Forum: Ausbildung, Studium & Beruf 3,4 % mehr Lohn für IG-Metaller + 150Euros Einmalzahlung


von Mexx (Gast)


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3,4% finde ich schon in Ordnung. Allerdings frage ich mich ob sich 
wirklich alle Betriebe diesen 4% ATZ-Anteil leisten können.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ja ich finds auch ok. Gut die 150 Euro gehen natürlich im Rauschen 
unter. Aber 3,4% mehr Lohn einfach so "automatisch", das ist nicht 
schlecht. Bin allerdings nicht in der Gewerkschaft, profitiere trotzdem. 
Muss man da ein schlechtes Gewissen haben?

: Bearbeitet durch User
von Dirk K. (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Ja ich finds auch ok. Gut die 150 Euro gehen natürlich im Rauschen
> unter. Aber 3,4% mehr Lohn einfach so "automatisch", das ist nicht
> schlecht. Bin allerdings nicht in der Gewerkschaft, profitiere trotzdem.
> Muss man da ein schlechtes Gewissen haben?

Ja, muss man, habe ich nämlich auch. Freue mich aber auch gleichzeitig 
über mehr Geld für wenig Gegenleistung. Tarifbindung von Unternehmen ist 
schon sehr gut, allen potentiellen Neidern sag ich da nur: Augen auf bei 
der Berufs- und Unternehmenswahl. :-)

Die 150 Euro gehen bei mir übrigens nicht im Rauschen unter, das sind 
immerhin ca. 25 Döner! :-P

von Cyblord -. (cyblord)


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Dirk K. schrieb:
> Ja, muss man, habe ich nämlich auch. Freue mich aber auch gleichzeitig
> über mehr Geld für wenig Gegenleistung.

Das Problem ist, ich finde 1% vom Brutto schon happig. 5 Euro im Monat 
wäre ja ok, aber 50 Euro geht einfach nicht. Soviel zahle ich nichtmal 
für Telefon+Internet+TV.

: Bearbeitet durch User
von T.S. (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> allen potentiellen Neidern sag ich da nur: Augen auf bei
> der Berufs- und Unternehmenswahl. :-)

Naja, ich arbeite nicht in einem Unternehmen mit Tarifbindung und ich 
hatte dieses, wie auch letztes Jahr, ganze 10%. Angeboten wurden mir 
aber auch erst nur 5%.

von Cyblord -. (cyblord)


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T.S. schrieb:
> Dirk K. schrieb:
>> allen potentiellen Neidern sag ich da nur: Augen auf bei
>> der Berufs- und Unternehmenswahl. :-)
>
> Naja, ich arbeite nicht in einem Unternehmen mit Tarifbindung und ich
> hatte dieses, wie auch letztes Jahr, ganze 10%. Angeboten wurden mir
> aber auch erst nur 5%.

Denkst du, verhandelte Lohnerhöhungen gäbe es bei IGM Unternehmen nicht 
auch? Da läuft das halt über LZ oder Höherstufung, aber das läuft im 
Prinzip genauso. Die Tariferhöhungen sind On-Top.

von T.S. (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> T.S. schrieb:
>> Dirk K. schrieb:
>>> allen potentiellen Neidern sag ich da nur: Augen auf bei
>>> der Berufs- und Unternehmenswahl. :-)
>>
>> Naja, ich arbeite nicht in einem Unternehmen mit Tarifbindung und ich
>> hatte dieses, wie auch letztes Jahr, ganze 10%. Angeboten wurden mir
>> aber auch erst nur 5%.
>
> Denkst du, verhandelte Lohnerhöhungen gäbe es bei IGM Unternehmen nicht
> auch? Da läuft das halt über LZ oder Höherstufung, aber das läuft im
> Prinzip genauso. Die Tariferhöhungen sind On-Top.

Auf der gleichen Stelle ohne geänderte Verwantwortungsbereiche wirst du 
aber im Normalfall nicht höher gestuft.

von Cyblord -. (cyblord)


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T.S. schrieb:
> Auf der gleichen Stelle ohne geänderte Verwantwortungsbereiche wirst du
> aber im Normalfall nicht höher gestuft.

Sagt wer? Schau dir halt mal die ERA Stufen an. Da gibt es viel Luft 
auch ohne große Veränderung in der Verantwortung. Außerdem kannst du mit 
insgesamt 30% LZ auch schon was bewegen.

In einem anderen Unternehmen bekomsmt du auch nicht einfach so 10% für 
nichts. Ausser dein Gehalt war vorher recht mies.

: Bearbeitet durch User
von T.S. (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> T.S. schrieb:
>> Auf der gleichen Stelle ohne geänderte Verwantwortungsbereiche wirst du
>> aber im Normalfall nicht höher gestuft.
>
> Sagt wer? Schau dir halt mal die ERA Stufen an. Da gibt es viel Luft
> auch ohne große Veränderung in der Verantwortung. Außerdem kannst du mit
> insgesamt 30% LZ auch schon was bewegen.
>
> In einem anderen Unternehmen bekomsmt du auch nicht einfach so 10% für
> nichts. Ausser dein Gehalt war vorher recht mies.

Ich weiß nur wie es bei meiner in der Firma läuft, eine Kollegin hängt 
seit Jahren bei EG14, hat aber auch nur eine Ausbildung und meine Frau 
hat mittlerweile EG16, beide werden auf der Stelle keine Höherstufung 
bekommen und die LZ liegt bei um die 15%, auch da sind keine wirklichen 
Veränderungen möglich. Eine EG17 wird wohl nicht vergeben, wenn dann nur 
AT, da gibt aber die Stelle nicht her.

Ob mein Gehalt mies ist, ist Ansichtssache, in einem IG Metall 
Unternehmen würde die Stelle deutlich besser bezahlt. Aber da ich keinen 
Hochschulabschluss habe, bleibt mir der Zugang zu solch einem 
Unternehmen verwehrt.

von Cyblord -. (cyblord)


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T.S. schrieb:
> Ich weiß nur wie es bei meiner in der Firma läuft, eine Kollegin hängt
> seit Jahren bei EG14, hat aber auch nur eine Ausbildung

Hmm EG14 (BaWü) nur mit Ausbildung? Klingt unrealistisch. Aber man hat 
ja schon Pferde kotzen sehen. Nur dann ist klar dass da nichts mehr 
geht.

> und meine Frau
> hat mittlerweile EG16, beide werden auf der Stelle keine Höherstufung
> bekommen und die LZ liegt bei um die 15%, auch da sind keine wirklichen
> Veränderungen möglich. Eine EG17 wird wohl nicht vergeben, wenn dann nur
> AT, da gibt aber die Stelle nicht her.

Ja irgendwann ist natürlich mal Ende. Ausser man schafft den Sprung in 
die AT. Will aber auch nicht jeder.

von T.S. (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> T.S. schrieb:
>> Ich weiß nur wie es bei meiner in der Firma läuft, eine Kollegin hängt
>> seit Jahren bei EG14, hat aber auch nur eine Ausbildung
>
> Hmm EG14 (BaWü) nur mit Ausbildung? Klingt unrealistisch. Aber man hat
> ja schon Pferde kotzen sehen. Nur dann ist klar dass da nichts mehr
> geht.
Ja nur mit Ausbildung, sogar ohne großartige Weiterbildung und im großen 
und ganzen auch auch ohne großartige Leistung, gut aussehen und beliebt 
sein reicht damit sich der Abteilungsleiter für sowas einsetzt. Damals 
hatte meine Frau auch noch EG13 und als Zieleinstufung EG14.

von Dirk K. (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Ja irgendwann ist natürlich mal Ende. Ausser man schafft den Sprung in
> die AT. Will aber auch nicht jeder.

Du sagst es! warum sollte ich meine geliebte 35h-Woche gegen 
Flatrate-Arbeiten eintauschen? Nicht mit mir.

von Paketfahrer (Gast)


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T.S. schrieb:
> sein reicht damit sich der Abteilungsleiter für sowas einsetzt. Damals
> hatte meine Frau auch noch EG13 und als Zieleinstufung EG14.
Und was macht die Dame dort den ganzen Tag?

von T.S. (Gast)


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Paketfahrer schrieb:
> T.S. schrieb:
>> sein reicht damit sich der Abteilungsleiter für sowas einsetzt. Damals
>> hatte meine Frau auch noch EG13 und als Zieleinstufung EG14.
> Und was macht die Dame dort den ganzen Tag?

Keine Ahnung, irgendwas langweiliges im Projektmanagement. Auf jedenfall 
was, was nicht zu dem Diplom in Informatik und dem Master in 
Informationstechnik passt. Oder meinst du die andere? Nebst viel Kaffee 
trinken und Schwätzchen mit den Kollegen halten, auch irgendwas im 
Projektmanagement.

von Dirk K. (Gast)


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T.S. schrieb:
> Keine Ahnung, irgendwas langweiliges im Projektmanagement. Auf jedenfall
> was, was nicht zu dem Diplom in Informatik und dem Master in
> Informationstechnik passt. Oder meinst du die andere? Nebst viel Kaffee
> trinken und Schwätzchen mit den Kollegen halten, auch irgendwas im
> Projektmanagement.

