Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mehrere (20) Signale auf Spannungs-Drops monitoren


von Stevil (Gast)


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Hallo zusammen,

für eine Laborprüfung müssen wir 20 Signale (=Spannungen) überwachen. 
Ich vermute mal, dass es sich hierbei um +12V...+14V-Signale handelt, 
welche in der Prüfung nicht unter einen bestimmten Pegel fallen dürfen. 
(Ich frage nur für die Kollegen aus dem Labor und habe selber keine 
detaillierten Kenntnisse)

Habt ihr eine Idee, womit ich kostengünstig so eine Anzahl von Signalen 
monitoren kann? Ich kenne zB Monitoren einer einzelnen Spannung mit der 
Pass/Fail-Funktion eines Oszi's, aber nicht bei der Anzahl von 
Leitungen.

Ist da ein Datenlogger eventuell die bessere/günstigere Option? Wir 
benötigen mindestens eine Auflösung von 1us/div, niedriger wäre 
wahrscheinlich sogar besser.

Ich bin da gerade ein wenig ratlos...

Gruß
Stevil

von stefan (Gast)


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Musst du wirklich den Verlauf als Graphen sehen so wie auf einem Oszi? 
Falls nicht, würde ich das einfach mit der entsprechenden Anzahl von 
Komparatoren machen. Alle anderen Lösungen, die ich mir vorstellen kann, 
werden deutlich teurer.

von Georg (Gast)


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Stevil schrieb:
> Wir
> benötigen mindestens eine Auflösung von 1us/div

Da fehlen (wie immer) ganz wesentliche Informationen: wielange (also 
wieviel) muss aufgezeichnet werden? Spannung (welche Genauigkeit) oder 
nur Ja/Nein? Darstellung in Echtzeit oder erst nachträglich?

Georg

von Georg (Gast)


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Nachtrag:

vielleicht genügt es ja, überhaupt nur festzuhalten, ob eine der 
Spannungen mal unter das Minimum gefallen ist? Das wäre um 
Grössenordnungen einfacher.

Georg

von Stevil (Gast)


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Da es sich um eine Laborprüfung handelt wird es - sehr wahrscheinlich - 
nur darum gehen zu sehen, ob es Spannungsdrops während der Prüfung gab 
und wenn ja bei welchem Signal.

Ich habe leider derzeit auch nicht mehr Informationen bzw. bekomme auch 
nur Häppchen und frage immer wieder nach.

von Stevil (Gast)


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Nachtrag: Ich kenne es aus EMV-Laboren, dass eine analoge Spannung per 
LWL aus der Kammer geführt wird und mittels Aufsatz am Oszi 
angeschlossen wird.

Dann wird ein Pegel eingestellt, sagen wir +7V, und es wird zyklisch 
geprüft, ob das Signal darüber war oder nicht. Das Oszi läuft dann im 
Pass/Fail-Measurement Modus.

Wenn alles gut läuft, dann steht am Ende etwas wie "7340 Passes, 0 
Fail".

Ich wüsste nur keine Lösung wie man das günstig für 20 Signale 
realisiert.

von stefan (Gast)


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Stevil schrieb:
> Dann wird ein Pegel eingestellt, sagen wir +7V, und es wird zyklisch
> geprüft, ob das Signal darüber war oder nicht. Das Oszi läuft dann im
> Pass/Fail-Measurement Modus.

Was ziemlich schlecht ist, weil das Scope frei läuft und zwischen zwei 
Aufzeichnungen immer etwas Zeit vergeht. In der Zeit ist man Blind für 
etwaige Ereignisse.

Wie gesagt: 20 Komparatoren, dahinter RS Flipflops. Sobald ein 
Komparator erkennt, dass eine Spannung das Minimum unterschritten hat, 
setzt er das Flipflop. Das kannst du dann mit einer LED anzeigen oder 
mit einer langsamen DAU auslesen oder oder oder.

von Stevil (Gast)


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Hi Stefan,

danke für Deine Anregungen. Das Problem ist, dass man dem Kunden kaum 
seine eigene Schaltung als Messmittel verkaufen kann.

Es sollte also schon ein richtiges Messmittel sein und keine eigene 
Schaltung.

von DAU Leser (Gast)


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stefan schrieb:
> mit einer langsamen DAU auslesen

Die Abkürzung DAU ist für dümmster anzunehmender User reserviert.
Im grammatikalischen Zusammenhang hier wäre es dann eine Userin.  ;-)
Soll das wirklich so sein?

von MaWin (Gast)


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Stevil schrieb:
> Habt ihr eine Idee, womit ich kostengünstig so eine Anzahl von Signalen
> monitoren kann?

Stevil schrieb:
> Es sollte also schon ein richtiges Messmittel sein und keine eigene
> Schaltung.

Also was jetzt, kostengünstig oder gekauft ?

Ein LabJack ist nicht so teuer und liefert die Daten per USB an einen 
Rechner der Auswerten kann, ob ein Signal unter eine bestimmte Spannung 
fällt.

Aber ist das schnell genug ? Dazu schreibst du NATÜRLICH nichts.

Unterspannungssensoren als IC sind schnell und machen aus dem 
Analogsignal ein Digitalsignal, das kann man dann latchen und auf welche 
Art von Anzeige auch immer geben.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Hallo Stevil,

Stevil schrieb:
> Es sollte also schon ein richtiges Messmittel sein und keine eigene
> Schaltung.
Ihr sucht also ein industriell gefertigtes Gerät? Nicht nur eine Lösung? 
Das ändert natürlich die Fragestellung erheblich! Aber so ist das, wenn 
man nur häppchenweise den vollständigen Katalog der Anforderungen 
erfährt. Anscheinend ist das aber nicht unbedingt deine Schuld.

