Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Elektrotechnik/Elektronik - Personaldienstleister überholen Industrie


von Heiner der Weiner (Gast)


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von Matthias (Gast)


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Aus dem Link:

> Eine Analyse des Stellenangebots in den Top-20 deutschen Großstädten zeigt
> ein ernüchterndes Bild für Jobsuchende im Elektronikbereich. Insgesamt ist
> nur in einem Drittel aller Stellenangebote für Elektronikjobs eine dieser
> Großstädte als Einsatzort angegeben.

Das kann ich bestätigen. Vergleichsweise viele Arbeitsplätze der 
Elektro-/Elektronikindustrie sind entweder in München, Stuttgart oder 
Kuhkäffern. Dazwischen gibt' (fast) nix.
Hier auf dem Land war das Eigenheim zwar vergleichsweise günstig, aber 
obwohl ich selbst in einem Dorf mit nur 4.000 Einwohnern aufgewachsen 
bin, wäre ich lieber in meiner Unistadt geblieben. Man kann halt nicht 
alles haben.

von Paul B. (paul_baumann)


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>Personaldienstleister überholen Industrie

Es wird überall überholt -auch auf der falschen Seite:
https://www.youtube.com/watch?v=aAaGRP4XnlI

MfG Paul

von Marx W. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
>>Personaldienstleister überholen Industrie
>
> Es wird überall überholt -auch auf der falschen Seite:
> Youtube-Video "Fernbus überholt auf Standstreifen"
>
> MfG Paul

Die Lernen das auch noch!

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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aus obigem Link:

Adecco Stellenindex in Deutschland: Stellenangebote im Bereich 
Elektronik/Elektrotechnik von Februar 2014 bis März 2015. Mit 36.800 
Anzeigen boten die Vermittler von Arbeitskräften 41 Prozent aller 
Positionen im Elektronikbereich an. Nur auf Platz zwei steht die 
Industrie mit 19.000 offenen Stellen.

Nur stehen hinter den 36.800 Anzeigen von Vermittlern niemals 36.800 
tatsächlich offene Stellen.
Ursachen:
Anfrage eines Kunden mit echter Stelle an mehrere Vermittler
Stellenangebote der Vermittler, um Frischfleisch für die Vermittlung zu 
haben

von Pandur S. (jetztnicht)


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Personaldiesntleister kommunizieren alles als vermittelbar, auch wenn 
die effektiven Chancen Null sind. Einer zeigt sich auch interessiert 
trotz meinem Gehaltwunsch von 150k. Ich wollte dann leider nicht so weit 
reisen... Wichtig ist, sie haben was auf ihrer Liste.

von Rick M. (rick-nrw)


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Jetzt Nicht schrieb:
> Einer zeigt sich auch interessiert
> trotz meinem Gehaltwunsch von 150k. Ich wollte dann leider nicht so weit
> reisen...

Wie weit, bzw. wo wäre das für 150k-Euro? gewesen?

von Reinhard #. (gruebler)


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Paul Baumann schrieb:
> Es wird überall überholt -auch auf der falschen Seite:
> Youtube-Video "Fernbus überholt auf Standstreifen"
>
> MfG Paul

Wieso auf der falschen Seite?
Das ist die Busspur auf der Autobahn.

von Antimedial (Gast)


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Der Artikel sagt einfach nur aus, dass Personaldienstleister 
überdurchschnittlich viel Werbung machen.

Wie wurde denn die Studie erstellt? Vermutlich wurden einfach die Daten 
von den üblichen Jobportalen analysiert. Dass man dort nur 
Personaldienstleister sucht und Stellenangebote von anderen Firmen wo 
anders suchen muss, weiß doch inzwischen echt jedes Kind.

Die Studie ist also völliger Humbug.

Matthias schrieb:
> Aus dem Link:
>
>> Eine Analyse des Stellenangebots in den Top-20 deutschen Großstädten zeigt
>> ein ernüchterndes Bild für Jobsuchende im Elektronikbereich. Insgesamt ist
>> nur in einem Drittel aller Stellenangebote für Elektronikjobs eine dieser
>> Großstädte als Einsatzort angegeben.
>
> Das kann ich bestätigen. Vergleichsweise viele Arbeitsplätze der
> Elektro-/Elektronikindustrie sind entweder in München, Stuttgart oder
> Kuhkäffern. Dazwischen gibt' (fast) nix.

Das stimmt so auch nicht ganz. Was stimmt ist, dass die 
Automobilindustrie in diesen Großräumen konzentriert ist. Allerdings 
sind Personaldienstleister eben fast ausschließlich in dieser Branche 
unterwegs. Wenn man dann nur Dienstleisterstellen analysiert, findet man 
natürlich auch nur diese Großräume. Wenn man z.B. in der 
Industrietechnik sucht, muss man sich von Jobportalen und Dienstleistern 
lösen, und plötzlich findet man quer über Deutschland verteilt Stellen. 
Wobei hier natürlich auch die Konzentration auf Süddeutschland liegt.

von Käptn Knallfrosch (Gast)


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Antimedial schrieb:

> Wenn man z.B. in der
> Industrietechnik sucht, muss man sich von Jobportalen und Dienstleistern
> lösen,

Und wie kommst Du dann an die Stellenangebote? In Tageszeitungen findest 
Du doch auch nur noch Dienstleister.
Klinkenputzen? Da winkt doch immer schon der Pfördner ab.

> und plötzlich findet man quer über Deutschland verteilt Stellen.
> Wobei hier natürlich auch die Konzentration auf Süddeutschland liegt.

Diese Firmen treten aber im allgemeinen dann auch als Dienstleister auf.
Abgesehen davon, wer am Dienstleister vorbei Arbeitskräfte sucht, will 
sowieso nur die Creme de la Creme. Für Otto Normalverbraucher also 
unerreichbar.

Und für über 45 gibt es sowieso nur noch befristete Stellen.

von Autor (Gast)


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Käptn Knallfrosch schrieb:
> Und wie kommst Du dann an die Stellenangebote? In Tageszeitungen findest
> Du doch auch nur noch Dienstleister.
> Klinkenputzen? Da winkt doch immer schon der Pfördner ab.

Man muss eben seine Branche und dadurch die entsprechenden Player 
kennen...
Ist doch keine große Sache. Hab mich noch nie auf Jobportalen umgesehen 
- immer direkt bei den entsprechenden global Playern beworben.

von Käptn Knallfrosch (Gast)


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Autor schrieb:
> Man muss eben seine Branche und dadurch die entsprechenden Player
> kennen...

Ich suche Branchenübergreifend. Wenn ich bei einer Branche bliebe, würde 
ich überhaupt nur alle 5 Jahre ein einigermassen passendes Jobangebot 
finden.

> Ist doch keine große Sache. Hab mich noch nie auf Jobportalen umgesehen
> - immer direkt bei den entsprechenden global Playern beworben.

"global Player" suchen auch nur die besten. Als Otto Normalverbraucher, 
oder halt Käptn Knallfrosch bin ich aber auf "Hinterhoffirmen" 
angewiesen. da von gibt es eh zu wenige.

Vorschläge wie oben sind nur für Eliten interessant und gehen an meinem 
Bedarf (und dem der Mehrheit) vorbei.

von Antimedial (Gast)


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Käptn Knallfrosch schrieb:
> Und wie kommst Du dann an die Stellenangebote? In Tageszeitungen findest
> Du doch auch nur noch Dienstleister.
> Klinkenputzen? Da winkt doch immer schon der Pfördner ab.

Schon mal etwas vom Internet gehört? Es soll wirklich Firmen geben, die 
Homepages haben. Und da findet man auf wundersame Weise auch 
Stellenangebote.

Käptn Knallfrosch schrieb:
> Diese Firmen treten aber im allgemeinen dann auch als Dienstleister auf.
> Abgesehen davon, wer am Dienstleister vorbei Arbeitskräfte sucht, will
> sowieso nur die Creme de la Creme. Für Otto Normalverbraucher also
> unerreichbar.

So einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen, selbst 
hier nicht.

Das kommt wohl davon, wenn man außer Daimler, Porsche und BMW keine 
anderen Firmen kennt.

Käptn Knallfrosch schrieb:
> Und für über 45 gibt es sowieso nur noch befristete Stellen.

So ein Quatsch. Befristete Stellen sind im Ingenieursbereich außerhalb 
des öffentlichen Dienstes eine völlige Ausnahme.

Käptn Knallfrosch schrieb:
> "global Player" suchen auch nur die besten. Als Otto Normalverbraucher,
> oder halt Käptn Knallfrosch bin ich aber auf "Hinterhoffirmen"
> angewiesen. da von gibt es eh zu wenige.

Beide Aussagen sind Unfug. Es gibt eine riesige Anzahl an kleinere und 
mittlere Firmen, die einen großen Bedarf an Ingenieuren haben.

Richtig ist, dass man schon ein bisschen etwas können muss. Als 
Nichtskönner hat man schlechte Karten.

Käptn Knallfrosch schrieb:
> Vorschläge wie oben sind nur für Eliten interessant und gehen an meinem
> Bedarf (und dem der Mehrheit) vorbei.

Allein durch abgeschlossenes Studium gehört man fast automatisch zu 
dieser Elite. Ein bisschen was muss man noch daraus machen, aber der 
Abstand ist nicht mehr so weit.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Käptn Knallfrosch schrieb:
>> Und für über 45 gibt es sowieso nur noch befristete Stellen.
>
> So ein Quatsch. Befristete Stellen sind im Ingenieursbereich außerhalb
> des öffentlichen Dienstes eine völlige Ausnahme.

Stimmt, hllft bei Dienstleistern aber wenig, da gibt es recht fix die 
betriebsbedingte Kündigung bzw. einen alternativen Aufhebungsvertrag.

Antimedial schrieb:
> Käptn Knallfrosch schrieb:
>> Und wie kommst Du dann an die Stellenangebote? In Tageszeitungen findest
>> Du doch auch nur noch Dienstleister.
>> Klinkenputzen? Da winkt doch immer schon der Pfördner ab.
>
> Schon mal etwas vom Internet gehört? Es soll wirklich Firmen geben, die
> Homepages haben. Und da findet man auf wundersame Weise auch
> Stellenangebote.

Jau, die gibt es! Die Stellenangebote sind aber oft spärlich.

Antimedial schrieb:
> Käptn Knallfrosch schrieb:
>> "global Player" suchen auch nur die besten. Als Otto Normalverbraucher,
>> oder halt Käptn Knallfrosch bin ich aber auf "Hinterhoffirmen"
>> angewiesen. da von gibt es eh zu wenige.
>
> Beide Aussagen sind Unfug. Es gibt eine riesige Anzahl an kleinere und
> mittlere Firmen, die einen großen Bedarf an Ingenieuren haben.
>
> Richtig ist, dass man schon ein bisschen etwas können muss. Als
> Nichtskönner hat man schlechte Karten.

Viele kennen wirklich nur die ganz ganz großen, die haben aber die freie 
Auswahl an den Besten. Da laufen aber auch ein paar ganz große 
Psychopathen rum, dann lieber etwas kleiner.

Nur der Bedarf an Ingenieuren ist selbst bei kleinen und mittleren 
Firmen nicht unbedingt groß.
Das man etwas können muss, steht außer Frage.

Wobei wir wieder bei dem Thema Fachkräftemangel wären:
Wer bewirbt sich bei einer kleinen Firma (50 Mitarbeiter) am Arsch der 
Welt? Auch dieser kann schön sein, der Arsch.

Sicher nicht die TOP-Kandidaten, die auch bei Daimler, BMW und Porsche 
eine sehr gute Chance hätten.

Antimedial schrieb:
> Käptn Knallfrosch schrieb:
>> Vorschläge wie oben sind nur für Eliten interessant und gehen an meinem
>> Bedarf (und dem der Mehrheit) vorbei.
>
> Allein durch abgeschlossenes Studium gehört man fast automatisch zu
> dieser Elite. Ein bisschen was muss man noch daraus machen, aber der
> Abstand ist nicht mehr so weit.

Oh Gott! Elite! Elite ist eine geschlossene Gruppe, in die niemand so 
schnell hineinkommt. Schon gar nicht durch ein erfolgreich 
abgeschlossenes Studium,
eher durch reichlich Vitamin B.

von Antimedial (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Stimmt, hllft bei Dienstleistern aber wenig, da gibt es recht fix die
> betriebsbedingte Kündigung bzw. einen alternativen Aufhebungsvertrag.

Bei Dienstleistern sind immer noch die allerwenigsten Ingenieure 
beschäftigt. Die meisten haben immer noch eine reguläre und unbefristete 
Stelle in einem ganz normalen Unternehmen.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Jau, die gibt es! Die Stellenangebote sind aber oft spärlich.

Nein, die gibt es wie Sand am Meer. Man muss nur mal mit offenen Augen 
durch die Welt gehen. Ich finde kaum noch einen Mittelständler, der 
keine Ingenieursstellen ausgeschrieben hat.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Viele kennen wirklich nur die ganz ganz großen, die haben aber die freie
> Auswahl an den Besten. Da laufen aber auch ein paar ganz große
> Psychopathen rum, dann lieber etwas kleiner.

Und daran kann man nichts machen? Selbst der dümmste Ingenieur wird doch 
in der Lage sein, Firmen zu finden die nicht BMW und Audi heißen.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Nur der Bedarf an Ingenieuren ist selbst bei kleinen und mittleren
> Firmen nicht unbedingt groß.
> Das man etwas können muss, steht außer Frage.

Doch, der Bedarf ist sogar riesig.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Wobei wir wieder bei dem Thema Fachkräftemangel wären:
> Wer bewirbt sich bei einer kleinen Firma (50 Mitarbeiter) am Arsch der
> Welt? Auch dieser kann schön sein, der Arsch.
>
> Sicher nicht die TOP-Kandidaten, die auch bei Daimler, BMW und Porsche
> eine sehr gute Chance hätten.

Da ist was dran. Deswegen hat man als mittelmäßiger Ingenieur auch sehr 
gute Karten.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Oh Gott! Elite! Elite ist eine geschlossene Gruppe, in die niemand so
> schnell hineinkommt. Schon gar nicht durch ein erfolgreich
> abgeschlossenes Studium,
> eher durch reichlich Vitamin B.

Wo wir wieder beim Thema Vitamin B wären. Das ist in aller Regel nicht 
gottgegeben. Das kann und muss man sich erarbeiten.

Der Witz ist aber, dass man als Ingenieur auch völlig ohne Vitamin B 
recht weit kommt oder allein durch fachliches Können automatisch 
ausreichend Vitamin B bekommt, ohne dass man das von den Nerds so 
verhasste Netzwerken betreiben muss.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Wo wir wieder beim Thema Vitamin B wären. Das ist in aller Regel nicht
> gottgegeben. Das kann und muss man sich erarbeiten.

Jaein!
Um sich dieses Vitamin B. zu erarbeiten bedarf es einer Arbeit.


Antimedial schrieb:
> MoD - Master of Desaster schrieb:
>> Nur der Bedarf an Ingenieuren ist selbst bei kleinen und mittleren
>> Firmen nicht unbedingt groß.
>> Das man etwas können muss, steht außer Frage.
>
> Doch, der Bedarf ist sogar riesig

Wo?

Beim Thema Fachkräftemangel habe ich in mehreren Foren, u.a. hier mal 
nachgefragt:
Wo sind die Unternehmen, die händeringend Ingenieure suchen und keine 
finden?

Ernsthafte Meldungen gleich NULL.

Lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

von Werkstudent (Gast)


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Also falls es Richtung hardwarenahe Softwareentwicklung gehen soll sucht 
die Firma wo ich aktuell Werkstudent will viel (Standort: Stuttgart, 
Stellen für Elektroingenieure und Informatiker), eine HR-Kampagne läuft 
auch. Ich geb aber zu dass die Firma (1200Mann) eher unbekannt ist. 
Stellt Software und dazugehörige Messgeräte für CAN... her (Firma ist 
KEIN Personaldienstleister oder sowas wie Brunel/Ferchau ...).

Naja immerhin stand in einem anderen Beitrag die Dienstleister bekommen 
Angst vor Regulierung, sind aber selbst Schuld (die haben ja die 
Gesetzeslücken schön ausnützen können => irgendwann kommt die 
Gegenreaktion): 
http://www.elektroniknet.de/karriere/arbeitswelt/artikel/118038/

von N. N. (clancy688)


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Werkstudent schrieb:
> Also falls es Richtung hardwarenahe Softwareentwicklung gehen soll sucht
> die Firma wo ich aktuell Werkstudent will viel (Standort: Stuttgart,
> Stellen für Elektroingenieure und Informatiker), eine HR-Kampagne läuft
> auch. Ich geb aber zu dass die Firma (1200Mann) eher unbekannt ist.
> Stellt Software und dazugehörige Messgeräte für CAN... her (Firma ist
> KEIN Personaldienstleister oder sowas wie Brunel/Ferchau ...).

Vector Informatik?

von Werkstudent (Gast)


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Ja, wieso?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Werkstudent schrieb:
> Ja, wieso?

Weil die ein Dienstleister sind!

von N. N. (clancy688)


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Hab mich nur gewundert warum du so genaue Angaben machst, aber trotzdem 
den Namen nicht nennst. :D

Und war dann neugierig, ob's vielleicht doch eine andere Firma mit dem 
Profil gibt. ;)

Edit: Hier geht's aber um Personaldienstleister... das sind vielleicht 
Entwicklungsdienstleister. Aber bis auf die großen OEMs ist ohnehin 
eigentlich alles andere entweder Personal- oder 
Entwicklungsdienstleister...

: Bearbeitet durch User
von Werkstudent (Gast)


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Also die haben ein großes Produktsortiment, kein ANÜ. Aber dass die OEMs 
beliefern ist eigentlich klar (übrigens nicht nur Automotive). Das es 
Support gibt ist selbstverständlich, aber die Firma selbst stellt 
Produkte her und vertreibt sie. Ich glaub es gibt ein Tochterunternehmen 
das Beratung anbietet.

von Colonel (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Beim Thema Fachkräftemangel habe ich in mehreren Foren, u.a. hier mal
> nachgefragt:
> Wo sind die Unternehmen, die händeringend Ingenieure suchen und keine
> finden?
>
> Ernsthafte Meldungen gleich NULL.

Das ist Antimedials immer gleiches Geschwätz, einfach ignorieren.
Gerade die kleineren Unternehmen haben oft mehrere Jahre keinen Bedarf, 
jedenfalls wenn man den Stellenanzeigen auf ihren Firmenwebseiten nach 
urteilen kann. Nur Azubis werden gesucht. Bebachte das schon seit 2010, 
andere Jobs werden aber auch nicht häufig gesucht, jedoch ab und zu mal 
ein Facharbeiter.
Ich denke, das meiste geht im Ingenieurbereich heute über 
Initiativbewerbungen und wenn man mal Glück als Bewerber hat, passt es 
zufälligerweise. Das heißt aber auch, dass es selbst bei kleinen Firmen 
nicht im Ansatz einen Mangel gibt, der auf zu wenige geeignete Bewerber 
zurückzuführen wäre.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Cha-woma M. schrieb:
> Werkstudent schrieb:
>> Ja, wieso?
>
> Weil die ein Dienstleister sind!

Den Unterschied zwischen Zulieferer und Dienstleister kennst du aber?

von Werkstudent (Gast)


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Die Firma ist Lieferant von Messtechnik zur Busanalyse 
(Software+Hardware). Also kein Dienstleister.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Jaein!
> Um sich dieses Vitamin B. zu erarbeiten bedarf es einer Arbeit.

Oh mein Gott, man muss mal etwas tun! Das darf doch nicht sein, mir muss 
doch alles in die Hände fallen.

Meine Güte, auf welch hohem Niveau ihr jammert...

Rick McGlenn schrieb:
> Wo sind die Unternehmen, die händeringend Ingenieure suchen und keine
> finden?
>
> Ernsthafte Meldungen gleich NULL.
>
> Lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Ich werde sicherlich keine Stellenanzeigen hier posten. Die würden hier 
sowieso nur zerrissen werden, von wegen Fake-Anzeigen und so. Außerdem, 
wieso sollte ich mir die Mühe machen?

Lu Ru schrieb:
> Aber bis auf die großen OEMs ist ohnehin
> eigentlich alles andere entweder Personal- oder
> Entwicklungsdienstleister...

Also als Ingenieur kann man nicht ernsthaft ein solch eingeschränktes 
Weltbild haben. Noch einmal für die letzten Lernbefreiten: Es gibt neben 
Automotive noch viele andere Welten für Ingenieure! Automotive ist noch 
nicht einmal der größte Bereich in Deutschland. Schade, dass man das so 
oft wiederholen muss. Manche werden es wohl nie kapieren.

Davon abgesehen stimmt die Aussage noch nicht einmal im 
Automotivebereich.

