Forum: HF, Funk und Felder cispr av un av


von martin (Gast)


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Hallo,

was ist der Unterschied zwischen AV und CISPR AV?

Der Unterschied kann doch nicht so gravierend sein oder? Wird eine 
andere Messdauer verwendet? Normal ist ja 1 s für eine bestimmte 
Frequenz.

Gruß Martin

von Soul E. (Gast)


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Normal sind bei Average eher 5..100 ms pro Frequenzschritt. Eine Sekunde 
misst man bei Quasipeak-Bewertung.

In der Hinsicht sind sich CISPR, ISO und EN relativ einig.

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Bei unserem Meßempfänger von Schaffner/ TESEQ scheint sich bei "cispr 
av" das für den entsprechenden Frequenzbereich passende ZF-Filter 
einzuschalten.

von tacheles13 (Gast)


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Marc Oni schrieb:
> Bei unserem Meßempfänger von Schaffner/ TESEQ scheint sich bei "cispr
> av" das für den entsprechenden Frequenzbereich passende ZF-Filter
> einzuschalten.

Hm??? Müsste das lt. Superhet-Prinzip nicht immer an sein?
Wie heißt der Empfänger?
Schalter der evtl. einen Preselector ein, wenn man nach CISPR misst und 
hat ansonsten norm. Spektrumanalysator-Eigenschaften?

von Soul E. (Gast)


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tacheles13 schrieb:

> Hm??? Müsste das lt. Superhet-Prinzip nicht immer an sein?

Irgendein Filter ist immer an. Aber die RBW wird meist in 1-3-10er 
Schritten eingestellt, während CISPR 9 kHz bzw 120 kHz fordert.

von tacheles13 (Gast)


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soul eye schrieb:
> Irgendein Filter ist immer an. Aber die RBW wird meist in 1-3-10er
> Schritten eingestellt, während CISPR 9 kHz bzw 120 kHz fordert.

Achso, im Empfänger sind also die "ersten paar" Filterstufen stets in 
1-3-5-10er Schritten und erst am Ende kommt der wahlweise 
dazugeschaltete CISPR-Filter?

von Soul E. (Gast)


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Die ersten paar Filterstufen sind breitbandiger. Danach kommt eine, die 
die Auflösungsbandbreite vorgibt. Wenn Du auf den Knopf "BW" drückst 
kannst Du die einstellen. Da fordert CISPR 9 bzw 120 kHz, übliche Geräte 
haben aber 10, 30, 100 etc.

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Unterscheide zwischen Meßempfänger und Spectrum analyzer ( das gilt auch 
für sog. Pre-compliance- "Empfänger" ).
Spectrum analyser: weit offener Eingang ohne Vorselektion, schnelle 
Abstimmung über weiten Frequenzbereich möglich ( vor Jahrzehnten von den 
Kollegen Hewlett und Packard zur Sichtbarmachung von Impuls"antworten" 
in Verbindung mit den damaligen Radarversuchen erfunden). ZF-Bandbreiten 
wie  beschrieben im 1:3-Verhältnis wählbar. Grafische Darstellung ( 
"Bildschirm" )
Meßempfänger: stets mit Vorselektion ausgestattet, entweder mit 
abgestimmten Kreisen oder bei modernen Geräten mit Eingangsbandpässen ( 
die während der Messung selbsttätig umgeschaltet werden ).Ursprünglich 
numerische Meßwertausgabe ( Analoginstrument, Ziffernanzeigeeinheiten ).
In den einzelnen normativ geforderten Meßbereichen werden die dort 
üblicherweise eingesetzten ZF- Filterbandbreiten zum Messen verwendet, 
also 9 kHz im Langmittelkurzwellenbereich, 120 kHz zwischen 30 und 1000 
MHz, mittlerweile 1 MHz oberhalb 1GHz.
Sog. "pre-compliance-'Empfänger' " werden zwar als Empfänger angeboten, 
sind aber in der Regel spectrum analyzer mit den oben beschriebenen 
Eigenschaften. Beispielsweise ist das Grundrauschen etwa 10 dB höher als 
bei Meßempfängern.
Vor der Entwicklung spezieller EMV-Empfänger ( die sich z.B. von 
Kommunikationsempfängern unterscheiden ) wurden von einem 
Meßemppfängerhersteller ZF-Sichtgeräte und von einem Analyzerhersteller 
Preselektoren angeboten.
Abschließend: wir verwenden den SMR 4518

von tacheles13 (Gast)


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Marc Oni schrieb:
> bei modernen Geräten mit Eingangsbandpässen (
> die während der Messung selbsttätig umgeschaltet werden )

Sind das diese Sagen umwobenen YIG-Filter?

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Ja, im "höherfrequenten" Bereich. Unterhalb 1 GHz sehe ich eher 
Bandpässe.

von Ralph B. (rberres)


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tacheles13 schrieb:
> Sind das diese Sagen umwobenen YIG-Filter?

Yig-Filter werden vor allem in ältere Spektrumanalyzer im 
Mikrowellenbereich ab 2GHz aufwärts verwendet um mehrdeutige Anzeige 
durch Spiegelfrequenzempfang zu vermeiden.

Die Mikrowellenspektrumanalyzer haben nämlich keine erste ZF welche über 
der höchsten Eingangsfrequenz liegt, somit gibt es Mehrdeutigkeiten 
durch die Spiegelfrequenz.

Yigfilter sind relativ langsam und haben einen merklichen Frequenzgang, 
welche durchaus 2-5db betragen kann. Zudem haben sie eine ( wenn auch 
geringe ) Frequenzdrift, und sind obendrein teuer in der Herstellung.

Den Frequenzgang kann man in einer Kalibriertabelle hinterlegen, den 
Drift nicht.

Heute verwendet man sie nicht mehr und rechnet die unerwünschte 
Spiegelfrequenzprodukte einfach raus, in dem er zweimal einen 
Scandurchlauf macht, das zweite mal mit versetzter 
Localoszillatorfrequenz.

Ralph Berres

von tacheles13 (Gast)


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Achso...!
Ich hatte eigentlich gedacht, dass YIG-Filter voll am Kommen sind und 
scheinbar jeder Hersteller dicht hält, was deren Realisierung betrifft.
So ist es zumindest in dem Buch hier mehr oder weniger vermittelt 
worden:
http://www.box73.de/product_info.php?products_id=3115

Aber das mit der zweiten LO klingt völlig logisch!

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