Die Arbeitswelt ist schon mehr als ungerecht.

Die einen schaffen sich den Buckel krumm (auch im wörtlichen Sinn 
gemeint, z.B. als Paketfahrer) und kriegen ein Hungergehalt, von dem man 
kaum leben kann, und die anderen bekommen es für's Nichtstun vorne und 
hinten reingeschoben, bis sie gar nicht mehr wissen, wohin mit dem 
ganzen Geld, was jeden Monat in großen Summen übrigbleibt. Und wer schon 
viel hat, bekommt noch mal extra was obendrauf.

von lächler (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Bin allerdings nicht in der Gewerkschaft, profitiere trotzdem.
> Muss man da ein schlechtes Gewissen haben?

Nein, musst du nicht.

Gewerkschaften sind, wie politische Parteien, auch nur Machtkonstrukte, 
dennen es in erster Linie um die eigenen Position und weniger um das 
Wohlergehen der Arbeitnehmer geht.

Um letzteres zur Ablenkung in den Vordergrund der medialen Bühne zu 
rücken, wird dann in regelmäßigen Abständen das Schmierentheater namens 
"Tarifverhandlung" aufgeführt. Die Gewerkschaftsmitglieder lassen sich 
bereitwillig als Komparsen instrumentalisieren und zahlen auch noch 
Beiträge. Eigentlich ein ausgefuchstes Geschäftsmodell.

von Nur Geselle (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Bin allerdings nicht in der Gewerkschaft, profitiere trotzdem.
> Muss man da ein schlechtes Gewissen haben?

Nein, ist aber einfach nur asozial und wenn jeder so denken würde, dann 
wären wir arm. Da haben selbst die Leute mit ne einfachen IHK-Ausbildung 
doch mehr Anstand und Grips, weil da ist die Mehrheit drinnen.
Ihr müsst ja nicht mitstreiken, das würde dem AG ja eh nicht auffallen. 
;)

T.S. schrieb:
> Nebst viel Kaffee
> trinken und Schwätzchen mit den Kollegen halten, auch irgendwas im
> Projektmanagement.

Typische Konzernakademikerdrohnen bei der "Arbeit" halt.

von genervt (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> T.S. schrieb:
>> Keine Ahnung, irgendwas langweiliges im Projektmanagement. Auf jedenfall
>> was, was nicht zu dem Diplom in Informatik und dem Master in
>> Informationstechnik passt. Oder meinst du die andere? Nebst viel Kaffee
>> trinken und Schwätzchen mit den Kollegen halten, auch irgendwas im
>> Projektmanagement.
>
> Die Arbeitswelt ist schon mehr als ungerecht.
>
> Die einen schaffen sich den Buckel krumm (auch im wörtlichen Sinn
> gemeint, z.B. als Paketfahrer) und kriegen ein Hungergehalt, von dem man
> kaum leben kann, und die anderen bekommen es für's Nichtstun vorne und
> hinten reingeschoben, bis sie gar nicht mehr wissen, wohin mit dem
> ganzen Geld, was jeden Monat in großen Summen übrigbleibt. Und wer schon
> viel hat, bekommt noch mal extra was obendrauf.

Das blöde ist nur, dass so gut wie jeder Pakete austragen kann, aber so 
gut wie jeder im PM scheitert... ;)

von Cyblord -. (cyblord)


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Nur Geselle schrieb:
> Nein, ist aber einfach nur asozial und wenn jeder so denken würde, dann
> wären wir arm.

Nur hat man halt keine Wahl wenn man zufällig in einem IGM Betrieb 
kommt.
Der AG zahlt freiwillig an alle das Tarifgehalt. Und dann heißt es 
sofort, zahlen oder asozial? Find ich nicht ok. Ich hab mir nicht 
ausgesucht dass der AG mein Gehalt von den Verhandlungen mit einer mir 
völlig fremden Organisation abhängig macht.
Und wie gesagt, 1% vom Brutto ist mal echt happig. Und ich finds doof 
dass man vom Netto einen Betrag zahlen muss, welcher sich am Brutto 
berechnet. Das Diskriminiert wieder mal DINKS mit Stk1.

: Bearbeitet durch User
von Billydeedaniels (Gast)


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Es geht hier um Machtverhältnisse.
Natürlich zahlt der Arbeitgeber auch an die, die nicht in der IG-Metall 
sind. Müsste er rechtlich jedoch nicht.
Wenn er das so jedoch umsetzen würde, dann würde die IG Metall mehr 
Zuwachs haben und das ist nicht gewünscht vom Arbeitgeber.
Da sich dann nämlich die Machtverhältnisse verschieben würden.
Daher habe ich da kein schlechtes Gewissen...
Bezüglich Beitritt, die 1% ist nicht unbedingt viel.
Man kann es von der Steuer absetzen und hat auch Vorteile, wie 
Rechtschutz oder längerer Versorgung im Krankheitsfall etc.
Allerdings solange die IGM nicht meine Interessen vertritt ist sie für 
mich nicht von Bedeutung.

von genervt (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Und wie gesagt, 1% vom Brutto ist mal echt happig.

In Anbetracht dessen, dass der IGM-Tarif ohnehin Top ist, ist das 
jammern auf dem höchsten Nivau.


Cyblord ---- schrieb:
> Das Diskriminiert wieder mal DINKS mit Stk1.

Das sind die ärmsten der Gesellschaft, denen darf man kein Haar... 
Pffft!

Mit der Mitleidstour toppst du ja noch Willi F. und den Dipl. Ing (FH) 
zusammen!

von Cyblord -. (cyblord)


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genervt schrieb:
> Cyblord ---- schrieb:
>> Das Diskriminiert wieder mal DINKS mit Stk1.
>
> Das sind die ärmsten der Gesellschaft, denen darf man kein Haar...
> Pffft!
Auf jeden Fall die welche am meisten gemolken werden. Bei meinem 
Lohnzettel würdest du anfangen zu weinen. Wenn man sich ganzen Abzüge 
ansieht, wundert man sich dass am Ende überhaupt noch ein Plus bleibt. 
Bald muss ich drauf zahlen.

von Billydeedaniels (Gast)


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Nur mal so am Rande, hat sich jemand schon mal das Propaganda Material 
der IGM angesehen?
„Drei gute Gründe für 5,5%“
Ein Witz… als erster Grund wird dort ein Vergleich gezogen zwischen 
Inflation und den durch die IGM erzielten Lohnerhöhungen der letzten 
Jahre. Die Kluft zwischen beiden ist enorm. Da sehe ich keinen Grund für 
eine 5,5% Erhöhung. Sprich die IGM macht sich mit ihren eigenen 
Propaganda Material nur lächerlich.

von Markus (Gast)


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genervt schrieb:
> In Anbetracht dessen, dass der IGM-Tarif ohnehin Top ist, ist das
> jammern auf dem höchsten Nivau.

Bis zu 28% Leistungszulage (Bayern) nennst Du 'Top' ?
Als ich das gestern in einem benachbarten Thread zum ersten Mal las, 
dachte ich zunächst an einen Scherz oder Troll. Nach einem Blick auf die 
Seite der IG Metall Bayern mußte ich mich eines besseren belehren 
lassen.

Ist doch eine Sauerei über Fachkräftemangel zu klagen und dann 
Ingenieuren ein derart stark 'leistungs-'abhängiges Gehalt zu zahlen. 
Sowas würde kein Jurist, Arzt oder Lehrer mit sich machen lassen!

von genervt (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> genervt schrieb:
>> Cyblord ---- schrieb:
>>> Das Diskriminiert wieder mal DINKS mit Stk1.
>>
>> Das sind die ärmsten der Gesellschaft, denen darf man kein Haar...
>> Pffft!
> Auf jeden Fall die welche am meisten gemolken werden. Bei meinem
> Lohnzettel würdest du anfangen zu weinen. Wenn man sich ganzen Abzüge
> ansieht, wundert man sich dass am Ende überhaupt noch ein Plus bleibt.
> Bald muss ich drauf zahlen.

Ich kenne die Zahlen aus SK1 zur genüge, natürlich sind die nicht schön, 
aber wenn du wirklich glaubst, dass Leute mit Kindern mehr Geld haben, 
dann irrst du dich gewaltig.

von genervt (Gast)


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Markus schrieb:
> Ist doch eine Sauerei über Fachkräftemangel zu klagen und dann
> Ingenieuren ein derart stark 'leistungs-'abhängiges Gehalt zu zahlen.
> Sowas würde kein Jurist, Arzt oder Lehrer mit sich machen lassen!

Das IGM-Metall Grundgehalt wirst du außerhalb schon kaum erreichen, die 
Leistungszulage kommt da noch oben drauf.

von Markus (Gast)


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Billydeedaniels schrieb:
> Da sehe ich keinen Grund für eine 5,5% Erhöhung.

