Forum: Offtopic Vinyl heute - Sinn?


von P. M. (o-o)


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In meiner Zeitung las ich gestern vom http://www.recordstoreday.com . An 
diesem Tag gibt es spezielle Angebote und Aktionen in 
Vinyl-Plattenläden. Mittlerweile soll der Vinyl-Markt ja wieder richtig 
kommerziell erfolgreich sein

Ich kenne mich mit Audiotechnik nicht vertieft aus, aber mich würde 
interessieren: Warum Vinyl? Ist das reine Sammelleidenschaft oder gibt 
es auch musikalische/technische Gründe, um Vinyl vorzuziehen?

von Johannes M. (johannesm)


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Ich würde sagen, dass ist der gleiche Grund wie bei Röhren-Verstärkern. 
Manche Leute finden es schön, wenn der Klang durch die Technik 
verfälscht und verzerrt wird. Ist doch super, wenn durch 
unterschiedliche Geschmäcker diese Sachen am Leben gehalten werden.

von Marek N. (Gast)


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Hab letztens sogar Helene Fischer auf Schalplatte gesehen. Es kommen 
also auch aktuelle Produktionen auf Vinyl heraus.
Ich würd sagen, es ist das Look&Fell: Man kann die große Scheibe 
anfassen und die Rillen fühlen.
Klangtechnisch hat es natürlich nur Nachteile: Dynamikumfang, 
Übersprechen, Rauschen, Standzeit.
Auch wenn gleich bestimmt ein paar Audiophile behaupten würden, dass sie 
Schallplatte achso viel besser sei, als die CD.

Irgendwann kommt noch das VHS-Revival ^.^

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Dazu kommt, dass bei Schallplatten ein Cover vernünftiger Größe möglich 
ist - nicht so kleine Faltblättchen wie bei einer CD.

Und es ist natürlich einfach etwas anderes, eine Platte aufzulegen: in 
der Regel hört man die Seite dann auch komplett. Kein schneller Druck 
auf die Fernbedienung, kein wildes Springen durch Alben. Die Lieder 
einer Seite gehörten auch thematisch oft zusammen.

Eine Schallplatte legt man nicht in Sekundenbruchteilen auf - das dauert 
einfach.

Dazu kommen die leisen Knisterer, die die eigene Platte von einer 
anderen unterscheidet.

Platten muss man auch sorgsam behandeln, sie sind empfindlich - man 
brennt die nicht eben mal neu. Eine Platte stellt einen gewissen Wert 
dar.

Es ist heutzutage wohl am ehesten das "entschleunigte Hören", das einen 
die natürlich vorhandenen technologischen Nachteile einer Schallplatte 
in Kauf nehmen lässt.

Nein, ich höre selbst keine Platten - aber ich kann die obigen 
Beweggründe verstehen, seit ich mal bei einem älteren Semester einen 
Abend nur Musik von richtigen Tonbändern gehört habe: zwischen den 
Liedern ist zwangsläufig Pause durch das Spulen, man diskutiert über 
Stücke, man nimmt sich einfach mehr Zeit für die Musik.

Diese alte, ursprüngliche Technik hat da einfach ein gewisses Etwas. So 
wie auch Oldtimer ihren Reiz haben :-)

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Es gibt noch einen Grund:

kleine Auflagen kleinerer Labels lassen sich auf Vinyl billiger 
herstellen als auf CD.
Im Elektrobereich gibt es viele solche Veröffentlichungen, die teilweise 
sogar ohne Label in nur 3 stelligen Stückzahlen gepresst werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Gabs nicht auch mal DJs, die nur mit Schallplatten zur Form auflaufen, 
weil man nur auf denen mit den Finger rumdrehen kann? Weiss aber nicht 
mehr ob das heute noch verbreitet ist.

von Kai O. (schnurzel)


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Vorm Schneiden einer Schallplatte wird das Ausgangsmaterial von einem 
Fachmann entsprechend aufgearbeitet (Aussteuerung, Frequenzgang, Hoch-u. 
Tiefpass etc.). Dieses Kunststück der "Signalverfälschung" holt aus dem 
Wirkprinzip das Maximum raus. Die Nadel muss ja wie ein 
Breitbandlautsprecher mehreren Frequenzen gleichzeitig folgen und das 
darf hinterher nicht verwaschen klingen....

Was der Massenträgheit und dem beschränkten Dynamikumfang der Schreib- 
und Abtastnadel zu Gute kommt, ist letztlich auch das bessere 
Eingangssignal für einen Lautsprecher. Bekanntlich ist der nämlich 
immernoch das schwächste Glied in der Kette.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tilo Renz schrieb:
> kleine Auflagen kleinerer Labels lassen sich auf Vinyl billiger
> herstellen als auf CD.

Tatsächlich?
Wenn ich mir http://www.cd-herstellung.net/kalkulation.php ansehe, dann 
wird bereits ab 300 Stück gepresst, bei einfarbigem Siebdruck und 
Verzicht auf alle Verpackungsformen kostet das dann Netto unter 250 EUR, 
d.h. unter 1 EUR pro CD.

Und bei noch kleineren Stückzahlen kann man auch zur CD-R greifen ... 
müssen ja keine Baumarktrohlinge sein.

Kai O. schrieb:
> Vorm Schneiden einer Schallplatte wird das Ausgangsmaterial von einem
> Fachmann entsprechend aufgearbeitet (Aussteuerung, Frequenzgang, Hoch-u.
> Tiefpass etc.).

Oder auch ... nicht:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/kreuzberg/zum-record-store-day-david-bowie-im-kreuzberger-vinyl-mekka/9840024.html

Die nehmen direkt auf Vinyl auf, ohne vorheriges Mastering etc.

: Bearbeitet durch User
von Klaus A. (gustavgans)


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Es ist mehr eine Zelebration die die alten Schallplatten wieder aufleben 
lassen.
Da steckt einfach dahinter, dass man sich bewusster Zeit zum Musik hören 
nimmt. Man erlebt das Musik hören einfach etwas anders.
Dazu sagen auch viele das sich die Lieder von der Schallplatte 
lebendiger anhören. Ist eben nicht perfekt, aber das macht durchaus 
etwas aus. In diesem Fall sogar im positiven Sinn.
Ich mag die Schallplatten auch sehr gerne. Es kommt etwas mehr an den 
Genuß von Live-Musik hin. Da ist auch nicht immer alles perfekt, aber 
durchaus schön(er).
Das die reine Qualität von einer CD oder eben anderen modernen 
Technologien besser ist, ist jedem klar.
Aber besser ist eben nicht immer schöner.
So manche Lieder die in perfekter digitaler Qualität verfügbar sind, 
hören sich manchmal so steril bzw. klinisch an.
Für mich ist das nichts, Musik sollte lebendig sein und nicht perfekt.
Aber da spalten sich ja doch die Geister und viele empfinden da 
letztlich anders.
Da ich das Gefühl habe, dass viele nicht diese Gehör dafür haben um nach 
zu vollziehen was ich meine.
Ein anderes Beispiel sind z.B. Bilder. Bilder die am Pc entstanden sind 
und vielleicht auch nur am Bildschirm gezeigt werden sind in ihrer 
technischen Qualität sicher meist besser. Dennoch empfinden viele Hand 
gemalte Bilder auf einer Leinwand als schöner.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Es geht also nicht um die Musik, sondern um die Zeremonie drumherum. 
Retro halt.

Ich hab' ja auch noch 'ne A77 herumstehen, aber Musik höre ich mir damit 
nicht mehr an. Sieht halt schön aus, ist schön zu bedienen, und eine 
Materialfresserei par Excellence (1 km Tonband für 90 Minuten) ...

von Luca E. (derlucae98)


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> Dazu sagen auch viele das sich die > Lieder von der Schallplatte lebendiger > 
anhören.

