Es wimmert hier nach Experten für die Temperatur-Messgeräte, viele haben reichlich Erfahrung aus der Praxis, deswegen denke ich es könnte mich weiterbringen hier mein Problem zu posten und Euere Meinung zu erfragen. Es geht um ein Thermometer eingebaut im einem Küchen-Gerät, das ich privat serienreif entwickle. Die Randbedingungen für den Thermometer sind folgende: -Temperatur-Bereich, der zu messen ist: 10 bis 100°C -angestrebte Genauigkeit im Bereich 50 bis 92°C von ca. +/-1,5°C, im restlichem Bereich +/-2,5°C -Spannungsversorgung über Netzteil mit 7 V oder 12 V. -gemessene Werte sollen auf dem Display des Messgerätes durch digitale Ziffern angezeigt werden (2x7-Segment). -Das Messgerät hat vorgegebenen Form und ist im Gerät-Gehäuse mit 2 Schraubchen befestigt -geschätzte benötigte Stückzahl 5000/Jahr -Den Sensor habe ich vorerst als NTC gewählt. Er ist günstig, wird im Edelstahl-Rörchen D=4mm angeboten was mir geometrisch passt. Der Sensor ist über eine Trennstelle (Connector) mit einem zwischengeschalteten Spiralkabel (300mm) verbunden, der wiederum mit Messgerät über einen Connector verbunden ist. Ich überlege die Sensoren in China zu kaufen und den Messgerät hier entwickeln lassen und dann irgendwo fertigen zu lassen. Für mich sind aber genau die Messgerätkosten die ich in die die Gerät-Kalkulation includieren möchte aktuell im Dunklen. Ich möchte schon am Anfang keinen Flaschen Weg einschlagen. Meine Fragen: 1. Kann man so ein Messgerät für NTC Sensor zu Kosten unter 4,50 euro industriell herstellen lassen? 2. Reichen für die Herstellung ein Schaltplan und Layout aus, oder benötigt der Hersteller eventuell weitere Unterlagen bzw. Pläne? 3. Führen die Hersteller der Messgeräte die Kalibrierung auf die von mir bereitgestellten Sensoren selber durch oder muss ich das übernehmen? Wie kostenspielig kann so ein Kalibrier-Prozess werden? Muss jeder einzelne Paar (Sensor + Messgerät) kalibriert werden? 4. Gibt es als alternative digitale Sensoren mit einfacher Elektronik die in -Schutz-Rohr D=4mm passen würden? DS18B20 in TO92 passt nicht. Vielen Dank voraus!
ipman schrieb: > -angestrebte Genauigkeit im Bereich 50 bis 92°C von ca. +/-1,5°C, im > restlichem Bereich +/-2,5°C das ist genauer als die üblichen günstigen china-sensoren von haus aus. entweder teurere sensoren nehmen oder kalibrieren. > -gemessene Werte sollen auf dem Display des Messgerätes durch digitale > Ziffern angezeigt werden (2x7-Segment). was für ne technologie? LED oder LCD? > -geschätzte benötigte Stückzahl 5000/Jahr Deine Fragen zeigen, dass Du noch nicht viel Erfahrung mit Design-to-Manufacture hast. Da würde ich erst mal ne kleine Null-Serie, Zeit diese zu testen und dann eine weitere Revision einplanen. Wenn Du die Null-Serie hast und die läuft sprichst Du mal mit den Vertrieblern von mehreren Bestückern. > 1. Kann man so ein Messgerät für NTC Sensor zu Kosten unter 4,50 euro > industriell herstellen lassen? Inkl. Gehäuse oder zzgl. Gehäuse und Einbau? Das Gehäuse macht bei sowas oft den Löwenanteil aus. An wesentlichen Teilen hast Du hier nur 2 Buchsen (Stromversorgung und Sensor), nen sehr einfachen Mikrocontroller und die Anzeige. Ich denke wenn Du da ein ordentliches Design machst sollten die 4,50 EUR / Stück ohne Gehäuse schon realistisch sein. Wenn man es klug anstellt sollten die bei der Stückzahl auch zu unterbieten sein. Normal gilt desto mehr SMD und desto weniger Bestückungsseiten zu löten desto billiger. > 2. Reichen für die Herstellung ein Schaltplan und Layout aus, oder > benötigt der Hersteller eventuell weitere Unterlagen bzw. Pläne? Schaltplan? Was will der Hersteller damit? Materialliste (BOM), Layout, Bestückungsplan (welches Teil kommt in welcher Orientierung wohin) und ein Muster für die AOI braucht er. Wenn Du den Hersteller auch noch Programmierung und Test machen lassen willst braucht er noch die Firmware-Files und ein Testprogramm für seine Testautomaten. Oder ein Test-Jig wenn er es von Hand macht. > 3. Führen die Hersteller der Messgeräte die Kalibrierung auf die von mir > bereitgestellten Sensoren selber durch oder muss ich das übernehmen? Wie > kostenspielig kann so ein Kalibrier-Prozess werden? Muss jeder einzelne > Paar (Sensor + Messgerät) kalibriert werden? Du brauchst jemanden mit einem Kalibrierofen der das für Dich macht. Vermutlich gibt es Bestücker die sowas haben, schränkt aber Deine Auswahl bei den Lieferanten ein. Ich würde mir gut überlegen ob Du nicht auf etwas Genauigkeit verzichten kannst und Dir das Kalibrieren sparen. Das wird vermutlich teurer als die 4,50 EUR pro Stück.