Die Erhöhung der letzten Jahre lagen doch nur unwesentlich über der 
Inflationsrate. Berücksichtig man, daß Deutschland eine der wenigen 
westlichen Industrienationen ist, in der es überhaupt noch halbwegs rund 
läuft, erscheinen die 3,4% in einem ganz anderen -nämlich dunkleren- 
Licht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus schrieb:

>
> Ist doch eine Sauerei über Fachkräftemangel zu klagen und dann
> Ingenieuren ein derart stark 'leistungs-'abhängiges Gehalt zu zahlen.
> Sowas würde kein Jurist, Arzt oder Lehrer mit sich machen lassen!

Ich hoffe du trollst nur. Die Leistungszulage ist absolut kein variables 
Gehalt. Sondern nur ein Instrument, das Gehalt innerhalb der ERA Stufe 
zu regulieren. Absteigen tust sowieso so gut wie nie.

von Markus (Gast)


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genervt schrieb:
> Das IGM-Metall Grundgehalt wirst du außerhalb schon kaum erreichen, die
> Leistungszulage kommt da noch oben drauf.

Träum' weiter! Ohne eine halbwegs durchschnittliche Leistungszulage ist 
das Grundgehalt ein Witz. Und gerade in Bayern mit den verrückten 
Immobilienpreisen: Wie willst Du da verläßlich die Hütte abbezahlen, 
wenn sich das Gehalt jederzeit ändern kann?

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus schrieb:
> Wie willst Du da verläßlich die Hütte abbezahlen,
> wenn sich das Gehalt jederzeit ändern kann?

Es ändert sich nicht einfach so jederzeit. Höchstens nach oben. Hör halt 
zu. Die LZ wird nur gekürtzt wenn man in der ERA Stufe höher steigt.
Es ist eben kein variabler Anteil der mal da ist oder mal nicht. Wie 
z.B. bei Verkäufern.

von Markus (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Sondern nur ein Instrument, das Gehalt innerhalb der ERA Stufe
> zu regulieren. Absteigen tust sowieso so gut wie nie.

Naja, so sieht -gottseidank- bislang die praktische Umsetzung aus, weil 
die Führungskräfte keine %&§$§%$ sind. Theoretisch könnte sich das 
Gehalt durchaus jedes Jahr stark ändern...

von Billydeedaniels (Gast)


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Es gibt:
- den Grundlohn
- die tarifliche Leistungszulage bis 28%
- eine freiwillige anrechbare Zulage
- eine freiwillige nicht anrechbare Zulage

Hinzu je nach Firma einen Ergänzungstarif für eine 40h Woche.
Nicht zu vergessen Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Gelegentliche Prämie ist auch noch möglich.
Da kommt schon ein anständiges Jahresgehalt zustande.

Also was will man mehr?
Alles andere ist jammern auf sehr hohem Nivau.

von Dirk K. (Gast)


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genervt schrieb:
> Cyblord ---- schrieb:
>> Und wie gesagt, 1% vom Brutto ist mal echt happig.
>
> In Anbetracht dessen, dass der IGM-Tarif ohnehin Top ist, ist das
> jammern auf dem höchsten Nivau.

Naja, ich finde über 60 Euro pro Monat auch zu viel für einen 
Mitgliedsbeitrag von mir. Bei weniger als der Hälfte würde ich mir es 
vielleicht überlegen, aber das ist mir einfach zu viel Geld dafür, dass 
die IG Metall die Interessen der Ingenieure eigentlich so gut wie nicht 
vertritt (nur indirekt über die prozentuale Erhöhung in den 
Tarifrunden).

von Markus (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> dass die IG Metall die Interessen der Ingenieure eigentlich so gut wie
> nicht vertritt

Mir sind 50 Euro/Monat ebenfalls zu viel. Die IGM vertritt die 
Interessen der Ingenieure nicht; zur Ehrenrettung muß man ihr 
zugestehen, daß sich auf der anderen Seite die Ingenieure nicht 
besonders stark engagieren. Was wiederum weniger der IGM als den 
Unternehmen geschuldet ist, die einen in der Gewerkschaft engagierten 
Akademiker nur mit der Kneifzange anfassen würden.

von genervt (Gast)


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Markus schrieb:
> Träum' weiter! Ohne eine halbwegs durchschnittliche Leistungszulage ist
> das Grundgehalt ein Witz.

Troll.... ach was red ich! DUMMER Troll.

von Chocker (Gast)


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Wem die Erhöhung nicht gefällt, kann sie ja zurück geben. ;-b
Die nächste Preiserhöhung kommt aber bestimmt und wenn das Einkommen
steigt, weckt das bald in der Wirtschaft Begehrlichkeiten.

Übrigens, was ist eigentlich mit der Kohle, dass die Wirtschaft
durch den niedrigen Ölpreis spart?

von genervt (Gast)


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Chocker schrieb:
> Übrigens, was ist eigentlich mit der Kohle, dass die Wirtschaft
> durch den niedrigen Ölpreis spart?

Aktionäre, Gesellschafterausschüttungen, Gewinnbeteiligungen, BONI 
ect...

von Markus (Gast)


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genervt schrieb:
>> Träum' weiter! Ohne eine halbwegs durchschnittliche Leistungszulage ist
>> das Grundgehalt ein Witz.
>
> Troll.... ach was red ich! DUMMER Troll.

Was ist daran trollhaft:

Entgeltgruppe  Grundentgelt  Grundentgelt/Jahr + Urlaubs- u. 
Weihnachtsgeld
EG 10    4278,00           56.897,40
EG 11    4723,00           62.815,90
EG 12    5146,00           68.441,80

Finde ich jetzt nicht so besonders dolle, zumindest nix, wofür sich 
Abitur+Studium lohnen würde...

von Paketfahrer (Gast)


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Markus schrieb:
> Mir sind 50 Euro/Monat ebenfalls zu viel.
Kann man das nicht von der Steuer absetzen? Das hat doch auch sostige 
Vorteile Rabatt bei Mietwagen,... habe ich mal gehört.

von Cyblord -. (cyblord)


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Paketfahrer schrieb:
> Markus schrieb:
>> Mir sind 50 Euro/Monat ebenfalls zu viel.
> Kann man das nicht von der Steuer absetzen? Das hat doch auch sostige
> Vorteile Rabatt bei Mietwagen,... habe ich mal gehört.

Ja und die Haut wird besser, die Sicht schärfer, nie mehr Juckreiz im 
Hintern usw. usw. Nur Vorteile.

von genervt (Gast)


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Markus schrieb:
> Finde ich jetzt nicht so besonders dolle, zumindest nix, wofür sich
> Abitur+Studium lohnen würde...

Na, wo gibts denn mehr, du Langweiler?

von Sepp (Gast)


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Markus schrieb:
> Entgeltgruppe  Grundentgelt  Grundentgelt/Jahr + Urlaubs- u.
> Weihnachtsgeld
> EG 10    4278,00           56.897,40
> EG 11    4723,00           62.815,90
> EG 12    5146,00           68.441,80

Bei 35h Woche!
Was ist daran "nicht so dolle??".
Ihr wißt schon, dass ein Facharbeiter mit EG 5 (ca. 2700€/Monat) 
heimgeht??

Von wegen Studium lohnt nicht usw....

von Dirk K. (Gast)


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Noch ein paar interessante statistische Daten (aus einem sonst eher 
knapp gehaltenen Nachrichtenartikel) über die Beschäftigten von 
Unternehmen, die dem IGM Tarifvertrag angeschlossen sind:

1
Das Jahresbruttoeinkommen der Beschäftigten beträgt im Schnitt rund 50.000 Euro.
2
Fast immer sind die Arbeitsverhältnisse laut Arbeitgeberverband unbefristet (95,5 Prozent)
3
und Vollzeit (93,3 Prozent). 17 Prozent der Beschäftigten sind akademisch ausgebildet
4
und weitere 60 Prozent ausgebildete Fachkräfte. Nur noch rund ein Fünftel ist angelernt.
Quelle: 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ig-metall-und-arbeitgeber-einigen-sich-auf-3-4-prozent-mehr-lohn-a-1020117-druck.html

50k als Durchschnitt finde ich schon ganz schön hoch, wenn man bedenkt, 
wo das statistische Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt, nämlich 
derzeit bei knapp 35k. Und das bei nur 17% Akademikeranteil.

von Markus (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> 50k als Durchschnitt finde ich schon ganz schön hoch, wenn man bedenkt,

Wie von Dir richtig zitiert, sind in den 50k schon die fast 20% 
angelernten Kräfte enthalten. Interessanter wäre es die 
Durchschnittsgehälter der gelernten Facharbeiter mit den 
durchschnittlichen Ingenieursgehältern zu vergleichen.


Sepp schrieb:
> Bei 35h Woche!
> Was ist daran "nicht so dolle??".
> Ihr wißt schon, dass ein Facharbeiter mit EG 5 (ca. 2700€/Monat)
> heimgeht??
>
> Von wegen Studium lohnt nicht usw....

Das es anderen noch schlechter geht, ändert nix daran, daß ich als Ing 
als Alleinverdiener unsere vierköpfige Familie nicht durchbringen 
könnte. Daß sowas selbst als Ingenieur nicht möglich ist, finde ich 
schon verdammt bitter.

von genervt (Gast)


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Markus schrieb:
> Das es anderen noch schlechter geht, ändert nix daran, daß ich als Ing
> als Alleinverdiener unsere vierköpfige Familie nicht durchbringen
> könnte.

