Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wir erschaffen nichts Greifbares


von CatchNothing (Gast)


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Als Arzt, Schwester und Sanitäter hilft man jeden Tag Menschen die 
dankbar sind. Als Handwerker baut und repariert man Sachen die man real 
im Alltag um sich hat. Als Grafiker, Fotograf schafft man tolle Werke 
bei denen es Freude macht sie anzuschauen.
Als Musiker verzaubert man die Ohren so mancher.
Als Bauarbeiter baut man die Stadt aus, die jeder sehen kann.
Als Vater, Mutter schafft man neues Leben und gibt ihm Wurzeln, da macht 
jeder Tag Sinn.

Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem und abstrakten 
Zeugs rum, was kaum einer versteht und was auch kaum jemanden wirklich 
interessiert. Da ist keiner dankbar, sondern es wird eher gemeckert. Die 
Bezahlung ist bei vielen ein Witz im Gegensatz zu anderen studierten 
Berufen. Jeder weiß zwar dass man auch Software-Entwickler braucht, aber 
so wirklich sicht- und begreifbar ist die Arbeit eigentlich nur für die 
paar Nerds auf der Welt.

So ist jedenfalls meine Erfahrung die letzten 12 Jahre als Entwickler 
gewesen, wie sieht es bei euch aus?

: Gesperrt durch Moderator
von Grande (Gast)


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Ist denn kein Fischhändler in der Nähe?

von Bernd K. (prof7bit)


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CatchNothing schrieb:

> Als Bauarbeiter baut man die Stadt aus, die jeder sehen kann.

Oder man gräbt Löcher mitten in die Straße, wurschtelt da unten in 2m 
Tiefe irgendwas rum was keinen wirklich interessiert, was keiner 
versteht, hinterher wirds wieder zugeschüttet und keiner kann das Werk 
mehr bewundern aber alle regen sich auf daß die Straße 2 Wochen lang 
gesperrt ist.

Man hats halt nicht leicht im Leben.

: Bearbeitet durch User
von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Bernd K. schrieb:
> Oder man gräbt Löcher mitten in die Straße, wurschtelt da unten in 2m
> Tiefe irgendwas rum was keinen wirklich interessiert, was keiner
> versteht, hinterher wirds wieder zugeschüttet und keiner kann das Werk
> mehr bewundern aber alle regen sich auf daß die Straße 2 Wochen lang
> gesperrt ist.

Ich hab's: Der Blaumilchkanel :)

von blond (Gast)


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Lies mal "Ausweitung der Kampfzone" von Michel Houellebecq.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ausweitung_der_Kampfzone

"Ich liebe diese Welt nicht. Ich liebe sie ganz entschieden nicht. Die 
Gesellschaft, in der ich lebe, widert mich an; die Werbung geht mir auf 
die Nerven; die Informatik finde ich zum Kotzen. Meine ganze Arbeit als 
Informatiker besteht darin, die Grundlagen, Vergleichsmöglichkeiten und 
Kriterien rationaler Entscheidung zu vervielfachen. Das hat überhaupt 
keinen Sinn. Offen gestanden, das ist sogar eher negativ; eine sinnlose 
Behinderung für die Neuronen. Dieser Welt mangelt es an allem, außer an 
zusätzlicher Information."

von Amateur (Gast)


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In den meisten Fällen hilft der Arzt nicht.

Da greift das Prinzip der universellen Schmerztablette.
Pfeif‘ Dir eine ein und der Schmerz ist weg. Aber die Ursache?

Die Zuckerkrankheit ist sogar wie ein Lottogewinn für alle - außer dem 
Patienten.
Die Pharmaindustrie weiß: Kunde bis zu seinem Ableben. Da lohnt es sich 
sogar die Mittel nebenwirkungsarm zu machen. Auf dass sich Dein Ableben 
noch ein wenig hinauszögere.
Der Arzt weiß: Der kommt wieder. Alle X Wochen für ein Rezept, welches 
er Dir sicher gerne verschreibt.
Aber richtig helfen tun die Dinger nicht...

von Daniel Düsentrieb (Gast)


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CatchNothing schrieb:

> Als Grafiker, Fotograf schafft man tolle Werke
> bei denen es Freude macht sie anzuschauen.

Ohne Softwerker kein Photoshop und ohne Ingenieure keine Kamera.

> Als Musiker verzaubert man die Ohren so mancher.

Ohne Ingenieure und Softwerker kein Mikrophon und kein Aufnahmegerät, 
geschweige denn ein Instrument auf dem der Musiker fideln kann.

> Als Vater, Mutter schafft man neues Leben und gibt ihm Wurzeln, da macht
> jeder Tag Sinn.

Glückwunsch zum Kind. Mehr als jede zweite Ehe geht innerhalb von fünf 
Jahren in die Brüche, spätestens wenn die Hormone weg sind. Dann ist's 
schnell vorbei mit den Wurzeln.

> Als Bauarbeiter baut man die Stadt aus, die jeder sehen kann.

Die Bauarbeiter die ich so kenn, schaffen eher wurzelloses Leben als 
neue Städte.

> Die Bezahlung ist bei vielen ein Witz im Gegensatz zu anderen studierten
> Berufen.

Falschen Arbeitgeber erwischt.


Softwerker und Ingenieure schaffen die Wurzeln des modernen Lebens. Ohne 
uns würde man noch mit Kutschen durch die Gegend fahren. Und viel mehr 
Kindern würden die Geburt nicht überleben, ohne die Medizintechnik.

von lächler (Gast)


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CatchNothing schrieb:
> So ist jedenfalls meine Erfahrung die letzten 12 Jahre als Entwickler
> gewesen, wie sieht es bei euch aus?

Jeder hat mal eine Sinnkriese ... außer Telefondesinfizierer oder 
Friseure ;-)

von chris (Gast)


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Hallo,

so ähnlich sehe ich das auch aber in einen anderen Berufsfeld. Die 
Führung ist zu dämlich sinvolle Entscheidungen zu treffen und wenn man 
eine gute Idee hat, behält man sie lieber für sich selber, da es ja 
Leute gibt die diese als ihr verkaufen usw usf.....

Persönlich sehe ich das Problem eher noch tiefer, meistens versucht die 
Firmenleitung dieses mit Geld und noch mehr Geld in den Griff zu 
bekommen aber wenn halt die Philosophie einfach fehlt und auch die 
Anerkennung hinter dem Job bzw. den Personen kann man noch die geilste 
Idee haben es macht einfach keinen Spaß.....

Heute ist die Gewichtung eher auf dem Sektor Marketing, wir kriegen 
jeden Schrott verkauft und auf BWLer, muss diese Bauelement/Software 
wirklich mit eingebaut/entwickelt werden??,  unseriose Vertreter und 
Börsianer gerichtet. Denn diese Bereiche sind es die eigentlich ohne 
eine solide Basis nix marketingen bzw an der Börse spekulieren könnten. 
Also unterm Strich diese Bereiche braucht man nur zu einen ganz kleinen 
Teil in Firmen oder überhaupt auf dem Markt aber sie geben HEUTE die 
Richtung an, ohne wirklich produktiv zu sein aber können sich selbst so 
verkaufen, dass dann produktive Leute denken "Mensch die machen so wenig 
und erreichen so viel..." und man sich in Frage stellt......

Geistige wie körperliche Arbeit sind und bleiben immer gleich, ohne 
beide geht nix.

von P. M. (o-o)


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Ob die Arbeit "sinnvoll" erscheint, hängt nicht von der Tätigkeit, 
sondern eher von der Firma und vom Projekt ab. Software kann höchst 
befriedigend sein, wenn man sieht, dass die eigenen Programme von 
anderen wirklich benützt werden und den Leuten helfen oder Spass machen. 
Dafür muss man sich natürlich eine Firma suchen, wo richtige 
Software-Entwicklung betrieben wird und keine Frickelei. Aber auch in 
diesem Forum ist das Motto bei Software noch allzuoft, dass es einfach 
irgendwie hingebogen werden muss. So macht's natürlich keinen Spass.

von FPGA-Pongo (Gast)


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CatchNothing schrieb:
> Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem und abstrakten
> Zeugs rum, was kaum einer versteht und was auch kaum jemanden wirklich
> interessiert.

und kaum einer nutzt, wie z.B. Windows, Linux ,,,

oh mann

von W.S. (Gast)


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CatchNothing schrieb:
> Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem..

Ja, als reiner Softwerker ist das genau so.

Der eigentliche Punkt dabei ist, daß man als Softwerker oder Entwickler 
mit softwaremäßigem Schwerpunkt dabei mit der Zeit einen seltsamen 
Dünkel entwickelt, der alle, die ihm verfallen, vom Rest der Welt 
abtrennt.

Ich will das mal an einem historischen Beispiel erläutern: Zu Zeiten der 
Rechenzentren gab's den großen Mainframe nebst I/O-Satelliten in der 
Mitte des Rechenzentrums - und beides wurde von Admis betreut. Daneben 
war eine dicke Betonwand und jenseits dieser der Raum für die Kunden aka 
"User". Kontakt nur per Haustelefon ("legense mir ma mein drittes Tape 
auf..") und die User waren fast immer unzufrieden mit den Admis, denn 
jede Sekunde Rechenzeit kostete sie ein Vermögen. Deshalb gab's immer 
mal Beschwerden der User beim Cheffe, der wiederum die Admis anpfiff. 
Als Folge kam eine ständige Wut der Admis auf die User auf. Einerseits 
erachteten sich die Admis als den Usern fachlich haushoch überlegen, 
weil sie ja die Innereien des Mainframes kannten, andererseits war das 
den User völlig wurscht und obendrein wurden sie von den Usern via Chef 
zusammengeschissen.

So ähnlich sieht die Befindlichkeit von heutigen Softwerkern aus. Sie 
sollen eine Funktionalität programmieren, wobei kein Anderer sich drum 
schert, WIE sie das machen, sondern nur, daß das Ding, wo die Software 
später drinsteckt, eben so funktioniert, daß die späteren User damit 
zufrieden sind. Dabei sind die Blickwinkel von Usern und Programmierern 
ganz regelmäßig extrem verschieden - und so kommt es, daß so ein 
Programmierer auch regelmäßig von seinem Chef zusammengeniest wird.

Tja. So isses immer noch. Was dagegen hilft ist, selber an den anderen 
Dingen der ganzen Entwicklung teilzuhaben, also auch das Umfeld nicht 
nur zu kennen, sondern auch selbst zu beackern. Sprich: weniger 
Spezialisierung. Dabei ergibt sich dann auch der durchaus befriedigende 
Umstand, daß man selber mit dem Endprodukt UND seiner Benutzung in 
Kontakt kommt und daß genau dieses dann auch ne Befriedigung verschaffen 
kann ("Das hab ich mit geschaffen").

W.S.

von Rosenkohlblähungengeplagter (Gast)


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W.S. schrieb:
> später drinsteckt, eben so funktioniert, daß die späteren User damit
> zufrieden sind. Dabei sind die Blickwinkel von Usern und Programmierern
> ganz regelmäßig extrem verschieden - und so kommt es, daß so ein
> Programmierer auch regelmäßig von seinem Chef zusammengeniest wird.
Deshalb bin ich nach dem ersten Nebenjob in einer Firma bei denen die IT 
nur Mittel zum Zweck war in eine reine Softwarebude gewechselt und habe 
mir geschworen später nur noch in solchen Firmen zu arbeiten wo man 
nicht mit Endanwendern zu tun hat. Da biste nämlich nur der Arsch vom 
Dienst, der Fussabstreifer, hast Vollidoten als Befehlsgeber, die sacken 
die Kohle und Prämien ein, mit Software die du für dieses dumme Pack 
entwickelt hast,  bekommst aber selber nur die Brosamen und nen 
Daueranschiss ab ("Das muss schneller fertig sein, wir haben da noch ein 
paar kleine Änderungen,....")

von W.S. (Gast)


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Rosenkohlblähungengeplagter schrieb:
> und habe mir geschworen später nur noch in solchen Firmen zu
> arbeiten wo man  nicht mit Endanwendern zu tun hat.