Colonel schrieb:
> Gerade die kleineren Unternehmen haben oft mehrere Jahre keinen Bedarf,
> jedenfalls wenn man den Stellenanzeigen auf ihren Firmenwebseiten nach
> urteilen kann. Nur Azubis werden gesucht.

Ich wiederhole mich, aber trotzdem: Ich finde kaum einen Mittelständler, 
der nicht Personal sucht. Dabei geht es um erfahrene Ingenieure, 
manchmal auch Berufseinsteiger.

Colonel schrieb:
> Ich denke, das meiste geht im Ingenieurbereich heute über
> Initiativbewerbungen und wenn man mal Glück als Bewerber hat, passt es
> zufälligerweise.

Initiativbewerbungen sind nur bei großen Firmen relevant. Bei 
Kleinfirmen gibt es das nicht.

Colonel schrieb:
> Das heißt aber auch, dass es selbst bei kleinen Firmen
> nicht im Ansatz einen Mangel gibt, der auf zu wenige geeignete Bewerber
> zurückzuführen wäre.

Doch, den gibt es. Man muss nur in der richtigen Ecke suchen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Antimedial schrieb:
> Doch, den gibt es. Man muss nur in der richtigen Ecke suchen.

Genau, China!

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Ich werde sicherlich keine Stellenanzeigen hier posten. Die würden hier
> sowieso nur zerrissen werden, von wegen Fake-Anzeigen und so. Außerdem,
> wieso sollte ich mir die Mühe machen?

Du machst Dir doch schon die Mühe zu schreiben.
Aber Tipps darf man doch geben.
Firma aus dem Bereich XY im Raum ABC

Antimedial schrieb:
> Ich wiederhole mich, aber trotzdem: Ich finde kaum einen Mittelständler,
> der nicht Personal sucht. Dabei geht es um erfahrene Ingenieure,
> manchmal auch Berufseinsteiger.

Dann macht der Mittelständler bei der Personalsuche wohl etwas falsch, 
wenn er nicht die passenden Leute findet.

Doch, den gibt es. Man muss nur in der richtigen Ecke suchen.
Dann nenne doch mal die Ecke.

Gegen eine zB Kreisstadt in deren Umgebung dringend Ingenieure gesucht 
werden, wäre doch mal ein Ansatz.

Ansonsten ist das doch das übliche VDI Geschwafel.

von Antimedial (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Doch, den gibt es. Man muss nur in der richtigen Ecke suchen.
>
> Genau, China!

Manche würden wohl dort lieber hingehen als nach Schwaben.

Rick McGlenn schrieb:
> Du machst Dir doch schon die Mühe zu schreiben.
> Aber Tipps darf man doch geben.
> Firma aus dem Bereich XY im Raum ABC

Dann kann ich doch gleich Namen nennen. Einer wäre z.B. Hameg. Gut das 
ist kein Mittelständler mehr, sondern eine Konzerntochter. Kennt aber 
jeder hier, oder? Wenn es etwas größer sein darf, kann man z.B. bei 
Festo schauen. Außerdem sucht fast jeder Halbleiterhersteller nach 
Applikationsingenieuren (z.B. Spansion für Microcontroller, aber auch 
Atmel hat in Heilbronn regelmäßig Stellenangebote). Bei Würth Elektronik 
kann man auch mal vorbei schauen.

Rick McGlenn schrieb:
> Dann macht der Mittelständler bei der Personalsuche wohl etwas falsch,
> wenn er nicht die passenden Leute findet.

Oder es gibt einen Mangel.
Kleine Firmen haben einfach nicht das Budget und die Ressourcen für eine 
aufwändige Personalsuche, wie es bei Konzernen und Dienstleistern der 
Fall ist. Dafür vielleicht auch etwas mehr Weitsicht und Geduld.

Rick McGlenn schrieb:
> Doch, den gibt es. Man muss nur in der richtigen Ecke suchen.
> Dann nenne doch mal die Ecke.

So ziemlich überall in Süddeutschland, sprich Baden Württemberg und 
Bayern. Konzentriert natürlich auf die Großräume Stuttgart, Nürnberg und 
München, aber auch z.B. in der Nähe von Karlsruhe oder Heilbronn. Oder 
am Bodensee und in den ländlichen Gegenden des Allgäu gibt es kleine, 
spezialisierte Firmen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Oder es gibt einen Mangel.
> Kleine Firmen haben einfach nicht das Budget und die Ressourcen für eine
> aufwändige Personalsuche, wie es bei Konzernen und Dienstleistern der
> Fall ist. Dafür vielleicht auch etwas mehr Weitsicht und Geduld.

Angebot und Nachfrage, wobei wer ist Angebot, wer Nachfrage

Wenn ich nicht weiß, das Firma XY in Schwaben einen Ingenieur suchen, 
woher soll ich wissen, wo ich mich bewerben darf?

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Wenn ich nicht weiß, das Firma XY in Schwaben einen Ingenieur suchen,
> woher soll ich wissen, wo ich mich bewerben darf?

Dann hast du den Job offensichtlich nicht dringend nötig. Sonst würdest 
du nämlich aktiv suchen. Bei einer aktiven Suche mit den richtigen 
Suchparametern findet man massenhaft Stellenausschreibungen. Natürlich 
wird es schwierig, wenn die Welt nur aus Daimler und Audi besteht.

von Paul B. (paul_baumann)


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Antimedial schrieb:
> Natürlich
> wird es schwierig, wenn die Welt nur aus Daimler und Audi besteht.

Gott sei Dank nicht -es muß schließlich auch noch vernünftige Autos 
geben.
;-)

MfG Paul

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Dann hast du den Job offensichtlich nicht dringend nötig. Sonst würdest
> du nämlich aktiv suchen. Bei einer aktiven Suche mit den richtigen
> Suchparametern findet man massenhaft Stellenausschreibungen. Natürlich
> wird es schwierig, wenn die Welt nur aus Daimler und Audi besteht.

Stimmt!

Nur möchte ich mich eventuell verändern.
Suchmöglichkeit
Monster&Co. - fast nur Leihbuden
Googlesuche der Firmen in der Umgebung mit Stichwort "Elektro"
Viele kleine Firmen, mit Namen, die unbekannt sich - Stellenanzeigen 
anschauen.
Massenhaft sind die nicht, aber OK.

Nur wie suchen kleine Firmen Mitarbeiter, die kein großes Budget 
Personalsuche haben?
Speziell in Gegenden (Schwaben), die mehr suchen, als Unternehmen im 
MeckPomm.

Firmen, die Mitarbeiter suchen müssen sich ja auch überlegen, wie finde 
ich die richtigen.
Den Spezialisten über Stellenanzeige im örtlichen Wochenblatt, Auflage 
20.000, zu suchen bringt nichts.

Antimedial schrieb:
> und in den ländlichen Gegenden des Allgäu gibt es kleine,
> spezialisierte Firmen.

Da würde ich jetzt nicht suchen, dann eher

Antimedial schrieb:
> Karlsruhe oder Heilbronn

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Nur möchte ich mich eventuell verändern.
> Suchmöglichkeit
> Monster&Co. - fast nur Leihbuden
> Googlesuche der Firmen in der Umgebung mit Stichwort "Elektro"
> Viele kleine Firmen, mit Namen, die unbekannt sich - Stellenanzeigen
> anschauen.
> Massenhaft sind die nicht, aber OK.

Dann hast du ein großes Problem mit deiner Stellensuche, wenn du deine 
Mittel so extrem einschränkst.

Rick McGlenn schrieb:
> Firmen, die Mitarbeiter suchen müssen sich ja auch überlegen, wie finde
> ich die richtigen.
> Den Spezialisten über Stellenanzeige im örtlichen Wochenblatt, Auflage
> 20.000, zu suchen bringt nichts.

Diese Firmen sind in der Branche, in der sich die Spezialisten bewegen, 
durchaus bekannt. Viel läuft über persönliche Kontakte, schließlich 
bewegt man sich ja auch in Fachkreisen, um z.B. Kunden oder Lieferanten 
zu finden. Natürlich läuft auch viel über Hochschulkontakte.

Rick McGlenn schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> und in den ländlichen Gegenden des Allgäu gibt es kleine,
>> spezialisierte Firmen.
>
> Da würde ich jetzt nicht suchen, dann eher
>
> Antimedial schrieb:
>> Karlsruhe oder Heilbronn

Damit fallen für dich aber schon wieder massenweise Firmen aus dem 
Raster.

Das Problem ist doch ganz deutlich: Es gibt genügend Stellen. Nur 
beschränken die Leute, die behaupten, es gäbe keine Stellen, selbst zu 
sehr. Das Problem liegt also an den persönlichen Einschränkungen und 
nicht am fehlenden Angebot. Dummerweise erkennen das die Leute nicht und 
jammern lieber.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Diese Firmen sind in der Branche, in der sich die Spezialisten bewegen,
> durchaus bekannt. Viel läuft über persönliche Kontakte, schließlich
> bewegt man sich ja auch in Fachkreisen, um z.B. Kunden oder Lieferanten
> zu finden. Natürlich läuft auch viel über Hochschulkontakte.

Dann haben die wohl kein Problem Spezialisten zu finden.
Es geht aber wohl um Firmen, die keine passenden Kandidaten finden.

Antimedial schrieb:
> Damit fallen für dich aber schon wieder massenweise Firmen aus dem
> Raster.
>
> Das Problem ist doch ganz deutlich: Es gibt genügend Stellen. Nur
> beschränken die Leute, die behaupten, es gäbe keine Stellen, selbst zu
> sehr. Das Problem liegt also an den persönlichen Einschränkungen und
> nicht am fehlenden Angebot. Dummerweise erkennen das die Leute nicht und
> jammern lieber.

Was heißt genügend Stellen?
Wenn hier einige keine Stellen finden, andererseits Firma genügend 
Stellen haben, gehen hier einige leer aus, Firmen wie Suchende.

Suchende schreien oft: Hilfe, nur Leihbuden!
Von ernsthaft schreienden Firmen, nicht die Lobby-Vertreter, habe ich 
noch nichts gehört.

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Nur möchte ich mich eventuell verändern.
>> Suchmöglichkeit
>> Monster&Co. - fast nur Leihbuden
>> Googlesuche der Firmen in der Umgebung mit Stichwort "Elektro"
>> Viele kleine Firmen, mit Namen, die unbekannt sich - Stellenanzeigen
>> anschauen.
>> Massenhaft sind die nicht, aber OK.
>
> Dann hast du ein großes Problem mit deiner Stellensuche, wenn du deine
> Mittel so extrem einschränkst.

Das war keine vollständige Liste.
Es kommen auch oft Tipps von Bekannten, die oft unterwegs sind, schaue 
dir mal die Firma XY an, die suchen.
(...)

Anmerkung zu den unbekannten Firmen.

Wer kennt die Firma Probat aus Emmerich?
Die Firma sagte mir gar nichts.

Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit hat jeder hier heute schon mit dieser 
Firma zu tun gehabt.
Die Firma ist ein Weltmarktführer in der Herstellung von industriellen 
Kaffeeröstmaschinen.

von Antimedial (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Diese Firmen sind in der Branche, in der sich die Spezialisten bewegen,
>> durchaus bekannt. Viel läuft über persönliche Kontakte, schließlich
>> bewegt man sich ja auch in Fachkreisen, um z.B. Kunden oder Lieferanten
>> zu finden. Natürlich läuft auch viel über Hochschulkontakte.
>
> Dann haben die wohl kein Problem Spezialisten zu finden.
> Es geht aber wohl um Firmen, die keine passenden Kandidaten finden.

Da Spezialisten meist einen guten Job bei einer anderen Firma haben, 
gibt es diese Probleme natürlich.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Was heißt genügend Stellen?
> Wenn hier einige keine Stellen finden, andererseits Firma genügend
> Stellen haben, gehen hier einige leer aus, Firmen wie Suchende.

Richtig, das liegt aber an den Leuten, weil sie falsch suchen oder ihre 
Suche zu stark einschränken.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Suchende schreien oft: Hilfe, nur Leihbuden!
> Von ernsthaft schreienden Firmen, nicht die Lobby-Vertreter, habe ich
> noch nichts gehört.

Weil diese Firmen einfach nicht die Marketingmaschinerie haben. Und wie 
gesagt auch Geduld und Weitsicht mitbringen. Wenn es eben zwei Jahre 
dauert, jemanden zu finden, dann ist das eben so. Die meisten haben sich 
darauf eingestellt.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Wer kennt die Firma Probat aus Emmerich?
> Die Firma sagte mir gar nichts.
>
> Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit hat jeder hier heute schon mit dieser
> Firma zu tun gehabt.
> Die Firma ist ein Weltmarktführer in der Herstellung von industriellen
> Kaffeeröstmaschinen.

Hidden Champions eben. Davon gibt es hunderte in Deutschland. Besonders 
im Bereich des Maschinenbau und Automatisierungstechnik. Dem größten 
Industriezweig in Deutschland übrigens, viel größer als die 
Automobilindustrie. Nur eben nicht so stark von Großkonzernen 
beherrscht, sondern mittelständisch geprägt. Aber jeder will ja bei Audi 
und BMW arbeiten und jammert dann, dass er dort keinen Job bekommt, 
sondern über einen Dienstleister anheuern muss.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Antimedial schrieb:
> MoD - Master of Desaster schrieb:
>> Suchende schreien oft: Hilfe, nur Leihbuden!
>> Von ernsthaft schreienden Firmen, nicht die Lobby-Vertreter, habe ich
>> noch nichts gehört.
>
> Weil diese Firmen einfach nicht die Marketingmaschinerie haben. Und wie
> gesagt auch Geduld und Weitsicht mitbringen. Wenn es eben zwei Jahre
> dauert, jemanden zu finden, dann ist das eben so. Die meisten haben sich
> darauf eingestellt.

Wenn die Firmen es sich leisten können, so lange zu warten.
Prinzipiell ist es positiv, wenn Unternehmen eine langfristige 
Personalpolitik haben.
Nur was kostet eine gezielte Stellenanzeige in den geeigneten Medien 
gegenüber jahrelang auf einen Spezialisten auf einen Spezialisten zu 
verzichten, Aufträge ggf. abzulehnen.

von Antimedial (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Wenn die Firmen es sich leisten können, so lange zu warten.
> Prinzipiell ist es positiv, wenn Unternehmen eine langfristige
> Personalpolitik haben.

Und so ist es oft auch, zumindest in der Entwicklung. Die 
Produktentwicklung ist schließlich auch etwas langfristiges. Im 
Zweifelsfall kann man immer Absolventen einarbeiten oder besser noch 
duale Studenten ausbilden. Viele Mittelständler nutzen das sehr 
intensiv, weil es die einfachste Methode ist, an geeignetes Personal zu 
kommen.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Nur was kostet eine gezielte Stellenanzeige in den geeigneten Medien
> gegenüber jahrelang auf einen Spezialisten auf einen Spezialisten zu
> verzichten, Aufträge ggf. abzulehnen.

Das ist wie oben erwähnt oft gar nicht nötig. Wird natürlich trotzdem 
auch gemacht, falls doch notwendig. Offensichtlich kennen aber die 
meisten hier die "geeigneten Medien" nicht.

von Saustall BRD (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Hidden Champions eben. Davon gibt es hunderte in Deutschland. Besonders
> im Bereich des Maschinenbau und Automatisierungstechnik. Dem größten
> Industriezweig in Deutschland übrigens, viel größer als die
> Automobilindustrie. Nur eben nicht so stark von Großkonzernen
> beherrscht, sondern mittelständisch geprägt. Aber jeder will ja bei Audi
> und BMW arbeiten und jammert dann, dass er dort keinen Job bekommt,
> sondern über einen Dienstleister anheuern muss.

Nur dass dort halt nur in den Ingenieurkernthemen fachlich bestens 
geeignete Leute gesucht werden und nicht die, die Durchschnitt sind und 
deshalb nur als Sachbearbeiter im Qualitätsmanagement/Arbeitsschutz, 
Projektleiter etc. tauglich sind.
Zudem muss man bei den Hidden Champions oft noch ein Allrountalent sein, 
weil man mehre Positionen auf einmal ausfüllen muss, die bei 
konzernähnlichen Unternehmen oder Konzernen selber klar getrennt und von 
mehren Personen ausgeübt werden. Deshalb ist bei Hidden Champions auch 
wenig Zeit für Pläuschen, Kaffetrinken und dezidierten Meetings. Die 
Meetings finden dort  an dem eigenen Arbeitsplatz statt, wo man sich 
kurz abspricht und weiter mit zusätzlichen Aufgaben regelrecht 
zubombardiert wird.

von Antimedial (Gast)


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Saustall BRD schrieb:
> Nur dass dort halt nur in den Ingenieurkernthemen fachlich bestens
> geeignete Leute gesucht werden und nicht die, die Durchschnitt sind und
> deshalb nur als Sachbearbeiter im Qualitätsmanagement/Arbeitsschutz,
> Projektleiter etc. tauglich sind.

Es ist richtig, dass im Mittelstand nicht der große Bedarf an 
beamtenartigen Sachbearbeitern gibt wie es bei Konzernen der Fall ist. 
Trotzdem gibt es genug Jobs, bei denen die technische Kompetenz nicht 
entscheidend ist, sondern eher organisatorische oder soziale Kompetenzen 
gefragt sind. Projektleiter gibt es dort genauso wie Fertigungsplaner, 
Einkäufer und Vertriebler. Vielleicht nicht in der Masse wie bei 
Konzernen, aber immer noch genügend für alle fachlich untauglichen 
Ingenieure, die nicht von Konzernen aufgesaugt wurden.

Wenn man überhaupt keine Kompetenzen besitzt, hat man es immer schwer. 
Das ist doch logisch.

Saustall BRD schrieb:
> Zudem muss man bei den Hidden Champions oft noch ein Allrountalent sein,
> weil man mehre Positionen auf einmal ausfüllen muss, die bei
> konzernähnlichen Unternehmen oder Konzernen selber klar getrennt und von
> mehren Personen ausgeübt werden.

Meine Erfahrung ist eher, dass man im Konzern eine viel höhere 
Bandbreite hat, weil es eine große Menge an Prozessen und Richtlinien zu 
erfüllen gibt. Ohne einen kleinen Beamten im Blut geht gar nichts. Die 
Arbeitsteilung ist auch nur ein Trugschluss. Im Mittelstand geht noch 
vieles auf dem kleinen Dienstweg. Von daher ist das die bessere Wahl für 
Leute, die sich auf die Technik konzentrieren wollen.

Bei einem Mittelständler kann es vielleicht eher mal dazu kommen, dass 
ein Entwickler auch mal Kundenkontakt hat und auch mal auf die Baustelle 
muss. Aber ob das überall eine zwingende Anforderung ist würde ich mal 
schwer bezweifeln.

Saustall BRD schrieb:
> Deshalb ist bei Hidden Champions auch
> wenig Zeit für Pläuschen, Kaffetrinken und dezidierten Meetings.

Was ein eindeutiger Vorteil ist. Es stimmt aber, dass man als Unfähiger 
weniger Möglichkeiten hat, sich zu verstecken. In einem Konzern geht das 
wunderbar und hat mit der Strategie sogar Aufstiegschancen. Frei nach 
dem Motto: Wer nichts arbeitet macht keine Fehler und wer keine Fehler 
macht, ist eine gute Führungskraft.

Ich bezweifle auch gar nicht, dass der Konzern die beste Wahl für unsere 
Berufsjammerer im Forum wäre, weil sie dort sicher am besten rein passen 
würden.

Saustall BRD schrieb:
> Die
> Meetings finden dort  an dem eigenen Arbeitsplatz statt, wo man sich
> kurz abspricht und weiter mit zusätzlichen Aufgaben regelrecht
> zubombardiert wird.

Das gibt es auch in Konzernen.

von Susanne S. (susa)


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Was ist denn so schlecht an einem Dienstleister?

Ich bin nämlich gerade auf Jobsuche und habe mich auch mal bei 2 
Dienstleistern vorgestellt. Viel unterschieden haben die sich nicht. 
Letztendlich bekommt man von denen ein Gehalt, was für einen Einsteiger 
in meiner Umgebung durchaus üblich ist. Das Gehalt bzw. die Bezahlung 
von der Firma für mich an den Dienstleister entspricht dem 
Durchschnittslohn der vergleichbaren Mitarbeiter der Abteilung, in der 
ich tätig wäre. Ist dort der Durchschnittslohn geringer, als das was ich 
vom Dienstleister bekomme, hat der Dienstleister "pech" und muss drauf 
zahlen. Ist der Lohn aber höher, bekomme ich auch mehr als verhandelt.
Neben einem festen Gehalt (das ich auch bekomme, wenn ich nicht in einem 
Projekt untergebracht bin) ist die Abwechslung interessant und gut für 
den Lebenslauf und eine Übernahme durch die Firma, in der man Zeitweise 
arbeitet, ist sehr warscheinlich. Ein Gesprächspartner meinte, dass 
ansich alle Mitarbeiter nach spätestens 3 Projekten eine 
Übernahmevereinbarung angeboten bekommen. Manche haben aber abgelehnt, 
da sie die abwechslungsreiche Arbeit schätzen. Zusätzlich sind die ja 
bemüht, mich irgendwo unterzubringen, d.h. die suchen für mich einen Job 
und geben sich mühe, damit ich nicht für's "nichts tun" bezahlt werden 
muss.