Da fragt man sich, was du falsch machst.

von Franz Eder (Gast)


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Die Zeiten, in denen man alleine seine 4 Köpfige Familie ernährt, Haus 
abbezahlt und paar mal in den Urlaub geflogen ist, ist nun mal vorbei.
Die war eh recht kurz und halt dem Aufschwung nach dem WK geschuldet.

Davon ab kann man sicher alleine seine Familie ernähren, wenn man 
Abstriche macht. Aber man will ja auch Mittelklasse Wagen, Haus (oder 
Eigentum) Urlaub und der Sohnemann braucht das neuste Iphone, weil er 
sonst ausgelacht wird.

von Mannfred (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Ja ich finds auch ok. Gut die 150 Euro gehen natürlich im Rauschen
> unter.

Bei Deinem Gehalt vielleicht, aber für einen Arbeiter mit 2000,- Brutto 
kommen da immerhin knapp 100,- netto. Das sind auf den Tarifzeitraum 
verteilt auch 0,3%.


> Bin allerdings nicht in der Gewerkschaft, profitiere trotzdem.
> Muss man da ein schlechtes Gewissen haben?
Ja, weil andere in ihrer Freizeit zum Schaden ihres eigen Einkommens für 
Dich streiken und Dir Geld damit erwirtschaften.

von Mannfred (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Die einen schaffen sich den Buckel krumm (auch im wörtlichen Sinn
> gemeint, z.B. als Paketfahrer) und kriegen ein Hungergehalt, von dem man
> kaum leben kann,
Na ganz so ist es auch nicht. Die Paketfahrer sind an der frischen Luft 
und fahren den ganzen Tag mit dem Auto rum. Sie haben Bewegung  und den 
Buckel krum sitzen sich die Kollegen im Büro.

> und die anderen bekommen es für's Nichtstun vorne und
> hinten reingeschoben, bis sie gar nicht mehr wissen, wohin mit dem
> ganzen Geld, was jeden Monat in großen Summen übrigbleibt.
Fürs NIchtstun wird in Deutschland kaum jemand bezahlt. Das sieht von 
Aussen vielleicht so aus, aber viele im Planungsbereich müssen ziemlich 
viel arbeiten, auch wenn das teilweise unproduktiv ist, nicht verwendet 
wird und 5mal hin und hergemodelt werden muss.

Stell Dir mal vor, Du kriesgt von Deinem Boss den Auftrag eine 
Abteilungsprojektplanung aufzustellen, die Du x-mal ändern musst, weil 
ständig von oben neue Inputs kommen und die Kollegen keine Zeit haben, 
vernüftige Abschätzungen zu kommunizieren. Dann machst Du alls mehrfach 
und am Ende wird alles wegewischt. Das ist Frust. Wenn was nicht stimmt, 
kriegst Du in den Besprechungen eine übergebraten. Kenne so jemanden, 
der das seit 4 Monaten macht und verflucht.


> Und wer schon
> viel hat, bekommt noch mal extra was obendrauf.
Wie bei den Rentnern. Immer 3% oben drauf und die alte Oma mit 900,- 
(und davon gibt es Hundertausende in D) kriegt weniger, als die 
effektive Teuerung, während die mit den fetten Pensionen wieder nen 
Fuffi mehr über haben, den sie nicht brauchen.

Statt einfach mal 50% linear und 50% pauschal zu verteilen.

von Paketfahrer (Gast)


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Markus schrieb:
> Das es anderen noch schlechter geht, ändert nix daran, daß ich als Ing
> als Alleinverdiener unsere vierköpfige Familie nicht durchbringen
> könnte. Daß sowas selbst als Ingenieur nicht möglich ist, finde ich
> schon verdammt bitter.
Das war alles lange strategisch geplant. Frauenemanzipation => Frau 
arbeitet => doppeltes Heer an Arbeitskräften -> Senkung der Löhne, 
mission accomplished. Die Ursprünge reichen zurück in die frühen 70er in 
den USA, entspr. Dokus auf arte... gab es schon oft genug, bevor wieder 
einer ankommt von wegen Verschwörung.

von Paketfahrer (Gast)


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Mannfred schrieb:
>> Und wer schon
>> viel hat, bekommt noch mal extra was obendrauf.
> Wie bei den Rentnern. Immer 3% oben drauf und die alte Oma mit 900,-
> (und davon gibt es Hundertausende in D) kriegt weniger,
Also meine Oma bekommt seit der letzten Erhöhung stolze - Achtung 
festhalten - 26 Cent mehr Rente.

von Serge W. (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Auf jeden Fall die welche am meisten gemolken werden. Bei meinem
> Lohnzettel würdest du anfangen zu weinen. Wenn man sich ganzen Abzüge
> ansieht, wundert man sich dass am Ende überhaupt noch ein Plus bleibt.

Dann geh halt heiraten, falls es da jemanden geben sollte.
STK3 macht schon einen gewaltigen Unterschied ;)

von Franz Eder (Gast)


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Steht doch jedem frei einen 450 Euro Job zu nehmen statt den 85.000.
Da hat man keine Abgaben und fühlt sich sicher viel geiler und besser...

von Dirk K. (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Cyblord ---- schrieb:
>> Auf jeden Fall die welche am meisten gemolken werden. Bei meinem
>> Lohnzettel würdest du anfangen zu weinen. Wenn man sich ganzen Abzüge
>> ansieht, wundert man sich dass am Ende überhaupt noch ein Plus bleibt.
>
> Dann geh halt heiraten, falls es da jemanden geben sollte.
> STK3 macht schon einen gewaltigen Unterschied ;)

Sieht dann auf dem Lohnzettel besser aus, aber was nutzt es, wenn von 
diesem Netto mindestens zwei Personen leben müssen? Und wenn die Frau 
auch halbwegs gut mitverdient, macht wiederum Steuerklasse 3 keinen 
Sinn.

Ich finde, dass die Abzüge bei Steuerklasse 1 zwar relativ groß sind, 
aber ein monatliches Netto von über 3k Euro für eine Person immer noch 
gut zum Leben ausreicht.

von Serge W. (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Sieht dann auf dem Lohnzettel besser aus, aber was nutzt es, wenn von
> diesem Netto mindestens zwei Personen leben müssen? Und wenn die Frau
> auch halbwegs gut mitverdient, macht wiederum Steuerklasse 3 keinen
> Sinn.

Klar, das muss man schon abwägen, ob 3/5 oder 4/4 besser ist.
Ich bin davon ausgegangen, dass man vor der Heirat auch schon zusammen 
lebt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Dirk K. schrieb:
> Ich finde, dass die Abzüge bei Steuerklasse 1 zwar relativ groß sind,
> aber ein monatliches Netto von über 3k Euro für eine Person immer noch
> gut zum Leben ausreicht.

Weißt ja man wie sagt: "Zu wenig zum leben, zuviel zum sterben".

von Franz Eder (Gast)


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Jo, 3000 netto sind als Single zu wenig.
Das reicht gerade für meine Wohnung am Marienplatz, jeden Abend essen 
gehen und am WE halt mal kurz nach NY London oder Sydney.
Also knapp über Hartz4.
Nichtmal der den neuen BMW I8 (untere Mittelklasse - meienr Meinung 
nach) kann ich mir leisten. Von sparen ganz zu schweigen.
Wenn mein neues Iphone 6+ kaputt geht muss ich 2 Monate mein altes 5s 
nehmen! Eigentlich sollte man noch aufstocken können.

von Antimedial (Gast)


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3,4% sind in der jetzigen Niedriginflationsphase schon ordentlich, aber 
wenn man sich Angebot der Arbeitgeber und Forderung der IG-Metall (2,2% 
vs. 5,5%) anschaut eher ein schwaches Ergebnis.

Noch besser sind die Umsetzung der Forderungen zur 
Weiterbildungsteilzeit. Da wurde die Gewerkschaft mit ihren eigenen 
Waffen geschlagen. Die Regelung wurde so umgesetzt, dass sie im 
Endeffekt kostenneutral für Arbeitgeber ist, da man sich aus dem 
Kontingent der Altersteilzeit bedienen kann. Man kann also seine jungen 
Leute ausbilden und seine älteren Arbeitnehmer länger beschäftigen. 
Win-Win für die Arbeitgeber und gut für die jungen Arbeitnehmer, aber es 
ist insgesamt eine böse Niederlage für die IG-Metall.

von Claus M. (energy)


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Cyblord ---- schrieb:
> genervt schrieb:
>> Cyblord ---- schrieb:
>>> Das Diskriminiert wieder mal DINKS mit Stk1.
>>
>> Das sind die ärmsten der Gesellschaft, denen darf man kein Haar...
>> Pffft!
> Auf jeden Fall die welche am meisten gemolken werden. Bei meinem
> Lohnzettel würdest du anfangen zu weinen. Wenn man sich ganzen Abzüge
> ansieht, wundert man sich dass am Ende überhaupt noch ein Plus bleibt.
> Bald muss ich drauf zahlen.

