Forum: Offtopic Warum so viele Benutzer Handbuch Warnungen und Anderes?


von Gerhard O. (gerhard_)


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Wenn ich heutzutage in ein Benutzerhandbuch (Manual) herumstöbere fällt 
mir im Vergleich zu früheren Handbüchern die unzähligen Warnungen und 
Vorschriften auf. Ein Drittel vom Handbuch ist oft mit solchem Müll 
vollgestopft. Man muß sich ja richtig vor so vielen potenziellen 
Gefahren beim Gebrauch des neuen Gerätes fürchten. Man muß erst den 
Anfang der Beschreibung suchen oder noch schlimmer im Inhaltsverzeichnis 
recherchieren. Viele Warnungen sind wenn man einen gesunden 
Menschenverstand besitzt, doch vollkommen gegenstandslos und 
überflüssig. Geht es denn nur mir so?

Wie kommt eigentlich das? Anscheinend tauchte diese Unsitte erst mit der 
massiven Globalisierung ab den 90ern auf. Sowohl im Deutschen Beteich 
wie im anglosaxischen Bereich. Sind das Vorschriften jüngster relativer 
Vergangenheit?

Nehmen die Hersteller wirklich an, dass Ihre Kunden von Jahrzehnt zu 
Jahrzehnt immer dümmer werden? Irgendwie fühle ich mich vor so viel 
Unfug vor den Kopf gestoßen.

Natürlich könnte man (böswillig) dabei annehmen dass nur die Herren 
Advokaten wegen der Verklagungswut gewisser Gesellschaftsschichten daran 
Schuld sind. In den USA wird ja lieber gleich geklagt als sich zuerst 
erst Mal auf das eigene Gehirn zu berufen.

In einer anderen Zeit war es offensichtlich möglich verständliche 
Handbücher zu schreiben mit denen man wirklich arbeiten konnte. Alles 
weg! Man sollte meinen mit den modernen Publizierungswerkzeugen sollte 
es eigentlich für die Firmen möglich sein kostengünstig noch viel 
bessere hochqualitative Informationen zusammenzustellen. Durch PDF 
Format ist auch die Zustellung vergleichsbar spottbillig.

Fairerweise gibt es bei Anfragen manchmal noch Ausnahmen und Hut ab vor 
solchen Firmen.

Wenn ich jetzt auch etwas vom Thema abschweife, früher liebte ich 
Messgeräte von der Firma mit den beigen oder mausgrauen Gehäuse- und 
Frontplatten oder der großen Firma in München sehr. Die hatten damals 
sehr gute Handbücher. Die Firmengründer würden sich wahrscheinlich im 
Grab umdrehen wenn sie wüssten was aus ihrem Erbe geworden ist. Heute 
muss ich mir wirklich überlegen ob ich mir noch von denen was kaufen 
würde weil es meistens keine brauchbaren Serviceunterlagen mehr gibt.

Anstatt wirklich brauchbarer Informationen, speziell bei Euch, sind die 
Handbücher zu 90% mit Sprachen gefüllt die ich sowieso nicht verstehen 
kann und der Rest ist ziemlich lahm. Es wird unzähliges Papier oder 
Bytes verschwendet und man muß sich alles immer erst suchen.

Anstatt von Schaltteillisten mit Bestellnummern nebst eines 
Kundenservice wo man die Teile vernünftig bestellen könnte, sowohl als 
auch Stromlaufpläne, und, und, und...

Und letztlich als es noch detaillierte Serviceunterlagen gab, konnte man 
auch noch viel beim Studieren professioneller Schaltungstechnik lernen. 
Diese Möglichkeit ist bei neueren Geräten digitaler Natur aus 
offensichtlichen Gründen am Aussterben.


Von Einem der die Welt immer weniger versteht...
Seufz,

Gerhard

von Dennis S. (sixeck)


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Welcome to Germany, wo für alles eine Vorschrift besteht

von Joachim B. (jar)


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Dennis S. schrieb:
> Welcome to Germany, wo für alles eine Vorschrift besteht

echt? steht in der Anleitung zur Microwelle nicht geeignet um Haustiere 
zu trocknen?

Gerhard O. schrieb:
> Nehmen die Hersteller wirklich an, dass Ihre Kunden von Jahrzehnt zu
> Jahrzehnt immer dümmer werden?

ne die wissen das!

Gerhard O. schrieb:
> In einer anderen Zeit war es offensichtlich möglich verständliche
> Handbücher zu schreiben

da hat man die aber noch gelesen :-)

Ich brauchte auch ne Weile und das Internet um an meinem neuen TV alle 
"Petzfunktionen" abzuschalten, bzw. steht das etwa im Handbuch? (grübel)

Als ich Oma einen neuen TV holte dachte ich nie im Traum daran das der 
aus Ökogründen alle 3 Stunden ausgeht wenn keiner einen Knopf drückt, 
Oma hat halt nicht viel am TV rumgespielt.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Gerhard O. schrieb:
> Wie kommt eigentlich das?

Unter anderem daher, dass wir mittlerweile eine Generation haben, die 
selbst zum Scheißen noch zu doof ist. Die verstehen zwar die Warnungen 
nicht, aber wenn ein solcher Idiot mit einem Anwalt zusammentrifft kann 
es ohne diese Warnungen für einen Anbieter oder Hersteller teuer werden.

Natürlich gibt es auch strengere Vorschriften. Die gibt es, weil doof 
sein und keine Eigenverantwortung zeigen gesellschaftlich akzeptabel 
geworden ist und man dagegen steuern möchte.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hmm, ich sehe mir geht es doch nicht ganz alleine so.

Mit diesem neumodischen Trend wird der Beweis Darwinischer Theorien 
leider immer schwieriger. Der Nachschub Bereitwilliger wird immer 
spärlicher. Was soll Darwin nur von der neuen Generation denken?

Wenn ich nur an meine Jugend zurückdenke. Dutzende Male am Tag 
riskierten wir beim Klettern in den Bergen und beim Hochklettern von 
Burgmauern Kopf und Kragen. Wir wussten auch alleine gut, dass man zum 
Überleben aufpassen mußte. Die heutigen Eltern würden wahrscheinlich 
total schockiert sein wenn sie eine Ahnung hätten was wir damals alles 
riskierten. War aber völlig normal für uns. Es gab nur einmal einen 
Unfall als ein Junge zu nahe an der Bergwand 200m in einen Teich unten 
reinplatzte und sich ein paar Knochen und Rippen brach. War sechs Wochen 
im Krankenhaus. Hat überlebt. War für uns nur ein kleiner Wink zum 
aufpassen. War schön damals.

Bei uns ist der Fahrradschutzhelm Zwang. Habe gerade gehört dass in 
fortschrittlichen europäischen Ländern die Statistiken andere Sprachen 
reden. Wenn der Bericht glaubhaft ist, sind bei Euch fatale Unfälle 
anscheinend bedeutend geringer wie bei uns weil es viel mehr 
Fahrräderwege geben soll und somit Autos und Fahrräder getrennt sein 
sollen. In Vancouver gab es letztes Jahr zahlreiche tödliche Unfälle 
trotz Helm weil Fahrräder und Autos einfach nicht zusammenpassen. Die 
Ursache ist logischerweise, dass Geld gespart werden soll, und man keine 
Mittel für sicherer Fahrradwege ausgegeben will. Das scheint mir 
persönlich die wirkliche Ursache solcher Unfälle zu sein.

Ja, das mit TV kenne ich. Meiner macht das auch.

Bei uns in Kanada lasen sich leider schon ähnliche Trends erkennen. Aber 
FE3Cl und Ammoniumpersulfat und ähnliche gibts zum Glück noch ohne 
besondere Beschränkungen.


Guten Abend, Leidensgenossen!

von Gerhard O. (gerhard_)


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Joachim B. schrieb:
> Ich brauchte auch ne Weile und das Internet um an meinem neuen TV alle
> "Petzfunktionen" abzuschalten, bzw. steht das etwa im Handbuch? (grübel)

Ich bange schon vor meinem nächste TV Kauf. Brr...

George Orwell bewies mit "1984" beachtlichen Weitblick. Er hat sich nur 
etwas im Datum vertan.

Manchmal stelle ich mir mit Schaudern vor wie unangenehm es uns mit 
unserer modernen Technologie unter einem totalitären Regime wie von 
Hitler wohl gehen würde hätten die damals schon unsere digitalen Mittel 
gehabt. Die digitale Bespitzelung würde den jetzigen Rahmen um 
Größenordnungen überstiegen haben. Manchmal passieren solche Sachen wenn 
man es am wenigsten erwartet.

Wäre es nicht genüsslich ironisch wenn die USA die ersten wären denen so 
etwas passieren würde? Die sind ja schon lange so extrem Technik- und 
Digital-besessen.

: Bearbeitet durch User
von K. H. (hegy)


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Gerhard O. schrieb:
> Bei uns ist der Fahrradschutzhelm Zwang. Habe gerade gehört dass in
> fortschrittlichen europäischen Ländern die Statistiken andere Sprachen
> reden. Wenn der Bericht glaubhaft ist, sind bei Euch fatale Unfälle
> anscheinend bedeutend geringer wie bei uns weil es viel mehr
> Fahrräderwege geben soll und somit Autos und Fahrräder getrennt sein
> sollen.

Ich wohne in NL und hier hieß es letztens von der Regierung, dass man 
nicht an eine Helmpflicht denkt. Der Grund war, dass es in London eine 
Helmpflicht gibt, die aber zu mehr Unfällen geführt hat weil die Leute 
riskanter fahren. Hier dürfen Radfahrer und Rollerfahrer (bis 25km/h) 
ohne Mütze fahren, sie dürfen beim fahren auch telefonieren oder SMS o. 
ä. schreiben und man darf auf dem Gepäckträger jemanden mitnehmen. Als 
"Scheinwerfer" für's Fahrrad reicht ein Teelicht auf dem Lenker oder 
auf'm Kopp, hauptsache man wird gesehen. Wenn du selber nix siehst, bau 
dir was besseres dran, ist freiwillig bzw. dein Bier. Und es gibt auch 
einige Rollerfahrer (bis 42km/h) die ohne Helm fahren.
Selbstverantwortung wird hier wesentlich größer geschrieben als z. B. in 
Germoney.