Ich habe vorher fast nur schlechtes über Dienstleister oder 
Zeitarbeitsfirmen gehört, doch ansich klingt das für mich garnicht mal 
so schlecht..

von Antimedial (Gast)


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Susanne S. schrieb:
> Was ist denn so schlecht an einem Dienstleister?

Es gibt zwei Probleme.

1. Haben manche Leute massive Probleme mit Mobilität. Die wollen einen 
festen Job direkt im Heimatort haben, so dass sie am besten hinlaufen 
können. 20 Minuten mit dem Auto ist da schon fast eine Zumutung. Wie 
geht es denen wohl, wenn sie alle paar Monate in einem 200km-Radius 
eingesetzt werden?

Die heutige Generation hat damit allerdings kaum Probleme. Die sind 
froh, wenn sie mal etwas herum kommen.

Die Jammerer stammen aber zumeist aus einer anderen Generation.

2. Wenn man die Gehälter direkt mit OEM-Gehältern (BMW, Audi, etc.) 
vergleicht, sind sie schon deutlich niedriger. Würde man sie mit den 
Gehältern eines kleinen Zulieferer vergleichen, würde das Verhältnis 
ganz anders aussehen.

Aber das möchte ein Berufsjammerer ja nicht einsehen. Deswegen wird 
schön mit dem OEM-Gehalt verglichen.

von Antimedial (Gast)


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Heinrich schrieb im Beitrag #4077807:
> ja das schlimme ist sogar, dass einige dieser Generation ihre eigene
> Dummheit und Unflexibilität als "Abgebrühtheit" verkaufen.

Voll Zustimmung.

Heinrich schrieb im Beitrag #4077807:
> Solchen Leuten sollte man viel mehr Druck machen

Das finde ich nicht. Solche Leute können als Arbeitnehmer enorme Schäden 
anrichten. Gesellschaftlich ist es besser, wenn man ihnen einfach ihren 
minimalen Lebensunterhalt zahlt und sie so keinen größeren Schaden 
anrichten können. Genau genommen wäre es gut, wenn viel mehr Leute 
diesen Weg gehen würden. Nur leider entscheiden die wenigsten selbst 
sich dafür, so wie es Michael S, Wilhelm Ferkes und wie sie nicht alle 
heißen getan haben.

Für die Flugsicherheit wäre es auch besser gewesen, wenn sich dieser 
Pilot nicht hinter ein Cockpit geklemmt hätte, sondern seine Depression 
irgendwie anders ausgelassen hätte.

Heinrich schrieb im Beitrag #4077807:
> Wenn die Jammerlappen natürlich nur die OEM Jobs als Jobs zählen,
> ja dann haben wir einen Bewerberüberschuss.

Genau. Dummerweise kennen die Leute ja nichts anderes, weil sie sich in 
ihrem Umfeld nicht auskennen und auch keine Lust haben, sich damit zu 
beschäftigen.

Schuld sind am Ende sowieso immer die anderen.

von Wollmilchsau (Gast)


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Man sollte keiner Statistik glauben, die man nicht selbst gefälscht hat.
Manche Stellen im DL-Bereich existieren nämlich schlicht einfach nicht.
So kann man mit völlig unrealistischen Zahlen jonglieren und die Säue
durchs Dorf treiben.

von Neo Konservativer (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Das finde ich nicht. Solche Leute können als Arbeitnehmer enorme Schäden
> anrichten. Gesellschaftlich ist es besser, wenn man ihnen einfach ihren
> minimalen Lebensunterhalt zahlt und sie so keinen größeren Schaden
> anrichten können. Genau genommen wäre es gut, wenn viel mehr Leute
> diesen Weg gehen würden. Nur leider entscheiden die wenigsten selbst
> sich dafür, so wie es Michael S, Wilhelm Ferkes und wie sie nicht alle
> heißen getan haben.

das ist schon korrekt so, aber ginge es nach mir, würde ich solchen 
Leuten halt irgendeinen Deppen Job geben, wo sie keinen Schaden 
anrichten können, aber zumindest irgendwas sinnvolles für die 
Gesellschaft tun, wie Hundescheisse im Park aufheben oder sowas.

Ja sonst volle Zustimmung. Hier meinen einige, dass jeder 0815 
Akademiker einen grundgesetzlichen Anspruch auf ein IGM Disneyland 
Gehalt haben sollte.

Was die IGM so treibt ist eh krass, mittlerweile gehen die 
Absolventengehälter ja schon Richtung 60k. Ich warte noch, bis bald ein 
Einsteiger 70-80k verdient. Damit ist klar, dass immer mehr Konzerne 
kaum noch einstellen, sondern soviel auslagern wie möglich, einfach weil 
Externe MA die man nicht über das IGM Kartell bezieht, am Markt einfach 
viel günstiger sind.

Die IGM betreibt quasi eine Kartell Politik ähnlich wie die OPEC in den 
70er Jahren. Folge davon waren, dass man sich andere Ölquellen 
erschlossen hat. Darüber sollte die IGM mal nachdenken, aber das ist für 
viele Betriebsräte sowieso schon zu hoch. Ich selbst arbeite in einem 
IGM Betrieb, aber als ATler, da ich es niemals mit meinem Gewissen 
vereinbaren könnte, dass rote Sozialisten für mein Gehalt zuständig 
sind.

von Antimedial (Gast)


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Neo Konservativer schrieb:
> Was die IGM so treibt ist eh krass

Richtig. Ich bin auch der Ansicht, dass die IG-Metall den Arbeitsmarkt 
völlig zerstört und Effekte wie das massive Drücken von Lieferanten und 
Leiharbeit zu verantworten hat.

Vor 50 Jahren mag die IG-Metall noch ihren Zweck erfüllt haben und 
vielleicht sogar etwas zur Gesellschaft beigetragen haben (wobei ich 
eher glaube, dass die ganzen Errungenschaften eine logische Konsequenz 
aus dem gesellschaftlichen Fortschritt waren und nicht umgekehrt). 
Spätestens mit der Einführung der 35h-Woche ist dem aber nicht mehr so. 
Und heute ist die IG-Metall ein geldgieriger Haufen, der viel stärker 
kapitalistische Absichten hat als die meisten Unternehmen.

von Zunge an Batterie (Gast)


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Susanne S. schrieb:
> Ein Gesprächspartner meinte, dass
> ansich alle Mitarbeiter nach spätestens 3 Projekten eine
> Übernahmevereinbarung angeboten bekommen. Manche haben aber abgelehnt,
> da sie die abwechslungsreiche Arbeit schätzen.
Und das hast du Naivling geglaubt? -> Idealsklave. Naiv, unerfahren, 
ideales Opfer zum melken.

> Zusätzlich sind die ja
> bemüht, mich irgendwo unterzubringen, d.h. die suchen für mich einen Job
> und geben sich mühe, damit ich nicht für's "nichts tun" bezahlt werden
> muss.
Wenn sie nix finden fliegst du schnellsten raus.

von Zunge an Batterie (Gast)


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Saustall BRD schrieb:
> Zudem muss man bei den Hidden Champions oft noch ein Allrountalent sein,
> weil man mehre Positionen auf einmal ausfüllen muss, die bei
> konzernähnlichen Unternehmen oder Konzernen selber klar getrennt und von
> mehren Personen ausgeübt werden. Deshalb ist bei Hidden Champions auch
> wenig Zeit für Pläuschen, Kaffetrinken und dezidierten Meetings. Die
> Meetings finden dort  an dem eigenen Arbeitsplatz statt, wo man sich
> kurz abspricht und weiter mit zusätzlichen Aufgaben regelrecht
> zubombardiert wird.

Die haben auch oft schräge Vorstellungen was ein Bewerber auch ein 
Neuling an Wissen mitbringen soll:
Z.B. AS/400 + Delphikenntnisse war da noch das Harmloseste was ich bei 
so selbsternannten "Hidden Champingnons" (Ja das stand wirklich mal so 
auf einem Plakat der örtlichen IHK) an Stellen gesehen habe.

Wer bewirbt sich denn auf solche Stellen freiwillig, wo er praktisch mit 
sterbender Technologie arbeitet, da würde ich mich nicht mal bewerben 
wenn man den Bewerber einarbeitet.

Es gibt sicher Leute die die Anforderungen erfüllen, die wissen aber um 
ihren Exotenstatus und kosten dementsprechend.

Aber regelmässig wird in der Lokalpresse rumgeplärrt dass sie keine 
Leute finden.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
>> Was ist denn so schlecht an einem Dienstleister?
>
> Es gibt zwei Probleme.
>
> 1. Haben manche Leute massive Probleme mit Mobilität. ...


Antimedial schrieb:
> 2. Wenn man die Gehälter direkt mit OEM-Gehältern (BMW, Audi, etc.)
> vergleicht, sind sie schon deutlich niedriger. ...

Das Problem mit den Dienstleistern ist nicht nur das Gehalt, 
zusammengesetzt aus einem Scherztarig (IGZ/BZA (BAP)) + freiwillige 
Zulagen, sondern speziell beim Thema Mobilität.

Man ist bereit bundesweit immer wieder bei neuen Unternehmen eingesetzt 
zu werden.
Nur Reisekosten, die Kosten für ein zB: einfaches möbliertes Zimmer vor 
Ort bezahlt zu bekommen, ist meistens zu viel verlangt.
Von Familienheimfahrten, Verpflegungsmehraufwand, ... fange ich besser 
erst gar nicht an.
Oder soll ich den Aufträgen immer alle paar Monate mit meinem kompletten 
Hausstand hinterher ziehen?


Das ich das Gehalt eines Dienstleisters nicht mit den Gehältern von Audi 
etc. vergleichen sollte ist auch klar,  die schweben eh in anderen 
Sphären.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Das Problem mit den Dienstleistern ist nicht nur das Gehalt,
> zusammengesetzt aus einem Scherztarig (IGZ/BZA (BAP)) + freiwillige
> Zulagen, sondern speziell beim Thema Mobilität.

Besser ein "Scherztarif" als gar keiner. Der ist nämlich immer noch 
besser als das, was in vielen Kleinfirmen Tagesordnung ist. Der 
Vergleich zu OEM ist einfach völlig unsinnig, auch wenn die meisten 
Leihingenieure dort eingesetzt werden. Der Dienstleister ist ein 
Zulieferer wie jeder andere und muss nach diesen Maßstäben verglichen 
werden. Und nach diesen Maßstäben geht es den Leihingenieuren gut.

Rick McGlenn schrieb:
> Man ist bereit bundesweit immer wieder bei neuen Unternehmen eingesetzt
> zu werden.
> Nur Reisekosten, die Kosten für ein zB: einfaches möbliertes Zimmer vor
> Ort bezahlt zu bekommen, ist meistens zu viel verlangt.
> Von Familienheimfahrten, Verpflegungsmehraufwand, ... fange ich besser
> erst gar nicht an.

Und? Ich sehe da kein Problem. Wochenendpendeln ist auch die Realität 
für viele "fest angestellte" Ingenieure. Die kriegen genauso wenig etwas 
bezahlt. Die Tatsache, dass man öfters den tatsächlichen Einsatzort 
wechselt, ist da wenig relevant. Und zu behaupten, man hätte irgendwo in 
Deutschland einen tatsächlichen Verpflegungsmehraufwand, ist absolut 
lächerlich. Woraus soll der denn bitteschön bestehen?

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Und? Ich sehe da kein Problem. Wochenendpendeln ist auch die Realität
> für viele "fest angestellte" Ingenieure.

Ja, das ist dann mein Privatvergnügen, wenn ich nicht einmalig umziehe.

Antimedial schrieb:
> Die Tatsache, dass man öfters den tatsächlichen Einsatzort
> wechselt, ist da wenig relevant.

Sehe ich anders.

Antimedial schrieb:
> Und zu behaupten, man hätte irgendwo in
> Deutschland einen tatsächlichen Verpflegungsmehraufwand, ist absolut
> lächerlich. Woraus soll der denn bitteschön bestehen?

Wenn ich die erste Zeit, bei einem neuen Einsatz im Hotel/Pension wohne, 
oder wer geht immer aus essen?

Antimedial schrieb:
> Und nach diesen Maßstäben geht es den Leihingenieuren gut.

Ja, sofern diese ortsnah wohnen.

Es ei denn du hältst 1300€ realnetto für einen Leihingenieur für gut 
bezahlt.
35k€/a brutto 1800€ netto - 500€ für wechselnde möblierte Zimmer.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Ja, das ist dann mein Privatvergnügen, wenn ich nicht einmalig umziehe.

Die Realität sieht aber anders aus. Schließlich hat die Familie auch 
etwas mitzureden.

Rick McGlenn schrieb:
> Sehe ich anders.

Ja, weil du wie oben beschrieben ein riesiges Problem mit Mobilität 
hast.

Rick McGlenn schrieb:
> Wenn ich die erste Zeit, bei einem neuen Einsatz im Hotel/Pension wohne,
> oder wer geht immer aus essen?

Ja, vielleicht zwei Wochen bezogen auf mehrere Monate Einsatzdauer, das 
geht im Rauschen unter.

Rick McGlenn schrieb:
> Ja, sofern diese ortsnah wohnen.

Du vergisst, dass in den allermeisten Fällen die Einsätze nicht wie von 
dir angenommen bundesweit erfolgen, sondern eher in einem Umkreis von 
100-200km.

Rick McGlenn schrieb:
> Es ei denn du hältst 1300€ realnetto für einen Leihingenieur für gut
> bezahlt.
> 35k€/a brutto 1800€ netto - 500€ für wechselnde möblierte Zimmer.

Die 35k sind natürlich Unsinn, es wird viel besser bezahlt. Und 500 Euro 
für ein Zimmer? Wenn du ein halbes Penthouse brauchst, ist das dein 
Privatvergnügen. Für eine übliche 1-Zimmer-Wohnung bezahlst du 
allenfalls in München oder Stuttgart einen solchen Preis. Und dort 
verdienen auch Leihingenieure viel, viel mehr.

von Neugieriger (Gast)


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@Antimedial

Wieviel bekommst Du denn pro Propagandabeitrag? Das ist ekelhaft, was 
für einen Schleim Du zu Gunsten der Sklaventreiber-Vereinigung 
absonderst.

:-((

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Die 35k sind natürlich Unsinn, es wird viel besser bezahlt. Und 500 Euro
> für ein Zimmer? Wenn du ein halbes Penthouse brauchst, ist das dein
> Privatvergnügen.

35k€ ist kein völliger Unsinn, OK wenn auch wenig
500€ ist für ein MÖBLIERTES (!) Zimmer mit Kochmöglichkeit (sonst 
Verpflegungsmehraufwand) nicht ungewöhnlich.
Habe zuletzt 450€ (all incl) für eine Zimmer im Souterrain in der Nähe 
von Darmstadt bezahlt.
Bei Nürnberg vor 10 Jahren eine möblierte Wohnung auf einem Bauernhof 
400€.

Ich glaube, Du kennst die Preise nicht.
Für eine normale unmöblierte Mietwohnung zahle ich natürlich weniger.


Antimedial schrieb:
> Für eine übliche 1-Zimmer-Wohnung bezahlst du
> allenfalls in München oder Stuttgart einen solchen Preis.

In München kostet so eine Wohnung rund 750€, das hat zuletzt ein Kollege 
bezahlt.
Ich bin kein Student mehr, der auf 10m² sich in eine Studenten WG 
einmietet.


Antimedial schrieb:
> Ja, weil du wie oben beschrieben ein riesiges Problem mit Mobilität
> hast.

Habe ich nicht!
Nur bei einem Dienstleister (Leihbude) bin ich nicht bereit für ein 
deutlich kleineres Gehalt noch bundesweit ohne Reisekosten durch die 
Gegend zu düsen.

von Antimedial (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Wieviel bekommst Du denn pro Propagandabeitrag? Das ist ekelhaft, was
> für einen Schleim Du zu Gunsten der Sklaventreiber-Vereinigung
> absonderst.

Es ist einfach nur ekelhaft, wie man so etwas einen Begriff wie 
"Sklavenhandel" geben kann. Das ist völlig beleidigend gegenüber jedem, 
der unter echter Sklaverei gelitten hat. Niemand ist gezwungen, bei 
einer Leiharbeitsfirma zu arbeiten. Wir haben in Deutschland ein im 
Grundgesetz verankertes Recht der freien Berufswahl. Außerdem hat kein 
Leihingenieur körperliche oder gar sexuelle Angriffe zu befürchten, 
zumindest nicht ohne strafrechtliche Konsequenzen des Angreifers. In der 
Sklaverei war das anders.

Fakt ist auch, dass Leiharbeit ist Ingenieuren ein absoluten 
Randphänomen ist, von dem allenfalls ein einstelliger Prozentsatz der 
Ingenieure in Deutschland betroffen ist.

Außerdem wird Leiharbeit durch die Machenschaften der durch und durch 
kapitalistischen IG-Metall gefördert. Beschwert Euch lieber dort.

von Wollmilchsau (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Oder soll ich den Aufträgen immer alle paar Monate mit meinem kompletten
> Hausstand hinterher ziehen?

Antimedial würde sogar die Anschaffung eines Wohnwagen von dir 
verlangen.

Antimedial schrieb:
> Besser ein "Scherztarif" als gar keiner. Der ist nämlich immer noch
> besser als das, was in vielen Kleinfirmen Tagesordnung ist.

Aber nur Betriebsintern, sonst würde sich da kein Mensch mehr bewerben.
Wie hieß es noch?: Als Gott der Herr die Gehälter dieses Betriebes sah,
drehte er sich um und weinte bitterlich.

Antimedial schrieb:
> Woraus soll der denn bitteschön bestehen?

Sicher nicht aus Naturalien allein.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Ja, weil du wie oben beschrieben ein riesiges Problem mit Mobilität
>> hast.
>
> Habe ich nicht!
> Nur bei einem Dienstleister (Leihbude) bin ich nicht bereit für ein
> deutlich kleineres Gehalt noch bundesweit ohne Reisekosten durch die
> Gegend zu düsen.

Doch, hast du. Noch einmal: Bundesweiter Einsatz ist nicht üblich. 
Vergütung der Reisekosten dagegen schon. Genauso wie eine deutlich 
höhere Bezahlung als deine 35k.

Rick McGlenn schrieb:
> 500€ ist für ein MÖBLIERTES (!) Zimmer mit Kochmöglichkeit (sonst
> Verpflegungsmehraufwand) nicht ungewöhnlich.
> Habe zuletzt 450€ (all incl) für eine Zimmer im Souterrain in der Nähe
> von Darmstadt bezahlt.
> Bei Nürnberg vor 10 Jahren eine möblierte Wohnung auf einem Bauernhof
> 400€.

Alles schön und gut, jetzt rechne das ganze bitte nochmal nach Abzug der 
Steuer und gesparter Aufwände im Heimatort. Da liegst du weit unter den 
Bruttokosten für eine solche Wohnung.

Gerade Absolventen werden nämlich eben keine zwei Wohnungen benötigen. 
Und die sind die einzigen, die überhaupt bei Löhnen unter 45k liegen 
könnten.

von Wollmilchsau (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Wir haben in Deutschland ein im
> Grundgesetz verankertes Recht der freien Berufswahl.

Nur, dass dieses Grundrecht im Sozialrecht wieder teilweise aufgehoben
wird. Stichwort: Zumutbarkeit.

Antimedial schrieb:
> Außerdem hat kein
> Leihingenieur körperliche oder gar sexuelle Angriffe zu befürchten,
> zumindest nicht ohne strafrechtliche Konsequenzen des Angreifers.

