Hallo, wie würdet Ihr einen Abbruch einer Promotion im Vorstellungsgespräch begründen? Kurz nach Beginn der Diplomarbeit an der Uni wurde ich seitens des betreuenden wissenschaftlichen Mitarbeiters gefragt, ob ich Interesse an der Bearbeitung eines auf 1 Jahr ausgelegten Industrieprojekts hätte. Im Anschluß daran würde ich auf die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters wechseln und hätte die Gelegenheit zur Promotion. Da ich bis dahin nicht wirklich über mein Leben nach dem Studium nachgedacht hatte, habe ich zugesagt. Der bis dato das Institut leitende Professor ging wenige Tage nach Ende meiner Diplomarbeit bzw. wenige Tage vor Beginn meiner Institutstätigkeit in den Ruhestand. Zuvor hatte er das Institut quasi sich selbst überlassen, bspw. gab es außer mir nur zwei andere Wimi und einen akademischen Oberrat. Offensichtlich hatte er kurz vor Renteneintritt einfach keine Motivation mehr. Während des einjährigen Industrieprojektes war das Institut somit 'führerlos'. Aus dem Industrieprojekt selbst ergab sich kein Promotionsthema, was aber schon zu Beginn absehbar und eher weniger das Problem war. Eine Woche vor Ende des Projektes kam dann (endlich) ein neuer Professor. Nur hatte der natürlich ad hoc kein Promotionsthema in der Tasche, er meinte nur, "er würde alles unterstützen, was sinnvoll sei". Neben der Vorbereitung von Vorlesungen und Übungen habe ich dann noch ein Jahr lang Aufsätze im IEEE gelesen, habe aber den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen und kein Thema gefunden. Nach etwas mehr als zwei Jahre verließ ich das Institut und wechselte in die Industrie. In dem Job bin ich auch jetzt noch, 8 Jahre später. Weil ich von meiner Seite aus wahrscheinlich gar nicht auf die Idee mit der Promotion gekommen wäre, habe ich das von mir aus eigentlich nie wirklich bedauert oder bereut (wenngleich es natürlich schade um die Zeit ist). Nur weiß ich nicht, wie ich den Abbruch in einem Vorstellungsgespräch am besten begründen sollte? (ich kann im nachhinein nicht einmal sagen, warum ich das überhaupt begonnen habe....)
Ich vermute Du bist jetzt Dipl. Ingenieur bzw. Master in einer Ingenieursdisziplin. Wo ist das Problem? Du bist beim Institut eingestiegen um das Industrieprojekt zu machen und danach bist Du noch ein Weilchen am Institut kleben geblieben. Auf die Frage hin, ob Du promovieren wolltest kannst Du ja sagen, dass die dort vorhandenen Themen fuer dich nicht so interessant gewesen waren zumal ja auch der Prof ganz frisch gekommen ist. Ausserdem bist du mehr furs Praktische. Sehe ich jetzt keinen Nachteil darin, es sei denn, Du bewirbst dich irgend wo, wo ganz speziell eine Promotion verlangt wird.
vorzugsweise Variante 1, Das Thema ganz auslassen. Auf mögliche Nachfrage Variante 2 Die reine Wahrheit. Keinesfalls auch nur unnötige Andeutungen, welche sicher schlafende Hunde wecken. Auch nicht das du mal daran gebastelt oder nur gedacht hast. Bleib bei dem was Ist, fertig. Namaste
Du arbeitest seit 8 Jahren in der Industrie? Super! Falls aus deinen Unterlagen irgendwie hervorgeht, das du mit sowas mal angefangen hast und einer nachfragen sollte, sag einfach, Du hast dich für den Job in der Industrie entschieden und da war kein Platz mehr für diese Arbeit. Das dürfte jeder verstehen. Extra erwähnen würde ich das nicht.
kein_doktor schrieb: > Nur weiß ich nicht, wie ich den Abbruch in einem Vorstellungsgespräch am > besten begründen sollte? Welcher Abbruch??? Du hast nie eine Promotion begonnen. Du warst WiMi und so kannst du es auch im VG angeben.
