Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Edelstahl biegen / richten


von Timm T. (Gast)


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Ich habe hier schon die zweite Grabegabel aus Edelstahl, bei der 
inzwischen ein Zinken verbogen ist. Die hat wohl den Lehmboden nicht 
vertragen.

Einfach zurückbiegen geht nicht, da bricht der Zinken ab. Deswegen ist 
es ja die zweite... ;-)

Wie kann ich vorgehen, um den Zinken wieder auf Reihe zu bringen und 
dabei die Stabilität zu erhalten?

Heißmachen mit der Gasflamme, dann biegen? Abschrecken? So würde ich das 
bei normalem Stahl versuchen, aber bei Edelstahl?

Oder lieber kalt versuchen hinzudengeln? Ich glaub aber nicht, dass das 
funktioniert, das Material federt dabei schön, ist aber ansonsten recht 
renitent gegen erwünschte Formänderungen. Unerwünschte Formänderungen 
dagegen gehen komischerweise.

Für diverse Zeitgenossen: Es geht um Edelstahl. Nein, ich will keine 
andere Gabel kaufen. Nein, auch normale Gabeln verbiegen sich. Nein, 
normale Gabeln sind nicht besser, da klebt nur der Lehm besser dran.

von lrep (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Wie kann ich vorgehen, um den Zinken wieder auf Reihe zu bringen und
> dabei die Stabilität zu erhalten?

Abbrechen und wieder anschweissen.
Es sieht ja so aus, als sei der Zinken oben schon angeknackst.

von Max M. (jens2001)


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Timm Thaler schrieb:
> hat wohl den Lehmboden nicht
> vertragen.

Das Problem ist nicht der Lehmboden! Denn gerade für schweren Boden 
nimmt man ja Grabegabeln.

Das Problem ist das die Grabegabel aus (zu)dünnem Material 
zusammengeschweißt ist.
Eine gute Grabegabel ist aus einem Stück geschmiedet oder zumindest aus 
einem Stück gestanzt und hat im oberen Bereich viel dickeres Material.
Aber Material ist bei Edelstahl ein Kostenfaktor.
Eine gute Grabegabel aus Edelstahhl kostet so ab 90,-€

von dolf (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> auch normale Gabeln verbiegen sich.

nö die ich in benutzung habe ist aus normalem stahl und verbiegt sich 
nicht.
eher bricht der stiel ab.
die ist handgeschmiedet und kommt mit sicherheit nicht aus china!
ach ja das teil ist n erbstück und mehr als 40 jahre alt.
ist halt ehrliche handwerksarbeit made bei schmied.

von Udo S. (urschmitt)


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Darf man fragen wo und wie teuer du die gekauft hast?

Auf dem Bild sieht es wirklich so aus, als wäre der verbogene Zinken 
angeschweisst und hätte jetzt schon ein Riss.
Das muss man wohl mindestens schweissen.
Um die Gabel dann weiter zu benutzen, würde ich überlegen die Zinken ein 
Stück zu verkürzen, dass die Belastung der Gabeln etwas geringer wird.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Tja, so ist das mit billigem Edelstahl: Der ist einfach zu weich!

Sowas habe ich auch (Baumarkt), geht nur für leichte Arbeiten. Meine 
"richtigen" sind aus Opas Zeiten, natürlich nicht Edelstahl, aber auch 
geschmiedet und geschweisst. Allerdings aus richtigem "Mistforkenstahl", 
das Zeug federt eher, als das es sich verbiegt.