Etwas in der Birne zu haben, heißt ja nun nicht keine Muckis zu haben
und was das Sexuelle angeht, käme es auf die Person an. Heidi Klump
darf mich gerne angreifen. ;-b

von Hansi (Gast)


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"
Die 35k sind natürlich Unsinn, es wird viel besser bezahlt. "

Kommt drauf an. ;-) Mit ordentlich Berufserfahrung sicherlich, aber da 
denkt man i.d.R. vermutlich auch nicht ernsthaft über Dienstleister 
nach.
Als Einsteiger sieht es da schon anders aus. Meine Erfahrung letztes 
Jahr in SH: ~32k beim roten F, mit viel Verhandelung ~34k (kein 
konkretes Einsatzangebot). Beim roten B gab es immerhin 35k schon ohne 
Verhandlungen nach Haustarif, ebenfalls ohne konkreten Einsatz. (Jepp, 
es gibt wesentlich besser bezahlende Dienstleister, aber die haben hier 
oben praktisch keine Einsätze.) Beim konkreten Einsatz in einem Konzern 
erhöhte B nach den ersten 2 erfolgreichen Terminen beim Kunden sein 
Angebot dann auf 41.5k + ~1k 'Urlaubsgeld'(Bei 39h + 30 Tage Urlaub). 
Das ist hier im hohen Norden ein anständiges Einsteigsgehalt für B.Eng. 
Aber das jeweilige Budget hängt vom Einsatz ab. Wenn man in eine 
Klitsche entliehen wird und nicht in einen Konzern wird es wohl näher an 
den ersten Angeboten liegen, denke ich. Glücklicher Weise gabs dann aber 
doch eine 'echte' Stelle für mich. ^^
500€/Montat sind hier für ein möbliertes Zimmer (~12..16m²) nicht 
ungewöhnlich, zumindest nicht wenn es wöchentlich kündbar sein soll.

von Antimedial (Gast)


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Wollmilchsau schrieb:
> Nur, dass dieses Grundrecht im Sozialrecht wieder teilweise aufgehoben
> wird. Stichwort: Zumutbarkeit.

Damit wird dein Grundrecht nicht aufgehoben. Es handelt sich dabei 
lediglich um eine Bedingung, um Leistungen zu erhalten. Solange du keine 
Sozialleistungen wünschst, darfst du jedes Jobangebot ablehnen.

Hansi schrieb:
> Als Einsteiger sieht es da schon anders aus. Meine Erfahrung letztes
> Jahr in SH

Das passt aber nicht zu den ständigen Behauptungen eines bundesweiten 
Einsatzes.

Hansi schrieb:
> 500€/Montat sind hier für ein möbliertes Zimmer (~12..16m²) nicht
> ungewöhnlich, zumindest nicht wenn es wöchentlich kündbar sein soll.

Netto bleibt davon aber allenfalls die Hälfte übrig.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Doch, hast du. Noch einmal: Bundesweiter Einsatz ist nicht üblich.

Doch, ist er!
Steht in allen mir bekannten Verträgen.

> Vergütung der Reisekosten dagegen schon.

Meistens eine Beteiligung.
Reisekosten sind im Tarifvertrag IGZ nicht vorgesehen.

> Genauso wie eine deutlich höhere Bezahlung als deine 35k.

Im Dienstleisterbereich - 45k€? Macht netto auch nicht viel mehr

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> 500€ ist für ein MÖBLIERTES (!) Zimmer mit Kochmöglichkeit (sonst
>> Verpflegungsmehraufwand) nicht ungewöhnlich.
>> Habe zuletzt 450€ (all incl) für eine Zimmer im Souterrain in der Nähe
>> von Darmstadt bezahlt.
>> Bei Nürnberg vor 10 Jahren eine möblierte Wohnung auf einem Bauernhof
>> 400€.
>
> Alles schön und gut, jetzt rechne das ganze bitte nochmal nach Abzug der
> Steuer und gesparter Aufwände im Heimatort. Da liegst du weit unter den
> Bruttokosten für eine solche Wohnung.

Welche gesparten Aufwände am Heimatort?
Stromkosten für TV und Computer?
Etwas Heizung - statt 18°C statt 20°C?
Mehrkosten: Hemfahrten sind nicht einberechnet.
OK, es gibt was von den Steuern wieder, das macht die Sache auch nicht 
besser.

Es geht wie gesagt um Dienstleister, bei denen ich regelmäßig neue 
Einsätze habe.

Wenn ich bei einem Mittelständler weit weg der Heimat fest an einem Ort 
anfange, sind diese Kosten Privatvergnügen.

: Bearbeitet durch User
von Wanderarbeiter aus China (Gast)


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Susanne S. schrieb:
> Ich habe vorher fast nur schlechtes über Dienstleister oder
> Zeitarbeitsfirmen gehört, doch ansich klingt das für mich garnicht mal
> so schlecht..

Ahh, die Personaldienstleister haben auch den Thread entdeckt über 
Google - Glückwunsch!

Antimedial schrieb:
> 1. Haben manche Leute massive Probleme mit Mobilität. Die wollen einen
> festen Job direkt im Heimatort haben, so dass sie am besten hinlaufen
> können. 20 Minuten mit dem Auto ist da schon fast eine Zumutung. Wie
> geht es denen wohl, wenn sie alle paar Monate in einem 200km-Radius
> eingesetzt werden?
>
> Die heutige Generation hat damit allerdings kaum Probleme. Die sind
> froh, wenn sie mal etwas herum kommen.

Die sind froh, dass sie überhaupt einen Job haben und nicht nach dem 
Studium Peter Hartz die Hand geben müssen. Mobilität kostet, die 
Dienstleister sind nicht bereit dies zu bezahlen und wir reden hier 
nicht von einmal Umziehen und dann mal 3 Jahre fest arbeiten wie das 
früher war mal, sondern auch mal locker von 2-mal Umziehen pro Jahr und 
das für ein Leiharbeitsverhältnis, wo du bei Nichtunterbringung 
hundertprozentig innerhalb der Kündigungsfrist rausfliegst und nicht in 
schlechten Zeiten wie bei normalen Unternehmen "durchgebracht" wirst. 
Wobei "Durchgebracht" das falsche Wort ist, denn schlechte Zeiten sind 
eh in den Gehältern durch Bezahlung unterhalb der Wertschöpfung schon 
eingepreist. Die Dienstleister wollen auch nur jungen, dynamischen und 
gute Leute, bzw. deren Kundschaft. Kein anderer steht diese Strapazen 
durch bei gleichzeitiger Erfüllung der hohen fachlichen Ansprüche.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Doch, ist er!
> Steht in allen mir bekannten Verträgen.

Und das heißt noch lange nicht, dass es üblich ist.

Rick McGlenn schrieb:
> Meistens eine Beteiligung.
> Reisekosten sind im Tarifvertrag IGZ nicht vorgesehen.

Reisekosten werden selbstverständlich immer bezahlt. Heimfahrten vom 
Einsatzort sind aber keine.

Rick McGlenn schrieb:
> Im Dienstleisterbereich - 45k€? Macht netto auch nicht viel mehr

Ist aber immer noch fast 30% mehr als deine behaupteten 35k.

Rick McGlenn schrieb:
> Welche gesparten Aufwände am Heimatort?
> Stromkosten für TV und Computer?
> Etwas Heizung - statt 18°C statt 20°C?
> Mehrkosten: Hemfahrten sind nicht einberechnet.
> OK, es gibt was von den Steuern wieder, das macht die Sache auch nicht
> besser.

Heimfahrten sind Privatvergnügen, die nur nötig sind, wenn man ein 
Problem mit der Mobilität hat. Bei Absolventen ist das nicht üblich. 
Außerdem gehören die nicht zu den Wohnungskosten. Je nach Wohnung sind 
bis zu 50% der Nebenkosten verbrauchsabhängig. Das sind nicht nur ein 
paar Euro. Und die Steuern sind überhaupt nicht zu vernachlässigen.

Insgesamt sind locker 30% Ersparnis gegenüber dem Milchmädchenpreis 
drin. Das heißt deine Wohnung müsste über 700 Euro kosten.

Rick McGlenn schrieb:
> Es geht wie gesagt um Dienstleister, bei denen ich regelmäßig neue
> Einsätze habe.

Regelmäßig heißt aber halbes Jahr bis zwei Jahre. Das sind sehr lange 
Zeiträume.

Rick McGlenn schrieb:
> Wenn ich bei einem Mittelständler weit weg der Heimat fest an einem Ort
> anfange, sind diese Kosten Privatvergnügen.

Auch beim Dienstleister zwingt dich niemand dazu, eine Zweitwohnung in 
der "Heimat" zu haben. Bei Absolventen ist das absolut unüblich.

Wanderarbeiter aus China schrieb:
> Die sind froh, dass sie überhaupt einen Job haben und nicht nach dem
> Studium Peter Hartz die Hand geben müssen.

Blödsinn. Das zählt für die letzten 10%, die es völlig verpennt haben, 
sich während des Studiums um eine ordentliche Ausgangsposition zu 
kümmern. Und viele Absolventen, die das gerne in Kauf nehmen, um sich 
eine Position beim OEM oder großen Zulieferer über den indirekten Weg zu 
erhaschen. Und die Erfolgsaussichten sind da durchaus nicht so schlecht. 
Trotzdem muss man das nicht auf sich nehmen. Dafür suchen "normale" 
Firmen einfach zu viele Ingenieure, als dass es irgendeine ernsthafte 
Notwendigkeit gäbe, bei einem Dienstleister anzuheuern.

Wie man aber sieht, funktioniert die Marketingmaschinerie der 
Dienstleister sehr gut. Die möchten den Eindruck vermitteln, dass es 
keine anderen Jobs gibt und dass man keine Ansprüche haben darf.

Ganz ehrlich: Ich denke, dass einige Jammerer hier Ghostwriter der 
Dienstleister sind, um genau diesen Eindruck zu verstärken. Die 
Opferrolle ist nur Tarnung. Keiner von denen berichtet nämlich von 
echten Erfahrungen mit Dienstleistern.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Doch, ist er!
>> Steht in allen mir bekannten Verträgen.
>
> Und das heißt noch lange nicht, dass es üblich ist.

Was heißt üblich?
Wenn die eher unüblich sind, können die mir doch vernünftige Reisekosten 
anbieten, die dann nicht gezahlt werden müssen.

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Meistens eine Beteiligung.
>> Reisekosten sind im Tarifvertrag IGZ nicht vorgesehen.
>
> Reisekosten werden selbstverständlich immer bezahlt.

NEIN!

> Heimfahrten vom Einsatzort sind aber keine.

OK

Antimedial schrieb:
> Je nach Wohnung sind
> bis zu 50% der Nebenkosten verbrauchsabhängig. Das sind nicht nur ein
> paar Euro. Und die Steuern sind überhaupt nicht zu vernachlässigen.

Meine 1. Wohnung muss ich aber auch heizen, wenn ich nicht da bin.
Strom zieht mein Kühlschrank auch, wenn ich nicht da bin.
45k€/a = ca. 9000€ Lohnsteuer
Wohnung 500€ Pauschal =6000€ Jahr
Steuern bei 39k€ Gehalt (45k€-6k€)=6250€
Steuererstattung: 2750€ =330€/Monat

Bei häufig wechselnden Wohnungen kommt die Kündigungsfrist mit hinzu, da 
zahlt man auch mal für 3 Wohnungen, obwohl man nur 2 absetzen kann.

Antimedial schrieb:
> Keiner von denen berichtet nämlich von
> echten Erfahrungen mit Dienstleistern.

Kenne Dienstleister aus eigener Erfahrung.
Es steht immer (kenne nichts anderes) bundesweite Einsätze im Vertrag
Alle Dienstleister versuchen natürlich einen ortsnah einzusetzen, falls 
nicht Pech gehabt.
Die meisten Dienstleister, werden beim Thema Reisekosten sehr einsilbig.
"Ich habe kein großes Problem bundesweit unterwegs zu sein, wie sieht es 
bei Ihnen bei weiten Einsätzen, also 100km und mehr, mit Kosten für 
Wohnung etc. aus?" - Die Antworten sind peinlich.

Das man Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall hat und natürlich 
auch  auf bezahlten Urlaub, das für die Arbeit notwendige 
Schutzausrüstung gestellt wird, wird auch schon mal erwähnt.

Antimedial schrieb:
> Dafür suchen "normale"
> Firmen einfach zu viele Ingenieure, als dass es irgendeine ernsthafte
> Notwendigkeit gäbe, bei einem Dienstleister anzuheuern.

Nur die verstecken sich zu oft, hidden Champions, Betonung auf hidden.

von Beim Dienstleister (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Keiner von denen berichtet nämlich von
> echten Erfahrungen mit Dienstleistern.

Kannst du nicht beurteilen, du Spinner.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Meine 1. Wohnung muss ich aber auch heizen, wenn ich nicht da bin.
> Strom zieht mein Kühlschrank auch, wenn ich nicht da bin.
> 45k€/a = ca. 9000€ Lohnsteuer
> Wohnung 500€ Pauschal =6000€ Jahr
> Steuern bei 39k€ Gehalt (45k€-6k€)=6250€
> Steuererstattung: 2750€ =330€/Monat

Stark vereinfacht, aber so bestätigst du meine Rechnung ja vollkommen. 
Von den 500 Euro würden nach deiner Rechnung nur noch 270 Euro übrig 
bleiben.

Rick McGlenn schrieb:
> Nur die verstecken sich zu oft, hidden Champions, Betonung auf hidden.

Hidden bezieht sich nur auf die öffentliche Wahrnehmung. Nicht auf den 
Bekanntheitsgrad innerhalb der Branche.

Das stetige Leugnen eines starken Mittelstandes, der einen enormen 
Ingenieursbedarf hat, bestätigt voll meine Ansicht, dass du ein 
Dienstleister-Ghostwriter sein musst. Jeder gestandene Ingenieur fällt 
darauf nicht rein. Ein uninformierter Absolvent aber schon. Aber genau 
derjenige ist genau deine Zielgruppe. Du musst schließlich hier nur 
einen "Dummen" finden, der tatsächlich glaubt, dass 35k das höchste ist, 
was er raushandeln kann und dass er keinen Wohnkostenzuschuss verlangen 
kann.

Oder dass er überhaupt glaubt, dass es zum Dienstleister keine 
Alternativen gibt. Das glauben die meisten Studenten noch nicht einmal. 
Also muss man zu solch verzweifelten Maßnahmen greifen, um den Eindruck 
zu erwecken, dass Dienstleister irgendwie den Markt beherrschen und dass 
es sonst keine Arbeitgeber gäbe.

Selbst die normalen Bewerber bei Dienstleistern wissen nämlich, was sie 
fordern können, weil sie auch andere Angebote haben. Die Dienstleister 
wissen das natürlich.

Deshalb ist die Suche nach dem einen Dummen so luktrativ, dass man da 
gerne auch mal einen Praktikanten der Marketingabteilung hinsetzen 
lässt, der sich dann in einem Forum, in dem ja viele Studenten unterwegs 
sind, als Ingenieur ausgibt, der angeblich von der "Welt da draußen" 
berichtet.

Als Marketingpraktikant kennt man die "Hidden Champions" natürlich auch 
nicht. Aber selbst wenn müsste man das ja leugnen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Das stetige Leugnen eines starken Mittelstandes, der einen enormen
> Ingenieursbedarf hat, bestätigt voll meine Ansicht, dass du ein
> Dienstleister-Ghostwriter sein musst.

Wenn es den enormen Bedarf an Ingenieuren im Mittelstand gibt, warum 
versteckt sich der Bedarf?

Die Wahl zwischen einem Dienstleister und einem Mittelständler dürfte 
recht eindeutig sein. NICHT den Dienstleister nehmen.

Antimedial schrieb:
> Als Marketingpraktikant kennt man die "Hidden Champions" natürlich auch
> nicht. Aber selbst wenn müsste man das ja leugnen.

Warum müsstest Du die leugnen?
Marktbeobachtung gehört doch zum guten Ton.

Antimedial schrieb:
> Du musst schließlich hier nur
> einen "Dummen" finden, der tatsächlich glaubt, dass 35k das höchste ist,
> was er raushandeln kann und dass er keinen Wohnkostenzuschuss verlangen
> kann.

Man kann und muss mehr verlangen, man kann auch einen Wohnkostenzuschuss 
/ Übernahme dieser Kosten fordern. Man muss auch "und Tschüss" sagen 
können.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Wenn es den enormen Bedarf an Ingenieuren im Mittelstand gibt, warum
> versteckt sich der Bedarf?

Tut er nicht, er ist jedem, der dafür geeignet ist, völlig 
offensichtlich.

Rick McGlenn schrieb:
> Die Wahl zwischen einem Dienstleister und einem Mittelständler dürfte
> recht eindeutig sein. NICHT den Dienstleister nehmen.

Richtig, wenn man von der kleinen Gruppe, die über den Umweg zum OEM 
möchte, absieht. Aber genau deshalb ist ja die enorme 
Marketingmaschinerie notwendig. Und sie funktioniert prächtig.

Rick McGlenn schrieb:
> Warum müsstest Du die leugnen?
> Marktbeobachtung gehört doch zum guten Ton.

Du machst das, nicht ich. Intern wird man sicherlich bei Euch 
Marktbeobachtung betreiben, aber nach außen muss man aggressiv leugnen.

Rick McGlenn schrieb:
> Man kann und muss mehr verlangen, man kann auch einen Wohnkostenzuschuss
> / Übernahme dieser Kosten fordern. Man muss auch "und Tschüss" sagen
> können.

Eben. Und deshalb muss die Marketingmaschinerie laufen, um vielleicht 
doch einen Dummen zu finden. Oder einen Naiven einreden, dass es nicht 
anders geht. Das versuchst du und andere hier die ganze Zeit.

Wenn man nur einen findet, der sich tatsächlich für 35k anstellen lässt, 
habt ihr gleich eine fünfstellige Summe gespart. Solche Leute schmeißt 
man natürlich auch nicht raus, wenn die Auftragslage eng wird. So billig 
kommt man selten an Ingenieure an. Und paradoxerweise sind die meisten 
fachlich gar nicht so schlecht. Sie sind einfach nur unheimlich naiv und 
empfänglich für Eure Dienstleister-Propaganda.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Antimedial und seine Sockenpuppetruppe ist wieder auf Werbetour für 
Dienstleister und den Ingenieursberufs im Forum unterwegs. gääähhhn

von Antimedial (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Antimedial und seine Sockenpuppetruppe ist wieder auf Werbetour für
> Dienstleister und den Ingenieursberufs im Forum unterwegs. gääähhhn

Eben nicht. Leute wie Ricky und du trommeln ganz heftig die Werbetrommel 
für die Leiharbeitsfirmen.

Ich argumentiere vehement dagegen, indem ich sage, dass Leiharbeit ein 
Randphänomen ist, keine Bedeutung hat und kein Ingenieur jemals 
gezwungen ist, bei einer Leiharbeitsfirma anzuheuern, weil es mehr als 
genug Alternativen gibt. Da musst du schon genau erklären, wie man das 
als Werbung für diese Firmen verstehen kann.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> indem ich sage, dass Leiharbeit ein
> Randphänomen ist,

Ist es LEIDER nicht.

Antimedial schrieb:
> weil es mehr als genug Alternativen gibt.

Es gibt Alternativen, aber genug?

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Ist es LEIDER nicht.

Doch, auch wenn Eure Marketingabteilung das gerne anders darstellen 
möchte.

Rick McGlenn schrieb:
> Es gibt Alternativen, aber genug?

Ja, mehr als genug sogar. So viel, dass Leiharbeit ein Randphänomen 
bleibt oder dass Leiharbeitsfirmen mehr bezahlen müssen wie "normale" 
Firmen. Es sei denn, man kann einem naiven Absolventen einreden, es gäbe 
keine Alternativen. Und da kommst du ins Spiel.

von Antimedial (Gast)


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Um mal Zahlen zu nennen: Es gibt im Moment knapp 850000 Leiharbeitnehmer 
in Deutschland. Tendenz seit 2011: rückläufig. Anteil der Ingenieure, 
Techniker und Chemiker ist 5%. Also etwa 40000.

Es gab 2012 etwa 8000000 sozialversicherungspflichtige Ingenieure, die 
tatsächlich auch in ihrem Beruf nach Definition der Arbeitsagentur 
arbeiten. Selbst unter der Vernachlässigung, dass es freiberufliche 
Ingenieure gibt und dass bei den 40000 ja auch Chemiker und Techniker 
gezählt werden, würde die Leiharbeitsquote auf 5%. Real sind es dann 
wahrscheinlich noch 2-3%.

Wenn das kein Randphänomen ist, was dann?

Quellen:
http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/120201_arbeitsmarkt-deutschland-zeitarbeit-aktuelle-entwicklung_Stand_01-2012.pdf
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/72785/umfrage/anzahl-der-zeitarbeitnehmer-im-jahresdurchschnitt-seit-2002/
https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Akademiker/generische-Publikationen/Broschuere-Ingenieure-2012.pdf

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Es sei denn, man kann einem naiven Absolventen einreden, es gäbe
> keine Alternativen. Und da kommst du ins Spiel.

Ich will denen das nicht einreden.
Bleibt wenn möglich weg von den Leihbuden!

Randphänomen

Es gibt die Staistikseite (s.o.) und es gibt die gefühlte Seite

- Im privaten Umfeld liege ich über 5% Zeitarbeit,
- Die Jobbörsen sind bei über 80% Zeitarbeit (Ich weiß, dass das nicht 
die
  Realität wiedergibt)
- Unternehmen in dem ich gearbeitet habe:
  Automotive Entwicklungsabteilung Elektronik 50% Externe 
(Leih+Werkverträge)

Ein Grund für die sehr vielen Stellen im Bereich Zeitarbeit ist die 
höhere Fluktuation als bei "normalen" Firmen.
Das Kündigungsrisiko ist bei Leihbuden erheblich höher.


