Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eigene Stromversorgung 230V AC -> 1.8V, 3.3V, 3.8V, +/-5V DC


von Emil Bergmayer (Gast)


Lesenswert?

Hi Leute,

für eine Schaltung mit mehreren Modulen benötige ich eine 
Stromversorgung.
Gerne würde ich mein Gerät direkt mit einem Kaltgerätekabel an das 
Stromnetz anschließen.
Heißt also Ausgangspunkt: 230 Vrms, 50Hz
Ziele:
+1,8 V / 0,5 A
+3,3 V / 1 A
+3,8 V / 3 A
+5 V / 0,15 A
-5 V / 0,15 A
insgesamt also ca 17 Watt.

Wie baut man's auf?
Erstmal eine Sicherung, oder? 17W / 230V = 74mA (legt man eine Sicherung 
so aus?)
Dann einen Trafo mit zwei Sekundärwindungen. Ich dachte, ich gehe direkt 
auf 6V runter.
Dann gleichrichten mit einem Mittelpunktgleichrichter auf +6Vrms und 
-6Vrms abzüglich Verluste (dann +/- 5,5Vrms?).
Wie glätte ich jetzt das Signal am besten? Reicht ein Kondensator?
Anschließend würde ich mit einem LDO auf die +/- 5V gehen. Ist der Drop 
zu klein? Senkt mir die Glättung die Ausgangsspannung zu stark?
Und mit Step-Down Convertern auf 3,8V und 3,3V.
Für die 1,8V entweder ebenfalls mit Step-Down oder mit einem LDO von 
3,3V aus.

Was meint ihr dazu?

Muss ich dabei bestimmte Zertifizierungen beachten?

Danke für eure Hilfe!

Grüße,
Emil

von Thomas D. (thomasderbastler)


Lesenswert?

...es wird wieder mal "spannend"...

von Maxim (maxim) Benutzerseite


Lesenswert?

Man könnte auch ein Schaltnetzteil mit 5V/5A und eines mit 5V/1A für -5V 
nehmen und den Rest ein paar LM317/LM337 bzw. LM2576 erledigen lassen. 
Nur so, als Alternative.

von Emil Bergmayer (Gast)


Lesenswert?

Ja, aber ich würde das mit dem Trafo gerne mal durchspielen - aus 
akademischen Gründen :)

Gruß,
Emil

von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Hallo,
> Emil Bergmayer schrieb:
> Gerne würde ich mein Gerät direkt mit einem Kaltgerätekabel an das
> Stromnetz anschließen.
Dann VDE beachten
-> minimal Fingersicherheit
-> nach außen doppelete Basisisolierung, sichere Trennung
-> ausreichende Luft- und Kriechstrecken von Primär nach Sekundär

> Heißt also Ausgangspunkt: 230 Vrms, 50Hz
> Ziele:
> +1,8 V / 0,5 A
> +3,3 V / 1 A
> +3,8 V / 3 A
> +5 V / 0,15 A
> -5 V / 0,15 A
> insgesamt also ca 17 Watt.
> Erstmal eine Sicherung, oder? 17W / 230V = 74mA (legt man eine Sicherung
> so aus?)
Nein, man muß auch Einschaltstromstöße, Toleranzen und Alterung 
berücksichtigen.
Interne Gerätesicherungen dienen vor allem dem Geräteschutz.

> Dann einen Trafo mit zwei Sekundärwindungen. Ich dachte, ich gehe direkt
> auf 6V runter.
Trafo ist keine so tolle Lösung, auch wegen Wirkungsgrad.
Der Trafo sollte so ausgelegt werden, dass er bei minmaler Netzspannung 
(207V) noch genügend Spannung hat, aber auch bei 250V nicht in die 
Sättigung kommt.
Ich empfehle ein Standard-Schaltnetzteil mit 24V oder 12V 
Ausgangsspannung.
Da kannst du aber auch gleich bequem ein Steckernetzteil nehmen. Das 
spart dir alle VDE-Massnahmen gegen gefährliche Spannungen.
http://www.conrad.de/ce/de/product/510822/Stecker-Netzteil-Festspannung-Dehner-Elektronik-SYS-1308-2412-W2E-EURO-12-VDC-2000-mA?ref=list
http://www.conrad.de/ce/de/product/510824/Stecker-Netzteil-Festspannung-Dehner-Elektronik-SYS-1308-2424-W2E-EURO-24-VDC-1000-mA?ref=list

Für die 3,3V/3A ein passender Step-Down-Regler, z.B. LM2676-Adj oder 
ähnlich.
Die 3,3V/1A kannst du auch so machen oder einfach nur mit einem solchen 
Spannungsregler von Recom:
http://www.recom-international.com/pdf/Innoline/R-78Exx-1.0.pdf
http://www.recom-international.com/pdf/Innoline/R-78Bxx-1.5_L.pdf
Beachte: Nicht alle können 24V-Eingangsspannungen.

Die 1,8V kann man auch so machen oder auch z.B. mit einem LDO von 3,3V 
aus.

Für die 5V kann man auch einen einfachen DCDC-Wandler nehmen mit 
+/-5V-Ausgangsspannung. Beachte, das die kleinen 1W-DCDC-Wandler nicht 
stabilisiert sind (und auch meist nicht kurzschlussfest). Die geben bei 
Leeerlauf und geringer Last bis ca. 5,5V aus.
Gruß Öletronika

von Emil Bergmayer (Gast)


Lesenswert?

Hi Öletronika,

das hört sich vernünftig an. Und ich denke, es wird letztendlich auch 
darauf hinauslaufen.

Dennoch würde es mich mal interessieren, was vom VDE da genau gefordert 
wird.
Gibt's da irgendwie sowas wie "VDE für Dummies"?

Gruß,
Emil

von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Hallo,
> Emil Bergmayer schrieb:
> Gibt's da irgendwie sowas wie "VDE für Dummies"?
tja, Grundlagen zur elektrischen Sicherheit sollte man sich schon 
erarbeiten.

Und Dummies heißen "eletrotechnische Laien" im Sinne der VDE".
Die dürfen gar nix und gutgemeinte Ratschläge sind eher problematisch.

Wenn du schon ein paar Grundkenntnisse hast und die Gefahren von 
gefährlicher Spannung einschätzen kannst, darfst du dich evtl. als
"elektrotechnisch unterwiesene Person" verstehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrofachkraft#In_Deutschland_.C3.BCbliche_Qualifikation


Ein paar Begriffe habe ich schon genannt.
Hast du nach diesen schon mal gesucht? Wenn ja, was ist da jetzt unklar?

Es wäre bischen viel verlangt, wenn man jetzt ein Norm mit hunderten 
seiten mal eben so in einem kleinen Text erklären sollte.
Gruß Öletronika

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.