Ja, genau diesen Dünkel meine ich.

Für ne Weile mag das ja Spaß machen, mit anderen derart verschossenen 
Leuten im selben Elfenbeinturm Zuflucht zu suchen, aber auf Dauer sollte 
man eventuell in Betracht ziehen, daß auch für den Elfenbeinturm ein 
wenig Geld vonnöten ist, was man erwerben muß wenn man's nicht stehlen 
will.

Das läuft dann schon wieder darauf hinaus, daß es irgendwelche Dinge 
geben muß, die man gegen Geld verkauft kriegt - bloß daß hier noch ne 
andere Firma dazwischen sitzt:

1. Rosenkohlblähungengeplagter schreibt Code
2. sein Cheffe versucht den Code an ne andere Firma zu verkaufen
3. die andere Firma bestückt damit ihre Geräte
4. die ander Firma versucht, ihre Geräte an die Kundschaft zu verkaufen.

Letztendlich ist nicht nur Rosenkohlblähungengeplagter der "Arsch vom 
Dienst", sondern auch sein Chef und damit ist 
Rosenkohlblähungengeplagter der "Arsch vom Arsch vom Dienst". bon 
voyage..

Und das alles nur, weil man entweder sich zu fein ist, am eigentlichen 
Produkt mitzuarbeiten, oder...weil man dazu einfach zu dämlich ist.

W.S.

von Franz Eder (Gast)


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Ob man der AvD ist oder nicht hängt von der Firma und/oder Chef(s) ab.
AvD kann man überall werden, wer das nicht will wird halt H4 Empfänger 
oder versucht sich im Lotto.

W.S. schrieb:
> und so kommt es, daß so ein
> Programmierer auch regelmäßig von seinem Chef zusammengeniest wird.

Von einem beschissenen Chef:

Wenn es wirkliche Probleme mit dem Code gibt, ok.
Aber auch hier kann man vernünftig reden (oder sich fragen warum das 
nicht aufgefallen ist).

Ansonsten gibt es vom Chef eine Rede an die User, die oft zu dumm sind 
auf google nach google zu googeln.

von Thomas1 (Gast)


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Wenn es dir um nichts greifbares ist, hast du genug Möglichkeiten. Frag 
doch mal Angela Merkel, was die jeden Tag erschafft oder leistet. Als 
Antwort kommt da sicher nur geschwurbel.

von Dipl.- G. (hipot)


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Thomas1 schrieb:

> Frag doch mal Angela Merkel, was die jeden Tag erschafft oder leistet.

Frau Dr. rer. nat. Angela Merkel hat zumindest regelmäßig 
Erfolgserlebnisse in der Politik. Hier das letzte Gespräch zwischen ihr, 
dem Kanzler, und Bundespräsident Christian Wulff:

https://www.youtube.com/watch?v=e_DqV1xdf-Y

von Gregorious (Gast)


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CatchNothing schrieb:

>und begreifbar ist die Arbeit eigentlich nur für die paar Nerds auf der Welt.

Das denke ich nicht! Allein die Tatsache, dass man (jeder Dödel, nicht 
nur Nerds) hier im Forum was posten kann, verdanken wir SW Entwicklern. 
Von allen anderen Geräten und Sachen, die uns umgeben und wo ein 
Controller drin steckt ganz zu schweigen.

Folgende Berufsgruppen erschaffen nichts Greifbares und sind somit NICHT 
Wertschöpfend (sondern eine Last für die Wirtschaft):
- Politiker
- Beamte
- Alle Menschen, die mit Geld Geld verdienen, also Steuerberater, 
Rechtsanwälte, Banker, Versicherungsfuzzies, Unternehmensberater usw.

Wir als SW und HW Entwickler geben den o.g. Berufsgruppen heutzutage 
sogar die Möglichkeit, Ihren Beruf überhaupt auszuüben, z.B. durch 
geeignete Soft- und Hardware.

Ich hoffe, dass damit Deine Sinnkrise etwas abgemildert wird. Frohes, 
sinnvolles schaffen!

von (prx) A. K. (prx)


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Merkt ihr nicht wie die Welt immer abstrakter und virtueller wird?

Der Landwirt baut an und sieht Monate bis Jahre später Ergebnisse.

De Architekt baut für Jahrhunderte (oder jahrhundertelang, in D).

Und was ist heute? Der Systemtechniker, der früher grosse Rechenzentren 
im Schweisse seines Angesichts mit tonnenschwerem Blech bestückte, um es 
Jahre später wieder wegzuräumen, was tut der heute, wenn ein neuer 
Server gebraucht wird? Klickt etwas mit der Maus rum, bis ein neuer 
virtueller Server entstanden ist. Muss dazu nicht mal vom Stuhl 
aufstehen.

Speichersysteme waren mal gewaltige Kisten. Ohne Übertreibung schob man 
da eine Tonne Blech am Stück umher. Mittlerweile verteilt sich das 
zunehmend, ob in interner oder externer Cloud.

Aber doch wenigstens die Netzwerke sind echt? Kabel, Switches, Router? 
Wer das noch glaubt, der hat die neueste Entwicklung verpennt.

Also Leute, wenn schon der Beruf so abstrakt und virtuell ist, dann kann 
es nicht anders sein, dass die Befriedigung der Arbeit auch eher 
abstrakt und virtuell erfolgt. ;-)

Sag nun keiner, wenigstens das Gehalt sei real. Pustekuchen. Seit der 
Goldstandard aufgehoben wurde, wird das auch immer virtueller. Da werden 
auf virtuellen Rechnern Abermilliarden virtueller Werte verschoben und 
auch die Geldscheine werden immer mehr durch virtuelles Plastikgeld 
ersetzt.

Und um da noch eins drauf zu setzen, erfindet man Bitcoins.

Wo führt das nur hin?

: Bearbeitet durch User
von Entwickler (Gast)


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CatchNothing schrieb:
> Jeder weiß zwar dass man auch Software-Entwickler braucht, aber
> so wirklich sicht- und begreifbar ist die Arbeit eigentlich nur für die
> paar Nerds auf der Welt.

Da fallen mir ja glatt die Eier aus der Hose.

Also ich habe in den letzten 15 Jahre ein Schweinegeld mit Software 
verdient und mir so einige Dinge leisten können.

Die Resultate meiner Arbeit waren alle erfolgreich. Und wenn's in einem 
Unternehmen nicht mehr passt, dann einfach kündigen und neuen Job 
suchen.

Eine Erfahrung, meine Erfahrung.

von chris (Gast)


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A. K. schrieb:
> Und um da noch eins drauf zu setzen, erfindet man Bitcoins.
>
> Wo führt das nur hin?

in den Abgrund ist doch logisch ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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chris schrieb:
> in den Abgrund ist doch logisch ;-)

In den realen oder in den virtuellen?

Aber vielleicht lässt sich das kombinieren. Wir befinden uns dann zwar 
ganz real im Abgrund, machen aber in den virtuellen Welten genauso 
weiter wie bisher. Als wäre nichts geschehen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Franz Eder (Gast)


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Gregorious schrieb:
> Beamte

Gregorious schrieb:
> Wir als SW und HW Entwickler geben den o.g. Berufsgruppen heutzutage
> sogar die Möglichkeit

Und was ist mit verbeamteten SW Entwicklern?

Und wenn dein Haus abfackelt weil die Feuerwehr nicht kommt, auch ok.

von Franz Eder (Gast)


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Trotzdem brennt das Haus ab wenn der Beamte, der ja nix schafft nicht 
kommt.
Brauch halt beide, warum so angefressen Angie, hats Putin dir nicht 
besorgt?

Wie gut btw. der digitale BOS Funk geht sieht man ja ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Gregorious schrieb:
> Folgende Berufsgruppen erschaffen nichts Greifbares:
> - Politiker

Da unterschätzt du die aber gewaltig. Ok, die rühren nicht selbst den 
Mörtel an, aber viele Staatschefs verspüren den Drang, Bleibendes und 
sehr Greifbares zu schaffen.

Das war nicht nur bei den Pharaonen so. Diverse französische Präsidenten 
der letzte Jahrzehnte konnten diesem Drang zu imposanter Architektur für 
die Nachwelt ebenso wenig widerstehen. Oder der türkische Präsident, 
u.v.a.m.

In Deutschland fällt das bloss weniger auf. Beispielsweise weil man es 
vorzieht, so lange dran zu bauen, bis man vergessen hat, wer damit 
anfing (Kölner Dom, Hamburger Philharmonie, Berliner Airport).

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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A. K. schrieb:
> Gregorious schrieb:
>> Folgende Berufsgruppen erschaffen nichts Greifbares:
>> - Politiker
>
> Da unterschätzt du die aber gewaltig. Ok, die rühren nicht selbst den
> Mörtel an, aber viele Staatschefs verspüren den Drang, Bleibendes und
> sehr Greifbares zu schaffen.
>
> Das war nicht nur bei den Pharaonen so. Diverse französischen
> Präsidenten der letzte Jahrzehnte konnten diesem Drang zu imposanter
> Architektur für die Nachwelt ebenso wenig widerstehen. Oder der
> türkische Präsident, u.v.a.m.
>
> In Deutschland fällt das bloss weniger auf. Sei es, weil man damit nicht
> rechtzeitig fertig wird (Hitlers Germania). Sei es, weil man es
> vorzieht, so lange dran zu bauen, bis man vergessen hat, wer damit
> anfing (Kölner Dom, Hamburger Philharmonie, Berliner Airport).

Mit Tourismus wird auf Neuschwanstein heutzutage mächtig Kohle 
geschaufelt. Trotzdem wurde König Ludwig II dafür mächtig hergemacht.

Fazit: Mit den alten Bauwerken der schlimmen Vergangenheit wird heute 
noch dauerhaft profitiert. Das mach mal mit Bits und Bytes:-)

Die nächsten 50 Jahre werden nur wenige digitale Fundamente überstehen.
Welche Standards können denn so fundamental überdauern?

Naja, TCP/IP hat ja schon über 40 Jahre auf dem Buckel.

Man sieht es ja beim TV. Der deutsche PAL Standard hat 50+ Jahre 
überlebt. Heutzutage lösen sich die digitalen Ersatzstandards in viel 
weniger langen Zeiträumen regelmäßig auf oder werden bzw. überholt.

: Bearbeitet durch User
von Andreas D. (rackandboneman)


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"Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem und abstrakten
Zeugs rum, was kaum einer versteht und was auch kaum jemanden wirklich
interessiert."

Ja, aber kaum etwas verbreitet sich so queckenhaft in der Welt wie 
einmal geschriebener embedded code :) Auch wenn man ihn nicht sieht. Vor 
allem, euer Code ist bei so vielen die eine Waschmaschine und keinen 
Code wollten.

Der Musiker oder Maler braucht jemanden der genau sein Werk hören oder 
sehen will. Und wenige Musiker benutzen nicht mindestens ein paar 
Effektgeräte auf der Bühne in denen euer Code steckt.

Der Rebell der die Redefreiheit hochhält jemanden zu dem er reden soll. 
Da ist das Internet und die ganze mit Code vollgestopfte Infrastruktur 
dahinter nicht die schlechteste Wahl.

Wenigen Architekten oder Baumeistern ist es vergönnt ehrwürdige Ruinen 
zu hinterlassen. Dafür lebt gerade in Installationstechnik die einmal 
verbaut wurde so mancher alte Code lange weiter.

Der Bäcker oder Koch muss damit leben das das alles am Ende des Tages im 
wahrsten Sinne des Wortes gegessen sein wird, nur Wissen und Fertigkeit 
bleibt. Auch hier werden wenige ganz ohne etwas mit einem Controller 
drin arbeiten, ob Amateur oder Profi.