Und du bei meinem. Hab Steuerklasse 3 und zahle nun statt 1900,- Steuern 
im Monat bei Klasse 1 noch immer 1400,- mit Frau und Kind. Dafür gibt's 
am Ende des Jahres noch ne Dicke Nachzahlung die ich ans Finanzamt 
leisten muss. Würde mir wünschen, die Politiker würden mal was mehr für 
Familien der Mittelschicht machen.

von MaWin (Gast)


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Mannfred schrieb:
> Na ganz so ist es auch nicht. Die Paketfahrer sind an der frischen Luft
> und fahren den ganzen Tag mit dem Auto rum. Sie haben Bewegung  und den
> Buckel krum sitzen sich die Kollegen im Büro.

Es hindert dich niemand, den Job anzunehmen, Paketdienste suchen ständig 
neue Mitarbeiter weil die Alten gehen, so bald sie was besseres gefunden 
haben, manchmal kommt hier bei jedem Paket ein Anderer, keiner hält sich 
länger als 1 Jahr.

Claus M. schrieb:
> Würde mir wünschen, die Politiker würden mal was mehr für
> Familien der Mittelschicht machen.

Ich würde mir wünschen, daß die Deppen der Nation mal rechnen lernen 
aber das einzige was sie gelernt haben ist Jammern:

Claus M. schrieb:
> Dafür gibt's am Ende des Jahres noch ne Dicke Nachzahlung
> die ich ans Finanzamt leisten muss.

Denn dann hast du offenkundig mehr Geld verdient bzw. eingenommen als du 
aus Angestellter Tätigkeit bekommen hast. Aber das verschweigst du 
natürlich geflissentlich. Vermutlich wolltest du es gegenüber der Steuer 
auch verschweigen.

Cyblord ---- schrieb:
> Das Problem ist, ich finde 1% vom Brutto schon happig

Das ist gerade mal 1/3 dessen, was deren Mitglieder durch deren 
Lohnverhandlungen dieses Jahr zusätzlich bekommen. Anders gesagt: Die 1% 
sind eine gute Investition. Nur Schmarotzer profitieren und zahlen die 
nicht, denen fehlt aber natürlich auch Streikgeld und Rechtsvertretung.

Franz Eder schrieb:
> Die Zeiten, in denen man alleine seine 4 Köpfige Familie ernährt, Haus
> abbezahlt und paar mal in den Urlaub geflogen ist, ist nun mal vorbei.

Kaum, denn wenn dir das von den genannten EG14 bis EG16 nicht gelingt, 
dann liegt es an deinem miesen Wirtschaften und nicht am doch üppigen 
Lohn. Die Leute bekommen so viel Lohn, daß sich die Immobilienpreise 
locker verdoppelt haben, weil die Kundschaft sonst nicht weiss wohin mit 
der Kohle. Die Baukosten sind nämlich fast nicht gestiegen, auch 
Gebrauchtimmobilien lassen sich plötzlich viel teurer verkaufen.

genervt schrieb:
> Markus schrieb:
>> Finde ich jetzt nicht so besonders dolle, zumindest nix, wofür sich
>> Abitur+Studium lohnen würde...
>
> Na, wo gibts denn mehr, du Langweiler?

Ich nehme an, Markus lebt von Hartz4. Er wird noch nie versucht haben, 
selbst Geld zu erwirtschaften. Sonst wüsste er, wie schwer es ist, sagen 
wir 5000/Monat zu erarbeiten.

von g. k. (jlagreen)


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Dirk K. schrieb:
> Cyblord ---- schrieb:
>> Ja irgendwann ist natürlich mal Ende. Ausser man schafft den Sprung in
>> die AT. Will aber auch nicht jeder.
>
> Du sagst es! warum sollte ich meine geliebte 35h-Woche gegen
> Flatrate-Arbeiten eintauschen? Nicht mit mir.

Tja und ich hätte gerne einen 40h-Vertrag und mehr, ob AT oder nicht sei 
mal dahingestellt. Ich arbeite sowieso schon >40h und das bei einem 
38,5h "all-in" Vertrag. Bei Chef angesprochen und Aussage: "schwierig". 
Das Problem ist hier vor allem der BR, der würde nämlich verlangen, dass 
ich weniger arbeite. Das will ich aber gar nicht, im Gegenteil, mir 
macht meine Arbeit Spass. Es gibt Zeiten da würde ich für weniger als 
50% meines Gehalts arbeiten, weil die Tätigkeit so motivierend ist. 
Verraten würde ich es dem Chef aber natürlich nicht :P. Das ist aber 
auch der Grund wieso ich insgesamt mit der Situation leben kann.

Und gerade in jungen Jahren ist es doch kein Problem etwas mehr zu 
malochen, um dafür eher mit dem Arbeiten aufhören zu können bzw. in 
freiwillige Arbeit zu wechseln. Jetzt mit 30 kann ich die 50h pro Woche 
locker verkraften, aber mit 50 wird es vor allem physisch anstrengender. 
Ich sehe es doch an den Chefs und alten Hasen hier :(. Daher lieber 
jetzt etwas mehr malochen, mehr verdienen und mit 55+ im Zweifelsfall 
"Tschüss Arbeit".

Zur Tariferhöhung, nicht schlecht, hätte aber auch mehr sein können. Ist 
aber meckern auf hohem Niveau, mal schauen wie die Prämie in diesem Jahr 
aussieht, vielleicht knacke ich dann die 90k :D.

von Claus M. (energy)


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MaWin schrieb:
> Claus M. schrieb:
>> Dafür gibt's am Ende des Jahres noch ne Dicke Nachzahlung
>> die ich ans Finanzamt leisten muss.
>
> Denn dann hast du offenkundig mehr Geld verdient bzw. eingenommen als du
> aus Angestellter Tätigkeit bekommen hast.

Schwachsinn, ganz normal bei Steuerklasse 3. Das versteht natürlich so 
ein Seppel wie du nicht, der immer denkt, mit Klasse 3 zahlt man keine 
Steuern mehr.

MaWin schrieb:
> Die Baukosten sind nämlich fast nicht gestiegen, auch
> Gebrauchtimmobilien lassen sich plötzlich viel teurer verkaufen.

Dafür kostet das Grundstück heute so viel wie früher ein 
Haus+Grundstück.

von MaWin (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Das versteht natürlich so
> ein Seppel wie du nicht, der immer denkt, mit Klasse 3 zahlt man keine
> Steuern mehr.

Ich denke nicht, ich lese

"Die Verwendung von Lohnsteuerklassen ergibt sich aus dem Problem, dass 
dem Arbeitgeber nur der Bruttoarbeitslohn in diesem Arbeitsverhältnis, 
nicht jedoch das gesamte zu versteuernde Einkommen des Arbeitnehmers, 
bekannt ist. Durch die vordefinierten Freibeträge, die den 
Lohnsteuerklassen jeweils zugeordnet sind, wird das zu versteuernde 
Einkommen näherungsweise berechnet."

Für dich übersetzt: Egal in welcher Steuerklasse du und deine Frau sind, 
am Ende des Jahres zahlt ihr immer exakt dieselben Steuern, nämlich laut 
EKSt im Ehegattensplitting.

Nur wenn du vorher in SKL I wärst, zahlt dir dein Arbeitgeber weniger 
aus, weil er von einer Jahresendversteuerung als Alleinstehender 
ausgeht. Hast du SKL 3, bekommt du vom Arbeitgeber mehr ausgezahlt, 
nämlich genau so viel, daß bei einem normalen Angestelltenverhältnis am 
Jahresende genau diese Steuern bei rauskommen, also nicht nach- und 
nicht zurückgezahlt werden müsste.

Abweichungen ergeben sich nur, wenn man Zusatzeinkünfte hat oder 
Zusatzabschreibemöglichkeiten.

Die Steuern, die nach der Einkommenstuererklärung in Summe gezahlt 
werden, sind immer völlig identisch, egal welche Steuerklasse du 
hattest.

Aber das weisst du offenbar nicht.

von T. S. (sod)


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MaWin schrieb:
> Mannfred schrieb:
>> Na ganz so ist es auch nicht. Die Paketfahrer sind an der frischen Luft
>> und fahren den ganzen Tag mit dem Auto rum. Sie haben Bewegung  und den
>> Buckel krum sitzen sich die Kollegen im Büro.
>
> Es hindert dich niemand, den Job anzunehmen, Paketdienste suchen ständig
> neue Mitarbeiter weil die Alten gehen, so bald sie was besseres gefunden
> haben, manchmal kommt hier bei jedem Paket ein Anderer, keiner hält sich
> länger als 1 Jahr.

