Als Arzt, Schwester und Sanitäter hilft man jeden Tag Menschen die dankbar sind. Als Handwerker baut und repariert man Sachen die man real im Alltag um sich hat. Als Grafiker, Fotograf schafft man tolle Werke bei denen es Freude macht sie anzuschauen. Als Musiker verzaubert man die Ohren so mancher. Als Bauarbeiter baut man die Stadt aus, die jeder sehen kann. Als Vater, Mutter schafft man neues Leben und gibt ihm Wurzeln, da macht jeder Tag Sinn. Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem und abstrakten Zeugs rum, was kaum einer versteht und was auch kaum jemanden wirklich interessiert. Da ist keiner dankbar, sondern es wird eher gemeckert. Die Bezahlung ist bei vielen ein Witz im Gegensatz zu anderen studierten Berufen. Jeder weiß zwar dass man auch Software-Entwickler braucht, aber so wirklich sicht- und begreifbar ist die Arbeit eigentlich nur für die paar Nerds auf der Welt. So ist jedenfalls meine Erfahrung die letzten 12 Jahre als Entwickler gewesen, wie sieht es bei euch aus?
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CatchNothing schrieb: > Als Bauarbeiter baut man die Stadt aus, die jeder sehen kann. Oder man gräbt Löcher mitten in die Straße, wurschtelt da unten in 2m Tiefe irgendwas rum was keinen wirklich interessiert, was keiner versteht, hinterher wirds wieder zugeschüttet und keiner kann das Werk mehr bewundern aber alle regen sich auf daß die Straße 2 Wochen lang gesperrt ist. Man hats halt nicht leicht im Leben.
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Bernd K. schrieb: > Oder man gräbt Löcher mitten in die Straße, wurschtelt da unten in 2m > Tiefe irgendwas rum was keinen wirklich interessiert, was keiner > versteht, hinterher wirds wieder zugeschüttet und keiner kann das Werk > mehr bewundern aber alle regen sich auf daß die Straße 2 Wochen lang > gesperrt ist. Ich hab's: Der Blaumilchkanel :)
Lies mal "Ausweitung der Kampfzone" von Michel Houellebecq. http://de.wikipedia.org/wiki/Ausweitung_der_Kampfzone "Ich liebe diese Welt nicht. Ich liebe sie ganz entschieden nicht. Die Gesellschaft, in der ich lebe, widert mich an; die Werbung geht mir auf die Nerven; die Informatik finde ich zum Kotzen. Meine ganze Arbeit als Informatiker besteht darin, die Grundlagen, Vergleichsmöglichkeiten und Kriterien rationaler Entscheidung zu vervielfachen. Das hat überhaupt keinen Sinn. Offen gestanden, das ist sogar eher negativ; eine sinnlose Behinderung für die Neuronen. Dieser Welt mangelt es an allem, außer an zusätzlicher Information."
In den meisten Fällen hilft der Arzt nicht. Da greift das Prinzip der universellen Schmerztablette. Pfeif‘ Dir eine ein und der Schmerz ist weg. Aber die Ursache? Die Zuckerkrankheit ist sogar wie ein Lottogewinn für alle - außer dem Patienten. Die Pharmaindustrie weiß: Kunde bis zu seinem Ableben. Da lohnt es sich sogar die Mittel nebenwirkungsarm zu machen. Auf dass sich Dein Ableben noch ein wenig hinauszögere. Der Arzt weiß: Der kommt wieder. Alle X Wochen für ein Rezept, welches er Dir sicher gerne verschreibt. Aber richtig helfen tun die Dinger nicht...
CatchNothing schrieb: > Als Grafiker, Fotograf schafft man tolle Werke > bei denen es Freude macht sie anzuschauen. Ohne Softwerker kein Photoshop und ohne Ingenieure keine Kamera. > Als Musiker verzaubert man die Ohren so mancher. Ohne Ingenieure und Softwerker kein Mikrophon und kein Aufnahmegerät, geschweige denn ein Instrument auf dem der Musiker fideln kann. > Als Vater, Mutter schafft man neues Leben und gibt ihm Wurzeln, da macht > jeder Tag Sinn. Glückwunsch zum Kind. Mehr als jede zweite Ehe geht innerhalb von fünf Jahren in die Brüche, spätestens wenn die Hormone weg sind. Dann ist's schnell vorbei mit den Wurzeln. > Als Bauarbeiter baut man die Stadt aus, die jeder sehen kann. Die Bauarbeiter die ich so kenn, schaffen eher wurzelloses Leben als neue Städte. > Die Bezahlung ist bei vielen ein Witz im Gegensatz zu anderen studierten > Berufen. Falschen Arbeitgeber erwischt. Softwerker und Ingenieure schaffen die Wurzeln des modernen Lebens. Ohne uns würde man noch mit Kutschen durch die Gegend fahren. Und viel mehr Kindern würden die Geburt nicht überleben, ohne die Medizintechnik.
CatchNothing schrieb: > So ist jedenfalls meine Erfahrung die letzten 12 Jahre als Entwickler > gewesen, wie sieht es bei euch aus? Jeder hat mal eine Sinnkriese ... außer Telefondesinfizierer oder Friseure ;-)
Hallo, so ähnlich sehe ich das auch aber in einen anderen Berufsfeld. Die Führung ist zu dämlich sinvolle Entscheidungen zu treffen und wenn man eine gute Idee hat, behält man sie lieber für sich selber, da es ja Leute gibt die diese als ihr verkaufen usw usf..... Persönlich sehe ich das Problem eher noch tiefer, meistens versucht die Firmenleitung dieses mit Geld und noch mehr Geld in den Griff zu bekommen aber wenn halt die Philosophie einfach fehlt und auch die Anerkennung hinter dem Job bzw. den Personen kann man noch die geilste Idee haben es macht einfach keinen Spaß..... Heute ist die Gewichtung eher auf dem Sektor Marketing, wir kriegen jeden Schrott verkauft und auf BWLer, muss diese Bauelement/Software wirklich mit eingebaut/entwickelt werden??, unseriose Vertreter und Börsianer gerichtet. Denn diese Bereiche sind es die eigentlich ohne eine solide Basis nix marketingen bzw an der Börse spekulieren könnten. Also unterm Strich diese Bereiche braucht man nur zu einen ganz kleinen Teil in Firmen oder überhaupt auf dem Markt aber sie geben HEUTE die Richtung an, ohne wirklich produktiv zu sein aber können sich selbst so verkaufen, dass dann produktive Leute denken "Mensch die machen so wenig und erreichen so viel..." und man sich in Frage stellt...... Geistige wie körperliche Arbeit sind und bleiben immer gleich, ohne beide geht nix.
Ob die Arbeit "sinnvoll" erscheint, hängt nicht von der Tätigkeit, sondern eher von der Firma und vom Projekt ab. Software kann höchst befriedigend sein, wenn man sieht, dass die eigenen Programme von anderen wirklich benützt werden und den Leuten helfen oder Spass machen. Dafür muss man sich natürlich eine Firma suchen, wo richtige Software-Entwicklung betrieben wird und keine Frickelei. Aber auch in diesem Forum ist das Motto bei Software noch allzuoft, dass es einfach irgendwie hingebogen werden muss. So macht's natürlich keinen Spass.
CatchNothing schrieb: > Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem und abstrakten > Zeugs rum, was kaum einer versteht und was auch kaum jemanden wirklich > interessiert. und kaum einer nutzt, wie z.B. Windows, Linux ,,, oh mann
CatchNothing schrieb: > Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem.. Ja, als reiner Softwerker ist das genau so. Der eigentliche Punkt dabei ist, daß man als Softwerker oder Entwickler mit softwaremäßigem Schwerpunkt dabei mit der Zeit einen seltsamen Dünkel entwickelt, der alle, die ihm verfallen, vom Rest der Welt abtrennt. Ich will das mal an einem historischen Beispiel erläutern: Zu Zeiten der Rechenzentren gab's den großen Mainframe nebst I/O-Satelliten in der Mitte des Rechenzentrums - und beides wurde von Admis betreut. Daneben war eine dicke Betonwand und jenseits dieser der Raum für die Kunden aka "User". Kontakt nur per Haustelefon ("legense mir ma mein drittes Tape auf..") und die User waren fast immer unzufrieden mit den Admis, denn jede Sekunde Rechenzeit kostete sie ein Vermögen. Deshalb gab's immer mal Beschwerden der User beim Cheffe, der wiederum die Admis anpfiff. Als Folge kam eine ständige Wut der Admis auf die User auf. Einerseits erachteten sich die Admis als den Usern fachlich haushoch überlegen, weil sie ja die Innereien des Mainframes kannten, andererseits war das den User völlig wurscht und obendrein wurden sie von den Usern via Chef zusammengeschissen. So ähnlich sieht die Befindlichkeit von heutigen Softwerkern aus. Sie sollen eine Funktionalität programmieren, wobei kein Anderer sich drum schert, WIE sie das machen, sondern nur, daß das Ding, wo die Software später drinsteckt, eben so funktioniert, daß die späteren User damit zufrieden sind. Dabei sind die Blickwinkel von Usern und Programmierern ganz regelmäßig extrem verschieden - und so kommt es, daß so ein Programmierer auch regelmäßig von seinem Chef zusammengeniest wird. Tja. So isses immer noch. Was dagegen hilft ist, selber an den anderen Dingen der ganzen Entwicklung teilzuhaben, also auch das Umfeld nicht nur zu kennen, sondern auch selbst zu beackern. Sprich: weniger Spezialisierung. Dabei ergibt sich dann auch der durchaus befriedigende Umstand, daß man selber mit dem Endprodukt UND seiner Benutzung in Kontakt kommt und daß genau dieses dann auch ne Befriedigung verschaffen kann ("Das hab ich mit geschaffen"). W.S.
W.S. schrieb: > später drinsteckt, eben so funktioniert, daß die späteren User damit > zufrieden sind. Dabei sind die Blickwinkel von Usern und Programmierern > ganz regelmäßig extrem verschieden - und so kommt es, daß so ein > Programmierer auch regelmäßig von seinem Chef zusammengeniest wird. Deshalb bin ich nach dem ersten Nebenjob in einer Firma bei denen die IT nur Mittel zum Zweck war in eine reine Softwarebude gewechselt und habe mir geschworen später nur noch in solchen Firmen zu arbeiten wo man nicht mit Endanwendern zu tun hat. Da biste nämlich nur der Arsch vom Dienst, der Fussabstreifer, hast Vollidoten als Befehlsgeber, die sacken die Kohle und Prämien ein, mit Software die du für dieses dumme Pack entwickelt hast, bekommst aber selber nur die Brosamen und nen Daueranschiss ab ("Das muss schneller fertig sein, wir haben da noch ein paar kleine Änderungen,....")
