Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wozu braucht man Funktionsgeneratoren?


von Malcher (Gast)


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Hi, wofür braucht man Funktionsgeneratoren? Ein Labornetzteil kann ich 
verstehen, um elektronische Bauelemente mit Spannung zu versorgen. Ein 
Oszilloskop auch, um mir anzuschauen, was die Elektronik ausgibt. Aber 
was kann ich mit einem Funktionsgenerator machen, der mir Rechtecke, 
Dreiecke, Sinuskurven und so erzeugt?

von oszi40 (Gast)


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Wenn Du Hifi-Geräte reparieren/Frequenzgang messen möchtest wirst Du 
einen sauberen Sinus brauchen. Die Rechteckimpulse brauchst Du um 
digitale Schaltungen zu füttern. Ein FF schaltet nur mit steilen 
Impulsen sauber.

von A. R. (redegle)


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Vermessen von Verstärkern oder Reglern.

Ermitteln der Grenzfrequenzen.
Antwort auf einen Sprung ermitteln.
Testen, ab wann sichtbare Verzerrungen auftreten.
Messen des Klirrfaktors.

Testen von Lautsprechern.

Resonanzfrequenzen von mechanischen Gebilden ermitteln.

...

von Joachim B. (jar)


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Malcher schrieb:
> Hi, wofür braucht man Funktionsgeneratoren? Ein Labornetzteil kann
> ich
> verstehen, um elektronische Bauelemente mit Spannung zu versorgen. Ein
> Oszilloskop auch, um mir anzuschauen, was die Elektronik ausgibt. Aber
> was kann ich mit einem Funktionsgenerator machen, der mir Rechtecke,
> Dreiecke, Sinuskurven und so erzeugt?

schauen wie ein Verstärker die Kurvenform verändert?

auf gut Deutsch, Klirrfaktormessung

http://de.wikipedia.org/wiki/Klirrfaktor


heute eher bei DVB muss man nicht nur den Pegel betrachten sondern auch 
und gerade die Verzerrung, auch nix anderes als Klirrfaktor was zu hoher 
Bit-error-rate führt.

http://forum.chip.de/tv-empfang/gute-signalstaerke-hohe-bitfehlerrate-1793513.html

von Tom (Gast)


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Malcher schrieb:
> Aber
> was kann ich mit einem Funktionsgenerator machen, der mir Rechtecke,
> Dreiecke, Sinuskurven und so erzeugt?

Dessen Signal kannst du vorne in deine Schaltung reingeben, damit du 
hinten mit dem Oszilloskop etwas zu gucken hast.

von Marc (Gast)


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Malcher schrieb:
> Hi, wofür braucht man Funktionsgeneratoren? Ein Labornetzteil kann
> ich
> verstehen, um elektronische Bauelemente mit Spannung zu versorgen. Ein
> Oszilloskop auch, um mir anzuschauen, was die Elektronik ausgibt. Aber
> was kann ich mit einem Funktionsgenerator machen, der mir Rechtecke,
> Dreiecke, Sinuskurven und so erzeugt?

Zugegeben ein bizarrer Gedanke, aber man könnte einen Funktionsgenerator 
z.B. als Signalquelle verwenden.

von Malcher (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> schauen wie ein Verstärker die Kurvenform verändert?
>
> auf gut Deutsch, Klirrfaktormessung
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Klirrfaktor

Ich hab mir das mal durchgelesen, leider hab ich es nicht so richtig 
verstanden. Ist mit Klirrfaktor gemeint - je mehr Oberschwingungen man 
hat - um so schlechter ist es?

von Yves K. (yves_k)


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z.B. brauch man die
... um verfuste µç´s zu entfusen ...

;-) gelingt aber nicht immer

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Wenn Du vermessen willst wo die Grenzen einer von Dir entwickelten 
Schaltung liegen, musst Du sie mit immer schwierigeren Inputsignalen 
füttern bis sie kein brauchbares Ergebnis mehr liefert.

Um diese Inputsignale zu erzeugen und leicht anpassen zu können wird 
normal ein Funktionsgenerator verwendet.

Außerdem ist es im Laboralltag sehr praktisch mal eben schnell ein 
Rechteck, ein PWM mit xx% und nn kHz, Sinus, Spannung, DC Offset etc. 
erzeugen und per Knopfdruck/Drehrad ändern zu können.

Das meiste davon könnte man auch kurz selber mit ein paar Opamps, Potis 
und Transistoren auf dem Breadboard zusammenstecken. Die einfache 
Bedienung, zuverlässige Frequenz und Spannungsangaben, integrierter 
Kurzschluss- und Überspannungsschutz,... eines ordentlichen 
Funktionsgenerators sparen einem da aber viel Zeit und Frust.

von Malcher (Gast)


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Yves K. schrieb:
> z.B. brauch man die
> ... um verfuste µç´s zu entfusen ...
>
> ;-) gelingt aber nicht immer

ach so, schade.

von Malcher (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Um diese Inputsignale zu erzeugen und leicht anpassen zu können wird
> normal ein Funktionsgenerator verwendet.

Ach so - also könnte ich z.B. auf eine längere Leitung einen 
Rechtecksimpuls draufgeben, der genauso sein soll, wie z.B. ein 
Rechteckimpuls von einem Datenübertragungssignal, um mir dann 
anzuschauen, ob es noch richtig ankommt?

von Gerd E. (robberknight)


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Malcher schrieb:
> Ach so - also könnte ich z.B. auf eine längere Leitung einen
> Rechtecksimpuls draufgeben, der genauso sein soll, wie z.B. ein
> Rechteckimpuls von einem Datenübertragungssignal, um mir dann
> anzuschauen, ob es noch richtig ankommt?

Genau.

