Hallo zusammen, Das ist mein erster Beitrag hier und ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich muss zwei Drähte miteinander verbinden. Das Problem ist, dass diese extrem dünn sind. Der eine besitzt einen Durchmesser von 0.014mm, der andere ist immerhin 0,2m dick. Beide sind aus Kupfer. Ich habe bereits hier im Forum einen interessanten Thread (Beitrag "Hauchdünne Drähte verschweißen") dazu gefunden und auch im Internet dazu ein paar Seiten gefunden. Jetzt meine Fragen: Ich habe als Fertigungsverfahren bisher nur Löten und Punktschweißen gefunden. Gibt es da noch andere Möglichkeiten? Geht hier Punktschweißen überhaupt, da die Drähte ja beide aus Kupfer sind? Löten werde ich heute Nachmittag im Labor mal ausprobieren. Ich nehme auch gerne Links zu Artikeln mit Hintergrundwissen o.ä. Ich bin auf dem Gebiet ein kompletter Anfänger! Viele Grüße und schon einmal danke für eure Hilfe!:)
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Bernd --- schrieb: > Löten werde ich heute Nachmittag im Labor mal ausprobieren. Da solltest Du bei dem dünnen Draht schon vorsichtig sein. Nur ganz kurz und mit niedriger Temperatur löten (Lötbad ist idealer als ein Lötkolben). Sonst löst sich der Draht evtl. gleich im Zinnbad auf. Zinn mit hohem Kupferanteil nutzen. Der Draht entspricht einer Kupferfläche von nur 7µm Stärke, da kann man je nach Temperatur und Zinn nur 1x drauf löten, schon ist das Kupfer weg.
Die Frage ist ob der dünne Draht problemlos Zinn annimmt. Ansonsten beide verzinnten Drähte in eine sehr dünne Adernendhülse und mit einer guten Crimpzange welche ein quadratisches Paket quetscht crimpen.Schrumpfschlauch drüber und gut sein lassen. Beide Drähte zusammen zu löten stelle ich mir heikler vor.
problem wird eher sein, den 0,2m "Draht" (wohl eher als massives rundmaterial zu bezeichnen) zu erwärmen. Da Braucht es Schon einiges an energie!
Ich hoffe das 0,2m ist ein Schreibfehler und es soll 0,2mm heissen. Crimpen ist mit auch zuerst eingefallen, aber woher bekommt man so dünne Aderendhülsen? Ulli-B
herbert schrieb: > Die Frage ist ob der dünne Draht problemlos Zinn annimmt Umso dünner, desto leichter geht es. Man kann z.B. dünne Edelstahlsiebe ganz easy weichlöten, was bei welchen mit dickem Draht nicht mehr der Fall ist. Fraglich bleibt nur, ob sein Draht nicht gleich für immer im Zinn verschwindet...
Also bei 0,014 mm handelt es sich ja um 14 µm-Drähte. In der Wirebond-Technologie ist der aktuelle Standard irgendwo bei 18 µm-Drähte. Wobei in der Technologie auch 14 µm möglich sind mit der entsprechenden Ausrüstung. Wir verarbeiten derzeit minimal 25µm Alu- und Golddrähte. Wirebonden ist allerdings ein Kaltschweißverfahren, das bestimmte Randbedingungen benötigt. Einfach zwei Drähte kannst du mit dem Prozess nicht verbinden - du kannst damit einen Draht auf eine Oberfläche (Leiterplatte, Chip) befestigen. Mit Lötkolben wirst du bei 14 µm ein Problem haben. Silberlack? mfg foikei
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Entschuldigung! Ich meinte natürlich 0,2mm;) Wirebonding hatte ich auch schon gefunden. Das scheitert aber an den von dir genannten Randbedingungen. Ich werd mir mal crimpen anschauen. Wenn jemand weiß wo ich solche Aderendhülsen bekomme, wäre ich für einen Link dankbar! Schon einmal riesen Dank für eure Hilfe! Gruß Nelan
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Ich hoffe mal für dich, das die Lackierung lötbar ist. Es gibt nämlich lötbare Lackdrähte (Fädeldraht gehört dazu) und es gibt sehr temparaturbeständige Drähte, die sich ohne blankkratzen ums Verrecken nicht löten lassen. Dies ist meist bei CuL für Trafos und Motoren der Fall.
Bernd --- schrieb: > Ich werd mir mal crimpen anschauen. Wenn jemand weiß wo ich solche > Aderendhülsen bekomme, wäre ich für einen Link dankbar! Du könntest ja einen "Füllerdraht" mitcrimpen wenn die kleinsten Hülsen noch zu groß sind...
