Forum: HF, Funk und Felder Maximale Reichweite von GSM mit Sendeverstärker


von Hanns (Gast)


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Hallo zusammen...

Ich plane demnächst einen Arbeitseinsatz in "Hiu" Vanuatu 13°07'38.7"S 
166°32'50.4"E, es wäre hilfreich dabei mit der restlichen Welt 
kommunizieren zu können. Klar ein Satelliten Fon wäre das beste... aber 
auch das teuerste!
habe nun gesehen, das die nächste verfügbare GSM Antenne 135Km entfernt 
ist (Sichtverbindung) :-)
wäre das mit Richtantenne und Signalverstärker (nur Handyseitig) zu 
schaffen? was denkt Ihr? Danke für eure Ideen

Grüsse Hanns... :-)

von Markus G. (Gast)


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Hallo Hanns,
bei GSM werden pro Kanal 7 Gespräche im Zeitmultiplex übertragen. 
Dadurch ist die Zellengröße beschränkt durch die "Schutzzeit" am Ende 
der Datenpakete, welche die Laufzeit bis etwa 250Km/h ausgleicht. Wenn 
sich Sender und Empfänger nicht bewegen, könnte es natürlich trotzdem 
funktionieren.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Hanns schrieb:
> habe nun gesehen, das die nächste verfügbare GSM Antenne 135Km entfernt
> ist (Sichtverbindung) :-)

Für eine Sichtverbindung müsstest Du die Antenne auf der Spitze des 
Mount Wonvara (366m) aufstellen und hoffen, dass der 135Km entfernte 
Sendemast mindestens genau so hoch steht.

von Hanns (Gast)


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hmmm... also die Sendeantenne wird sich kaum bewegen. und ich auch 
nicht, da ich eine Richtantenne auf dem Berg hätte... ich habe nach 
längerem googeln keine gescheiten Infos gefunden, Auf Wikipedia steht, 
dass mit gsm. max. 35km möglich seinen...  ich weiss natürlich nicht mit 
welcher Leistung die dort unten senden, aber angesichts der schlechten 
Netzabdeckung und er wenigen Antennen, denke ich, dass sie eher höhere 
Sendeleistungen verwenden.
aber ja 135km??

von Ronny S. (phoenix-0815)


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Hallo Hanns,

suche mal nach Richtantenne ( Parabolspiegel ) und Autotelefon ältere D 
Netzgeräte hatten da wohl um die 8 Watt Sendeleistung.

Damit könnte was machbar sein bei Sichtverbindung, aber das kommt ebend 
auch noch auf die Singnal Laufzeit an.

Gruß Ronny

von Markus G. (Gast)


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Hanns schrieb:
> gsm. max. 35km

Du entfernst dich mit 100 Km/h von der BTS und sendest ein Paket auf 
Zeitschlitz 1. Das braucht eine Zeit x bis es dort ankommt. Das 
Antwortpaket braucht aber x + (die Zeit für den Weg, den du inzwischen 
zurückgelegt hast). Dadurch würde es in einen anderen Zeitschlitz 
geraten. Genau diese Laufzeitdifferenz gleicht die Schutzzeit aus. Das 
ist spezifiziert bis 250Km/h, was dann wohl bei 250km/h etwa 35Km 
Zellgröße entspricht. Wenn du dich nicht bewegst, spielt das theoretisch 
keine Rolle, es sei denn, das Protokoll sagt ab einer gewissen Laufzeit 
generell Nein dazu.

von lrep (Gast)


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Hin und zurück also 270km oder fast 1 ms Verzögerung.
Ich bezweifle, daß die Basisstation so lange auf das Eintreffen einer 
Antwort wartet, denn das Echo der nahen Handies trifft ja praktisch 
sofort ein.

Genauer steht das hier 
https://de.wikipedia.org/wiki/Global_System_for_Mobile_Communications#Half_Rate_Codec_.28HR.29 
:

Da bei einer Entfernung von mehreren Kilometern das Funksignal durch die 
Ausbreitungsgeschwindigkeit (die sogenannte Gruppengeschwindigkeit) 
soweit verzögert werden kann, dass der Burst des Mobiltelefons nicht 
mehr innerhalb des vorgegebenen Zeitschlitzes bei der Basisstation 
ankommt, ermittelt diese die Signallaufzeit und fordert das Mobiltelefon 
auf, den Burst etwas früher auszusenden. Dazu teilt sie dem mobilen 
Gerät den Parameter Timing Advance (TA) mit, der den Sendevorlauf in 
3,7-μs-Schritten vorgibt. Dies entspricht jeweils der Zeitdauer eines 
Bit, wobei die Bitrate 270,833 kbits/s beträgt (siehe unten). Der Timing 
Advance hat einen Wertebereich von 0 bis 63. Die Dauer eines Bits 
entspricht bei gegebener Gruppengeschwindigkeit einer Wegstrecke von ca. 
1,106 km, und da für die Laufzeit Hin- und Rückrichtung zusammen 
betrachtet werden müssen, entspricht eine Änderung des Timing Advance um 
eins einer Entfernungsänderung von etwas mehr als 553 m. Somit ergibt 
sich eine maximale Reichweite von ca. 35,4 km, die jedoch mit 
technischen Tricks erweitert werden kann.


Selbst mit einer beliebig guten Richtantenne wirst du an der 
Basisstation wohl nur als synchroner Störer wahrgenommen werden.

von ghl (Gast)


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Wie schon gesagt arbeitet GSM mit Zeitmultiplex. Da das Signal nicht 
unendlich schnell ist, sondern tatsächlich Zeit vergeht bis es beim 
Empfänger angekommen ist, muss das Signal "eher" gesendet werden, so 
dass es zum "richtigen" Zeitpunkt beim Empfänger (BTS) ankommt. Dafür 
gibt die BTS der Mobilisation (MS) einen Wert ("Timing Advance") vor, 
nach dem die MS das senden vorzieht. Dieser Wert geht von 0 bis 63 (und 
nur bei 450MHz GSM bis 127). Ein Count entspricht einer Distanz von 
550m, damit sind maximal 63 * 550m = 34650m ~ 35km theoretisch möglich.

Soweit zur Theorie. In der Praxis können die die 35km nicht immer 
erreicht werden, wenn die Sendeleistung nicht genügt, es zu Reflexionen, 
etcpp kommt. Da GSM mit recht großzügigen Guardintervals arbeitet kann 
es daher auch sein, dass eine Verbindung über 35km hinaus auch noch 
funktioniert. Ein TA-Wert von 63 ist nämlich definiert als "mehr als 
34650m entfernt" und nicht "genau ...".