Das oben gezeigte Designerstück kann man gefahrlos zurückbiegen. Bricht 
es, dann schweissen. Anschließend in den Garten neben den Zwerg stellen, 
mehr bitte nicht ;-)

Old-Papa

von Bernd F. (metallfunk)


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Old Papa schrieb:
> Tja, so ist das mit billigem Edelstahl: Der ist einfach zu weich!
>
> Sowas habe ich auch (Baumarkt), geht nur für leichte Arbeiten. Meine
> "richtigen" sind aus Opas Zeiten, natürlich nicht Edelstahl, aber auch
> geschmiedet und geschweisst. Allerdings aus richtigem "Mistforkenstahl",
> das Zeug federt eher, als das es sich verbiegt.
>
> Das oben gezeigte Designerstück kann man gefahrlos zurückbiegen. Bricht
> es, dann schweissen. Anschließend in den Garten neben den Zwerg stellen,
> mehr bitte nicht ;-)
>
> Old-Papa

Meine Frau gräbt auch mit so einem Teil rum. Das habe ich mindestens
5 mal kalt gerade gebogen.

Abgebrochen ist da noch nichts.

Grüße Bernd

von Timm T. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Meine Frau gräbt auch mit so einem Teil rum.

Da bin ich jetzt entsetzt. Gerade bei Dir hätte ich das nicht erwartet. 
Da wir nun wissen, dass das Schrott ist...

Ich weiss, das Foto ist nicht sonderlich, hat wohl das Metall zu viel 
reflektiert. Aber gerissen ist da nichts, nur vielleicht unsauber 
geschweisst.

Also kalt biegen? Wenns bricht - brauch ich halt ne Neue.

Wo gibs denn "gute" Gabeln aus Edelstahl? Die dürfen ja durchaus was 
kosten, ordentliches Werkzeug halt. Aber mit lackierten Normalstahl fang 
ich nicht wieder an, das macht im Lehm keinen Spaß.

von Lurchi (Gast)


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Heiß machen und biegen dürfte nicht gehen: dann wird der Stahl als 
ganzes weich, und die Gabel ist nur noch zur Dekoration zu gebrauchen. 
Den genauen Punkt zu treffen wo der Stahl gerade weich genug ist, dürfte 
ohne viele Versuche / Härtemessungen nicht klappen.

Es bleibt also nur kalt biegen und ggf. schweißen.

von senke (Gast)


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Ich behaupte mal, dass wenn eine ordentlich gechmiedete Grabegabel aus 
Stahl sauber gesschliffen und nach der Benutzung leicht eingeölt wird 
die Edelstahlgabel sehr alt aussehen lässt!
Ergo: Geradebiegen und wenn kaputt was Gescheites kaufen und ordentlich 
behandeln. Ein Pflug der in Gebrauch ist wird auch niemals rostig...


Www

von mir_fällt_keiner_ein (Gast)


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senke schrieb:
> leicht eingeölt

Jetzt kommen gleich die Ökoheinis :D

Wie war das? Ein Tropfen Öl verseucht 660 Liter Wasser? Also einmal Ölen 
und der Garten ist auf Jahre ruiniert ;D

Aber Spaß bei Seite!

@Timm: Ich würde dir auch raten,  was anständiges zu kaufen. Gute 
Qualität kostet zwar, aber dafür musst du es nur einmal kaufen. Was hat 
diese Gabel den gekostet? Ich würde fast wetten, das sich eine gute 
schon gelohnt hätte. Immerhin hast du jetzt auch den Ärger und musst los 
um eine neue zu kaufen :)

Schweißen oder biegen kannst du eh vergessen. Was passiert wenn du 
wieder nicht aufpasst und sie wieder verbiegst? Das ist doch keine 
(gescheite) Lösung. Man nimmt sich immer vor aufzupassen und dann 
vergisst man es trotzdem :D

von Kai M. (kai_mauer)


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mir_fällt_keiner_ein schrieb:
> Man nimmt sich immer vor aufzupassen und dann
> vergisst man es trotzdem :D

Sagte eine Jungfrau zur Anderen...

von Bernd F. (metallfunk)