Das haut leider nicht hin. Der Platz ist dort absolut beschränkt. Viel mehr als 0,2mm habe ich da nicht;)
Hallo, Hab es tatsächlich hinbekommen. Hab dazu nur den dickeren Draht mit Lötzinn benetzt. Den dünnen gespannt, parallel gehalten und dann noch einmal erhitzt. Danach nen Schrumpfschlauch drüber. Hat ganz gut geklappt. Danke für eure Hilfe! :D
evtl doch crimpen? denn wer sagt, das die Aderendhülsen auf den Drahtdurchmesser angepasst sein müssen? man nehme die kleinste gängige AEH, lege den dünnen Draht rein. Dazu weitere ziemlich dünne Drähte, möglichst gleiches Material. dafür kannst ja einzelne Litzenhärchen aus einer Kabelader extrahieren Dann soviele davon reinlegen, dass man die grössere AEH vernünftig Crimpen kann. das hält, sowas ist hier auch sehr oft im Einsatz. Ist natürlich die Frage, ob das mit dem "Klotz" dann noch irgendwo durchgezogen werden muss. Dann die Crimpung natürlich zum Schluss machen.
Der "Klotz" wird nicht nur wo durchgezogen. Er verbleibt da auch. Da ist echt mega wenig Platz. Ich darf mit 2 solchen Drähten nur 0.5mm Durchmesser verbrauchen. Mal schauen ;)
Bernd --- schrieb: > Den dünnen gespannt, parallel gehalten und dann noch einmal erhitzt. > Danach nen Schrumpfschlauch drüber. Hat ganz gut geklappt. Bernd --- schrieb: > Ich darf mit 2 solchen Drähten nur 0.5mm Durchmesser verbrauchen. Woher hast du so dünnen Schrumpfschlauch?
och wenn Die ganze fertige Geschichte dann auch nur so dünn sein darf, gehts natürlich mit einer AEH nicht. eine solche Crimpung ist prinzipiell aber sehr haltbar. eine vernünftige Beschreibung idealerweise mit Bild der Verhältnisse würden gleioch eine passender Antwor tliefern. @ isolieren: irgendwas drüberschmieren, wenns fertig liegt. Kleber, Farbe, Lack etcpp. Ich würde da zu dauerelastischem Kleber tendieren Pattex oder so ausser natürlich man muss da im Betrieb immer mal wieder ran. BTW das "minus 1" auf meinem letzten Beitrag kann kaum von einem Praktiker stammen ;) bei hauchdünnsten Schläuchen könnte ich bestimmt helfen. für 2EUR gibts 'ne kleine Auswahl aus bis zu 5cm langen Stücken im Brief.
Johann-Andre von der Heyden schrieb: > irgendwas drüberschmieren, wenns fertig liegt. > Kleber, Farbe, Lack etcpp. Klappt bei so dünnen Metalldrähten kaum. Müsste zumindest schon ein spezieller Lack sein. Übliches Zeug perlt einfach ab, keine Ahnung warum.
Johann-Andre von der Heyden schrieb: > BTW das "minus 1" auf meinem letzten Beitrag > kann kaum von einem Praktiker stammen ;) Doch doch. Derjenige fand wohl (so wie ich auch) die Lösung mit den tausenden 14µ starken Drähten in der Hülse etwas unpraktisch. Zumal man ein solches Drahtstück schon kaum wiederfindet, und die spitzeste Pinzette der Welt noch weiter anfeilen müsste... Das mit dem Crimpen ist sowieso Ulk, aber das mag jeder sehen wie er will. Glücklicherweise hat er sich doch noch zur vermutlich einzigen möglichen Verbindungsart, dem Löten durchgerungen.
Johann-Andre von der Heyden schrieb: > BTW das "minus 1" auf meinem letzten Beitrag > kann kaum von einem Praktiker stammen ;) Kann es sein, dass du dir nicht darüber im Klaren bist, WIE dünn der Draht eigentlich ist!? Eine Aderendhülse reisst diesen Draht allein schon durch ihr Gewicht in Stücke.
Silber-Leitfarbe ist eine Option! Das geht gut für dünne Drähte! Am besten jeweils umbiegen und verhaken vor dem Farbauftrag.
Stichwort “coldwelding” bei Google eingeben. Es gibt ein handwerkzeug mit verschiedenen einsätzen Je nach Draht Durchmesser.