Rosenkohlblähungengeplagter schrieb: > und habe mir geschworen später nur noch in solchen Firmen zu > arbeiten wo man nicht mit Endanwendern zu tun hat. Ja, genau diesen Dünkel meine ich. Für ne Weile mag das ja Spaß machen, mit anderen derart verschossenen Leuten im selben Elfenbeinturm Zuflucht zu suchen, aber auf Dauer sollte man eventuell in Betracht ziehen, daß auch für den Elfenbeinturm ein wenig Geld vonnöten ist, was man erwerben muß wenn man's nicht stehlen will. Das läuft dann schon wieder darauf hinaus, daß es irgendwelche Dinge geben muß, die man gegen Geld verkauft kriegt - bloß daß hier noch ne andere Firma dazwischen sitzt: 1. Rosenkohlblähungengeplagter schreibt Code 2. sein Cheffe versucht den Code an ne andere Firma zu verkaufen 3. die andere Firma bestückt damit ihre Geräte 4. die ander Firma versucht, ihre Geräte an die Kundschaft zu verkaufen. Letztendlich ist nicht nur Rosenkohlblähungengeplagter der "Arsch vom Dienst", sondern auch sein Chef und damit ist Rosenkohlblähungengeplagter der "Arsch vom Arsch vom Dienst". bon voyage.. Und das alles nur, weil man entweder sich zu fein ist, am eigentlichen Produkt mitzuarbeiten, oder...weil man dazu einfach zu dämlich ist. W.S.
Ob man der AvD ist oder nicht hängt von der Firma und/oder Chef(s) ab. AvD kann man überall werden, wer das nicht will wird halt H4 Empfänger oder versucht sich im Lotto. W.S. schrieb: > und so kommt es, daß so ein > Programmierer auch regelmäßig von seinem Chef zusammengeniest wird. Von einem beschissenen Chef: Wenn es wirkliche Probleme mit dem Code gibt, ok. Aber auch hier kann man vernünftig reden (oder sich fragen warum das nicht aufgefallen ist). Ansonsten gibt es vom Chef eine Rede an die User, die oft zu dumm sind auf google nach google zu googeln.
Wenn es dir um nichts greifbares ist, hast du genug Möglichkeiten. Frag doch mal Angela Merkel, was die jeden Tag erschafft oder leistet. Als Antwort kommt da sicher nur geschwurbel.
Thomas1 schrieb: > Frag doch mal Angela Merkel, was die jeden Tag erschafft oder leistet. Frau Dr. rer. nat. Angela Merkel hat zumindest regelmäßig Erfolgserlebnisse in der Politik. Hier das letzte Gespräch zwischen ihr, dem Kanzler, und Bundespräsident Christian Wulff: https://www.youtube.com/watch?v=e_DqV1xdf-Y
CatchNothing schrieb:
>und begreifbar ist die Arbeit eigentlich nur für die paar Nerds auf der Welt.
Das denke ich nicht! Allein die Tatsache, dass man (jeder Dödel, nicht
nur Nerds) hier im Forum was posten kann, verdanken wir SW Entwicklern.
Von allen anderen Geräten und Sachen, die uns umgeben und wo ein
Controller drin steckt ganz zu schweigen.
Folgende Berufsgruppen erschaffen nichts Greifbares und sind somit NICHT
Wertschöpfend (sondern eine Last für die Wirtschaft):
- Politiker
- Beamte
- Alle Menschen, die mit Geld Geld verdienen, also Steuerberater,
Rechtsanwälte, Banker, Versicherungsfuzzies, Unternehmensberater usw.
Wir als SW und HW Entwickler geben den o.g. Berufsgruppen heutzutage
sogar die Möglichkeit, Ihren Beruf überhaupt auszuüben, z.B. durch
geeignete Soft- und Hardware.
Ich hoffe, dass damit Deine Sinnkrise etwas abgemildert wird. Frohes,
sinnvolles schaffen!
Merkt ihr nicht wie die Welt immer abstrakter und virtueller wird? Der Landwirt baut an und sieht Monate bis Jahre später Ergebnisse. De Architekt baut für Jahrhunderte (oder jahrhundertelang, in D). Und was ist heute? Der Systemtechniker, der früher grosse Rechenzentren im Schweisse seines Angesichts mit tonnenschwerem Blech bestückte, um es Jahre später wieder wegzuräumen, was tut der heute, wenn ein neuer Server gebraucht wird? Klickt etwas mit der Maus rum, bis ein neuer virtueller Server entstanden ist. Muss dazu nicht mal vom Stuhl aufstehen. Speichersysteme waren mal gewaltige Kisten. Ohne Übertreibung schob man da eine Tonne Blech am Stück umher. Mittlerweile verteilt sich das zunehmend, ob in interner oder externer Cloud. Aber doch wenigstens die Netzwerke sind echt? Kabel, Switches, Router? Wer das noch glaubt, der hat die neueste Entwicklung verpennt. Also Leute, wenn schon der Beruf so abstrakt und virtuell ist, dann kann es nicht anders sein, dass die Befriedigung der Arbeit auch eher abstrakt und virtuell erfolgt. ;-) Sag nun keiner, wenigstens das Gehalt sei real. Pustekuchen. Seit der Goldstandard aufgehoben wurde, wird das auch immer virtueller. Da werden auf virtuellen Rechnern Abermilliarden virtueller Werte verschoben und auch die Geldscheine werden immer mehr durch virtuelles Plastikgeld ersetzt. Und um da noch eins drauf zu setzen, erfindet man Bitcoins. Wo führt das nur hin?
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CatchNothing schrieb: > Jeder weiß zwar dass man auch Software-Entwickler braucht, aber > so wirklich sicht- und begreifbar ist die Arbeit eigentlich nur für die > paar Nerds auf der Welt. Da fallen mir ja glatt die Eier aus der Hose. Also ich habe in den letzten 15 Jahre ein Schweinegeld mit Software verdient und mir so einige Dinge leisten können. Die Resultate meiner Arbeit waren alle erfolgreich. Und wenn's in einem Unternehmen nicht mehr passt, dann einfach kündigen und neuen Job suchen. Eine Erfahrung, meine Erfahrung.
A. K. schrieb: > Und um da noch eins drauf zu setzen, erfindet man Bitcoins. > > Wo führt das nur hin? in den Abgrund ist doch logisch ;-)
chris schrieb: > in den Abgrund ist doch logisch ;-) In den realen oder in den virtuellen? Aber vielleicht lässt sich das kombinieren. Wir befinden uns dann zwar ganz real im Abgrund, machen aber in den virtuellen Welten genauso weiter wie bisher. Als wäre nichts geschehen. ;-)
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Gregorious schrieb: > Beamte Gregorious schrieb: > Wir als SW und HW Entwickler geben den o.g. Berufsgruppen heutzutage > sogar die Möglichkeit Und was ist mit verbeamteten SW Entwicklern? Und wenn dein Haus abfackelt weil die Feuerwehr nicht kommt, auch ok.
Trotzdem brennt das Haus ab wenn der Beamte, der ja nix schafft nicht kommt. Brauch halt beide, warum so angefressen Angie, hats Putin dir nicht besorgt? Wie gut btw. der digitale BOS Funk geht sieht man ja ;)
Gregorious schrieb: > Folgende Berufsgruppen erschaffen nichts Greifbares: > - Politiker Da unterschätzt du die aber gewaltig. Ok, die rühren nicht selbst den Mörtel an, aber viele Staatschefs verspüren den Drang, Bleibendes und sehr Greifbares zu schaffen. Das war nicht nur bei den Pharaonen so. Diverse französische Präsidenten der letzte Jahrzehnte konnten diesem Drang zu imposanter Architektur für die Nachwelt ebenso wenig widerstehen. Oder der türkische Präsident, u.v.a.m. In Deutschland fällt das bloss weniger auf. Beispielsweise weil man es vorzieht, so lange dran zu bauen, bis man vergessen hat, wer damit anfing (Kölner Dom, Hamburger Philharmonie, Berliner Airport).
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A. K. schrieb: > Gregorious schrieb: >> Folgende Berufsgruppen erschaffen nichts Greifbares: >> - Politiker > > Da unterschätzt du die aber gewaltig. Ok, die rühren nicht selbst den > Mörtel an, aber viele Staatschefs verspüren den Drang, Bleibendes und > sehr Greifbares zu schaffen. > > Das war nicht nur bei den Pharaonen so. Diverse französischen > Präsidenten der letzte Jahrzehnte konnten diesem Drang zu imposanter > Architektur für die Nachwelt ebenso wenig widerstehen. Oder der > türkische Präsident, u.v.a.m. > > In Deutschland fällt das bloss weniger auf. Sei es, weil man damit nicht > rechtzeitig fertig wird (Hitlers Germania). Sei es, weil man es > vorzieht, so lange dran zu bauen, bis man vergessen hat, wer damit > anfing (Kölner Dom, Hamburger Philharmonie, Berliner Airport). Mit Tourismus wird auf Neuschwanstein heutzutage mächtig Kohle geschaufelt. Trotzdem wurde König Ludwig II dafür mächtig hergemacht. Fazit: Mit den alten Bauwerken der schlimmen Vergangenheit wird heute noch dauerhaft profitiert. Das mach mal mit Bits und Bytes:-) Die nächsten 50 Jahre werden nur wenige digitale Fundamente überstehen. Welche Standards können denn so fundamental überdauern? Naja, TCP/IP hat ja schon über 40 Jahre auf dem Buckel. Man sieht es ja beim TV. Der deutsche PAL Standard hat 50+ Jahre überlebt. Heutzutage lösen sich die digitalen Ersatzstandards in viel weniger langen Zeiträumen regelmäßig auf oder werden bzw. überholt.
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"Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem und abstrakten Zeugs rum, was kaum einer versteht und was auch kaum jemanden wirklich interessiert." Ja, aber kaum etwas verbreitet sich so queckenhaft in der Welt wie einmal geschriebener embedded code :) Auch wenn man ihn nicht sieht. Vor allem, euer Code ist bei so vielen die eine Waschmaschine und keinen Code wollten. Der Musiker oder Maler braucht jemanden der genau sein Werk hören oder sehen will. Und wenige Musiker benutzen nicht mindestens ein paar Effektgeräte auf der Bühne in denen euer Code steckt. Der Rebell der die Redefreiheit hochhält jemanden zu dem er reden soll. Da ist das Internet und die ganze mit Code vollgestopfte Infrastruktur dahinter nicht die schlechteste Wahl. Wenigen Architekten oder Baumeistern ist es vergönnt ehrwürdige Ruinen zu hinterlassen. Dafür lebt gerade in Installationstechnik die einmal verbaut wurde so mancher alte Code lange weiter. Der Bäcker oder Koch muss damit leben das das alles am Ende des Tages im wahrsten Sinne des Wortes gegessen sein wird, nur Wissen und Fertigkeit bleibt. Auch hier werden wenige ganz ohne etwas mit einem Controller drin arbeiten, ob Amateur oder Profi. Wer "mit Menschen" arbeitet muss oft den Dank im Undank sehen können. Und benutzt ein Telefon, heute auch immer ein Embedded-Gerät.