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Timm Thaler schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Meine Frau gräbt auch mit so einem Teil rum.
>
> Da bin ich jetzt entsetzt. Gerade bei Dir hätte ich das nicht erwartet.
> Da wir nun wissen, dass das Schrott ist...
>
> Ich weiss, das Foto ist nicht sonderlich, hat wohl das Metall zu viel
> reflektiert. Aber gerissen ist da nichts, nur vielleicht unsauber
> geschweisst.
>
> Also kalt biegen? Wenns bricht - brauch ich halt ne Neue.
>
> Wo gibs denn "gute" Gabeln aus Edelstahl? Die dürfen ja durchaus was
> kosten, ordentliches Werkzeug halt. Aber mit lackierten Normalstahl fang
> ich nicht wieder an, das macht im Lehm keinen Spaß.

Hallo Timm,

das Teil hat meine Frau vom " Hor....h" mitgebracht.
Das sieht ja nicht schlecht aus und der Querschnitt der Zinken
lässt einige Robustheit erwarten.

Als meine Frau dann zu mir kam: " Kannst du das wieder gerade-
biegen?" habe ich das halt gemacht und mich sehr über die
Weichheit des Materials gewundert.

Nun biege ich das halt alle zwei Wochen gerade.
( Abgebrochen ist aber noch nichts !")

Bis jetzt dachte ich immer, das liegt an meiner Frau, die unbedingt
die letzte Wurzel der gefällten Akazie rausbuddeln will.

Aber es scheint die Grabgabel zu sein :)

Viele Grüße
Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd Funk schrieb:
> Als meine Frau dann zu mir kam: " Kannst du das wieder gerade-
> biegen?" habe ich das halt gemacht und mich sehr über die
> Weichheit des Materials gewundert.

Ich hätte mich statt dessen über die Härte meiner Frau gewundert.
;-)

MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul Baumann schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Als meine Frau dann zu mir kam: " Kannst du das wieder gerade-
>> biegen?" habe ich das halt gemacht und mich sehr über die
>> Weichheit des Materials gewundert.
>
> Ich hätte mich statt dessen über die Härte meiner Frau gewundert.
> ;-)
>
> MfG Paul

Paul,

du kennst meine Frau nicht, wenn sie im Garten buddelt.
Da will ich kein Unkraut sein :)

Grüße Bernd

von Max M. (jens2001)


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Lurchi schrieb:
> Heiß machen und biegen dürfte nicht gehen: dann wird der Stahl als
> ganzes weich

V2A/1.4301 lässt sich nicht härten! Kann also auch ncht weich werden.

von michael_ (Gast)


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So richtig kann ich mir nicht vorstellen, das sie als Grabegabel 
verkauft wurde.
Natürlich kann man auch mit einer Heugabel versuchen, umzugraben.
Die auf dem Bild hat sicher längere Zinken als ein Spaten.
Und es fehlt die abgewinkelte Kante, wo man wie beim Spaten mit dem 
Stiefel drauftritt.
Wie sieht der Stiel aus?
Und wenn man dann noch damit in dem Boden rumwühlen will, wie auf dem 
Bild.
Mit solchen Steinen, nein dafür ist sie nicht geeignet.
Mit sowas würde ich höchstens Karnickel oder Hammel ausmisten.

von MaWin (Gast)


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michael_ schrieb:
> o richtig kann ich mir nicht vorstellen, das sie als Grabegabel
> verkauft wurde.

Aldi hat auch Edelstahlspaten verkauft, deren Blatt aus zwei dünnen 
Edelstahlblechen, die am Rand aussenrum verschweisst waren, 
zusammengesetzt war. Sah aus wie geschmiedet weil der Stiel vorne und 
hinten vom Blatt umfasst war.
Gräbt man damit, knickt das Blatt bei minimaler Kraftaufwendung.

