Forum: HF, Funk und Felder Günstigste 433Mhz Module für Serienfertigung


von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Grüße an die Mikrocontroller.net Community,


ich wollte meinen Post in zwei Abschnitte unterteilen um das ganze etwas 
Übersichtlicher zu machen. Als erstes, was genau meine Frage ist und als 
zweites etwas zu meiner Person.

1. Ich bin aktuell dabei ein System aufzubauen was aus zwei Controller 
Platinen [Atmega328-au] besteht. Hierbei wird via 433Mhz Funk vom einen 
Modul gesendet und vom anderen empfangen, also unidirektional. Der 
prototyp läuft bereits mit diesen Modulen 
http://www.ebay.de/itm/433-Mhz-RF-Sender-Empfanger-Receiver-Module-Arduino-Wireless-Transmitter-3235-/221652085232?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item339b7e69f0.

Mein Vorhaben ist es jetzt zu recherchieren welche anderen 433Mhz Module 
evtl. eine größere Reichweite haben und in der Massenfertigung einfacher 
auf der Platine zu integrieren sind. Da ich aktuell auf Arduino 
Programmiere sind natürlich Module bevorzugt die eine Arduino Library 
haben.


2. Mein Bruder, zwei Freunde und ich haben es erfolgreich geschafft das 
EXIST Gründerstipendium [ http://www.exist.de/ ] für unser Projekt zu 
erhalten. Die finanziellen Hilfsmittel beinhalten leider natürlich kein 
Netzwerk auf das man zurückgreifen kann. Daher habe ich keine Kontakte 
zu irgendwelche Unternehmen/Zulieferern, die einem derartige Infos wie 
ich sie versuche bei euch einzuholen, geben können. Jemand der in einem 
etablierten Unternehmen arbeitet und Platinen designed, wo holt sich 
dieser jemand die nötigen Informationen her?

Man wird wohl kaum Kataloge blättern sondern eher einen Ansprechpartner 
bei Zulieferern haben oder liege ich da falsch?

Sorry das der Text so unübersichtlich Aufgebaut ist, ich danke euch auf 
jeden Fall schonmal vielmals im Voraus für eure Hilfe

Gruß Martin

von Funker (Gast)


Lesenswert?

Ich hab nicht ganz verstanden was du willst, aber ich fang mal an:

Für das Funkmodul (hab selbst eins gebraucht) studiere ich seit Wochen 
die Frequenzzuweisungen der BundesNetzagentur. Denn es ist extrem schwer 
da was zu finden, das auch zuverlässig funktioniert, wenn ein Baum oder 
Hügel dazwischen ist.

Ansonsten schaue ich bei den üblichen Zulieferer wie z.B. Farnell & co 
um einen Überblick zu bekommen. Dann gibts noch google und Messen. Da 
bauen sich schon mit der Zeit Kontakte auf, die man abfragen kann.

Für Ardiuno wirst du nichts Industrietaugliches finden. Was verstehst du 
unter Massenfertigung? Wäre es da nicht einfacher selbst das Funkmodul 
mit auf zu bauen. Bei 400 MHz ist das nicht so wild. Die Zulassung usw 
dürfte sich bei einer großen Serie lohnen.

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Die gezeigten Funkmodule sind mit der Technik vergleichbar, die man in 
Funksteckdosen billiger Art findet, es sind ASK Module. Mit FSK erreicht 
man ggf. bessere Störfestigkeit und damit oft auch bessere Reichweiten. 
Stichworte wären z.B. RFM12 oder NRF24L01. Diese werden jedoch über ein 
digitales Protokoll angesteuert.

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank schonmal für die schnelle Antwort.

Hier nochmal kurz und knapp die eigentliche Frage etwas besser 
formuliert:

Welche Funkmodule ( Funkchips ) könnt ihr Empfehlen im bereich 433Mhz 
die große Reichweiten haben, sich sehr einfach automatisiert auf 
Platinen bestücken lassen [ also keine Induktivitäten in Form von THT 
montierten Kupferspulen ] und sehr günstig sind.



Hier nochmal eine etwas genauere Beschreibung zum Produkt:

Das Produkt wird nachher im Haushalt untergebracht. Also befinden sich 
Sender und Empfänger im selben Gebäude.

Da es nur um die Aussendung einer geringen Datenmenge (vergleichbar mit 
dem Sender für Funksteckdosen) kommt, habe ich mich für die 433Mhz als 
Trägerfrequenz entschieden um die Reichweite schonmal sehr hoch zu 
halten.

