Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Reibung bei waagrechter Spindel


von Gerd (Gast)


Lesenswert?

Es geht mir in folgendem ums Verständnis, also um kein konkretes 
Beispiel.
Ich habe eine Spindel welche waagrecht montiert ist und von einem Motor 
angetrieben wird.
m = 50 kg
a = 1m/s²
steigung = 0,01m
n = 33,3333 1/s


Mit folgenden Formeln ergibt sich ein notwendiges Moment von 0,079577472 
Nm
F=m*a
P=F*v=M*omega
v=n*Steigung
omega=2*pi*n

Wie muss ich hier dann noch die Reibung mit einrechnen? Nehmen wir einen 
Reibungskoeffizienten µ von 0,1 an. Wie ist das für die Haft- und 
Gleitreibung zu berücksichtigen?

von Physiker (Gast)


Lesenswert?

Gerd schrieb:
> 0,079577472 Nm

Na herzlichen Glückwunsch. Bist du sicher, dass es nicht 0,079577473 Nm 
sind?

von Walter (Gast)


Lesenswert?

Gerd schrieb:
> P=F*v=M*omega

bei den Formeln immer schauen unter welchen Bedingungen sie gelten,
und diese gilt nur bei konstanter Geschwindigkeit

von amdg (Gast)


Lesenswert?

Für Trapezspindeln könntest du es mit den Formeln/Excel-Dateien von
http://www.meadinfo.org/2009/07/trapezoidal-lead-screw-torque.html
versuchen.
Damit ist nur die aus der Beschleunigung resultierende Kraft abgedeckt - 
die 50kg dürfen die Spindel aber ohnehin nicht radial belasten.

Siehe auch die beiden anderen Rechner für weitere Normen.

von слюнотечение Тролль (Gast)


Lesenswert?

Ein notwendiges Moment wozu? Was ist die Aufgabe ?

von Gerd (Gast)


Lesenswert?

Physiker schrieb:
> Gerd schrieb:
>> 0,079577472 Nm
>
> Na herzlichen Glückwunsch. Bist du sicher, dass es nicht 0,079577473 Nm
> sind?

Wow, danke für die sehr hilfreiche Antwort!!! Es sind sogar 
0,0795774715459477Nm!!! Meine Güte, so ist das halt wenn man das 
Ergebnis aus einem Excel kopiert.
Kann man sich sparen solche Beiträge, von denen gibts schon genug im 
Internet.

Walter schrieb:
> Gerd schrieb:
>> P=F*v=M*omega
>
> bei den Formeln immer schauen unter welchen Bedingungen sie gelten,
> und diese gilt nur bei konstanter Geschwindigkeit

Vielen Dank für den Hinweis! Also darf ich diese Formel eigentlich gar 
nicht mit F=m*a in Bezug bringen? Wie kann ich mir dann das benötigte 
Drehmoment in der Beschleunigungsphase (Maximalmoment) und in der 
Konstantphase berechnen (wie man aus den angaben erkennen kann handelt 
es sich beim Bewegungsprofil um ein Trapez)?

amdg schrieb:
> Für Trapezspindeln könntest du es mit den Formeln/Excel-Dateien
> von
> http://www.meadinfo.org/2009/07/trapezoidal-lead-s...
> versuchen.
> Damit ist nur die aus der Beschleunigung resultierende Kraft abgedeckt -
> die 50kg dürfen die Spindel aber ohnehin nicht radial belasten.
>
> Siehe auch die beiden anderen Rechner für weitere Normen.

Danke für das Excel. Ein Hilfstool zur Berechnung hab ich eh schon 
gefunden. Mir geht es hier um den Wissenserwerb der Rechnungsschritte, 
Formeln und Zusammenhänge.

слюнотечение Тролль schrieb:
> Ein notwendiges Moment wozu? Was ist die Aufgabe ?

Hmmm, einfach weil ich will, dass sollte als Grund genügen. Ein weiter 
ist jedoch, dass ich an die Spindel einen Motor dranbauen will, welcher 
die Last auch antreiben kann.

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Aha. Man moecht die Last horizontal mit der Spindel beschleunigen. Das 
war nicht ganz klar.
Dann ist die Drehzahl aber nicht fest...

Also was soll das Ganze. Nochmals.

von amdg (Gast)


Lesenswert?

Gerd schrieb:
> Mir geht es hier um den Wissenserwerb der Rechnungsschritte,
> Formeln und Zusammenhänge.

Die im Link referenzierten "Shigley’s Mechanical Engineering Design" 
bzw. "Machinery's Handbook" gehen von der Gewindesteigung l aus.

Im "Dubbel" (*) ist es etwas anders beschrieben, entspricht aber der 
Erklärung auf http://www.tedata.com/2211.0.html. Die ist zwar hypsch 
anzusehen, muß aber erst umgeformt werden, damit man die Reibzahl µ und 
nicht den Reibwinkel ρ verwenden kann - µ=tan(ρ). Auch der Flankenwinkel 
β muß eingerechnet wird - µ'=µ/cos(β/2).
d.h. M=F*d/2*tan(α+arctan(µ/cos(β/2)))

Wenn man dann noch den Steigungswinkel α auf die Steigung umrechnet 
sollte der gleiche Wert herauskommen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Lead_screw#Mechanics

Die Haftreibung kannst du bei deinem Problem erst einmal 
vernachlässigen, da ohne Drehung keine Beschleunigung und daher auch 
keine axiale Kraft auftritt. Das zum Anlauf erforderliche Losbrechmoment 
hängt also nur von den anderen Teilen (Lager, Vorspannung der 
Gewindemutter,...) ab.

(*) https://de.wikipedia.org/wiki/Taschenbuch_f%C3%BCr_den_Maschinenbau

von Einar S. (Firma: Norwegen) (esjaavik)


Lesenswert?

Ist es für ein fräsmaschine oder drehmaschine?
Denn nicht die schneidkräften vergessen.

Und wenn es nicht mir kugelumlaufschlitten aufgebaut ist wird die 
reibung von die zuspannung die schwalbenschwanz sehr abhängig. Wenn es 
reichlich vorgespannt ist um eine gute genauigkeit zu haben ist die 
reibung viel hoher als eine niedrigere zuspannung.

Bestens mit eine ziehwaage messen.
Die reibung und losbrechmoment in eine kugelmutter ist in datenblatt zu 
finden.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.