Frohes Eiersuchen

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Ich will denen das nicht einreden.
> Bleibt wenn möglich weg von den Leihbuden!

Das tust du aber, indem du einfach eine falsche Welt darstellst.

Rick McGlenn schrieb:
> Es gibt die Staistikseite (s.o.) und es gibt die gefühlte Seite

Wenn man Ingenieur wäre und kein Marketingstudent, wüsste man, welche 
Seite man eher als reale Welt sehen müsste.

Rick McGlenn schrieb:
> - Im privaten Umfeld liege ich über 5% Zeitarbeit,

Also Randphänomen. Als Vergleich: In meinem Umfeld liege ich übrigens 
bei 0.x%.

Rick McGlenn schrieb:
> - Die Jobbörsen sind bei über 80% Zeitarbeit (Ich weiß, dass das nicht
> die
>   Realität wiedergibt)

Wieso behauptest du dann immer und immer wieder, dass das die Realität 
wiedergibt? Ach stimmt, du bist ja Marketingstudent.

Rick McGlenn schrieb:
> - Unternehmen in dem ich gearbeitet habe:
>   Automotive Entwicklungsabteilung Elektronik 50% Externe
> (Leih+Werkverträge)

Selbst wenn das stimmen würde, könnte ich immer noch meine Aussage 
wiederholen:  Automotive ist nicht repräsentativ. Es ist nicht die 
größte Branche für Ingenieure.

Rick McGlenn schrieb:
> Ein Grund für die sehr vielen Stellen im Bereich Zeitarbeit ist die
> höhere Fluktuation als bei "normalen" Firmen.

Eben. Die hohe Fluktuation kommt aber auch wegen der hohen 
Übernahmequote zustande. Und weil es sehr viele Alternativen gibt, was 
manche Absolventen eben erst spät erkennen. Du trägst deinen Anteil zu 
diesem Faktor bei.

Rick McGlenn schrieb:
> Das Kündigungsrisiko ist bei Leihbuden erheblich höher.

Höher als bei einer Kleinklitsche, die ständig am Rande der Insolvenz 
operiert? Wohl kaum.
Ein ordentlicher Mittelständler ist natürlich stabiler. Davon gibt es 
zum Glück ja auch genügend, so dass man auch nach Kündigung einen guten 
Job findet.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Die hohe Fluktuation kommt aber auch wegen der hohen
> Übernahmequote zustande.

Die tolle Übernahmequote der Zeitarbeitsfirmen von ca. 10%?

Antimedial schrieb:
> Höher als bei einer Kleinklitsche, die ständig am Rande der Insolvenz
> operiert? Wohl kaum.

Habe ich auch nicht behauptet.

Antimedial schrieb:
> Ein ordentlicher Mittelständler ist natürlich stabiler. Davon gibt es
> zum Glück ja auch genügend, so dass man auch nach Kündigung einen guten
> Job findet.

Wobei wir wieder bei dem Thema wo und welches Fachgebiet / Schwerpunkt 
wären.

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> - Im privaten Umfeld liege ich über 5% Zeitarbeit,
>
> Also Randphänomen. Als Vergleich: In meinem Umfeld liege ich übrigens
> bei 0.x%.

Glaube ich sogar.

von Benjamin P. (Gast)


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Echt jetzt?
Sogar am Ostersonntagmorgen führt ihr eure Diskussionen hier?!
Keine Freunde oder Familie?

Habt ihr schon mal überschlagen wieviel Zeit ihr hier in Texte 
investiert, die keinen interessieren und morgen schon wieder vergessen 
sind?
In Diskussionen, die sich nach zig Beiträgen in Nebensächlichkeiten 
verlaufen, ohne echten Gewinner?

10-20 Wochenstunden dürftens schon sein. Reuht euch die Zeit nicht?

PS: um Konter vorzubeugen: ich hock grad aufn Klo, Osterfrühstück muss 
raus ;-)

von Heinrich (Gast)


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Benjamin P. schrieb:
> Sogar am Ostersonntagmorgen führt ihr eure Diskussionen hier?!
> Keine Freunde oder Familie?

das ist leider die allgemeine Bedingungsfeindlichkeit am Ingenieur 
Beruf. Sehr viele Ingenieure finden ungewollt leider keine Partnerin. 
Viel zu viele Bewerber pro Frau, das ist leider die Regel. Daher gehen 
viele leer aus und bleiben unfreiwillig allein. Man kann gar nicht oft 
genug auf diesen Umstand hinweisen. Es gibt natürlich so gewisse 
Arschloch Männer die haben mehrere Frauen gleichzeitig, was natürlich 
heisst, dass viele andere, gerade etwas faktenlastige und leicht nerdige 
Ingenieure, eben leer aus gehen. Egal wo, überall gibt es weitaus mehr 
"Bewerber" pro Frau als es Frauen gibt. Das ist richtig übel. Als Mann 
ist man quasi kaum noch etwas wert bei Frauen. Dagegen sollte die 
Regierung und der VDI mal was tun.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Dagegen sollte die Regierung und der VDI mal was tun.

Und was?

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Die tolle Übernahmequote der Zeitarbeitsfirmen von ca. 10%?

Wo ist die Quelle für die Zahl? Wieder nur persönliches Empfinden? Da 
kann ich meines zurück geben: Die wäre dann > 50%. Allerdings auch nur 
so niedrig, weil einige Leihingenieure das Übernahmeangebot freiwillig 
abgelehnt haben. Sonst wäre sie bei >90%.

Rick McGlenn schrieb:
> Wobei wir wieder bei dem Thema wo und welches Fachgebiet / Schwerpunkt
> wären.

Meine Aussagen gelten hauptsächlich für 
Hardware/Software/Embedded-Entwicklung und Automatisierungstechnik.

Allerdings eben nicht Automotive. Wobei der Wechsel von Automotive in 
den Maschinenbau recht einfach ist.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Wo ist die Quelle für die Zahl? Wieder nur persönliches Empfinden? Da
> kann ich meines zurück geben: Die wäre dann > 50%. Allerdings auch nur
> so niedrig, weil einige Leihingenieure das Übernahmeangebot freiwillig
> abgelehnt haben. Sonst wäre sie bei >90%.

Wo ist die Übernahmequote so hoch bzw. wann?

Ja, die ca. 10% sind aus meiner persönlichen Erfahrung.

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Wobei wir wieder bei dem Thema wo und welches Fachgebiet / Schwerpunkt
>> wären.
>
> Meine Aussagen gelten hauptsächlich für
> Hardware/Software/Embedded-Entwicklung und Automatisierungstechnik.
>
> Allerdings eben nicht Automotive. Wobei der Wechsel von Automotive in
> den Maschinenbau recht einfach ist.

und vermutlich eher im Bereich Karlsruhe runter Bodenseeraum.

Was hältst Du von den Zahlen des VDI?
Stellenangebote für Ingenieur bei der Agentur für Arbeit multipliziert 
mit 5?

Benjamin P. schrieb:
> Echt jetzt?
> Sogar am Ostersonntagmorgen führt ihr eure Diskussionen hier?!
> Keine Freunde oder Familie?

Doch, Familienessen war erst gegen 12 Uhr, grade vom Kaffeetrinken 
wieder da.

von KlitschKlatsch (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Höher als bei einer Kleinklitsche, die ständig am Rande der Insolvenz
> operiert? Wohl kaum.

Ich dachte, das wären u. a. die Hidden Champions?

von Antimedial (Gast)


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KlitschKlatsch schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Höher als bei einer Kleinklitsche, die ständig am Rande der Insolvenz
>> operiert? Wohl kaum.
>
> Ich dachte, das wären u. a. die Hidden Champions?

Nein, dort geht es anders zu. Ich wollte nur ein Beispiel bringen, um zu 
zeigen, dass es in vielen Kriterien auch noch etwas schlechteres als 
Dienstleister gibt. Bei Arbeitsplatzsicherheit und Bezahlung gewinnen 
sie gegenüber einer Kleinklitsche. Gegenüber einem Hidden Champion 
würden sie dagegen eher verlieren.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Ich wollte nur ein Beispiel bringen, um zu
> zeigen, dass es in vielen Kriterien auch noch etwas schlechteres als
> Dienstleister gibt. Bei Arbeitsplatzsicherheit und Bezahlung gewinnen
> sie gegenüber einer Kleinklitsche. Gegenüber einem Hidden Champion
> würden sie dagegen eher verlieren.

Zustimmung!

Was hältst Du von Mittelständlern, die ihre Mitarbeiter über 
Dienstleister rekrutieren, also sich die Kandidaten zum testen liefern 
lassen, um diese feste einzustellen.

Auch wenn ich persönlich deine Einschätzung, was die Übernahmequote 
angeht, für zu positiv halte.

Das soll aber kein Plädoyer für Dienstleister / Leihbuden sein!

von Antimedial (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Was hältst Du von Mittelständlern, die ihre Mitarbeiter über
> Dienstleister rekrutieren, also sich die Kandidaten zum testen liefern
> lassen, um diese feste einzustellen.

Das halte ich nicht für verwerflich. Bei Mittelständlern habe ich das 
aber noch nicht gesehen.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Auch wenn ich persönlich deine Einschätzung, was die Übernahmequote
> angeht, für zu positiv halte.

Ich habe keine echte Einschätzung abgegeben. Die Prozentzahl von oben 
ist das, was ich in meinem persönlichen Umfeld beobachtet habe, das habe 
ich aber auch deutlich so ausgedrückt. Statistisch hat das keine 
Relevanz. Wer eine Statistik hat, würde die mich schon interessieren.

Ich habe jedenfalls so viele Übernahmen gesehen, dass ich denke, dass 
eine Übernahme gut möglich ist, wenn man es möchte und wenn man sich gut 
anstellt. Der Kunde muss aber auch langfristigen Bedarf haben, das ist 
logisch.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Der Kunde muss aber auch langfristigen Bedarf haben, das ist
> logisch.

Da stimme ich dir 100% zu!
Da das nicht immer zutrifft, nutzen Unternehmen Leihbuden.

Antimedial schrieb:
> MoD - Master of Desaster schrieb:
>> Was hältst Du von Mittelständlern, die ihre Mitarbeiter über
>> Dienstleister rekrutieren, also sich die Kandidaten zum testen liefern
>> lassen, um diese feste einzustellen.
>
> Das halte ich nicht für verwerflich. Bei Mittelständlern habe ich das
> aber noch nicht gesehen.

OK, nach welcher Zeit würdest Du sagen, sollte ein passender Externer 
ein Angebot erhalten?
Sollte eine mögliche Übernahme zu Beginn kommuniziert werde?

von Antimedial (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Der Kunde muss aber auch langfristigen Bedarf haben, das ist
>> logisch.
>
> Da stimme ich dir 100% zu!
> Da das nicht immer zutrifft, nutzen Unternehmen Leihbuden.

Gut.


MoD - Master of Desaster schrieb:
> OK, nach welcher Zeit würdest Du sagen, sollte ein passender Externer
> ein Angebot erhalten?

Wenn er bereit ist, für weniger als beim Verleiher zu arbeiten. 
Hauptsache billig.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Sollte eine mögliche Übernahme zu Beginn kommuniziert werde?

Ja, dann arbeitet er voller Erwartung mit hohem Einsatz, auch dann, wenn 
er nicht übernommen wird. So kann man die leistungsoptimiert einsetzen.

von Antimedial (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Da stimme ich dir 100% zu!
> Da das nicht immer zutrifft, nutzen Unternehmen Leihbuden.

In der Produktion, ja. Oder in der Montage im Maschinenbau. In der 
Entwicklung ist das schon sehr selten. Das ist eher eine Methode von 
Konzernen, Kosten auf andere Positionen zu schieben. Damit belügen 
Manager sich gegenseitig. Billiger ist es schließlich nicht und so etwas 
wie kurzfristigen Bedarf gibt es in der Entwicklung nur bei schlechter 
Planung.

Ansonsten wird in Konzernen lieber gleich Entwicklung inklusive 
Produktion ausgelagert.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> OK, nach welcher Zeit würdest Du sagen, sollte ein passender Externer
> ein Angebot erhalten?
> Sollte eine mögliche Übernahme zu Beginn kommuniziert werde?

Ich habe was das angeht keine Meinung.

Antimedial schrieb:
> Wenn er bereit ist, für weniger als beim Verleiher zu arbeiten.
> Hauptsache billig.

Qualität hat ihren Preis und das wissen die Firmen auch.

Antimedial schrieb:
> Ja, dann arbeitet er voller Erwartung mit hohem Einsatz, auch dann, wenn
> er nicht übernommen wird. So kann man die leistungsoptimiert einsetzen.

Wenn man so arbeitet, dass man mit möglichst wenig Einsatz durch die 
Welt kommt, ist man ziemlich arm dran. Das stelle ich mir ziemlich 
schrecklich vor.

von Aventador (Gast)


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Blubb, blubb,

IGLO macht den besten Spinat!
Und der Kacka tut dann auch immer so schön stinken.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Antimedial schrieb:
> In der
> Entwicklung ist das schon sehr selten. Das ist eher eine Methode von
> Konzernen, Kosten auf andere Positionen zu schieben. Damit belügen
> Manager sich gegenseitig. Billiger ist es schließlich nicht und so etwas
> wie kurzfristigen Bedarf gibt es in der Entwicklung nur bei schlechter
> Planung.
.
Ob das so selten ist?
Das mit den Kosten, schlechter Planung etc. - alles richtig.

Antimedial schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Ja, dann arbeitet er voller Erwartung mit hohem Einsatz, auch dann, wenn
>> er nicht übernommen wird. So kann man die leistungsoptimiert einsetzen.
>
> Wenn man so arbeitet, dass man mit möglichst wenig Einsatz durch die
> Welt kommt, ist man ziemlich arm dran. Das stelle ich mir ziemlich
> schrecklich vor.

Wenn jemand dauerhaft ausgeliehen wird, ihm eine Übernahme in Aussicht 
gestellt wird, es aber in der Richtung nichts passiert, führt das zu 
Frust.
Das ist nicht unbedingt leistungsfördernd und motivierend.
Der vorher hohe Einsatz wird sich verlagern, ggf. in verstärkte 
Bewerbungsaktivitäten außerhalb des Unternehmens.

von Antimedial (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Ob das so selten ist?
> Das mit den Kosten, schlechter Planung etc. - alles richtig.

Ja, ist selten. Das Rechenbeispiel habe ich oben ja schon aufgestellt. 
Außerdem ist es im Endeffekt immer einfacher, ein Komplettpaket 
einzukaufen oder ein Projekt komplett extern zu vergeben, welches dann 
bei einem Entwicklungsdienstleister In-House entwickelt wird.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Wenn jemand dauerhaft ausgeliehen wird, ihm eine Übernahme in Aussicht
> gestellt wird, es aber in der Richtung nichts passiert, führt das zu
> Frust.

Es gibt so viele Dinge, die frustrierend sein können, auch für die 
Stammbelegschaft. Wieso sollten Leiharbeiter davon völlig verschont 
sein?

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Der vorher hohe Einsatz wird sich verlagern, ggf. in verstärkte
> Bewerbungsaktivitäten außerhalb des Unternehmens.

Ja, das ist doch auch richtig so, wenn die Firma kein reales Interesse 
an einer Übernahme hat.

Aber was soll dieses Was-wäre-wenn-Spielchen? Was wäre, wenn der 
Leihingenieur nach einem halben Jahr einen Arbeitsvertrag bekommt? Dann 
ist er nämlich ganz sicher nicht frustriert. Was wäre, wenn der 
Leihingenieur lieber beim Dienstleister bleibt, als den festen 
Arbeitsvertrag anzunehmen? (Ja, das habe ich schon gesehen, das gibt es 
wirklich.) Darf er dann nicht motiviert sein?

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Es gibt so viele Dinge, die frustrierend sein können, auch für die
> Stammbelegschaft. Wieso sollten Leiharbeiter davon völlig verschont
> sein?

Stimmt auch wieder.
Nur das Spielchen mit der möglichen Übernahme klappt nur wenige Monate 
und das auch nur einmalig, das betrifft auch nur Externe.

Antimedial schrieb:
> wenn der
> Leihingenieur lieber beim Dienstleister bleibt, als den festen
> Arbeitsvertrag anzunehmen? (Ja, das habe ich schon gesehen, das gibt es
> wirklich.) Darf er dann nicht motiviert sein?

Sowas soll es geben, der darf auch weiter motiviert sein.

von Antimedial (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Nur das Spielchen mit der möglichen Übernahme klappt nur wenige Monate
> und das auch nur einmalig, das betrifft auch nur Externe.

Dafür gibt es wieder andere Spielchen, die man mit Externen nicht machen 
kann. Das gleicht sich schon aus.

MoD - Master of Desaster schrieb:
> Sowas soll es geben, der darf auch weiter motiviert sein.

Eben. Und genauso darf auch einer weiter motiviert bleiben, wenn er 
hingehalten wird. Davon muss man sich nicht frustrieren lassen. Das 
passiert nur, wenn man unbedingt bei der Firma anfangen will. Aber wieso 
will man das, wenn man schon zu Beginn frustriert wird?

Das größte Problem ist immer noch, das so viele Leute zum OEM wollen. 
Und das wahrscheinlich nicht mal wegen der Bezahlung sondern weil sie 
hoffen, dort dicke Autos fahren zu dürfen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Dafür gibt es wieder andere Spielchen, die man mit Externen nicht machen
> kann. Das gleicht sich schon aus.

Stimmt auch, als Extener kann man sich aus den internen Streitereien 
schön raushalten.

Antimedial schrieb:
> Eben. Und genauso darf auch einer weiter motiviert bleiben, wenn er
> hingehalten wird. Davon muss man sich nicht frustrieren lassen. Das
> passiert nur, wenn man unbedingt bei der Firma anfangen will.

Das will man ja eventuell auch.
Besonders, wenn das eine größere Firma ist.
Besseres Gehalt, Bonuszahlungen, mehr Urlaub, Betriebsrente, sichere 
Arbeitsstelle, ....

Frust ist doch sonst was gutes!
Das ist der Tritt in den Arsch endlich an der Situation etwas zu ändern 
oder zu lernen diese zu akzeptieren und sich anders auszutoben.

von Ernst Mosch lebt! (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Frust ist doch sonst was gutes!
> Das ist der Tritt in den Arsch endlich an der Situation etwas zu ändern
> oder zu lernen diese zu akzeptieren und sich anders auszutoben.

1789 in Frankreich. Die haben was geändert! Da rollten Köpfe, nachdem 
eine kleine Schicht immer reicher wurde, der größere Rest immer ärmer.

Ich warte drauf, ihr Schwätzer.

Antimedial ist ein Furzknoten.

von Rick M. (rick-nrw)


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Ernst Mosch lebt! schrieb:
> Antimedial ist ein Furzknoten.

Och, da gibt es schlimmere.

Ernst Mosch lebt! schrieb:
> 1789 in Frankreich. Die haben was geändert! Da rollten Köpfe, nachdem
> eine kleine Schicht immer reicher wurde, der größere Rest immer ärmer.

Rollende Köpfe, welche sollen denn rollen?

Bei den Leihbuden müssen ein paar Rädchen gedreht werden, aber direkt 
rollende Köpfe?

Revolution? Auf die Barrikaden - Rufe? Ohne Genehmigung und vorherige 
Anmeldung? :-)

von Ernst Mosch lebt! (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Dafür gibt es wieder andere Spielchen, die man mit Externen nicht machen
> kann. Das gleicht sich schon aus.

Bullshit.

Rick McGlenn schrieb:
> Frust ist doch sonst was gutes!
> Das ist der Tritt in den Arsch endlich an der Situation etwas zu ändern
> oder zu lernen diese zu akzeptieren und sich anders auszutoben.

Bullshit.

Du bist ein Furzknoten!

von Rick M. (rick-nrw)


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Ernst Mosch lebt! schrieb:
> Bullshit.
>
> Du bist ein Furzknoten!

Weiß ich!

von O. (Gast)


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Viele Stellen sind ohnehin mehrfach ausgeschrieben.
Wenn man mal eine Metajobsuchmaschien benutzt, fällt einem das womöglich 
auf. Ich habe hüjedenfalls mehrfach Stellenausschreibeungen gefunden, 
die den selben Text hatten und mehrfach (2-fach, aber auch mehr als 
4-fach) ausgeschrieben wurden.

Ist auch naheliegend, daß man auf Suche nach einem Mitarbeiter mehr als 
eine Stellebörse abklappert.
Wenn man es dann auch noch in der Druckausgabe veröffentlicht, zählen 
die Leute, die nur die Anzahl der Stellenanzeigen zählen, eine Unmenge 
an Jobs.