Gerhard O. schrieb: > Das mach mal mit Bits und Bytes:-) Auch da gibts Vorbilder. Bits und Bytes sind Information pur, und damit vom Prinzip her mit Literatur oder philosophischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen vergleichbar. Homers und Platos Werke haben Jahrtausende überdauert. Und waren z.T. anfangs auch nicht greifbar, bevor sie erstmals auf Papyrus oder was auch immer fixiert wurden. Man könnte noch etwas weiter zurück gehen, aber da wird die Frage der/einer konkreten Urheberschaft höchst umstritten und blutig: zum genetischen Code. So gesehen hat es geradezu mit Bits und Bytes angefangen. Steht schon in der Bibel: Am Anfang war das Wort.
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A. K. schrieb: > Homers und Platos Werke > haben Jahrtausende überdauert. Was meinst du? Die Simpsons gibts doch erst seit den 90ern?!=!
blond schrieb: > Lies mal "Ausweitung der Kampfzone" von Michel Houellebecq. > > http://de.wikipedia.org/wiki/Ausweitung_der_Kampfzonecht. Liest sich ja wie mitten ausm Informatikerleben. Wenn diese bekloppte Mordszene nicht im Buch wäre, ginge das als 100% richtige Mileustudie durch.
CatchNothing schrieb: > So ist jedenfalls meine Erfahrung die letzten 12 Jahre als Entwickler > gewesen, wie sieht es bei euch aus? Meiner Meinung nach bist du Urlaubsreif.
X4U schrieb: > CatchNothing schrieb: > So ist jedenfalls meine Erfahrung die letzten 12 Jahre als Entwickler > gewesen, wie sieht es bei euch aus? > > Meiner Meinung nach bist du Urlaubsreif. Denke ich auch. Die Zeiten und die Gesellschaft haben sich geändert, ergo auch die Erzeugnisse. In dem Fall, virtuelle Produkte. Ohne Ing. und Softwareentwicklung würde es das moderne, automatisierte und vernetzte Leben, wie wir es kennen, nicht geben.
A. K. schrieb: > Auch da gibts Vorbilder. Bits und Bytes sind Information pur, und damit > vom Prinzip her mit Literatur oder philosophischen und > wissenschaftlichen Erkenntnissen vergleichbar. Oder mit Bauplänen von Bau-/Maschineningenieuren. Oder mit Unterrichtslektionen. Oder mit Rezepten und Anweisungen von Ärzten. Oder mit Börsenordern von Bankern. Usw. Praktisch die gesamte "intellektuell" arbeitende Schicht "erschafft" nichts greifbares. Die Sinnhaftigkeit ergibt sich nicht aus einem physischen Resultat, sondern aus der Frage, ob die Arbeit Spass macht und wertgeschätzt wird. Und da kann man in jedem Beruf eher Glück oder eher Pech haben. Warum Software-Leute sich überdurchschnittlich oft als Kellerratten misshandelt fühlen, hat für mich primär mit der oft recht mangelhaften sozialen und firmenpolitischen Kompetenz zu tun. Softwerker und Ingenieure im allgemeinen sind sehr oft ruhige, rationale, korrekte Leute, die keinerlei Marketing in eigener Sache betreiben. Das sieht man auch anhand diverser Threads in "Ausbildung&Beruf".
>Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem und abstrakten
Zeugs rum, was kaum einer versteht und was auch kaum jemanden wirklich
interessiert.
Da gibt es andere, zB Banker, Investmentspezialisten, die haben auch mit
Abstrakem zu tun, am Ende des Monats haben sie viel Abstraktes auf dem
Konto, das einzig reale des Tages ist die Party am Abend und wer die
laengere Linie ziehen kann.
:-)
Wenn uns das Thema interessieren wuerde, wuerden wir's nicht den Pfeifen
ueberlassen.
Daniel Düsentrieb schrieb: > Ohne Ingenieure und Softwerker kein Mikrophon und kein Aufnahmegerät, > geschweige denn ein Instrument auf dem der Musiker fideln kann. Bei elektronischer Musik, Synthesizern usw. gebe ich dir recht. Aber mit dem fideln, ich weiß nicht. Bin mir eigentlich ziemlich sicher, daß die Stradivari ohne die Hilfe von Software gebaut wurde :-)
npn schrieb: > Daniel Düsentrieb schrieb: >> Ohne Ingenieure und Softwerker kein Mikrophon und kein Aufnahmegerät, >> geschweige denn ein Instrument auf dem der Musiker fideln kann. > > Bei elektronischer Musik, Synthesizern usw. gebe ich dir recht. Aber mit > dem fideln, ich weiß nicht. Bin mir eigentlich ziemlich sicher, daß die > Stradivari ohne die Hilfe von Software gebaut wurde :-) Ja. Auch mein Klavier und das Saxophon hier wurden ganz ohne Elektrizität und Mikrocontroller gebaut und zum Leben erweckt ;-) Ich kann den OP schon verstehen und mich hat das auch immer am Beruf des Informatikers gestört: zu wenig (im wörtlichen Sinn) Begreifbares Deswegen bin ich jetzt sehr zufrieden mit dem, was wir machen: man steht auch mal an der Drehbank oder Fräse, kann schweißen, gießen, löten, sägen, kanten. Für mich ist das eine wunderbare Ergänzung zur reinen Kopfarbeit: das, was man vorher geistig entwickelt hat, wird dann nach und nach Realität. Wenn man praktisch die gesamte Wertschöpfungskette selbst bewerkstelligt und es steht am Ende etwas sehr Reales auf dem Tisch - das verschafft einem eine tiefe Befriedigung und natürlich ist man auch stolz auf das Geleistete. Es ist eben etwas anderes, ob man seiner Frau abends sagt: "Ich habe den gesamten heutigen Tag mit debuggen verbracht" oder "Hier, schau mal, das neue Produkt ist fertig geworden." :-)
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@ klausi (Gast) >Ohne Ing. und Softwareentwicklung würde es das moderne, automatisierte >und vernetzte Leben, wie wir es kennen, nicht geben. Wäre manchmal gar nichst so schlimm, im Gegenteil!
@ P. M. (o-o) >Praktisch die gesamte "intellektuell" arbeitende Schicht "erschafft" >nichts greifbares. Jain. Nur weil das Greifbar nicht sofort sichtbar ist wie beim Tischler oder Maurer, so schafften die Kopfarbeiter schon Greifbares. Lass mal die Maurer ohne Bauplan auf die Baustelle. Lass man die Schweißer ohne Bauplan auf die Werft. Na, merkste was? > Die Sinnhaftigkeit ergibt sich nicht aus einem >physischen Resultat, Das sehen Ökonomen anders ;-) >Warum Software-Leute sich überdurchschnittlich oft als Kellerratten >misshandelt fühlen, hat für mich primär mit der oft recht mangelhaften >sozialen und firmenpolitischen Kompetenz zu tun. Softwerker und >Ingenieure im allgemeinen sind sehr oft ruhige, rationale, korrekte >Leute, die keinerlei Marketing in eigener Sache betreiben. Da liegt eines der Probleme.
Falk Brunner schrieb: > Jain. Nur weil das Greifbar nicht sofort sichtbar ist wie beim Tischler > oder Maurer, so schafften die Kopfarbeiter schon Greifbares. Das hat dir bei deinem Stecker auch nichts genützt. Einfach kaufen, wenn man handwerklich überfordert ist, kann jeder Nichtskönner. (Bitte nicht persönlich, sondern rein sachlich nehmen). Da wünsche ich mir, dass Menschen wie du, Menschen wie mich, mehr achten würden, als wie es viele deiner Intellektkollegen gewöhnlich nicht tun. Bloß weil einige kein Diplom haben, oder sonst wie nicht in deine beachtenswerte Vorstellungswelt passen, müssen sie nicht auch weniger fähig sein.
Das ist der unterschied zwischen den normalen und den völlig Geisteskranken. Die Kranken werden immer auf diese abstrakten Softwaregebilde stehen!. Da kann man eigentlich nur den netten Herrn Torvalds zitieren: " If you're good enough, you can be God" Genau das liebe ich so sehr an Software, insbesondere an Hardwarenaher Software!
@ Muggel (Gast) >> Jain. Nur weil das Greifbar nicht sofort sichtbar ist wie beim Tischler >> oder Maurer, so schafften die Kopfarbeiter schon Greifbares. >Das hat dir bei deinem Stecker auch nichts genützt. >Einfach kaufen, wenn man handwerklich überfordert ist, kann >jeder Nichtskönner. Mag sein, geht doch aber am Thema vorbei. >Da wünsche ich mir, dass Menschen wie du, >Menschen wie mich, mehr achten würden, als wie es viele deiner >Intellektkollegen gewöhnlich nicht tun. Bloß weil einige >kein Diplom haben, oder sonst wie nicht in deine beachtenswerte >Vorstellungswelt passen, müssen sie nicht auch weniger fähig sein. Kannst du mir mal erklären, wie du in diesem Thread zu dieser Aussage kommst? NIEMAND hat Handwerker & Co als Deppen verunglimpft! Im Gegenteil, ein Softwerker hat gejammert, dass seine Produkte nicht direkt greifbar sind, im Gegensatz zu Handwerkern. Und die Aussage, dass (Hand)arbeitr ohne Plan vom Kopfarbeiter aufgeschmissen sind, ist keine Diskriminierung, sondern schlicht Fakt. Umgekehrt ist es GENAU SO! Kopfarbeiter ohne Handwerker stehen dumm da! So wie Ärzte ohne Krankenschwester! Das Zauberwort "Wertschöpfungskette" wurde ja schon genannt.
Geldmäßig ist man als Informatiker schon recht gut dran. Im Zweifelsfall wegen Gehaltserhöhung fragen, und wenn das nichts wird, nach Alternativen umsehen. Man bekommt recht leicht einen neuen Job, und dann sind auch größere Sprünge beim Gehalt möglich. Meist bekommt man aber ohnehin eine Gehaltserhöhung wenn man gut ist. Ich bekomme oft positives Feedback für Features in der SW. Nicht vom Chef (na wo würden wir denn da hinkommen ;-)), aber von den Projektleitern und den Kunden. Zu den anderen Jobs: Bauarbeiter, Krankenschwester, ... soll toll sein? Denk mal an deren Gehaltszettel und die Arbeit die die leisten müssen. Hut ab davor! Aber darauf kann ich verzichten. Dann doch lieber ein paar Zeilen Matlabcode runterklopfen pro Stunde, nur um sich dann mal bei einem Kaffee zu erholen ;-) Und wenn ich mal keine Lust habe, dann les ich mir eben Tutorials im Internet durch, oder probier irgendwas neues aus. Der Chef kann ohnehin nicht beurteilen, ob die Aufgabe eben komplex ist oder ob man sich etwas mehr Zeit als nötig lässt. Sowas wäre als Bauarbeiter nicht möglich. Probier mal was neues! Gibt ja nicht nur die eine "Entwicklung". Sonst halt mal als Projektleiter oder Teamleiter bewerben. Glaube aber nicht, dass die es einfacher haben. Im Gegenteil. Schönen Tag noch! Ich werd jetzt ein paar Zeilen C in den Editor reinklopfen ...