Wer "mit Menschen" arbeitet muss oft den Dank im Undank sehen können. 
Und benutzt ein Telefon, heute auch immer ein Embedded-Gerät.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Das mach mal mit Bits und Bytes:-)

Auch da gibts Vorbilder. Bits und Bytes sind Information pur, und damit 
vom Prinzip her mit Literatur oder philosophischen und 
wissenschaftlichen Erkenntnissen vergleichbar. Homers und Platos Werke 
haben Jahrtausende überdauert. Und waren z.T. anfangs auch nicht 
greifbar, bevor sie erstmals auf Papyrus oder was auch immer fixiert 
wurden.

Man könnte noch etwas weiter zurück gehen, aber da wird die Frage 
der/einer konkreten Urheberschaft höchst umstritten und blutig: zum 
genetischen Code. So gesehen hat es geradezu mit Bits und Bytes 
angefangen. Steht schon in der Bibel: Am Anfang war das Wort.

: Bearbeitet durch User
von Oschi (Gast)


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A. K. schrieb:
> Homers und Platos Werke
> haben Jahrtausende überdauert.

Was meinst du? Die Simpsons gibts doch erst seit den 90ern?!=!

von fhhf (Gast)


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Hardware?

von Gonzo (Gast)


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fhhf schrieb:
> Hardware?

Software!

von Rosenkohlausgegaster dank Fenchelkümmeltee (Gast)


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blond schrieb:
> Lies mal "Ausweitung der Kampfzone" von Michel Houellebecq.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Ausweitung_der_Kampfzonecht.
Liest sich ja wie mitten ausm Informatikerleben. Wenn diese bekloppte 
Mordszene nicht im Buch wäre, ginge das als 100% richtige Mileustudie 
durch.

von X4U (Gast)


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CatchNothing schrieb:
> So ist jedenfalls meine Erfahrung die letzten 12 Jahre als Entwickler
> gewesen, wie sieht es bei euch aus?

Meiner Meinung nach bist du Urlaubsreif.

von klausi (Gast)


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X4U schrieb:
> CatchNothing schrieb:
> So ist jedenfalls meine Erfahrung die letzten 12 Jahre als Entwickler
> gewesen, wie sieht es bei euch aus?
>
> Meiner Meinung nach bist du Urlaubsreif.

Denke ich auch.

Die Zeiten und die Gesellschaft haben sich geändert, ergo auch die 
Erzeugnisse. In dem Fall, virtuelle Produkte.

Ohne Ing. und Softwareentwicklung würde es das moderne, automatisierte 
und vernetzte Leben, wie wir es kennen, nicht geben.

von P. M. (o-o)


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A. K. schrieb:
> Auch da gibts Vorbilder. Bits und Bytes sind Information pur, und damit
> vom Prinzip her mit Literatur oder philosophischen und
> wissenschaftlichen Erkenntnissen vergleichbar.

Oder mit Bauplänen von Bau-/Maschineningenieuren. Oder mit 
Unterrichtslektionen. Oder mit Rezepten und Anweisungen von Ärzten. Oder 
mit Börsenordern von Bankern. Usw.

Praktisch die gesamte "intellektuell" arbeitende Schicht "erschafft" 
nichts greifbares. Die Sinnhaftigkeit ergibt sich nicht aus einem 
physischen Resultat, sondern aus der Frage, ob die Arbeit Spass macht 
und wertgeschätzt wird. Und da kann man in jedem Beruf eher Glück oder 
eher Pech haben.

Warum Software-Leute sich überdurchschnittlich oft als Kellerratten 
misshandelt fühlen, hat für mich primär mit der oft recht mangelhaften 
sozialen und firmenpolitischen Kompetenz zu tun. Softwerker und 
Ingenieure im allgemeinen sind sehr oft ruhige, rationale, korrekte 
Leute, die keinerlei Marketing in eigener Sache betreiben. Das sieht man 
auch anhand diverser Threads in "Ausbildung&Beruf".

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Als Software-Entwickler bastelt man an meist virtuellem und abstrakten
Zeugs rum, was kaum einer versteht und was auch kaum jemanden wirklich
interessiert.

Da gibt es andere, zB Banker, Investmentspezialisten, die haben auch mit 
Abstrakem zu tun, am Ende des Monats haben sie viel Abstraktes auf dem 
Konto, das einzig reale des Tages ist die Party am Abend und wer die 
laengere Linie ziehen kann.

:-)

Wenn uns das Thema interessieren wuerde, wuerden wir's nicht den Pfeifen 
ueberlassen.

von npn (Gast)


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Daniel Düsentrieb schrieb:
> Ohne Ingenieure und Softwerker kein Mikrophon und kein Aufnahmegerät,
> geschweige denn ein Instrument auf dem der Musiker fideln kann.

Bei elektronischer Musik, Synthesizern usw. gebe ich dir recht. Aber mit 
dem fideln, ich weiß nicht. Bin mir eigentlich ziemlich sicher, daß die 
Stradivari ohne die Hilfe von Software gebaut wurde :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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npn schrieb:
> Daniel Düsentrieb schrieb:
>> Ohne Ingenieure und Softwerker kein Mikrophon und kein Aufnahmegerät,
>> geschweige denn ein Instrument auf dem der Musiker fideln kann.
>
> Bei elektronischer Musik, Synthesizern usw. gebe ich dir recht. Aber mit
> dem fideln, ich weiß nicht. Bin mir eigentlich ziemlich sicher, daß die
> Stradivari ohne die Hilfe von Software gebaut wurde :-)

Ja. Auch mein Klavier und das Saxophon hier wurden ganz ohne 
Elektrizität und Mikrocontroller gebaut und zum Leben erweckt ;-)

Ich kann den OP schon verstehen und mich hat das auch immer am Beruf des 
Informatikers gestört: zu wenig (im wörtlichen Sinn) Begreifbares

Deswegen bin ich jetzt sehr zufrieden mit dem, was wir machen: man steht 
auch mal an der Drehbank oder Fräse, kann schweißen, gießen, löten, 
sägen, kanten.

Für mich ist das eine wunderbare Ergänzung zur reinen Kopfarbeit: das, 
was man vorher geistig entwickelt hat, wird dann nach und nach Realität.

Wenn man praktisch die gesamte Wertschöpfungskette selbst bewerkstelligt 
und es  steht am Ende etwas sehr Reales auf dem Tisch - das verschafft 
einem eine tiefe Befriedigung und natürlich ist man auch stolz auf das 
Geleistete.

Es ist eben etwas anderes, ob man seiner Frau abends sagt: "Ich habe den 
gesamten heutigen Tag mit debuggen verbracht" oder "Hier, schau mal, das 
neue Produkt ist fertig geworden." :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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@ klausi (Gast)

>Ohne Ing. und Softwareentwicklung würde es das moderne, automatisierte
>und vernetzte Leben, wie wir es kennen, nicht geben.

Wäre manchmal gar nichst so schlimm, im Gegenteil!

von Falk B. (falk)


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@ P. M. (o-o)

>Praktisch die gesamte "intellektuell" arbeitende Schicht "erschafft"
>nichts greifbares.

Jain. Nur weil das Greifbar nicht sofort sichtbar ist wie beim Tischler 
oder Maurer, so schafften die Kopfarbeiter schon Greifbares.

Lass mal die Maurer ohne Bauplan auf die Baustelle. Lass man die 
Schweißer ohne Bauplan auf die Werft. Na, merkste was?

> Die Sinnhaftigkeit ergibt sich nicht aus einem
>physischen Resultat,

Das sehen Ökonomen anders ;-)

>Warum Software-Leute sich überdurchschnittlich oft als Kellerratten
>misshandelt fühlen, hat für mich primär mit der oft recht mangelhaften
>sozialen und firmenpolitischen Kompetenz zu tun. Softwerker und
>Ingenieure im allgemeinen sind sehr oft ruhige, rationale, korrekte
>Leute, die keinerlei Marketing in eigener Sache betreiben.

Da liegt eines der Probleme.

von Muggel (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Jain. Nur weil das Greifbar nicht sofort sichtbar ist wie beim Tischler
> oder Maurer, so schafften die Kopfarbeiter schon Greifbares.

Das hat dir bei deinem Stecker auch nichts genützt.
Einfach kaufen, wenn man handwerklich überfordert ist, kann
jeder Nichtskönner. (Bitte nicht persönlich, sondern rein
sachlich nehmen). Da wünsche ich mir, dass Menschen wie du,
Menschen wie mich, mehr achten würden, als wie es viele deiner
Intellektkollegen gewöhnlich nicht tun. Bloß weil einige
kein Diplom haben, oder sonst wie nicht in deine beachtenswerte 
Vorstellungswelt passen, müssen sie nicht auch weniger fähig sein.

von soso (Gast)


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Das ist der unterschied zwischen den normalen und den völlig 
Geisteskranken.
Die Kranken werden immer auf diese abstrakten Softwaregebilde stehen!.
Da kann man eigentlich nur den netten Herrn Torvalds zitieren:
" If you're good enough, you can be God"

Genau das liebe ich so sehr an Software, insbesondere an Hardwarenaher 
Software!

von Falk B. (falk)


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@ Muggel (Gast)

>> Jain. Nur weil das Greifbar nicht sofort sichtbar ist wie beim Tischler
>> oder Maurer, so schafften die Kopfarbeiter schon Greifbares.

>Das hat dir bei deinem Stecker auch nichts genützt.
>Einfach kaufen, wenn man handwerklich überfordert ist, kann
>jeder Nichtskönner.

Mag sein, geht doch aber am Thema vorbei.

>Da wünsche ich mir, dass Menschen wie du,
>Menschen wie mich, mehr achten würden, als wie es viele deiner
>Intellektkollegen gewöhnlich nicht tun. Bloß weil einige
>kein Diplom haben, oder sonst wie nicht in deine beachtenswerte
>Vorstellungswelt passen, müssen sie nicht auch weniger fähig sein.

Kannst du mir mal erklären, wie du in diesem Thread zu dieser Aussage 
kommst? NIEMAND hat Handwerker & Co als Deppen verunglimpft! Im 
Gegenteil, ein Softwerker hat gejammert, dass seine Produkte nicht 
direkt greifbar sind, im Gegensatz zu Handwerkern.

Und die Aussage, dass (Hand)arbeitr ohne Plan vom Kopfarbeiter 
aufgeschmissen sind, ist keine Diskriminierung, sondern schlicht Fakt. 
Umgekehrt ist es GENAU SO! Kopfarbeiter ohne Handwerker stehen dumm da!
So wie Ärzte ohne Krankenschwester!

Das Zauberwort "Wertschöpfungskette" wurde ja schon genannt.

von vxcfbvxxcv (Gast)


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Geldmäßig ist man als Informatiker schon recht gut dran. Im Zweifelsfall 
wegen Gehaltserhöhung fragen, und wenn das nichts wird, nach 
Alternativen umsehen. Man bekommt recht leicht einen neuen Job, und dann 
sind auch größere Sprünge beim Gehalt möglich. Meist bekommt man aber 
ohnehin eine Gehaltserhöhung wenn man gut ist.

Ich bekomme oft positives Feedback für Features in der SW. Nicht vom 
Chef (na wo würden wir denn da hinkommen ;-)), aber von den 
Projektleitern und den Kunden.


Zu den anderen Jobs: Bauarbeiter, Krankenschwester, ... soll toll sein? 
Denk mal an deren Gehaltszettel und die Arbeit die die leisten müssen. 
Hut ab davor! Aber darauf kann ich verzichten. Dann doch lieber ein paar 
Zeilen Matlabcode runterklopfen pro Stunde, nur um sich dann mal bei 
einem Kaffee zu erholen ;-) Und wenn ich mal keine Lust habe, dann les 
ich mir eben Tutorials im Internet durch, oder probier irgendwas neues 
aus. Der Chef kann ohnehin nicht beurteilen, ob die Aufgabe eben komplex 
ist oder ob man sich etwas mehr Zeit als nötig lässt. Sowas wäre als 
Bauarbeiter nicht möglich.