Offiziell begonnen wird die Promotion mit der Eintragung ins Promotionsregister. AFAIR muss man da aber schon ein Thema angeben.
Peter Jeine schrieb: > kein_doktor schrieb: >> Nur weiß ich nicht, wie ich den Abbruch in einem Vorstellungsgespräch am >> besten begründen sollte? > > Welcher Abbruch??? Du hast nie eine Promotion begonnen. Vielleicht will ja der TO etwas flunkern, "abgebrochene Promotion" klingt nach mehr intellektuellen Potential - "halber Doktor" eben als "zwischen Diplomabschluß und Karrierestart 2 Jahre zielloses Rumgeeire an der Uni" . MfG,
Nein, strenggenommen habe ich gar nicht erst mit einer Promotion begonnen. Nur fragt mich halt jeder nach den Gründen für den Abbruch bzw. Nicht-Beginn derselbigen. Und da Stellen an der Uni nahezu immer das Ziel der Promotion umfassen, kann ich mich schlecht herausreden a la 'das Institut suchte von Anfang an nur jemanden für zwei Jahre zur Übungsbetreuung'. Das nimmt mir niemand ab. Winfried J. schrieb: > vorzugsweise Variante 1, Das Thema ganz auslassen. MoD - Master of Desaster schrieb: > Extra erwähnen würde ich das nicht. Genau das geht gerade nicht. Irgendwie muß ich die zwei Jahre im Lebenslauf erwähnen und dann kommen Nachfragen von ganz alleine.
Dann denk dir halt eine Begründung aus warum du zwei Jahre lang ortsgebunden warst. Natürlich musstest du als Job nehmen was es so gab. War ja schließlich Wirtschaftskrise und kein Fachkräftemangel. Sieht man ja an dem Industrieprojekt, wo die Firma eine Übernahme als regulärer Angestellter versprach aber das Versprechen nicht einhalten konnte. Natürlich war das weitere Jahr am Institut besser als Arbeitslos sein und du hast die Zeit ja genutzt um einen Industriejob zu finden - was du schon immer wolltest. Aber damals, die kranke Mutter, Sie verstehen ...
kein_doktor schrieb: > wie würdet Ihr einen Abbruch einer Promotion im Vorstellungsgespräch > begründen? Das angebotene Jobangebot ist einfach weit attraktiver als die Promotion!
Hannes Jaeger schrieb: > Dann denk dir halt eine Begründung aus warum du zwei Jahre lang > ortsgebunden warst. Das geht als Begründung eher nicht, denn wenn ich ortsgebunden gewesen wäre, würde ja gerade die Frage kommen, warum ich nicht dageblieben bin. Und außerdem.... Cha-woma M. schrieb: > Das angebotene Jobangebot ist einfach weit attraktiver als die > Promotion! ...außerdem war es leider genau andersherum: Nach den zwei Jahren am Institut wollte ich unbedingt vermeiden, daß noch ein drittes hinzukommt. Und da meine Frau (und ich auch :-) ) in der Region bleiben wollte und es hier im Norden nicht soviel High-Tech gibt, habe ich quasi den nächstbesten Job angenommen. Inhaltlich und gehaltlich der reinste Murks. Ich denke, ich bleibe am besten bei der Wahrheit: Es gab seitens des Instituts kein Promotionsthema und von selbst habe ich keins gefunden. Hätte ich wie in benachbarten Instituten geschehen vom Professor ein Forschungsthema zugewiesen bekommen, hätte ich das stumpf abgearbeitet. Oder halt ein langfristig angelegtes Industrieprojekt: Im Prinzip reine Ingenieursarbeit für die man aber zum Schluß den Dr. bekommt. Aber gut, hätte, hätte, Fahrradkette.
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