Wenn jemand mal WIRKLICH weinen will, hier ein trauriges Beispiel, wie Kopfarbeiter viel Geld ausgeben und am Ende GAR NICHTS in der Hand haben. http://www.bernd-leitenberger.de/hermes.shtml (Ähnlichkeiten mit exisierenden Projekten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt)
vxcfbvxxcv schrieb: > Zu den anderen Jobs: Bauarbeiter, Krankenschwester, ... soll toll sein? > Denk mal an deren Gehaltszettel und die Arbeit die die leisten müssen. > Hut ab davor! Aber darauf kann ich verzichten. Dann doch lieber ein paar > Zeilen Matlabcode runterklopfen pro Stunde, nur um sich dann mal bei > einem Kaffee zu erholen ;-) Absolut richtig. Und noch zum Thema "greifbar": Wie viele Bauarbeiter erledigen sinnlose Doppelspurigkeiten oder unnötig mühsame Arbeiten, nur weils ein bisschen günstiger kommt? Wenn's eben günstiger ist, zwei Bauarbeiter zwei Tage lang Baumaterial in den 5. Stock tragen zu lassen als einen Kran anzufordern, dann wird eben zwei Tage lang Baumaterial geschleppt. Da fühlt man sich auch nicht gerade wertgeschätzt.
P. M. schrieb: > Wenn's eben günstiger ist, zwei > Bauarbeiter zwei Tage lang Baumaterial in den 5. Stock tragen zu lassen > als einen Kran anzufordern, dann wird eben zwei Tage lang Baumaterial > geschleppt. Da fühlt man sich auch nicht gerade wertgeschätzt. ... ich habe mich kürzlich gefragt, warum bei jeder einstöckigen Hütte ein Baukran stehen muss ...
Im Prinzip stimmt das schon. Mit Software-Programmierung (die ich respektiere und nie konnte) fällt es schon schwer was Greifbares zu schaffen. Das ist aber wenn Du z.B. in einem Konzern die elektr. Sicherheit gewährleisten willst nicht anders (Kaufleute drücken die "Fachfirmen" bis denen das Wasser aus dem Arsch quillt). Das ist solch ein Spagat, der Dir den Nerv raubt auf Dauer. Andererseits kannst Du immer noch sagen, "Du hast das beste getan und die Elektrounfälle auf ein Minimum reduziert"). Gut manchmal sind die dann auch froh wenn Du gegangen bist, dann kann weitestgehend hemmungslos herumgeferkelt werden. LOL
Chris D. schrieb: > Ich kann den OP schon verstehen und mich hat das auch immer am Beruf des > Informatikers gestört: zu wenig (im wörtlichen Sinn) Begreifbares > > Deswegen bin ich jetzt sehr zufrieden mit dem, was wir machen: man steht > auch mal an der Drehbank oder Fräse, kann schweißen, gießen, löten, > sägen, kanten. Geht mir genauso, leider habe ich einen reinen SW Job, deshalb geh ich auch nach der Arbeit am liebsten raus und arbeite was körperliches. Ob jetzt Holz hacken oder ein Möbel schreinern, oder Metallbearbeitung, hauptsache man macht was 'mit den Händen' und hat dann ein Ergebnis vor Augen (Haufen Brennholz) oder in der Hand. Ich beneide dich auch echt um deine Firma (nicht wegen Geld, ich denke du weisst wie ich das meine) Falk Brunner schrieb: >>Ohne Ing. und Softwareentwicklung würde es das moderne, automatisierte >>und vernetzte Leben, wie wir es kennen, nicht geben. > Wäre manchmal gar nichst so schlimm, im Gegenteil! Get mir auch manchmal so, Falk wir werden wohl alt :-)
Danilo schrieb: > Mit Software-Programmierung (die ich respektiere und nie konnte) fällt > es schon schwer was Greifbares zu schaffen. Kommt meiner Meinung nach auf das Thema an. Wenns nur um CRUD (Datenbank: crate, read, update, delete) geht, dann schlafen mir auch die Füße (und nicht nur die) ein. Gibt aber auch spannende Gebiete in der "reinen" Softwareentwicklung. Bildverarbeitung ist eines dieser Gebiete. Oder die Entwicklung von einem Compiler / Interpreter. Oder numerische Mathematik um irgendein Problem zu lösen. Und vieles mehr. Gibt halt viele Jobs in der SW Entwicklung, die man auch als Nicht-Studierter machen kann. Trotzdem sitzen in solchen Positionen oft Studierte. Und irgendwann wirds dann eben fad. Es gibt sie aber (vereinzelt), die Stellen, bei welchen man interessante Algorithmen umsetzen oder entwickeln darf. Im Zweifelsfall kündigen und besseren Job suchen.
Ja habt ja recht. Man hat nix physisches in der Hand, deswegen können sich einfach gestrickte Geister, sag ich jetzt einfach mal, wenig unter einem Softwareentwickler Beruf vorstellen. Wird aber schon besser. Hilft aber nix, dass die Verwandtschaft sagt: komm du kennst dich ja mit Computern aus, installier mal das, warum kommt der Fehler, oder 3 Antivirenprogramme gleichzeitig installiert... Habe mich zB sehr wohlgefühlt zur Studienzeit, da ging ich im Sommer auf Montage und im Herbst sass ich wieder im Hörsaal, perfekte Kombi damals, fehlt mir irgendwie. Suche momentan Ausgleich im Sport, joggen, Bike, Ski usw. Aber ein großes Hobby ist halt auch das Zocken... Und ja.. moderne IT und Software hat unser Leben nicht unbedingt besser gemacht...
klausi schrieb: > Hilft aber nix, dass die Verwandtschaft sagt: komm du kennst dich ja mit > Computern aus, installier mal das, warum kommt der Fehler, oder 3 > Antivirenprogramme gleichzeitig installiert... und wo ist der Unterschied zu Elektrotechnik? Mein TV ist kaputt, kannst da mal eben schauen was es hat? Ich muss meinen Ofen anschließen, kannst du das bitte machen, ist ja nur ne Kleinigkeit. Elektriker machts mir nicht weil nur 220V vorhanden. "Hallo!? Ich beschäftige mich mit Signalverarbeitung, nicht mit euren blöden Hausinstallationsthemen!?" "Aha ... versteh ich nicht. Warum bist dann Meister?" "Ich bin MASTER !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Tedd schrieb im Beitrag #4015848: > Genau darum lachen Handwerker über die abgehobenen Studierten, bei denen > der Elektroingenieur nicht mal nen Herd an die Steckdose bekommt. -.- Der Fehler geschieht eher andersrum: Dass überhaupt Leute auf die Idee kommen, ein Elektroingenieur müsse einen Herd anschliessen können. Ich bin Elektroingenieur, aber meine Tätigkeit und mein Studienfokus ist fast genau so weit von "E-Herd anschliessen" entfernt wie die eines Chemikers oder eines Informatikers. Wer sich deshalb über mich lustig machen will, hat definitiv nicht verstanden, was ein Ingenieur ist.
Udo Schmitt schrieb: > Geht mir genauso, leider habe ich einen reinen SW Job, deshalb geh ich > auch nach der Arbeit am liebsten raus und arbeite was körperliches. Ob > jetzt Holz hacken oder ein Möbel schreinern, oder Metallbearbeitung, > hauptsache man macht was 'mit den Händen' und hat dann ein Ergebnis vor > Augen (Haufen Brennholz) oder in der Hand. Ich beneide dich auch echt um > deine Firma (nicht wegen Geld, ich denke du weisst wie ich das meine) Ja, Holz spalten gefiel mich auch immer (wenn man es nicht machen muss) - manchmal muss man einfach irgendwo draufhauen ;-) Ansonsten: es hängt an jedem selbst, ob und wie er sein Leben gestaltet. Sonst übernehmen das andere für einen. Ich glaube, die meisten sind auch einfach zu ängstlich oder bequem, etwas zu ändern, was sie eigentlich nicht wollen. Also: Mut zur Veränderung! :-) > Falk Brunner schrieb: >>>Ohne Ing. und Softwareentwicklung würde es das moderne, automatisierte >>>und vernetzte Leben, wie wir es kennen, nicht geben. >> Wäre manchmal gar nichst so schlimm, im Gegenteil! > > Get mir auch manchmal so, Falk wir werden wohl alt :-) Ich glaube, das hat mit dem Alter weniger zu tun. Der Mensch ist einfach zur Aufnahme und Abgabe nur einer begrenzten Informationsmenge gemacht. Darüber hinaus gehende Informationen werden entweder einfach ignoriert oder man blockt direkt komplett ab. Auch mein Stieftöchterlein (26) lässt Ihren Laptop/Smartphone hier ganz bewusst abgeschaltet, weil das permanente "Vernetztsein" immer mehr zu Stress wird. In der Generation ist es mittlerweile schon wieder cool, wenn man nicht bei Facebook angemeldet ist und ganz normal kommuniziert. Das Abendland ist also noch nicht verloren ;-) Tedd schrieb im Beitrag #4015848: > Genau darum lachen Handwerker über die abgehobenen Studierten, bei denen > der Elektroingenieur nicht mal nen Herd an die Steckdose bekommt. -.- Ja, dumme Handwerker gibt es überall. Es gibt aber auch diejenigen, die etwas auf dem Kasten haben. Die lachen nicht, sondern wissen, dass es Leute geben muss, die die Dinge entwickeln, die sie einbauen. Genauso wie ein guter Ingenieur weiss, dass es Bereiche gibt, die man besser jemanden machen lässt, der sich damit auskennt.
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Muggel schrieb im Beitrag #4016900: > Chris D. schrieb: >> Ja, Holz spalten gefiel mich auch immer (wenn man es nicht machen >> muss) - manchmal muss man einfach irgendwo draufhauen ;-) > > mich? Spricht man in Koblenz neuerdings Berliner Dialekt? > Da ist wohl dein Kopf noch mit was anderem beschäftigt? Oh, ich denke und entwickle in der Tat viel :-) Davon abgesehen muss man nicht ständig auf Rechtschreibfehler hinweisen, besonders, wenn man es selbst nicht so genau damit nimmt. Es langweilt mich und die anderen Leser. >> Ansonsten: es hängt an jedem selbst, ob und wie er sein Leben gestaltet. >> Sonst übernehmen das andere für einen. Ich glaube, die meisten sind auch >> einfach zu ängstlich oder bequem, etwas zu ändern, was sie eigentlich >> nicht wollen. Also: Mut zur Veränderung! :-) > > Leider gehörts du zu den "anderen". Damit ist die Aussage völlig > nutzlos auch wenn es inhaltlich zutrifft. Um sich zu verändern, > braucht man verlässliche Anreize und woher sollen die kommen? Von > Arbeitgebern? Ist ja lächerlich. Selbst bei bester Absicht, würde > ich euch nie glauben. Der Drops ist längst gelutscht. Das ist Dein Problem und auch das vieler anderer. Auch bei mir kam der Anreiz natürlich nicht von Arbeitgeber- (warum sollte er das auch tun?) oder sonstiger Seite, sondern von mir selbst. Es ist natürlich immer einfacher, andere für das eigene Schicksal verantwortlich zu machen, als selbst anzufangen, etwas zu verändern. >> Auch mein Stieftöchterlein (26) lässt Ihren Laptop/Smartphone hier ganz >> bewusst abgeschaltet, weil das permanente "Vernetztsein" immer mehr zu >> Stress wird. > > Interessant, hast du auch was eigenes, auf das du Stolz sein kannst? Du kennst doch Wilhelm Busch: "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr." In diesem Sinne gibt es eine Menge, auf das ich stolz bin - unter anderem genau meine Stieftochter. :-) Edit: Ich sehe gerade, was Du sonst so an "Beiträgen" verfasst und bereue gerade obige Antwort. Keine Sorge, das wird nicht mehr passieren.