Sehe ich genau so. Die CDs sind meistens so gemastert, dass der maximale 
Pegel bei minimalem Dynamikumfang erreicht wird. Vinyls kann man sich 
auch mal anhören, ohne nach 5 min Kopfschmerzen zu bekommen - 
Vorausgestzt, dass der Vinylmaster nicht auf dem CD-Master basiert.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Luca E. schrieb:
> Die CDs sind meistens so gemastert, dass der maximale Pegel bei
> minimalem Dynmikumfang erreicht wird.

Das wird bei einer bestimmten Art von "Musik" so gemacht, aber ist sonst 
kein Merkmal von CDs.
Eher im Gegenteil, die recht bescheidene Dynamik von Schallplatten 
erfordert eine Dynamikreduktion, die eine CD nicht benötigt.

Klar, für 08/15-Mix-Hits aus Tötensen oder andere Formen der ... 
Gebrauchsmusik, da reicht auch die Spezialabmischung fürs Radio (die ist 
wirklich brechreizerregend). Anständige Musik wird anständig gemastert, 
und kann auf CD so gemastert werden, daß man sie nicht mehr in 
brauchbarer Laustärke in Wohnungen in Mehrfamilienhäusern wiedergeben 
kann (die leiseren Passagen sind so leise, daß man, so man sie über 
Lautsprecher wiedergeben will, in einer Lautstärkeeinstellung des 
Verstärkers wiedergibt, die bei dann lauten bis richtig lauten Passagen 
die Trommelfelle rausfetzt).

Ärgerlich ist hingegen, daß es praktisch keine CD-Player mehr gibt. Nur 
noch im Esoterik-Abzock-Markt, aber als einfache oder gehobene 
Konsumentenware gibt es so etwas nicht mehr. Stattdessen darf man dann 
irgendwelche DVD- oder Bluray-Geräte verwenden, die die CD nicht mit der 
bauseits vorgesehenen Drehzahl abspielen, sondern einen Heidenradau 
machen.

von Peter D. (peda)


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Bei ner Platte kann man auch nicht mehr den Subwoofer auf 1000dB 
aufdrehen und die Nachbarn müssen nicht mehr durch das Umpf, Umpf 
genervt Sturm klingeln.
Übertreibt man es doch, springt die Nadel.

Ich muß aber zugeben, daß mir selbst CDs schon zu umständlich sind. Sie 
sehen bei mir genau einmal das Laufwerk, um auf den PC kopiert zu 
werden.
Aber ich höre kaum noch Musik pur, ich kaufe Konzert-DVDs oder spiele 
Youtube-Videos. Ich mag die Live-Atmosphäre.

von Heinz V. (heinz_v)


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Johannes M. schrieb:
> Ich würde sagen, dass ist der gleiche Grund wie bei Röhren-Verstärkern.
> Manche Leute finden es schön, wenn der Klang durch die Technik
> verfälscht und verzerrt wird.

Wieso sollte ein seriös konstruierter Röhrenverstärker das Signal 
stärker verzerren als ein Transistorverstärker?

von Rainer V. (rudi994)


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Chris D. schrieb:
> es ist natürlich einfach etwas anderes, eine Platte aufzulegen

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Es geht also nicht um die Musik, sondern um die Zeremonie drumherum.

Ungefähr so, wie in China die Teezubereitung.

Johannes M. schrieb:
> Manche Leute finden es schön, wenn der Klang durch die Technik
> verfälscht und verzerrt wird.

Also diejenigen, die Musik nur von CD mögen, weil da das ursprüngliche, 
altmodische Analogsignal als rausch- und knisterfreie Nullen und Einsen 
vorliegt. Die ergeben im CD-Player erstmal ein treppenförmiges Signal, 
da kann man sicher sein, daß man hervorragende Qualität hat.

Nun läuft so manche CD, auch wenn sie sündhaft teuer ist, nur auf DVD- 
oder CD-Player, aber nicht auf dem PC/Laptop. Ist aber völlig egal, denn 
auf dem PC laufen Vinylplatten ja auch nicht ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Rainer V. schrieb:
> Die ergeben im CD-Player erstmal ein treppenförmiges Signal, da kann man
> sicher sein, daß man hervorragende Qualität hat.

Der Verdacht, daß Du nicht wirklich verstehst, was Du da beschreibst, 
der drängt sich mir gerade auf.

von Rainer V. (rudi994)


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@Rufus

Es war vllt. nicht korrekt ausgedrückt. Es geht darum, daß bei der 
Umwandlung von einem analogen in ein digitales Audiosignal Informationen 
verloren gehen. Zumindest ist das so zur Zeit der ersten Audio-CDs von 
z.B. diversen Musikern kritisiert worden.

von Marek N. (Gast)


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Bitte informiere dich und die, die dir dieses Gerücht in den Floh 
gesetzt haben über folgende Stichpunkte:

* Quantisierungsrauschen
* Abtasttheorem

von Paul B. (paul_baumann)


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Auf einer Schallplatte kann man die besten Titel mit einer Reißnadel 
ankreuzen, um sie schneller wiederzufinden...

Flücht
MfG Paul

von P. M. (o-o)


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Interessante Beiträge, vielen Dank!

Fazit des technischen Aspekts: Die Platte kann nichts, was die CD nicht 
auch kann, aber Platten und ihre Abspielsysteme sind oft so gemischt und 
eingestellt, dass es den Höhrergeschmack besser trifft. Könnte man mit 
einem Digitalsystem auch, macht man aber (leider) nicht. (?)

von J. A. (gajk)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Es geht also nicht um die Musik, sondern um die Zeremonie
> drumherum.
> Retro halt.
>
> Ich hab' ja auch noch 'ne A77 herumstehen, aber Musik höre ich mir damit
> nicht mehr an. Sieht halt schön aus, ist schön zu bedienen, und eine
> Materialfresserei par Excellence (1 km Tonband für 90 Minuten) ...

...falls due die A77 gar nicht mehr haben willst.....

von J. A. (gajk)


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P. M. schrieb:
> Interessante Beiträge, vielen Dank!
>
> Fazit des technischen Aspekts: Die Platte kann nichts, was die CD nicht
> auch kann, aber Platten und ihre Abspielsysteme sind oft so gemischt und
> eingestellt, dass es den Höhrergeschmack besser trifft. Könnte man mit
> einem Digitalsystem auch, macht man aber (leider) nicht. (?)

Also, ich habe die eine oder andere Aufnahme auf LP und auch auf CD. 
Wenn man sich richtig Zeit nimmt und die LP auflegt, ist das Gesamtpaket 
aus Wohlklang und Erholungswert größer als bei der CD. Es klingt wohl 
etwas runder und harmonischer. Einen Teil dieses Eindrucks muss man aber 
auch dem Boha vor dem Abspielen zuordnen. (Auflegen, Reinigen, Tonarm 
auflegen etc.).


Technisch gibt es wohl auch Fortschritte, ein Abtaster mit 
Licht-Modulation:

http://www.high-fidelity-studio.de/high-fidelitystudio/DS_Audio_W1.html

Es gab wohl auch mal nen Laser-Abtaster, war aber wohl zu teuer oder zu 
störanfällig. Vielleicht tut sich da mit den nun billigen Diodenlasern 
auch mal was?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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A. K. schrieb:
> Gabs nicht auch mal DJs, die nur mit Schallplatten zur Form auflaufen,
> weil man nur auf denen mit den Finger rumdrehen kann? Weiss aber nicht
> mehr ob das heute noch verbreitet ist.