Ich bin knapp 9 Monate für den damals noch Deutschen Paket Dienst 
gefahren, so schlecht wäre der Job überhaupt nicht, würden da nicht noch 
Subunternehmer dazwischen sitzen und mit dran verdienen. Ich wurde 
übrigens gefeuert weil ich mir während der Arbeit den Mittelfußknochen 
gebrochen habe, ist was schweres drauf gefallen, und mich geweigert habe 
weiter zu fahren, denn der Chef brachte mir keine Ablösung wie 
angefordert, sondern eine Packung Ibuprofen.
Habe nach der Gesundung dann im Overnight Express gearbeitet, fast zwei 
Jahre. Fast immer 7 Tage die Woche und dann 10-14 Stunden am Tag, da 
nimmt dann auch der Kaffeekonsum exorbitant zu. Bei so einem Tagesablauf 
ist auch nicht viel mit was neues suchen. Aber als ich mal wieder nach 
20 Stunden am Steuer etwas übermüdet war, bin ich etwas zu schnell in 
die Ortschaft und die Pappe war für 2 Monate futsch, ging komplett auf 
Überstunden und ich hab mir was anderes gesucht.

von Stefan R. (srand)


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Serge W. schrieb:
> Klar, das muss man schon abwägen, ob 3/5 oder 4/4 besser ist.

Es macht vor allem am Ende keinen Unterschied.

Unterjährig natürlich, man gibt dem Finanzamt keinen unverzinsten 
Kredit. Aber abgesehen davon kommt unabhängig von der Wahl der 
Steuerklassen immer dieselbe Steuerlast heraus.

von Antimedial (Gast)


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MaWin schrieb:
> Das ist gerade mal 1/3 dessen, was deren Mitglieder durch deren
> Lohnverhandlungen dieses Jahr zusätzlich bekommen. Anders gesagt: Die 1%
> sind eine gute Investition. Nur Schmarotzer profitieren und zahlen die
> nicht, denen fehlt aber natürlich auch Streikgeld und Rechtsvertretung.

Als Arbeiter darf man das ruhig so sehen, die verdienen dank IG Metall 
extrem gut. Bei Ingenieuren ist es eher ausgeglichen, da profitiert man 
kaum bis gar nicht vom Tarif.

von Dirk K. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Als Arbeiter darf man das ruhig so sehen, die verdienen dank IG Metall
> extrem gut. Bei Ingenieuren ist es eher ausgeglichen, da profitiert man
> kaum bis gar nicht vom Tarif.

Wie kommst du zu dieser seltsamen Ansicht?

Da die Lohnerhöhungen prozentual sind, profitiert man in den oberen 
Tarifgruppen genauso, und die Grundgehälter sind dort ebenfalls 
attraktiv (immer für 35h Woche angegeben wohlgemerkt).

Nicht umsonst spricht man hier im Forum auch vom 
Arbeitnehmer-Disneyland. Vor allem gibt es die Tariferhöhungen 
regelmäßig ohne eigene Verhandlungen bei Mitarbeitergesprächen. Diese 
kommen zusammen mit der Leistungszulage, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und 
je nach Betrieb einer Jahresprämie noch obendrauf.

In jeder Gehaltsuntersuchung, die ich bisher gesehen habe, zeigt sich, 
dass Ingenieure in tarifgebundenen Unternehmen signifikant besser 
verdienen (da korreliert natürlich auch mit der Firmengröße).

von IGM (Gast)


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Wenn man die 150 EUR auf die 3 Monate Jan bis März bei einem Gehalt von 
ca. 5000 € umrechnet sind es 1% für Jan bis März. Auf die Gesamtlaufzeit 
sind es dann (3*1%+12*3,4%)/15=2,92%. Eine 2 vor dem Komma schaut schon 
gar nicht mehr so gut aus. Habe ich richtig gerechnet?

Ich bekomme ab April netto 157 €/Monat mehr (Stkl III, Grenzsteuersatz 
31%). Reicht für 3mal ins Kino mit Frau/Kind ;-)

von Franz Eder (Gast)


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IGM schrieb:
> Reicht für 3mal ins Kino mit Frau/Kind ;-)

Lass Popcorn/Cola weg, dann langt es für 6-8x ;)

von Besorgter (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Bei Ingenieuren ist es eher ausgeglichen, da profitiert man
> kaum bis gar nicht vom Tarif.

Also was so mancher diplomierter Metaller als Netto in Stkl. 3 hat, hat 
sein Kollege im Mittelstand häufig mit ach krach brutto und das trotz 5 
Stunden Mehrarbeit pro Woche und weniger Urlaubstagen und keinen 
Weiterbildungstagen.
Das ist nämlich der deutsche Ingenieurmangel, billig für deutlich 
weniger als IGM-Gehälter sich das Gehirn krumm denken.

von Gonzo (Gast)


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IGM schrieb:
> Eine 2 vor dem
> Komma schaut schon gar nicht mehr so gut aus. Habe ich richtig
> gerechnet?

Ja. Ich finde den Abschluss aber trotzdem sehr fair, ich bin zufrieden 
damit.

> Ich bekomme ab April netto 157 €/Monat mehr (Stkl III, Grenzsteuersatz
> 31%). Reicht für 3mal ins Kino mit Frau/Kind ;-)

Da fällt dir bestimmt noch etwas besseres ein... :-)

von GDI (Gast)


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Gonzo schrieb:
> Da fällt dir bestimmt noch etwas besseres ein... :-)

Ja, das Plus seinem Mittelstandkollegen abgeben oder teilen, den die 
Kosten durch jahrelange Lohnstagnation aufressen. Im Prinzip heizen die 
IGM die Wohnpreise und Dienstleistungspreise in den Gebieten an, wo 
solche Unternehmen stark vertreten sind, mit der Folge, dass der Rest 
dort nur noch zur Miete in irgendwelchen runtergekommenen Wohnsilos 
haust und als Alleinverdiener einer Familie trotz Ingenieurdasein 
Wohngeld beantragen darf/kann.
Es wird Zeit, dass die Gewerkschaften wieder an Macht gewinnen, vor 
allem die kleinen Spartengewerkschaften, damit endlich die miese 
Lohndrückerei seit Schröder abseits IGM abgeschafft wird. Normalerweise 
müsste es eine Ingenieurgewerkschaft geben ähnlich wie dem Marburger 
Bund oder der GDL, dann wäre hier schnell Schluss mit lustig in den 
katastrophalen KMUs, die die Tarifbindung gekündigt haben.

von Ingo (Gast)


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GDI schrieb:
> Normalerweise
> müsste es eine Ingenieurgewerkschaft geben ähnlich wie dem Marburger
> Bund oder der GDL, dann wäre hier schnell Schluss mit lustig in den
> katastrophalen KMUs, die die Tarifbindung gekündigt haben.

Was sollen die KMUs denn machen? Die Konzerne drücken denen die Preise 
wo es nur geht, damit sie ihren Leuten die Tariflöhne zahlen können, und 
Leute durchfüttern die drei Wochen an 5 Powerpointfolien arbeiten oder 
Hardware entwickeln, von der schon vorher klar ist, dass sie danach 
weggeworfen wird. Irgendwer muss denen halt ihr schönes Leben 
finanzieren. Das sind die AN aus den Billiglohnländern, die noch dankbar 
sind dafür und hierzulande die KMUs. Fühl mich dennoch wohl in meiner 
Mittelstandsklitsche. Geld reicht zum Leben und noch ein bisschen mehr, 
Kollegen passen, Arbeit mach ich gern. Möchte nicht tauschen.

von System erkennen (Gast)


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GDI schrieb:
> r abseits IGM abgeschafft wird. Normalerweise
> müsste es eine Ingenieurgewerkschaft geben ähnlich wie dem Marburger
> Bund oder der GDL, dann wäre hier schnell Schluss mit lustig in den
> katastrophalen KMUs, die die Tarifbindung gekündigt haben.

viele KMUs hatten niemals eine Tarifbindung. Es ist auch schwer eine 
Ingenieurgewerkschaft zu gründen, weil die Firmen, Branchen und 
Fachrichtungen einfach viel zu unterschiedlich sind und das stärkste 
Argument warum das nicht geht: Ingenieure haben kaum diese "Hebelmacht" 
wie sie z.B. Lokführer oder Ärzte in einer Notaufnahme haben.

Wenn der Lokführer nichts mehr tut, wirkt sich das in der nächsten 
Minute sehr gewaltig auf das ganze Land aus. Wenn Ärzte nichts mehr tun, 
fällt das ziemlich schnell auf. Wenn der Metallarbeiter in der Werkhalle 
nichts mehr tut, fällt es nicht ganz so schnell auf wie beim Lokführer, 
aber sobald die Lagerbestände abverkauft sind und die eigene Produktion 
oder die der Kunden ins Stocken gerät (und teils hohe Vertragstrafen 
fällig werden) fällt es auf.

Aber bei Ingenieuren die irgendwas entwickeln was erst in Zukunft 
gebraucht wird? da wirkt sich ein Streik erst langfristig aus, daher 
fehlt der massive Druck auf die Gesellschaft, welchen eine 
Ingenieurgewerkschaft nicht aufbauen kann. Auch sind die FIrmen und 
BRanchen in denen Ingenieure tätig sind, sehr unterschiedlich, bei dem 
Tarifwerk was für die Ärzte gilt geht es ja um kommunale Krankenhäuser 
und Uni Kliniken, bei den Lokführern handelt es sich gar nur um eine 
einzige Firma.