Probier mal was neues! Gibt ja nicht nur die eine "Entwicklung". Sonst 
halt mal als Projektleiter oder Teamleiter bewerben. Glaube aber nicht, 
dass die es einfacher haben. Im Gegenteil.

Schönen Tag noch! Ich werd jetzt ein paar Zeilen C in den Editor 
reinklopfen ...

von Falk B. (falk)


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Wenn jemand mal WIRKLICH weinen will, hier ein trauriges Beispiel, wie 
Kopfarbeiter viel Geld ausgeben und am Ende GAR NICHTS in der Hand 
haben.

http://www.bernd-leitenberger.de/hermes.shtml

(Ähnlichkeiten mit exisierenden Projekten sind rein zufällig und nicht 
beabsichtigt)

von P. M. (o-o)


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vxcfbvxxcv schrieb:
> Zu den anderen Jobs: Bauarbeiter, Krankenschwester, ... soll toll sein?
> Denk mal an deren Gehaltszettel und die Arbeit die die leisten müssen.
> Hut ab davor! Aber darauf kann ich verzichten. Dann doch lieber ein paar
> Zeilen Matlabcode runterklopfen pro Stunde, nur um sich dann mal bei
> einem Kaffee zu erholen ;-)

Absolut richtig. Und noch zum Thema "greifbar": Wie viele Bauarbeiter 
erledigen sinnlose Doppelspurigkeiten oder unnötig mühsame Arbeiten, nur 
weils ein bisschen günstiger kommt? Wenn's eben günstiger ist, zwei 
Bauarbeiter zwei Tage lang Baumaterial in den 5. Stock tragen zu lassen 
als einen Kran anzufordern, dann wird eben zwei Tage lang Baumaterial 
geschleppt. Da fühlt man sich auch nicht gerade wertgeschätzt.

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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P. M. schrieb:
> Wenn's eben günstiger ist, zwei
> Bauarbeiter zwei Tage lang Baumaterial in den 5. Stock tragen zu lassen
> als einen Kran anzufordern, dann wird eben zwei Tage lang Baumaterial
> geschleppt. Da fühlt man sich auch nicht gerade wertgeschätzt.

... ich habe mich kürzlich gefragt, warum bei jeder einstöckigen Hütte 
ein Baukran stehen muss ...

von Danilo (Gast)


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Im Prinzip stimmt das schon.

Mit Software-Programmierung (die ich respektiere und nie konnte) fällt 
es schon schwer was Greifbares zu schaffen.

Das ist aber wenn Du z.B. in einem Konzern die elektr. Sicherheit 
gewährleisten willst nicht anders (Kaufleute drücken die "Fachfirmen" 
bis denen das Wasser aus dem Arsch quillt).

Das ist solch ein Spagat, der Dir den Nerv raubt auf Dauer. Andererseits 
kannst Du immer noch sagen, "Du hast das beste getan und die 
Elektrounfälle auf ein Minimum reduziert").

Gut manchmal sind die dann auch froh wenn Du gegangen bist, dann kann 
weitestgehend hemmungslos herumgeferkelt werden. LOL

von Udo S. (urschmitt)


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Chris D. schrieb:
> Ich kann den OP schon verstehen und mich hat das auch immer am Beruf des
> Informatikers gestört: zu wenig (im wörtlichen Sinn) Begreifbares
>
> Deswegen bin ich jetzt sehr zufrieden mit dem, was wir machen: man steht
> auch mal an der Drehbank oder Fräse, kann schweißen, gießen, löten,
> sägen, kanten.

Geht mir genauso, leider habe ich einen reinen SW Job, deshalb geh ich 
auch nach der Arbeit am liebsten raus und arbeite was körperliches. Ob 
jetzt Holz hacken oder ein Möbel schreinern, oder Metallbearbeitung, 
hauptsache man macht was 'mit den Händen' und hat dann ein Ergebnis vor 
Augen (Haufen Brennholz) oder in der Hand. Ich beneide dich auch echt um 
deine Firma (nicht wegen Geld, ich denke du weisst wie ich das meine)

Falk Brunner schrieb:
>>Ohne Ing. und Softwareentwicklung würde es das moderne, automatisierte
>>und vernetzte Leben, wie wir es kennen, nicht geben.
> Wäre manchmal gar nichst so schlimm, im Gegenteil!

Get mir auch manchmal so, Falk wir werden wohl alt :-)

von xxxx___xxxx (Gast)


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Danilo schrieb:
> Mit Software-Programmierung (die ich respektiere und nie konnte) fällt
> es schon schwer was Greifbares zu schaffen.

Kommt meiner Meinung nach auf das Thema an.
Wenns nur um CRUD (Datenbank: crate, read, update, delete) geht, dann 
schlafen mir auch die Füße (und nicht nur die) ein.

Gibt aber auch spannende Gebiete in der "reinen" Softwareentwicklung.
Bildverarbeitung ist eines dieser Gebiete.
Oder die Entwicklung von einem Compiler / Interpreter.
Oder numerische Mathematik um irgendein Problem zu lösen.
Und vieles mehr.

Gibt halt viele Jobs in der SW Entwicklung, die man auch als 
Nicht-Studierter machen kann. Trotzdem sitzen in solchen Positionen oft 
Studierte. Und irgendwann wirds dann eben fad.
Es gibt sie aber (vereinzelt), die Stellen, bei welchen man interessante 
Algorithmen umsetzen oder entwickeln darf.
Im Zweifelsfall kündigen und besseren Job suchen.

von klausi (Gast)


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Ja habt ja recht.

Man hat nix physisches in der Hand, deswegen können sich einfach 
gestrickte Geister, sag ich jetzt einfach mal, wenig unter einem 
Softwareentwickler Beruf vorstellen. Wird aber schon besser.

Hilft aber nix, dass die Verwandtschaft sagt: komm du kennst dich ja mit 
Computern aus, installier mal das, warum kommt der Fehler, oder 3 
Antivirenprogramme gleichzeitig installiert...

Habe mich zB sehr wohlgefühlt zur Studienzeit, da ging ich im Sommer auf 
Montage und im Herbst sass ich wieder im Hörsaal, perfekte Kombi damals, 
fehlt mir irgendwie.

Suche momentan Ausgleich im Sport, joggen, Bike, Ski usw. Aber ein 
großes Hobby ist halt auch das Zocken...

Und ja.. moderne IT und Software hat unser Leben nicht unbedingt besser 
gemacht...

von etler (Gast)


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klausi schrieb:
> Hilft aber nix, dass die Verwandtschaft sagt: komm du kennst dich ja mit
> Computern aus, installier mal das, warum kommt der Fehler, oder 3
> Antivirenprogramme gleichzeitig installiert...

und wo ist der Unterschied zu Elektrotechnik?
Mein TV ist kaputt, kannst da mal eben schauen was es hat?
Ich muss meinen Ofen anschließen, kannst du das bitte machen, ist ja 
nur ne Kleinigkeit. Elektriker machts mir nicht weil nur 220V vorhanden.

"Hallo!? Ich beschäftige mich mit Signalverarbeitung, nicht mit euren 
blöden Hausinstallationsthemen!?"
"Aha ... versteh ich nicht. Warum bist dann Meister?"
"Ich bin MASTER !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

von P. M. (o-o)


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Tedd schrieb im Beitrag #4015848:
> Genau darum lachen Handwerker über die abgehobenen Studierten, bei denen
> der Elektroingenieur nicht mal nen Herd an die Steckdose bekommt. -.-

Der Fehler geschieht eher andersrum: Dass überhaupt Leute auf die Idee 
kommen, ein Elektroingenieur müsse einen Herd anschliessen können. Ich 
bin Elektroingenieur, aber meine Tätigkeit und mein Studienfokus ist 
fast genau so weit von "E-Herd anschliessen" entfernt wie die eines 
Chemikers oder eines Informatikers. Wer sich deshalb über mich lustig 
machen will, hat definitiv nicht verstanden, was ein Ingenieur ist.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Schmitt schrieb:
> Geht mir genauso, leider habe ich einen reinen SW Job, deshalb geh ich
> auch nach der Arbeit am liebsten raus und arbeite was körperliches. Ob
> jetzt Holz hacken oder ein Möbel schreinern, oder Metallbearbeitung,
> hauptsache man macht was 'mit den Händen' und hat dann ein Ergebnis vor
> Augen (Haufen Brennholz) oder in der Hand. Ich beneide dich auch echt um
> deine Firma (nicht wegen Geld, ich denke du weisst wie ich das meine)

Ja, Holz spalten gefiel mich auch immer (wenn man es nicht machen 
muss) - manchmal muss man einfach irgendwo draufhauen ;-)

Ansonsten: es hängt an jedem selbst, ob und wie er sein Leben gestaltet. 
Sonst übernehmen das andere für einen. Ich glaube, die meisten sind auch 
einfach zu ängstlich oder bequem, etwas zu ändern, was sie eigentlich 
nicht wollen. Also: Mut zur Veränderung! :-)

> Falk Brunner schrieb:
>>>Ohne Ing. und Softwareentwicklung würde es das moderne, automatisierte
>>>und vernetzte Leben, wie wir es kennen, nicht geben.
>> Wäre manchmal gar nichst so schlimm, im Gegenteil!
>
> Get mir auch manchmal so, Falk wir werden wohl alt :-)

Ich glaube, das hat mit dem Alter weniger zu tun.
Der Mensch ist einfach zur Aufnahme und Abgabe nur einer begrenzten 
Informationsmenge gemacht. Darüber hinaus gehende Informationen werden 
entweder einfach ignoriert oder man blockt direkt komplett ab.

Auch mein Stieftöchterlein (26) lässt Ihren Laptop/Smartphone hier ganz 
bewusst abgeschaltet, weil das permanente "Vernetztsein" immer mehr zu 
Stress wird.

In der Generation ist es mittlerweile schon wieder cool, wenn man nicht 
bei Facebook angemeldet ist und ganz normal kommuniziert.

Das Abendland ist also noch nicht verloren ;-)

Tedd schrieb im Beitrag #4015848:
> Genau darum lachen Handwerker über die abgehobenen Studierten, bei denen
> der Elektroingenieur nicht mal nen Herd an die Steckdose bekommt. -.-

Ja, dumme Handwerker gibt es überall. Es gibt aber auch diejenigen, die 
etwas auf dem Kasten haben. Die lachen nicht, sondern wissen, dass es 
Leute geben muss, die die Dinge entwickeln, die sie einbauen. Genauso 
wie ein guter Ingenieur weiss, dass es Bereiche gibt, die man besser 
jemanden machen lässt, der sich damit auskennt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Muggel schrieb im Beitrag #4016900:
> Chris D. schrieb:
>> Ja, Holz spalten gefiel mich auch immer (wenn man es nicht machen
>> muss) - manchmal muss man einfach irgendwo draufhauen ;-)
>
> mich? Spricht man in Koblenz neuerdings Berliner Dialekt?
> Da ist wohl dein Kopf noch mit was anderem beschäftigt?

Oh, ich denke und entwickle in der Tat viel :-)

Davon abgesehen muss man nicht ständig auf Rechtschreibfehler hinweisen, 
besonders, wenn man es selbst nicht so genau damit nimmt. Es langweilt 
mich und die anderen Leser.

>> Ansonsten: es hängt an jedem selbst, ob und wie er sein Leben gestaltet.
>> Sonst übernehmen das andere für einen. Ich glaube, die meisten sind auch
>> einfach zu ängstlich oder bequem, etwas zu ändern, was sie eigentlich
>> nicht wollen. Also: Mut zur Veränderung! :-)
>
> Leider gehörts du zu den "anderen". Damit ist die Aussage völlig
> nutzlos auch wenn es inhaltlich zutrifft. Um sich zu verändern,
> braucht man verlässliche Anreize und woher sollen die kommen? Von
> Arbeitgebern? Ist ja lächerlich. Selbst bei bester Absicht, würde
> ich euch nie glauben. Der Drops ist längst gelutscht.