Das sieht dann stark nach Fachkräftemangel aus.

Gemäß den Markmechanismen senkt große Nachfrage den Preis, daher 
BlueCard.

Und bei der nächsten Wahl sinkt die Beteiligung wieder?

Man sollte die Bundestagsmandate von der Wahlbeteiligung abhängig 
machen. Gweinge abeteiligung, wenige Sitze.
Nichtwähler zählen anteilig als Enthaltungsstimmen....

von Antimedial (Gast)


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O. schrieb:
> zählen
> die Leute, die nur die Anzahl der Stellenanzeigen zählen, eine Unmenge
> an Jobs.

Dafür werden eine Menge neu zu besetzende Jobs nicht gezählt, weil sie 
entweder gar nicht öffentlich ausgeschrieben werden oder nur auf der 
Firmenhomepage ausgeschrieben werden. Die Stellen werden nicht erfasst, 
sind aber für Fachkräfte relevanter.

Von daher stimme ich zu, dass diese Artikel à la "10000 unbesetzte Jobs" 
unsinnig sind. Aber das heißt noch nicht, dass es keinen 
Fachkräftemangel gibt.

O. schrieb:
> Gemäß den Markmechanismen senkt große Nachfrage den Preis, daher
> BlueCard.

Der Arbeitsmarkt ist kein nach den Prinzipien der Marktwirschaft 
funktionierender Markt. Dafür gibt es zu viele Nebenbedingungen, wie 
z.B. Lohnerwartung der Arbeitnehmer und Wirtschaftlichkeit auf Seiten 
der Unternehmen. Sonst würden Handwerker viel, viel mehr verdienen als 
ungelernte Fabrikarbeiter. In Wahrheit ist es aber umgekehrt.

Außerdem würde ein höherer Preis nicht automatisch zu einem höheren 
Angebot qualifizierter Fachkräfte führen. Das Regelprinzip würde also 
nicht funktionieren.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Dafür werden eine Menge neu zu besetzende Jobs nicht gezählt, weil sie
> entweder gar nicht öffentlich ausgeschrieben werden oder nur auf der
> Firmenhomepage ausgeschrieben werden. Die Stellen werden nicht erfasst,
> sind aber für Fachkräfte relevanter.
>
> Von daher stimme ich zu, dass diese Artikel à la "10000 unbesetzte Jobs"
> unsinnig sind. Aber das heißt noch nicht, dass es keinen
> Fachkräftemangel gibt.

Fachkräftemangel, heißt zumindest für mich, es gibt Firmen, die 
Fachkräfte, mit oder ohne Studium, zeitnah suchen, aber keine finden. 
Die haben einen Mangel.

Firmen, die jemanden suchen, dafür sich aber Zeit lassen können, den 
optimalen Kandidaten zu finden, haben eigentlich keinen 
Fachkräftemangel.
Oder sehe ich da etwas falsch?

Firmen, die zeitnah suchen und nur auf ihrer Firmenhomepage die Stellen 
ausschreiben, machen etwas falsch. Der Fachkräftemangel ist ggf. 
hausgemacht.
Um Bewerbungen zu erhalten, muss man auch entsprechende Werbung machen.
Dafür muss man nicht auf Monster gehen, sondern eventuell hier eine 
Stellenanzeige reinsetzen, dürfte preiswerter sein.

So wie Bewerber selektiv die Firmenhomepages durchsuchen, sollten sich 
auch Firmen selektiv diesen Bewerbern präsentieren.

Warum finden bei einem Mangel manche Unternehmen keine passenden 
Bewerber?
Mögliche Gründe:
Es bewerben sich kaum welche? (Doch Stellenanzeigen schalten?)

Es passt die Qualifikation nicht? (Was wird gefordert, was wird 
benötigt?)

Die Gehaltsvorstellung ist zu hoch? (Was ist zu hoch?)

Soziale Gründe, zu alt, zu unerfahren, passt einfach nicht, ...

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Fachkräftemangel, heißt zumindest für mich, es gibt Firmen, die
> Fachkräfte, mit oder ohne Studium, zeitnah suchen, aber keine finden.
> Die haben einen Mangel.
>
> Firmen, die jemanden suchen, dafür sich aber Zeit lassen können, den
> optimalen Kandidaten zu finden, haben eigentlich keinen
> Fachkräftemangel.
> Oder sehe ich da etwas falsch?

Wie sieht es aber nun aus, wenn die Firmen gezwungen sind, langfristig 
zu planen, um nicht in größere Nöte zu kommen? Sie also gerne 
kurzfristig einstellen würden, aber aufgrund des Angebots über ein Jahr 
warten müssen? Und deshalb auch ihre Mittel etwas überstrecken, weil sie 
teilweise mehr Personal als nötig an Bord haben müssen, um einen 
unerwarteten Ausfall kompensieren zu können? Wie ist es, wenn die Firmen 
ihr Entwicklungstempo drosseln müssen, weil sie länger keinen passenden 
Kandidaten finden? Oder sie sehr viel Arbeit in die Ausbildung von 
geeigneten Nachwuchs stecken?

Das alles sind für mich Symptome eines Mangels. Nicht lebensbedrohlich, 
aber real.

Für die talentierte Jugend und die Erfahrenen ist dieser Zustand ideal.

Rick McGlenn schrieb:
> Firmen, die zeitnah suchen und nur auf ihrer Firmenhomepage die Stellen
> ausschreiben, machen etwas falsch. Der Fachkräftemangel ist ggf.
> hausgemacht.

Nein, sie machen nichts falsch, weil ausreichend qualifiziertes Personal 
in der Lage ist, diese Stellenanzeigen zu finden.

Ein weiteres Problem ist ja, dass kaum geeignetes Fachpersonal auf dem 
freien Markt verfügbar ist, da die Leute entweder fest im Job sitzen 
oder über ihr persönliches Netzwerk ohne Bewerbungen den Job wechselt. 
Die Stellenanzeige ist mehr oder weniger nur ein Notnagel, ansonsten 
arbeitet man eben über das Netzwerk oder wenn alle Stricke reißen über 
Headhunter.

Rick McGlenn schrieb:
> Soziale Gründe, zu alt, zu unerfahren, passt einfach nicht, ...

Das "passt einfach nicht" darf man nicht unterschätzen. Gerade in 
kleineren Teams (und das trifft auf die Entwicklung bei Mittelständlern 
oft zu) ist die Chemie unheimlich wichtig. Ein falscher Mann und man 
kann die Firma quasi dicht machen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Nein, sie machen nichts falsch, weil ausreichend qualifiziertes Personal
> in der Lage ist, diese Stellenanzeigen zu finden.

Das qualifizierte Personal findet die aber nicht, sonst wäre es kein 
Mangel.
Oder gilt das Finden der Stellenanzeige bereits als Einstellungstest?

Hilfe wir finden keinen qualifizierten Bewerber, alle zu doof unsere 
Stellenangebot zu finden!

Das kann nicht Dein ernst sein!

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Soziale Gründe, zu alt, zu unerfahren, passt einfach nicht, ...
>
> Das "passt einfach nicht" darf man nicht unterschätzen. Gerade in
> kleineren Teams (und das trifft auf die Entwicklung bei Mittelständlern
> oft zu) ist die Chemie unheimlich wichtig. Ein falscher Mann und man
> kann die Firma quasi dicht machen.

Das stimme ich dir zu!
Egal wie tolle Qualifikationen jemand besitzt und er sogar das 
Stellenangebot gefunden hat.


Ein Restaurantbesitzer beschwert sich über zu wenig Kunden.
Genießer wissen, wie sie mich finden, da brauche ich keine Werbung, 
außer der Speisekarte vorm Restaurant, das steht alles drauf.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Das qualifizierte Personal findet die aber nicht, sonst wäre es kein
> Mangel.

Doch, aber das qualifizierte Personal interessiert sich dafür nicht, 
weil es einen Job hat und nicht wechseln will.

Rick McGlenn schrieb:
> Oder gilt das Finden der Stellenanzeige bereits als Einstellungstest?
>
> Hilfe wir finden keinen qualifizierten Bewerber, alle zu doof unsere
> Stellenangebot zu finden!
>
> Das kann nicht Dein ernst sein!

Doch, das ist mein voller Ernst. Als erfahrener Ingenieur sollte man 
doch dazu in der Lage sein, Firmen in seiner Branche zu kennen und deren 
Webseite zu finden.

Rick McGlenn schrieb:
> Das stimme ich dir zu!
> Egal wie tolle Qualifikationen jemand besitzt und er sogar das
> Stellenangebot gefunden hat.

Das geht sogar noch einen Schritt weiter. Man nimmt lieber einen eher 
schlecht(er) qualifizierten Bewerber, wenn die Chemie super passt. 
Deshalb ist Sozialkompetenz auch oft wichtiger als fachliche Kompetenz, 
sofern bei letztere die Minimalanforderungen erfüllt sind.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Das qualifizierte Personal findet die aber nicht, sonst wäre es kein
>> Mangel.
>
> Doch, aber das qualifizierte Personal interessiert sich dafür nicht,
> weil es einen Job hat und nicht wechseln will.

Es gibt aber auch qualifiziertes Personal mit Job, das wechseln möchte.

Antimedial schrieb:
>> Das kann nicht Dein ernst sein!
>
> Doch, das ist mein voller Ernst. Als erfahrener Ingenieur sollte man
> doch dazu in der Lage sein, Firmen in seiner Branche zu kennen und deren
> Webseite zu finden.

Mit der Einstellung darf man sich über mangelnde Resonanz nicht 
beklagen.
Müssen die Bewerber immer genau aus der Branche und aus der Umgebung 
sein?


Ein Bekannter aus dem Bereich Maschinenbau mit einem gut bezahlten Job 
hat sich jetzt bei einer Firma, 400km entfernt beworben, die nicht aus 
seiner Branche ist, aber es gewisse Berührungspunkte zu seiner 
bisherigen Arbeit gab.
Er kannte die Firma vorher nicht, er wurde über eine Plattform 
XING/LinkedIn von denen angeschrieben.
2. Vorstellungsgespräch ist gelaufen.
Gehaltsangebot Basis 40h/Woche - 6-stellig

Das Stellenangebot da hätte er nie gefunden oder sich darauf beworben.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Es gibt aber auch qualifiziertes Personal mit Job, das wechseln möchte.

Das ist aber eine ganz kleine Minderheit. Und die findet über 
persönliche Netzwerke meistens eine Stelle oder wird sogar abgeworben. 
Der Rest kennt sein Branchenumfeld oder ist in der Lage, sich über eine 
fremde Branche zu informieren. Es läuft einfach unheimlich viel über 
persönliche Kontakte.

Rick McGlenn schrieb:
> Mit der Einstellung darf man sich über mangelnde Resonanz nicht
> beklagen.
> Müssen die Bewerber immer genau aus der Branche und aus der Umgebung
> sein?

In ihrer eigenen Branche kennen sie sich natürlich exzellent aus. Die 
Firmen sind sowieso überregional bekannt. Und Fachkräfte sind natürlich 
wie gesagt durchaus in der Lage, sich auch fremde Branchen zu 
informieren.

Das Ausschreiben von Stellenausschreibungen an der richtigen Stelle ist 
tatsächlich ein "Idiotenfilter". Mit Leuten, die nur die Stellenbörsen 
kennen und sonst keine Lust haben, sich weiter zu informieren, will man 
nichts anfangen. Da würden dann so viel unsinnige Bewerbungen kommen, 
und das macht nur unnötig Arbeit für alle Seiten.

Und Absolventen, die sich in der Branche nicht auskennen können, sucht 
man auf anderem Wege, nämlich direkt an den Hochschulen. Manchmal werden 
die Leute auch direkt von der Schule aus abgegrast. Gute Noten in Mathe 
und Physik, und Programmieren oder Elektronik als Hobby? Da kann man 
sich die Firma fast heraus suchen.

Rick McGlenn schrieb:
> Er kannte die Firma vorher nicht, er wurde über eine Plattform
> XING/LinkedIn von denen angeschrieben.
> 2. Vorstellungsgespräch ist gelaufen.
> Gehaltsangebot Basis 40h/Woche - 6-stellig

Das ist ein gutes Beispiel für das, was ich meine. Firmen suchen lieber 
aktiv direkt nach Experten, als sich auf Stellenauschreibungen zu 
verlassen. Sicherlich ersetzt dabei das Internet hin und wieder die 
persönlichen Kontakte. Aber das Prinzip ist das selbe.

Rick McGlenn schrieb:
> Das Stellenangebot da hätte er nie gefunden oder sich darauf beworben.

Hat er denn aktiv in dem Bereich gesucht?

Außerdem: Man muss ja auch nicht jede einzelne Firma in seinem Bereich 
kennen. Es reicht ja, wenn man so lange sucht, bis man genügend passende 
Stellen gefunden hat. Das kann 5 Minuten dauern, oder auch eine Woche.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Das ist aber eine ganz kleine Minderheit.

Glaube ich nicht, das das so wenige sind

> Und die findet über
> persönliche Netzwerke meistens eine Stelle oder wird sogar abgeworben.
> Der Rest kennt sein Branchenumfeld oder ist in der Lage, sich über eine
> fremde Branche zu informieren. Es läuft einfach unheimlich viel über
> persönliche Kontakte.

Das ist oft so, keine Einwände.

Antimedial schrieb:
> Das Ausschreiben von Stellenausschreibungen an der richtigen Stelle ist
> tatsächlich ein "Idiotenfilter"

Genau das ist der Punkt, an der richtigen Stelle sich zeigen, nicht nur 
der Homepage.
Jobbörsen wie Monster sind da zu teuer und wenig selektiv.

Hier erreicht man sicher in manchen Bereichen mehr Experten, selbst wenn 
diese sich nur umschauen und nicht wirklich aktiv suchen, also auch 
hidden Champions.

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Das Stellenangebot da hätte er nie gefunden oder sich darauf beworben.
>
> Hat er denn aktiv in dem Bereich gesucht?

Nein!
Er ist fit im Bereich Strönungsberechnungen, die Dimensionen der 
Bauteile, die Stückzahl und die Produktart haben sich gewaltig geändert.
.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Glaube ich nicht, das das so wenige sind

Wenig ist natürlich relativ, bei 1 Mio Ingenieuren in Deutschland. Die 
Fluktuation wird kaum über 10% liegen. Das wären immer noch 1000000, 
aber das ist verhältnismäßig wenig. Natürlich sind lange nicht alle 
Ingenieure gesuchte Fachkräfte.

Rick McGlenn schrieb:
> Nein!
> Er ist fit im Bereich Strönungsberechnungen, die Dimensionen der
> Bauteile, die Stückzahl und die Produktart haben sich gewaltig geändert.

Also, wie soll er dann auf die Firma stoßen? Durch Zufall passiert das 
logischerweise nicht. Ich bin mir aber sicher, dass dein Bekannter aus 
dem Stegreif mindestens 5-10 Firmen aufzählen könnte, die etwas 
Ähnliches tun als sein alter oder jetziger Arbeitgeber.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Also, wie soll er dann auf die Firma stoßen? Durch Zufall passiert das
> logischerweise nicht. Ich bin mir aber sicher, dass dein Bekannter aus
> dem Stegreif mindestens 5-10 Firmen aufzählen könnte, die etwas
> Ähnliches tun als sein alter oder jetziger Arbeitgeber

Bestimmt!
Nur bei seinem alten und jetzigen möchte er nicht mehr arbeiten.

Die Firmen, die er kennt, da passt es nicht unbedingt.

Bei meinem Bekannten ist es so, daß er einen geraden Lebenslauf hat und
nur 3 (?) Arbeitgeber innerhalb 20 Jahren, keine Leihbuden.

Wechseln muss er nicht unbedingt, er will aber.

Wenn sich ein suchendes Unternehmen nur auf die beschränkt, die wirklich 
aktiv suchen, machen die etwas falsch.

Die Gruppe, die nur etwas oder mehr unzufrieden sind, dürfte 
interessanter sein.

Also wenn die Firma Probat aus Emmerich einen Ingenieur sucht, wer soll 
sich dort bewerben? Ein anderer Ingenieur aus dem Bereich 
Kaffeerösterei?
Gleiche Branche, wohl kaum zu finden.

Was ist mit der Firma BÄKO - Backmaschinen?
Andere Branche - aber da gibt es in der Steuerungstechnik, Konstruktion 
sicher Ähnlichkeiten.

Ein Entwickler im Bereich Automotive, Airbag-Auslösung, wird der im 
Bereich Schiffbau oder Avionik schauen, obwohl dort Leute mit 
Lagesensoren, Gravitationssenoren etc. gesucht werden?

Alles andere Bereiche, unbekannte Firmen, ähnliche Anforderungen.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Bestimmt!
> Nur bei seinem alten und jetzigen möchte er nicht mehr arbeiten.
>
> Die Firmen, die er kennt, da passt es nicht unbedingt.

Also muss er sich nach etwas neuem umschauen. Das ist kein Problem für 
eine erfahrene Fachkraft.

Rick McGlenn schrieb:
> Wenn sich ein suchendes Unternehmen nur auf die beschränkt, die wirklich
> aktiv suchen, machen die etwas falsch.

Machen sie ja nicht, deswegen gibt es ja oft die Stellenausschreibungen.

Die aktive Suche ist trotzdem effektiv, ich wüsste nicht, was man damit 
falsch macht.

Rick McGlenn schrieb:
> Die Gruppe, die nur etwas oder mehr unzufrieden sind, dürfte
> interessanter sein.

Wieso? Bei unzufriedenen Leuten ist die Gefahr, auch beim neuen 
Arbeitgeber früher oder später unzufrieden zu werden, sehr groß.

Rick McGlenn schrieb:
> Also wenn die Firma Probat aus Emmerich einen Ingenieur sucht, wer soll
> sich dort bewerben? Ein anderer Ingenieur aus dem Bereich
> Kaffeerösterei?
> Gleiche Branche, wohl kaum zu finden.
>
> Was ist mit der Firma BÄKO - Backmaschinen?
> Andere Branche - aber da gibt es in der Steuerungstechnik, Konstruktion
> sicher Ähnlichkeiten.

Beides ist der gleiche Bereich - Automatisierung/Maschinenbau für 
Lebensmittel.

Rick McGlenn schrieb:
> Alles andere Bereiche, unbekannte Firmen, ähnliche Anforderungen.

Die Firmen sind nicht unbekannt. Und selbst unbekannte Firmen lassen 
sich mit einer vernünftigen Recherche, zu der eine Fachkraft definitiv 
fähig ist, sehr leicht finden. Schließlich haben erfolgreiche Firmen 
auch Kunden. Und die Kunden müssen sie dann wohl auch finden, oder etwa 
nicht?

von Thomas1 (Gast)


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Die Industrie verlan+gert die Entwicklung ins Ausland. Aktuell ist 
Bauknecht dran.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/entwicklung-von-bauknecht-in-deutschland-schliesst-13525839.html

Deutschland schafft sich ab!

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Die aktive Suche ist trotzdem effektiv, ich wüsste nicht, was man damit
> falsch macht.

Wenn die damit die richtige Mitarbeiter finden ist alles OK.
Es ging eben um die Firmen, die die passenden Mitarbeiter so nicht 
finden und sich darüber beschweren - Fachkräftemangel.

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Die Gruppe, die nur etwas oder mehr unzufrieden sind, dürfte
>> interessanter sein.
>
> Wieso? Bei unzufriedenen Leuten ist die Gefahr, auch beim neuen
> Arbeitgeber früher oder später unzufrieden zu werden, sehr groß.

Nicht unbedingt.
Mein Bekannter ist seit 20 Jahren Ingenieur und will jetzt in seine 4. 
Firma wechseln. Ist das zu oft?
Chefs wechseln, neuer Vorstand, neue Ausrichtung, seltsame 
Personalpolitik, Technischer Projektmanager kommt aus einem nicht 
technischen Bereich, ...

Aber besser ein Unzufriedener haut ab, als das dieser einfach 
weiterarbeitet oder so tut als ob.


Antimedial schrieb:
> Schließlich haben erfolgreiche Firmen
> auch Kunden. Und die Kunden müssen sie dann wohl auch finden, oder etwa
> nicht?

Die Firma muss die Kunden finden, sich nicht darauf verlassen, das die 
Kunden  die Firma irgendwo finden.
Ich muss Werbung machen und das nicht nur bei Google über 
Firmenhomepage.
KLinkenputzen - einen guten Vertrieb haben.
Auf entsprechenden Messen präsent sein.
(...)

Zu dem Typen aus der Kaffee-Rösterei, OK, Backmaschinen war zu 
offensichtlich.

Schiffbau - Verlade-Einrichtungen, also ein völlig anderer Bereich, in 
dem manche Fähigkeiten und Kenntnisse gebraucht werden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Rick McGlenn schrieb:
> ......Verlade-Einrichtungen, also ein völlig anderer Bereich, in
> dem manche Fähigkeiten und Kenntnisse gebraucht werden.