Auch leben wir nicht auf einer Insel. Wenn der Druck auf Arbeitgeber zu 
hoch wird, lohnt es sich immer mehr, Tätigkeiten zu verlagern.

GDI schrieb:
> vertreten sind, mit der Folge, dass der Rest
> dort nur noch zur Miete in irgendwelchen runtergekommenen Wohnsilos
> haust und als Alleinverdiener einer Familie trotz Ingenieurdasein
> Wohngeld beantragen darf/kann.

das ist etwas übertrieben, insbesondere mit Wohngeld für einen 
alleinverdienenden Ingenieur mit Familie, aber der Trend stimmt schon. 
Allerdings gab es in den letzen Jahren auch sehr hohe Mietsteigerungen 
in Berlin und Hamburg, was keine IGM-Hochburgen sind. Wo man das aber 
beobachten kann ist im ländlichen BaWü und Bayern mit vielen IGM 
Betrieben. Wer in Ingolstadt nicht bei Audi arbeitet, sondern in einem 
nicht IGM gebundenen Betrieb, hat es echt schwer. Dabei denke ich 
weniger an KMU Ingenieure, sondern eher an kleine Handwerker in einer 
kleinen Klitsche, Arzthelferinnen die mit 1000-1200 netto heim gehen, 
Verkäufer im Einzelhandel usw.

von GDI (Gast)


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System erkennen schrieb:
> bei den Lokführern handelt es sich gar nur um eine
> einzige Firma.

Die Lokführer sind durch die Privatisierung doch auch bei zig 
Eisenbahnverkehrsunternehmen zersplittert worden. Gibt auch glaube ich 
über aktuell 200 EVUs in Deutschland. Mit der Hebelmacht stimmt, aber 
der Ingenieur arbeitet trotzdem jeden Tag was, wenn er es nicht tut und 
es später nicht durch Mehrarbeit ausgleicht, hat auch sein Streik 
irgendwann Folgen. Und jeder Arbeitgeber weiß ja, für was sein 
Mitarbeiter verantwortlich ist.

von System erkennen (Gast)


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GDI schrieb:
> Die Lokführer sind durch die Privatisierung doch auch bei zig
> Eisenbahnverkehrsunternehmen zersplittert worden. Gibt auch glaube ich
> über aktuell 200 EVUs in Deutschland. Mit der Hebelmacht stimmt, aber

richtig, aber der GDL Tarifvertrag gilt nur für die DB, nicht für 
irgendwelche kleinen EVUs.

GDI schrieb:
> t auch sein Streik
> irgendwann Folgen. Und jeder Arbeitgeber weiß ja, für was sein
> Mitarbeiter verantwortlich ist.

irgendwann hat es Folgen, das ist klar. Aber erstmal für das Unternehmen 
und nicht direkt für die Gesellschaft wie bei den Ärzten oder 
Lokführern. Daher ist der gesellschaftliche und politische Druck auf 
eine schnelle Tarifeinigung bei Ingenieuren nicht so sehr gegeben. Auch 
zählen Ingenieure bei der großen, nicht-akademischen Masse der springer 
lesenden  geBILDeten Leuten sowieso als Gutverdiener, daher wäre ein 
Verständnis für den Streit nicht so wirklich vorhanden. Es wäre auch 
nicht einfach, weil erstmal keine Streikkasse vorhanden wäre. Man müsste 
1) alle Ingenieure mobilisieren, im Prinzip auch Freelancer und kleine 
Selbständige (die bei einem Mega Streit sonst als Ersatz angeheuert 
werden) und 2) man müsste Streibrecher verhindern, aber das geht fast 
nur mit einer gut gefüllten Streikkasse.
Außerdem tun Ärzte und Lokführer etwas, was man nur sehr schwer in 
andere Länder verlagern kann, bei vielen Ingenieurtätigkeiten ist das 
nicht so.
Käme es zu einem Mega Streik (trotz obiger Vorbedigungen die allesamt 
unrealistisch sind) würden AGs sehr gut überlegen, wo sie den nächsten 
Standort bauen. Und übrigens: auch die IGM ist quasi eine 
Ingenieursgewerkschaft.

von GDI (Gast)


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System erkennen schrieb:
> richtig, aber der GDL Tarifvertrag gilt nur für die DB, nicht für
> irgendwelche kleinen EVUs.

Die haben auch schon einen Bundesrahmentarifvertrag für Lokführer 
ausgehandelt, der überall für deren Mitglieder gilt oder noch gelten 
wird. Die haben da auch schon lange Verhandlungen abseits der DB geführt 
und gestreikt und tun dies immer noch. Die Situation ist ganz 
vergleichbar mit den vielen Ingenieuren, die bei zahlreichen KMUs ihre 
Haut zu Markte tragen müssen. Früher durch den Mangel brauchte man keine 
Gewerkschaft, aber heute, wo die AGs auch bei Ingenieuren am längeren 
Hebel sitzen, brauchts auch dort Arbeitnehmerzusammenschlüsse.
Das einzige Argument, was zählt ist, man kann die Ingenieurätigkeit 
leichter outsourcen als Dienstleistungstätigkeiten, allerdings wäre das 
auch dies der K.O. für Deutschland und die gesamte EU. Bezweifle, dass 
die Entscheider dies alle wollen und ihr Dasein dann in den USA oder 
Asien verbringen müssen, weil hier bürgerkriegsähnliche Zustände 
herrschen und das nur, weil man dem Ingenieur nicht mehr die Butter auf 
dem Brot gönnen will.

von System erkennen (Gast)


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GDI schrieb:
> all für deren Mitglieder gilt oder noch gelten
> wird. Die haben da auch schon lange Verhandlungen abseits der DB geführt

ist das wirklich so? die GDL kann ja nur einen Vertrag aushandeln mit 
einem Arbeitgeberverband und wenn ein kleines, privates EVU da kein 
Mitglied ist und auch nicht direkt mit der GDL verhandelt, gilt da kein 
Vertrag.

Oder hast du gegenteilige Quellen?

GDI schrieb:
> für Deutschland und die gesamte EU. Bezweifle, dass
> die Entscheider dies alle wollen

sicher wollen "die Entscheider" das nicht. Aber genau das ist ja das 
Problem, es gibt nämlich nicht eine kleine Clique von "den Entscheidern" 
sondern das sind viele verschiedene Menschen die teils auch ganz 
unterschiedliche Interessen haben.

Da gibt es ein kleines Ingenieurbüro mit 3 Mitarbeitern und einem Chef 
der noch vor ein paar Jahren selbst angestellter Ingenieur war, es gibt 
eine KMU mit einem Meister als Chef, der 3 Ingenieure und 30 
Facharbeiter hat, es gibt 300 MA Firmen mit 20 Ingenieuren, die in 
Familienbesitzt sind, wieder andere gehören verschiedenen Personen usw.

Es gibt keine zentrale Entscheider-Kaste die zentral entscheiden würde, 
wie und wo produziert werden soll, sondern es sind unterschiedliche 
Menschen mit unterschiedlichen Interessen. Normalerweise heißen diese 
Interessen: möglichst gute Gewinne für einen selbst, gleichzeitig aber 
ein funktionierendes Gemeinwesen.

GDI schrieb:
> weil hier bürgerkriegsähnliche Zustände
> herrschen und das nur, weil man dem Ingenieur nicht mehr die Butter auf
> dem Brot gönnen will.

auch das ist so ein Problem, was keines ist. Ingenieure selbst bei den 
KMUs verdienen immer noch so, dass sie zumindest zu den Normalverdienern 
in DE gehören, eher sogar noch darüber. Daher würde es in der 
Bevölkerung ziemlich an Rückhalt fehlen, wenn ausgerechnet diese Gruppe 
mehr Geld haben wollte (und wie viel mehr eigentlich? IGM Lohn für alle 
Ingenieure?). Da gibt es nämlich ganz andere Gruppen, Altenpfleger bei 
Dienstleisterfirmen, die für nen Hungerlohn alten Leuten den Hintern 
abwischen dürfen, Verkäuferinnen in Bäckereien die bei einer vollen 
Stelle kaum auf über hartz4 für eine alleinstehende Person kommen, 
Leiharbeiter über Werkvertrag die für 8,50 die Stunde und ohne Zulagen 
in 3er Schicht tätig sind
Oder solche die nur auf dem Papier einen Mindestlohn erhalten, in 
Wirklichkeit aber für 5 Euro Brutto arbeiten gehen. DORT würden die 
Menschen einen Streik und eine Gewerkschaft unterstützen, nicht aber bei 
Ingenieuren.

von syd20 (Gast)


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System erkennen schrieb:
> GDI schrieb:
>> weil hier bürgerkriegsähnliche Zustände
>> herrschen und das nur, weil man dem Ingenieur nicht mehr die Butter auf
>> dem Brot gönnen will.
>
> auch das ist so ein Problem, was keines ist. Ingenieure selbst bei den
> KMUs verdienen immer noch so, dass sie zumindest zu den Normalverdienern
> in DE gehören, eher sogar noch darüber. Daher würde es in der
> Bevölkerung ziemlich an Rückhalt fehlen, wenn ausgerechnet diese Gruppe
> mehr Geld haben wollte (und wie viel mehr eigentlich? IGM Lohn für alle
> Ingenieure?). Da gibt es nämlich ganz andere Gruppen, Altenpfleger bei
> Dienstleisterfirmen, die für nen Hungerlohn alten Leuten den Hintern
> abwischen dürfen, Verkäuferinnen in Bäckereien die bei einer vollen
> Stelle kaum auf über hartz4 für eine alleinstehende Person kommen,
> Leiharbeiter über Werkvertrag die für 8,50 die Stunde und ohne Zulagen
> in 3er Schicht tätig sind
> Oder solche die nur auf dem Papier einen Mindestlohn erhalten, in
> Wirklichkeit aber für 5 Euro Brutto arbeiten gehen. DORT würden die
> Menschen einen Streik und eine Gewerkschaft unterstützen, nicht aber bei
> Ingenieuren.

bist du bei den linken???

jaja natürlich müssen auch die "kleinen" anständig verdienen, aber 
genauso muss auch der ingenieur um einiges besser verdienen als diese 
Gruppen da man für eine solche Tätigkeit viel komplexer/anstrengender 
(mental) arbeiten muss und außerdem ein langes Studium hinter sich hat.