Das ist Dein Problem und auch das vieler anderer. Auch bei mir kam der 
Anreiz natürlich nicht von Arbeitgeber- (warum sollte er das auch tun?) 
oder sonstiger Seite, sondern von mir selbst.

Es ist natürlich immer einfacher, andere für das eigene Schicksal 
verantwortlich zu machen, als selbst anzufangen, etwas zu verändern.

>> Auch mein Stieftöchterlein (26) lässt Ihren Laptop/Smartphone hier ganz
>> bewusst abgeschaltet, weil das permanente "Vernetztsein" immer mehr zu
>> Stress wird.
>
> Interessant, hast du auch was eigenes, auf das du Stolz sein kannst?

Du kennst doch Wilhelm Busch: "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein 
dagegen sehr."

In diesem Sinne gibt es eine Menge, auf das ich stolz bin - unter 
anderem genau meine Stieftochter. :-)

Edit: Ich sehe gerade, was Du sonst so an "Beiträgen" verfasst und 
bereue gerade obige Antwort. Keine Sorge, das wird nicht mehr passieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von P. M. (o-o)


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Chris D. schrieb:
> Es ist natürlich immer einfacher, andere für das eigene Schicksal
> verantwortlich zu machen, als selbst anzufangen, etwas zu verändern.

Genau! Die unzufriedene Situation vieler Angestellter kommt genau daher, 
dass der Arbeitgeber weiss, dass er einen Haufen ängstlicher Schafe 
unter sich hat, die keinerlei Risiko eingehen wollen. Ein bisschen 
Drohkulisse und dann wird gespurt!

Gerade im eher introvertierten IT-Bereich ist das sehr ausgeprägt. Sieht 
man auch an den vielen Threads, wo sich die Leute eher Sorgen um die 
richtige Krawatte beim Vorstellungsgespräch oder einen absolut 
lückenlosen Lebenslauf machen als um ihre tatsächlichen Fähigkeiten und 
wie man die verkauft.

von Bernd K. (prof7bit)


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P. M. schrieb:
> Dass überhaupt Leute auf die Idee
> kommen, ein Elektroingenieur müsse einen Herd anschliessen können.

Du bist also Elektroingenieur und kannst trotzdem einen E-Herd nicht 
anschließen (also nur anschließen, nicht benutzen)? Mit Verlaub, aber 
das kauf ich Dir nicht ab.

von Matthias (Gast)


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Ich denke, dass auch unsere Gesellschaft zur subjektiven Wertschätzung 
beiträgt. Ein Ingenieur baut Brücken, Funkgeräte, Schiffe und Handys auf 
denen jeder rumtippt. Aber Anerkennung bekommen oft diejenigen, die das 
Zeug vermarkten oder verkaufen. Auch weil man als einzelner Ingenieur 
eben nicht DIE Brücke oder DAS Handy baut sondern nur einen (kleinen) 
Teil dessen.

Ein Bekannter von mir designed im Auftrag einer Agentur Pappschilder für 
Drogerien. Also diese großen Reklametafeln, die oft vor oder im Markt 
stehen und die neuesten Cremes/Zahnbürsten/Toilettenpapier/Damenbinden 
anpreisen. Wenn der Kerl das auf einer Party erzählt hat er mindestens 
für die nächsten 10 Minuten die Leute um sich. „Uii, sicher gar nicht so 
einfach!“, „Also ich könnte das nicht!“, „Wahnsinn, voll kreativ 
sowas!“. Mittlerweile muss ich nur noch schmunzeln bei sowas. Ohne seine 
Arbeit zu kritisieren, aber im Endeffekt entwickelt er Wegwerfprodukte, 
die Kunden Dinge andrehen sollen, die sie womöglich nicht einmal 
brauchen. Und die potentiellen Kunden sind ultra fasziniert davon. Aber 
egal, ist ja kreativ und so.

Wenn ich dann zum obligatorischen „und was machst du so“ komme und 
erzähle, dass ich die Hardware für Gerät XY entwickle das YZ macht (und 
das nicht Consumer-Wegwerfware ist), also diese grünen Leiterkarten mit 
den schwarzen Käfern drauf, die Produktion leite, usw. ernte ich meist 
nur ein müdes „ahh…klingt auch ganz interessant“ und dann ist man schon 
wieder bei der Frage welche Drogerie welche Typen von Pappschilder 
bestellt.

Naja, so ist’s Leben eben ;-)

von Entwickler (Gast)


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Matthias schrieb:
> Wenn ich dann zum obligatorischen „und was machst du so“ komme und
> erzähle, dass ich die Hardware für Gerät XY entwickle das YZ macht (und
> das nicht Consumer-Wegwerfware ist), also diese grünen Leiterkarten mit
> den schwarzen Käfern drauf, die Produktion leite, usw. ernte ich meist
> nur ein müdes „ahh…klingt auch ganz interessant“ und dann ist man schon
> wieder bei der Frage welche Drogerie welche Typen von Pappschilder
> bestellt.

Das liegt halt daran, dass die Materie der Entwicklungsingenieure so 
kompliziert ist, dass sie eben auch nur dieser Enge Kreis der Fachleute 
versteht.

Damit wirst du leben müssen. Zumindest so lange, bis der Ingenieur mal 
so ins Licht der Öffentlichkeit rückt, wie es andere Berufsgruppen schon 
lange tun. Einem Altenpfleger erkennt man an, dass er schwer arbeitet, 
nicht zuletzt deshalb, weil es schon lange ein Thema in den Medien ist, 
weil sich aber auch die Breite Öffentlichkeit darunter etwas vorstellen 
kann.

Wo kann man das von Ingenieurberufen? Wenn hier in den Medien etwas 
gezeigt wird, dann eher das fertige tolle Auto, aber selten der komplexe 
Weg in all seinen komplexen Details dorthin. Und am allerwenigsten 
darüber, welche komplexen Schritte der Einzelne im gesamten Räderwerk zu 
erfüllen hat, wie viele Stunden am Tag dafür draufgehen, wie das 
Familienleben eines Ingenieurs aussieht.

Oder kann mir jemand sagen, wo diese Details in den Öffentlich 
Rechtlichen mal diskutiert werden?

In den Medien wird ja in Sozialberufen gerne gejammert. Nicht selten 
auch über die zwischenmenschlichen Probleme, die wegen der soooo 
schweren Arbeit entstehen. Sehe ich genug in der eigenen Verwandtschaft.

Wo aber wird mal über Scheidungsraten von technischen Angestellten 
diskutiert?

Ein naher Verwandter von mir ist Familienrichter. Nach zahlreichen 
Disputen mit mir hat er irgendwann mal angefangen nachzufragen, was 
konkret der Grund für die gescheiterte Beziehung sei, jedesmal wenn er 
Ingenieure vor sich sitzen hatte.
Antwort: der Mann saß meist resigniert wortlos da, die Frau antwortete 
"mein Mann hat nie Zeit, arbeitet zu viel". Und das war bei vielen 
Paaren der Hauptgrund, wenn der Mann Ingenieur ist. Der Verwandte 
meinte, dass es eigentlich nicht verständlich sei, dass sich konkret 
diese Paare scheiden liessen, weil sie eigentlich einen soliden Eindruck 
machten. Eben das Zeitproblem und die damit einhergehende schlechte 
Lebensqualität war die Hauptursache.

Das kann man sicher nicht pauschalisieren, ist aber ein Indikator für 
die Komplexiität des Jobs, den man kaum an fachfremde vermitteln kann. 
Und am Ende sitzt man da mit all dem komplexen Kram alleine.

Tedd schrieb im Beitrag #4017475:
> Sowas erzählt man auch nicht auf Parties. Da sagt man kurz und knapp
> "irgendwas mit Computern" und erzählt dann von seinem neuen 70k-Auto und
> fragt ob jemand Bock auf eine Spritztour hat. So läuft der Hase.

Richtig. Nach meiner oben geschilderten Meinung ist genau das die 
bessere Lösung und hält einem viele Rechtfertigungsorgien vom Hals. Das 
Gro der Gesellschaft ist eh zu blöd zu vertehen, was eigentlich hinter 
diesem Beruf steckt.

Da lache ich auch über die Pauschalansichten mancher blöder Handwerker, 
wie sie weiter oben genannt werden. Ganz einfach 
Minderwertigkeitskomplexe.


Eben das Beste aus der Situation machen, das Positive sehen und sich 
nicht unterbuttern lassen, und schon kann anch zufieden mit dem Job 
leben. Insofern der Rest stimmt ;-)

Gute Nacht :-)

von Dipl.- G. (hipot)


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Bernd K. schrieb:

> Du bist also Elektroingenieur und kannst trotzdem einen E-Herd nicht
> anschließen? Mit Verlaub, aber
> das kauf ich Dir nicht ab.

Lol, ich kann solchen Elektrikerkram auch nicht und würde mich 
vermutlich beim Versuch umbringen. Auf welche blödsinnigen Kausalitäten 
manche kommen: E-Herd und Elektroingenieur. Das eine hat mit dem anderen 
nichts zu tun, abgesehen von der Elektrizität.
Ist man kein Ingenieur oder schlechter Ingenieur, wenn man sowas nicht 
kann? Ich glaube nicht. Auf meiner Diplomurkunde steht dick und fett 
Diplom-Ingenieur für Elektotechnik mit dem Hauptfach Elektrische 
Energietechnik, und ich kann mich vor hervorragenden 
Leistungsbewertungen im Beruf kaum retten. Insofern...

Phasenkasper aller Länder, versammelt euch! Und zwar zum Anschließen der 
E-Herde -- ich will kochen! :P XD XD XD

: Bearbeitet durch User
von Informatiker0815 (Gast)


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schlimmer als diese virtuellen Güter, die man ja nicht "greifen" kann, 
finde ich ständig wechselnde Anforderungen seitens des Kunden. Er 
bezahlt schon die Entwicklung, auch wenn er gar nicht genau weiß, was 
rauskommen soll. Dann wird gebastelt... ein paar Tage oder Wochen später 
kommt dann die 180° Wende: es soll doch in eine andere Richtung gehen. 
Damit wird das bisher geleistete oft genug in die Tonne gekloppt. Das 
ist schon frustrierend, da es einem 
Löcher-buddeln-und-wieder-zu-schippen (ABM) sehr nahe kommt und einfach 
nichts erhalten bleibt. Warum muss ich mir in den ersten Runden 
überhaupt so viel mühe machen, eine ordentliche Lösung zu entwickeln, 
wenn es eh ganz anders kommt? Noch eine Steigerung davon ist der Effekt, 
dass Architekten versuchen, dies bei der Modellierung zu 
berücksichtigen: eben unendlich viele Konfigurationsmöglichen und 
Abstraktionsschichten, die das Arbeiten später damit eigentlich eher 
behindern und nie genau das abdecken, was man gerade braucht. Aber auf 
Verdacht wird dann wieder irgendwas gebastelt.

Irgendwann wird das Projekt eingestellt... Was übrig bleibt? Bezahlte 
Rechnungen, die im Prinzip nicht mal als Schmerzensgeld ausreichen.

von Zumbel (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
Auf meiner Diplomurkunde steht dick und fett
> Diplom-Ingenieur für Elektotechnik mit dem Hauptfach Elektrische
> Energietechnik

Was macht ihr Energietechniker eigentlich im Beruf so? Polradwinkel 
verdrehen und Phasenschieben? Hatte das zeug mal ein Semester im 
GRundstudium, aber kapiert hab ichs nicht so echt.

von Kolophonium (Gast)


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>... "mein Mann hat nie Zeit, arbeitet zu viel"...ist aber ein Indikator
>für die Komplexiität des Jobs, den man kaum an fachfremde vermitteln
>kann. Und am Ende sitzt man da mit all dem komplexen Kram alleine.


Warum ein komplexer Job mit Arbeitszeitüberlastung gekoppelt sein muß 
erschließt sich mir nicht.