135km dürfte zu weit weg sein, als dass es nur mit Signalverstärkung 
funktionieren würde. Ich wüsste grad auch kein zellenbasiertes 
Funksystem mit 260km großen Zellen.

von Schreiber (Gast)


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Hanns schrieb:
> Auf Wikipedia steht,
> dass mit gsm. max. 35km möglich seinen.

Stimmt nicht ganz, teilweise werden auch 120+x km unterstützt.
Wegen der dadurch verringerten Kapazität der Funkzelle unterstützen 
meist nur Mobilfunkststionen in dünn besiedelten Gegenden diese 
Funktion.

Ist in Afrika o.dgl. aber schon interessant: Eine Funkstation und schon 
hat man ein paar hundert Dörfer günstig mit Mobilfunk versorgt. Man 
braucht nur einen passenden Antennenstandort.

von Klaus (Gast)


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Hanns schrieb:
> habe nun gesehen, das die nächste verfügbare GSM Antenne 135Km entfernt
> ist (Sichtverbindung) :-)

Wegen der Erdkrümmung wirst du keine Sichtverbindung hinkriegen.

MfG Klaus

von Wolfgang (Gast)


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Markus G. schrieb:
> Dadurch ist die Zellengröße beschränkt durch die "Schutzzeit" am Ende
> der Datenpakete, welche die Laufzeit bis etwa 250Km/h ausgleicht.

Was hat die Laufzeit mit Geschwindigkeit zu tun? Eine Geschwindigkeit 
erzeugt Frequenzverschiebung.

Klaus schrieb:
> Wegen der Erdkrümmung wirst du keine Sichtverbindung hinkriegen.

Das kommt doch wohl auf den Antennenstandort drauf an. Aber solange man 
die Position der Gegenstation und die Antennenhöhe über Grund nicht 
genau kennt, läßt sich schwer prüfen, ob die Fresnelzone frei ist.

von ?!? (Gast)


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Hanns schrieb:
> Ich plane demnächst einen Arbeitseinsatz in "Hiu" Vanuatu 13°07'38.7"S
> 166°32'50.4"E,

Du weißt aber, daß deine angegeben Koordinaten ca. 100m vor der Küste 
der Insel liegen, also auf Niveau des Meeresspiegels. Und mit einer Höhe 
von Null Metern eine Reichweite von 135km hinzubekommen ist eigentlich 
ausgeschlossen. Abgesehen vom Timing, was schon oben angesprochen wurde. 
Da nützt dir auch keine hohe Sendeleistung was. Und selbst wenn du mit 
einer großen Sendeleistung die entsprechende Zelle erreichen würdest und 
man das Timing ignorieren könnte (was nicht geht), dann hättest du immer 
noch das Problem, daß dein Handy die Zelle nicht empfangen würde, weil 
die Zelle nicht mit einer hohen Leistung sendet und das Handy nicht 
empfindlich genug ist. Also insgesamt kann man definitiv sagen, es geht 
nicht...

von ?!? (Gast)


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Was ich gerade auch noch bemerkt habe, der einzige Standort, der 135km 
entfernt ist, wäre auf Vanua Lava bei der Ortschaft Sola. Diese Insel 
ist aber südöstlich von deinem Standort und auch ziemlich tief, fast 
Meeresspiegel. Und dein Standort ist am nordwestlichen Ende von Hiw 
Island. Das heißt also, du müßtest mit deinem Funksignal vom 
Meeresspiegel aus über die eigene Insel mit ca. 200m Höhe drüber, dann 
übers Meer 135km und dann die andere Insel (Vanua Lava mit über 700m 
Höhe) überqueren und dort wieder bis zum Meeresspiegel runter, wo die 
Mobilfunkzelle steht. Völlig ausgeschlossen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Kurzwelle wird geeigneter sein.

von ?!? (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Kurzwelle wird geeigneter sein.

Richtig. Oder eben Satellitentelefon...

von Test (Gast)


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@to
Die roaming kosten werden wesentlich höher sein als direkt Iridium...und 
das equipment für eine gsm ist um welten teurer als ein Iridium fähiges 
Handy... Außerdem sollte man erwarten, dass dein Arbeitgeber dort 
bereits ein Iridium-Gsm relais installiert hat....das ist eigtl 
Standard..

von Schreiber (Gast)


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Hanns schrieb:
> wäre das mit Richtantenne und Signalverstärker (nur Handyseitig) zu
> schaffen? was denkt Ihr? Danke für eure Ideen

?!? schrieb:
> Das heißt also, du müßtest mit deinem Funksignal vom
> Meeresspiegel aus über die eigene Insel mit ca. 200m Höhe drüber, dann
> übers Meer 135km und dann die andere Insel (Vanua Lava mit über 700m
> Höhe) überqueren und dort wieder bis zum Meeresspiegel runter, wo die
> Mobilfunkzelle steht. Völlig ausgeschlossen.

Bei Bedarf könnte man auch über zwei Funkumsetzer nachdenken und eine 
Richtfunkverindung zwischen den Inseln aufbauen.

Teilweise werden auch Funkumsetzer in kleine Drohnen eingebaut, das kann 
wirtschaftlicher sein wie eine Satellitenverbindung anzumieten.

von Thomas W. (Gast)


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Hanns schrieb:
> "Hiu" Vanuatu 13°07'38.7"S 166°32'50.4"E
Da solltest du vielleich verraten, welches Kartendatum deinen 
Koordinatenangaben zu Grunde liegt. Sonst nützt die Angabe der Position 
auf 3m genau relativ wenig.

von Fox Mulder (Gast)


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ghl schrieb:
> Da GSM mit recht großzügigen Guardintervals arbeitet kann
> es daher auch sein, dass eine Verbindung über 35km hinaus auch noch
> funktioniert.