Also kam der Stiel an mein altes Spatenblatt, dessen Stiel gebrochen war 
aber das Blatt war Qualität, mindestens 4 mal schwerer als der Aldimüll. 
Trotzdem war die Aktion teurer als ein Ersatzstiel.

von Bernd M. (bernte_one)


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eher das falsche Werkzeug für deine Zwecke (sieht zu filigran aus die 
Gabel)

von Udo S. (urschmitt)


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Timm Thaler schrieb:
> Wo gibs denn "gute" Gabeln aus Edelstahl?

Warum muss es denn Edelstahl sein.
Ich hatte noch nie Probleme mit normalen Stahlschaufeln, Spaten etc.
Das bischen Rost, das sie ansetzen wenn sie trocken gelagert werden ist 
nach 5 min Benutzung weg.
Und zur Not hilft ölen. Da ich auch nicht unbedingt Mineralöl in meinem 
Gemüse haben möchte tut es dafür entweder das biologisch abbaubare 
Kettenöl, das ich für meine Motorsäge benutze, oder auch Sonnenblumenöl 
vom Aldi, der Liter für <1Euro.

von Matthias L. (limbachnet)


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MaWin schrieb:
> Aldi hat auch Edelstahlspaten verkauft, deren Blatt aus zwei dünnen
> Edelstahlblechen, die am Rand aussenrum verschweisst waren,
> zusammengesetzt war. Sah aus wie geschmiedet weil der Stiel vorne und
> hinten vom Blatt umfasst war.
> Gräbt man damit, knickt das Blatt bei minimaler Kraftaufwendung.

Auf die Dinger bin ich auch 'reingefallen. Einer ist an der Knickstelle 
schon gerissen und liegt in der Altmetall-Kiste. Der Spaten von meinen 
Großeltern ist hingegen noch intakt...

von nichtGast (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Aldi hat auch Edelstahlspaten verkauft, deren Blatt aus zwei dünnen
>> Edelstahlblechen, die am Rand aussenrum verschweisst waren,
>> zusammengesetzt war. Sah aus wie geschmiedet weil der Stiel vorne und
>> hinten vom Blatt umfasst war.
>> Gräbt man damit, knickt das Blatt bei minimaler Kraftaufwendung.
>
> Auf die Dinger bin ich auch 'reingefallen. Einer ist an der Knickstelle
> schon gerissen und liegt in der Altmetall-Kiste. Der Spaten von meinen
> Großeltern ist hingegen noch intakt...

Dann bringt die Teile halt zurück!

von Matthias L. (limbachnet)


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Ach was nee, da wäre ich ja nie darauf gekommen...
Die 6 Monate der Beweislastumkehr sind lange vergangen, die 2 Jahre 
Gewährleistung bestimmt auch. Ich bin ja kein Proft-Maulwurf und ich 
grabe auch nicht 2 x im Jahr den Garten um...

von Schreiber (Gast)


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mir_fällt_keiner_ein schrieb:
> senke schrieb:
>> leicht eingeölt
>
> Jetzt kommen gleich die Ökoheinis :D
>
> Wie war das? Ein Tropfen Öl verseucht 660 Liter Wasser? Also einmal Ölen
> und der Garten ist auf Jahre ruiniert ;D
>
> Aber Spaß bei Seite!

Der Öko-Heini rär zu Leinöl. Biologisch abbaubares Pflanzenöl verseucht 
den Boden nicht. ;-)

Altöl ist dagegen eine aus ökologischer Sicht suboptimale Wahl, auch 
wenns in der DDR und der Sowjetunion auch funktioniert hat. In der DDR 
wars ja häufig altes Getriebeöl, normales Motoröl gabs vom Trabi ja 
nicht...

von Holm T. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
[..]
>
> Für diverse Zeitgenossen: Es geht um Edelstahl. Nein, ich will keine
> andere Gabel kaufen. Nein, auch normale Gabeln verbiegen sich. Nein,
> normale Gabeln sind nicht besser, da klebt nur der Lehm besser dran.