Und es gibt gerade innerorts einiges an Strecken, wo Radfahrer auf der 
Straße auf einen roten Seitenstreifen fahren, der i.d.R. mit einer 
unterbrochenen weißen Linie von der Autospur getrennt ist.


Gerhard O. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Ich brauchte auch ne Weile und das Internet um an meinem neuen TV alle
>> "Petzfunktionen" abzuschalten, bzw. steht das etwa im Handbuch? (grübel)
>
> Ich bange schon vor meinem nächste TV Kauf. Brr...

Mein Samsung-TV stellt sich nicht alle 3 Stunden ab aber das Abhören 
stand schon damals in den AGB's von Samsung. Ich habe das daher nie 
aktiviert (ich lese AGB's) und außerdem benutze ich das Teil mehr als 
Monitor, weil ich über Sat oder Kabel TV kuck. Für Kabel brauche ich den 
Kabelreceiver, der über HDMI am TV angeschlossen ist, selbiges für den 
Sat-Receiver. Ein Sat-Receiver ist zwar im TV eingebaut und kann auch 
aufnehmen, aber das natürlich nur verschlüsselt, sodass man an keinem 
anderen TV die aufgenommenen Filmchen kucken kann. Der Kabel-Receiver 
kann das nicht, da kann ich nichtmal die Reihenfolge der Programme 
ändern. So ist das mit modernen Kabelprovidern.

Übrigens ist Samsung wie ich finde weltweit führend, was die Ignoranz 
der Privatsphäre angeht. Ich habe mal die AGB's für eine Samsung-App 
gelesen. Da steht ganz klar drin (über mehrere Paragraphen verteilt), 
dass sie mit meinem Tablet/Phone mehr oder weniger alles machen dürfen. 
Wenn ich den AGB's zustimme, darf Samsung Software installieren, 
deinstallieren, neue Features ungefragt nutzen (abhören z. B.), die 
AGB's ändern wie sie wollen ohne mich darüber zu informieren usw., denn 
das ist ja mein Bier, mich auf den laufenden zu halten.


> George Orwell bewies mit "1984" beachtlichen Weitblick. Er hat sich nur
> etwas im Datum vertan.

Und andere mit Weitblick sagen ja auch schon voraus, dass wir künftig 
von Firmen regiert werden. Wir sind auf den besten Weg dahin.

> Manchmal stelle ich mir mit Schaudern vor wie unangenehm es uns mit
> unserer modernen Technologie unter einem totalitären Regime wie von
> Hitler wohl gehen würde hätten die damals schon unsere digitalen Mittel
> gehabt. Die digitale Bespitzelung würde den jetzigen Rahmen um
> Größenordnungen überstiegen haben.

Aber wenn der Druck so groß wäre, wäre der Gegendruck, als das umgehen 
von Einschränkungen bzw. das "zurück-hacken" auch weiter verbreitet und 
damit effektiver. Wieviel Leute sagen zum Verlust der Privatsphäre "ich 
habe nix zu verbergen"? Wieviel würden es noch so halten, wenn sie 
wüssten, dass es offiziell ist, dass ihr Privatkrams nicht nur für die 
angebliche Werbung benutzt wird, sondern auch für anderen Krams wie 
Versicherungsverträge, Arbeitsverträge? Und auch das Justizministerium 
sowie Pullezei würden sich dafür sehr interessieren.

von Mani W. (e-doc)


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Die Hinweise auf Gefahren und falsche Handhabung von elektrischen
Geräten sind durch permanente Dummheit mancher Menschen entstanden.

Katze, kleiner Hund im Mikro

Kleinkinder mit nasser Wäsche in Wäschetrockner

230 Volt ungefährlicher als 400 Volt

usw...


Ausgangspunkt ist ziemlich sicher die USA, wo der Nachbar wegen einem
Furz auf 2.000.000 (millionen) Dollar verklagt wird und diverse andere
Rechtssprechungen (In A und DE höchstwahrscheinlich von den Gerichten
abgewiesen)


Mani

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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https://de.wikipedia.org/wiki/Stella_Liebeck#Rezeption
</thread>

Joachim B. schrieb:
> Ich brauchte auch ne Weile und das Internet um an meinem neuen TV alle
> "Petzfunktionen" abzuschalten, bzw. steht das etwa im Handbuch? (grübel)

Du bist ein Held! Das Netzwerkkabel nicht einstecken, wäre ja einfach 
gewesen...

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Klaus S. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Bei uns ist der Fahrradschutzhelm Zwang. Habe gerade gehört dass in
>> fortschrittlichen europäischen Ländern die Statistiken andere Sprachen
>> reden. Wenn der Bericht glaubhaft ist, sind bei Euch fatale Unfälle
>> anscheinend bedeutend geringer wie bei uns weil es viel mehr
>> Fahrräderwege geben soll und somit Autos und Fahrräder getrennt sein
>> sollen.
>
Im besagten Bericht wurde übrigens von Euren Erfahrungen in NL 
gesprochen.

> Ich wohne in NL und hier hieß es letztens von der Regierung, dass man
> nicht an eine Helmpflicht denkt. Der Grund war, dass es in London eine
> Helmpflicht gibt, die aber zu mehr Unfällen geführt hat weil die Leute
> riskanter fahren. Hier dürfen Radfahrer und Rollerfahrer (bis 25km/h)
> ohne Mütze fahren, sie dürfen beim fahren auch telefonieren oder SMS o.
> ä. schreiben und man darf auf dem Gepäckträger jemanden mitnehmen. Als
> "Scheinwerfer" für's Fahrrad reicht ein Teelicht auf dem Lenker oder
> auf'm Kopp, hauptsache man wird gesehen. Wenn du selber nix siehst, bau
> dir was besseres dran, ist freiwillig bzw. dein Bier. Und es gibt auch
> einige Rollerfahrer (bis 42km/h) die ohne Helm fahren.
> Selbstverantwortung wird hier wesentlich größer geschrieben als z. B. in
> Germoney.

Diese blöden Helme verleiten viele Leute zu unverantwortlichem 
Fahrbenehmen die ihnen dann leider oft zum Verhängnis wird.
>
> Und es gibt gerade innerorts einiges an Strecken, wo Radfahrer auf der
> Straße auf einen roten Seitenstreifen fahren, der i.d.R. mit einer
> unterbrochenen weißen Linie von der Autospur getrennt ist.
>

Ihr seid ja richtig progressiv! Davon kann man hier nur träumen.
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Joachim B. schrieb:
>>> Ich brauchte auch ne Weile und das Internet um an meinem neuen TV alle
>>> "Petzfunktionen" abzuschalten, bzw. steht das etwa im Handbuch? (grübel)
>>
>> Ich bange schon vor meinem nächste TV Kauf. Brr...
>
> Mein Samsung-TV stellt sich nicht alle 3 Stunden ab aber das Abhören
> stand schon damals in den AGB's von Samsung. Ich habe das daher nie
> aktiviert (ich lese AGB's) und außerdem benutze ich das Teil mehr als
> Monitor, weil ich über Sat oder Kabel TV kuck. Für Kabel brauche ich den
> Kabelreceiver, der über HDMI am TV angeschlossen ist, selbiges für den
> Sat-Receiver. Ein Sat-Receiver ist zwar im TV eingebaut und kann auch
> aufnehmen, aber das natürlich nur verschlüsselt, sodass man an keinem
> anderen TV die aufgenommenen Filmchen kucken kann. Der Kabel-Receiver
> kann das nicht, da kann ich nichtmal die Reihenfolge der Programme
> ändern. So ist das mit modernen Kabelprovidern.

Mein Kabel-Receiver gibt gleichzeitig HDMI, RGB, S-Video und NTSC aus. 
Da kann man schön mit einem HDPVR auf dem PC mitschneiden. Dagegen hilft 
auch die HDCP auf dem HDMI Ausgang nicht.
>
> Übrigens ist Samsung wie ich finde weltweit führend, was die Ignoranz
> der Privatsphäre angeht. Ich habe mal die AGB's für eine Samsung-App
> gelesen. Da steht ganz klar drin (über mehrere Paragraphen verteilt),
> dass sie mit meinem Tablet/Phone mehr oder weniger alles machen dürfen.
> Wenn ich den AGB's zustimme, darf Samsung Software installieren,
> deinstallieren, neue Features ungefragt nutzen (abhören z. B.), die
> AGB's ändern wie sie wollen ohne mich darüber zu informieren usw., denn
> das ist ja mein Bier, mich auf den laufenden zu halten.

Ja, es ist schlimm. Mein BR Sony Abspielgerät hat auch einen Internet 
Anschluß den ich ihm allerdings verweigere. Weniger wegen Spionage als 
nicht interessierende Anbietungen.
>
>
>> George Orwell bewies mit "1984" beachtlichen Weitblick. Er hat sich nur
>> etwas im Datum vertan.
>
> Und andere mit Weitblick sagen ja auch schon voraus, dass wir künftig
> von Firmen regiert werden. Wir sind auf den besten Weg dahin.

Ja, da hat er geirrt. Er hätte sich den Ehrgeiz der heutigen Firmen an 
unsere Daten ranzukommen gar nicht vorstellen können. Am besten man 
lässt die Hände von den Sozialen Medien. Wenn es auch nicht gerade eine 
Lösung ist, es vermindert doch die eigenen Datenberge.
>
>> Manchmal stelle ich mir mit Schaudern vor wie unangenehm es uns mit
>> unserer modernen Technologie unter einem totalitären Regime wie von
>> Hitler wohl gehen würde hätten die damals schon unsere digitalen Mittel
>> gehabt. Die digitale Bespitzelung würde den jetzigen Rahmen um
>> Größenordnungen überstiegen haben.
>
> Aber wenn der Druck so groß wäre, wäre der Gegendruck, als das umgehen
> von Einschränkungen bzw. das "zurück-hacken" auch weiter verbreitet und
> damit effektiver. Wieviel Leute sagen zum Verlust der Privatsphäre "ich
> habe nix zu verbergen"? Wieviel würden es noch so halten, wenn sie
> wüssten, dass es offiziell ist, dass ihr Privatkrams nicht nur für die
> angebliche Werbung benutzt wird, sondern auch für anderen Krams wie
> Versicherungsverträge, Arbeitsverträge? Und auch das Justizministerium
> sowie Pullezei würden sich dafür sehr interessieren.