Ja, diese Anwendung fiel mir auch als erstes ein, als ich die Frage des 
TE las.

Diese Form der Musikerzeugung nennt sich "Scratchen". Man könnte das 
sicher auch digital nachbilden, aber echt ist es nur dann, wenn dabei 
auch echte (PVC)-Späne fliegen :)

von Harald W. (wilhelms)


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A. K. schrieb:

> Gabs nicht auch mal DJs, die nur mit Schallplatten zur Form auflaufen,
> weil man nur auf denen mit den Finger rumdrehen kann? Weiss aber nicht
> mehr ob das heute noch verbreitet ist.

"Scratchen" kann man inzwischen auch CDs. Diese Funktion wird digital
in moderne Mischpulte eingebaut.

von Klaus A. (gustavgans)


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Im DJ bereich scratcht man auch heute noch gerne mal auf den richtigen 
Scheiben.
Aber allein wegen den DJ's und dem scratchen hat die Schallplatte sicher 
nicht dieses große Dasein.

von Mani W. (e-doc)


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Ein großer Vorteil einer Schallplatte ist, dass Kratzer nicht dazu
führen, dass die ganze Platte unabspielbar wird, im Gegensatz zur CD.

Und bei guter Behandlung wäre eine Schallplatte auch für die nächsten
Generationen abspielbar...

von Joachim B. (jar)


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Paul Baumann schrieb:
> Auf einer Schallplatte kann man die besten Titel mit einer Reißnadel
> ankreuzen, um sie schneller wiederzufinden...

kann man auf der CD auch und machen meine Player automatisch, oder warum 
sind meine CD mehr zerkratzt als die Vinyl?

Die Mär von der berührungslosen Abtastung der CD glaube ich nicht mehr 
weil viele Lesewerke kurzsichtig scheinen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Die Mär von der berührungslosen Abtastung der CD glaube ich nicht mehr

Die "Mär" ist keine. Wenn Du aber die CDs als Bierfilze benutzt, 
zerkratzen sie.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die "Mär" ist keine. Wenn Du aber die CDs als Bierfilze benutzt,
> zerkratzen sie.

MOD hin MOD her du theoretisierst :p

du willst mir doch nicht allen ernstens hier öffentlich erklären das die 
Focuseinheit eines Players nie auf die CD Oberfläche fährt?

Leider habe ich das aus der Praxis zu oft erlebt als das du allgemein 
widersprechen darfst.

Dein Beitrag ist unterirdisch (PS ich trinke nie Bier von daher ....)

für dich gilt, don't drink & write

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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Joachim B. schrieb:
> (PS ich trinke nie Bier von daher ....)

Deswegen bist du auch so leicht reizbar.

mfg.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> du willst mir doch nicht allen ernstens hier öffentlich erklären das die
> Focuseinheit eines Players nie auf die CD Oberfläche fährt?

Wenn Du einen defekten oder schlecht konstruierten Player hast,
wäre das wohl möglich. Ansonsten eher nicht.

von J. A. (gajk)


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Ich habe einen CD-Player, der anfing Probleme beim Abtasten zu machen 
bis letzten Endes gar nix mehr ging. Ja, da ist der Laser kaputt, teuer 
etc. etc. - waren die Kommentare der "Experten".

Ich habe dann mal eine CD genommen und auf der abgetasteten Seite rund 
um das Loch in der Mitte Post-its zurechgeschnitten und hingeklebt. Ich 
habe also die CD etwas "höhergelegt".

Und siehe da: das Gerät tastete wieder ab!

Was war passiert? Das Spindellager der CD läuft auf einer Teflon-Scheibe 
und im Laufe der Zeit arbeitet sich so eine Spindel auch in das Teflon 
rein (es war ein grauer Kunststoff vielleicht doch kein Teflon).

Dies führte dazu, dass die CD zu tief bzw. zu nahe am Abtaster war und 
die Fokussiereingheit nix mehr gefunden hat.

So viel zum Thema "Kurzsichtigkeit".

von Uwe R. (aisnmann)


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A. K. schrieb:
> Gabs nicht auch mal DJs, die nur mit Schallplatten zur Form auflaufen,
> weil man nur auf denen mit den Finger rumdrehen kann? Weiss aber nicht
> mehr ob das heute noch verbreitet ist.

Ein Kollege von mir ist so ne art hobby-DJ. Das ist eine richtige Szene, 
da wird diskutiert wenn man woanders im Plattenladen war was der so 
neues hatte undso.
Gebrauchs-Musik, also am Konkreten Beispiel zur Geburtstagsparty der 
Cheffin, kommt die Musik aus dem Notebook, auf den Plattentellern liegen 
Platten mit Timecode die den Rechner steuern.
Im Prinzip ist die Platte da wie ein grosser Drehencoder, der sich 
besser bedienen lässt als eine Maus.

bye uwe

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
also wer sich über den Dynamikumfang vo Vinyl beschwert, hat noch keine 
Direktschnitt Platten gehört. (Gute Anlage vorrausgesetzt und nicht so 
Mpeg Brüllwürfel).
Erst hier (Direktschnitt) fällt richtig auf, daß das Rauschen und die 
Dynamikbegrenzung keinesfalls vom Vinyl an sich herrührt, sondern dem 
Bandrauschen des Prozesses davor geschuldet ist.
Ich habe schon gleiche Aufnahmen von Vinyl mit CDs verglichen, wobei die 
CD meist schlechter abgeschnitten haben.
Das muß aber nicht so sein. Es kommt auf die Aufnahme und des Mixens 
davor an. Wenn man das ausreizt, mögen CDs besser sein. Das scheint aber 
nicht so oft vorzukommen.

Gruß
Andreas

von Old P. (Gast)


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Heinz V. schrieb:
>
> Wieso sollte ein seriös konstruierter Röhrenverstärker das Signal
> stärker verzerren als ein Transistorverstärker?

Gegenfrage: Wieso sollte ein seriös konstruierter Pferdewagen schlechter 
sein als ein Reisebus?

Old-Papa

von Matthias L. (limbachnet)


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Andreas B. schrieb:
> Erst hier (Direktschnitt) fällt richtig auf, daß das Rauschen und die
> Dynamikbegrenzung keinesfalls vom Vinyl an sich herrührt, sondern dem
> Bandrauschen des Prozesses davor geschuldet ist.

Wozu ist dann wohl der RIAA-Entzerrer hinterm Phono-Eingang des 
Verstärkers da?

von Willi W. (williwacker)


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Ich habe noch etliche Schallplatten im Regal, auch noch einen 
Plattenspieler mit Verstärker. Mittlerweile ist alles digitalisiert, 
aber es ist eben immer noch ein Fest, so eine Platte aus der Hülle zu 
holen, der Innenhülle, das Teil schön vorsichtig in der Mitte und am 
Rand anzufassen, aufzulegen, abzustauben, vorsichtig den Arm zu 
plazieren, abzusenken und warten bis der erste Ton das Knistern 
übertönt, dann ein Schlückchen Wein, ein Blick ins Feuer - SCHÖN!

von J. A. (gajk)


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Matthias L. schrieb:

> Wozu ist dann wohl der RIAA-Entzerrer hinterm Phono-Eingang des
> Verstärkers da?

Wenn man sich überlegt, dass die bei Tonabnehmern auf Induktionsbasis 
die induzierte Spannung ja linear von der Frequenz abhängt, dann wird 
klar, welche Klimmzüge man bei der Entzerrung machen muss, wenn man von 
20 Hz bis 20 kHz alles gleichermaßen laut und verzerrungsarm 
rüberbringen möchte.