Die direkte Anwendbarkeit mit Arduino wäre extrem erleichternd aber wie 
gesagt nicht notwendig.

Das Produkt soll nachher über zu über 100.000 oder eher über 1.000.000 
mal hergestellt werden.

Danke schonmal für den Tipp mit Farnell etc. ich denke ich werde evtl. 
auch mal Kontakt zu http://www.hoperf.com/ aufnehmen und da mal 
nachhorchen.

Ein eigenes Funkmodul möchte ich nicht entwickeln, im 1 jährigen 
Förderzeitraum durch das Stipendium ist der Plan schon komplett 
überfüllt mit anderen Entwicklungsaufgaben. Falls sich unerwarteter 
Weise eine zeitliches Fenster auftun sollte, werde ich es mir evtl doch 
anders überlegen.

Gruß Martin

von Funker (Gast)


Lesenswert?

Naja in den meisten Bereichen darfst du maximal 10mW ERP abstrahlen. Es 
gibt fertige Module (hab den Nummer nicht da) die auch 1W + Antennengain 
ausgeben. Bei einem kleine Frequenzbereich im 868 MHz Bereich sind evtl. 
500mW ERP zugelassen.

Die Frage ist bei 1Mio Produkte, wieso du auf Ardiuno setzt? Wenn du 
eine Cortex-M4/M0+ nimmst, hast du die gleiche Leistung und zahlst 
vermutlich <1€/Stück. Evtl bekommst du schon passende IP Cores dazu. Und 
bei den hohen Stückzahlen lohnt es sich vll ein eigenes SoC zu bauen.

Es gibt Bauformen, da hast du an der Seite so Halblöcher, aber bei der 
Stückzahl sollte sich da die Schaltung so lohnen, bzw. das einem 
vernünftigen Ing. Büro geben.

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Wenn ich deinen Text richtig verstehe sollte ich also durch meine hohe 
Stückzahl eventuell direkt bei ARM die Chips fest Programmiert erhalten 
können und sogar eventuell das ganze System auf den Chip bekommen. Also 
auch das Funkmodul im Controller integriert?

Das wäre natürlich fürs Platinenlayout/Größe hervorragend.


Aktuell stehe ich noch am Anfang der Entwicklung. Das Projekt hat jetzt 
im April begonnen.

Ich bin noch nicht so fit in der Programmierung und habe daher den 
ersten Prototypen der Einfachheit halber mit Arduino programmiert. In 
Zukunft werde ich mit Sicherheit auf anderen Programmiersprachen 
wechseln, vermutlich dann auf C/C++ .

In der Testkundenphase werden wir die ersten 500 Prototypen nach neuem 
Konzept herstellen um Kundenfeedback etc. zu haben bevor die Serienreife 
erreicht wird, herfür werden wir auf jeden Fall erstmal noch ein 
gekauftes Modul mit den genannten Halblöchern an der Seite verwenden um 
es auf die eigentliche Platine aufzubringen.


Um euch einen kurzen Einblick zu meiner Person zu geben:

Ich bin 26 Jahre alt und gelernter Elektroniker für Geräte und Systeme 
mit 3 Jahren Berufserfahrung seit der 3 1/2 jährigen Ausbildung. Während 
meiner Arbeitszeit habe ich immer wieder mal Microcontroller Platinen 
auf Eagle entworfen, geätzt und verlötet.

Nach den 3 Jahren habe ich mich freistellen lassen und war bis zu diesem 
Semester Vollzeitstudent für Elektrotechnik. Bin jetzt wegen dem Projekt 
in Abendform gewechselt. Daher hatte ich bisher nie mehr programmiert 
als privat Projekte mit Arduino. Ein Produkt für die Massentauglichkeit 
ist daher jetzt natürlich ein Schritt von 0 auf 100 und ich muss mich 
tierisch Reinhängen in Layoutdesign und Hardware programmierung.



Wiedermal entschuldigung für den schlecht strukturierten Text

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Martin H. schrieb:
> Welche Funkmodule ( Funkchips ) könnt ihr Empfehlen im bereich 433Mhz
> die große Reichweiten haben, sich sehr einfach automatisiert auf
> Platinen bestücken lassen [ also keine Induktivitäten in Form von THT
> montierten Kupferspulen ] und sehr günstig sind.

keine.
Entweder die Teile sind unempfindlich, haben eine unzureichende 
Großsignalfestigkeit oder man ist einfach im falschen Frequenzband. 
433MHz, große Reichweite, Billigfunkmodul und zuverlässig passt einfach 
nicht, das schaffen nur die Amateurfunker.