Da kann er auch bei einem Verleih-Verein als Anreißer anfangen. Die 
brauchen Leute, die Andere verladen können.

MfG Paul

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Wenn die damit die richtige Mitarbeiter finden ist alles OK.
> Es ging eben um die Firmen, die die passenden Mitarbeiter so nicht
> finden und sich darüber beschweren - Fachkräftemangel.

Es ist aber einfach so, dass es die passenden Mitarbeiter nicht gibt! 
Massive Werbung in den falschen Medien würde daran kein bisschen ändern.

Rick McGlenn schrieb:
> Nicht unbedingt.
> Mein Bekannter ist seit 20 Jahren Ingenieur und will jetzt in seine 4.
> Firma wechseln. Ist das zu oft?

Ja, er wurde aber auch aktiv von der Firma abgeworben. Die Leute, die 
noch nicht so unzufrieden sind, dass sie selbst wechseln wollen, ist 
natürlich interessant. Die Leute, die wegen Unzufriedenheit aktiv einen 
Job suchen, gehören zu einer anderen Gruppe. Der Unterschied ist subtil, 
aber entscheidend.

Rick McGlenn schrieb:
> Die Firma muss die Kunden finden, sich nicht darauf verlassen, das die
> Kunden  die Firma irgendwo finden.

Eben. Und als erfahrene Fachkraft kennt man die Kanäle, über die Firmen 
Kunden sucht. Und nutzt sie für die Jobsuche.

Rick McGlenn schrieb:
> Ich muss Werbung machen und das nicht nur bei Google über
> Firmenhomepage.
> KLinkenputzen - einen guten Vertrieb haben.
> Auf entsprechenden Messen präsent sein.

Merkst du nicht langsam etwas?

Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass du einfach nur ein 
Dienstleister-Marketing-Praktikant wärst, könnte ich fast denken, dass 
du dich als großartige Fachkraft siehst, aber Schwierigkeiten bei der 
Jobsuche hast. Inzwischen sollte aber ganz klar sein, dass man als 
großartige Fachkraft keine Probleme bei der Jobsuche hat. Das heißt 
einfach, dass du dein Weltbild und vor allem dein Eigenbild überdenken 
müsstest und nicht ständig Argumente suchst, wieso das, was ich sage, 
nicht sein darf.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Wenn die damit die richtige Mitarbeiter finden ist alles OK.
>> Es ging eben um die Firmen, die die passenden Mitarbeiter so nicht
>> finden und sich darüber beschweren - Fachkräftemangel.
>
> Es ist aber einfach so, dass es die passenden Mitarbeiter nicht gibt!
> Massive Werbung in den falschen Medien würde daran kein bisschen ändern.

Massive Werbung in den falschen Medien hilft nichts, richtig.
Etwas Werbung in den richtigen Medien könnte aber recht hilfreich sein.

Wenn es keine passenden Mitarbeiter für ein Unternehmen gibt, müssen die 
früher oder später dicht machen oder einen Kandidaten nehmen, der so 
halbwegs passt.

Antimedial schrieb:
> Die Leute, die wegen Unzufriedenheit aktiv einen
> Job suchen, gehören zu einer anderen Gruppe. Der Unterschied ist subtil,
> aber entscheidend.

Es gibt aber gute Gründe selbst aktiv zu werden.
Vielleicht hattest du bisher nur halbwegs vernünftige Vorgesetzte und 
Kollegen.
Also die Leute, die zur Gruppe: "Passt ins Unternehmen" gehören.

Antimedial schrieb:
> Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass du einfach nur ein
> Dienstleister-Marketing-Praktikant wärst,

Wer weiß.

Antimedial schrieb:
> Das heißt
> einfach, dass du dein Weltbild und vor allem dein Eigenbild überdenken
> müsstest und nicht ständig Argumente suchst, wieso das, was ich sage,
> nicht sein darf.

Ich sage ja nicht, dass alles was du sagt falsch ist.

Der erste Beitrag war hier:

Personaldienstleister überholen Industrie
30.03.2015 von Corinne Schindlbeck
Die Adecco Personaldienstleistungen GmbH hat für 
karriere.elektroniknet.de einen Stellenindex für die Elektronik-Branche 
erstellt. Was sofort ins Auge sticht: Die meisten Stellen werden von 
Personal- und Ingenieurdienstleistern ausgeschrieben, nicht von der 
Industrie.

Wobei ich bei Adecco mich frage, wo haben die nach ausgeschriebenen 
Stellen gesucht haben.

Weiter ging es um Zeitarbeit, die nur ca. 5% der Stellen ausmacht und 
das ein Großteil dieser Stellen bei den div. Jobbörsen zu finden ist.
Die Adecco nicht mitgezählt hat.

"Der Adecco Stellenindex wertet monatlich die Stellenangebote aus 155 
Printmedien und 29 Online-Jobbörsen in Deutschland aus."

Printmedien? Ist das ein guter Platz um nach Jobs zu schauen?

Der Rest der Stellen muss also auf den Firmenhomepages (keine Leihbuden) 
stehen.

Antimedial schrieb:
> Inzwischen sollte aber ganz klar sein, dass man als
> großartige Fachkraft keine Probleme bei der Jobsuche hat.

Kaum Probleme, wenn man in der richtigen Gegend wohnt, bzw. bereit ist 
umzuziehen und in der richtige Branche arbeitet.

von lunochod (Gast)


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Speziell zu Mittelstand und Leiharbeit/Dienstleister im Bereich 
Entwicklung: Es gibt nur eine Motivation dafür, und das ist die größere 
Flexibilität für den AG. Wer sich einbildet, das wäre eine moderne Form 
der Mitarbeitergewinnung (erst Probearbeit, dann Übernahme) ist sehr 
naiv. Ich hab es in einem angesehenen IGM-Mittelständler selbst erlebt: 
Externer MA wurde nicht übernommen, hat dann bei seinem DL gekündigt. 
Kollegen durften dann monatelang Überstunden schieben weil die GF 
niemanden als Ersatz einstellen WOLLTE, obwohl geeignete Bewerber 
vorhanden. Es war wichtiger die Rendite zu steigern.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Massive Werbung in den falschen Medien hilft nichts, richtig.
> Etwas Werbung in den richtigen Medien könnte aber recht hilfreich sein.

Und das wird getan.

Rick McGlenn schrieb:
> Wenn es keine passenden Mitarbeiter für ein Unternehmen gibt, müssen die
> früher oder später dicht machen oder einen Kandidaten nehmen, der so
> halbwegs passt.

Oder man bildet seinen eigenen Nachwuchs aus. Deshalb werden gute Leute 
schon direkt von der Schule rekrutiert. Es ist nur eine Frage der Zeit, 
bis man noch früher anfängt. Ich denke bald wird man öfters Programme 
sehen, bei denen man Leute direkt von der mittleren Reife mit einer 
Kombination aus Ausbildung, Hochschulreife und Studium lockt.

Rick McGlenn schrieb:
> Es gibt aber gute Gründe selbst aktiv zu werden.
> Vielleicht hattest du bisher nur halbwegs vernünftige Vorgesetzte und
> Kollegen.
> Also die Leute, die zur Gruppe: "Passt ins Unternehmen" gehören.

Ich sage ja nicht, dass es nicht auch gute Unzufriedene gibt. Aber das 
Risiko, einen ewig Unzufriedenen zu erwischen, ist höher. Durch 
Bewerbungsgespräch kann man zwar solche Leute filtern, aber das klappt 
nicht zu 100%.

Rick McGlenn schrieb:
> Printmedien? Ist das ein guter Platz um nach Jobs zu schauen?

Es schadet nicht, wenn man alle Quellen nutzt. Aber man muss sich 
bewusst sein, dass die Trefferquote wo anders höher liegt.

Rick McGlenn schrieb:
> Der Rest der Stellen muss also auf den Firmenhomepages (keine Leihbuden)
> stehen.

Oder wird gar nicht ausgeschrieben, weil man lieber aktiv sucht.

Rick McGlenn schrieb:
> Kaum Probleme, wenn man in der richtigen Gegend wohnt, bzw. bereit ist
> umzuziehen und in der richtige Branche arbeitet.

Das ist natürlich eine wichtige Voraussetzung. Aber man kann den Firmen 
nicht vorwerfen, wenn man wegen mangelnder Mobilität aus dem Raster 
fällt.

von Käptn Knallfrosch (Gast)


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Antimedial schrieb:

> Es ist aber einfach so, dass es die passenden Mitarbeiter nicht gibt!
> Massive Werbung in den falschen Medien würde daran kein bisschen ändern.
>

Es ist aber so, dass Du diese dann auch nicht ausbilden kannst. Wenn das 
Potential an brauchbaren Mitarbeitern hierzulande und heutzutage 
ausgeschöpft ist, dann darum, weil auch überhaupt das Potential an 
passend ausbildbaren Leuten in der lokalen Bevölkerung ausgeschöpft ist.

Du musst also schon die brauchbaren Leute direkt bei anderen Firmen 
herausbrechen, oder Du musst sie aus dem Ausland holen. ;O)

> Die Leute, die wegen Unzufriedenheit aktiv einen
> Job suchen, gehören zu einer anderen Gruppe. Der Unterschied ist subtil,
> aber entscheidend.

WAS hast Du gegen "Unzufriedenheit"? Das motiviert doch? Du suchst doch 
motivierte Mitarbeiter, oder?

Wie in einem anderen Thread neigst Du zur Inkonsequent. Als Gast musst 
Du ja noch nicht einmals ein und dieselbe Person sein, so wie ich auch. 
;O)




>
> Rick McGlenn schrieb:
>> Die Firma muss die Kunden finden, sich nicht darauf verlassen, das die
>> Kunden  die Firma irgendwo finden.
>
> Eben. Und als erfahrene Fachkraft kennt man die Kanäle, über die Firmen
> Kunden sucht. Und nutzt sie für die Jobsuche.
>
> Rick McGlenn schrieb:
>> Ich muss Werbung machen und das nicht nur bei Google über
>> Firmenhomepage.
>> KLinkenputzen - einen guten Vertrieb haben.
>> Auf entsprechenden Messen präsent sein.
>
> Merkst du nicht langsam etwas?
>
> Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass du einfach nur ein
> Dienstleister-Marketing-Praktikant wärst, könnte ich fast denken, dass
> du dich als großartige Fachkraft siehst, aber Schwierigkeiten bei der
> Jobsuche hast. Inzwischen sollte aber ganz klar sein, dass man als
> großartige Fachkraft keine Probleme bei der Jobsuche hat. Das heißt
> einfach, dass du dein Weltbild und vor allem dein Eigenbild überdenken
> müsstest und nicht ständig Argumente suchst, wieso das, was ich sage,
> nicht sein darf.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Kaum Probleme, wenn man in der richtigen Gegend wohnt, bzw. bereit ist
>> umzuziehen und in der richtige Branche arbeitet.
>
> Das ist natürlich eine wichtige Voraussetzung. Aber man kann den Firmen
> nicht vorwerfen, wenn man wegen mangelnder Mobilität aus dem Raster
> fällt.

Richtig!

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Massive Werbung in den falschen Medien hilft nichts, richtig.
>> Etwas Werbung in den richtigen Medien könnte aber recht hilfreich sein.
>
> Und das wird getan.


> Rick McGlenn schrieb:
>> Wenn es keine passenden Mitarbeiter für ein Unternehmen gibt, müssen die
>> früher oder später dicht machen oder einen Kandidaten nehmen, der so
>> halbwegs passt.
>
> Oder man bildet seinen eigenen Nachwuchs aus. Deshalb werden gute Leute
> schon direkt von der Schule rekrutiert. Es ist nur eine Frage der Zeit,
> bis man noch früher anfängt. Ich denke bald wird man öfters Programme
> sehen, bei denen man Leute direkt von der mittleren Reife mit einer
> Kombination aus Ausbildung, Hochschulreife und Studium lockt.

Das mit dem fachlich nicht ganz passend gilt sicher auch für Leute mit 
jahrelanger Berufserfahrung.



Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Printmedien? Ist das ein guter Platz um nach Jobs zu schauen?
>
> Es schadet nicht, wenn man alle Quellen nutzt. Aber man muss sich
> bewusst sein, dass die Trefferquote wo anders höher liegt.

Hängt sicher auch von der Stelle ab und vom Printmedium.

Eine Stelle als Azubi in einem kleinen Unternehmen kann man schon in der 
Lokalpresse inserieren.

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Es gibt aber gute Gründe selbst aktiv zu werden.
>> Vielleicht hattest du bisher nur halbwegs vernünftige Vorgesetzte und
>> Kollegen.
>> Also die Leute, die zur Gruppe: "Passt ins Unternehmen" gehören.
>
> Ich sage ja nicht, dass es nicht auch gute Unzufriedene gibt. Aber das
> Risiko, einen ewig Unzufriedenen zu erwischen, ist höher. Durch
> Bewerbungsgespräch kann man zwar solche Leute filtern, aber das klappt
> nicht zu 100%.

Die ewig Unzufriedenen fallen wohl durch häufige Arbeitsplatzwechsel 
auf.
Wenn jemand nach 10 Jahren aus Frust sich etwas neues sucht, weiß das 
gut zu begründen, fehlende Entwicklungsmöglichkeit etc..

von Antimedial (Gast)


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Käptn Knallfrosch schrieb:
> Es ist aber so, dass Du diese dann auch nicht ausbilden kannst. Wenn das
> Potential an brauchbaren Mitarbeitern hierzulande und heutzutage
> ausgeschöpft ist, dann darum, weil auch überhaupt das Potential an
> passend ausbildbaren Leuten in der lokalen Bevölkerung ausgeschöpft ist.

Da ist was dran.

Käptn Knallfrosch schrieb:
> Du musst also schon die brauchbaren Leute direkt bei anderen Firmen
> herausbrechen, oder Du musst sie aus dem Ausland holen. ;O)

Richtig, oder sie einfach früher und schneller von der Schule oder 
Hochschule holen und möglichst lange halten.

Käptn Knallfrosch schrieb:
> WAS hast Du gegen "Unzufriedenheit"? Das motiviert doch? Du suchst doch
> motivierte Mitarbeiter, oder?

Es gibt einfach Leute, die mit allem unzufrieden sind. Ein Jobwechsel 
motiviert die vielleicht kurzfristig, fallen aber ganz schnell in alte 
Muster zurück.

Rick McGlenn schrieb:
> Das mit dem fachlich nicht ganz passend gilt sicher auch für Leute mit
> jahrelanger Berufserfahrung.

Die verlangen aber oft, entsprechend ihrer "Erfahrung" (oft nur 
abgesessene Jahre) bezahlt werden, obwohl die Erfahrung gar nicht 
relevant ist. Dann lieber einen jungen, unbelasteten Menschen ausbilden.

Rick McGlenn schrieb:
> Eine Stelle als Azubi in einem kleinen Unternehmen kann man schon in der
> Lokalpresse inserieren.

Ja, weil dort die Zielgruppe viel größer ist.

Rick McGlenn schrieb:
> Die ewig Unzufriedenen fallen wohl durch häufige Arbeitsplatzwechsel
> auf.
> Wenn jemand nach 10 Jahren aus Frust sich etwas neues sucht, weiß das
> gut zu begründen, fehlende Entwicklungsmöglichkeit etc..

Das ist sicher ein mögliches Kriterium. Auf der anderen Seite muss nicht 
jeder mit vielen Jobwechseln unbedingt so ein ewig Unzufriedener sein. 
Es ist auch ein Unterschied, ob es 3 Wechsel in 10 Jahren oder 10 in 30 
Jahren sind.

von Käptn Knallfrosch (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:

> Die ewig Unzufriedenen fallen wohl durch häufige Arbeitsplatzwechsel
> auf.
> Wenn jemand nach 10 Jahren aus Frust sich etwas neues sucht, weiß das
> gut zu begründen, fehlende Entwicklungsmöglichkeit etc..

Wenn ich irgendwo 10 Jahre Frust schiebe, dann mache ich das auch, weil 
ich weiss, dass mein "Entwicklungspotential" schon ausgeschöpft habe. 
;O)
Die "Unzufriedenheit" ist daher relativ und dann in erster linie mit mir 
selber zu sehen.
Zitat: "Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression".

Die meisten suchen nicht die große Karriere, sondern einen Job mit 
irgendwass 20.000-30.000 Brutto, ohne dass sie dafür täglich 4 Stunden 
auf der autobahn rumhängen müssen oder irgendwelche gesellschaftlichen 
speränzchen machen müssen.

Du suchst Eliten. Warum trommelst Du hier?

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Das mit dem fachlich nicht ganz passend gilt sicher auch für Leute mit
>> jahrelanger Berufserfahrung.
>
> Die verlangen aber oft, entsprechend ihrer "Erfahrung" (oft nur
> abgesessene Jahre) bezahlt werden, obwohl die Erfahrung gar nicht
> relevant ist. Dann lieber einen jungen, unbelasteten Menschen ausbilden.

Die Jungen passen oft nicht in Jobs, wo Erfahrung eine Rolle spielt, 
ansonsten gebe ich dir Recht.

Käptn Knallfrosch schrieb:
> Die meisten suchen nicht die große Karriere, sondern einen Job mit
> irgendwass 20.000-30.000 Brutto, ohne dass sie dafür täglich 4 Stunden
> auf der autobahn rumhängen müssen oder irgendwelche gesellschaftlichen
> speränzchen machen müssen.
>
> Du suchst Eliten. Warum trommelst Du hier?

Was sind Eliten?
Einer mit Studium?

20.000€/a brutto heißt keine 1200€/Monat netto als Single.

Hole mich auf den Boden der Tatsachen zurück, aber welche Fachkraft im 
Bereich Elektrotechnik/Elektronik arbeitet dafür?
Bei dem Lohn hat sich das Thema Auto und Pendeln wohl erledigt.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Die Jungen passen oft nicht in Jobs, wo Erfahrung eine Rolle spielt,
> ansonsten gebe ich dir Recht.

Den ideal passenden Erfahrenen gibt es aber auch nicht. Deshalb werden 
die jungen Leute ja rechtzeitig ausgebildet. Die sind dann als 
Absolventen genauso gut geeignet wie ein erfahrener Ingenieur aus einem 
verwandten Bereich.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Den ideal passenden Erfahrenen gibt es aber auch nicht. Deshalb werden
> die jungen Leute ja rechtzeitig ausgebildet. Die sind dann als
> Absolventen genauso gut geeignet wie ein erfahrener Ingenieur aus einem
> verwandten Bereich.

Wenn das klappt OK.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Wenn das klappt OK.

Exzellent sogar. Allerdings wird die Konkurrenz auch dort immer härter. 
Deswegen erwarte ich, dass die Rekrutierung bald noch früher beginnt.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Wenn das klappt OK.
>
> Exzellent sogar. Allerdings wird die Konkurrenz auch dort immer härter.
> Deswegen erwarte ich, dass die Rekrutierung bald noch früher beginnt.

Derzeit gibt es ja noch genug Nachwuchs.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Derzeit gibt es ja noch genug Nachwuchs.

Genau das ist das Problem. Der Mangel wird sich verschärfen.

von Kai M. (kai_mauer)


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Antimedial schrieb:
> Der Mangel wird sich verschärfen.

An Dummschwätzern, die das gesamte Osterfest und die darauf folgenden 
Tage für 24h/d im Forum verbringen und neoliberale Parolen verbreiten, 
herrscht jedenfalls hier kein Mangel.

SCNR

von Antimedial (Gast)


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Kai Mauer schrieb:
> An Dummschwätzern, die das gesamte Osterfest und die darauf folgenden
> Tage für 24h/d im Forum verbringen und neoliberale Parolen verbreiten,
> herrscht jedenfalls hier kein Mangel.

An unfähigen Jammerern, die sich selbst für die tollsten Fachkräfte 
halten, auch nicht.

von Wollmilchsau (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Der Mangel wird sich verschärfen.

Wenn die Verantwortlichen davon das totale Kotzen bekommen,
kann das bisschen zusätzliche Farbe doch nur zu begrüßen sein.

von Antimedial (Gast)


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Wollmilchsau schrieb:
> Wenn die Verantwortlichen davon das totale Kotzen bekommen,
> kann das bisschen zusätzliche Farbe doch nur zu begrüßen sein.

Verantwortlich für den Mangel ist gar keiner. Oder meinst du die 
Unternehmer? Die kriegen sicher nicht das kotzen, sondern tun genau das, 
was sie schon immer getan haben. Sie passen sich an. Dann wird eben mehr 
zugekauft, bei einem wachsendem Mangel eben verstärkt aus dem Ausland.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Dann wird eben mehr zugekauft, bei einem wachsendem Mangel eben
> verstärkt ...
                    ... Personaldienstleistungen.

von Antimedial (Gast)


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Nonsens schrieb:
> ... Personaldienstleistungen.