Wird nicht ein Teil der Entzerrung schon auf die Platte gepackt, d.h. 
tiefe Töne werden mit größerer Amplitude aufgezeichnet, damit der 
Tonabnehmer dann doch ein brauchbares Signal erhält?

von Harald W. (wilhelms)


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Old Papa schrieb:

> Gegenfrage: Wieso sollte ein seriös konstruierter Pferdewagen schlechter
> sein als ein Reisebus?

Weil es Pferde nicht in der Modefarbe "silbermetallic" gibt. :-)

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Weil es Pferde nicht in der Modefarbe "silbermetallic" gibt. :-)


Aber tieferlegen gänge vielleicht und Alu-Hufe statt Stahl-Hufe sollte 
auch drin sein :-)))


Dennis

von Old P. (Gast)


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J. Ad. schrieb:
>
> Wird nicht ein Teil der Entzerrung schon auf die Platte gepackt, d.h.
> tiefe Töne werden mit größerer Amplitude aufgezeichnet, damit der
> Tonabnehmer dann doch ein brauchbares Signal erhält?

Nö, ganz im Gegenteil! Tiefe Töne werden mit kleinerer Ampltitude 
(Umdrehungszahl und Frequenz = Schnelle) aufgezeichnet um nicht in die 
"nächste" Rille zu greifen. Hohe Töne werden in der Amplitude angehoben, 
um sie halbwegs aus dem (mechanischen) Rauschen aus Reibung der 
Plattennadel In der Rille herauszuheben. Google: RIAA-Curve... ;-)

Old-Papa

von Thomas D. (thomasderbastler)


Angehängte Dateien:

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sowas ist doch was schönes oder nicht ?
Technik zum sehen und fühlen.

Persönlich finde ich z.B Nixie Röhren aus was "besonders"..

von Andreas B. (bitverdreher)


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J. Ad. schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>
>> Wozu ist dann wohl der RIAA-Entzerrer hinterm Phono-Eingang des
>> Verstärkers da?
>
> Wenn man sich überlegt, dass die bei Tonabnehmern auf Induktionsbasis
> die induzierte Spannung ja linear von der Frequenz abhängt, dann wird
> klar, welche Klimmzüge man bei der Entzerrung machen muss, wenn man von
> 20 Hz bis 20 kHz alles gleichermaßen laut und verzerrungsarm
> rüberbringen möchte.
>
Das sind auch keine allzugroßen Klimmzüge, sondern lediglich eine 
definierte Anhebung der hohen Frequenzen während des Schneidens. Beim 
Abspielen wird der Frequenzgang dann mit einer inversen Filterfunktion 
wieder gerade gebogen.
Ansonsten: siehe Antwort von Old Papa.

Ich interessiere mich auch weniger für die Theorie (obwohl das auch 
interessant ist), sondern für das Ergebnis. Und das sagt mir ganz klar, 
daß das meiste Rauschen von der Bandaufnahem kommt, weil die Dynamik von 
Direktschnittaufnahemn wesentlich höher ist. Von sonstige Klang gar 
nicht zu reden. Deshalb der Hinweis, sich mal eine solche 
Direktschnittaufnahme auf eine guten Anlage anzuhören. Damit habe ich 
bis jetzt noch jeden CD Verfechter zum Schweigen gebracht. ;-)

Gruß
Andreas

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
> weil die Dynamik von Direktschnittaufnahemn wesentlich höher ist

Verwechselst Du Dynamik und Frequenzgang?

von Joachim B. (jar)


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Andreas B. schrieb:
> Ich habe schon gleiche Aufnahmen von Vinyl mit CDs verglichen, wobei die
> CD meist schlechter abgeschnitten haben.

Kraftwerk Mensch Maschine

LP geil, CD Schrott, 5x gekauft, keine war gut, in Blindtests wird die 
LP für die CD gehalten, die CD fällt gnadenlos durch.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> weil die Dynamik von Direktschnittaufnahemn wesentlich höher ist
>
> Verwechselst Du Dynamik und Frequenzgang?

Nein, ich meinte die Dynamik. Ob der Freqwuenzgang jetzt irgendwo 2db 
höher oder weiter runter geht, wird man vermutlich weniger hören. Aber 
Dirketschnittpltte rauschen weniger und die lauten Stellen sind lauter 
als bei normalen Aufnahmen.

Gruß
Andreas

von Andreas B. (bitverdreher)


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Joachim B. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Ich habe schon gleiche Aufnahmen von Vinyl mit CDs verglichen, wobei die
>> CD meist schlechter abgeschnitten haben.
>
> Kraftwerk Mensch Maschine
>
> LP geil, CD Schrott, 5x gekauft, keine war gut, in Blindtests wird die
> LP für die CD gehalten, die CD fällt gnadenlos durch.

Genau so war es bei mir auch. Ich habe den Leuten nicht gesagt, was CD 
und was Schallplatte ist. Alle haben auf die Schallplatte als CD getippt 
(ich hatte 2 verschieden Aufnahmen jeweils auf Platte/CD). Die Kinnladen 
gingen anschließend auf Brusthöhe. Und das waren noch nicht einmal 
Direktschnittaufnahmen.
Mah höre sich mal z.B. Charlie Antonlinis "Crash" (Jeton) an. Da glaubt 
man wirlich, der sitzt vor einem und prügelt auf sein Schlagzeug ein. 
Und die leisen Passagen mit dem Besen sind ebenso realistisch. 
(Plattenspieler TD126MKII mit Shure V15IV, EV Sentry II als Aktivbox 
umgebaut).
Mit CD habe ich nie wieder so etwas gehört.
Aber sowas versteht die heutige Mpeg Generation nicht.

Gruß
Andreas

von Joachim B. (jar)


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Andreas B. schrieb:
> Genau so war es bei mir auch.

und für den Satz kassiere ich eine negative Bewertung :-)

aber so ist das hier.

von Le X. (lex_91)


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Joachim B. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Genau so war es bei mir auch.
>
> und für den Satz kassiere ich eine negative Bewertung :-)
>
> aber so ist das hier.

Nö, sondern für das Rechtfertigen einer unbelegten Privatmeinung mittels 
eines nicht-repräsentativen Beispiels.

Gibt schlechte Platten und schlechte CDs.
Gibt schlechte CD-Spieler und schlechte Plattenspieler.
Dein Kraftwerk-Beispiel hat 0 Aussagekraft.

Mal ganz davon abgesehn langweilit dieses "Früher war alles besser" nur 
noch.
Das sind oft doch nichts weiter als verklärte Erinnerungen eines alten 
Mannes an seine Jugend.

Thomas der Bastler schrieb:
> sowas ist doch was schönes oder nicht ?

Nein. Das war eine Notlösung weil die Technik damals noch nicht für 
digitale Audiowidergabe auf kleinstem Raum reichte.
Ein Smartphone mit (vernünftiger) MP3-Applikation das ein (vernünftig 
geripptes) MP3 aus einer (vernünftig abgemischten) CD abspielt und immer 
in der Hosentasche dabei ist, das ist was schönes.

Und zum Topic:

Ja, Schallplatten haben definitiv auch ihren Reiz.
Dabei geht es aber mehr ums Zelebrieren des Musikhörens. Irgendwo fiel 
hier mal der Begriff "entschleunigt". Das find ich passend.
Ein schönes großes Cover trägt auch nochmal zur Atmosphäre bei.

Als Alltags-Wald-und-Wiesen Tonträger hat es aber wohl ausgedient und 
wird auch nicht mehr kommen.

von Thomas E. (thomase)


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Andreas B. schrieb:
> Ich habe schon gleiche Aufnahmen von Vinyl mit CDs verglichen, wobei die
> CD meist schlechter abgeschnitten haben.
> Das muß aber nicht so sein. Es kommt auf die Aufnahme und des Mixens
> davor an. Wenn man das ausreizt, mögen CDs besser sein. Das scheint aber
> nicht so oft vorzukommen.