Dieses Überstundengekloppe kenne ich nur von Kollegen, die fachlich 
überfordert sind oder unbedingt ihrem Chef gefallen wollen, in der vagen 
Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung.

von Zumbel (Gast)


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Kolophonium schrieb:

> Dieses Überstundengekloppe kenne ich nur von Kollegen, die fachlich
> überfordert sind oder unbedingt ihrem Chef gefallen wollen, in der vagen
> Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung.

Oder ANÜs in der Hoffnung auf Übernahme

von Matthias (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Tedd schrieb:
>> Sowas erzählt man auch nicht auf Parties. Da sagt man kurz und knapp
>> "irgendwas mit Computern" und erzählt dann von seinem neuen 70k-Auto und
>> fragt ob jemand Bock auf eine Spritztour hat. So läuft der Hase.
>
> Richtig. Nach meiner oben geschilderten Meinung ist genau das die
> bessere Lösung und hält einem viele Rechtfertigungsorgien vom Hals. Das
> Gro der Gesellschaft ist eh zu blöd zu vertehen, was eigentlich hinter
> diesem Beruf steckt.

Jep, habt's Ihr recht. Ich hab im Nachhinein auch gemerkt, dass 
"Treffen" sinnvoller wäre. Natürlich ist das bei Parties völlig 
unangemessen. Aber ich beobachte das überall. Auch wenn man sich durch 
eine Gelegenheit wie Geburtstage, Biergarten, etc. zum Kaffee, Bier, 
etc. in gemütlicher Runde trifft. Überall das selbe Bild, gefühlt 
versteht einfach so gut wie niemand die Ansprüche und Komplexität des 
Berufs.

Eine Bekannte hat neulich den Vogel abgeschossen. Sie ist (nicht 
verbeamtete) Lehrerin und unterrichtet unter anderem Mathematik. Auf 
eben einem solchen Treffen meinte die Gute doch tatsächlich, dass Sie es 
sich auch vorstellen könnte mal für ein paar Jahre in der Wirtschaft zu 
arbeiten. Auch Elektrotechnik, sei sicher interessant. Und Mathe kann 
sie ja, das sei ja bei Technik-Berufen schon die halbe Miete. Den Rest 
kann sie davon ja ableiten. Meinen Blick hätte ich auf die Aussage 
selbst gerne gesehen :D

von wartemal (Gast)


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nichts Greifbares;

hoffentlich etwas Selbstbewusstsein und das sollte doch reichen

von Entwickler (Gast)


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Matthias schrieb:
> Eine Bekannte hat neulich den Vogel abgeschossen. Sie ist (nicht
> verbeamtete) Lehrerin und unterrichtet unter anderem Mathematik. Auf
> eben einem solchen Treffen meinte die Gute doch tatsächlich, dass Sie es
> sich auch vorstellen könnte mal für ein paar Jahre in der Wirtschaft zu
> arbeiten. Auch Elektrotechnik, sei sicher interessant. Und Mathe kann
> sie ja, das sei ja bei Technik-Berufen schon die halbe Miete. Den Rest
> kann sie davon ja ableiten. Meinen Blick hätte ich auf die Aussage
> selbst gerne gesehen :D

Schmunzel :-)

Lass sie mal machen :-)

Zumbel schrieb:
> Kolophonium schrieb:
>
>> Dieses Überstundengekloppe kenne ich nur von Kollegen, die fachlich
>> überfordert sind oder unbedingt ihrem Chef gefallen wollen, in der vagen
>> Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung.
>
> Oder ANÜs in der Hoffnung auf Übernahme

Oder wenn du ein Gehalt von 90k aufwärts hast, da ist ein pauscheler 
Überstundenanteil so gut wie immer enthalten.

von P. M. (o-o)


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Matthias schrieb:
> Wenn ich dann zum obligatorischen „und was machst du so“ komme und
> erzähle, dass ich die Hardware für Gerät XY entwickle das YZ macht (und
> das nicht Consumer-Wegwerfware ist), also diese grünen Leiterkarten mit
> den schwarzen Käfern drauf, die Produktion leite, usw. ernte ich meist
> nur ein müdes „ahh…klingt auch ganz interessant“

Und damit ist wieder bestätigt, was bereits mehrfach gesagt wurde: 
Ingenieure können sich einfach nicht gut vermarkten und werden deshalb 
wie Kellerkinder behandelt. Klar erntet man nur ein müdes Lächeln, wenn 
man z.B. sagt, man "designe PCBs für Messhardware". Kann sich ja auch 
keiner etwas darunter vorstellen. Da muss man sich halt mal überlegen, 
wie man seinen Job auch gesellschaftstauglich, beeindruckend und cool 
darstellen kann.

Man sagt z.B. nicht einfach, man arbeite bei Firma X, sondern bastelt 
sich eine gute Story, welche die Firma mit dem Alltagsleben des 
Gesprächspartners verknüpft. Man sagt auch nicht, man sei z.B. 
Softwareentwickler, sondern man sei Ingenieur und "verantwortlich" für 
die "gesamte" Entwicklung (gewisser Teile) der Software. Und dann 
verpackt man auch das, was man inhaltlich macht, noch in eine Story, die 
das Gegenüber versteht und die irgendwie interessant, sympathisch und 
nachvollziehbar klingt. Auch wenn man noch so vereinfachen muss.

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Tedd schrieb im Beitrag #4015848:
> Genau darum lachen Handwerker über die abgehobenen Studierten, bei denen
> der Elektroingenieur nicht mal nen Herd an die Steckdose bekommt. -.-

Als Elektroingenieur und gelernter Handwerker lache ich über Leute, die 
glauben, ein Herd gehöre an eine Steckdose.

von DrTech (Gast)


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Es klingt halt komisch, wenn*

-ein Elektroingenieur keinen Herd anschliessen kann
-ein Informatiker einen Computer nicht reparieren kann
-ein Zahnarzt sich nicht die Zähne putzt
-ein Anwalt nicht die Verkehrsregeln nicht kennt
-ein Maschinenbauingenieur noch nie einen Schraubendreher in der Hand 
hatte
-ein Flugzeugbauingenieur Angst vom Fliegen hat
-...

*alles real wiedergegeben

von Informatiker0815 (Gast)


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DrTech schrieb:
> ein Flugzeugbauingenieur Angst vom Fliegen hat

Hihi, wohl aus gutem Grund - der weiß scheinbar mehr darüber, was hinter 
den Kulissen abgeht. :-)

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Informatiker einen Computer nicht reparieren kann"

Dafür kann so mancher Elektroniker keinen programmieren, mancher Pilot 
kein Flugzeug bauen, mancher Flugzeugbauer nicht fliegen, mancher 
Kunstmaler keine Wohnung anstreichen und mancher Maler und Lackierer 
kein ausstellungswürdiges Bild malen, der Kellner kein Steak braten, der 
Koch keine Kuh metzgern, der Metzger keine schlachten, der Schlachter 
keine züchten...

von Falk B. (falk)


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@ Matthias (Gast)

>> Gro der Gesellschaft ist eh zu blöd zu vertehen, was eigentlich hinter
>> diesem Beruf steckt.

>Jep, habt's Ihr recht. Ich hab im Nachhinein auch gemerkt, dass
>"Treffen" sinnvoller wäre. Natürlich ist das bei Parties völlig
>unangemessen. Aber ich beobachte das überall. Auch wenn man sich durch
>eine Gelegenheit wie Geburtstage, Biergarten, etc. zum Kaffee, Bier,
>etc. in gemütlicher Runde trifft. Überall das selbe Bild, gefühlt
>versteht einfach so gut wie niemand die Ansprüche und Komplexität des
>Berufs.

Das allein ist es doch gar nicht. Der Nerd-Faktor, u.a. durch schlechte, 
einseitige Selbstdarstellung ist schon ein wichtiger Punkt.

Schau dir doch mal Ärzte an. Die haben als Halbgötter in Weiß einen GANZ 
anderen Stand. Nicht nur in der Schwarzwaldklinik. Schau dir die 
diversen "modernen" Arztserien ala Emergency Room, Dr. House etc. an. 
Dort wird ein Sperrfeuer mit nerdigsten Fachbegriffen geschossen, 
(Diagnosen, Medikamente, Therapieen), das verstehen 99,9% der Zuschauer 
keine Sekunde. Gilt aber als "cool".

Ich würde gern mal echte Äzte sehen, wenn die solche Serien anschauen. 
Entweder krümmen die sich vor Lachen am Boden oder sie Raufen sich die 
Haar vor soviel Hollywood-Unsinn! Man weiß es nicht, ich habe keine 
Ärzte im Bekanntenkreis.

>sich auch vorstellen könnte mal für ein paar Jahre in der Wirtschaft >zu
>arbeiten.

Ich kann mir auch eine Mount Everest Besteigung "vorstellen". Alles nur 
Gerede und Selbstbetrug. Machen oder Klappe halten!

> Auch Elektrotechnik, sei sicher interessant. Und Mathe kann
>sie ja, das sei ja bei Technik-Berufen schon die halbe Miete.

Dann frag mal, welcher Vermieter sich mit einer halben Miete zufrieden 
gibt ;-)

> Den Rest kann sie davon ja ableiten.

So wie Blitze ;-)

von Amateur (Gast)


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Vieles der obigen Diskussion erinnert mich an die Halbmondfrage. Ist der 
nun zur Hälfte hell oder zur Hälfte dunkel; nichts Halbes und nix 
ganzes?

Zum einen irgendwer muss den Schrott ja produzieren. Nur z.B.:
Der Vorwaschgang meiner Waschmaschine läuft kalt durch. 
Energiesparklasse A+. Sinngemäße Antwort des Verkäufers: It’s not a bug, 
it’s a feature.
Mein MP3-Player vergisst bei jedem Laden die letzte Position.
Mein relativ neues Außenthermometer ist nach einem ½ Jahr leer (2XAAA).
Usw. usw.

Na gut, nach dem mich ein angehender Master gefragt hat: "Kann man einen 
Motor auch durchs parallelschalten von Widerständen regeln?", wundert 
mich Garnichts mehr. Zugegeben, es geht, aber die Energiebilanz wird 
mittelprächtig und die Hersteller von Sicherungen freuen sich einige 
Zeit und nicht nur die Jungs vom EVU.

Zum anderen, wenn jemand einen guten Regler aufsetzt, mit dem der Kunde 
z.B. 10% Energie spart, ist das wirklich unproduktiv?


Zu den anderen Punkten:
Schon vor mehr als 50 Jahren ging die Frage um: Muss der Autofahrer 
wirklich wissen wie das Teil funktioniert?
Auf die hiesige Diskussion übertragen: Muss der Programmierer wirklich 
jeden Chip im Rechner, persönlich, kennen?

von Die Rache der Möpse der Alpenwirtin (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Warum ein komplexer Job mit Arbeitszeitüberlastung gekoppelt sein muß
> erschließt sich mir nicht.

Ist im Allgemeinen nicht schwer zu verstehen, nur zu komplex für dich 
;-)

Kolophonium schrieb:
> Dieses Überstundengekloppe kenne ich nur von Kollegen, die fachlich
> überfordert sind oder unbedingt ihrem Chef gefallen wollen, in der vagen
> Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung.

Dieses dumme Gelaber kenne ich nur von Kollegen, die fachlich 
unterfordert sind oder ihrem Chef nicht gefallen wollen, in der 
Gewissheit, dass sie eh keine Gehaltserhöhung zu erwarten haben.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Das allein ist es doch gar nicht. Der Nerd-Faktor, u.a. durch 
schlechte,
einseitige Selbstdarstellung ist schon ein wichtiger Punkt."

Das Problem ist eben dass einen blindes Gott- und Selbstvertrauen 
jenseits des Verifizierbaren im Leben zum Erfolg und in der Entwicklung 
oder Administration zur Katastrophe führt. Zwischen beiden Attitüden so 
schnell umzuschalten ist schwierig, das braucht Jahre zu lernen....

von Die Rache der Möpse der Alpenwirtin (Gast)


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Nö, ich konnte mich schon immer mit meinem Fachwissen gut vermarkten und 
verdiene dementsprechend.