Martin H. schrieb:
> Hierbei wird via 433Mhz Funk vom einen
> Modul gesendet und vom anderen empfangen, also unidirektional.

gibt sicher veile Rekalmationen wegen "geht nicht". Ich würde mal über 
was mit vernünftiger Fehlerkorrektur und zuverlässigkeitsoptimiertem 
Übertragungprotokoll nachdenken, Wlan ist mittlerweise erstaunlich 
preiswert.

von pi (Gast)


Lesenswert?

RFM12 oder der nachfolger davon?

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Eine größere Reichweite als x???

Welche Reichweite ist mindestens in welcher Umgebung nötig?
Warum immer Fragen und keine konreten Angaben zu den Anforderungen?

Stromverbrauch und sowas könnte auch eine Rolle spielen, falls das 
netzunabhängig laufen soll usw.

Ob es eine Arduino-Lib gibt, ist doch kein wirkliches Kriterium, wenn es 
dann Vorschläge gibt und keiner weiß, was der Kram leisten soll.

Gruß aus Berlin
Michael

von Thomas W. (Gast)


Lesenswert?

Martin H. schrieb:
> Ich bin noch nicht so fit in der Programmierung und habe daher den
> ersten Prototypen der Einfachheit halber mit Arduino programmiert. In
> Zukunft werde ich mit Sicherheit auf anderen Programmiersprachen
> wechseln, vermutlich dann auf C/C++ .

Das was du da mit deinem Arduino programmierst ist C++

von Funker (Gast)


Lesenswert?

Ich meinte einen SoC. ARM stellt selbst keine Chips her, außer du zählst 
Keil dazu.

Wie gesagt, wie hast du dir das vorgestellt? Du kaufst 1 Mio Ardiuno 
Boards und steckst 1 Mio Module rein und vertickst die dann? Auf welcher 
Basis hast Du das Ermittelt?

Versteh mich nicht falsch, ich kenne einige mittelständische Firmen, die 
bei 1 Mio Stück innerhalb von 1 Jahr die Finger lassen, die aber viel 
Erfahrung haben.
Die Zulassungen brauchen schon seine Zeit, das Entwickeln, ESD und EMV 
Test ... Dann natürlich die Haftung, wenn du einen Fehler drinnen hast, 
bekommst die ganzen zurück.

Und solang Du keine wirklichen Anforderungen usw. schreibst wird dir 
hier keiner weiter helfen können.

Erstmal musst du dir über der Sendeleistung im Klaren sein. Dann das 
Rechtliche, auf welchem Band du das machen darfst etc.  Die 
entsprechenden Störungen usw.  Hast Du schon die Anforderungen an dein 
Produkt gestellt? Ganz am Schluss würde ich einen passenden und 
günstigen µC suchen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Ich werfe mal den PIC12F529T39A in die Runde. 14 pin SSOP, PIC MC und TX 
für 310, 433, 868 und 915 Mhz on Chip. Sendeleistung +10dBm oder 0 dBm 
einstellbar.
Wem 6 I/O Pins reichen, der könnte damit einen Singlechip Sender bauen.

: Bearbeitet durch User
von Max G. (l0wside) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich wünsche euch viel Erfolg, das ganze riecht sehr nach IoT und 
Konsorten, ist gerade schwer angesagt. Das hilft natürlich auch bei den 
Fördergeldern. Glückwunsch!

Wenn ihr euch mit der 1 Mio Stück sicher seid, lohnt es sich, einen 
guten Teil der Entwicklung outzusourcen. Ein lauffähiger Prototyp sind 
etwa 10% des Gesamtaufwands für die Serie. Test, EMV, Zulassung, 
Kundenfeedback, Fertigungsvorbereitung, Einkauf, Dokumentation, 
Projektleitung, Finanzen, Steuer, ... fressen die restlichen 90% auf. 
Übernehmt euch nicht, ggf. reicht es auch, nach dem Mond zu greifen 
statt nach den Sternen.
Ich habe sowohl beruflich als auch (halb)privat aka nebenberuflich 
Erfahrung mit Serienprojekten, weiß also ungefähr, wovon ich spreche.