Das war Anfang der 80er durchaus normal. Da wurde einfach der alte 
Vinylmix auf CD gepresst. Besser wurde es mit 'digitally remastered', 
richtig gut aber erst mit Neuaufnahmen.

Es gibt 3 Möglichkeiten. Man macht einen Vinylmix und presst diesen auf 
CD, man macht einen CD-Mix und presst den auch auf Vinyl oder man mischt 
beide jeweils passend ab. Die Ergebnisse sind in den ersten beiden 
Fällen jeweils einmal gut und einmal grottig. Im dritten Fall sind beide 
technisch gut aber nicht gleich und somit im Endeffekt Geschmackssache.

mfg.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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le x. schrieb:
> Nö, sondern für das Rechtfertigen einer unbelegten Privatmeinung mittels
> eines nicht-repräsentativen Beispiels.

OK, wie oft soll man deiner Meinung nach versuchen eine CD zu kaufen die 
mieser abgemischt ist als die LP?

Das das kein Einzelfall ist muss ich hier nicht beweisen. Leider gibt es 
so viel CD schrott das ich zu meiner unbelegten Privatmeinung stehe, das 
hat nix aber auch gar nix mit der CD zu tun sondern mit der Fabrikation 
ab (nicht mehr vorhandenes?) Masterband.

le x. schrieb:
> Gibt schlechte Platten und schlechte CDs.

dem widerspreche ich nicht! (habe ich auch nicht)

le x. schrieb:
> Mal ganz davon abgesehn langweilit dieses "Früher war alles besser" nur
> noch.

das redest du dir ein, früher war es besser als noch für die 
Arbeitszeitsenkung gekämpft wurde bei steigender Produktivität, früher 
waren nur TV teurer :p aber die Cola war billiger, das Auto, die Mieten, 
die Heizung.

von Peter D. (peda)


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Ach das waren noch Zeiten, als es so schön rumpelte und knisterte.
Und dann war da noch die eine Diele im Wohnzimmer, wenn man darauf trat, 
sprang die Nadel zum nächsten Titel.
Und durch nur 26dB Kanaltrennung war auch der Stereoeffekt nicht so 
groß.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
> Aber Dirketschnittpltte rauschen weniger und die lauten Stellen sind
> lauter als bei normalen Aufnahmen.

Den Wirkmechanismus magst Du bitte erklären.

Wenn für das Mastering ein besonders lausiges Tonbandgerät genommen 
wurde, will ich Dir beim Rauschen ja gerne zustimmen, aber das dürfte 
sich kein irgendwie ernstnehmendes Tonstudio erlauben. Vor allem: 
Welches Tonstudio (außer dem Retro-Hipster-Hinterhofkollektiv) nutzt 
noch analoge Bandmaschinen?

Wie ein Direktschnitt die technisch bedingte Dynamikbeschränkung des 
Systems Schallplatte überwinden soll, das vermag ich beim besten Willen 
nicht nachzuvollziehen.

von Johannes M. (johannesm)


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Ich musste erstmal nachlesen, was Dynamik bei Musik überhaupt bedeutet. 
;-)
Wenn meine Recherche richtig war, hat eine Schallplatte einen 
Dynamikumfang von max. 50 dB und eine CD von max. 96 dB. Das was bei der 
Schallplatte an Dynamik fehlt wird "weichgelutscht" und ergibt dann 
vermutlich subjektiv eine "sanftere" Wiedergabe.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Johannes M. schrieb:
> hat eine Schallplatte einen
> Dynamikumfang von max. 50 dB und eine CD von max. 96 dB.

das heisst nicht das JEDE CD das auch nutzt, dafür wird zuviel kaputt 
gemixt.

Ich habe auch eine Test CD von Audio die ohne Dynamikbegrenzung daher 
kommt und eine echte Prüfung für Lautsprecher ist, das rummst schon 
sauber oder klirrendes Glas, da schalten meine Hochtöner dank 
Schutzschaltung ab.

Leider ist nicht jede CD so "hochwertig" und dadurch gibt es eben einige 
LP die besser sind, ich kann halt diese Hochwertigkeit nicht oder doch 
wünschen kann ich es mir, aber nicht kaufen wenn es nicht gefertigt 
wird.

Die hier habe ich als LP mit einem sagenhaften Klang, war wohl eine der 
ersten digital aufbereiteten und abgemischten LPs, kein Rauschen kein 
Knistern wenn die Rille sauber ist.

https://www.youtube.com/watch?v=umjYHLt56kg

: Bearbeitet durch User
von Luca E. (derlucae98)


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Eine gute Übersicht über den Dynamikumfang verschiedenster Alben, sowohl 
CD als auch Vinyl, gibt es hier:
http://dr.loudness-war.info/

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Leider ist nicht jede CD so "hochwertig" und dadurch gibt es eben einige
> LP die besser sind,

Da stimme ich Dir zu. Die CD hat halt den Vorzug des deutlich gnädigeren 
Alterungsverhaltens, sofern der Abspieler keinen mechanischen Defekt 
aufweist, wie Deiner (der Du nicht an die "Mär" der berührungslosen 
Abtastung glauben magst).

Anständig produzierte CDs klingen auch nach tausend Abspielvorgängen 
exakt genauso wie beim ersten.

Schallplatten schaffen das nicht, die altern prinzipbedingt mit jedem 
einzelnen Abspielvorgang.

von Asko B. (dg2brs)


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Joachim B. schrieb:
> Die hier habe ich als LP mit einem sagenhaften Klang, war wohl eine der
> ersten digital aufbereiteten und abgemischten LPs, kein Rauschen kein
> Knistern wenn die Rille sauber ist.
>
> Youtube-Video "Fleetwood Mac - Tusk

Du hast mich ueberredet, die werd ich gleich mal aus dem
Regal holen und auflegen....

von J. A. (gajk)


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Old Papa schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>>
>> Wird nicht ein Teil der Entzerrung schon auf die Platte gepackt, d.h.
>> tiefe Töne werden mit größerer Amplitude aufgezeichnet, damit der
>> Tonabnehmer dann doch ein brauchbares Signal erhält?
>
> Nö, ganz im Gegenteil! Tiefe Töne werden mit kleinerer Ampltitude
> (Umdrehungszahl und Frequenz = Schnelle) aufgezeichnet um nicht in die
> "nächste" Rille zu greifen. Hohe Töne werden in der Amplitude angehoben,
> um sie halbwegs aus dem (mechanischen) Rauschen aus Reibung der
> Plattennadel In der Rille herauszuheben. Google: RIAA-Curve... ;-)
>
> Old-Papa


Leuchtet ein, andererseits liest man bei

http://de.wikipedia.org/wiki/Schneidkennlinie

"Des Weiteren werden die Auslenkungen im Tieftonbereich etwas angehoben, 
um einen höheren Rumpelgeräuschspannungsabstand zu erlangen."

Kern der Frage war ja, wie man tiefe Töne überhaupt abtasten kann, wenn 
die Signale bei gleicher mechanischer Auslenkung wg. der 
Induktionsgesetze 10000 mal kleiner sind als bei hohen Tönen.