Dieses Nerdgesülze ist dummes Pauschalisieren der Ingenieure, die's eben 
nciht draufhaben.

So einfach.

von Kolophonium (Gast)


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>Ist im Allgemeinen nicht schwer zu verstehen, nur zu komplex für dich

Was für du für komplex hältst, muß nicht für andere gelten. Um einen 
Eindruck zu bekommen was ich meine, mußt du nur mal kleine Kindern beim 
Schuhe zubinden zusehen. Und dann mit deinen Fähigkeiten diesbezüglich 
vergleichen.

>die fachlich unterfordert sind

Und wieder das Thema Komplexität, siehe oben.


>...oder ihrem Chef nicht gefallen wollen,

Tja, wenn das dein Ziel auf der Arbeit ist ...


>in der Gewissheit, dass sie eh keine Gehaltserhöhung zu erwarten haben.

Du läßt dich also immer noch mit der Karotte "Gehaltserhöhung" vor der 
Nase locken? Du kannst eine Gehalt auf €/h umrechnen? Zu komplex?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Amateur schrieb:
> Auf die hiesige Diskussion übertragen: Muss der Programmierer wirklich
> jeden Chip im Rechner, persönlich, kennen?

Haben die auch nicht vor 30 jahren gekonnt.
Informatiker die wussten wie die Rechner aufgebaut sind waren und sind 
Mangelware.
Selbst die techn. Informatik hinkt da den Ansprüchen hinterher.

von muggel (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Schau dir doch mal Ärzte an. Die haben als Halbgötter in Weiß einen GANZ
> anderen Stand. Nicht nur in der Schwarzwaldklinik. Schau dir die
> diversen "modernen" Arztserien ala Emergency Room, Dr. House etc. an.

Der Dr. House-Serie wird aber gut recherchierte Sachlichkeit auf hohem 
Niveau attestiert. Nur das ungewöhnliche stressige Auftreten (trägt ja
auch nie Weis) des Doc. passt da nicht so gut ins Bild. Aber mal
ungeachtet der Allüren würde ich mir so eine Doktor wünschen, dem
ich meine Gesundheit anvertrauen kann. Bei denen, die ich gelegentlich
so konsultiere habe ich immer so ein mulmiges Gefühl und gut aufgehoben
fühlt sich anders an.

> Dort wird ein Sperrfeuer mit nerdigsten Fachbegriffen geschossen,
> (Diagnosen, Medikamente, Therapieen), das verstehen 99,9% der Zuschauer
> keine Sekunde. Gilt aber als "cool".

Ist aber nicht nur im Film so, auch in Natura werden Fachbegriffe
benutzt, die kaum einer versteht. Früher machte das wohl noch Sinn,
aber im Internetzeitalter kann man die Geheimsprache in wenigen
Minuten entschlüsseln. Da verlieren die Halbgötter schnell ihren
Glanz an ihrem Heilgenschein. Irgendwie muss man auch selbst dafür
sorgen, dass man gesund wird und bleibt.

von (prx) A. K. (prx)


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muggel schrieb:
> aber im Internetzeitalter kann man die Geheimsprache in wenigen
> Minuten entschlüsseln.

Ein zweischneidiges Schwert. Medizin ist nicht unwesentlich auch 
Illusion. Die geht über das Internet vor die Hunde. Insbesondere wenn 
man dabei über einen Haufen Warnungen aller Art stolpert und den 
Unterschied zwischen relevanter Information und Esoterik nicht gleich 
erkennt.

Leute, die schon bei jeder Medizinsendung im Fernsehen krank werden, 
haben es natürlich im Internet auch nicht einfach. Es sei denn, es führt 
zur Desensibilisierung.

von (prx) A. K. (prx)


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muggel schrieb:
> Ist aber nicht nur im Film so, auch in Natura werden Fachbegriffe
> benutzt, die kaum einer versteht.

Unterhalte dich mal im Zug stundenlang über deine Fachthemen. In 
Anwesenheit fachfremder Personen. Dann frag die mal, was sie davon 
verstanden haben. Der einzige Unterschied: Es ist kein Latein.

Selber konkret erlebt. Beim Ausstieg sprach uns einer überraschend an. 
Es sei schade, dass wir schon ausstiegen. Er hätte zwar irgendwie 
erkannt, dass das Deutsch ist, aber trotzdem kein Wort verstanden.

von Danilo (Gast)


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Zumbel schrieb:
> Was macht ihr Energietechniker eigentlich im Beruf so? Polradwinkel
> verdrehen und Phasenschieben? Hatte das zeug mal ein Semester im
> GRundstudium, aber kapiert hab ichs nicht so echt.

Das sind Spezialthemen, die nur wenige tangieren.

Ansonsten kommt da alles auf den Tisch der Energieingenieure:
Netzrückwirkungen, vieles aus der EMV (inkl. der Felder), 
Schutzmaßnahmen die auch Komplex sein können

dazu gerne auch das Energiemanagement, Gefahrenmeldeanlagen, usw..

Dann wieder Klimatechnik, Notstrom-Gedöns,

von Falk B. (falk)


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@ A. K. (prx)

>verstanden haben. Der einzige Unterschied: Es ist kein Latein.

Damit sind wir schon am Ende, mit dem Latein.

>Selber konkret erlebt. Beim Ausstieg sprach uns einer überraschend an.
>Es sei schade, dass wir schon ausstiegen. Er hätte zwar irgendwie
>erkannt, dass das Deutsch ist, aber trotzdem kein Wort verstanden.

Hehe. Erinnert mich an ein Hörspiel von Badesalz anno dunnemals.

Sinngemäß

"Naja, da brauchst der mindesten 5 Megabyte, hat der keine Festplatte 
oder was, ne 7 1/4 IBM Speicherplatz, da steckt aber der Apple einges 
weg, was willst du mit nem Highscreen! . . . . Brings se noch mal 6 Uso 
. . ."

von Falk B. (falk)


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@ muggel (Gast)

>> Schau dir doch mal Ärzte an. Die haben als Halbgötter in Weiß einen GANZ
>> anderen Stand. Nicht nur in der Schwarzwaldklinik. Schau dir die
>> diversen "modernen" Arztserien ala Emergency Room, Dr. House etc. an.

>Der Dr. House-Serie wird aber gut recherchierte Sachlichkeit auf hohem
>Niveau attestiert.

Mag ja sein. Aber was bitte ist der Unterhaltungswert, wenn die Leute 
die halbe Zeit nur Fachchinesisch reden? Was begeistert die Zuschauer 
dort? Damit sie sich unterwerfen können und noch mehr Vergötterung 
betreiben können? Die Übermenschen, die am Ende immer eine Lösung 
finden?

> Nur das ungewöhnliche stressige Auftreten (trägt ja
>auch nie Weis) des Doc. passt da nicht so gut ins Bild.

Ist ist eine FERSEHSERIE, keine Doku ;-)
Künstlerische Freiheit hat auch ihre guten Seiten.

 Aber mal
>ungeachtet der Allüren würde ich mir so eine Doktor wünschen, dem
>ich meine Gesundheit anvertrauen kann. Bei denen, die ich gelegentlich
>so konsultiere habe ich immer so ein mulmiges Gefühl und gut aufgehoben
>fühlt sich anders an.

Das ist die Realität, Mediziner sind auch nur Menschen, die meisten 
definitionsgemäß eher mittelmäßig.

>Ist aber nicht nur im Film so, auch in Natura werden Fachbegriffe
>benutzt, die kaum einer versteht. Früher machte das wohl noch Sinn,
>aber im Internetzeitalter kann man die Geheimsprache in wenigen
>Minuten entschlüsseln.

VORSICHT! Damit ist man ratz fatz auf dem Level von ungesundem 
Halbwissen!

> Da verlieren die Halbgötter schnell ihren
>Glanz an ihrem Heilgenschein. Irgendwie muss man auch selbst dafür
>sorgen, dass man gesund wird und bleibt.

Das war aber schon immer so.

von muggel. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> Mag ja sein. Aber was bitte ist der Unterhaltungswert, wenn die Leute
> die halbe Zeit nur Fachchinesisch reden?

Es wird wohl eher die Faszination sein.

> Was begeistert die Zuschauer dort?

Vielleicht die Dramatik und Lebensnähe?

> Damit sie sich unterwerfen können und noch mehr Vergötterung
> betreiben können?

Also ich würde den nicht vergöttern, aber dankbar wäre ich schon,
wenn man dazu Gelegenheit hat.

Die Übermenschen, die am Ende immer eine Lösung
> finden?

Besser überhaupt eine Lösung als sterbenskrank dahin zu siechen.

>> Nur das ungewöhnliche stressige Auftreten (trägt ja
>>auch nie Weis) des Doc. passt da nicht so gut ins Bild.
>
> Ist ist eine FERSEHSERIE, keine Doku ;-)
> Künstlerische Freiheit hat auch ihre guten Seiten.

Ich kenne auch Ärzte die ihre Allüren haben. Spätestens nach zwanzig
Minuten will der einen ganz schnell wieder los werden.

> Das ist die Realität, Mediziner sind auch nur Menschen, die meisten
> definitionsgemäß eher mittelmäßig.

Können die eigentlich von den Anforderungen dieses Berufsstandes
eigentlich gar nicht sein und als Entschuldigung oder Ausrede lasse
ich das auch nicht gelten wenn es um Gesundheit und Leben geht.
Vielmehr leidet die Motivation vieler Mediziner unter dem
gedeckelten Gesundheitssystem.

>>Ist aber nicht nur im Film so, auch in Natura werden Fachbegriffe
>>benutzt, die kaum einer versteht. Früher machte das wohl noch Sinn,
>>aber im Internetzeitalter kann man die Geheimsprache in wenigen
>>Minuten entschlüsseln.
>
> VORSICHT! Damit ist man ratz fatz auf dem Level von ungesundem
> Halbwissen!

Halbwissen ist immer noch besser als Nichtswissen. Zumindest kann
man das eine oder andere ansprechen. Schlimm wäre wenn etwas
relevantes aus diesem Grund gar nicht zur Sprache käme.
Eine ausführliche vom Patienten geführte medizinische Dokumentation
wäre nämlich hilfreich und sollte mit der Gesundheitskarte realisiert
werden. Nur warum blockten die Ärzte dagegen? Angeblich soll das
trotzdem eingeführt werden.

>> Da verlieren die Halbgötter schnell ihren
>>Glanz an ihrem Heilgenschein. Irgendwie muss man auch selbst dafür
>>sorgen, dass man gesund wird und bleibt.
>
> Das war aber schon immer so.

Eher nicht. Praxisnomaden waren früher dem Gesundheitssystem
ein Dorn im Auge.
Dann versuchte man durch die Praxisgebühr das im Zaum zu halten.
Heute versuch man das durch IGEL und Zuzahlung zu deckeln.
Langsam geht das System vor die Hunde.

von Falk B. (falk)


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@ muggel. (Gast)

>> Was begeistert die Zuschauer dort?

>Vielleicht die Dramatik und Lebensnähe?

Ersteres sicher, letzteres eher nicht.

>>Die Übermenschen, die am Ende immer eine Lösung
>> finden?

>Besser überhaupt eine Lösung als sterbenskrank dahin zu siechen.

Mag sein, ist aber nicht so ganz lebensnah.

>> Das ist die Realität, Mediziner sind auch nur Menschen, die meisten
>> definitionsgemäß eher mittelmäßig.

>Können die eigentlich von den Anforderungen dieses Berufsstandes
>eigentlich gar nicht sein

Oh doch.

>und als Entschuldigung oder Ausrede lasse
>ich das auch nicht gelten wenn es um Gesundheit und Leben geht.

Es gibt keinen perfekten Berufsstand.