Na, ich weiß nicht. So leicht lassen sich die digitalen Spuren auch 
nicht verwischen. Wenn auf gefasst werden dann die Todesstrafe angedroht 
oder vollzogen wird, dann überlegt man es sich wahrscheinlich ob man da 
zurück-hackt.

Ich lese AGBs auch. Aber meistens bedeutet das praktisch gesehen dass 
man damit einverstanden sein muß oder den Service nicht annehmen kann. 
Mehr Möglichkeiten hat man nicht. Die AGBs zu Deinem Gunsten zu 
verändern ist ja meist auch nicht möglich. Die halten alle Karten in der 
Hand und bestimmen die Regeln.

Ich komme immer noch ohne Handy aus. Wenn ich mal wirklich eins brauche 
dann borge ich mir eines von der Firma. (Das stimmt nicht ganz: Ich habe 
eine ganze Schachtel voll alter analog Handies - aber nur als 
Bauteilesammlung:-) )

Es wäre schön wenn man die Leute gezielt dazu bringen könnte für ein 
Monat digitale Abstinenz zu demonstrieren.


Hier eine interessante Link zum Thema:
http://www.emc.com/big-data/expertise.htm?nav=1

: Bearbeitet durch User
von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Bedankt euch beim Produkthaftungsgesetz.

Das schreibt fest, dass die Dokumentation fester Bestandteil des 
verkauften Produktes ist und damit im Fehler- bzw. Schadensfall in den 
Haftungsbereich des Herstellers liegt.

Wenn also irgendwas passiert und der Kunde kommt auf die Idee, den 
Hersteller zu verklagen und es wird ein Mangel in der Dokumentation 
gefunden, der zu dem Schaden geführt hat, kann das für den Hersteller 
ein teurer Spaß werden.
Wäre ja nicht das erste Mal.

Für die Sprachen in einer Dokumentation habe ich auch eine Erklärung. Es 
ist einfach günstiger. Nicht die Sprachen selbst, aber es ist günstiger, 
alles in ein Heftchen zu schreiben statt einzelne Hefte anzufertigen.

Bitte im übrigen nicht Warn- und allgemeine Sicherheitshinweise 
verwechseln, das sind zwei Paar Stiefel. Die Sicherheitshinweise 
("Batterien richtig einlegen") sind am Anfang eines Abschnitts bzw. am 
Anfang einer Dokumentation, die Warnhinweise sollten eigentlich vor 
dem jeweiligen Handlungsschritt stehen.

MfG ein angehender technischer Redakteur

von Gerhard O. (gerhard_)


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Korbinian G. schrieb:
> Bedankt euch beim Produkthaftungsgesetz.
>
> Das schreibt fest, dass die Dokumentation fester Bestandteil des
> verkauften Produktes ist und damit im Fehler- bzw. Schadensfall in den
> Haftungsbereich des Herstellers liegt.
Mir wäre es aber lieber wenn dieser Teil separat publiziert werden 
könnte. Dem Gesetz dürfte dann immer noch ausreichend gedient sein. Mich 
stört halt nur dass man immer durch diesen Morast durchwaten muß wenn 
man sich auf den Fachinhalt konzentrieren will. Das lenkt ab. Das ist 
ähnlich wie die scharfen Warnungen beim Abspielen einer kommerziellen 
DVD.
>
> Wenn also irgendwas passiert und der Kunde kommt auf die Idee, den
> Hersteller zu verklagen und es wird ein Mangel in der Dokumentation
> gefunden, der zu dem Schaden geführt hat, kann das für den Hersteller
> ein teurer Spaß werden.
> Wäre ja nicht das erste Mal.
Es wäre halt nur schön wenm man sich einer etwas diskreteren Methode 
bezaubigen würde die dem PHG immer noch ausreichend dient. Vielleicht 
muss man auf diesem Gebiet etwas innovieren um einen Mittelweg zu 
finden. Ich würde mir elektronische Dokumentation wünschen die man z.B. 
in Einsteiger und filigranem Experten Modus konfigurieren könnte. Das 
wäre doch viel zweckdienlicher. Nicht gebrauchte Abschnitte könnten 
ausgeblendet werden. Wichtige Kapitel könnten in anderer Reihenfolge 
arrangiert werden die dem Gebrauch dienlich ist. Prinzipiell sollte das 
alles technisch möglich sein.
>
> Für die Sprachen in einer Dokumentation habe ich auch eine Erklärung. Es
> ist einfach günstiger. Nicht die Sprachen selbst, aber es ist günstiger,
> alles in ein Heftchen zu schreiben statt einzelne Hefte anzufertigen.

Verstehe ich, auch wenn es mich trotzdem irritiert. Da ist man mit 
e-publikationen besser dran weil man da ohne große Zusatzkosten ein 
separates Handbuch für jede Sprache auf dem Verteilungsmedium mitliefern 
kann.
>
> Bitte im übrigen nicht Warn- und allgemeine Sicherheitshinweise
> verwechseln, das sind zwei Paar Stiefel. Die Sicherheitshinweise
> ("Batterien richtig einlegen") sind am Anfang eines Abschnitts bzw. am
> Anfang einer Dokumentation, die Warnhinweise sollten eigentlich vor
> dem jeweiligen Handlungsschritt stehen.

Mir wäre es am liebsten wenn es gleich am Anfang eine Navigationseite 
geben würde, so dass ich mir gleich ein Bild machen kann wo alles zu 
finden ist. Am besten eine Seite wo unter anderem steht:

Vor Gebrauch bitte Sicherheitshinweise im Kapitel X genau lesen und 
beherzigen.

Vor Gebrauch Installationshinweise im Kapitel Y beachten

Das hätte zumindest für mich den Vorteil, wenn das Handbuch ein 
Referenzdokument sein soll, diese Teile bequem beim normalen Gebrauch 
ignorieren zu können.( Ich spreche hier natürlich von anspruchsvoller 
technischer Gebrauchs Dokumentation ). Teile die man nicht mehr braucht 
sollen ruhig am Ende stehen. Falls es dann doch einmal notwendig sein 
sollte einen Sicherheitshinweis zu Gemüte führen müssen kann man ja 
einen diesbezüglichen Hinweis geben. Das würde ein viel besseres 
Gesamtbild geben.

Früher hatten man es mit den alten Ringordnern leichter. Da konnte man 
es sich in gewünschter Weise neu organisieren.

Was ich auch an manchen neuzeitlichen Handbüchern kritisieren muß ist 
oft exzessiver visueller Unrat("Visual clutter"). Ich bevorzuge einen 
klaren Publizierungsstil wie es früher üblich war. Heutzutage wird mit 
Randnotizen viel zu freigiebig umgegangen.

Mir sind schon fürchterliche Handbücher oder Bedienungsanweisungen 
untergekommen wo man sich wirklich fragen muß wie es so etwas geben 
kann.

Manche Handbücher machen fast eine arroganten oder überheblichen 
Eindruck und haben sogar einen irgendwie beleidigenden Unterton. Das 
stört mich eigentlich bei manchen anglizistischen Handbüchern. Das 
passiert sogar renommierten Firmen deren Namen ich hier aber nicht 
nennen will.

>
> MfG ein angehender technischer Redakteur
Wie lernt man übrigens das Sachwissen auf diesem Gebiet? Ist das 
Teamwork? Ich nehme an man kann ohne Rechtshilfen und anderen Experten 
kaum auskommen.

Besser lassen wir das - ich denke ich fahre hier sowieso im gefährlichen 
Fahrwasser:-)

Mfg,
Gerhard

von Karl H. (kbuchegg)


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Gerhard O. schrieb:

> Diese blöden Helme verleiten viele Leute zu unverantwortlichem
> Fahrbenehmen die ihnen dann leider oft zum Verhängnis wird.


Nicht nur beim Radfahren.
Ist beim Skifahren auch nicht anders.

Da bolzen Rowdies, die kaum ihre Ski beherrschen können, die Piste 
runter, dass einem Angst und Bang wird. Kurz verschnauft wird 
grundsätzlich nur noch dort, wo man von oben nicht gesehen werden kann, 
am liebsten mitten auf der Piste hinter einer Kuppe.

Stimmt schon. Je mehr man die Leute aus der Eigenverantwortung entlässt, 
desto schlimmer wird es. Die jetzige junge Generation kann nicht viel 
dafür. Die wurde von ihren Eltern so erzogen, die grundsätzlich den 
Hausverstand durch Logopäden, Psychologen, Anwälte und 'Irgendjemand 
muss doch Schuld sein, nur ich nicht oder mein Nachwuchs' ersetzt haben.

Es ist zu befürchten, dass sich die Menschheit selber ausrottet, indem 
sie sich komplett aus der Evolution herausnimmt, so dass auch die 
Strunzdummen ihre Gene weitergeben können.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Karl Heinz schrieb:
> Es ist zu befürchten, dass sich die Menschheit selber ausrottet, indem
> sie sich komplett aus der Evolution herausnimmt, so dass auch die
> Strunzdummen ihre Gene weitergeben können.

Diese Befürchtung ist schon eingetroffen.

Es ist bereits jetzt statistisch erwiesen, das  Intelektuell 
Höherstehende weniger reproduktiv sind.

Also eine Umkehrung des  überall bekannten Prinzips "Dumm fi..t gut".

scnr.

von Martin S. (led_martin)


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Andrew Taylor schrieb:
> Es ist bereits jetzt statistisch erwiesen, das  Intelektuell
> Höherstehende weniger reproduktiv sind.

Da fällt mir sofort Idiocracy ein:

https://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy

Ist zwar ziemlich abgedreht, aber da ist wohl mehr Wahrheit drin, als 
uns lieb sein kann.