Ich habe keinen Hinweis für Dich da Du schon alles weißt.
Als Randbemerkung hätte ich noch den Hinweis das dieses Material (V2A 
oder V4A) für Werkzeuge ungeeignet ist .. aber ja es glänzt schön.
Spiralbohrer aus dem Zeug wären mal eine Marktlücke..


Gruß,

Holm, hat mal Metallurge gelernt..

von Timm T. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Als Randbemerkung hätte ich noch den Hinweis das dieses Material (V2A
> oder V4A) für Werkzeuge ungeeignet ist

Na dann geh ich mal mit meinem ungeeigneten Edelstahl-Spaten Kartoffeln 
legen und den Boden für die Möhren umgraben.

Dieser ungeeignete Edelstahl-Spaten hält inzwischen schon 8 Jahre, nur 
der Stiel musste 2mal erneuert werden. Wogegen sämtliche Blechspaten 
inzwischen verschrottet sind, weil das Blatt unterhalb des Stielansatzes 
gerissen und umgeknickt ist.

von Timm T. (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Der Öko-Heini rär zu Leinöl. Biologisch abbaubares Pflanzenöl verseucht
> den Boden nicht.

Es nützt nur überhaupt nichts. Weil es sich vom Blatt bzw. der Gabel 
innerhalb kurzer Zeit wieder verabschiedet. Ich will ja nicht nach jeder 
Reihe die Gabel neu ölen. Ich will mit dem Werkzeug arbeiten. Das kann 
vielleicht jemand machen, der sich sein Werkzeug nur hinstellt.

Mit Leinöl hab ich sämtliche Gerätestiele behandelt, das gibt durch die 
Polymerisation eine sehr gute Oberfläche. Auf den Metallflächen bring 
das nichts.

Schreiber schrieb:
> Altöl ist dagegen eine aus ökologischer Sicht suboptimale Wahl, auch
> wenns in der DDR und der Sowjetunion auch funktioniert hat.

Wir hatten ja nichts... Damit kommen die Bauern heut noch an: Du willst 
den Zaun streichen. Nimm doch Altöl. Dass das nicht polymerisiert und 
das Holz nicht vor Verwitterung schützt - nur für Pilze ungenießbar 
macht -, kapieren die nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Timm Thaler schrieb:
> Wir hatten ja nichts... Damit kommen die Bauern heut noch an: Du willst
> den Zaun streichen. Nimm doch Altöl.

Hatte ich noch alte Holzleitern und Balken von einem alten Schuppen. 
Wurde gerne auch im Westen gemacht. An das Holz ist kein Pilz oder 
Schädlich mehr dran.
Was drin war in dem Altöl, Dioxine Schwermetalle, krebseregende 
Additive, ...
wer weiss?

von Udo S. (urschmitt)


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Timm Thaler schrieb:
> Es nützt nur überhaupt nichts. Weil es sich vom Blatt bzw. der Gabel
> innerhalb kurzer Zeit wieder verabschiedet.

Ich versehe nicht so recht das Problem. Beim Arbeiten rostet das Blatt 
ja nicht, nur wenn es länger im Feuchten steht. Und dass der Boden an 
einem blanken Stahlblatt mehr hängen bleibt als an einem aus V2A wüsste 
ich auch nicht.

von Timm T. (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Und dass der Boden an
> einem blanken Stahlblatt mehr hängen bleibt als an einem aus V2A wüsste
> ich auch nicht.

Zum einen bekommst Du keine blanken Stahlblätter, die sind immer 
lackiert, und am Lack klebt der Boden auf jeden Fall mehr, und wenn der 
Lack anfängt abzublättern, wird es noch schlimmer.

Zum anderen: Ja, auch an den blankgearbeiteten Blättern der alten 
Spaten, die ich hatte, hat der Lehm immer festgehangen, am Edelstahl 
nicht.