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Chris D. schrieb: > Es ist natürlich immer einfacher, andere für das eigene Schicksal > verantwortlich zu machen, als selbst anzufangen, etwas zu verändern. Genau! Die unzufriedene Situation vieler Angestellter kommt genau daher, dass der Arbeitgeber weiss, dass er einen Haufen ängstlicher Schafe unter sich hat, die keinerlei Risiko eingehen wollen. Ein bisschen Drohkulisse und dann wird gespurt! Gerade im eher introvertierten IT-Bereich ist das sehr ausgeprägt. Sieht man auch an den vielen Threads, wo sich die Leute eher Sorgen um die richtige Krawatte beim Vorstellungsgespräch oder einen absolut lückenlosen Lebenslauf machen als um ihre tatsächlichen Fähigkeiten und wie man die verkauft.
P. M. schrieb: > Dass überhaupt Leute auf die Idee > kommen, ein Elektroingenieur müsse einen Herd anschliessen können. Du bist also Elektroingenieur und kannst trotzdem einen E-Herd nicht anschließen (also nur anschließen, nicht benutzen)? Mit Verlaub, aber das kauf ich Dir nicht ab.
Ich denke, dass auch unsere Gesellschaft zur subjektiven Wertschätzung beiträgt. Ein Ingenieur baut Brücken, Funkgeräte, Schiffe und Handys auf denen jeder rumtippt. Aber Anerkennung bekommen oft diejenigen, die das Zeug vermarkten oder verkaufen. Auch weil man als einzelner Ingenieur eben nicht DIE Brücke oder DAS Handy baut sondern nur einen (kleinen) Teil dessen. Ein Bekannter von mir designed im Auftrag einer Agentur Pappschilder für Drogerien. Also diese großen Reklametafeln, die oft vor oder im Markt stehen und die neuesten Cremes/Zahnbürsten/Toilettenpapier/Damenbinden anpreisen. Wenn der Kerl das auf einer Party erzählt hat er mindestens für die nächsten 10 Minuten die Leute um sich. „Uii, sicher gar nicht so einfach!“, „Also ich könnte das nicht!“, „Wahnsinn, voll kreativ sowas!“. Mittlerweile muss ich nur noch schmunzeln bei sowas. Ohne seine Arbeit zu kritisieren, aber im Endeffekt entwickelt er Wegwerfprodukte, die Kunden Dinge andrehen sollen, die sie womöglich nicht einmal brauchen. Und die potentiellen Kunden sind ultra fasziniert davon. Aber egal, ist ja kreativ und so. Wenn ich dann zum obligatorischen „und was machst du so“ komme und erzähle, dass ich die Hardware für Gerät XY entwickle das YZ macht (und das nicht Consumer-Wegwerfware ist), also diese grünen Leiterkarten mit den schwarzen Käfern drauf, die Produktion leite, usw. ernte ich meist nur ein müdes „ahh…klingt auch ganz interessant“ und dann ist man schon wieder bei der Frage welche Drogerie welche Typen von Pappschilder bestellt. Naja, so ist’s Leben eben ;-)
Matthias schrieb: > Wenn ich dann zum obligatorischen „und was machst du so“ komme und > erzähle, dass ich die Hardware für Gerät XY entwickle das YZ macht (und > das nicht Consumer-Wegwerfware ist), also diese grünen Leiterkarten mit > den schwarzen Käfern drauf, die Produktion leite, usw. ernte ich meist > nur ein müdes „ahh…klingt auch ganz interessant“ und dann ist man schon > wieder bei der Frage welche Drogerie welche Typen von Pappschilder > bestellt. Das liegt halt daran, dass die Materie der Entwicklungsingenieure so kompliziert ist, dass sie eben auch nur dieser Enge Kreis der Fachleute versteht. Damit wirst du leben müssen. Zumindest so lange, bis der Ingenieur mal so ins Licht der Öffentlichkeit rückt, wie es andere Berufsgruppen schon lange tun. Einem Altenpfleger erkennt man an, dass er schwer arbeitet, nicht zuletzt deshalb, weil es schon lange ein Thema in den Medien ist, weil sich aber auch die Breite Öffentlichkeit darunter etwas vorstellen kann. Wo kann man das von Ingenieurberufen? Wenn hier in den Medien etwas gezeigt wird, dann eher das fertige tolle Auto, aber selten der komplexe Weg in all seinen komplexen Details dorthin. Und am allerwenigsten darüber, welche komplexen Schritte der Einzelne im gesamten Räderwerk zu erfüllen hat, wie viele Stunden am Tag dafür draufgehen, wie das Familienleben eines Ingenieurs aussieht. Oder kann mir jemand sagen, wo diese Details in den Öffentlich Rechtlichen mal diskutiert werden? In den Medien wird ja in Sozialberufen gerne gejammert. Nicht selten auch über die zwischenmenschlichen Probleme, die wegen der soooo schweren Arbeit entstehen. Sehe ich genug in der eigenen Verwandtschaft. Wo aber wird mal über Scheidungsraten von technischen Angestellten diskutiert? Ein naher Verwandter von mir ist Familienrichter. Nach zahlreichen Disputen mit mir hat er irgendwann mal angefangen nachzufragen, was konkret der Grund für die gescheiterte Beziehung sei, jedesmal wenn er Ingenieure vor sich sitzen hatte. Antwort: der Mann saß meist resigniert wortlos da, die Frau antwortete "mein Mann hat nie Zeit, arbeitet zu viel". Und das war bei vielen Paaren der Hauptgrund, wenn der Mann Ingenieur ist. Der Verwandte meinte, dass es eigentlich nicht verständlich sei, dass sich konkret diese Paare scheiden liessen, weil sie eigentlich einen soliden Eindruck machten. Eben das Zeitproblem und die damit einhergehende schlechte Lebensqualität war die Hauptursache. Das kann man sicher nicht pauschalisieren, ist aber ein Indikator für die Komplexiität des Jobs, den man kaum an fachfremde vermitteln kann. Und am Ende sitzt man da mit all dem komplexen Kram alleine. Tedd schrieb im Beitrag #4017475: > Sowas erzählt man auch nicht auf Parties. Da sagt man kurz und knapp > "irgendwas mit Computern" und erzählt dann von seinem neuen 70k-Auto und > fragt ob jemand Bock auf eine Spritztour hat. So läuft der Hase. Richtig. Nach meiner oben geschilderten Meinung ist genau das die bessere Lösung und hält einem viele Rechtfertigungsorgien vom Hals. Das Gro der Gesellschaft ist eh zu blöd zu vertehen, was eigentlich hinter diesem Beruf steckt. Da lache ich auch über die Pauschalansichten mancher blöder Handwerker, wie sie weiter oben genannt werden. Ganz einfach Minderwertigkeitskomplexe. Eben das Beste aus der Situation machen, das Positive sehen und sich nicht unterbuttern lassen, und schon kann anch zufieden mit dem Job leben. Insofern der Rest stimmt ;-) Gute Nacht :-)
Bernd K. schrieb: > Du bist also Elektroingenieur und kannst trotzdem einen E-Herd nicht > anschließen? Mit Verlaub, aber > das kauf ich Dir nicht ab. Lol, ich kann solchen Elektrikerkram auch nicht und würde mich vermutlich beim Versuch umbringen. Auf welche blödsinnigen Kausalitäten manche kommen: E-Herd und Elektroingenieur. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, abgesehen von der Elektrizität. Ist man kein Ingenieur oder schlechter Ingenieur, wenn man sowas nicht kann? Ich glaube nicht. Auf meiner Diplomurkunde steht dick und fett Diplom-Ingenieur für Elektotechnik mit dem Hauptfach Elektrische Energietechnik, und ich kann mich vor hervorragenden Leistungsbewertungen im Beruf kaum retten. Insofern... Phasenkasper aller Länder, versammelt euch! Und zwar zum Anschließen der E-Herde -- ich will kochen! :P XD XD XD
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schlimmer als diese virtuellen Güter, die man ja nicht "greifen" kann, finde ich ständig wechselnde Anforderungen seitens des Kunden. Er bezahlt schon die Entwicklung, auch wenn er gar nicht genau weiß, was rauskommen soll. Dann wird gebastelt... ein paar Tage oder Wochen später kommt dann die 180° Wende: es soll doch in eine andere Richtung gehen. Damit wird das bisher geleistete oft genug in die Tonne gekloppt. Das ist schon frustrierend, da es einem Löcher-buddeln-und-wieder-zu-schippen (ABM) sehr nahe kommt und einfach nichts erhalten bleibt. Warum muss ich mir in den ersten Runden überhaupt so viel mühe machen, eine ordentliche Lösung zu entwickeln, wenn es eh ganz anders kommt? Noch eine Steigerung davon ist der Effekt, dass Architekten versuchen, dies bei der Modellierung zu berücksichtigen: eben unendlich viele Konfigurationsmöglichen und Abstraktionsschichten, die das Arbeiten später damit eigentlich eher behindern und nie genau das abdecken, was man gerade braucht. Aber auf Verdacht wird dann wieder irgendwas gebastelt. Irgendwann wird das Projekt eingestellt... Was übrig bleibt? Bezahlte Rechnungen, die im Prinzip nicht mal als Schmerzensgeld ausreichen.
Dipl.- Gott schrieb: Auf meiner Diplomurkunde steht dick und fett > Diplom-Ingenieur für Elektotechnik mit dem Hauptfach Elektrische > Energietechnik Was macht ihr Energietechniker eigentlich im Beruf so? Polradwinkel verdrehen und Phasenschieben? Hatte das zeug mal ein Semester im GRundstudium, aber kapiert hab ichs nicht so echt.
>... "mein Mann hat nie Zeit, arbeitet zu viel"...ist aber ein Indikator >für die Komplexiität des Jobs, den man kaum an fachfremde vermitteln >kann. Und am Ende sitzt man da mit all dem komplexen Kram alleine. Warum ein komplexer Job mit Arbeitszeitüberlastung gekoppelt sein muß erschließt sich mir nicht. Dieses Überstundengekloppe kenne ich nur von Kollegen, die fachlich überfordert sind oder unbedingt ihrem Chef gefallen wollen, in der vagen Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung.