35km ist normalerweise die Grenze mit der die Zelle konfiguriert ist. 
Bei größerer TA als konfiguriert wird das Gespräch erst gar nicht 
aufgebaut. Genau so kann man den Radius der Zelle auch auf einen 
geringeren Wert einstellen. Auch bei guten Empfangspegeln geht trotzdem 
nichts. Um einen Bereich über 35km abzudecken muss die Zelle als 
"extended range" konfiguriert sein, dann wird nur noch jeder 2. 
Zeitschlitz benutzt. Nur dann sind prinzipiell auch 100 km oder mehr 
drin, sonst sind 35km das Limit.

von Schreiber (Gast)


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Fox Mulder schrieb:
> Um einen Bereich über 35km abzudecken muss die Zelle als
> "extended range" konfiguriert sein, dann wird nur noch jeder 2.
> Zeitschlitz benutzt. Nur dann sind prinzipiell auch 100 km oder mehr
> drin, sonst sind 35km das Limit.

Richtig, und genau das wird üblicherweise auch gemacht wenn man größerer 
Entfernungen abdecken will. Etwa weil man die Nachbarinsel mitversorgen 
will oder mit einem einzigen Funkturm auf einem Berg gleich das gesamte 
Umland versorgen will.

In Deutschland meist unüblich, in weniger wohlhabenden/dünn besiedelten 
Gegenden dagegen weit verbreitet.



ghl schrieb:
> Ich wüsste grad auch kein zellenbasiertes
> Funksystem mit 260km großen Zellen.
ACARS hat teilweise noch größere Zellen. Bei einer Sichtverbindung (die 
ist hier meist gegeben) funktioniert das schon seit Jahrzehnten auch 
über größere Entfernungen zuverlässig.

von ham (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Kurzwelle wird geeigneter sein.

Grundsätzlich lässt sich auf höheren Frequenzen auch dann eine
zuverlässige Funkstrecke realisieren, wenn - durch die Erdkrümmung
bedingt – keine direkte Sichtverbindung besteht. Dazu benötigt man
jedoch grössere Senderausgangsleistungen und Richtantennen mit
hohem Systemgewinn.

https://de.wikipedia.org/wiki/Troposcatter

von Bernd K. (prof7bit)


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Schreiber schrieb:
> Fox Mulder schrieb:
>> Um einen Bereich über 35km abzudecken muss die Zelle als
>> "extended range" konfiguriert sein, dann wird nur noch jeder 2.
>> Zeitschlitz benutzt. Nur dann sind prinzipiell auch 100 km oder mehr
>> drin, sonst sind 35km das Limit.
>
> Richtig, und genau das wird üblicherweise auch gemacht wenn man größerer
> Entfernungen abdecken will.

Könnte das nicht automatisch geschehen, je nach Auslastung? Dann könnte 
er wenn er nur lange genug wartet Glück haben und zum Beispiel 4 
aufeinander folgende freie Zeitschlitze bekommen (und natürlich die 
4-fachen Gesprächsgebühren zahlen).

Und wäre es - um noch einen draufzusetzen - nicht sogar möglich in die 3 
vorderen und nun ungenutzten Zeitschlitze auch noch Gespräche 
reinzuschieben, da ja nun bekannt ist daß das eine Gerät eh nicht früher 
senden wird und die freien Schlitze dann ganz dreist noch ein zweites 
Mal zu verkaufen?

von Auf dem Eifelturm (Gast)


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Auch der Eifelturm würde als Sendeturm nicht ausreichen, wenn 135km zu 
überbrücken sind.

Ich glaube mich zu erinnern, dass der Eifelturm auf einer idealen Kugel 
gerade mal eine Sichtweite = Reichweite von ca. 60km ermöglicht.
Dann läuft die Strahlung tangential an der Erdoberfläche vorbei.

Beugung und Reflexion sind bei den GSM-Frequenzen auszuschließen.

von Fox Mulder (Gast)


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Schreiber schrieb:
> In Deutschland meist unüblich, in weniger wohlhabenden/dünn besiedelten
> Gegenden dagegen weit verbreitet.

Nicht nur unüblich sondern ganz und gar unsinnig. Solche Zellen werden 
nur dort genutzt wo es wirklich Sinn machen würde, das wären sehr große 
flache Landschaften wie zum Beispiel bei Straßen durch Wüsten. Überall 
sonst wo es ein paar Hügel gibt wären schon 35km sehr viel.

Bernd K. schrieb:
> Dann könnte
> er wenn er nur lange genug wartet Glück haben und zum Beispiel 4
> aufeinander folgende freie Zeitschlitze bekommen

Das ist Unsinn, ein Gespräch belegt immer nur einen Zeitschlitz. Der 
unmittelbar darauf folgende Zeitschlitz bleibt grundsätzlich frei um 
damit die Laufzeitverschiebung der Signale bei über 35km Entfernung 
möglich zu machen.

von Thomas W. (Gast)


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Auf dem Eifelturm schrieb:
> Auch der Eifelturm würde als Sendeturm nicht ausreichen, wenn 135km zu
> überbrücken sind.

Im Vergleich zu einem Berg ist der nun auch nicht wirklich hoch. 
Vielleicht liest Hanns noch mit und verrät die Koordinaten der 
GSM-Antenne. Falls der - wie oben vermutet - auf der Nachbarinsel im 
Südosten steht, blockiert der Bergrücken auf Hui die freie Sicht. Aber 
wer weiß ...

von ?!? (Gast)


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Ich habe mal die Quasi-Optische Ausbreitung berechnet. Demnach müßten 
beide, der Sender und der Empfänger jeweils auf einem reichlich 270m 
hohen Ort sein, damit man gerade so eine Funkverbindung über 135km 
hinbekommen würde. Natürlich nur, wenn keine weiteren Hindernisse 
dazwischen sind wie der Bergrücken der zweiten Insel, der ca. 700m hoch 
ist. Also doch Fehlanzeige...

von ?!? (Gast)


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Übrigens habe ich mit folgender Formel gerechnet:

Reichweite_max = 4,1 x ( sqrt(h1) + sqrt(h2) )

Dabei wird noch nicht die Sendeleistung berücksichtigt und auch nicht 
die Empfindlichkeit des Empfängers oder die Streckendämpfung. Sondern 
nur, ob theoretisch eine Sichtverbindung bestehen würde (was bei 
Handyfrequenzen die quasioptische Ausbreitung bedeutet).

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Da die Ausgangsfrage praktisch beantwortet ist (Nein, es wird NICHT 
funktionieren ohne sowohl MS wie auch BS amit viel Aufwand 
"aufzumotzen")
kann es ja ruhig OT werden...

Fox Mulder schrieb:
> Nicht nur unüblich sondern ganz und gar unsinnig. Solche Zellen werden
> nur dort genutzt wo es wirklich Sinn machen würde, das wären sehr große
> flache Landschaften wie zum Beispiel bei Straßen durch Wüsten.