Immmer diese dumme Einstellung "schau doch mal denen geht es noch viel 
schlechter"... ja klar aber dann müssten eben auch diese Gruppen mal 
streiken/einen Aufstand organisieren.

Wer sich immer alles gefallen lässt wird nunmal ausgenutzt.

von System erkennen (Gast)


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syd20 schrieb:
> bist du bei den linken???

lol, ähhhm nein, ganz im Gegenteil, für mich ist schon die CDU zu links.

Ich beschrieb lediglich, wie die große Masse das empfindet, nicht wie 
ich das empfinde.

syd20 schrieb:
> g verdienen, aber
> genauso muss auch der ingenieur um einiges besser verdienen als diese
> Gruppen da man für eine solche Tätigkeit viel komplexer/anstrengender
> (mental) arbeiten muss und außerdem ein langes Studium hinter sich hat

weil?

Preise und Löhne ergeben sich aus Angebot und Nachfrage und  nicht per 
se durch die Komplexität einer Tätigkeit. Heisst also in einer 
Marktwirtschaft: Ein Ingenieur muss um einiges besser verdienen als der 
durchschnittliche Mitarbeiter, wenn seine Fähig- und Fertigkeiten auch 
um einiges mehr nachgefragt werden und diese Nachfrage auf entsprechend 
weniger Angebot stösst. Ist dem nicht so, muss er keineswegs mehr 
verdienen. Im Durchschnitt verdient ein Ingenieur auch doppelt so viel 
wie der normale AN in Deutschland. Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Wenn Ingenieure wirklich zu wenig verdienen würden und es sich in Bezug 
auf die Komplexität und Länge des Studiums nicht mehr lohnen würde, 
würden weniger sowas studieren und das Angebot an Ingenieuren würde 
sinken. Oder aber die Ingenieure würden nach dem Studium in andere 
Berufe drängen und das Problem würde sich auch so lösen.

von Holist (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Ja, muss man, habe ich nämlich auch. Freue mich aber auch gleichzeitig
> über mehr Geld für wenig Gegenleistung.
cyblord schrieb
>Das Problem ist, ich finde 1% vom Brutto schon happig. 5 Euro im Monat
>wäre ja ok, aber 50 Euro geht einfach nicht. Soviel zahle ich nichtmal
>für Telefon+Internet+TV.

Tja, du solltest konsequent sein und zu deinem Chef gehen und ihm diese 
Meinung mitteilen. Ich bin sicher, dass er einen Weg findet, damit du 
nicht zu viel Lohnerhöhung bekommen musst.
Du kannst es auch gleich deinen Kollegen mitteilen und ihnen zeigen, was 
du für den Betrieb tust. Ich bin sicher, sie werden begeistert sein und 
sich deinem Lohnverzicht zum Wohle und zur Stärkung des Betriebes 
anschließen.

Ansonsten zur Weiterbildung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lohn-Preis-Spirale

von Holist (Gast)


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System erkennen (Gast) schrieb:
>Ausnahmen gibt es natürlich immer.
>Wenn Ingenieure wirklich zu wenig verdienen würden und es sich in Bezug
>auf die Komplexität und Länge des Studiums nicht mehr lohnen würde,
>würden weniger sowas studieren und das Angebot an Ingenieuren würde
>sinken. Oder aber die Ingenieure würden nach dem Studium in andere
>Berufe drängen und das Problem würde sich auch so lösen.

In der Tat ist das Studium für die meisten jugendlichen sehr 
interressant:
http://img.der-sonntag.de/dso-epaper/pdf/DS_lor_22.02.2015.pdf

von GDI (Gast)


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System erkennen schrieb:
> ist das wirklich so? die GDL kann ja nur einen Vertrag aushandeln mit
> einem Arbeitgeberverband und wenn ein kleines, privates EVU da kein
> Mitglied ist und auch nicht direkt mit der GDL verhandelt, gilt da kein
> Vertrag.

Bei kleinen Güter-EVUs gilt der Vertrag der GDL oft nicht, da sie eh 
deutlich bessere Konditionen haben, auch viel besser als der jetzige 
Haustarif der DB AG, der etwas über dem BuRaLfTv- liegt. Allerdings ist 
man auch nicht oft zu Hause. Im SPNV gilt überall jedoch ein 
Tarifvertrag, man hat die EVUs hineingezwungen, da halt die Lokführer 
bei der GDL eingetreten sind, die dann mit den EVUs verhandelt hat, 
ansonsten Streik. Freiwillig sind die EVUs nicht diesen "Pakt" 
eingegangen. Quelle: Mein Vater, der Eisenbahnfahrzeugführer bei der DB 
AG ist.
Damit könnte man auch die Flausen mancher selbstherrlicher KMUs 
austreiben, wenn auf einmal die GDI vor ihrer Türe steht und verhandeln 
will, ansonsten wird zur Urabstimmung ihrer Mitglieder aufgerufen. Setzt 
natürlich voraus, dass vorher auch viele Ingenieure eingetreten sind, 
die in dem jeweiligen Betrieb beschäftigt sind und auch zudem sehr viel 
weitere Ingenieure drin, um die Streikgelder und Verwaltung, 
Rechtsanwälte finanzieren zu können. Das ist der eigentliche Kraftakt.

von MaWin (Gast)


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GDI schrieb:
> GDI

Der Mann der Abkürzungen, der geborene Beamte, Kauderwelsch zur 
Selbstaufgeilung par excellence.

von Billydeedaniels (Gast)


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IGM schrieb:
> Auf die Gesamtlaufzeit
> sind es dann (3*1%+12*3,4%)/15=2,92%. Eine 2 vor dem Komma schaut schon
> gar nicht mehr so gut aus. Habe ich richtig gerechnet?

Die Friedenspflicht ist am 28.01.2015 geendet.
Demnach hast du noch eine 3 vor dem Komma nämlich 3,05...
Außerdem müßte man die 150€ noch mit einbeziehen.
Die 150€ reichen als Kompensation für ca. 1 Monate bis EG11A in Bayern.
Damit würde das dann auf 3,21% steigen.

von Melvin (Gast)


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MaWin schrieb:
> GDI schrieb:
>> GDI
>
> Der Mann der Abkürzungen, der geborene Beamte, Kauderwelsch zur
> Selbstaufgeilung par excellence.

VDI, VDMA,VDE und Co.?

von moonshine (Gast)


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Billydeedaniels schrieb:
> IGM schrieb:
>> Auf die Gesamtlaufzeit
>> sind es dann (3*1%+12*3,4%)/15=2,92%. Eine 2 vor dem Komma schaut schon
>> gar nicht mehr so gut aus. Habe ich richtig gerechnet?
>
> Die Friedenspflicht ist am 28.01.2015 geendet.
> Demnach hast du noch eine 3 vor dem Komma nämlich 3,05...
> Außerdem müßte man die 150€ noch mit einbeziehen.
> Die 150€ reichen als Kompensation für ca. 1 Monate bis EG11A in Bayern.
> Damit würde das dann auf 3,21% steigen.

IGM hatte es schon richtig, der alte Vertrag lief nämlich bis 
31.12.2014. Im neuen Vertrag (bis 31.03.2016 gültig, also 15 Monate 
gerechnet ab Ende des alten Vertrags) gibt es 12 Monate lang 3.4% mehr 
(von April '15 bis März '16) und außerdem 150€ einmalig, die IGM bei 
einem fiktiven Monatsbrutto von 5k€ auf die ersten 3 Monate, wo es keine 
Erhöhung gibt, mit einem Plus von 1% verteilt hat.
Damit ergibt sich für den Arbeitnehmer mit 5000€-Monatsbrutto eben 
+2.92% p.a.
Wer halb so viel verdient (2500€), der hat jetzt +3.22%.

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