte eins, weil ich das von meinem Bruder übernommen habe.

Du bist ein Autodidakt, die Anderen waren Motorrad-Didakten, die sich 
den Umgang mit der Maschine selbst beigebracht haben.
;-)
MfG Paul

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe jedenfalls noch nie von einem Wetter- oder sonstigen 
Experimentalballon gehört, der Leute geköpft hat, was bei 
Modellhubschraubern schon mal passieren kann. War ja klar, das es mal 
wieder mindestens einen offiziellen Bedenkenträger gibt.

Schönes Projekt, Joe und die Crew aus Jena!
DC7UR

von F. F. (foldi)


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Tolles Video.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Spart euch doch aber bitte mal nervige Musik. Das hat doch mit 
Wissenschaft nichts zu tun und ist genauso unnötig wie dramatische 
Klassik Untermalung bei Höhlenzeichnungen aus der Steinzeit. Viel besser 
wäre schlicht und einfach O-Ton der Kamera oder meinetwegen 
Bodenkontroll-Kommentare.

von Paul B. (paul_baumann)


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Matthias Sch. schrieb:
> Spart euch doch aber bitte mal nervige Musik.

Denkst Du nicht auch, daß es die Panflöten-Spieler nicht nur in 
Fußgängerzonen sondern auch in der Stratosphäre gibt. Ich bin sicher.
;-)
MfG Paul

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Cooles Video! +1

von Wolfgang (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Viel besser wäre schlicht und einfach O-Ton der Kamera

Da wo was zu hören ist, taucht im Video der O-Ton auf. Guck dir mal den 
ganzen Film an. Auf Sphärenklänge in 22km Höhe zu hoffen, ist selten von 
Erfolg gekrönt und auf Geräuschen des Fahrtwindes kann man bei einem 
Ballon auch lange warten.

Eine Az-Stabilisierung der Nutzlast wäre eine schöne Erweiterung.

Schickes Projekt :-)

vy 73, Wolfgang

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang schrieb:
> Da wo was zu hören ist, taucht im Video der O-Ton auf. Guck dir mal den
> ganzen Film an. Auf Sphärenklänge in 22km Höhe zu hoffen, ist selten von
> Erfolg gekrönt und auf Geräuschen des Fahrtwindes kann man bei einem
> Ballon auch lange warten.

Ja, aber das ist es doch gerade - da wo ich Stille erwarte, plärrt 
irgendwelche Mucke, die es da oben garantiert nicht gibt. Das hat eben 
mit Authentizität nichts zu tun. Wenn ich Musik haben will, schau ich 
mir doch nicht die Ballonmission des Jenaer Teams an.
So muss sich das anhören:
http://eol.jsc.nasa.gov/ForFun/HDEV/

von Paul B. (paul_baumann)


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Matthias Sch. schrieb:
> Wenn ich Musik haben will, schau ich
> mir doch nicht die Ballonmission des Jenaer Teams an.

Es hätte mit einem anderen Jenenser Team schlimmer kommen können, mehr 
melodisch:
https://www.youtube.com/watch?v=o7rTrdOSVCw

Flücht
Paul

von Michel M. (elec-deniel)


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Nettes Video,
mit einer eingeblendeten Datenanzeige oder Grafik (Höhe, etc.) auf einer 
Seite fände ich es perfekt.

von Lötpunkt (Gast)


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Gratulation zum gelungenen Projekt.

Und für alle, die sich über Studenten-Stratosphären-Projekte aufregen: 
Sucht mal nach www.stratoxx.de im Netz. Sowas ist m. E. "erheblich 
entbehrlicher".

Viele Grüße
LP

von Dieter J. (fossi)


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Michel May schrieb:
> Nettes Video,
> mit einer eingeblendeten Datenanzeige oder Grafik (Höhe, etc.) auf einer
> Seite fände ich es perfekt.

Es gibt da so ein ähnliches Video
https://www.youtube.com/watch?v=Tu6Kze8OaGE
Da sind die Daten einegblendet.
Das nur zur Anregung für die Macher dieses Projektes.

Allerdings hab ich bei den eingeblendeten Daten in diesem Video ein 
Verständnisproblem.
Erst ab einer Höhe von ca. 8 000 m geht die Temperatur unter 0°C.
Ist der Wert plausibel?
War immer der Meinung daß da die Temperatur schon so zwischen -30°C und 
-50°C liegen müssten, wenn man das mit den Angaben beim fliegen im 
Flugzeug so vergleicht. Da werden ja auf den Bordfernsehern immer wieder 
die Flughöhe und die Außentemperatur eingeblendet und deshalb zweifle 
ich diese Sensordaten an.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dieter J. schrieb:
> Erst ab einer Höhe von ca. 8 000 m geht die Temperatur unter 0°C.
> Ist der Wert plausibel?

Eigentlich nicht, wenn man sich mal Daten von Wetterballons anschaut, 
z.B. hier:
http://weather.uwyo.edu/upperair/sounding.html

sieht man, das schon ab ein paar hundert Meter Höhe die Temperatur recht 
tief ist. Evtl. ist die thermische Trägheit dieser Sonde so hoch 
gewesen, das es ein paar Minuten gedauert hat, ehe der Sensor soweit 
abgekühlt war, oder es war wirklich schweineheiss an dem Tag.