Vielleicht gibt es da ja wieder eine ganz andere Erklärung.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Da stimme ich Dir zu. Die CD hat halt den Vorzug des deutlich gnädigeren
> Alterungsverhaltens, sofern der Abspieler keinen mechanischen Defekt
> aufweist, wie Deiner (der Du nicht an die "Mär" der berührungslosen
> Abtastung glauben magst).

wieviele CD Player hast du auseinandergenommen und die blind 
geschliffenen Linsen gesehen, soviel zur Mär.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Schallplatten schaffen das nicht, die altern prinzipbedingt mit jedem
> einzelnen Abspielvorgang.

wow wieder theoretisierst du,
ca. 15 Jahre nach dem Kauf vom Plattenspieler mit Diamantnadel hatte ich 
die Nadel mal auf der IFA unterm Mikroskop prüfen lassen, die sah aus 
wie neu, nix war abgerödelt allerdings habe ich immer 0,25p gefahren, du 
magst an abschleifen glauben bei jedem Abspielvorgang, zu Zeiten von 
Schellack und Co. auf dem Grammophon mit Gravierstichel war das auch so, 
aber die fuhren nie 0,25p.

J. Ad. schrieb:
> Leuchtet ein, andererseits liest man bei
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Schneidkennlinie

die Schneidkennlinie gibt es nicht, üblich ist RIAA aber es gibt auch 
andere.

http://www.heise.de/ct/artikel/Kurven-kriegen-288350.html

http://www.heise.de/altcms_bilder/124786/3_hires.jpg

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wenn für das Mastering ein besonders lausiges Tonbandgerät genommen
> wurde, will ich Dir beim Rauschen ja gerne zustimmen, aber das dürfte
> sich kein irgendwie ernstnehmendes Tonstudio erlauben. Vor allem:
> Welches Tonstudio (außer dem Retro-Hipster-Hinterhofkollektiv) nutzt
> noch analoge Bandmaschinen?

dann erkläre doch mal die miese CD von Kraftwerk Mensch Maschine, 
entweder waren Stümper am Werk oder das Masterband ist verschütt 
gegangen und sie hatten nur eine miese Platte als Ausgangsmaterial oder 
es war eine Raubpressung auf dem Hinterhof der in jedem Geschäft 
landete, ich habe die schlisslich 2x um getauscht und an verschiedensten 
Orten nachgekauft, eine so mies wie die andere.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> wieviele CD Player hast du auseinandergenommen und die blind
> geschliffenen Linsen gesehen, soviel zur Mär.

Diverse (deutlich im zweistelligen Bereich) und keine einzige.

Diese CD-Player haben allerdings auch nie sogenannte "Reinigungs-CDs" 
gesehen.

Was machst Du mit CD-Playern?

> wow wieder theoretisierst du, ca. 15 Jahre nach dem Kauf vom
> Plattenspieler mit Diamantnadel hatte ich die Nadel mal auf der IFA
> unterm Mikroskop prüfen lassen, die sah aus wie neu, nix war abgerödelt

Nadel != Schallplatte.

von Der M. (mhh)


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Joachim B. schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Da stimme ich Dir zu. Die CD hat halt den Vorzug des deutlich gnädigeren
>> Alterungsverhaltens, sofern der Abspieler keinen mechanischen Defekt
>> aufweist, wie Deiner (der Du nicht an die "Mär" der berührungslosen
>> Abtastung glauben magst).
>
> wieviele CD Player hast du auseinandergenommen und die blind
> geschliffenen Linsen gesehen, soviel zur Mär.

Eine Abtastung bedeutet das Lesen der Daten. Da berührt sich nichts.
Du redest von defekten Geräten, wo aus Geiz keine mechanische Begrenzung 
erfolgt.



Joachim B. schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Schallplatten schaffen das nicht, die altern prinzipbedingt mit jedem
>> einzelnen Abspielvorgang.
>
> wow wieder theoretisierst du,
> ca. 15 Jahre nach dem Kauf vom Plattenspieler mit Diamantnadel hatte ich
> die Nadel mal auf der IFA unterm Mikroskop prüfen lassen, die sah aus
> wie neu, nix war abgerödelt allerdings habe ich immer 0,25p gefahren, du
> magst an abschleifen glauben bei jedem Abspielvorgang, zu Zeiten von
> Schellack und Co. auf dem Grammophon mit Gravierstichel war das auch so,
> aber die fuhren nie 0,25p.

Unterscheide doch bitte zwischen Abnutzung von Schallplatte und 
Abtastnadel.

Deine geringe Auflagekraft verringert zwar den Verschleiß, verhindert 
ihn aber keineswegs. Außerdem ist die Musik damit weniger "original", da 
mehr Verzerrungen hinzukommen.

von Der M. (mhh)


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Joachim B. schrieb:
> ich habe die schlisslich 2x um getauscht und an verschiedensten
> Orten nachgekauft, eine so mies wie die andere.

Hast Du wirklich Unterschiede bei ein und derselben (misslungenen) 
Auflage erwartet?

von Thomas E. (thomase)


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Joachim B. schrieb:
> allerdings habe ich immer 0,25p gefahren,

Welch eine Aussage!

Die Auflagekraft ist einzig und allein vom verwendeten Tonabnehmersystem 
abhängig. Eine zu hohe Auflagekraft erhöht den Verschleiss von Nadel und 
Platte, eine zu niedrige hört sich schrottig an und ist für die Platte 
auch nicht zum Besten.

Es gibt nur eine richtige Auflagekraft. Und die wird nicht irgendwo als 
Geheimtipp gehandelt, sondern steht in den Technischen Daten des 
Systems.

mfg.

von J. A. (gajk)


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Joachim B. schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Da stimme ich Dir zu. Die CD hat halt den Vorzug des deutlich gnädigeren
>> Alterungsverhaltens, sofern der Abspieler keinen mechanischen Defekt
>> aufweist, wie Deiner (der Du nicht an die "Mär" der berührungslosen
>> Abtastung glauben magst).
>
> wieviele CD Player hast du auseinandergenommen und die blind
> geschliffenen Linsen gesehen, soviel zur Mär.
>
> Rufus Τ. Firefly schrieb:

> die Schneidkennlinie gibt es nicht, üblich ist RIAA aber es gibt auch
> andere.
>

Nun ja, irgendeine Schneidkennlinie muss es doch geben.

Nehmen wir an, auf der Platte sind 2 Töne mit 50 Hz und 5000 Hz, beide 
hatten bei der Aufnahme die gleiche Amplitude, so dass sich nun auf der 
Platte eine 50-Hz-Bereich befindet und ein 5000-Hz-Bereich (sagen wir 
die beiden Töne wurden auf verschiedene "Lieder" verteilt.

Dann haben, wg. der gleichen Originalamplitude beide Rillen die gleiche 
mechanische Auslenkung, sagen wir 1/10 mm von Peak zu Peak.

Beim Abtasten fährt die Nadel durch diese Achterbahn und induziert in 
der Spule eine Spannung. Die Höhe der Induktionsspannung ist von der 
Veränderung des mag. Flusses abhängig. Die Spannung für 50 Hz müsste 
also 100 mal kleiner Sein als die für 5000 Hz.

Wie kommt man mit diesem Problem zurecht? Im Endeffekt möchte ich ja 
beide Töne so wie im Original gleich laut hören.

Wie wird der Frequenzabhängigkeit der induzierten Spannung Rechnung 
getragen?

von J. A. (gajk)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> allerdings habe ich immer 0,25p gefahren,
>
> Welch eine Aussage!
>
> Die Auflagekraft ist einzig und allein vom verwendeten Tonabnehmersystem
> abhängig. Eine zu hohe Auflagekraft erhöht den Verschleiss von Nadel und
> Platte, eine zu niedrige hört sich schrottig an und ist für die Platte
> auch nicht zum Besten.
>
> Es gibt nur eine richtige Auflagekraft. Und die wird nicht irgendwo als
> Geheimtipp gehandelt, sondern steht in den Technischen Daten des
> Systems.
>
> mfg.