Kolophonium schrieb: > Dieses Überstundengekloppe kenne ich nur von Kollegen, die fachlich > überfordert sind oder unbedingt ihrem Chef gefallen wollen, in der vagen > Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung. Oder ANÜs in der Hoffnung auf Übernahme
Entwickler schrieb: > Tedd schrieb: >> Sowas erzählt man auch nicht auf Parties. Da sagt man kurz und knapp >> "irgendwas mit Computern" und erzählt dann von seinem neuen 70k-Auto und >> fragt ob jemand Bock auf eine Spritztour hat. So läuft der Hase. > > Richtig. Nach meiner oben geschilderten Meinung ist genau das die > bessere Lösung und hält einem viele Rechtfertigungsorgien vom Hals. Das > Gro der Gesellschaft ist eh zu blöd zu vertehen, was eigentlich hinter > diesem Beruf steckt. Jep, habt's Ihr recht. Ich hab im Nachhinein auch gemerkt, dass "Treffen" sinnvoller wäre. Natürlich ist das bei Parties völlig unangemessen. Aber ich beobachte das überall. Auch wenn man sich durch eine Gelegenheit wie Geburtstage, Biergarten, etc. zum Kaffee, Bier, etc. in gemütlicher Runde trifft. Überall das selbe Bild, gefühlt versteht einfach so gut wie niemand die Ansprüche und Komplexität des Berufs. Eine Bekannte hat neulich den Vogel abgeschossen. Sie ist (nicht verbeamtete) Lehrerin und unterrichtet unter anderem Mathematik. Auf eben einem solchen Treffen meinte die Gute doch tatsächlich, dass Sie es sich auch vorstellen könnte mal für ein paar Jahre in der Wirtschaft zu arbeiten. Auch Elektrotechnik, sei sicher interessant. Und Mathe kann sie ja, das sei ja bei Technik-Berufen schon die halbe Miete. Den Rest kann sie davon ja ableiten. Meinen Blick hätte ich auf die Aussage selbst gerne gesehen :D
nichts Greifbares; hoffentlich etwas Selbstbewusstsein und das sollte doch reichen
Matthias schrieb: > Eine Bekannte hat neulich den Vogel abgeschossen. Sie ist (nicht > verbeamtete) Lehrerin und unterrichtet unter anderem Mathematik. Auf > eben einem solchen Treffen meinte die Gute doch tatsächlich, dass Sie es > sich auch vorstellen könnte mal für ein paar Jahre in der Wirtschaft zu > arbeiten. Auch Elektrotechnik, sei sicher interessant. Und Mathe kann > sie ja, das sei ja bei Technik-Berufen schon die halbe Miete. Den Rest > kann sie davon ja ableiten. Meinen Blick hätte ich auf die Aussage > selbst gerne gesehen :D Schmunzel :-) Lass sie mal machen :-) Zumbel schrieb: > Kolophonium schrieb: > >> Dieses Überstundengekloppe kenne ich nur von Kollegen, die fachlich >> überfordert sind oder unbedingt ihrem Chef gefallen wollen, in der vagen >> Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung. > > Oder ANÜs in der Hoffnung auf Übernahme Oder wenn du ein Gehalt von 90k aufwärts hast, da ist ein pauscheler Überstundenanteil so gut wie immer enthalten.
Matthias schrieb: > Wenn ich dann zum obligatorischen „und was machst du so“ komme und > erzähle, dass ich die Hardware für Gerät XY entwickle das YZ macht (und > das nicht Consumer-Wegwerfware ist), also diese grünen Leiterkarten mit > den schwarzen Käfern drauf, die Produktion leite, usw. ernte ich meist > nur ein müdes „ahh…klingt auch ganz interessant“ Und damit ist wieder bestätigt, was bereits mehrfach gesagt wurde: Ingenieure können sich einfach nicht gut vermarkten und werden deshalb wie Kellerkinder behandelt. Klar erntet man nur ein müdes Lächeln, wenn man z.B. sagt, man "designe PCBs für Messhardware". Kann sich ja auch keiner etwas darunter vorstellen. Da muss man sich halt mal überlegen, wie man seinen Job auch gesellschaftstauglich, beeindruckend und cool darstellen kann. Man sagt z.B. nicht einfach, man arbeite bei Firma X, sondern bastelt sich eine gute Story, welche die Firma mit dem Alltagsleben des Gesprächspartners verknüpft. Man sagt auch nicht, man sei z.B. Softwareentwickler, sondern man sei Ingenieur und "verantwortlich" für die "gesamte" Entwicklung (gewisser Teile) der Software. Und dann verpackt man auch das, was man inhaltlich macht, noch in eine Story, die das Gegenüber versteht und die irgendwie interessant, sympathisch und nachvollziehbar klingt. Auch wenn man noch so vereinfachen muss.
Tedd schrieb im Beitrag #4015848: > Genau darum lachen Handwerker über die abgehobenen Studierten, bei denen > der Elektroingenieur nicht mal nen Herd an die Steckdose bekommt. -.- Als Elektroingenieur und gelernter Handwerker lache ich über Leute, die glauben, ein Herd gehöre an eine Steckdose.
Es klingt halt komisch, wenn* -ein Elektroingenieur keinen Herd anschliessen kann -ein Informatiker einen Computer nicht reparieren kann -ein Zahnarzt sich nicht die Zähne putzt -ein Anwalt nicht die Verkehrsregeln nicht kennt -ein Maschinenbauingenieur noch nie einen Schraubendreher in der Hand hatte -ein Flugzeugbauingenieur Angst vom Fliegen hat -... *alles real wiedergegeben
DrTech schrieb: > ein Flugzeugbauingenieur Angst vom Fliegen hat Hihi, wohl aus gutem Grund - der weiß scheinbar mehr darüber, was hinter den Kulissen abgeht. :-)
"Informatiker einen Computer nicht reparieren kann" Dafür kann so mancher Elektroniker keinen programmieren, mancher Pilot kein Flugzeug bauen, mancher Flugzeugbauer nicht fliegen, mancher Kunstmaler keine Wohnung anstreichen und mancher Maler und Lackierer kein ausstellungswürdiges Bild malen, der Kellner kein Steak braten, der Koch keine Kuh metzgern, der Metzger keine schlachten, der Schlachter keine züchten...
@ Matthias (Gast) >> Gro der Gesellschaft ist eh zu blöd zu vertehen, was eigentlich hinter >> diesem Beruf steckt. >Jep, habt's Ihr recht. Ich hab im Nachhinein auch gemerkt, dass >"Treffen" sinnvoller wäre. Natürlich ist das bei Parties völlig >unangemessen. Aber ich beobachte das überall. Auch wenn man sich durch >eine Gelegenheit wie Geburtstage, Biergarten, etc. zum Kaffee, Bier, >etc. in gemütlicher Runde trifft. Überall das selbe Bild, gefühlt >versteht einfach so gut wie niemand die Ansprüche und Komplexität des >Berufs. Das allein ist es doch gar nicht. Der Nerd-Faktor, u.a. durch schlechte, einseitige Selbstdarstellung ist schon ein wichtiger Punkt. Schau dir doch mal Ärzte an. Die haben als Halbgötter in Weiß einen GANZ anderen Stand. Nicht nur in der Schwarzwaldklinik. Schau dir die diversen "modernen" Arztserien ala Emergency Room, Dr. House etc. an. Dort wird ein Sperrfeuer mit nerdigsten Fachbegriffen geschossen, (Diagnosen, Medikamente, Therapieen), das verstehen 99,9% der Zuschauer keine Sekunde. Gilt aber als "cool". Ich würde gern mal echte Äzte sehen, wenn die solche Serien anschauen. Entweder krümmen die sich vor Lachen am Boden oder sie Raufen sich die Haar vor soviel Hollywood-Unsinn! Man weiß es nicht, ich habe keine Ärzte im Bekanntenkreis. >sich auch vorstellen könnte mal für ein paar Jahre in der Wirtschaft >zu >arbeiten. Ich kann mir auch eine Mount Everest Besteigung "vorstellen". Alles nur Gerede und Selbstbetrug. Machen oder Klappe halten! > Auch Elektrotechnik, sei sicher interessant. Und Mathe kann >sie ja, das sei ja bei Technik-Berufen schon die halbe Miete. Dann frag mal, welcher Vermieter sich mit einer halben Miete zufrieden gibt ;-) > Den Rest kann sie davon ja ableiten. So wie Blitze ;-)
Vieles der obigen Diskussion erinnert mich an die Halbmondfrage. Ist der nun zur Hälfte hell oder zur Hälfte dunkel; nichts Halbes und nix ganzes? Zum einen irgendwer muss den Schrott ja produzieren. Nur z.B.: Der Vorwaschgang meiner Waschmaschine läuft kalt durch. Energiesparklasse A+. Sinngemäße Antwort des Verkäufers: It’s not a bug, it’s a feature. Mein MP3-Player vergisst bei jedem Laden die letzte Position. Mein relativ neues Außenthermometer ist nach einem ½ Jahr leer (2XAAA). Usw. usw. Na gut, nach dem mich ein angehender Master gefragt hat: "Kann man einen Motor auch durchs parallelschalten von Widerständen regeln?", wundert mich Garnichts mehr. Zugegeben, es geht, aber die Energiebilanz wird mittelprächtig und die Hersteller von Sicherungen freuen sich einige Zeit und nicht nur die Jungs vom EVU. Zum anderen, wenn jemand einen guten Regler aufsetzt, mit dem der Kunde z.B. 10% Energie spart, ist das wirklich unproduktiv? Zu den anderen Punkten: Schon vor mehr als 50 Jahren ging die Frage um: Muss der Autofahrer wirklich wissen wie das Teil funktioniert? Auf die hiesige Diskussion übertragen: Muss der Programmierer wirklich jeden Chip im Rechner, persönlich, kennen?
Kolophonium schrieb: > Warum ein komplexer Job mit Arbeitszeitüberlastung gekoppelt sein muß > erschließt sich mir nicht. Ist im Allgemeinen nicht schwer zu verstehen, nur zu komplex für dich ;-) Kolophonium schrieb: > Dieses Überstundengekloppe kenne ich nur von Kollegen, die fachlich > überfordert sind oder unbedingt ihrem Chef gefallen wollen, in der vagen > Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung. Dieses dumme Gelaber kenne ich nur von Kollegen, die fachlich unterfordert sind oder ihrem Chef nicht gefallen wollen, in der Gewissheit, dass sie eh keine Gehaltserhöhung zu erwarten haben.
"Das allein ist es doch gar nicht. Der Nerd-Faktor, u.a. durch schlechte, einseitige Selbstdarstellung ist schon ein wichtiger Punkt." Das Problem ist eben dass einen blindes Gott- und Selbstvertrauen jenseits des Verifizierbaren im Leben zum Erfolg und in der Entwicklung oder Administration zur Katastrophe führt. Zwischen beiden Attitüden so schnell umzuschalten ist schwierig, das braucht Jahre zu lernen....
Nö, ich konnte mich schon immer mit meinem Fachwissen gut vermarkten und verdiene dementsprechend. Dieses Nerdgesülze ist dummes Pauschalisieren der Ingenieure, die's eben nciht draufhaben. So einfach.