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Sorge einfach dafür, daß in dein Gerät ein fertiges Modul passt und kaufe http://www.ebay.de/itm/Digital-LED-30c-70c-Thermometer-12v-car-Temperature-Temperaturanzeige-Meter-/271735718772 ipman schrieb: > 1. Kann man so ein Messgerät für NTC Sensor zu Kosten unter 4,50 euro > industriell herstellen lassen? Ja, bei Auftragslosen von 5000, allerdings ohne Entwicklungskosten und ohne spezielle Kunststoffformteile. > 2. Reichen für die Herstellung ein Schaltplan und Layout aus, oder > benötigt der Hersteller eventuell weitere Unterlagen bzw. Pläne? Zumindest das Programm für den sicher verbauten uC. > 3. Führen die Hersteller der Messgeräte die Kalibrierung auf die von mir > bereitgestellten Sensoren selber durch oder muss ich das übernehmen? Wie > kostenspielig kann so ein Kalibrier-Prozess werden? Muss jeder einzelne > Paar (Sensor + Messgerät) kalibriert werden? Vergiss Kalibrierung. Bau es so, daß es nicht kalibriert werden muss. Zumindest nicht mit mehr als 1 Punkt. Das könnte das Modul nämlich selbst machen: Man sorgt einfach dafür, daß es beim ersten Einschalten lange genug in einer Halle mit konstanter Temperatur lag, und es programmiert sich selbst auf den gemessenen Widerstandwert. > 4. Gibt es als alternative digitale Sensoren mit einfacher Elektronik > die in -Schutz-Rohr D=4mm passen würden? DS18B20 in TO92 passt nicht. Vermutlich nicht zu dem notwendigen Preis. Mach halt dein Rohr 1mm grösser.
MaWin schrieb: > Sorge einfach dafür, daß in dein Gerät ein fertiges Modul passt und > kaufe > Ebay-Artikel Nr. 271735718772 Ich hoffe, daß ich niemals für die Firma für die du arbeitest einen Auftrag erstelle, denn wer so fehlerhaft nicht mal die Beschreibung liest, den kann man als Arbeitskraft nicht brauchen.
ipman schrieb: > Es wimmert hier nach Experten ... Experten wimmern nicht, eher die Fragensteller :)
Bei so was ist fraglich ob smd billiger ist. Preis für Platine und Bauelemente ohne Sensor und Kabel ca 3-5 Euro. Programmierung , Funktionsprüfung ist ca 12 cent Inkl 1pt Kalibrierung , Klimakammer sind wahrscheinlich 24 cent. Technische Möglichkeiten des Fertiger sollten aber bekannt sein. Wenn funktionspruefung und oder Klimakammer extern gemacht werden kommen ca 6ct noch dazu.
Danke an Alle für die Infos, insbesondere über die Kalibrierungspreise. Sehr interessant. Fertiges Modul (Panelmeter) passt mir designtechnisch leider nicht. Deswegen muss ich wahrscheinlich ein eigenes Messgerät bauen. Die Hersteller von Haushaltprodukten machen es doch genau so. Zur Illustration füge ich noch ein Bild von der Platine hinzu, welche in mein Küchengerät-Gehäuse passen würde. Anschlüsse für Stromversorgung und Temperatursensor würden auf der Rückseite der Platine liegen. Jetzt ist aber die große Frage: sind die Maße (Breite und Höhe) der Platine ausreichend um alle benötigten elektronischen Bauteile zu integrieren? Würde mich ausserdem echt interessieren, wie viel solche Entwicklung von dem Messgerät kosten würde.
In den 3 -5 Euro (MwSt excl) dürfte die Entwicklung inkl. sein. Bestückung ca 46 cent, Bauteilpreis ca 1.80 , platine 70 cent, Entwicklung 1Euro um einige Hausnummern zu nennen plus im vorigen post genannte Preise. Platz ist reichlich vorhanden.
Hallo, bei NTC brauchst Du schon sehr eng tolerierte Sensoren um ohne Abgleich auszukommen. Alternativ käme ein als Diode geschalteter Transistor mit 2 umschaltbaren "Stromquellen" in Betracht. Damit lassen sich ohne Abgleich Genauigkeiten von ca 1 Grad erzielen. Meßprinzip siehe Datenblatt MAX6654. Es gab auch mal eine Elektor-Schaltung zum Thema. Gruß Anja
Anja schrieb: > Alternativ käme ein als Diode geschalteter Transistor mit 2 > umschaltbaren "Stromquellen" in Betracht. Damit lassen sich ohne > Abgleich Genauigkeiten von ca 1 Grad erzielen. Hallo Anja, danke für dein Tipp. Ich denke es spricht aktuell nichts dagegen auch diese Variante in Betracht zu ziehen. Ein Transistor im SOT23 Gehäuse würde sogar in Schutzrohr D=4mm passen. Die Schaltung sollte als Prototyp aufgebaut werden um experimentell festzustellen was am Ende als Messfehler rauskommt. (Trennstelle, Kabellänge, Layout, Noise, spielen hier vermutlich auch eine Rolle) Anja schrieb: > Es gab auch mal eine Elektor-Schaltung zum Thema. Könntest du ein bisschen konkreter werden, z.B. Jahr/Monat Ausgabe? Ich könnte es bei elektor.de nicht finden. Danke!
ipman schrieb: > Könntest du ein bisschen konkreter werden, z.B. Jahr/Monat Ausgabe? Ich > könnte es bei elektor.de nicht finden. Danke! z.B. "dynamischer Temperaturmesser" Elektor 1/93 Gruß Anja
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