Ganz wichtig: sucht euch so bald wie möglich professionelle 
Unterstützung in Sachen HF, wenn ihr selbst nicht erfahren darin seid. 
Das kostet zwar dreistellige Stundensätze, aber Iterationen in der 
Entwicklung sind noch teurer und kosten zusätzlich Zeit. Das gleiche 
gilt vermutlich für die Mechanik (Gehäuse usw.): das ist teuer und für 
einen Elektroniker i.d.R. Neuland.

Ein Besuch auf der Electronica oder wenigstens der Embedded wäre sicher 
hilfreich gewesen, so müsst ihr eben anderweitig zurechtkommen. Geht 
auch.
Um die Entwicklungszeit niedrig zu halten, ist der Arduino-Ansatz 
vielleicht gar nicht so verkehrt. Da die Qualität der Libraries nicht 
wirklich bekannt ist, hilft nur Testen, Testen, Testen - aber das müsst 
ihr sowieso, egal bei welchem Ansatz. Besser eine lauffähige Lösung mit 
80% Funktionsumfang und 150% der Kosten als ein tolles Konzept, das 
nicht fertig ist.

Ansonsten: es gibt von NXP den JN516x (µC mit 2,4 GHz und ZigBee), von 
TI die CC430-Serie, von Freescale den MKW01Z128, und sicher noch einige 
mehr. Bei euren Stückzahlen kommt sicher gerne jemand bei euch vorbei 
und erzählt was. Die Applikationsingenieure haben es in der Regel recht 
gut drauf und können euch helfen. Ruft mal bei TI, Freescale & Co an und 
fragt. Die beißen nicht. Wirklich.

Max

von Hans (Gast)


Lesenswert?

die 1. 20k Stück macht mal mit fertigen Modulen die schon zertifiziert 
sind (R&TTE heißt in der EU das schlüsselwort... FCC in den USA)... wenn 
die mal mit genügend Marge draußen sind und sich am design nichts mehr 
ändert, dann das modul weg machen und selbst designen (lassen).


73

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Ich möchte mich vielmals für eure Hilfe bedanken. Ich habe mich dazu 
entschieden die ersten dutzend Prototypen mit basierend auf den 
Atmega328p-au zu fertigen um erstmal eine erweiter- und verkleinerbare 
Basis zu haben.

Später werde ich mit Sicherheit speziell für den Sender einen anderen 
Controller verwenden, evtl sogar ein System on Chip draus machen.

Als Modul werde ich auch erstmal den RFM12B verwenden. Ich habe diverse 
Threads gewälzt und habe diverse Probleme mit dem RFM12B gefunden bzgl. 
der Verbindung mit dem Controller.

Wenn ich es richtig verstanden habe Arbeitet der Atmega mit TTL Pegeln 
und der RFM12B mit CMOS. Also müsste ich zum RFM gehende Signale im 
Pegel senken und zum Atmega gehende im Pegel anheben.

Ein Spannungsteiler bei Atmega->RFM sollte hier die richtige Lösung sein 
und in umgekehrter Richtung ein Pegelwandler. Soweit ich weiß sollte die 
umgekehrte Richtung auch so funktionieren aber es könnte evtl bei 
stärkeren Störungen auf der Leitung zu Problemen kommen, daher lieber 
einen Pegelwandler um ein stabiles Signal zu haben.

Eine weitere Frage wäre der Takt. Ich würde nämlich gerne den 10Mhz 
Quarz nutzen der auf dem RFM12B Board sitzt und laut Datenblatt über CLK 
ausgegeben wird "Clock output for external microcontroller". Was gibt es 
bei dieser Verbindung zu beachten? Muss die Taktleitung auf beide XTAL 
Kontakte oder nur auf einen? Reicht der Pegel überhaupt aus? Die Fuse 
Einstellungen sollte ich ja im Fuse Calculator finden.

Gruß Martin

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich schaue mir den Link mal an. 
Habe auch schon auf ner anderen Seite herausgefunden, dass der Takt dann 
einfach an den XTAL1 angeklemmt wird und der XTAL2 nicht verbunden wird. 
Die Fusebits muss ich mir dann raussuchen.

Irgendwelche Kondensatoren zur Entstörung machen ja keinen Sinn auf der 
CLK Leitung oder? Bei der relativ hohen Frequenz würden die ja eh wie 
ein Kurzschluss gegen Masse wirken und in Reihe wüsste ich nicht welcher 
Gleichspannungsanteil rauszufiltern ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Martin H. schrieb:
> Da es nur um die Aussendung einer geringen Datenmenge (vergleichbar mit
> dem Sender für Funksteckdosen) kommt, habe ich mich für die 433Mhz als
> Trägerfrequenz entschieden um die Reichweite schonmal sehr hoch zu
> halten.