Und dann drehst Du am Rädchen vom FG und "verschleifst" den 
Rechteckimpuls immer mehr. Das machst Du so lange bis Dein Signal nicht 
mehr richtig interpretiert wird. Jetzt weißt Du wo die Grenze ist und 
wie weit Du davon im Normalfall entfernt bist.

von Asko B. (dg2brs)


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Malcher schrieb:
> Ach so - also könnte ich z.B. auf eine längere Leitung einen
> Rechtecksimpuls draufgeben, der genauso sein soll, wie z.B. ein
> Rechteckimpuls von einem Datenübertragungssignal, um mir dann
> anzuschauen, ob es noch richtig ankommt?

hmmm, nach mehreren 100 metern kommt alles an, bloss
nicht das, was Du am Eingang einspeist.

Es kommt also auf auf die "laengere Leitung" an.

Gruss Asko.

: Bearbeitet durch User
von WehOhWeh (Gast)


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die letzten Wochen hab ich den in der Arbeit für folgendes verwendet:
- Test von Motorbrücken, ohne Programme schreiben zu müssen
- Modulation / Demodulation von Signalen (meiner kann FSK, AKS usw.)
- Taktung eines µC
- Messungen / Tests von Audioverstärkern
- Frequenzgang von Filtern messen
- Messen von Parametern wie tphl / tplh
- Test von Powerswitches
- PWM gesteuerte Schaltungen testen ohne Firmware
- Lehrlinge ärgern (18kHz höre ich nicht, die aber schon :-))

und vieles, vieles mehr.
Mir geht so ein Ding daheim wirklich ab, mir ist es aber zu teuer. Da 
tuts oft auch ein µC. das dauert aber länger und hat das Problem einer 
nicht stufenlos einstellbaren Frequenz.

von Thomas (kosmos)


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man kann damit mal mittels Piezo und Lausprecher mal auf die schnelle 
einen Ton ausgeben.

Mittels zusätzlichem 2 Kanaloszi auch mal eine Transistorschaltung 
prüfen also wie das Ein- und Ausgangssignal aussieht.

Als Taktquelle für einen verfuseden AVR geht das schneller und flexibler 
als mit einem Quarzoszilator.

Schmitt-Trigger oder Komperatoren prüfen (Sägezahn oder Dreieck)

Da die günstigen meist bei 1-2% Klirrfaktor liegen würde ich das jetzt 
nicht umbedingt für nen Verstärker hernehmen.

Signalverfolgung auf einer Platine

Frequenzweichen ausmessen, wenn man keine Bauteilewerte hat.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Malcher schrieb:
> Hi, wofür braucht man Funktionsgeneratoren?
> Aber
> was kann ich mit einem Funktionsgenerator machen, der mir Rechtecke,
> Dreiecke, Sinuskurven und so erzeugt?

Entprellung von Eingängen überprüfen, generell Steuereingänge wie 
Triggereingang von Kameras, Lichtschrängen etc. stimulieren und so 
Verhalten überprüfen. Mit dem Dreieck kann man gut Schaltschwellen 
bestimmen.

MfG,

von F. F. (foldi)


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Externe Taktquelle, wenn du deinen Atmel verfused hast. ;-)

von F. F. (foldi)


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Aber Spaß beiseite, ich hatte diese Frage auch mal gestellt und als ich 
mich jetzt etwas mit Audio beschäftigen musste, dann habe ich erstmal 
gemerkt "wie geil" das mit dem Teil ging. Endlich konnte ich ein 
gescheites Signal sehen. Auch gucken wie gut der Filter funktioniert.

Für die paar Euro, was die untere Preisklasse kostet, da macht man 
nichts falsch.

Es gilt immer der Spruch: Werkzeug ist nie weg und man kann nie genug 
haben.

von c.m. (Gast)


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wozu man funktionsgeneratoren braucht kann ich nicht allgemein sagen…

hier habe ich mal nachgeschaut wie verschiedene dioden auf verschiedene 
frequenzen reagieren:
Beitrag "Re: Grenzfrequenz von Dioden?"

das letzte mal das ich einen grbraucht habe war beim testen einer 
optogekoppelten PWM-MOSFET verstärkerschaltung für ein ~500W heizbett. 
ist unheimlich praktisch wenn man per knöppel drücken und regler drehen 
frequenz, vpp, duty cycle und voffset einstellen kann.

von lui (Gast)


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man kann Funktionsgeneratoren auch nutzen um UKW-Radios zu testen. 
Einfach auf die gewünschte Frequenz einstellen, ein Stück Draht an die 
Buchse und dann kann man das Signal im Radio empfangen. Gute Generatoren 
haben auch noch einen Modulationseingang, dann kann man zB. einen Sinus 
draufgeben (FM Mod.).

von Karle (Gast)


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... und wozu, bitte einen Spektrumanalysator? Klar, irgendwo für den HF- 
Bereich, Filter etc.,  aber ist so eine Gerät auch im Bereich ATMEL 
Hard- und Softwareentwicklung brauchbar/ notwendig ?

von mahwe (Gast)


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du kannst auc oft damit sweepen dabei durchläuft dein Generator nen 
Sinus mit steigender Frequenz dabei kannst du deine Schaltung testen wie 
sie sich verhält oder mit nem abiträren Funktionsgenerator kannst du ein 
beliebiges Signal erzeugen was du zun Beispiel vorher aufgenommen hast 
für einen speziellen Test.

von Dirk (Gast)


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Karle schrieb:
> aber ist so eine Gerät auch im Bereich ATMEL
> Hard- und Softwareentwicklung brauchbar/ notwendig ?
Ja. Um zu schauen, bei welchen Frequenzen man mit seinem digitalen 
Geswitche rumsaut. Da kann man auch schon vor dem EMV-Test aktiv 
werden...

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