Guten Tag, ich hätte die Frage, ob es möglich ist, einen NTC Temperatursensor, der auf der einen Seite an +12V hängt, auf der anderen Seite in einen relativ hochohmigen Eingang eines Steuergeräts geht, wo er vermutlich mit einem weiteren Widerstand einen Spannungsteiler bildet, durch eine Mikrocontrollerschaltung zu ersetzen? Ziel wäre etwas, was sich so verhält wie ein steuerbarer ohmscher Widerstand im Bereich 300Ohm bis 10kOhm. Ich habe schon von sogenannten digitalen Potentiometern gelesen, diese sind aber ja nicht potentialfrei, richtig? Und ich bin nicht sicher, ob das bei meinem Vorhaben ein Problem darstellen könnte. Vielen Dank
vorab: ich habe noch nie mit einem digitalen Potentiometer gearbeitet, habe also keine große Ahnung davon. Eine schnelle Googlesuche und ein Querblick auf ein Datenblatt des AD5258 (war das erste, was ich schnell gefunden habe) sagt mir folgende Dinge: 1. Stimmt, potentialfrei ist das nicht. 2. Die Auflösung ist recht grob (in diesem Falle 64 Positionen). Wenn es denn wirklich potentialfrei sein muss (über die Auflösung hast Du nichts geschrieben), solltest Du nach 'was anderem gucken (wobei ich nicht weis, wie allgemeingültig dieses Ergebnis für alle Digitalpotis ist).
Wenn der NTC die obere Hälfte eines Spannungsteilers bildet, der nur um die halbe Betriebsspannung herum tatsächlich abgibt, könnte man auch einfach eine Spannung einspeisen. Das wäre aber immer noch um 6V, also höher als der Mikrocontroller ohne zusätzliche Verstärkung liefern kann. Mit PWM und anschließendem gutem Tiefpass geht das auch ohne DA-Wandler. Digitale Potentiometer sind im Rahmen ihrer Betriebsspannungen "potentialfrei". Das müsste also auch mit 12V betreiben werden.
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Das wäre aber immer noch um 6V, also > höher als der Mikrocontroller ohne zusätzliche Verstärkung liefern kann. > Mit PWM und anschließendem gutem Tiefpass geht das auch ohne DA-Wandler. Spannungsverdoppler (2 Dioden, 2 Kondensatoren, Abschlusswiderstand), vielleicht noch einen Tiefpass nachschalten. Die erzeugte Spannung sollte über einen Spannungsteiler auf den Controller zurückgeführt werden, damit dieser kontrollieren kann, was er gerade ausgibt. Eine 16Bit-PWM wäre wohl nötig, um genügend feine Abstufungen der Ausgangsspannung hin zu bekommen.
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rbcn schrieb: > auf der anderen Seite in einen relativ hochohmigen Eingang eines > Steuergeräts geht Miss doch dort mal die Spannung bei verschiedenen Temperaturen. Und dann probier aus, diese Spannung mit einem Labornetzteil dort einzuspeisen. Wenn das klappt bist du einen großen Schritt weiter.
Was genau soll das bringen? Du willst einen temperaturabhängigen Widerstand durch einen Pseudo-Widerstand ersetzen? Natürlich kannst Du den Widerstand von einem µP (A/D-Wandler) auswerten lassen, um das Ergebnis von einem digitalen Widerstand simulieren zu lassen. Der Weg dahin ist aber bestenfalls mittelprächtig. Am Ende benötigst Du einen einstellbaren Widerstand, der mindestens den gesamten Widerstandsbereich des NTC abbilden kann. Oder als Krücke zwischen Hilfswiderständen. Da letztere meist seriell, mittels I²C oder so gesteuert werden, ist an dieser Stelle eine optische Entkopplung möglich - aber zu welchem Aufwand? Ob digitale Widerstände Deine Wunschspannung und –auflösung mögen, weiß ich nicht.
Das war schon einmal wertvoller Input. Was soll das bringen? Nun, es geht darum, die Kennlinie des Temperatursensors für verschiedene Bedingungen wählen zu können. Der NTC steuert die Warmlaufanfettung eines Oldtimer Motors, jedoch tut er das nicht in allen Betriebspunkten ideal. Es gibt oder gab auch Zusatzsteuergeräte, die bei Fahrzeugen ohne Lambdaregelung an diesem Temperatursensoreingang angeschlossen wurden, und über diesen Das Motorsteuergerät gemäß dem gemessenen Lambda eine Anfettung oder Abmagerung vornahmen. Leider weiß ich nicht WIE die das genau gemacht haben.