Trugschluss.

Auf 433 MHz bist du erstens auf 10 mW limitiert, zweitens hast du
keinerlei Schutz gegen die Primärnutzer des Bandes – die dürfen dort
mit maximal 750 W senden, und mittlerweile macht schon die
durchschnittliche Handfunke 3 oder 4 W, LiIon-Akkus sei dank.  Auch,
wenn die nicht exakt auf deinen 434 MHz arbeiten, die drücken dir noch
auf einige 10 bis 100 Meter (je nach Empfängerqualität) locker den
Empfängereingang zu, und nichts geht mehr.

Aus diesem Grunde hat man in Europa schon vor Jahrzehnten den Bedarf
nach einem speziellen SRD-Band wahrgenommen und dieses umgesetzt: 868
MHz.  Das ist halt kein nebenher für Datenübertragungen missbrauchtes
ISM-Band, sondern eins, was speziell für Kurzstrecken-Datenübertragung
vorgesehen ist.  Dementsprechend gibt es dort vorgeschriebene „Gutes
Benehmen“-Regeln (Einschaltdauerbegrenzung, Belegungstest), aber im
Gegenzug keine dicken Primärnutzer und teils erheblich höhere
zugelassene Sendeleistungen (kostet natürlich Strom).

Deine theoretisch höhere Reichweite auf 434 MHz könntest du sowieso
nur nutzen, wenn deine Antennengeometrien auch tatsächlich in die
Größenordnung von lambda/2 kommen.  Wenn du dann nur eine magere
Keramikantenne dranpappst, hat sich der theoretische Vorteil gegenüber
868 MHz komplett in Wohlgefallen aufgelöst.  Wenn du keinen Platz
für eine ordentliche Antenne hast, solltest du eher noch 2,4 GHz in
Erwägung ziehen.  Auch wenn die Durchdringung durch Mauerwerk etc.
dort schlechter ist als im unteren UHF-Bereich, kann das u. U. die
dort mögliche ordentliche Antenne (ein vollständiger Dipol auf FR4
ist nur noch etwa 40 mm lang) schon wieder wett machen.

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Wenn ich deine Beschreibung durchlese hört es sich für mich so an, dass 
das SRD Band genau das richtige wäre da ich ja auch nur für eine kurze 
beschränkte Zeit meine Telegramme senden will. Hier würde sich ja auch 
die benötigte Antennenlänge halbieren aufgrund der doppelt so hohen 
Frequenz. Ich würde eigentlich gerne versuchen eine Antenne auf der 
Platine in Form einer Leiterbahn zu realisieren was aber natürlich bei 
868 immernoch recht lnag wäre.

Ich werde mich mal in die Bestimmungen des SRD Bandes einlesen. Denke 
mal man findet da Infos in den Dokumenten der Bundesnetargentur

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Martin H. schrieb:
> Denke mal man findet da Infos in den Dokumenten der Bundesnetargentur

Ja, in zusammengefasster Form auch hier: Allgemeinzuteilung

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Es konnte sich beim prototyping der PIC12F529T39A der von Matthias 
vorgeschlagen wurde durchsetzen.

Erstmal werden wir mit dem 433Mhz Band arbeiten und evtl jetzt in der 
Entwicklung doch auf 868Mhz umsteigen. Ist ja "relativ" flexibel.

Was würdet Ihr denn als Empfänger empfehlen? gibt es da auch einen 
Combichip von PIC ? Aktuell habe ich den Arduino typischen ATEMGA328P-AU 
der natürlich maßlos überdimensioniert ist.

Am Ende brauche ich nur Controller mit Funkempfänger und einer 
Netzwerkverbindung über einen WIZNET W5500.

Mal wieder vielen Dank für eure Hilfe, ohne euch wäre ich noch 
wesentlich weiter zurück und ineffizient. Die ersten industriell 
gefertigten Prototypen werden diese Monat entstehen

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Martin H. schrieb:
> Denke mal man findet da Infos in den Dokumenten der Bundesnetargentur

Oder die Vfg. 30/2014 SRD
http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Allgemeinzuteilungen/2014_69_SRD_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Martin H. schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. 221652085232.

Mit dem tauben Empfänger darfst du keine Reichweitenwunder erwarten.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.