Es gibt auch Testplatten, die Rillen mit verschiedenen Auslenkungen 
haben. Während es bei geringen Auslenkungen fast egal ist, wie groß die 
Auflagekraft ist, werden große Auslenkungen nur dann unverzerrt 
abgetastet, wenn die Auflagekraft STIMMT. Ist die Kraft zu klein, 
springt die Nadel. Dann kann man schrittweise erhöhen, bis eine große 
Auslenkung unverzerrt übertragen wird. Eine weitere Erhöhung bringt dann 
auch nichts mehr außer Verschleiß.

Unterschiede zwischen den Werten aus der Anleitung und der abgelesenen 
Auflagekraft deuten dabei meist auf eine nicht genaue Skala oder einen 
Basis-Offset-Fehler bei der Tonarmbalance hin.


0,25p dürfte im Allgemeinen viel zu wenig sein.

von Thomas E. (thomase)


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J. Ad. schrieb:
> 0,25p dürfte im Allgemeinen viel zu wenig sein.

Der Normalbereich bei MM-Systemen liegt zwischen 15 und 25mN, 
entsprechend 1,5 - 2,5p. 0,25p ist somit mindestens um Faktor 6 zu 
klein.

mfg.

von Christian S. (wirres_zeug)


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Joachim B. schrieb:
> dann erkläre doch mal die miese CD von Kraftwerk Mensch Maschine,
> entweder waren Stümper am Werk oder das Masterband ist verschütt
> gegangen und sie hatten nur eine miese Platte als Ausgangsmaterial oder
> es war eine Raubpressung auf dem Hinterhof der in jedem Geschäft
> landete, ich habe die schlisslich 2x um getauscht und an verschiedensten
> Orten nachgekauft, eine so mies wie die andere.

War das nicht ausgerechnet das Album, bei dem die Masterbänder verschütt 
gegangen sind und es deswegen nur schlechte Neuauflagen gibt? Mir ist 
grad so, als ob ich da mal was gelesen hatte.

von Joachim B. (jar)


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J. Ad. schrieb:
> 0,25p dürfte im Allgemeinen viel zu wenig sein.

wie du schon sagst, "im Allgemeinen" das heisst ja auch nicht das man 
davon bei Bedarf abweichen kann ;-)

aber lassen wir das, es scheintin Richtung Glaubensthred zu gehen und 
damit habe ich es nicht so weil es nur Streit provoziert.

Christian S. schrieb:
> War das nicht ausgerechnet das Album, bei dem die Masterbänder verschütt
> gegangen sind und es deswegen nur schlechte Neuauflagen gibt?

ob ich das nun phantasiert habe oder auch mal irgendwo gelesen weiss ich 
nicht mehr muss 30 Jahre her sein als ich meinen ersten Philips CD 
Player hatte um 1984.

ich halte es damit:

Thomas Eckmann schrieb:
> 0,25p ist somit mindestens um Faktor 6 zu
> klein.

J. Ad. schrieb:
> 0,25p dürfte im Allgemeinen viel zu wenig sein.

"im Allgemeinen" sagt alles und sagt auch das man davon ausnahmsweise 
abweichen darf, es nicht für alle Platten gilt.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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J. Ad. schrieb:
> Beim Abtasten fährt die Nadel durch diese Achterbahn und induziert in
> der Spule eine Spannung. Die Höhe der Induktionsspannung ist von der
> Veränderung des mag. Flusses abhängig. Die Spannung für 50 Hz müsste
> also 100 mal kleiner Sein als die für 5000 Hz.

Genau so ist es. Deswegen hat ein 50-Hz-Ton als Schallplattenrille die 
100-fache (geometrische) Amplitude eines 5-kHz-Tons gleichen 
Schalldrucks. Wenn du dir eine Rille mit der Lupe anschaust, siehst du 
deswegen vor allem die tiefen Töne. Die tiefen Töne sind es auch, die 
den (variablen) Abstand zwischen benachbarten Rillenwindungen bestimmen.

Jetzt kommt aber noch RIAA-Vorverzerung ins Spiel: Normalerweise hätte 
ein 20-Hz-Ton die 1000-fache Rillenamplitude eines 20-kHz-Tons, was 
natürlich eine unglaubliche Präzision bei der Herstellung der 
Schallplatten und der Abspielgeräte erfordern würde. Durch Anhebung des 
Signals bei 20 kHz um 20 dB und Absenkung bei 20 Hz um ebenfall 20 dB 
reduziert man den obigen Faktor 1000 auf 10.

: Bearbeitet durch Moderator
von Andreas B. (bitverdreher)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
>
> Wie ein Direktschnitt die technisch bedingte Dynamikbeschränkung des
> Systems Schallplatte überwinden soll, das vermag ich beim besten Willen
> nicht nachzuvollziehen.

Das habe ich auch nicht behauptet. Ich behaupte lediglich, daß bei den 
meisten Schallplatten und CDs die Möglichkeiten des Tonträgers nicht 
ausgenutzt werden, sondern von der Aufnahme anhängen.
Das bezieht sich nicht nur auf den Rauschabstand bzw. die Dynamik. Das 
ist noch das geringste Problem beim Musikhören. Entscheiden ist für mich 
auch die räumliche Auflösung.

Joachim B: 0,25p sind immer zu klein. Man sollte die Auflagekraft in der 
Nähe der höchsten Auflaggekraft des Systems halten. Dann sind die 
Verzerrungen und auch der Verschleiß am geringsten.

Thomas Eckmann: Ein System, was 2,5 p braucht, ordne ich in die 
Billigklasse ein. Darüber reden wir jetzt nicht. Gute System liegen im 
Bereich 1p.

Gruß
Andreas

von Michael S. (mikel_x)


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A propos Nadeln...

Seit ich das alte Grammophon geerbt habe, läuft der Igel im Garten 
inzwischen nackt rum... ;-)

von Joachim B. (jar)


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Andreas B. schrieb:
> Joachim B: 0,25p sind immer zu klein. Man sollte die Auflagekraft in der
> Nähe der höchsten Auflaggekraft des Systems halten. Dann sind die
> Verzerrungen und auch der Verschleiß am geringsten.

das mag so sein, ist jetzt auch nicht mehr möglich, warum weiss der 
Geier, der Spieler ist nun 40 Jahre alt und hat 3 Umzüge mitgemacht, 
damals mit guten neuen Platten ging das ohne das ich mit besseren Ohren 
als heute Probleme hörte und wenn habe ich hochgedreht je nach Platte 
und Lauf.

Der Verschleiß war 15 Jahre nach dem Kauf nicht feststellbar musste ich 
so die Aussagem vom Nadelspezi mit Mikroskop ja hinnehmen.

Wer weiss wie es heute ist? k.A. aber immer noch habe ich LP die besser 
sind als CD und natürlich auch umgekehrt, aber ich renne jetzt nicht los 
und tausche die CD oder kaufe alles was ich an LP habe zu CD um, ne 
Danke, es gibt wichtigeres.

PS zu deinem immer zu klein:

man sieht sehr wohl wie die Nadel in der Rille läuft, ruhig und 
gleichmäßig oder nervös wie ein Rennpferd.

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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Andreas B. schrieb:
> Ein System, was 2,5 p braucht, ordne ich in die
> Billigklasse ein. Darüber reden wir jetzt nicht. Gute System liegen im
> Bereich 1p.

Stimmt. Da lag ich um Faktor 2 zu hoch.

Joachim B. schrieb:
> man sieht sehr wohl wie die Nadel in der Rille läuft, ruhig und
> gleichmäßig oder nervös wie ein Rennpferd.