Ich arbeite mich hier seit 8 Jahren durch den Lehmboden. Ich kann nur 
sagen: Es ist so.

von Udo S. (urschmitt)


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Timm Thaler schrieb:
> Ich arbeite mich hier seit 8 Jahren durch den Lehmboden. Ich kann nur
> sagen: Es ist so.

Gut, die Erfahrung habe ich nicht, aber ich habe ja auch nicht deinen 
Boden.
Aber die Spaten, die bei uns früher verkauft wurden waren alle 
unlackiert. Habe aber die letzten 15 Jahre keinen gekauft.
Meinen Tipp bzgl Zinken kürzen um die Belastung zu reduzieren hattest du 
gelesen?
Viel Erfolg beim Buddeln, ich habe auch noch 3-5m³, die noch diese Woche 
weg müssen, allerdings kein Lehm und ich lockere vorher mit dem Pickel 
auf.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Nachdem weder durch kalt biegen noch durch dengeln irgendetwas zu 
erreichen war - der Zinken federte einfach wieder zurück -, hab ich mal 
die Gasflamme drangehalten. Am Zinkenansatz bis auf Rotglut erhitzt, 
dann ließ er sich mit der Rohrzange zurückbiegen. Anschließend sofort im 
Wasserfass abgeschreckt.

Den Anlauffarben und der Rotglut nach ist das vielleicht 800°C warm 
geworden. Da kein Kohlenstoff im Spiel war, sollte das jetzt auch nicht 
spröde geworden sein.

Zumindest federt der Zinken schön, und hat auch schon die ersten 10m² 
allerdings nicht ganz so lehmigen Boden überstanden.

Weil da ein paar Fragen kamen: Die Zinken sind 8-10mm im Quadrat, ja 
nachdem wo man misst, Länge und Breite der Gabel sind ziemlich genau so 
groß wie ein normales Spatenblatt. Das Ding gabs mal im Obi für glaube 
ich 18 Eur.

von Old P. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
>
> Ich habe keinen Hinweis für Dich da Du schon alles weißt.
> Als Randbemerkung hätte ich noch den Hinweis das dieses Material (V2A
> oder V4A) für Werkzeuge ungeeignet ist .. aber ja es glänzt schön.
> Spiralbohrer aus dem Zeug wären mal eine Marktlücke..
> Gruß,
> Holm, hat mal Metallurge gelernt..

... dann weißt Du auch, dass es durchaus hochfeste VA-Legierungen gibt. 
Da verbiegt nix mehr, außer vielleicht der Kunde, wenn er den Preis 
sieht ;-) Im Baumarkt wird man sowas nie finden, da wollen alle (ich 
meist auch) immer billig ;-)

Und ja, klebriger Boden haftet am blitzblanken Stahlspaten mehr als am 
Edelstahlteil. Meine Erfahrung. Habe mehrere, auch verbogene. Diese habe 
ich auf meiner Presse ordentlich gewölbt, nun hält das halbwegs. 
Inzwischen buddelt meine Frau, ich habe "Fuß-Putt"

Old-Papa

von Timm T. (Gast)


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Old Papa schrieb:
> Im Baumarkt wird man sowas nie finden, da wollen alle (ich
> meist auch) immer billig ;-)

Ich würde ja auch durchaus mal was ausgeben, wie gesagt, gutes Werkzeug 
darf auch was kosten. Muss ja nicht gleich mundgelutscht von Manufaktum 
sein.

Nur kam da ausser: Ich hab einen Spaten vom Großvater, der hält schon 50 
Jahre und früher war sowieso Alles besser... nix. Nun sind meine 
Großväter schon lange tot, aus der Richtung ist also wenig zu erwarten.

Nun, wir werden sehe, wie lange die Gabel jetzt hält.

von tmomas (Gast)


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Old Papa schrieb:
> ... dann weißt Du auch, dass es durchaus hochfeste VA-Legierungen gibt.