Zwischen NTC auslesen und Widerstand simulieren gibt es jede Menge Möglichkeiten die Kennlinie zu verbiegen oder auch Fehler einzubauen.
Was auch noch geht: LED und Fotowiderstand. Der Mikrocontroller steuert die LED über PWM und Tiefpass an, der Fotowiderstand ersetzt den NTC. Damit bist Du dann auch völlig potenzialfrei. Das ganze Konstrukt muss natürlich lichtdicht gekapselt sein und ist unter Umständen von Alterung und Temperaturabhängigkeit betroffen.
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Knut Ballhause schrieb: > Was auch noch geht: Motorpoti... ;-) Mit einem Stereopoti lässt sich der Wunschwiderstand dann recht gut reproduzieren. Siehe z.B. ebay 260778197270 oder ebay 291396574312
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Genau daran hab ich auch schon gedacht, ein Stereopoti mit Motor. Einen Kanal gleich für die Regelung benutzen, der andere ist mein Verstellbarer Widerstand. Gefällt mir nur nicht so gut, wegen Verschleiß/ist eine mechatronische Lösung. Die Idee mit dem Photowiderstand finde ich ziemlich cool. Mal sehen, ich müsste es schaffen, dass bei Solltemperatur 300Ohm schon +-40 Ohm erreicht werden. Dazu muss bestimmt eine Regelung her, aber das wäre ja kein großes Problem.
Es gibt LED/LDR Kombinationen fertig zu kaufen, als Optokoppler. Vielleicht möchte der TO auch einfach nur irgendetwas ein/aus schalten, was vorher temperaturabhängig mit dem NTC gemacht wurde. In diesem Fall kann vielleicht ganz banal ein digitaler Ausgang mit dem analogen Eingang der nachfolgenden Schaltung verbunden werden.
rbcn schrieb: > Dazu muss bestimmt eine Regelung her, aber das wäre ja kein großes > Problem. Oh, das denke ich schon, wenn die Potentialtrennung nötig ist. Und wenn sie nicht nötig ist, dann würde ich einfach eine Spannung an den Eingang geben. Das könnte man auch mit Potentialtrennung, dazu müsste nur ein wenig PWM über einen Optokoppler geschickt und aufbereitet werden... rbcn schrieb: > Ziel wäre etwas... Und warum bzw. wofür der ganze Aufwand? Was macht der gesamte Aufbau? Warum muss der Widerstand eingestellt werden?
Warum der Ganze Aufwand, schrieb ich bereits in der Antwort auf "Was soll das Ganze?" :-D Die man könnte ja 2x die gleiche LED+Photowiderstand Kombi aufbauen, die eine zur Regelung, die andere als Effektor. (Ok streng genommen ist das nicht ideal, aber wenn der Aufbau einmal Kalibriert ist, sollte es eigentlich einigermaßen passen) http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/183547-da-01-ml-FOTOWIDERSTAND_D996023___FW_150__de_en.pdf Ich hab ein Problem mit diesem Datenblatt: Was bedeuten die verschiedenen roten Kurven eines Typs? Sind das verschiedene "Untertypen"?
Wahrscheinlich gibt es z.B. die Typen: T 906021; T 906022; T 906023 und T 906024 oder D 996011; D 996012 und D 996013 Schreibweise nach eigenem Gusto.
Der wird noch am ehesten passen. Zur Beleuchtung wird eine superhelle 5mm LED empfohlen (>5000mcd@20mA), damit das Teil niederohmig genug wird. http://www.reichelt.de/LDR-07/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=10208&artnr=LDR+07&SEARCH=fotowiderstand
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Mit Eigenbauten im Rahmen von rückgekoppelten Optokopplern würde ich vorsichtig sein. Die haben nämlich eine mehr als "Dioden krumme" Übertragungskennlinie. Es gibt zwar integrierte Lösungen (integriert, gepaart), aber ich habe keine Ahnung was da an Genauigkeit über bleibt.
rbcn schrieb: > Ziel wäre etwas, was sich so verhält wie ein steuerbarer ohmscher > Widerstand im Bereich 300Ohm bis 10kOhm. Du kannst einen LDR nehmen, und diesen mit einer LED beleuchten. Das hätte zusätzlich den Vorteil der Potentialtrennung, aber den Nachteil, das du von so einer Vorrichtung erstmal die Kennlinie abnehmen müsstest, bevor du sie auf die wirkliche Welt loslässt.
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