Hier mal Daten von heute, Ballon gestartet in Lindenberg:
http://weather.uwyo.edu/cgi-bin/sounding?region=europe&TYPE=TEXT%3ALIST&YEAR=2015&MONTH=03&FROM=0300&TO=0300&STNM=10393

von Transi (Gast)


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@Dieter

Wir haben auch schon zwei solcher Stratosphärenballons steigen lassen.
Hier der erste mit Diagrammen

http://www.youtube.com/watch?v=44AM9BxC23Y


Und hier der zweite
http://www.youtube.com/watch?v=q18B3dJlmM8


Dem Diagrammen kann man den Temperaturverlauf sehr gut entnehmen. 
Insbesondere beim ersten Versuch (da war leider das Wetter schlecht, 
aber die Flugsicherung gibt nun mal den Starzeitpunkt vor) sieht man 
schön zwei Inversionswetterlagen die durchflogen werden und den 
Temperaturanstieg oberhalb 15km Höhe.

Zur Orientierung: Beim zweiten Flug sieht man sehr schön den Bodensee, 
besonders kurz bevor der Ballon platzt.

@EAH Jena Gratulation zum erfolgreichen Experiment.

Gruß

Transi

: Bearbeitet durch Moderator
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Dieter J. schrieb:
> Youtube-Video "Mission: Strato - Wetterballon mit GoPro-Aufnahmen und
> embedded Sensordaten"
> Da sind die Daten einegblendet.
> Das nur zur Anregung für die Macher dieses Projektes.

Ja, das ist Klasse gemacht!

von michael (Gast)


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von X4U (Gast)


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Ralf D. schrieb:
> Letztendlich muss ich diese Frage auch nicht beantworten denn ich will
> keinen Ballon starten und seine Landung verantworten.

Aber du darfst bei deine Sicherheitsbedenken unter keinen Umständen 
jemals Motorrad fahren. Was wär z.B. wenn du mit eine Drachenschur 
kollidierst? Oder ein Ölfleck dich aus der Kurve trägt, oder du 
persönlich die Kontrolle verlierst und in eine Busstation voller Kinder 
rast?

Kehr erstmal vor deiner eignen Tür und schaff die mörderische Waffe 
Motorrad (die unendlich mehr Tote zu verantworten hat wie 
Stratosphärenballons) für immer ab.

Dann könne wir über andere reden statt über deine Selbstgerechtigkeit.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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X4U schrieb:
> mörderische Waffe Motorrad

Autos verursachen gewiss mehr Verkehrstote als Motorräder, warum
tituliert diese niemand als „Waffe“ und ruft danach, sie abzuschaffen?

Dein Vorurteil ist nicht besser als seine Panik vor einer langsam am
Fallschirm herabschwebenden Ballonnutzlast.

von X4U (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Autos verursachen gewiss mehr Verkehrstote als Motorräder, warum
> tituliert diese niemand als „Waffe“ und ruft danach, sie abzuschaffen?

Also mir geht es nicht darum dies oder jenes abzuschaffen sondern das 
selbstgerechte Bedenkenträger erst mal vor der eigenen Tür kehren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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X4U schrieb:
> vor der eigenen Tür kehren.

Indem du ein Motorrad unsinnigerweise als „Waffe“ bezeichnest, wirst
du genau dies ganz bestimmt nicht erreichen, sondern bestenfalls
gegenseitige Vorurteile stärken.

Im Übrigen würde ich mir für so eine Ballonnutzlast am ehesten Sorgen
machen um Fahrzeuge, die halt nicht so schnell reagieren können,
bspw. einen ICE.

von morob65 (Gast)


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michael schrieb:
> Gut dass diese Mission nicht so endete wie hier:
>
> http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/gifhorn-r...

ich weiß nicht was das eine mit dem anderen zu tun hat kopfschüttel

von X4U (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Indem du ein Motorrad unsinnigerweise als „Waffe“ bezeichnest, wirst
> du genau dies ganz bestimmt nicht erreichen, sondern bestenfalls
> gegenseitige Vorurteile stärken.

Du hast recht, das liest sich leider so. War aber anders gemeint. 
Nämlich ironisch in Bezug auf das völlig überzogene Szenario des 
Bedenkenträgers.

Also liebe Motorradfahrer, entspannt euch. So lange versicherte 
Ballonstarts nicht verboten werden weil ein Motorrad da bei der Landung 
reinrauschen könnte bin auch nicht der Meinung das selbiges eine Waffe 
sei ;-)

Zufrieden?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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morob65 schrieb:
> ich weiß nicht was das eine mit dem anderen zu tun hat

Da hat sich ja offenbar der Fallschirm nicht geöffnet.  Insofern hat
es schon was miteinander zu tun.

von morob65 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> morob65 schrieb:
>> ich weiß nicht was das eine mit dem anderen zu tun hat
>
> Da hat sich ja offenbar der Fallschirm nicht geöffnet.  Insofern hat
> es schon was miteinander zu tun.

das das zwei paar schuhe sind, ist dir schon klar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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morob65 schrieb:
> das das zwei paar schuhe sind, ist dir schon klar.

Wirklich was Relevantes steht im Artikel ja nicht drin.

Falls sie mit vollem Antrieb von der Bahn abgekommen und auf das
Haus geflogen ist: ja.

Falls sich nur der Fallschirm nicht geöffnet hat: OK, sie ist schwerer
als die Ballon-Nutzlast.

von Tom Thomsen (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Im Übrigen würde ich mir für so eine Ballonnutzlast am ehesten Sorgen
> machen um Fahrzeuge, die halt nicht so schnell reagieren können,
> bspw. einen ICE.

Der ICE wird keinen Unterschied zwischen einer Flugente und einer 
Ballonnutzlast machen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Einige Messdaten des Fluges sind nun online.
http://www.mb.fh-jena.de/page/de/fachgebiete/mechatronik/studium/stroke1
Wie man sehen kann, folgt die Druck-Höhen-Kurve exakt der Theorie. Auch 
das ISA Standardatmosphärenmodell wird recht gut getroffen. Vor allem 
beim Fall ist die lange Temperaturkonstanz gut zu beobachten.

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