>Ist im Allgemeinen nicht schwer zu verstehen, nur zu komplex für dich Was für du für komplex hältst, muß nicht für andere gelten. Um einen Eindruck zu bekommen was ich meine, mußt du nur mal kleine Kindern beim Schuhe zubinden zusehen. Und dann mit deinen Fähigkeiten diesbezüglich vergleichen. >die fachlich unterfordert sind Und wieder das Thema Komplexität, siehe oben. >...oder ihrem Chef nicht gefallen wollen, Tja, wenn das dein Ziel auf der Arbeit ist ... >in der Gewissheit, dass sie eh keine Gehaltserhöhung zu erwarten haben. Du läßt dich also immer noch mit der Karotte "Gehaltserhöhung" vor der Nase locken? Du kannst eine Gehalt auf €/h umrechnen? Zu komplex?
Amateur schrieb: > Auf die hiesige Diskussion übertragen: Muss der Programmierer wirklich > jeden Chip im Rechner, persönlich, kennen? Haben die auch nicht vor 30 jahren gekonnt. Informatiker die wussten wie die Rechner aufgebaut sind waren und sind Mangelware. Selbst die techn. Informatik hinkt da den Ansprüchen hinterher.
Falk Brunner schrieb: > Schau dir doch mal Ärzte an. Die haben als Halbgötter in Weiß einen GANZ > anderen Stand. Nicht nur in der Schwarzwaldklinik. Schau dir die > diversen "modernen" Arztserien ala Emergency Room, Dr. House etc. an. Der Dr. House-Serie wird aber gut recherchierte Sachlichkeit auf hohem Niveau attestiert. Nur das ungewöhnliche stressige Auftreten (trägt ja auch nie Weis) des Doc. passt da nicht so gut ins Bild. Aber mal ungeachtet der Allüren würde ich mir so eine Doktor wünschen, dem ich meine Gesundheit anvertrauen kann. Bei denen, die ich gelegentlich so konsultiere habe ich immer so ein mulmiges Gefühl und gut aufgehoben fühlt sich anders an. > Dort wird ein Sperrfeuer mit nerdigsten Fachbegriffen geschossen, > (Diagnosen, Medikamente, Therapieen), das verstehen 99,9% der Zuschauer > keine Sekunde. Gilt aber als "cool". Ist aber nicht nur im Film so, auch in Natura werden Fachbegriffe benutzt, die kaum einer versteht. Früher machte das wohl noch Sinn, aber im Internetzeitalter kann man die Geheimsprache in wenigen Minuten entschlüsseln. Da verlieren die Halbgötter schnell ihren Glanz an ihrem Heilgenschein. Irgendwie muss man auch selbst dafür sorgen, dass man gesund wird und bleibt.
muggel schrieb: > aber im Internetzeitalter kann man die Geheimsprache in wenigen > Minuten entschlüsseln. Ein zweischneidiges Schwert. Medizin ist nicht unwesentlich auch Illusion. Die geht über das Internet vor die Hunde. Insbesondere wenn man dabei über einen Haufen Warnungen aller Art stolpert und den Unterschied zwischen relevanter Information und Esoterik nicht gleich erkennt. Leute, die schon bei jeder Medizinsendung im Fernsehen krank werden, haben es natürlich im Internet auch nicht einfach. Es sei denn, es führt zur Desensibilisierung.
muggel schrieb: > Ist aber nicht nur im Film so, auch in Natura werden Fachbegriffe > benutzt, die kaum einer versteht. Unterhalte dich mal im Zug stundenlang über deine Fachthemen. In Anwesenheit fachfremder Personen. Dann frag die mal, was sie davon verstanden haben. Der einzige Unterschied: Es ist kein Latein. Selber konkret erlebt. Beim Ausstieg sprach uns einer überraschend an. Es sei schade, dass wir schon ausstiegen. Er hätte zwar irgendwie erkannt, dass das Deutsch ist, aber trotzdem kein Wort verstanden.
Zumbel schrieb: > Was macht ihr Energietechniker eigentlich im Beruf so? Polradwinkel > verdrehen und Phasenschieben? Hatte das zeug mal ein Semester im > GRundstudium, aber kapiert hab ichs nicht so echt. Das sind Spezialthemen, die nur wenige tangieren. Ansonsten kommt da alles auf den Tisch der Energieingenieure: Netzrückwirkungen, vieles aus der EMV (inkl. der Felder), Schutzmaßnahmen die auch Komplex sein können dazu gerne auch das Energiemanagement, Gefahrenmeldeanlagen, usw.. Dann wieder Klimatechnik, Notstrom-Gedöns,
@ A. K. (prx) >verstanden haben. Der einzige Unterschied: Es ist kein Latein. Damit sind wir schon am Ende, mit dem Latein. >Selber konkret erlebt. Beim Ausstieg sprach uns einer überraschend an. >Es sei schade, dass wir schon ausstiegen. Er hätte zwar irgendwie >erkannt, dass das Deutsch ist, aber trotzdem kein Wort verstanden. Hehe. Erinnert mich an ein Hörspiel von Badesalz anno dunnemals. Sinngemäß "Naja, da brauchst der mindesten 5 Megabyte, hat der keine Festplatte oder was, ne 7 1/4 IBM Speicherplatz, da steckt aber der Apple einges weg, was willst du mit nem Highscreen! . . . . Brings se noch mal 6 Uso . . ."
@ muggel (Gast) >> Schau dir doch mal Ärzte an. Die haben als Halbgötter in Weiß einen GANZ >> anderen Stand. Nicht nur in der Schwarzwaldklinik. Schau dir die >> diversen "modernen" Arztserien ala Emergency Room, Dr. House etc. an. >Der Dr. House-Serie wird aber gut recherchierte Sachlichkeit auf hohem >Niveau attestiert. Mag ja sein. Aber was bitte ist der Unterhaltungswert, wenn die Leute die halbe Zeit nur Fachchinesisch reden? Was begeistert die Zuschauer dort? Damit sie sich unterwerfen können und noch mehr Vergötterung betreiben können? Die Übermenschen, die am Ende immer eine Lösung finden? > Nur das ungewöhnliche stressige Auftreten (trägt ja >auch nie Weis) des Doc. passt da nicht so gut ins Bild. Ist ist eine FERSEHSERIE, keine Doku ;-) Künstlerische Freiheit hat auch ihre guten Seiten. Aber mal >ungeachtet der Allüren würde ich mir so eine Doktor wünschen, dem >ich meine Gesundheit anvertrauen kann. Bei denen, die ich gelegentlich >so konsultiere habe ich immer so ein mulmiges Gefühl und gut aufgehoben >fühlt sich anders an. Das ist die Realität, Mediziner sind auch nur Menschen, die meisten definitionsgemäß eher mittelmäßig. >Ist aber nicht nur im Film so, auch in Natura werden Fachbegriffe >benutzt, die kaum einer versteht. Früher machte das wohl noch Sinn, >aber im Internetzeitalter kann man die Geheimsprache in wenigen >Minuten entschlüsseln. VORSICHT! Damit ist man ratz fatz auf dem Level von ungesundem Halbwissen! > Da verlieren die Halbgötter schnell ihren >Glanz an ihrem Heilgenschein. Irgendwie muss man auch selbst dafür >sorgen, dass man gesund wird und bleibt. Das war aber schon immer so.
Falk Brunner schrieb: > Mag ja sein. Aber was bitte ist der Unterhaltungswert, wenn die Leute > die halbe Zeit nur Fachchinesisch reden? Es wird wohl eher die Faszination sein. > Was begeistert die Zuschauer dort? Vielleicht die Dramatik und Lebensnähe? > Damit sie sich unterwerfen können und noch mehr Vergötterung > betreiben können? Also ich würde den nicht vergöttern, aber dankbar wäre ich schon, wenn man dazu Gelegenheit hat. Die Übermenschen, die am Ende immer eine Lösung > finden? Besser überhaupt eine Lösung als sterbenskrank dahin zu siechen. >> Nur das ungewöhnliche stressige Auftreten (trägt ja >>auch nie Weis) des Doc. passt da nicht so gut ins Bild. > > Ist ist eine FERSEHSERIE, keine Doku ;-) > Künstlerische Freiheit hat auch ihre guten Seiten. Ich kenne auch Ärzte die ihre Allüren haben. Spätestens nach zwanzig Minuten will der einen ganz schnell wieder los werden. > Das ist die Realität, Mediziner sind auch nur Menschen, die meisten > definitionsgemäß eher mittelmäßig. Können die eigentlich von den Anforderungen dieses Berufsstandes eigentlich gar nicht sein und als Entschuldigung oder Ausrede lasse ich das auch nicht gelten wenn es um Gesundheit und Leben geht. Vielmehr leidet die Motivation vieler Mediziner unter dem gedeckelten Gesundheitssystem. >>Ist aber nicht nur im Film so, auch in Natura werden Fachbegriffe >>benutzt, die kaum einer versteht. Früher machte das wohl noch Sinn, >>aber im Internetzeitalter kann man die Geheimsprache in wenigen >>Minuten entschlüsseln. > > VORSICHT! Damit ist man ratz fatz auf dem Level von ungesundem > Halbwissen! Halbwissen ist immer noch besser als Nichtswissen. Zumindest kann man das eine oder andere ansprechen. Schlimm wäre wenn etwas relevantes aus diesem Grund gar nicht zur Sprache käme. Eine ausführliche vom Patienten geführte medizinische Dokumentation wäre nämlich hilfreich und sollte mit der Gesundheitskarte realisiert werden. Nur warum blockten die Ärzte dagegen? Angeblich soll das trotzdem eingeführt werden. >> Da verlieren die Halbgötter schnell ihren >>Glanz an ihrem Heilgenschein. Irgendwie muss man auch selbst dafür >>sorgen, dass man gesund wird und bleibt. > > Das war aber schon immer so. Eher nicht. Praxisnomaden waren früher dem Gesundheitssystem ein Dorn im Auge. Dann versuchte man durch die Praxisgebühr das im Zaum zu halten. Heute versuch man das durch IGEL und Zuzahlung zu deckeln. Langsam geht das System vor die Hunde.