Oder halt direkt an der Meeresküste...
Und ich meine das es zumindest in der ZEit wo ich mich näher mit 
Mobilfunk beschäftigt habe auch tatsächlich einige GSM Zellen in ER 
Konfiguration an den deutschen Küsten gab. Obe es aber Regelbetrieb oder 
nur Versuche waren und wie es heute aussieht - Keine Ahnung!

Aber auch bei ER Konfiguration der BS und vorhandener Sichtverbindung 
durch einen zufällig im HAndgepäck mitgebrachten Funkturm ist die Chance 
nur durch verbesserte Technik auf Handyseite eine Verbindung zu bekommen 
praktisch NULL.
Da hilft es auch nichts das ich die wahrscheinlichkeit nicht einmal 
gering einschätze das die vorhandene Funkzelle zumindest auf einigen 
Trägerfrequenzen sogar tatsächlich als ER konfiguriert sein könnte.

Von daher sind auch -mittlerweile durchaus machbare- Überlegungen wie 
einen GSM Umsetzer auf einer Drohne (großer Quadrocopter, halt das 
größte was die Spielzeugabteilung hergibt) unterzubringen auch Sinnlos.

(Auf AFU haben wir mit soetwas mal ein paar Spielchen gemacht. Ein 
Quadrocopter der 80Euro klasse kann schon etwas tragen. Nur die Akkus 
sind schnell am Ende wenn man nicht die ganze Zuladung dafür nutzen 
will.)

Gruß
Carsten

von Schreiber (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Von daher sind auch -mittlerweile durchaus machbare- Überlegungen wie
> einen GSM Umsetzer auf einer Drohne (großer Quadrocopter, halt das
> größte was die Spielzeugabteilung hergibt) unterzubringen auch Sinnlos.

eigentlich nicht.
Ein Handy in der Drohne ermöglicht es GSM in ein für größere 
Entfernungen brauchbareres Protokoll (z.B. Betriebsfunk) umzuwandeln und 
dann per (Richt-)Funk zum Ziel zu bringen.
Nachgeführte Richtntennen an einer der (oder beiden) Bodenstationen 
können ggf. auch hilfreich sein.
Als Drohne verwendet man vernünftigerweise kein Quadrocopter, sondern 
ein kleines Flugzeug. Eine Flugdauer von 3-5Stunden ist dann mit relativ 
geringem Aufwand möglich

Carsten Sch. schrieb:
> Nur die Akkus
> sind schnell am Ende wenn man nicht die ganze Zuladung dafür nutzen
> will.)
...Gerüchten zufolge wurde der Benzinmotor bereits erfunden. Weitere 
Gerüchte besagen, dass man mit diesem nicht nur einen Propeller, sondern 
auch einen kleinen Generator antreiben kann.

von ?!? (Gast)


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Schreiber schrieb:
> ...Gerüchten zufolge wurde der Benzinmotor bereits erfunden. Weitere
> Gerüchte besagen, dass man mit diesem nicht nur einen Propeller, sondern
> auch einen kleinen Generator antreiben kann.

Einen Benzinmotor, einen Generator und ein GSM-Handy in einem 
Modellflugzeug. Und warum nicht gleich noch eine Basisstation? Wenn man 
doch eh einen Generator hat? ;-)

von hanns (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo zusammen...

Danke für eure rege Beteiligung an meiner Herausforderung :-) die 
Modellflugzeuglösung gefällt mir. da hätte ich schon die Bodenstation 
aus meinen FPV Zeiten :-)
Nein, das ist halt rein von der Material schlacht dort nicht möglich... 
habe eh schon mit einem Gewichtsproblem zu kämpfen :-) Quadkopter ist 
übrigens auch dabei ;-)
habe aber neue Infos... vor wenigen tagen sei in Loh 13°19'39.2"S 
166°38'17.9"E beim Flughafen irgendwo eine neue GSM Antenne in Betrieb 
gegangen... das wären dann noch ca.14 bis 16 km bis nach Hiw Südseite... 
gem. Aussage eines einheimischen hätte man aber kein Empfang auf Hiw. 
Wenn man mit dem Boot 15min sütwärts fährt gäbe es teilweise ein Netz. 
Auf Metoma 13°12'28.4"S 166°36'09.9"E (kurz vor hiw Südseite könne man 
telefonieren...)

Ich habe mir inzwischen mal eine Antenne gebaut und an meinem iphone 
angeschlossen... und für mich erstaunliche Unterschiede zum originalen 
Gerät festgestellt. ausgerichtet bis ca. 8-12dB bessere Signalstärke 
gem. fieldtest Monitor.

Das könnte klappen um diese fehlenden 3 Km zu überbrücken. was denkt 
ihr?

von oszi40 (Gast)


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hanns schrieb:
> diese fehlenden 3 km zu überbrücken

Statt Boot wäre höherer Berg wahrscheinlich besser, sofern die 
Gegenstation nicht gegen den Boden strahlt. Nur der Versuch macht klug.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn du von dort Amateurfunk auf Kurzwelle machen würdest, könntest du
dich vor Verbindungswünschen zu dir vermutlich nicht retten. :-)

von Alex W. (a20q90)


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Wenn es wirklich GSM ist (also das wie in Deutschland) so wird das nicht 
funktionieren!

GSM arbeitet mit Zeitschlitze und die Laufzeit des Signals aus 35km ist 
schon zu lang! Deshalb wird auch bei voller Feldstärke am Handy keine 
Verbindung zu Stande kommen!

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alex W. schrieb:
> GSM arbeitet mit Zeitschlitze und die Laufzeit des Signals aus 30km ist
> schon zu lang!

Das ist doch schon lang und breit diskutiert worden.  Hast du dir den
Thread denn wenigstens erstmal durchgelesen, bevor du was schreibst?

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo Hanns,
ich weiss nicht, ob du inzwischen abgereist bist, aber ich vermute mal, 
dass im Moment und naher Zukunft ein Kurzwellenfunkgerät die einzige 
funktionierende Lösung sein könnte, um von den kleineren Inseln Vanuatus 
aus zu kommunizieren.