Wie sollen die denn einen Mangel lösen? Dienstleister sind nicht die 
Lösung für alle Probleme.

Immer diese Dienstleister-Ghostwriter...

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Dann wird eben mehr
> zugekauft, bei einem wachsendem Mangel eben verstärkt aus dem Ausland.

Was heißt zugekauft?

Ausgelagern - Firmen im Ausland beauftragen, Aufgaben zu erledigen.
Programmierung, Konstruktion, Berechnungen, ....

Fachkräfte aus dem Ausland vor Ort eingestellen?

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Was heißt zugekauft?
>
> Ausgelagern - Firmen im Ausland beauftragen, Aufgaben zu erledigen.
> Programmierung, Konstruktion, Berechnungen, ....
>
> Fachkräfte aus dem Ausland vor Ort eingestellen?

Ich dachte hauptsächlich an die Reduktion der eigenen Fertigungs- bzw. 
Entwicklungstiefe. Weniger Eigenentwicklung, mehr Standardteile.

Die anderen Maßnahmen können natürlich auch zutreffen.

Das ist aber eine Einzelfallentscheidung. Einen allgemeingültigen Weg 
gibt es nicht.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Weniger Eigenentwicklung, mehr Standardteile.

Das machen alle!

Hier gab es Offtopic eine Diskussion über Bier.
Fast alle Hersteller benutzen den gleichen Hopfen, also Standardteile.
Die Unterschiede sind inzwischen kaum zu erschmecken.

Antimedial schrieb:
> Das ist aber eine Einzelfallentscheidung. Einen allgemeingültigen Weg
> gibt es nicht.

Ja, aber man muss sich dann auch fragen, wo liegen meine Stärken auf dem 
Markt, wo ist mein Alleinstellungsmerkmal.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Das machen alle!

Aber nur, wenn es wirtschaftlich ist! Wenn man Eigenentwicklungen nicht 
mehr stemmen kann, muss man es auch machen, wenn es unwirtschaftlich 
ist.

Rick McGlenn schrieb:
> Ja, aber man muss sich dann auch fragen, wo liegen meine Stärken auf dem
> Markt, wo ist mein Alleinstellungsmerkmal.

Genau und alles was nicht zum Kerngeschäft ist, muss man abstoßen. Auch 
wenn sich damit trotzdem gut Geld verdienen lässt. Wenn das Personal 
fehlt, muss man eben Gewinn verschenken. Man überlebt zwar problemlos, 
aber man schöpft das Geschäftspotential nicht voll aus.

von Anal Warze (Gast)


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Ist doch irgendwie geil.

Man klingt sich als stiller Mitleser in den Thread ein, wartet ein paar 
Tage und stöbert so durch's Forum.

Dann erinnert man sich, diesen Thread hier vor ein paar Tagen gelesen zu 
haben,...

... und fragt sich vor dem Klicken, wer wird da wohl diskutieren?

Antwort: Antimedial, der Gröfaz der Leiharbeit, und RickMacGyver, der 
Onanist der Leiharbeit.

DANN klickt man sich ein, und wer diskutiert fleißig?

Antimedial, der mich namentlich irgendwie an anal erinnert, und 
RickMacGyver, der letzte Mohikaner der Leihbuden.


LOL, tolle Hobbies habt ihr, Jungs!

von Stirb langsam - jetzt noch mehr! (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Dann wird eben mehr
> zugekauft, bei einem wachsendem Mangel eben verstärkt aus dem Ausland.

Ja natürlich, DAS OMINÖSE AUSLAND!!! Dort, wo die Ingenieure vor 
Deutschlands Türen nur so hämmern! Wie ein Stoßtrupp besoffener Männer, 
die alle die gleich Nutte besteigen wollen, schreien sie "Lass mich 
endlich drauf, du geile Braut!".

Nee, iss klar Alter. Die tollsten Ingenieure stehen vor unserer Tür und 
können mal eben so mir nicht dir nichts in 5 Minuten Einarbeitung die 
tollsten Dinge verrichten, die kein einziger eingearbeiteter deutscher 
Ingenieur hinbekommt.

Klar, Spanien, Griechenland, das Land der fähigsten Fachkräfte und 
Wähler, dass besonders in den letzten 10 Jahren Kompetenz bewiesen hat, 
sendet uns nun deren HighEnd-Junkies der Nerds, um  in Deutschland 
Spitzenlöhne zu kassieren - LOL!!! ROFL!!!

Ehrlich Kollege, genau dieses Verhalten der Unternehmer macht seit 
Jahren immer mehr Qualität total kaputt, was zu immer größeren 
Vollpfosten in deutschen Entwicklungsabteilungen führt, die zu dumm zum 
Scheissen sind.

Fachwissen kann man nicht nach unternehmerischem Denken einfach so 
"ankaufen", das baut man in den Unternehmen auf - u.d.V., dass die 
Rahmenbedingungen stimmen.

Fucking Leiharbeit ist da genau das falsche Rezept, nur wird es dauern, 
bis dass dem letzten Vollhonk der Wirtschaftselite auffällt. Bis dahin 
bauen wir weiter schöm die guten Leute ab, verlieren von Generation zu 
Generation mehr an Fachwissen, und leben weiter in dem Glauben, die 
ausländischen Ingenieure wollen alle nur zu uns.

Fragt sich nur, warum die das ganz anders sehen?! Die Polen wollen nicht 
zu uns und bleiben lieber zu Hause, weil sie eh wissen, dass wir sie für 
wenig Geld haben wollen, sie zu Hause ja schon besser verdienen.

Die Südländer fühlen sich hier auch nicht unbedingt wohl, landen sie 
doch eher in der ostdeutschen Provinz, wo selbst die Hähne nicht mehr 
krähen, weil sie vor lauter Einöde Selbstmord begangen haben!

Die Regierung hat vor Jahren für Osteuropäer die Arbeitserlaubnis ohne 
Visum erteilt. Kam keiner.

Dann haben sie vor 1 oder 2 Jahren die Zuwanderungsgrenze von 66.000€ 
auf 31.000€ für besonders gefragte Berufe gesenkt. Kam auch keiner 
(außer Altenpfleger).

Sorry, ihr zwei Süßen, aber irgendwie habt ihr doch zu viele 
Abführtabletten gelutscht, dass euch so viel Scheisse aus dem Hirn 
quillt, oder?!

Nur politisch ungebildete Deppen verteidigen die scheiss Agenda2010 mit 
all ihren Krebsgeschwüren - und natürlich die Lutscher, denen die 
Leihbuden gehören. Nix können, aber abkassieren wollen.

Wobei - eigentlich ja normal for today!

;-)

von Rick M. (rick-nrw)


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Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Klar, Spanien, Griechenland, das Land der fähigsten Fachkräfte und
> Wähler, dass besonders in den letzten 10 Jahren Kompetenz bewiesen hat,
> sendet uns nun deren HighEnd-Junkies der Nerds, um  in Deutschland
> Spitzenlöhne zu kassieren - LOL!!! ROFL!!!
>
> Ehrlich Kollege, genau dieses Verhalten der Unternehmer macht seit
> Jahren immer mehr Qualität total kaputt, was zu immer größeren
> Vollpfosten in deutschen Entwicklungsabteilungen führt, die zu dumm zum
> Scheissen sind.

Stimmt!

Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Fachwissen kann man nicht nach unternehmerischem Denken einfach so
> "ankaufen", das baut man in den Unternehmen auf - u.d.V., dass die
> Rahmenbedingungen stimmen.

Stimmt auffallend!

Aber genau dieses Fachwissen wird von den diversen Leihbuden angeboten, 
ob die das tatsächlich haben, ist zweitrangig.

Aus einer Homepage eines Dienstleisters, wird haben 500 Festangestellte 
und können auf über 50.000 Experten zurückgreifen.
"Wünsch dir was" - warum dann Fachwissen aufbauen, kostet doch Geld.

Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Fucking Leiharbeit ist da genau das falsche Rezept, nur wird es dauern,
> bis dass dem letzten Vollhonk der Wirtschaftselite auffällt. Bis dahin
> bauen wir weiter schöm die guten Leute ab, verlieren von Generation zu
> Generation mehr an Fachwissen, und leben weiter in dem Glauben, die
> ausländischen Ingenieure wollen alle nur zu uns.

Wollen die das nicht?
Mal von großen Konzernen abgesehen, wie kommt ein Mittelständler und ein 
griechischer Ingenieur zusammen?

Outsourcing ins Ausland, vielen Dank für die Infos oder wie schaffe ich 
mir Konkurrenz.

Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Sorry, ihr zwei Süßen, aber irgendwie habt ihr doch zu viele
> Abführtabletten gelutscht, dass euch so viel Scheisse aus dem Hirn
> quillt, oder?!

Scheint so!

Nur wie will man der Wirtschaft klar machen, das Leiharbeit, 
Werkverträge etc. zu Wissensverlust innerhalb der Firma führt?

von Antimedial (Gast)


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Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Ja natürlich, DAS OMINÖSE AUSLAND!!! Dort, wo die Ingenieure vor
> Deutschlands Türen nur so hämmern! Wie ein Stoßtrupp besoffener Männer,
> die alle die gleich Nutte besteigen wollen, schreien sie "Lass mich
> endlich drauf, du geile Braut!".

Du hast wohl noch nicht kapiert, dass man nicht nach Deutschland ziehen 
muss, damit deutsche Firmen eine Dienstleistung oder ein Produkt kaufen 
können.

Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Klar, Spanien, Griechenland, das Land der fähigsten Fachkräfte und
> Wähler, dass besonders in den letzten 10 Jahren Kompetenz bewiesen hat,
> sendet uns nun deren HighEnd-Junkies der Nerds, um  in Deutschland
> Spitzenlöhne zu kassieren - LOL!!! ROFL!!!

Die Länder der Wahl sind eher Japan, Südkorea und USA. Und natürlich 
verstärkt Indien und China.

Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Ehrlich Kollege, genau dieses Verhalten der Unternehmer macht seit
> Jahren immer mehr Qualität total kaputt, was zu immer größeren
> Vollpfosten in deutschen Entwicklungsabteilungen führt, die zu dumm zum
> Scheissen sind.

Nein, das Problem ist der Mangel an echten Fachkräften, so dass 
Unternehmer immer mehr "Vollpfosten" (dein Zitat) einstellen müssen, um 
überhaupt den Laden am Laufen zu halten. Die Qualität leidet darunter, 
da gebe ich dir recht.

Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Fucking Leiharbeit ist da genau das falsche Rezept, nur wird es dauern,
> bis dass dem letzten Vollhonk der Wirtschaftselite auffällt.

Leiharbeit ist immer noch ein Randphänomen, von dem sich die meisten 
Firmen fern halten oder allenfalls punktuell einsetzen. Ausnahme sind 
nur die OEM, die offensichtlich etwas stärker darauf zurück greifen. 
Aber die Leihingenieure machen dort auch nur Verwaltung (Neudeutsch: 
Requirement Engineering) und sicher nichts, was mit Know-How zu tun hat.

Stirb langsam - jetzt noch mehr! schrieb:
> Fragt sich nur, warum die das ganz anders sehen?! Die Polen wollen nicht
> zu uns und bleiben lieber zu Hause, weil sie eh wissen, dass wir sie für
> wenig Geld haben wollen, sie zu Hause ja schon besser verdienen.

Die deutschen Unternehmen kaufen auch lieber ein polnisches Produkt ein, 
als sich polnische Ingenieure ins Team zu holen. Alle sind zufrieden. 
Nur du nicht.

Rick McGlenn schrieb:
> Nur wie will man der Wirtschaft klar machen, das Leiharbeit,
> Werkverträge etc. zu Wissensverlust innerhalb der Firma führt?

Das musst du niemanden klar machen, das weiß jeder. Du darfst nur nicht 
erwarten, dass die Manager in den Konzernen nach gesundem 
Menschenverstand handeln. Bei Mittelständlern kannst du das dagegen 
schon.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Bei Mittelständlern kannst du das dagegen schon.

Der Mittelständler weiß das, nur der muss das Spielchen mitmachen.
Personalkosten minimieren, den Rest dazukaufen.

Antimedial schrieb:
> Das musst du niemanden klar machen, das weiß jeder. Du darfst nur nicht
> erwarten, dass die Manager in den Konzernen nach gesundem
> Menschenverstand handeln.

Solange die Manager nur kurz- bis mittelfristig planen müssen, also die 
Bilanz innerhalb ihrer Vertragszeit gut aussehen sollte, fällt sowas wie 
Wissenverlust nicht ins Gewicht.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Der Mittelständler weiß das, nur der muss das Spielchen mitmachen.
> Personalkosten minimieren, den Rest dazukaufen.

Nein, der Mittelständler macht das nicht mit. Nicht um jeden Preis. 
Wertschöpfung ist wichtiger als minimale Personalkosten.

Nur der Mangel wird auch die bald dazu zwingen, Wertschöpfung zu 
verschenken.

Rick McGlenn schrieb:
> Solange die Manager nur kurz- bis mittelfristig planen müssen, also die
> Bilanz innerhalb ihrer Vertragszeit gut aussehen sollte, fällt sowas wie
> Wissenverlust nicht ins Gewicht.

Ja, aber das betrifft nur Konzerne. Dort sind die meisten Ingenieure 
aber in der Verwaltung tätig und schon lange keine Know-How-Träger mehr. 
Da fällt so etwas wie Wissensverlust kaum ins Gewicht.

von Mark B. (markbrandis)


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Rick McGlenn schrieb:
> Der Mittelständler weiß das, nur der muss das Spielchen mitmachen.
> Personalkosten minimieren, den Rest dazukaufen.

Muss er nicht.

Rick McGlenn schrieb:
> Solange die Manager nur kurz- bis mittelfristig planen müssen, also die
> Bilanz innerhalb ihrer Vertragszeit gut aussehen sollte, fällt sowas wie
> Wissenverlust nicht ins Gewicht.

Du kennst den Unterschied zwischen einer inhabergeführten GmbH und einem 
Aktienkonzern?

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Solange die Manager nur kurz- bis mittelfristig planen müssen, also die
>> Bilanz innerhalb ihrer Vertragszeit gut aussehen sollte, fällt sowas wie
>> Wissenverlust nicht ins Gewicht.
>
> Ja, aber das betrifft nur Konzerne. Dort sind die meisten Ingenieure
> aber in der Verwaltung tätig und schon lange keine Know-How-Träger mehr.
> Da fällt so etwas wie Wissensverlust kaum ins Gewicht.

Es waren auch nur Konzerne gemeint.

Antimedial schrieb:
> Rick McGlenn schrieb:
>> Der Mittelständler weiß das, nur der muss das Spielchen mitmachen.
>> Personalkosten minimieren, den Rest dazukaufen.
>
> Nein, der Mittelständler macht das nicht mit. Nicht um jeden Preis.
> Wertschöpfung ist wichtiger als minimale Personalkosten.

Nicht um jeden Preis, stimmt.

Wertschöpfung = Gesamtleistung – Vorleistungen

Mark Brandis schrieb:
> Du kennst den Unterschied zwischen einer inhabergeführten GmbH und einem
> Aktienkonzern?

Selbst eine inhabergeführte GmbH wird sich überlegen, in wie weit es 
sinnvoll ist, an gewissen Schrauben zu drehen, bzw. kurzfristig drehen 
zu müssen.

von OEM-Drohne (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Aber die Leihingenieure machen dort auch nur Verwaltung (Neudeutsch:
> Requirement Engineering) und sicher nichts, was mit Know-How zu tun hat.

Eher umgekehrt.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Aber die Leihingenieure machen dort auch nur Verwaltung (Neudeutsch:
> Requirement Engineering) und sicher nichts, was mit Know-How zu tun hat.

Ich kenne das eher so, das die Festangestellten das Projekt-Management 
machen, die Leihingenieure die Entwicklungsarbeit in einem engen 
Bereich.

Das ist aber sicher nicht allgemeingültig für Konzerne.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Ich kenne das eher so, das die Festangestellten das Projekt-Management
> machen, die Leihingenieure die Entwicklungsarbeit in einem engen
> Bereich.

Auch in dem Bereich, das als Kern-Know-How der Autohersteller zählt? 
Also Motorenentwicklung, Design/Optik, Akustikdesign, 
Vorausentwicklung/Forschung? Oder für relativ unwichtigen 
Elektronikkram, der sowieso größtenteils von Zulieferern gekauft wird?

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Oder für relativ unwichtigen
> Elektronikkram, der sowieso größtenteils von Zulieferern gekauft wird?

Der teilweise mit leichten Veränderungen von Zulieferern gekauft wird.
Es gibt dort auch richtige Leih-Entwickler, ohne die das Projekt 
zusammen brechen würde, das sind aber eher wenige.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Der teilweise mit leichten Veränderungen von Zulieferern gekauft wird.
> Es gibt dort auch richtige Leih-Entwickler, ohne die das Projekt
> zusammen brechen würde, das sind aber eher wenige.

Aber es geht eben nicht um Kern-Know-How im Sinne eines 
Alleinstellungsmerkmals. Zumindest nicht der OEM, allenfalls der 
Zulieferer. Dort wird man an solche Projekte aber wiederum keine 
Leiharbeiter setzen.

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Es gibt dort auch richtige Leih-Entwickler, ohne die das Projekt
> zusammen brechen würde, das sind aber eher wenige.

Wenn das so ist, taugt derjenige nichts, weil er nicht kommunizieren und 
dokumentieren kann. Leider wird so etwas hin und wieder tatsächlich 
geduldet.

Davon abgesehen ist jeder ersetzbar. Es ist alles eine Frage des 
Preises. Zusammenbrechen würde wahrscheinlich nichts. Allenfalls 
verzögert.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Wenn das so ist, taugt derjenige nichts, weil er nicht kommunizieren und
> dokumentieren kann. Leider wird so etwas hin und wieder tatsächlich
> geduldet

Dokumentation und Kommunikation sind die Hauptprobleme in fast allen 
Firmen.
Der hat schon sehr gut dokumentiert, weil das ganze sehr komplex war.
Da haben eher andere zu wenig dokumentiert.

Antimedial schrieb:
> Davon abgesehen ist jeder ersetzbar. Es ist alles eine Frage des
> Preises. Zusammenbrechen würde wahrscheinlich nichts. Allenfalls
> verzögert.

Stark verzögert!
Selbst mit hohem Kapitaleinsatz arbeitet sich keiner so schnell in ein
komplexes Thema ein.

Vielleicht auch ein Problem bei manchen Konzernen, die Meinung, man 
könnte durch Kohle zur Not alles zeitnah lösen.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Wie gesagt, von Konzernen und ganz speziell Automotive würde ich die 
Finger lassen. Es gibt kein Grund, wieso man sich als deutscher 
Ingenieur in dieses Haifischbecken begeben sollte. Aber so viele wollen 
eben doch dort hin. Ich glaube auch, dass es dort kaum einen Mangel 
gibt. Dafür ist er an anderer Stelle umso gravierender.

von Angeblich reich (Gast)


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Antimedial schrieb:
> man sich als deutscher
> Ingenieur in dieses Haifischbecken begeben sollte. Aber so viele wollen
> eben doch dort hin. Ich glaube auch, dass es dort kaum einen Mangel
> gibt. Dafür ist er an anderer Stelle umso gravierender.

warum da als Interner nicht arbeiten? als Externer kommt es drauf an, 
aber als Interner arbeitet man da doch im Arbeitnehmer Disneyland. 35 h 
Woche, hohe Gehälter, Gewinnbeteiligung, Überminuten werden erfasst, 
Betriebsrente, Meetingkultur, Verwalten statt richtig arbeiten usw.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Wie gesagt, von Konzernen und ganz speziell Automotive würde ich die
> Finger lassen.

Da gebe ich dir Recht.

Antimedial schrieb:
> Es gibt kein Grund, wieso man sich als deutscher
> Ingenieur in dieses Haifischbecken begeben sollte. Aber so viele wollen
> eben doch dort hin.

Automotive ist ein spannendes Thema.
Haifischbecken passt aber.

von Antimedial (Gast)


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Angeblich reich schrieb:
> warum da als Interner nicht arbeiten? als Externer kommt es drauf an,
> aber als Interner arbeitet man da doch im Arbeitnehmer Disneyland. 35 h
> Woche, hohe Gehälter, Gewinnbeteiligung, Überminuten werden erfasst,
> Betriebsrente, Meetingkultur, Verwalten statt richtig arbeiten usw.

Das gibt es auch in anderen Bereichen, Automotive braucht man sich dafür 
nicht antun.

Rick McGlenn schrieb:
> Automotive ist ein spannendes Thema.
> Haifischbecken passt aber.

Andere Themen sind spannender.

Nur kann man dort nicht dicke Autos fahren. Das ist wohl das Problem.

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