Werkstoffnummer?

von Matthias L. (limbachnet)


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Timm Thaler schrieb:

> Ich würde ja auch durchaus mal was ausgeben, wie gesagt, gutes Werkzeug
> darf auch was kosten. Muss ja nicht gleich mundgelutscht von Manufaktum
> sein.
>
> Nur kam da ausser: Ich hab einen Spaten vom Großvater, der hält schon 50
> Jahre und früher war sowieso Alles besser... nix. Nun sind meine
> Großväter schon lange tot, aus der Richtung ist also wenig zu erwarten.

Naja, im Ursprungsposting fängst du erst mal an mit:

Timm Thaler schrieb:
> Es geht um Edelstahl. Nein, ich will keine
> andere Gabel kaufen.

Da hier bislang niemand eine Quelle für eine Grabegabel aus hochfestem 
Niro-Stahl gefunden hat, weiß ich nicht, was du erwartest...

Es war nicht früher alles besser, aber den richtigen Werkstoff für den 
passenden Zweck zu benutzen war schon immer eine gute Idee und das wird 
sich wohl auch nicht so schnell ändern.

Die preisgünstig zu erwerbenden Edelstahl-Gartenwerkzeuge sind - 
offensichtlich - überwiegend zu weich. Die etwas teureren 
Gartenwerkzeuge aus hochfestem Edelstahl scheint's nicht zu geben (ob 
das Manufaktum-Angebot ernst zu nehmen ist, weiß ich nicht). Und die 
stabilen Werkzeuge aus rostendem Stahl willst du nicht, weil der Lehm 
dran klebt. Und nu?

Ich hab' ja noch einen von den Aldi-Edelstahl-Spaten und zwei Opa-Spaten 
- und leider auch jede Menge Lehm auf dem Grundstück. Ich habe keinen 
großen Unterschied beim Klebeverhalten des Lehms zwischen den Stahlsoren 
feststellen können, aber bei Lehm mag's durchaus Unterschiede in der 
Zusammensetzung geben, sodass deiner vielleicht anders klebt. Meiner 
klebt leider an jedem Spaten...

von Timm T. (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Die preisgünstig zu erwerbenden Edelstahl-Gartenwerkzeuge sind -
> offensichtlich - überwiegend zu weich.

Sämtliche von Verwandschaft und Frau in den letzten Jahren angebrachten 
"Idealspaten", alte und auch neue, haben inzwischen das Zeitliche 
gesegnet, regelmäßig weil das Blatt unterhalb des Stielansatzes 
gebrochen ist. Von gebrochenen Stielen ganz zu schweigen. Dagegen hält 
sich der Edelstahlspaten eigentlich tapfer. Der brauchte nur zweimal 
einen neuen Stiel, und hier ist es schwierig welche zu bekommen.

Wahrscheinlich muss man dann zu den Fiskars greifen, mit Borstahl-Blatt.

von Thorfinn (Gast)


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Der abgebildeten Gabel würde ich keine Grabearbeiten zutrauen.

Bei Gabeln ist das Festklumpen doch eh weniger ein Problem als bei 
Spaten. Warum also XCrNi-Stähle.

Zur Rettung ist mein Vorschlag.
Warm geradeschmieden und danach kalt verfestigen. Brille und Handschuhe 
sind Pflicht. Fröhliches Hämmern.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich habe es schon mal geschrieben: Ganz schlecht sind die Teile
nicht. Wenn Frau die oberarmdicke Wurzel der längst gefällten
Akazie rauswürgt, bleiben halt Verformungen ( an der Grabgabel! )

Die lassen sich an einem vernünftigen Schraubstock ( 200 mm
Backenbreite, auf einer 1,2 Tonnen Stahlkonstruktion montiert )
locker geraderichten.

Danach optische Kontrolle nach Haarrissen,, wenn in Ordnung,
( bisher kein Problem ) wieder zu Einsatz freigeben :)

Viele Grüße
Bernd

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