>Vielmehr leidet die Motivation vieler Mediziner unter dem
>gedeckelten Gesundheitssystem.

Das auch.

>> VORSICHT! Damit ist man ratz fatz auf dem Level von ungesundem
>> Halbwissen!

>Halbwissen ist immer noch besser als Nichtswissen.

OHHH, das ist ein gewaltiger Irrtum!

> Zumindest kann
>man das eine oder andere ansprechen.

Und dem Arzt tierisch auf den Keks gehen und sich in alles 
unqualifiziert einmischen.

> Schlimm wäre wenn etwas
>relevantes aus diesem Grund gar nicht zur Sprache käme.

??

>Eine ausführliche vom Patienten geführte medizinische Dokumentation
>wäre nämlich hilfreich und sollte mit der Gesundheitskarte realisiert
>werden.

Patienten dokumentieren gar nichts, das macht IMMER das medizinische 
Personal.

>>> Da verlieren die Halbgötter schnell ihren
>>>Glanz an ihrem Heilgenschein. Irgendwie muss man auch selbst dafür
>>>sorgen, dass man gesund wird und bleibt.

>> Das war aber schon immer so.

>Eher nicht. Praxisnomaden waren früher dem Gesundheitssystem
>ein Dorn im Auge.

Davon rede ich nicht. Sondern dass man selber durch seinen Lebenswandel 
für seine Gesundheit verantwortlich ist. Klar gibt es Unfälle und 
bestimmte Krankheiten, die Schicksal sind.

von Streikbereiter Ingenieur (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Antwort: der Mann saß meist resigniert wortlos da, die Frau antwortete
> "mein Mann hat nie Zeit, arbeitet zu viel".

Das ist aber ein typisches Syndrom von KMUs, betrifft da die Putzfrau 
bis zum Chef. Es wird da gerackert und geackert wie blöde, meistens mit 
Pausen mindestens 10 Stunden täglich. Arbeitszeitschutzgesetz gibt es 
dort inoffiziell nicht.
In besseren Unternehmen kommt das nur beim Führungspersonal gelegentlich 
vor, der Rest hat seine 35, 37 oder max. 40 fix, ohne Wenn und Aber.

von Matthias (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Matthias (Gast)
>
>>> Gro der Gesellschaft ist eh zu blöd zu vertehen, was eigentlich hinter
>>> diesem Beruf steckt.
>
>>Jep, habt's Ihr recht. Ich hab im Nachhinein auch gemerkt, dass
>>"Treffen" sinnvoller wäre. Natürlich ist das bei Parties völlig
>>unangemessen. Aber ich beobachte das überall. Auch wenn man sich durch
>>eine Gelegenheit wie Geburtstage, Biergarten, etc. zum Kaffee, Bier,
>>etc. in gemütlicher Runde trifft. Überall das selbe Bild, gefühlt
>>versteht einfach so gut wie niemand die Ansprüche und Komplexität des
>>Berufs.
>
> Das allein ist es doch gar nicht. Der Nerd-Faktor, u.a. durch schlechte,
> einseitige Selbstdarstellung ist schon ein wichtiger Punkt.

Warum wird sofort, wenn Ingenieure über Außendarstellung reden immer die 
Nerdkeule rausgeholt? Als ob man als Ingenieur per se nicht in der Lage 
ist auch nur rudimentärste soziale Zusammenhänge anzunehmen und 
verpickelt mit 'nem Monitorkabel um den Hals gewickelt seinen ClubMate 
trinkt…

Genau solche immer wiederkehrenden Aussagen sind es doch, die genau 
dieses Nerdgetue selbst heraufbeschwören. Ein Manager, der 60h die Woche 
arbeitet ist ein Karrieretyp. Ein Arzt der selbiges macht jemand der 
Leben retten will. Beim Ingenieur? So schnell kann Lucky Luke nicht 
ziehen, da wird ihm schon von diversen Seiten, auch von Ingenieuren 
selbst, der Nerdstempel draufgedrückt.

Können wir das bitte mal bleiben lassen? Ingenieure sind im Großteil 
gestandene Männer, die Verantwortung im Beruf haben und durchaus in der 
Lage sind sich auch bei einem fachfremden Publikum entsprechend zu 
präsentieren. Wenn das misslingt muss das nicht immer sofort des 
rumnerdens geschuldet sein.

Auch die Menschen anderer Berufsgruppen kochen nur mit Wasser und tun 
sich entsprechend genauso schwer. Der Unterschied ist nur, dass sich 
diese anderen Gruppen intern nicht gegenseitig als Nerds oder sonst was 
schlechtreden.

von Danilo (Gast)


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Streikbereiter Ingenieur schrieb:
> Entwickler schrieb:
>> Antwort: der Mann saß meist resigniert wortlos da, die Frau antwortete
>> "mein Mann hat nie Zeit, arbeitet zu viel".
>
> Das ist aber ein typisches Syndrom von KMUs, betrifft da die Putzfrau
> bis zum Chef. Es wird da gerackert und geackert wie blöde, meistens mit
> Pausen mindestens 10 Stunden täglich. Arbeitszeitschutzgesetz gibt es
> dort inoffiziell nicht.
> In besseren Unternehmen kommt das nur beim Führungspersonal gelegentlich
> vor, der Rest hat seine 35, 37 oder max. 40 fix, ohne Wenn und Aber.

Man sollte nicht immer so fest behaupten, dass Ing. und Techniker 
durchschnittlich eine 38 h-Woche haben.

Das ist realitätsfern. Alleine Weiterbildung und Fachzeitschr. müssen 
meistens in der Freizeit absolviert werden.

Durch die immer kürzeren Produktentwicklungszyklen ist das Träumerei!

von Pendragon (Gast)


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>...und Fachzeitschr. müssen meistens in der Freizeit absolviert werden.

Welche Fachzeitschriften kannst du da empfehlen?

von Danilo (Gast)


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Pendragon schrieb:
>>...und Fachzeitschr. müssen meistens in der Freizeit absolviert werden.
>
> Welche Fachzeitschriften kannst du da empfehlen?

Kommt ja ganz auf den Schwerpunkt an.
Für die Gebäudetechnik sind es der "Elektropraktiker" und "DE".

btw: Mein früherer Chef hat wenn ich nach 10 Stunden im Büro heimgehen 
wollte gesagt "Hast Du schon wieder einen halben Tag freigenommen!"

von Dieter Z. (Gast)


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Ich sage nur:

Dilbert Kalender.

Wer außer uns findet den schon amüsant.

Und zu Thema "Greifbares": Meine SW "fährt rum" und die Funktionen der 
selbigen begeistern die Leute, nicht nur auf den Messen.

Dieter Z. aka...

von Pendragon (Gast)


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>Mein früherer Chef hat wenn ich nach 10 Stunden im Büro heimgehen
>wollte gesagt "Hast Du schon wieder einen halben Tag freigenommen!"

Auf so was antworte ich immer: Work smarter not harder. Seitdem ist 
eigentlich Ruhe.

von Wohl ein Scheißbetrieb (Gast)


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Danilo schrieb:
> Das ist realitätsfern. Alleine Weiterbildung und Fachzeitschr. müssen
> meistens in der Freizeit absolviert werden.

Jo, in Mittelstandsklitschen mag das ab und zu wohl so sein, in 
richtigen Betrieben ist der Arbeitsablauf so gestaltet, dass Raum für 
Weiterbildungsseminare und das Lesen von Fachzeitschriften bleibt. 
Meistens haben die Firmen die Abos bestellt. Wo es nicht so ist, muss 
man sich zusammenschließen und auch mal Contra geben.

von Danilo (Gast)


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Wohl ein Scheißbetrieb schrieb:
> Jo, in Mittelstandsklitschen mag das ab und zu wohl so sein, in
> richtigen Betrieben ist der Arbeitsablauf so gestaltet, dass Raum für
> Weiterbildungsseminare und das Lesen von Fachzeitschriften bleibt.

Und weil das so ist, stellen Konzerne auch nur Absolventen mit 
Masterabschlüssen von mindestens 1,5 ein. Alle anderen Bewerber werden 
sofort aussortiert, weil man weiß dass nur solche Kandidaten den 
extremen Konzernanforderungen genügen. Die besten 10% eines Jahrganges 
bekommen eine Chance beim Konzern. Für den Rest heißt es: Ab in den 
Mittelstand.

von Informatiker0815 (Gast)


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Danilo schrieb:
> Für den Rest heißt es: Ab in den
> Mittelstand.

Aber auch der Mittelstand ist wählerisch. Wenn hier entweder zu viel 
Zeit seit dem Abschluss oder nicht die richtige Kombination aus 
Technologie, Framework und Spezialisierung vorliegt, wird es auch 
schwierig.

Ein Bekannter von mir möchte es nun mit einem unbezahlten Praktikum 
versuchen, Fuß in Unternehmen fassen zu können. (Hat Dipl. Informatik 
studiert, ist aber eher so ein ruhiger, unkommunikativer Typ. Bräuchte 
jemanden, der sich darauf einlassen kann. Sucht jetzt schon seit über 
einem Jahr)

von Klarsteller (Gast)


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Danilo schrieb:
> Und weil das so ist, stellen Konzerne auch nur Absolventen mit
> Masterabschlüssen von mindestens 1,5 ein.

Die stellen (nur) diese Leute ein, weil das schon mal einen Großteil 
vorher rausselektiert, denn Konzerne stellen im Akademikerbereich ca. 
max. 30% der Stellen, bei den neu geschaffenen Stellen sind's noch viel 
weniger.
Im Konzern hat man klare Strukturen, ein begrenztes Aufgabengebiet, oft 
gehts noch nicht mal ins Ultrdetail, weil das outgesourced wurde.
Im Mittelstand ist man hingegen Allround gefordert und das nicht zu 
knapp. Kein Raum für Schwächen oder Minderleister.
Die meisten Kündigungen in der Probezeit seitens des AG, finden deshalb 
im Mittelstand statt.
Mit den verkümmerten Social-Softskills-Empathie-Konzerndrohnen alleine, 
könnte Deutschland einpacken, die bauen dir auch mit 5 Jahren 
Einarbeitungszeit kein komplettes Auto mehr. Die haben sich im Studium 
das letzte Mal intensiv mit Technik und Mathematik auseinandersetzen 
müssen.

von Konzerndrohne (Gast)


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Klarsteller schrieb:
> Mit den verkümmerten Social-Softskills-Empathie-Konzerndrohnen alleine,
> könnte Deutschland einpacken, die bauen dir auch mit 5 Jahren
> Einarbeitungszeit kein komplettes Auto mehr. Die haben sich im Studium
> das letzte Mal intensiv mit Technik und Mathematik auseinandersetzen
> müssen.

Der extrem hohe Anspruch an Konzerningenieure besteht darin, dass sie 
sowohl technisch 1A top drauf sein müssen, aber eben auch ausgezeichnete 
Teamplayer sind, weil die schwere Arbeit überhaupt nur im Team zu 
bewältigen ist. Da ist auch kein Platz für Drückeberger. Daher kommen 
dann die 35h: 40h würde das keiner durchstehen.
Die Social-Softskills-Empathie wie du das nennst ist wichtig, denn man 
muss seine hart arbeitenden Mitarbeiter auch kontinuierlich 
durchleuchten, um eventuellen Überlastungen schnell entgegenwirken zu 
können.
Als Mittelstandsingenieur kann man sowas natürlich nicht beurteilen. 
Unterschätz die Kollegen aus dem Konzern mal nicht.

von Konzerndrohne (Gast)


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tounge punch my fartbox schrieb im Beitrag #4024343:
> Halt's Maul!

Siehst du: Da haben wir die fehlenden Softskills. Im Konzern gibt es für 
so etwas Trainings.
Und wer sagt, dass das Bremsproblem nicht von einer Zulieferfirma 
verursacht wurde? Die Probleme mit den Zügen bei Siemens wurden in 
erster Linie durch Behörden verursacht. Dafür kann Siemens nichts.

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