Ob Datenlogger das können, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht. Ich gehöre 
zu denjenigen, die eigene Lösungen schaffen, aber weniger wissen, wo man 
sie kaufen kann. Von der Schaltungstechnik her scheint das ja nicht 
übermäßig komplex. Es muss offensichtlich nicht mal aufgezeichnet 
werden. Eine Aussage wie "Wir
benötigen mindestens eine Auflösung von 1us/div, niedriger wäre
wahrscheinlich sogar besser" deutet an, dass derjenige, der das sagt, 
von digitalisierten Signalen spricht, aber wozu unter diesen Umständen 
digitalisieren? Die 20 Drop-Signale (wie von Stefan beschrieben) müssen 
offensichtlich für einen übergeordneten Steuerrechner erfasst und 
übermittelt und anschließend für den nächsten Testlauf wieder gelöscht 
werden können. Dafür sollte im einfachsten Fall ein IC von FTDI reichen, 
damit hat man gleich noch eine USB-Schnittstelle dabei.

Was darf die Sache mit kosten, wenn sie in einem Gehäuse mit einem 
Firmenlogo als "keine eigene Schaltung "verkauft werden soll?

von Apotheker (Gast)


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Uwe Beis schrieb:
> Spannungs-Drops

...ist gelutscht!

von Georg (Gast)


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Uwe Beis schrieb:
> Was darf die Sache mit kosten

So wie der TO (oder seine Kollegen) die Sache sieht, muss man eher 
fragen, was es denn mindestens kosten muss, damit es von den Kunden als 
Lösung auch akzeptiert wird. Aber wir sind ja flexibel in unseren 
Preisvorstellungen und lassen mit uns reden wenn wir zu billig sind.

Georg

von Uwe B. (uwe_beis)


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Stevil schrieb:
> Wir benötigen mindestens eine Auflösung von 1us/div, niedriger wäre
> wahrscheinlich sogar besser.

MaWin schrieb:
> Aber ist das schnell genug ? Dazu schreibst du NATÜRLICH nichts.

Stimmt, ich habe "eine Auflösung von 1us/div" mit Abtastrate 
verwechselt. Mit analogen Komparatoren wären auch 
Ansprechgeschwindigkeiten, die sehr vielen Samples pro Division 
entsprechen, möglich. Wenn man aufzeichnen will, dann haben wir aber 
schon Abtastraten im Bereich 10 - 200 MHz x 20 Kanäle.

von mse2 (Gast)


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Georg schrieb:
> Uwe Beis schrieb:
>> Was darf die Sache mit kosten
>
> So wie der TO (oder seine Kollegen) die Sache sieht, muss man eher
> fragen, was es denn mindestens kosten muss, damit es von den Kunden als
> Lösung auch akzeptiert wird. Aber wir sind ja flexibel in unseren
> Preisvorstellungen und lassen mit uns reden wenn wir zu billig sind.
Einerseits liest sich das so, andererseits steht im Eröffnungspost das 
Wort 'kostengünstig'.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Ich muss mich mal selbst zitieren:
> Eine Aussage wie "Wir
> benötigen mindestens eine Auflösung von 1us/div, niedriger wäre
> wahrscheinlich sogar besser" deutet an, dass derjenige, der das sagt,
> von digitalisierten Signalen spricht, aber wozu unter diesen Umständen
> digitalisieren?
Ich vermute, die "Kollegen vom Labor" (kleine Spitze) kennen keine 
andere Art der Signalverarbeitung, als alles zu digitalisieren, in den 
PC einzulesen und dort zu entscheiden, ob es einen Spannungseinbruch 
gegeben hat. Ziemlich ambitioniert, wenn man die 1us/div ernst nimmt und 
die dabei entstehenden Abtastraten ansetzt. Und wahrscheinlich ziemlich 
überflüssig. Geschätzt ca. 2 GByte/s statt einige Bit/s in den PC 
schaufeln und auswerten.

von hauspapa (Gast)


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Wenn Du keine 20 Oszis hinstellen kannst wird dir wohl nichts anderes 
als basteln übrig bleiben.

Das "UCD9081 Power Supply Sequencer and Monitor EVM" von Texas 
Instruments währe evtl einen Blick wert. Änliches gibt es auch von 
anderen Herstellern.

Viel Erfolg
Hauspapa

von stefan (Gast)


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DAU Leser schrieb:
> Die Abkürzung DAU ist für dümmster anzunehmender User reserviert.

Ich meinte eine Data Acquisition Unit - richtigerweise DAQ abgekürzt. 
Aber ich bin mir sicher, die 20 LEDs könnte sich auch ein DAU anschauen 
;)

Stevil schrieb:
> Es sollte also schon ein richtiges Messmittel sein und keine eigene
> Schaltung.

Das ist natürlich was anderes. "Kostengünstig" und "richtiges 
Messmittel" beißt sich halt irgendwie. Da kannst du die ganzen bastel / 
billig USB-Scopes und Data Logger auch vergessen, weil nicht kalibriert 
usw. Mir fällt da nur eine schnelle DAQ ein. NI hat sowas im Programm. 
Das ist aber echt mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

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