Zu den Anleitungen: Habe hier einen einfachen RS232-Tester, ein DUB-D 
Zwischenstecker mit ein paar LEDs, keine eigene Stromversorgung oder 
andere gefährliche Sachen. Wenn man sich die Anleitung anschaut, bekommt 
man den Eindruck, daß man sich in akute Lebensgefahr begibt, wenn man 
das Ding nur in die Hand nimmt.

Inzwischen tragen ja auch deutsche Kaffee-Pappbecher den Warnhinweis, 
daß der Inhalt heiß ist, und davon eine erhebliche Gefahr ausgeht. Heute 
wird halt die Imbissbude verklagt, früher gab's Häme von den 
Umstehenden: "Du bist ja sogar zum Kaffeetrinken zu doof!". Es wird 
dringend Zeit, das Gerichte Klagen wegen Kaffee-Verbrühungen und in die 
falsche Richtung schauende Gartenzwerge ablehnen können. Das würde 
manche Auswüchse geraderücken.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Paul B. (paul_baumann)


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Was ist eigentlich mit Jemanden, der sich im Baumarkt 
Installationsmaterial
kauft, wirres Zeug installiert und dann schwach glimmend von seinen
Angehörigen von der Wand gepflückt wird? Können die Angehörigen dann
den Baumarkt wegen Herausgabe des Materials an einen Laien verklagen?

MfG Paul

von Karl H. (kbuchegg)


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Paul Baumann schrieb:
> Was ist eigentlich mit Jemanden, der sich im Baumarkt
> Installationsmaterial
> kauft, wirres Zeug installiert und dann schwach glimmend von seinen
> Angehörigen von der Wand gepflückt wird? Können die Angehörigen dann
> den Baumarkt wegen Herausgabe des Materials an einen Laien verklagen?

Wundern würde mich das nicht. Zumindest eine Teilschuld ist ja praktisch 
immer drinn.

von K. H. (hegy)


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Karl Heinz schrieb:
>> Diese blöden Helme verleiten viele Leute zu unverantwortlichem
>> Fahrbenehmen die ihnen dann leider oft zum Verhängnis wird.
>
> Nicht nur beim Radfahren.
> Ist beim Skifahren auch nicht anders.

Auch in anderen Bereichen wird ein Vorteil durch anderes Handeln 
zunichte gemacht. Analog zum Helm ist es z.B. bei einer neuen Heizung um 
Heizkosten zu sparen. Was macht man dann? Genau, die Heizung mal richtig 
aufdrehen. Oder ein Spritsparauto. Was macht man dann? Gas geben!

Gibt es für dieses Phänomen eigentlich einen Begriff?

von Serge W. (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Es ist bereits jetzt statistisch erwiesen, das  Intelektuell
> Höherstehende weniger reproduktiv sind.

Gut ausgedrückt! Ich würde mir auch gut überlegen, ob ich es 
verantworten kann, in diese Welt noch Kinder zu setzen.

Andererseits wird man manchmal auch als "Egoist" bezeichnet oder gar als 
sogenannte DINKs (Double Income No Kids) angefeindet. So ist das 
heutzutage :(

von Karl H. (kbuchegg)


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Klaus S. schrieb:

> Gibt es für dieses Phänomen eigentlich einen Begriff?

kontraproduktiv

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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@Paul
Ich meine, dass auf den E-Sachen im Baumarkt immer ein kurzer Vermerk á 
la "Nur mit entsprechenden Fachkenntnissen zu installieren" aufgeklebt 
wird. Kann dir keiner verbieten, dem Elektriker sein Zeug zu kaufen. 
Dass du es selber theoretisch dann nicht installieren darfst steht auf 
einem anderen Blatt.

Gerhard O. schrieb:

> Wie lernt man übrigens das Sachwissen auf diesem Gebiet? Ist das
> Teamwork? Ich nehme an man kann ohne Rechtshilfen und anderen Experten
> kaum auskommen.

Dafür gibt es seit relativ kurzer Zeit Studiengänge, davor war das so 
"nebenher".
Die Inhalte werden uns von Profs vermittelt, die nicht unbedingt was 
damit zu tun haben - aber die Schnittmenge passt.

An unserer FH gibt es jetzt erst die ersten Absolventen (7 Sem.).

Ich denke, dass E-Publikationen auch an Bedeutung zunehmen werden, schon 
allein deswegen, weil sämtliche Druckkosten wegfallen, und in 
entsprechender Auflage kann da schon ein dicker Batzen zusammenkommen.

von Dominik J. (d-r-j)


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Paul Baumann schrieb:
> Was ist eigentlich mit Jemanden, der sich im Baumarkt
> Installationsmaterial
> kauft, wirres Zeug installiert und dann schwach glimmend von seinen
> Angehörigen von der Wand gepflückt wird? Können die Angehörigen dann
> den Baumarkt wegen Herausgabe des Materials an einen Laien verklagen?



Installieren darf Jeder.
Aber ein Elektriker muss die Anlage überprüfen, bevor sie in betrieb 
genommen wird.

Also hat der Baumarkt keine schuld. Entweder hat der Elektriker schuld, 
weil er nicht richtig kontrolliert hat, oder der "Jemand" der die Anlage 
an Spannung angeschlossen hat ohne es zu dürfen.


Wichtig ist nur, der Baumarkt kann die Schuld jemanden zuschieben egal 
wem.

: Bearbeitet durch User
von K. H. (hegy)


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Karl Heinz schrieb:
>> Gibt es für dieses Phänomen eigentlich einen Begriff?
>
> kontraproduktiv

Ich meinte einen Begriff wie z.B. "Kontraproduktivismus", also ein 
...... Hauptwort als Oberbegriff (von Grammatik habe ich so ziemlich 
keine Ahnung).

von Gerhard O. (gerhard_)


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Karl Heinz schrieb:
> Klaus S. schrieb:
>
>> Gibt es für dieses Phänomen eigentlich einen Begriff?
>
> kontraproduktiv

counterproductive - geht leichter von der Zunge

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Gerhard,

das Problem ist wie schon erwähnt die Produkthaftung auf der einen 
Seite, sowie andererseits die CE-Kennzeichnung und die damit verbunden 
Dokumenationspflichten. Das fängt damit an, dass der Hersteller eine 
"bestimmungsgemäße Verwendung" definieren muss, um die Haftung für alles 
andere Ausschließen zu können. Dann geht es weiter mit einer 
Gefahrenanalyse usw.

Am Ende ist man dann soweit, dass die Juristen die Handbücher schreiben. 
Ob das im Sinne des Bneutzers ist darf man allerdings zu Recht 
bezweifeln.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Gerhard O. (gerhard_)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Hallo Gerhard,
>
> das Problem ist wie schon erwähnt die Produkthaftung auf der einen
> Seite, sowie andererseits die CE-Kennzeichnung und die damit verbunden
> Dokumenationspflichten. Das fängt damit an, dass der Hersteller eine
> "bestimmungsgemäße Verwendung" definieren muss, um die Haftung für alles
> andere Ausschließen zu können. Dann geht es weiter mit einer
> Gefahrenanalyse usw.
>
> Am Ende ist man dann soweit, dass die Juristen die Handbücher schreiben.
> Ob das im Sinne des Bneutzers ist darf man allerdings zu Recht
> bezweifeln.
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Thorsten Ostermann

Hallo Thorsten,

da kann man nur noch sagen: 'That's life".

Naja, zum Teil sind die Kunden an diesen Konsequenzen selber schuld. Das 
gebrannte Kind (sprich Industrie) scheut jetzt wegen der frivolen Klagen 
seitens dummer Kundschaft das Feuer.


mfg,
Gerhard

von Serge W. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Gerhard O. schrieb:
> Bei uns ist der Fahrradschutzhelm Zwang. Habe gerade gehört dass in
> fortschrittlichen europäischen Ländern die Statistiken andere Sprachen
> reden. Wenn der Bericht glaubhaft ist, sind bei Euch fatale Unfälle
> anscheinend bedeutend geringer wie bei uns weil es viel mehr
> Fahrräderwege geben soll und somit Autos und Fahrräder getrennt sein
> sollen. In Vancouver gab es letztes Jahr zahlreiche tödliche Unfälle
> trotz Helm weil Fahrräder und Autos einfach nicht zusammenpassen.

Fällt mir nur das Bild zu ein (ist ja eh OffTopic)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Serge W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Bei uns ist der Fahrradschutzhelm Zwang. Habe gerade gehört dass in
>> fortschrittlichen europäischen Ländern die Statistiken andere Sprachen
>> reden. Wenn der Bericht glaubhaft ist, sind bei Euch fatale Unfälle
>> anscheinend bedeutend geringer wie bei uns weil es viel mehr
>> Fahrräderwege geben soll und somit Autos und Fahrräder getrennt sein
>> sollen. In Vancouver gab es letztes Jahr zahlreiche tödliche Unfälle
>> trotz Helm weil Fahrräder und Autos einfach nicht zusammenpassen.
>
> Fällt mir nur das Bild zu ein (ist ja eh OffTopic)

The picture says it all...

So ist es. Ohne Helm benehmen sich die meisten Leute im allgemeinen 
vorsichtiger. In meiner Jugend gab es ausser blutigen Knien und 
verbogene Räder ab und zu keine schlimmeren Verletzungen. Mir war kein 
einziger Fall von Fahrradkopfverletzung oder schlimmeres bekannt. Ich 
frage mich wie wir damals nur überlebt haben. Natürlich darf man nicht 
übersehen dass sich das Verkehrsvolumen seit den sechziger Jahren um 
einiges erhöht hat.

von Serge W. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Mir war kein
> einziger Fall von Fahrradkopfverletzung oder schlimmeres bekannt. Ich
> frage mich wie wir damals nur überlebt haben.

;-)  *Quelle: Irgendwo aus den Tiefen des WWW...*

Wenn du als Kind in den 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es
zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben
konnten!

Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. 
Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium.

Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, 
genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere
Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten 
Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang 
hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten.
Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag 
weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. 
Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde 
deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir 
selbst.

Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle" 
erinnern?

Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten 
wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden 
trotzdem nicht zu dick.

Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an 
den Folgen.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 
Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher, 
Computer.

Wir hatten Freunde!!!

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir 
marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten 
wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne 
Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte 
uns...

Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem 
aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein:
Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den 
Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut 
war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch 
Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu 
emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner 
konnte sich verstecken.

Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die 
Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel heraushauen.
Im Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei!

So etwas!

von Uhu U. (uhu)


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Martin Schlüter schrieb:
> Wenn man sich die Anleitung anschaut, bekommt
> man den Eindruck, daß man sich in akute Lebensgefahr begibt, wenn man
> das Ding nur in die Hand nimmt.

Bei Medikamenten ist das alles noch viel schlimmer. Wer den 
Beipackzettel liest, muss ernsthaft befürchten, vom Inhalt der Packung 
erst richtig krank zu werden.

von Andreas D. (rackandboneman)


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In der Ökologie gibt es dafür in der Tat einen Begriff: Reboundeffekt.

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Bei Medikamenten ist das alles noch viel schlimmer. Wer den
> Beipackzettel liest, muss ernsthaft befürchten, vom Inhalt der Packung
> erst richtig krank zu werden.

Eine gute Schmerztablette muß schon beim Schlucken richtig weh tun.
;-)

Ich bekam vom Arzt neue Tabletten gegen zu hohen Blutdruck. Die nahm ich
ein und pumpte wie ein Kompressor. Da das kein Zustand war, den ich
so hinnehmen konnte, ging ich wieder zum Arzt. Der fragte: "Haben Sie 
den
Beipackzettel nicht gelesen? Da steht doch drin, daß xxx Herzrasen 
macht."

Super...
:-(

MfG Paul

von Matthias L. (limbachnet)


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Gerhard O. schrieb:

> Natürlich darf man nicht
> übersehen dass sich das Verkehrsvolumen seit den sechziger Jahren um
> einiges erhöht hat.

Eben. Und das mit der gegenseitigen Rücksichtnahme ist auch arg unmodern 
geworden...

> Ohne Helm benehmen sich die meisten Leute im allgemeinen
> vorsichtiger.

Ob man beim Fahrradfahren nun größere Risiken eingeht, wenn man einen 
Styroprbecher auf dem Kopf hat oder nicht, das kann man doch selber 
beeinflussen. In den Helm ist ja keine Fernsteuerung eingebaut, die zum 
risikoreichen Fahren zwingt?!

Ob man eine allgemeine Helmpflicht für Fahrradfahrer einfühen muss oder 
ob deren Nutzen angesichts der anderen Gefahren beim Fahrradfahren eher 
minimal ist, darüber kann man sicher diskutieren. Der Cartoon, den Serge 
W. oben gepostet hat, ist ja nicht ganz falsch. Aber für risikoreiche 
Fahrweise ist der Fahrer verantwortlich und nicht der Helm!

> Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner
> konnte sich verstecken.

Eben!

: Bearbeitet durch User
von Andreas D. (rackandboneman)


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Der Fahrer fährt aber nicht im Vakuum (sonst bräuchte er ja nicht nur 
einen Helm sondern einen Raumanzug), sondern in einem Verkehrsgeschehen 
in dem besagte erhöhte Risikobereitschaft anderer Fahrer einen Einfluss 
auf Verhaltensnormen hat...

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Gerhard O. schrieb:
> Mir war kein
> einziger Fall von Fahrradkopfverletzung oder schlimmeres bekannt.

Desinformation ist ein schlechtes Argument.

Gerhard O. schrieb:
> Natürlich darf man nicht
> übersehen dass sich das Verkehrsvolumen seit den sechziger Jahren um
> einiges erhöht hat.

Ich habe den Eindruck, dass der Radfahrer heutzutage von vielen 
Autofahrern als Fremdobjekt angesehen wird (so wie die anderen 
Verkehrsteilnehmer auch ;-)), das nichts auf der Straße zu suchen hat 
und mit dem er nicht umgehen kann.
Evtl. auch eine Entwicklung durch die zunehmende Zahl von Radwegen.

Matthias L. schrieb:
> Ob man beim Fahrradfahren nun größere Risiken eingeht, wenn man einen
> Styroprbecher auf dem Kopf hat oder nicht, das kann man doch selber
> beeinflussen.

Ja.
Leider haben einige Radfahrer offenbar einen Schalter am Hinterkopf: 
Helm auf, Hirn aus.
Besonders sind mir Mountain Biker in letzter Zeit arg aufgefallen. 
Selbst abseits der Straßen muss man aufpassen, das sie einen nicht über 
den Haufen fahren. Und Beleuchtung ist für die Damen und Herren auch ein 
Fremdwort. Tagsüber ist mir das egal. Aber wer nächstens ohne 
Beleuchtung oder zumindest Reflektoren oder einer Warnweste auf 
öffentlichen Straßen fährt, sollte zur MPU gezwungen werden.

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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-Früher war alles besser!
-Aber die Leute werden heute so alt wie nie!
-Ja, die sind aber alle noch von früher!

von Matthias L. (limbachnet)


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Andy D. schrieb:
> Der Fahrer fährt aber nicht im Vakuum (sonst bräuchte er ja nicht nur
> einen Helm sondern einen Raumanzug), sondern in einem Verkehrsgeschehen
> in dem besagte erhöhte Risikobereitschaft anderer Fahrer einen Einfluss
> auf Verhaltensnormen hat...

Könntst du evtl. erläutern, was du damit ausdrücken möchtest?

Wenn ich einen Helm trage, dann fahren die anderen Risikobereiter? Oder 
wenn alle einen Helm tragen, fahren alle risikobereiter, und ich muss 
das dann aufgrund magischer Fernsteuerung auch tun? Ich versteh's nicht, 
sorry. Wenn ich risikobereiter fahre, dann ist das meine Entscheidung, 
für die ich selbst verantwortlich bin, ob nun als punktförmiger Radler 
im Vakuum oder ganz real auf der Straße!

"Ich musste aber so fahren, weil's ja alle tun" ist nur eine faule 
Ausrede, die die Verantwortung für das eigene Handeln auf andere 
abwälzen soll.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wolfgang Erbes schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Mir war kein
>> einziger Fall von Fahrradkopfverletzung oder schlimmeres bekannt.
>
> Desinformation ist ein schlechtes Argument.

Das stimmt schon, nur bezog sich der obige Satz auf meinen damaligen 
bekannten Schülerbekanntenkreis. Inwieweit sonst was passierte, war 
damals sonst nur aus den Zeitungen oder Nachrichten zu entnehmen und ich 
las als Kind damals in der Regel nur wenig Zeitung;-)

>-Früher war alles besser!

Nein. Früher war nicht alles besser. Es waren nur andere Zeiten und die 
Lebensumstände waren vielleicht langsamer und wegen der damaligen 
politischen Strukturen auch noch geordneter. Dieses Bild suggeriert 
lediglich die sogenannte "bessere Zeit". Heute herrscht nur das Chaos 
paralleler voneinander unabhängiger Prozesse unzähliger Menschen die 
zusammenleben müssen und den daraus resultierenden Zufalls-Geschehen.

>-Aber die Leute werden heute so alt wie nie!
>-Ja, die sind aber alle noch von früher!

Ich glaube nicht dass das eine mit dem anderen viel zu tun hat.

Der Grund dass die Leute heutzutage länger leben ist dadurch bedingt, 
dass die Mehrzahl der Leute heutzutage in besseren hygienischen 
Verhältnissen im Vergleich zu früher leben, die Medizin große 
Fortschritte gemacht hat, die Vielzahl der Lebensmittel trotz aller 
Gegensprüche und Argumente, qualitativ besser geworden ist und 
körperlich nicht mehr so schwer gearbeitet werden muss. Auch hat man 
viel gelernt was man nicht machen sollte. Allerdings werden durch 
ungesunde Lebensweise die o.g. Fortschritte vielfach wieder negiert.

Bezüglich der Fahrradsicherheit sind meiner Meinung nach alle am Verkehr 
teilnehmenden Parteien kollektiv für ihre Sicherheit individuell 
verantwortlich. Auch die Autofahrer müssen ihren Teil tun.

Seitens der Fahrradfahrer habe ich bei uns in Edmonton beobachtet dass 
viele Fahrradfahrer sich sehr leichtsinnig benehmen. Es gibt Kuriere die 
wie Blitze zwischen den Autos durchflitzen, in jeder Sekunde auf einer 
anderen Fahrbahn sind, so dass man sich als Autofahrer nicht mehr gut 
einstellen kann weil die Auto zu Fahrradabstände sich dynamisch in hoher 
Frequenz andauernd ändern. Das fühlt sich ähnlich einem PC Autorennen 
Game an. Da muss man als Autofahrer schon sehr defensiv und aufmerksam 
fahren. Natürlich passiert regelmäßig was. Aber es wird nicht davon 
gelernt. In aller Fairness kommt erschwerend noch dazu dass die 
Kurierfirmen großen Zeitdruck auf die Kuriere ausüben so dass sie 
geradezu zu solch lebensgefährlichen Verhalten gezwungen werden.

Bei uns werden jetzt endlich seit einigen Jahren viele Fahrradwege 
gebaut. In der Hinsicht sollte es etwas besser werden.

Was (für mich) etwas sehr ungewohnt ist, dass es bei uns in jüngster 
Zeit immer mehr Winterradfahrer gibt. Sogar bei -30 Grad sieht man sie 
auf den Straßen. Mir wäre das viel zu gefährlich. Sie verwenden 
allerdings dicke Niedrig-Druck Winterreifen. Als Autofahrer ist das 
schon etwas nervig wenn man neben den Winterfahrverhältnissen auch noch 
auf Radfahrer aufpassen muss.

mfg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Andreas D. (rackandboneman)


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"Wenn ich einen Helm trage, dann fahren die anderen Risikobereiter? "

Nein... aber wenn zum Beispiel die meisten - eben durch einen gesenktes 
Risikobewusstsein - enge Überholmanöver von KFZ zulassen wird es eben 
immer mehr von KFZ-Fahrern ERWARTET und irgendwann jeder zusammengehupt 
oder sonstwie genötigt der sich dagegenstellt.

von Joachim B. (jar)


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Gerhard O. schrieb:
> Der Grund dass die Leute heutzutage länger leben ist

der Grund warum die Menschen immer dümmer werden?