@ muggel. (Gast) >> Was begeistert die Zuschauer dort? >Vielleicht die Dramatik und Lebensnähe? Ersteres sicher, letzteres eher nicht. >>Die Übermenschen, die am Ende immer eine Lösung >> finden? >Besser überhaupt eine Lösung als sterbenskrank dahin zu siechen. Mag sein, ist aber nicht so ganz lebensnah. >> Das ist die Realität, Mediziner sind auch nur Menschen, die meisten >> definitionsgemäß eher mittelmäßig. >Können die eigentlich von den Anforderungen dieses Berufsstandes >eigentlich gar nicht sein Oh doch. >und als Entschuldigung oder Ausrede lasse >ich das auch nicht gelten wenn es um Gesundheit und Leben geht. Es gibt keinen perfekten Berufsstand. >Vielmehr leidet die Motivation vieler Mediziner unter dem >gedeckelten Gesundheitssystem. Das auch. >> VORSICHT! Damit ist man ratz fatz auf dem Level von ungesundem >> Halbwissen! >Halbwissen ist immer noch besser als Nichtswissen. OHHH, das ist ein gewaltiger Irrtum! > Zumindest kann >man das eine oder andere ansprechen. Und dem Arzt tierisch auf den Keks gehen und sich in alles unqualifiziert einmischen. > Schlimm wäre wenn etwas >relevantes aus diesem Grund gar nicht zur Sprache käme. ?? >Eine ausführliche vom Patienten geführte medizinische Dokumentation >wäre nämlich hilfreich und sollte mit der Gesundheitskarte realisiert >werden. Patienten dokumentieren gar nichts, das macht IMMER das medizinische Personal. >>> Da verlieren die Halbgötter schnell ihren >>>Glanz an ihrem Heilgenschein. Irgendwie muss man auch selbst dafür >>>sorgen, dass man gesund wird und bleibt. >> Das war aber schon immer so. >Eher nicht. Praxisnomaden waren früher dem Gesundheitssystem >ein Dorn im Auge. Davon rede ich nicht. Sondern dass man selber durch seinen Lebenswandel für seine Gesundheit verantwortlich ist. Klar gibt es Unfälle und bestimmte Krankheiten, die Schicksal sind.
Entwickler schrieb: > Antwort: der Mann saß meist resigniert wortlos da, die Frau antwortete > "mein Mann hat nie Zeit, arbeitet zu viel". Das ist aber ein typisches Syndrom von KMUs, betrifft da die Putzfrau bis zum Chef. Es wird da gerackert und geackert wie blöde, meistens mit Pausen mindestens 10 Stunden täglich. Arbeitszeitschutzgesetz gibt es dort inoffiziell nicht. In besseren Unternehmen kommt das nur beim Führungspersonal gelegentlich vor, der Rest hat seine 35, 37 oder max. 40 fix, ohne Wenn und Aber.
Falk Brunner schrieb: > @ Matthias (Gast) > >>> Gro der Gesellschaft ist eh zu blöd zu vertehen, was eigentlich hinter >>> diesem Beruf steckt. > >>Jep, habt's Ihr recht. Ich hab im Nachhinein auch gemerkt, dass >>"Treffen" sinnvoller wäre. Natürlich ist das bei Parties völlig >>unangemessen. Aber ich beobachte das überall. Auch wenn man sich durch >>eine Gelegenheit wie Geburtstage, Biergarten, etc. zum Kaffee, Bier, >>etc. in gemütlicher Runde trifft. Überall das selbe Bild, gefühlt >>versteht einfach so gut wie niemand die Ansprüche und Komplexität des >>Berufs. > > Das allein ist es doch gar nicht. Der Nerd-Faktor, u.a. durch schlechte, > einseitige Selbstdarstellung ist schon ein wichtiger Punkt. Warum wird sofort, wenn Ingenieure über Außendarstellung reden immer die Nerdkeule rausgeholt? Als ob man als Ingenieur per se nicht in der Lage ist auch nur rudimentärste soziale Zusammenhänge anzunehmen und verpickelt mit 'nem Monitorkabel um den Hals gewickelt seinen ClubMate trinkt… Genau solche immer wiederkehrenden Aussagen sind es doch, die genau dieses Nerdgetue selbst heraufbeschwören. Ein Manager, der 60h die Woche arbeitet ist ein Karrieretyp. Ein Arzt der selbiges macht jemand der Leben retten will. Beim Ingenieur? So schnell kann Lucky Luke nicht ziehen, da wird ihm schon von diversen Seiten, auch von Ingenieuren selbst, der Nerdstempel draufgedrückt. Können wir das bitte mal bleiben lassen? Ingenieure sind im Großteil gestandene Männer, die Verantwortung im Beruf haben und durchaus in der Lage sind sich auch bei einem fachfremden Publikum entsprechend zu präsentieren. Wenn das misslingt muss das nicht immer sofort des rumnerdens geschuldet sein. Auch die Menschen anderer Berufsgruppen kochen nur mit Wasser und tun sich entsprechend genauso schwer. Der Unterschied ist nur, dass sich diese anderen Gruppen intern nicht gegenseitig als Nerds oder sonst was schlechtreden.
Streikbereiter Ingenieur schrieb: > Entwickler schrieb: >> Antwort: der Mann saß meist resigniert wortlos da, die Frau antwortete >> "mein Mann hat nie Zeit, arbeitet zu viel". > > Das ist aber ein typisches Syndrom von KMUs, betrifft da die Putzfrau > bis zum Chef. Es wird da gerackert und geackert wie blöde, meistens mit > Pausen mindestens 10 Stunden täglich. Arbeitszeitschutzgesetz gibt es > dort inoffiziell nicht. > In besseren Unternehmen kommt das nur beim Führungspersonal gelegentlich > vor, der Rest hat seine 35, 37 oder max. 40 fix, ohne Wenn und Aber. Man sollte nicht immer so fest behaupten, dass Ing. und Techniker durchschnittlich eine 38 h-Woche haben. Das ist realitätsfern. Alleine Weiterbildung und Fachzeitschr. müssen meistens in der Freizeit absolviert werden. Durch die immer kürzeren Produktentwicklungszyklen ist das Träumerei!
>...und Fachzeitschr. müssen meistens in der Freizeit absolviert werden.
Welche Fachzeitschriften kannst du da empfehlen?
Pendragon schrieb: >>...und Fachzeitschr. müssen meistens in der Freizeit absolviert werden. > > Welche Fachzeitschriften kannst du da empfehlen? Kommt ja ganz auf den Schwerpunkt an. Für die Gebäudetechnik sind es der "Elektropraktiker" und "DE". btw: Mein früherer Chef hat wenn ich nach 10 Stunden im Büro heimgehen wollte gesagt "Hast Du schon wieder einen halben Tag freigenommen!"
Ich sage nur: Dilbert Kalender. Wer außer uns findet den schon amüsant. Und zu Thema "Greifbares": Meine SW "fährt rum" und die Funktionen der selbigen begeistern die Leute, nicht nur auf den Messen. Dieter Z. aka...
>Mein früherer Chef hat wenn ich nach 10 Stunden im Büro heimgehen >wollte gesagt "Hast Du schon wieder einen halben Tag freigenommen!" Auf so was antworte ich immer: Work smarter not harder. Seitdem ist eigentlich Ruhe.
Danilo schrieb: > Das ist realitätsfern. Alleine Weiterbildung und Fachzeitschr. müssen > meistens in der Freizeit absolviert werden. Jo, in Mittelstandsklitschen mag das ab und zu wohl so sein, in richtigen Betrieben ist der Arbeitsablauf so gestaltet, dass Raum für Weiterbildungsseminare und das Lesen von Fachzeitschriften bleibt. Meistens haben die Firmen die Abos bestellt. Wo es nicht so ist, muss man sich zusammenschließen und auch mal Contra geben.
Wohl ein Scheißbetrieb schrieb: > Jo, in Mittelstandsklitschen mag das ab und zu wohl so sein, in > richtigen Betrieben ist der Arbeitsablauf so gestaltet, dass Raum für > Weiterbildungsseminare und das Lesen von Fachzeitschriften bleibt. Und weil das so ist, stellen Konzerne auch nur Absolventen mit Masterabschlüssen von mindestens 1,5 ein. Alle anderen Bewerber werden sofort aussortiert, weil man weiß dass nur solche Kandidaten den extremen Konzernanforderungen genügen. Die besten 10% eines Jahrganges bekommen eine Chance beim Konzern. Für den Rest heißt es: Ab in den Mittelstand.
Danilo schrieb: > Für den Rest heißt es: Ab in den > Mittelstand. Aber auch der Mittelstand ist wählerisch. Wenn hier entweder zu viel Zeit seit dem Abschluss oder nicht die richtige Kombination aus Technologie, Framework und Spezialisierung vorliegt, wird es auch schwierig. Ein Bekannter von mir möchte es nun mit einem unbezahlten Praktikum versuchen, Fuß in Unternehmen fassen zu können. (Hat Dipl. Informatik studiert, ist aber eher so ein ruhiger, unkommunikativer Typ. Bräuchte jemanden, der sich darauf einlassen kann. Sucht jetzt schon seit über einem Jahr)
Danilo schrieb: > Und weil das so ist, stellen Konzerne auch nur Absolventen mit > Masterabschlüssen von mindestens 1,5 ein. Die stellen (nur) diese Leute ein, weil das schon mal einen Großteil vorher rausselektiert, denn Konzerne stellen im Akademikerbereich ca. max. 30% der Stellen, bei den neu geschaffenen Stellen sind's noch viel weniger. Im Konzern hat man klare Strukturen, ein begrenztes Aufgabengebiet, oft gehts noch nicht mal ins Ultrdetail, weil das outgesourced wurde. Im Mittelstand ist man hingegen Allround gefordert und das nicht zu knapp. Kein Raum für Schwächen oder Minderleister. Die meisten Kündigungen in der Probezeit seitens des AG, finden deshalb im Mittelstand statt. Mit den verkümmerten Social-Softskills-Empathie-Konzerndrohnen alleine, könnte Deutschland einpacken, die bauen dir auch mit 5 Jahren Einarbeitungszeit kein komplettes Auto mehr. Die haben sich im Studium das letzte Mal intensiv mit Technik und Mathematik auseinandersetzen müssen.
Klarsteller schrieb: > Mit den verkümmerten Social-Softskills-Empathie-Konzerndrohnen alleine, > könnte Deutschland einpacken, die bauen dir auch mit 5 Jahren > Einarbeitungszeit kein komplettes Auto mehr. Die haben sich im Studium > das letzte Mal intensiv mit Technik und Mathematik auseinandersetzen > müssen. Der extrem hohe Anspruch an Konzerningenieure besteht darin, dass sie sowohl technisch 1A top drauf sein müssen, aber eben auch ausgezeichnete Teamplayer sind, weil die schwere Arbeit überhaupt nur im Team zu bewältigen ist. Da ist auch kein Platz für Drückeberger. Daher kommen dann die 35h: 40h würde das keiner durchstehen. Die Social-Softskills-Empathie wie du das nennst ist wichtig, denn man muss seine hart arbeitenden Mitarbeiter auch kontinuierlich durchleuchten, um eventuellen Überlastungen schnell entgegenwirken zu können. Als Mittelstandsingenieur kann man sowas natürlich nicht beurteilen. Unterschätz die Kollegen aus dem Konzern mal nicht.
tounge punch my fartbox schrieb im Beitrag #4024343:
> Halt's Maul!
Siehst du: Da haben wir die fehlenden Softskills. Im Konzern gibt es für
so etwas Trainings.
Und wer sagt, dass das Bremsproblem nicht von einer Zulieferfirma
verursacht wurde? Die Probleme mit den Zügen bei Siemens wurden in
erster Linie durch Behörden verursacht. Dafür kann Siemens nichts.