Der Inselstaat wurde laut heutigen Pressemeldungen von Zyklon Pam 
getroffen. Dieser Zyklon scheint einer der höchsten Stufen für 
Wirbelstürme zu entsprechen und soll ersten Berichten Zufolge starke 
Verwüstungen angerichtet haben. Durch die Insellage hat der Zyklon mit 
voller Kraft die Inseln getroffen und soll mit Windgeschwindigkeiten von 
über 300km/h Schäden angerichtet haben.

Ich hoffe, das dort nicht allzuviele Menschen zu Schaden gekommen sind.

Gruss

von Lars (Gast)


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keine Ahnung wie lange du unterwegs bist. Wenn wir zum Segeln gehen sind 
wir meist 6-8 Wochen auf dem Wasser. Für diese Zeit mieten wir uns immer 
ein Satellitentelefon, Anbieter hierfür gibt es zu genüge - und bei uns 
Segelfreunden ist das gängige Praxis. Ist letztendlich preiswerter, denn 
die Teile kosten schon mal +- 1000.-

von Reinhard S. (rezz)


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hanns schrieb:
> Ich habe mir inzwischen mal eine Antenne gebaut und an meinem iphone
> angeschlossen... und für mich erstaunliche Unterschiede zum originalen
> Gerät festgestellt. ausgerichtet bis ca. 8-12dB bessere Signalstärke
> gem. fieldtest Monitor.

Laut heise-Forum (jaja) hat das iPhone auch eher schlechten Empfang.

von HF-Werkler (Gast)


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Threads zu lesen ist schon schwer...
Laut dem TE ist es ein Arbeitseinsatz.

Allerdings wird aufgrund der Bilder, die ich von Vanuatu heute in den 
Nachrichten geshen habe, die GSM-Verbindung das unwichtigste Problem 
sein. Der Zyklon Pam hat dort hat einiges an Zerstörung hinterlassen.

Wäre schön, noch etwas vom TE zu lesen, damit man weiss, dass es ihm gut 
geht.

von Mani W. (e-doc)


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HF-Werkler schrieb:
> Allerdings wird aufgrund der Bilder, die ich von Vanuatu heute in den
> Nachrichten geshen habe, die GSM-Verbindung das unwichtigste Problem
> sein. Der Zyklon Pam hat dort hat einiges an Zerstörung hinterlassen.

Ich habe mir eben einige Berichte darüber angesehen, unvorstellbare
300 kmh.

Ich kenne die Gewalt von 100 kmh und etwas darüber...

Tatsache ist jedoch, daß Mobilfunknetze und Tel. - sowie Stromnetze
außer Betrieb sind (waren?)

Quo Vadis, Technik?

Mani

von hanns (Gast)


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Guten Tag zusammen...

Ja ich habe natürlich die vergangenen Tage die Situation auf den Inseln 
genau mitverfolgt und dank meines Arbeitskollegen, welcher bereits in 
Vanuatu ist Infos aus erster Hand erhalten... Sat Fon sei dank... auch 
bei ihm ist alles i.o.
Ich selbst bin noch hier. Ich werde am 9. April nach Vanuatu reisen...

unser Zielgebiet in Vanuatu liegt ganz im Nordwesten. Dieser Bereich war 
am weitesten vom Zyklon entfernt, und hat nach aktueller Info keine 
grossen Schäden erlitten. Es gibt dort auch nicht viel, was zerstört 
werden kann... Die Buschhütten der einheimischen seinen schnell wieder 
von ihnen zusammengesetzt worden worden. Nach 24 h Starkwind und 12h 
Regen wie man es bei uns nur bei Gewittern kennt war der Spuk vorbei... 
also kein Vergleich zu den südlichen Inseln Efate (P Vila) und 
Umgebung... Man Merkt, das die Menschen dort noch von und mit der Natur 
leben können und das machen sie nun auch nach dem Sturm noch...

soweit hat sich an unserem Projekt nichts geändert... Strom und 
Telekommunikation seinen an vielen Orten wieder hergestellt...

Ich werde nun versuchen vor Ort, die abgelegene Insel Hiw, welche keinen 
GSM Empfang hat, mittels kleiner Repeterstation mit der Antenne von 
Torres Airport zu verbinden... Entfernung ca. 15km. die 
Verbindungsmöglichkeit war ursprünglich nur für mich gedacht. Aber 
offenbar ist es für die Leute dort ein grosses Anliegen mit ihren 
Angehörigen auf den grösseren Inseln kommunizieren zu können... deshalb 
werde ich die Einrichtung fix installieren und auch dort lassen...

Hat jemand Erfahrung mit diesen GSM Repeter set's inkl. Innen- und 
Außenantennen, welche man für relativ wenig € bei Ebay bekommt?

z.B
http://www.ebay.de/itm/70-dB-GSM-900MHz-Handy-Signal-Booster-Repeater-Verstarker-Set-mit-Yagi-Antenne-/261417369013?pt=DE_Handy_PDA_Signalverst%C3%A4rker&hash=item3cddb07db5

Ich würde damit gerne einen Hotspot auf der Insel betreiben.

danke für Eure wertvollen Tipps :-)

Grüsse
Hanns

von HF-Werkler (Gast)


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Schön das es dir gut geht.

Wie/wo willst du den Repeater denn aufstellen? Hast du einen passenden 
Mast oder ist "outdoor am Aufstellungsort schon GSM-Empfang?

Meine Beurteilung:
Das Teil ist wohl für Indoor-Abdeckung (z.B. Tiefgarage) gedacht und in 
Europa vermutlich nicht wirklich legal nutzbar. Die 
Zulassungsvorschriften von Vanuatu kenne ich nicht, aber der 
Netzbetreiber wird sicher auch nicht gerne einen Störer im GSM Band 
haben wollen.