Aber zurück auch Radfahrer mit Helm haben nix davon wenn sie beim 
Abbiegen von LKW unter die Räder kommen. Die vielen Unfälle mögen in 
gestiegenen LKW Verkehr begründet sein, heute gilt ja eher weg von der 
Schiene leider.

Auch die PKW werden mit immer dickeren A B C Säulen und hinteren 
Fenstern vergleichbar Schießscharten nicht übersichtlicher, wie luftig 
war doch der Schneewittchensarg Volvo oder ein BMW 1602.

Man sollte doch meinen das Stabilität auch mit hochfesten ABC Säulen in 
dünn herzustellen sei un das dafür nicht fette Profile nötig sind.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Joachim B. schrieb:
> der Grund warum die Menschen immer dümmer werden?

Nimmst du dich davon aus oder beziehst du dich auf die Menschheit 
generell, dich eingeschlossen?

(Die Frage ist völlig wertungsfrei, mich würde eher die Absicht hinter 
solchen Pauschalaussagen interessieren)

von K. H. (hegy)


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Matthias L. schrieb:
> Ob man beim Fahrradfahren nun größere Risiken eingeht, wenn man einen
> Styroprbecher auf dem Kopf hat oder nicht, das kann man doch selber
> beeinflussen. In den Helm ist ja keine Fernsteuerung eingebaut, die zum
> risikoreichen Fahren zwingt?!

Das nicht, aber es wird wohl unbewusst passieren. Sonst hätte eine 
Befragung ja schon gereicht.

Wolfgang Erbes schrieb:
> Ich habe den Eindruck, dass der Radfahrer heutzutage von vielen
> Autofahrern als Fremdobjekt angesehen wird (so wie die anderen
> Verkehrsteilnehmer auch ;-)), das nichts auf der Straße zu suchen hat
> und mit dem er nicht umgehen kann.
> Evtl. auch eine Entwicklung durch die zunehmende Zahl von Radwegen.

Ich denke, dass es dafür mehrere Gründe gibt. Zum einen ist da ein 
ungewünschtes Hinderniss, dass ein zügiges Vorkommen verhindern kann, 
zum anderen gibt es eine Menge Leute, die immer Recht haben und sich 
auch gerne mal erzieherisch verhalten. Und dann gibt es noch eine Menge 
an Fällen, wo auf einmal ein Radfahrer aus unerwarteter Richtung 
herkommt, gerade bei Radwegen, die an einer Straßenseite sind und für 
beide Richtungen sind.

Wolfgang Erbes schrieb:
> Selbst abseits der Straßen muss man aufpassen, das sie einen nicht über
> den Haufen fahren. Und Beleuchtung ist für die Damen und Herren auch ein
> Fremdwort. Tagsüber ist mir das egal. Aber wer nächstens ohne
> Beleuchtung oder zumindest Reflektoren oder einer Warnweste auf
> öffentlichen Straßen fährt, sollte zur MPU gezwungen werden.

Vermutlich liegt es daran, dass man sich als Fußgänger beispielsweise 
erschreckt, wenn eine Moutainbiker an einem vorbeifährt. Ich denke 
nicht, dass die jemanden nicht sehen, das tun die schon, aber fahren mit 
wenig Abstand an anderen vorbei. Außer Erschrecken passiert eig. nichts. 
Und was die Beleuchtung angeht, da gleich mit einer MPU zu kommen ist 
mal emotional. Man müsste in Germoney nur mal die Bußgelder auf 
europäisches Durchschnittsniveau anheben und im Gegenzug nicht bei jedem 
Mist abkassieren. Hier in NL kostet fahren ohne Licht 50€ + 7€ für die 
Verwaltung, in DE schlappe 20€. Dazu kommt noch, dass die Vorschrift, 
was denn ein geeignetes Fahrradlicht ist, lange nicht so durchreguliert 
ist wie in DE. Hier heißt es nur, es muss weiß leuchten und darf nicht 
blinken. In DE ist es viel komplizierter. Da wird die Leistung 
festgeschrieben, wo hin der Scheinwerfer leuchten muss, auf welcher Höhe 
der montiert sein muss und ob der fest installiert oder abnehmbar ist, 
achja, die Art der Versorgung darf man nicht vergessen. Hier kann man es 
sich einfach merken und das ist "dass man gesehen wird", der rest ist 
dein Bier (kann ich auch was sehen?). Deswegen kannst du dir auch ein 
Teelicht und den Hals hängen oder eine leuchtende baumelnde LED am 
Lenker (gibt es), das wäre ok. Ich bin einmal von der Pullezei hier 
gepackt worden und durfte die 57€ bezahlen. Hätte ich helle Klamotten 
angehabt, wären die sicherlich kulanter gewesen, weil das war wohl das 
Kriterium (keine Licht UND dunkle Klamotten an).


Gerhard O. schrieb:
> Früher war nicht alles besser. Es waren nur andere Zeiten und die
> Lebensumstände waren vielleicht langsamer und wegen der damaligen
> politischen Strukturen auch noch geordneter.

Die langsameren Lebensumstände würde ich vllt. bestätigen. Mir ist 
aufgefallen, dass in DE die Leute nie Zeit haben, das merkt man 
besonders auf der Straße. Schieben, drängeln, usw. immer nur hetzen. Und 
wenn ich mit gelben Nummernschild irgendwo unterwegs bin in DE werde ich 
oftmals sinnloserweise überholt obwohl ich das erlaubte fahre. Dann habe 
ich die Leute eben vor mir und auch Windschatten die nächsten Kilometer. 
Auch hier in der City bzw. auf den Zufahrtswegen sind die Germanen am 
schieben. Kann ja nicht sein, dass man nur 35 km/h fährt wenn 50 erlaubt 
sind. Und das, weil irgendein Rentner in seinem Miniauto (muss leicht 
sein wegen der Kfz-Steuer) eben 35 fährt. Ok, das nervt, aber deswegen 
rastet hier keiner aus, denn die Zeitersparnis durch's Überholen auf dem 
Weg Richtung City liegt letztlich bei ein paar Sekunden. Dafür spart man 
Zeit an der Kasse. In DE lange warten, hier wird sofort eine Kasse 
aufgemacht, wenn nur 4 an der Kasse warten. Oder anders: in DE 10 
Minuten warten vor der Kasse und 10 Sekunden zum einpacken und hier 1 
Minute vor der Kasse warten und 1 Minute Zeit zum einpacken. Das ist 
wohl das Resultat dieser irrsinnigen Vorgabe, 33 Artikel pro Minute über 
den Scanner zu ziehen (Vorgabezeit bei Netto). Wenn es weniger ist, gibt 
es Streß. Auch hat hier der Postbote mehr Zeit um die Post rund zu 
bringen. Frau Postbotin stellt hier ihr Fahrrad an eine Laterne, nimmt 
ein Stapel Briefe mit, klappert ein paar Häuser ab, geht mit leeren 
Händen zurück zum Fahrrad und fährt 100m weiter.

Gerhard O. schrieb:
> Seitens der Fahrradfahrer habe ich bei uns in Edmonton beobachtet dass
> viele Fahrradfahrer sich sehr leichtsinnig benehmen. Es gibt Kuriere die
> wie Blitze zwischen den Autos durchflitzen, in jeder Sekunde auf einer
> anderen Fahrbahn sind, so dass man sich als Autofahrer nicht mehr gut
> einstellen kann weil die Auto zu Fahrradabstände sich dynamisch in hoher
> Frequenz andauernd ändern.

Sie machen das, weil sie es können und das ist auch wohl das Resultat 
des Zeitdrucks. In solchen Fällen einfach abwarten bis der vorbei ist 
oder eben früh genug und deutlich die Richtungsänderung bekannt geben. 
Ich kann auch Kamaikaze-Style, mache es aber auch nur da, wo ich mir 
sicher bin. Deswegen muss ich als Kamaikaze-Radfahrer gut kucken, wo da 
vorne was passieren könnte.
Mit der Mopete fährt man hier z. B. auch bei Staus zwischen den Autos 
durch und die Leute machen noch Platz. In DE machen sie eher die Tür 
auf, zumindest wird dann gerne mal gehupt. Soll heißen, mal locker 
bleiben und die anderen machen lassen. Wenn man solche Situationen schon 
vorher sieht und sich entsprechend verhält, passiert eigentlich nix, 
sofern man keine bösen Absichten hat.

Gerhard O. schrieb:
> Was (für mich) etwas sehr ungewohnt ist, dass es bei uns in jüngster
> Zeit immer mehr Winterradfahrer gibt. Sogar bei -30 Grad sieht man sie
> auf den Straßen. Mir wäre das viel zu gefährlich. Sie verwenden
> allerdings dicke Niedrig-Druck Winterreifen. Als Autofahrer ist das
> schon etwas nervig wenn man neben den Winterfahrverhältnissen auch noch
> auf Radfahrer aufpassen muss.

Wenn das so ist, wäre mein Rat, lass die Karre stehen, denn dann ist es 
Überforderung. Es kann ja nicht zum Normalfall werden, dass Radfahrer zu 
Hause bleiben müssen, nur weil Autofahrer mit den erschwerten 
Bedingungen nicht zurecht kommen.

Generell würde es nicht schaden, hier und da auf Sicherheitsmaßnahmen zu 
verzichten, denn zum einen wird man selber vorsichtiger und nicht 
nachlässiger und man kann besser einschätzen, ab wann es brenzlig wird. 
Wie die Kinder irgendwo in den Tropen, die schon mit vllt. 6-7 Jahren 
"sonne Messer" gebrauchen ohne sich die Finger abzuschneiden. Oder 
meines Bruders Tochter, die mit 3 oder 4 Jahren und Teddy im Arm ganz 
alleine und ohne Aufpasser die Leiter in seinem Rohbauhaus in den Keller 
ab- und wieder aufgestiegen ist. Das war einfach ein Loch im Boden, kein 
Handlauf, keine Absperrung o. ä. und sie machte das alles unfallfrei, 
auch wenn der Aufstieg (ich stand dabei) locker 5 Minuten dauert. Heute 
fällt ein Kind im Sandkasten und schon wird der Notarzt gerufen.