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"Cold pressure welding" war gemeint. Hatte vorhin mit dem tablet geschrieben und konnte den Link nicht einfügen:http://coldpressurewelding.com/cms/index.php/en/products/fine-wire
Frank G. schrieb: > Es gibt ein handwerkzeug > mit verschiedenen einsätzen Je nach Draht Durchmesser. Das muß man aber auch erst beherrschen. Ist wie das Zusammenknoten von Sackhaaren.
ach nullkommanulleinsvier... Lötest Du Chips nach oder wat? ich arbeite fast jeden Tag mit dünnem Kram. aber so dann doch nicht. Microfonleitungen mit dünnstenen Drähtchen. Aber in so fester Isolierung dass man schon Erschwerniszulage braucht (Beyerdynamik) Dass man für so dünne Drähte ne ruhige Hand braucht ist klar. gut, Montag morgen brauche ich ne Kanne Kaffe extra, bevor ich damit anfangen kann. abperlende Stoffe könnten von einem Ölfilm herrühren. von den Weichmachern in der Isolierung. aber sowas hab ich noch nie gehört dass davon was abperlen soll. Wass'n das fürn Draht der da genutzt wird? was fürn Gadget wird denn da verarbeitet mögliche Abhilfe: Ader erwärmen. aber nicth bis es oxidiert, gar'n halbes kilograd oder so. Sodern mal nen Zentimeter über den Lötkolben halten. So für max 10 sekunden. dann versuch mal Cyanacrylat-Dampf. Der bleibt garantiert haften. dann anhauchen.
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herbert schrieb: > Ansonsten beide verzinnten Drähte in eine sehr dünne Adernendhülse Da reißt der Draht doch schon durch das Gewicht der Aderendhülse. 0.00015m² hält nicht so richtig viel aus ;-) Falls du noch Kompaktkassetten kennst: Das dünne Langspielband hatte eine Stärke von etwa 0.02 mm
schon klar, ich hatte mich ganz oben um eine Null nach dem Komma verlesen. Kleine Schrift und Gegenlicht hier am Arbeitsplatz.
Mach's doch wie bei den Glühlampen. Da wird der Haltedraht einfach ein Stück zurückgefaltet und der Glühdraht dort eingequetscht. Die kleinsten Lampen, wie sie z.B. in Armbanduhren verwendet wurden, hatten einen Wolframfaden von 5µm Durchmesser der auf 15µm gewendelt war.
Wolfgang A. schrieb: > dünne Langspielband hatte eine Stärke von etwa 0.02 mm Eine solch riesige Entfernung würde den Meßbereich meines Rasterkraftmikroskops weit überschreiten. :-)
Harald Wilhelms schrieb: > Eine solch riesige Entfernung würde den Meßbereich meines > Rasterkraftmikroskops weit überschreiten. :-) Dann kauf Dir halt ein vernünftiges... http://www.nanosurf.com/upload/publication%5Cdownload/101423_flex-axiom.pdf
Hallo noch einmal. Das Löten funktiniert mittlerweile wirklich problemlos. Zumindest mechanisch gesehen! Allerdings ist der dünnere Draht mit irgendeiner Art Kupferlack isoliert. Die Verbindungen sind also nur sporadisch elektrisch leitfähig. Da Kratzen o.ä. natürlich ausscheiden wollte ich euch mal fragen. Gibt es da irgendwelche Bäder für derart dünne Drähte? Liebe Grüße Bernd
Bernd --- schrieb: > Gibt > es da irgendwelche Bäder für derart dünne Drähte? Versuchs mal mit verdünnter Natronlauge und die ein bisschen auf etwas erhöhter Temperatur halten. In der Galvanik wird Natronlauge auf 40 oder 60° (ist zu lange her) zum Entlacken genommen. Normale 3-schichtige Lackierungen brauchen 2-3 Tage, wobei die Brühe halt gebraucht war und so lange genommen wird, wie noch was geht. Bei den Bruchteilen von einem µ sollte das etwas schneller gehen. Wobei es letztendlich egal ist, da die Natronlauge das Kupfer nicht angreift. Die äußerst (Löt)hitzebständigen Polyurethanlacke sollten sich so lösen lassen. Woraus nun jeder einzelne Lack besteht, weiß ich nicht. Es gab halt wenige Ausnahmen, wo Natronlauge nichts ausrichten konnte. Z.B. Abtropfkörbe aus Spülbecken und Geschirrspülern. Die sind mit PE beschichtet. Da wirkte eine Lötlampe dann Wunder. Ich denke aber mal, mit Lauge bist du auf einem guten Weg :-)
Bernd --- schrieb: > Da Kratzen o.ä. natürlich ausscheiden wollte ich euch mal fragen. Gibt > es da irgendwelche Bäder für derart dünne Drähte? Zum Verzinnen mit dem Lötkolben auf eine Aspirin-Tablette drücken. (Muß aber schon Acetylsalicylsäure sein, kein anderes Schmerzmittel)
Ich hatte mal zu dünnen Draht bestellt und wollte das einfach ausprobieren. Einfaches Löten ging nicht, da war der Draht sofort weg, aber das Lot erhitzen (so gerade eben) und dann den Draht rein schieben klappte. Ich weiß jetzt nicht wie dich der ist, aber ungefähr wie ein Haar (eher noch dünner).
der dünne Draht ist auch noch isoliert? also Lackdraht? kommt das aus einem Relais? Irgendwie würde ich davon mal gerne Fotos sehen. Ode rzumindest mal wissen, warum de rDraht so dünn ist (oder sein muss?)
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