Zur technischen Gestaltung:
- Das Teil ist nur für GSM900 nutzbar, GSM1800 wird nicht unterstützt
- Die Yagi-Antenne wirkt eher suboptimal
- Die Elektronik könnte einem feuchten und warmen Klima nicht gewachsen 
sein
- Sendeleistung ist 25dBm + 8dBi Antenna gain ergibt die 33dBm, die auch 
dein Mobiltelefon kann, also wird "nur mit dem Standort" der Antenne der 
Empfang verbessert
- Das Mobiltelefon muss in die Nähe der Repeaterantenne sein (wenige 
Meter)

Da Vanuatu über kleinere Berge verfügt, wäre eine Lösung mit Richtfunk 
ev. besser. Frage doch mal bei dem lokalen Mobilfunkbetreiber an, ev. 
hat der ja Interesse an einer Anbindung der Insel?

von hanns (Gast)


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Naja anstatt der Yagi würde ich mein eigene Patchantenne verwenden. Das 
wäre auch die Idee, dass man in der Nähe des Repeters telefonieren kann. 
Ich will nicht die ganze Insel versorgen. Es gibt dort ein Dorf mit 
wenigen Hütten.

die Selbstgebastelte Lösung siehe hier: 
http://www.mikrocontroller.net/attachment/250256/IMG_5603__Mobile_.JPG
bringt mir ein ca. 10db +/- 2db besserer RSSI Wert auf dem 
Fieldtestmonitor. Ich könnte mir vorstellen, das ich damit dort auf der 
Insel genügend Empfang finde, um zu telefonieren... ist halt etwas 
unpraktisch so, deshalb würde ich gerne das Signal der optimal 
positionierten Antenne über den Repeter an einem kleinen spot für 
normale Handys verfügbar machen...

Das ganze auf einer geköpften Palme montieren, kleine Solarzelle als 
Energieversorger und hoffen, dass kein Zyklon mehr kommt...

wie schon geschrieben, besteht die momentane Lösung der Einheimischen 
darin, mit dem boot 15 min. auf dem Meer richtung Insel "Loh" fahren, 
Telefonieren und wieder zurück fahren :-)

denke ein Versuch wärs wert :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hanns schrieb:
> die Selbstgebastelte Lösung siehe hier

Das ist aber keine Patchantenne, sondern eine Doppelquad (die
natürlich nicht schlecht ist als Antenne, wobei du offenbar großzügig
auf die Anpassung/Symmetrierung verzichtet hast).

> Das ganze auf einer geköpften Palme montieren, kleine Solarzelle als
> Energieversorger und hoffen, dass kein Zyklon mehr kommt...

Brauchste keinen Zyklon.  Flussmittelreste, zusammen mit Feuchtigkeit
und permanent anliegender Gleichspannung besorgen das rasche Ende noch
weit vor dem nächsten Zyklon, sofern du das nicht ordentlich vorher
säuberst und alles lackierst.

von hanns (Gast)


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Ich würde die Antenne dann Pulverbeschichten... das hat gute 
Konservierungseigenschaften... (länger als 2 Jahre sollte sie nicht 
halten... brauch doch ein Grund um wiedermal nach Vanuatu zu reisen :-)

hat die Kunststoffbeschichtung keinen Einfluss auf die Leistung der 
antenne?

Welche negativen Eigenschaften entstehen durch den fehlenden Abgleich? 
bzw. worauf gleiche ich die Antenne ab? Auf das 50 Ohm Koaxkabel? hmm 
müsste ja auf die Impedanz des Antennenanschlusses des Handys bzw. des 
Repeters abgestimmt sein oder? nur was haben die für eine Impedanz?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hanns schrieb:
> Ich würde die Antenne dann Pulverbeschichten...

Ich meinte aber nicht nur die Antenne, sondern vor allem die Platine.

> hat die Kunststoffbeschichtung keinen Einfluss auf die Leistung der
> antenne?

Weniger, als wenn sie sich durch Korrosion in Wohlgefallen auflöst. ;)

> Welche negativen Eigenschaften entstehen durch den fehlenden Abgleich?

Nicht nur Abgleich, auch Symmetrierung.  Das Speisekabel strahlt
dann mit, und das Strahlungsdiagramm wird verbogen.  Letztlich büßt
du also Leistung in der eigentlich gewünschten Hauptstrahlrichtung ein.

> nur was haben die für eine Impedanz?

50 Ω, ist jenseits von Jubelelektronik (Rundfunk/Fernsehen) der gängige
Standard.

von hanns (Gast)


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Hmm... das mit der Symmetrierung verstehe ich nicht ganz... finde keine 
brauchbaren Infos... es gibt haufenweise Bauanleitungen für Quad und 
Biquad Antennen, aber nirgends wird die Symmetrierung erwähnt... Wie 
mach ich das?

Ich muss noch eine weitere Antenne bauen, habt ihr noch Tipps was ich 
noch beachten muss, für eine Möglicht hohe Antennenleistung?

werde mich an diese Anleitung halten (900Mhz)
http://www.saalfeld.com/antenne.htm#Einleitung


besten Dank...

Grüsse
Hanns...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Prinzip der Symmetrierung wie hier:

http://www.dg7ybn.de/Symmetrising/Symmetrising_DE.htm#Classic_Balun_for_Folded_Dipoles

Dort halt für den Faltdipol gezeigt, lässt sich aber genauso bei der
Doppelquad machen.

von HF-Werkler (Gast)


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Ich habe mir die Karte von der Gegend nochmals genau angesehen. Ich 
denke, das geht nicht mit der "Antenne" auf Hiu, wenn deine Angaben 
stimmen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hiu

Schau dir bitte mal die Karte an. Wenn ich es richtig verstanden habe, 
ist dein geplanter Standort im Westen von Hiu nordwestlich unterhalb des 
Wonvagre (366m) an der kleinen Bucht (13°07'38.7"S 166°32'50.4"E). Die 
Basisstation ist direkt am Flugfeld auf Linua?

Bewaldete/bewachsene Bergkuppen sind extrem schlecht für die 
Funkausbreitung bei 900MHz. Du brauchst bei dieser Entfernung (ca. 35km) 
immer eine gute Sichtverbindung zur GSM-Basisstation (Line of Sight), 
sonst geht da garnichts. Auch ist die Strecke nahe an der Grenze des GSM 
Standards (ebenfalls 35km). Daher empfehle ich dir ganz dringend einen 
grossen Spaten mitzunehmen, um die Erhebungen auf Hiu und ev. Tegua 
wegzuschaufeln...

Am ehesten könnte es noch von der Spitze der Erhebung auf Hiu (Wonvagre) 
gehen, wenn die Basisstation nicht direkt am Flugfeld sitzt, sondern auf 
der Erhebung von Loh (ca. 100m hoch im Westen).

Aber ein Billig-Repeater auf dem Wonvagre überbrückt dir nicht auch noch 
die Entfernung von der Spitze des Wonvagre bis zu deinem Wunschstandort 
(ca. 5km).

von hanns (Gast)


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Hmmm... nein die Bedingungen sind besser...