Weniger ist manchmal viel mehr.

von Michael B. (alter_mann)


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Gerhard O. schrieb:
> Heute herrscht nur das Chaos
> paralleler voneinander unabhängiger Prozesse unzähliger Menschen ...

Eher herrscht das Chaos paralleler voneinander unabhängiger Prozesse 
unzähliger Amts-, Land- und sonstiger Gerichte.

In einigen davon könnten auch Radfahrer vertreten sein.
Warum glauben die eigentlich, durch einige schwammmige gesetzliche 
Regelungen (z.B. StVO) und einen Plastikhelm Unsterblichkeit erlangt zu 
haben? Zumindest handeln Radfahrer hier zunehmend so, daß man das denken 
könnte. Für einen kleinen Teil dieser Spezies scheinen Regeln sowieso 
nicht zu existieren. Aber Darwins Gesetze gelten ja in der menschlichen 
Gesellschaft nicht.
Nein, ich will nicht das Recht des Stärkeren befürworten, aber ein wenig 
gesunde Vorsicht mit dem Fahrrad oder auch Mopped im Straßenverkehr 
wirkt sofort lebensverlängernd, unabhängig von der später festgestellten 
Rechtslage.

von Joachim B. (jar)


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le x. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> der Grund warum die Menschen immer dümmer werden?
>
> Nimmst du dich davon aus oder beziehst du dich auf die Menschheit
> generell, dich eingeschlossen?

Wo gab es das früher das Kaffeebecher Warnungen enthielten, Vorsicht 
heiss?
Wusste früher nicht jeder das AutomatikPKW mit P zu parken sind und die 
Handbremse oder Feststellbremse benutzt werden muss.
Brauchte man früher Warnhinweise wie Haustiere nicht in der Microwelle 
trocknen?

Ich weiss der Satz früher war alles besser ist blöd, aber da konnte ein 
Hauptschüler noch m² ausrechnen, heute braucht man dafür gefühlt 
Abiturienten und selbst die stehen im 3. Stock und fragen nach 
Klausurräumen und wenn man fragt in welchem Gebäude zucken sie mit den 
Schultern.

von Joachim B. (jar)


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Martin Schlüter schrieb:
> Da fällt mir sofort Idiocracy ein:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy
>
> Ist zwar ziemlich abgedreht, aber da ist wohl mehr Wahrheit drin, als
> uns lieb sein kann.

ziehe ich mir grad mal rein, danke dafür

von Joachim B. (jar)


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Martin Schlüter schrieb:
> Da fällt mir sofort Idiocracy ein:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy

war cool.....

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Joachim B. schrieb:
> Man sollte doch meinen das Stabilität auch mit hochfesten ABC Säulen in
> dünn herzustellen sei un das dafür nicht fette Profile nötig sind.

Dann passen aber keine Airbags mehr rein.

Mein Zafira B ist auch so unübersichtlich und wir hätten auch schon drei 
mal fast Leute über den Haufen gefahren wegen Unübersichtlichkeit. Denke 
schon darüber nach einen Oldi zu kaufen.

von Joachim B. (jar)


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Jörg P. R. schrieb:
> Dann passen aber keine Airbags mehr rein.

die könnten auch in die Sitze und in den Dachhimmel

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Was soll der Airbag im Sitz denn bringen? Wenn man vorne gedätscht wird 
bringt es nichts, wenn einen der Airbag noch mehr aufs Armaturenbrett 
haut. Und wenn dir hinten einer reinfährt hast du ohnehin direkt das 
Sitzpolster da, also keinen Aufprall.

von Joachim B. (jar)


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Korbinian G. schrieb:
> Was soll der Airbag im Sitz denn bringen?

noch nie was vom Seitenairbag gehört?

für vorne sind doch nicht die A B C Säulen zuständig.......

kopfschüttel

von Matthias L. (limbachnet)


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Klaus S. schrieb:
> Generell würde es nicht schaden, hier und da auf Sicherheitsmaßnahmen zu
> verzichten, denn zum einen wird man selber vorsichtiger und nicht
> nachlässiger und man kann besser einschätzen, ab wann es brenzlig wird.

Gerhard O. schrieb:
> Ohne Helm benehmen sich die meisten Leute im allgemeinen
> vorsichtiger.

Naja. Im Auto ist man nun mal wesentlich besser geschützt als jeder 
Motorrad- oder Fahrradfahrer. Mit der obigen Logik müssten (auch 
behelmte) Radfahrer immer noch wesentlich vorsichtiger sein als alle 
Autofahrer. Das mag für den einen oderer anderen auch zutreffen, aber 
bestimmt nicht für alle...

Konsequent durchgezogen wäre dann aber der Gurt im Auto völlig falsch, 
denn ohne Gurt fährt man ja viel vorsichtiger? Und ganz konsequent wäre 
ein schön spitzer 20 cm langer Dorn mittig auf dem Lenkrad bei 
gleichzeitiger Abschaffung des Sicherheitsgurts /*das*/ Mittel gegen 
Autounfälle schlechthin.

Nee, also, diese Arumentationskette ist doch ziemlich schräg - und damit 
halte ich persönlich auch die Argumente gegen den Fahrradhelm für 
ziemlich hergeholt. Ich bin aber auch kein Freund von gesetzlichen 
Verpflichtungen an allen Ecken und Enden und wer keinen Helm tragen mag, 
der soll's halt lassen, da wären wir wieder bei der eigenen 
Verantwortung.

Ich kenne jedenfalls jemanden, der bei einem unverschuldeten 
Fahrradunfall nähere Bekanntschaft mit dem Bordstein gemacht hat. Die 
Schäden, die sein Helm davongetragen hat, sind seinem Kopf 
glücklicherweise erspart geblieben und der Helm sah gar nicht gut aus. 
Seitdem trage ich (meist) einen Fahrradhelm, so wie ich im Auto ja auch 
einen Gurt anlege. Natürlich hilft der Helm nicht dagegen, von einem 
rechtsabbiegenden LKW überrollt zu werden, aber der Gurt im Auto hilft 
auch nicht, wenn auf der Autobahn ein Zementlaster ins Stauende 
brettert...

Joachim B. schrieb:
> Auch die PKW werden mit immer dickeren A B C Säulen und hinteren
> Fenstern vergleichbar Schießscharten nicht übersichtlicher,

In der Tat! Und dann bekommt das Heckfenster obendrein noch einen 
stylishen schwarzen Rand verpasst. So ein Unfug!

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Klaus S. schrieb:
> Und was die Beleuchtung angeht, da gleich mit einer MPU zu kommen ist
> mal emotional.

Tja, was meinst du, wie emotional das abgeht, wenn mir so ein Depp auf 
der Haube landet?
Wenn jemand absichtlich bei Dunkelheit ohne Licht am Verkehr teilnimmt, 
dann ist mit dem medizinisch und/oder psyschologisch etwas nicht in 
Ordnung!

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Hier eine kleine Fahrradgeschichte von mir:
Mir ist vor vielen Jahren ein Fahrradfahrer beim Warten auf einer 
Ausfahrt ins Auto Hinterteil geprallt weil er auf dem Gehsteig gefahren 
ist und nicht weit genug ausgeschaut hat. Es passierte ihm zum Glück 
nichts. Mein Auto bekam ein paar leichte Kratzer ab und die rechte 
Rücklichtblende brach. Sein Fahrrad war nach dem Unfall ziemlich 
beschädigt. Rückblickend muss ich fesstellen dass ich das Geschehen 
einigemaßen locker hingenommen hatte. Wir einigten uns mit dem 
Versprechen in der Zukunft besser aufzupassen. Ich fand eine 
Ersatzblende im Autofriedhof und alles war (für mich) wieder gut. Obwohl 
ich es nach so langer Zeit nicht mehr beurteilen kann ist es durchaus 
möglich, dass sein Helm ihm seinen Kopf beim Fallen auf den Boden etwas 
geschützt hatte.

von K. H. (hegy)


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Wolfgang Erbes schrieb:
> Tja, was meinst du, wie emotional das abgeht, wenn mir so ein Depp auf
> der Haube landet?
> Wenn jemand absichtlich bei Dunkelheit ohne Licht am Verkehr teilnimmt,
> dann ist mit dem medizinisch und/oder psyschologisch etwas nicht in
> Ordnung!

Dann war es vermutlich dunkel. Davon ausgehend muss ein Autofahrer sein 
Auto in dem für ihn sichtbaren Bereich zum stehen bringen können. Geht 
das nicht, weil die Scheinwerfer schwächeln oder nicht eingeschaltet 
waren, war der Fahrer zu schnell unterwegs. Warum ist das so? Weil es 
auch Fußgänger gibt, die eben kein Licht dabei haben und auch die darf 
man als Autofahrer bei Nacht nicht über den Haufen fahren.

Außerdem gibt es evtl. einen Grund, z.B. ein defekt, warum ein Radfahrer 
kein Licht hat. Hier einfach loszupoltern mit MPU ist etwas zu kurz 
gesprungen. Jetzt könnte man argumentieren, er müsste dann schieben. 
Dann muss man aber auch fragen, wie weit er schieben müsste und ob das 
überhaupt sicherer wäre, wenn es auf einer Landstraße passiert. Denn 
wenn ich fahre, bin ich aus dem Gefahrenbereich schneller raus als wenn 
ich auf der Landstraße schiebe.