Ich habe eine kleine Karte gemalt :-)
Der Standort auf Hiw kenne ich noch nicht ganz genau, aber er wird im 
Bereich des grünen Kreises sein. Aber Offenbar soll man Sichtverbindung 
haben zu Linua.
Auch den genauen Standort des Sendemastes kenn ich nicht... ich gehe 
davon aus das die Antenne beim Flugfeld ist, weils dort Strom gibt...

Die gelbe Linie ist etwa die Empfangsgrenze wenn man mit dem Boot nach 
Hiw fährt... auf der ganz kleinen Insel westlich von Tegua könne man gut 
telefonieren, auf der Weiterfahrt nach Hiw gehe die Verbindung dann 
irgendwann verloren...

die Distanz der gezeichneten Linie liegt bei ca. 18 Km...

der Repeter brauch ich eigentlich nur, damit ich meine Antenne 
entfesselt vom Telefon positionieren kann, ohne 10m Koax ziehen zu 
müssen.. bzw. weil die meisten modernen Handys keinen ext. 
Antennenanschluss mehr haben...

der Sendemast sendet 900 MHz 2G, das habe ich vom lokalen Elektriker in 
Luganville erfahren :-)

von HF-Werkler (Gast)


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Deine früheren Koordinaten sagten etwas anderes und das Flugfeld liegt 
afaik etwas weiter rechts, als von dir eingezeichnet. Selbst bei 
gutmütiger Auslegung schrammt das Signal gerade so an der westlichen 
Küste von Hiu in einiger Höhe vorbei.

Schau mal hier bei Openstreetmap (Karte inkl. Höhenlinien des Geländes)
http://www.openstreetmap.org/?mlat=-13.32755&mlon=166.6383&zoom=12#map=12/-13.2267/166.6051&layers=C

Durch die Erdkrümmung sollte deine Antenne auf ca. 50-65m Höhe über Meer 
sein, um eine Sichtverbindung (inkl. Fresnelzone) zu haben. Das Flugfeld 
liegt in etwa auf Meeresspiegelhöhe ("bessere Sandbank").
Berechnung: 25m für die Erdkrümmung und ca. 40m für die Fresnelzone
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdkr%C3%BCmmung
https://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelzone

Ob die Palmen dort so hoch wachsen?

von Wolfgang (Gast)


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hanns schrieb:
> Hmm... das mit der Symmetrierung verstehe ich nicht ganz... finde keine
> brauchbaren Infos... es gibt haufenweise Bauanleitungen für Quad und
> Biquad Antennen, aber nirgends wird die Symmetrierung erwähnt... Wie
> mach ich das?

Stichworte: Balun, lambda/4 Umwegleitung

von Wolfgang (Gast)


Angehängte Dateien:

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hanns schrieb:
> Ich habe eine kleine Karte gemalt :-)

Es kommt wohl sehr auf die genaue Antennenpositionen drauf an. Die 
Landspitze von Tegua ist ein ernstes Problem.

Das Profil zeigt die Strecke mit jeweils 20m hohen Masten zwischen

Lat, Lon, Höhe Gelände
13.17826°S  166.5602°E  111.74m
13.32569°S  166.6306°E  28.43m

von Steffen (Gast)


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Was hällst du von WiMAX? Das soll bis 35km gehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen schrieb:
> Was hällst du von WiMAX?

Was hilft ihm das?  Er will doch kein komplettes Netz aufbauen dort.

von Steffen T. (st32)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Steffen schrieb:
>> Was hällst du von WiMAX?
>
> Was hilft ihm das?  Er will doch kein komplettes Netz aufbauen dort.

hanns schrieb:
> die
> Verbindungsmöglichkeit war ursprünglich nur für mich gedacht. Aber
> offenbar ist es für die Leute dort ein grosses Anliegen mit ihren
> Angehörigen auf den grösseren Inseln kommunizieren zu können... deshalb
> werde ich die Einrichtung fix installieren und auch dort lassen...

Hört sich aber ganz danach an. Und somit kann er die ganze Insel 
versorgen.

von hanns (Gast)


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naja Wimax ist zwar an und für sich eine tolle Sache, übersteigt aber 
definitiv meine finanziellen Möglichkeiten...

Das mit den genauen Positionen ist eben so ne Sache... die weiss ich 
erst wenn ich selber dort bin :-)

meine ersten Koordinaten waren nur ungefähr gesteckt...
Die Antenne in Loh sei nicht beim Flugfeld... sondern, ich Zitiere: "on 
top"
ist jetzt die Frage welcher Berg sie für den Sendemast gewählt haben. 
wenns der westlichere ist... wärs positiv :-)

ich werd jetzt mal eine Gewinn starke Antenne bauen und dann wird's der 
Versuch zeigen :-) werde dann sicher berichten wie es aussieht...

Gibt es noch geeignetere Antennenformen als die Biquad für mein 
Vorhaben?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hanns schrieb:
> Gibt es noch geeignetere Antennenformen als die Biquad für mein
> Vorhaben?

Klar, eine ordentliche Yagi.  Schließlich wünschst du ja eine gute
Richtwirkung zu haben.  Ist mechanisch natürlich nicht ganz
unaufwändig, aber Bauanleitungen sollte es zahlreich geben.  Einerseits
aus Zeiten des analogen Fernsehens, andererseits für das 70-cm-Afu-Band.

Du müsstest die halt nur linear skalieren auf deine 900 MHz, dabei
aber die Elementdurchmesser nicht vergessen auch zu skalieren.

von Matthias (Gast)


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Zynischerweise dürften sich spätestens nach dem Zyklon Pam zumindest für 
Ausländer die Kommunikationsmöglichkeiten verbessert haben. Die 
Hilfsorganisationen vor Ort müssen schließlich irgendwie mit ihren 
Heimatländern kommunizieren, vielleicht kannst Du gegen eine 
entsprechende Gebühr deren Möglichkeiten mitbenutzen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias schrieb:
> Die Hilfsorganisationen vor Ort müssen schließlich irgendwie mit ihren
> Heimatländern kommunizieren

Kann gut sein, dass die auf die altmodische Kurzwelle setzen.  Dürfte
auf Dauer preiswerter sein als eine Satellitenverbindung.

von Matthias (Gast)


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In der letzten März-Ausgabe vom Funk-Amateur gab es einen kurzen Bericht 
über eine DX-Expedition nach West-Kiribati, quasi in der Nachbarschaft 
zu Vanuatu. Das Problem fing schon mit der Spannungsversorgung an, die 
keine 230 Volt schaffte, sondern irgendwo bei 180 Volt einbrach...