Vor ca. 2 Wochen, hat ein Autofahrer an dieser Stelle (s. Bildchen) bzw. 
in der Kurve fast ein paar Wanderer überfahren. Vom Wetter war es so wie 
auf dem Bild, also taghell. Ich war mit der Mopete direkt dahinter. Er 
hat eine Vollbremsung hingelegt bis zum Stillstand und die Wanderer 
haben sich ausdrücklich "bedankt". Die liefen übrigens zu deren 
Sicherheit der Gefahr entgegen also in Gehrichtung links, so konnten sie 
auf den Grünstreifen ausweichen. Passiert ist nix. Diese Wanderer 
könnten auch beispielsweise im Winter abends um 18:00 Uhr da unterwegs 
sein. Es könnte aber auch einer sein Fahrrad wegen irgendeines defektes 
hier lang schieben. Deswegen muss der Autofahrer im Sichtbereich seiner 
Scheinwerfer zum stehen kommen. Auf dieser Straße ist das Speedlimit 
übrigens 60km/h.


Gerhard O. schrieb:
> Obwohl
> ich es nach so langer Zeit nicht mehr beurteilen kann ist es durchaus
> möglich, dass sein Helm ihm seinen Kopf beim Fallen auf den Boden etwas
> geschützt hatte.

Wenn er denn mit dem Kopf aufgeschlagen wäre. Eine Schutzfunktion haben 
wir alle eingebaut, die Frage ist nur, wie gut funktioniert sie. Wenn 
man fällt, fängt man sich mit den Händen auf und hält automatisch den 
Kopf hoch. Das ist nämlich das letzte Körperteil was beim fallen 
aufschlagen sollte. Ich meine jetzt nicht irgendwo gegenprallen. Und 
fallen lernt man sehr schnell, das merke ich fast jeden Winter. Der 
erste Sturz bei Glätte tut weh, der zweite ist nur noch halb so wild und 
der dritte fast eine Lachnummer.

Bei allen meinen Stürzen bisher habe ich mir 2x das Kinn aufgeschlagen, 
weil mein Däds doch Bodenkontakt hatte. Ein Helm hätte da nix genutzt. 
Als ich 14 war bin ich mit dem Fahrrad bei scheiß Regen auf ein Auto 
draufgefahren (durch nach unten kucken wegen Regen), über den Lenker 
abgestiegen und mit dem Kopp das Kofferraumklappe erwischt. Ergebnis: 
ordentliche Platzwunde in den Haaren, sonst nix. Da hätte ein Helm 
genutzt aber da hatte man es noch nicht so damit wie heute.

Edith: das Bild ist doppelt, eins kann weg

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Klaus S. schrieb:
> Als ich 14 war bin ich mit dem Fahrrad bei scheiß Regen auf ein Auto
> draufgefahren (durch nach unten kucken wegen Regen), über den Lenker
> abgestiegen und mit dem Kopp das Kofferraumklappe erwischt.

Die Duplizität finde ich lustig. Mir ist das damals auch passiert. Auch 
im Regen. Nur geblutet hats nicht. Fahrrad Helme kannten wir auch noch 
nicht.

Apropos Fußgänger. Bei uns sind im Winter die Nächte lang und man fährt 
viel in der Dunkelheit. Zu viele Fußgänger haben oft viel zu dunkle oder 
gar schwarze Bekleidung an. Da ist es manchmal verflixt schwer Fußgänger 
in der Dunkelheit rechtzeitig auszumachen. Es wäre idealerweise günstig 
wenn die Kleiderhersteller an günstigen Stellen irgendwie reflektierende 
Materialen integrieren könnte die man leichter sehen könnte.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Gerhard O. schrieb:
> Da ist es manchmal verflixt schwer Fußgänger in der Dunkelheit rechtzeitig
> auszumachen.

Kanadier scheinen keine Leuchten zu sein ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Da ist es manchmal verflixt schwer Fußgänger in der Dunkelheit rechtzeitig
>> auszumachen.
>
> Kanadier scheinen keine Leuchten zu sein;-)

Damit sollte man eigentlich nicht spassen;-)

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Das mit dem arüfklicht ist schnell passiert, ganz ohne Absicht. Wer 
guckt nach dem Anlassen jedes Mal, ob seine Beleuchtung geht? Gut, vorne 
ist es offensichtlich, aber hinten? Wurde schonmal von der Polizei 
mündlich ermahnt deswegen.

Einen Radlunfall hatte ich auch mal, Bekanntschaft mit einer Motorhaube 
gemacht. Im Regen abends auf der falschen Strassenseite heimgefahren im 
Dorf, einer parkt aus bums.

von Joachim B. (jar)


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le x. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> der Grund warum die Menschen immer dümmer werden?
>
> Nimmst du dich davon aus oder beziehst du dich auf die Menschheit
> generell, dich eingeschlossen?
>
> (Die Frage ist völlig wertungsfrei, mich würde eher die Absicht hinter
> solchen Pauschalaussagen interessieren)

gefühlt, bei den Alten klar Altersdemenz, je älter mehr und wir werden 
alle älter.

aber bei den Jungen?

Möchte Clementinen kaufen, ein Werbepappschild zeigt es an, L***l

Ich greife das Netz, Mandarinen, wie beim letzten Mal, ich habe Kerne 
gespuckt wie eine Maschinenpistole, läuft mir ein Anzug und 
Klemmbrettträger über den Weg Marke Filialleiternachwuchs um Mitte 20.
Ich frage warum sie die Kundschaft in Folge vera***schen, zeigen auf den 
Pappschildern Clementinen und haben nicht mal welche, guckt er mir 
treuherzig in die Augen uns sagt: "ist doch dasselbe"....

noch Fragen dazu?

von Heiko L. (drcaveman)


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Gerhard O. schrieb:

> Mein Kabel-Receiver gibt gleichzeitig HDMI, RGB, S-Video und NTSC aus.
> Da kann man schön mit einem HDPVR auf dem PC mitschneiden.

Mein Receiver nimmt den Datenstrom wie er vom Tuner kommt auf, kein 
Verlust, kein Rechenaufwand, wenig Speicherverbrauch.

> Dagegen hilft
> auch die HDCP auf dem HDMI Ausgang nicht.

Doch, denn wenn wirklich ein HDCP geschützter Stream gespielt wird 
werden die anderen Ausgänge abgeschaltet.

von Paul B. (paul_baumann)


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Zitat Brösel:

Wir trampeln durch's Getreide,
wir trampeln durch die Saat.
Hurra, wir verblöden!
Für uns bezahlt der Staat.

Ende Zitat

MfG Paul

von Gerhard O. (gerhard_)


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Heiko L. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Mein Kabel-Receiver gibt gleichzeitig HDMI, RGB, S-Video und NTSC aus.
>> Da kann man schön mit einem HDPVR auf dem PC mitschneiden.
>
> Mein Receiver nimmt den Datenstrom wie er vom Tuner kommt auf, kein
> Verlust, kein Rechenaufwand, wenig Speicherverbrauch.

Das geht bei mir nicht da alles verschlüsselt ist. Es ware angenehm es 
so wie bei Dir machen zu können:-(
>
>> Dagegen hilft
>> auch die HDCP auf dem HDMI Ausgang nicht.
>
> Doch, denn wenn wirklich ein HDCP geschützter Stream gespielt wird
> werden die anderen Ausgänge abgeschaltet.
Das habe ich noch nie bemerkt. Wenn ein Programm auf der PVR festplatte 
des Empfängers ist, kann man es auf allen Ausgängen abgreifen. Möglich 
wäre es bei geschützten Programmen. Die schaue ich mir sowieso nicht an.

Ich habe mir mal die Dateien auf der PVR Festplatte angeschaut. Alle 
Video Dateien sind 1GB gross und haben eine mir unbekannte Datei 
Kennzeichnung. Wie eine Internetrecherche ergeben hat, lassen sich 
solche Video Dateien angeblich mit geeigneter Software unabhängig 
abspielen. Habe ich allerdings nicht ausprobiert.

von K. H. (hegy)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich habe mir mal die Dateien auf der PVR Festplatte angeschaut. Alle
> Video Dateien sind 1GB gross und haben eine mir unbekannte Datei
> Kennzeichnung.

Kann ein PVR überhaupt verschlüsselte Programme aufnehmen? Zum 
entschlüsseln braucht man ja eine Karte und mit einer Soft-CAM komme ich 
(in meinem Fall) nicht weit. Könnte ich über HDMI was machen? Ist HDMI 
nicht auch ggf. verschlüsselt? Alternativ hat der Kabel-Receiver noch 
ein Scart-Anschluss. Kann über ein Scart-Anschluss in HD übertragen 
werden? Mein Kabel-TV Anbieter heißt übrigens UPC.

Generell muss man nicht den Video- oder Ton-Files irgendeine sinnvolle 
Endung dranhängen, das kann ja jeder Hersteller machen wie er will. Um 
aber feststellen zu können, was da genau drin ist, gibt es unter Linux 
und vllt. auch beim Mac das file-Kommando. Das Programm kuckt in die 
Datei und versucht anhand von Strukturen (File-Header) das File zu 
identifizieren. Alternativ mal einen allround-Player wie mplayer mit 
irgendwelchen Daten füttern und sehen was passiert.

Meine PVR-Files enden auf .ts wie Transponderstream. Auf meinem kleinen 
Mobil-TV habe ich nach ein paar Minuten Aufnahme ca. 15 Dateien, alle 
unterschiedlich groß. Manche haben nur Text drin (Sendungsbeschreibung) 
andere irgendein XML-Kram. Und die Dateien, die Film bzw. Ton enthalten 
sind verschlüsselt enden aber auf .ts/.mp, kann sie also nur am TV 
abspielen, wo ich es aufgenommen habe.

von Le X. (lex_91)


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Joachim B. schrieb:
> noch Fragen dazu?

Ja, zwei sogar.

1) Das Verhalten des Verkäufers bewegt dich wirklich zur Aussage, die 
Menschen werden immer dümmer?

2) Meine ursprüngliche Frage: Nimmst du dich davon aus oder beziehst du 
dich auf die Menschheit generell, dich eingeschlossen?
Mit anderen Worten: bist du auch Teil dieser immer dümmeren Menschheit 
oder bist du der arme außenstehende Beobachter der die Verdummung der 
Menschheit ertragen muss?

von Joachim B. (jar)


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le x. schrieb:
> Meine ursprüngliche Frage: Nimmst du dich davon aus

die Antwort hatte ich schon gegeben, warum fragst 2x ?
(ich hoffe nicht um die These zu bestätigen)

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