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Matthias schrieb:
>> Die Hilfsorganisationen vor Ort müssen schließlich irgendwie mit ihren
>> Heimatländern kommunizieren
>
> Kann gut sein, dass die auf die altmodische Kurzwelle setzen.  Dürfte
> auf Dauer preiswerter sein als eine Satellitenverbindung.


Nein, da werden andere Geschütze aufgefahren.

http://ictemergency.wfp.org/web/ictepr/emergency-telecommunications-cluster

Man beachte die übergroßen Standbälle - das sind mobile, aufblasbare 
Satellitenantennen.

Das hier sind die Standby-Partner

http://ictemergency.wfp.org/web/ictepr/standby-partners

Und hier ein paar Andeutungen was über die Technik

http://ictemergency.wfp.org/web/ictepr/etc/response-solution

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes Jaeger schrieb:
> Nein, da werden andere Geschütze aufgefahren.

Wobei da durchaus auch Kurzwelle dabei sein kann.  Natürlich nicht
mit 'ner Morsetaste :), ALE (automatic link establishment) ist da
schon lange Praxis.

Aber die scheinen schon eine ziemlich große Bandbreite an technischen
Möglichkeiten anzubieten, ja.

von Wolfgang (Gast)


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Matthias schrieb:
> Das Problem fing schon mit der Spannungsversorgung an, die
> keine 230 Volt schaffte, sondern irgendwo bei 180 Volt einbrach...

In Zeiten von Weitbereichsnetzteilen, die klaglos alles zwischen 110 und 
240V verdauen, sollte das das kleinste Problem sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> In Zeiten von Weitbereichsnetzteilen, die klaglos alles zwischen 110 und
> 240V verdauen, sollte das das kleinste Problem sein.

Bei 1 kW und mehr (für eine Endstufe) ist das wohl mit den
Weitbereichsnetzteilen nicht mehr ganz so gängig.

von hanns (Gast)


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So, ich hab nun eine Yagi mit 16dB Gewinn und eine flache Antenne mit 8 
Db (war beim Repeter dabei...) die Yagi gabs für 80 € bei der Firma 
WiMo. ich hatte keine Zeit mehr um selber was zu bauen. und für 80€ setz 
ich mich auch nicht 2 Tage hin :-)

Ich bin gespannt ich was erreiche mit dieser GSM Empfangsgeschichte... 
Ich werde morgen abreisen nach Vanuatu und im Juli zurück sein... Wenns 
interessiert werde ich gerne über den Erfolg berichten, wenn ich zurück 
bin... :-)

Besten Dank für eure Tipps und Ratschläge!! und einen schönen Frühling 
:-)

Beste Grüsse
Hanns

von HF-Werkler (Gast)


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Dann mal viel Erfolg, und denk daran, die Höhe der Antenne ist auch 
wichtig wegen der Erdkrümmung.

Gute Reise

von anon (Gast)


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Kann man dich besuchen?

von MickD (Gast)


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ein Amateurfunkgerät verwenden und dann an der GSM-Station jemanden 
bitten, bei Gesprächsbedarf ein Telefon per "Akustikkoppler" mit dem 
dortigen Amateurfunkgerät zu verbinden
ist wahrscheinlich einfacher ;) rofl

Amateurfunkgeräte sind da unten wie überall auf der außerhalb-EU-Welt 
Standard, wie man das so im Fernsehen sieht

(jaja, ich bin ja schon still)
war auch nur ein Joke

von Hanns (Gast)



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Hallo Hallo... :-)

Nach fast 4 Monaten melde ich mich hier nun wieder zurück. Ich wollte 
mich noch für eure Tipps und eure Hinweise bedanken in diesem Beitrag 
und natürlich auch den Erfolg meines Projektes, zumindest was den 
"GSM-Experiment" Teil anbelangt.

Wir hatten Erfolg!!! auf der Insel Hiw kann man nun Auf GSM 900MHz 
telefonieren!
Mit einer Yagi Richtantenne mit 18 db Gewinn, ausgerichtet auf den 19km 
entfernten Sendemast auf Loh(linua), ergab uns ein Signal mit -107 bis 
-105 dBm Stärke. Auf einem alten Siemens s25 sind das 3 von 5 Balken :-)

damit lässt sich problemlos telefonieren...

Um die Anwendung zu vereinfachen, bzw. damit auch moderne Handys ohne 
ext. Antennenanschluss verwendet werden können, habe ich einen Signal 
Repeter verwendet, welcher nun an einem kleinen Strand Abschnitt bei dem 
Dorf kleinen Dorf Hiw das Telefonieren auf ca. 30 m2 ermöglicht...
Hier hatte ich erst etwas Probleme mit Rückkopplungen, zur eigenen 
Antenne... welche ich mit entsprechender Abschirmung und 
Leistungsreduktion in den Griff bekommen habe...

Danach waren sogar Daten Verbindungen über EDGE mit einer Bandbreite von 
sagenhaften 1-5 Kb/s möglich (je nach wetter) :-) Das reicht zwar nicht 
für Internet, aber immerhin für verschiedene Messenger, 
Skype(Nachrichten), whats App, Email etc...

Es ist nun in der Tat so, dass vom Antennenstandort aus keine direkte 
Sichtverbindung zum Sendemast besteht. die Nase von Tegua ist 
dazwischen.
trotzdem ist ein brauchbares Signal vorhanden. es sind ca. 400 bis 500m, 
welche man in westliche Richtung fahren muss um den Berg von Loh zu 
sehen.

Anbei noch ein paar Bilder...

Beste Grüsse
Hanns

von Henrik V. (henrik_v)


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Hanns, vielen Dank für die Rück- und Erfolgsmeldung.
Sehr schön sind die Sitzbänke für die Nutzer :)

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
welcome back.

Schön, das es funktioniert hat. Mit etwas mehr Antennenhöhe wäre 
vermutlich noch mehr drin gewesen, aber immerhin es geht.

Gruss

von burst (Gast)


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Sauber! Finde ich auch super eine Rückmeldung zu lesen... habe mich eben 
durch den ganzen Faden gelesen, war recht spannend :)

von G. H. (schufti)


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warum und dass es auch mit einem Hinerniss im Ausbreitungspfad geht, 
kann man unterm Stichwort Deygout ergoogeln ...

berechnen kann man dazu hier 
http://www.wirelesscommunication.nl/reference/chaptr03/diffrac.htm

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