Das ist aber eine Eigenschaft des Tonarms, nicht des Systems.

mfg.

von Joachim B. (jar)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Das ist aber eine Eigenschaft des Tonarms, nicht des Systems.

ja nee is klar.....
und die Eigenschaft des Tonarmes ändert sich von Platte zu Platte? OMG

von Asko B. (dg2brs)


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>
> Der Verschleiß war 15 Jahre nach dem Kauf nicht feststellbar musste ich
> so die Aussagem vom Nadelspezi mit Mikroskop ja hinnehmen.
>

mein "Schneidstichel" ist von 1985, also 30 Jahre alt.

> Wer weiss wie es heute ist? k.A. aber immer noch habe ich LP die besser
> sind als CD und natürlich auch umgekehrt, aber ich renne jetzt nicht los
> und tausche die CD oder kaufe alles was ich an LP habe zu CD um, ne
> Danke, es gibt wichtigeres.
>
> gleichmäßig oder nervös wie ein Rennpferd.

das haengt wohl nicht von dem Abtaster, sondern eher vom
"abgetasteten" Gegenstand (sprich Platte) ab.

Ich hab hier auch solche "Eierscheiben" aber das ist
ja wohl nicht das Kriterium.

von Thomas E. (thomase)


Angehängte Dateien:

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Joachim B. schrieb:
> ja nee is klar.....
> und die Eigenschaft des Tonarmes ändert sich von Platte zu Platte? OMG

Fällt es dir eigentlich besonders schwer, einmal sachlich zu bleiben?

Im Anhang findest du einen Ausschnitt aus einer einer ca. 40 Jahre alten 
Bedienungsanleitung. Beachte bitte den letzten Satz. Mit Gerät ist zwar 
der ganze Plattenspieler gemeint, aber in diesem Abschnitt geht es um 
die Einstellung des Tonarms für ein anderes System. Vielleicht bringst 
du das ja irgendwie zusammen.

mfg.

: Bearbeitet durch User
von Asko B. (dg2brs)


Angehängte Dateien:

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Ich habe zwar keine "Direktschnitt-Platten" aber ich habe
ein Beispiel perfekter Umsetzung.
Wenn der Gesagschor "Luft holt" hat man das gefuehl "eingesaugt"
zu werden. Genau das finde ich "schoen und angenehm" an der
ALTEN Schallplatte.
(man haengt eben an althergebrachten ... und an teuer gekauften... 
Equipment)

Gruss Asko.

von Joachim B. (jar)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Fällt es dir eigentlich besonders schwer, einmal sachlich zu bleiben?

nö wenn verständlich geschrieben wird fällts mir leicht, ich lese nur 
was du schreibst:

Thomas Eckmann schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> man sieht sehr wohl wie die Nadel in der Rille läuft, ruhig und
>> gleichmäßig oder nervös wie ein Rennpferd.
>
> Das ist aber eine Eigenschaft des Tonarms, nicht des Systems.

es kann nicht am Tonarm liegen wenn der mal ruhig liegt, mal nicht, 
sondern dann ist es eine Eigenschaft der Platte.

von Joachim B. (jar)


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Asko B. schrieb:
> (man haengt eben an althergebrachten ... und an teuer gekauften...
> Equipment)

shiet was auf althergebrachtes, kein CD Player hat so lange überlebt wie 
dieser Dual 701 dd direct drive von meinem ersten Gesellengeld 1975 
1500,- DM

Ich wäre ja bereit auch einen guten CD Player zu kaufen, aber welchen?

nennt mir einen der so alt geworden ist, achso, CD kam erst 1984

oder eben einen aus dieser Zeit der noch lebt.

von Asko B. (dg2brs)


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Joachim B. schrieb:
> shiet was auf althergebrachtes, kein CD Player hat so lange überlebt

Da mag´st Du recht haben.
Ich habe seit ca. 6 Jahren ein Sony DVP S7700 ... und vielleicht
6mal benutzt... .
Was ich doch oefter nutze ist ein SONY DTC 57ES.
Alles andere ist irgndwie Muell...

Gruss Asko.

von Mani W. (e-doc)


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le x. schrieb:

> Andreas B. schrieb:
>> Genau so war es bei mir auch.
>
> und für den Satz kassiere ich eine negative Bewertung :-)
>
> aber so ist das hier.

Mit dem musst Du Dich abfinden, denn ein paar Deppen gibt es immer,
die prinzipiell negativ bewerten.

le x. schrieb:
> Mal ganz davon abgesehn langweilit dieses "Früher war alles besser" nur
> noch.
> Das sind oft doch nichts weiter als verklärte Erinnerungen eines alten
> Mannes an seine Jugend.

Wahrscheinlich ein MP3 - Wixer, der sollte mal Donna Summer auf Platte
hören

I love to love you, baby

le x. schrieb:
> Als Alltags-Wald-und-Wiesen Tonträger hat es aber wohl ausgedient und
> wird auch nicht mehr kommen.

Wer brauch schon im Wald und auf der Wies´n so einen Chip-Kracher mit
Endlos - Kratz - Bumm - Musi ?

Wohl noch keinen Vogel und das Rauschen des Waldes analog gehört?
Klar, bei den Plastiktröten im Hosensack!

von Holm T. (Gast)


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le x. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Andreas B. schrieb:
>>> Genau so war es bei mir auch.
>>
[..]
>
> Mal ganz davon abgesehn langweilit dieses "Früher war alles besser" nur
> noch.
> Das sind oft doch nichts weiter als verklärte Erinnerungen eines alten
> Mannes an seine Jugend.

Ok.. und warum beteiligst Du Dich dann an den Diskussionen darüber?
[..]
> Ein Smartphone mit (vernünftiger) MP3-Applikation das ein (vernünftig
> geripptes) MP3 aus einer (vernünftig abgemischten) CD abspielt und immer
> in der Hosentasche dabei ist, das ist was schönes.
>

Es ist in erster Linie verglichen mit der alten Technologie was Kleines.
zu Schönem habe ich andere Ansichten. Die meisten MP3 Aufnahmen bringen 
mich in Versuchung nach einem Schraubendreher zu suchen und den Tonkopf 
einstellen zu wollen da die Kompression bei mir den Eindruck eines 
schief stehenden solchen verursacht. Das Problem habe ich bei Ogg aber 
nicht.

> Und zum Topic:
>
> Ja, Schallplatten haben definitiv auch ihren Reiz.
> Dabei geht es aber mehr ums Zelebrieren des Musikhörens. Irgendwo fiel
> hier mal der Begriff "entschleunigt". Das find ich passend.
> Ein schönes großes Cover trägt auch nochmal zur Atmosphäre bei.
>
> Als Alltags-Wald-und-Wiesen Tonträger hat es aber wohl ausgedient und
> wird auch nicht mehr kommen.

Ist zu empfindlich für die heutige Welt, da hast Du Recht. Allerdings 
werden alltäglich LPs hergestellt und verkauft...

Zur CD: Die Abtastrate beträgt 44,1 Khz, man kann also Frequenzen bis 
22,5 Khz reproduzieren..wie die dann reproduzierten Kurvenformen 
allerdings aussehen sollte einem der sich her im Forum längere Zeit 
bewegt klar sein.
(Nyquist läßt grüßen). Ein Sinus läßt sich nicht von einem Sägezahn oder 
einem Rechteck unterscheiden. Wer einen Funktionsgenerator hat und einen
Verstärker mal durchgekurbelt, weiß wie unterschiedlich diese 
Signalformen im Bereich von ein paar hundert Herz klingen, bei einer CD 
wird das Alles als eine Suppe wiedergegeben und MP3 ist (speziell für 
mich) noch schräger.

Ein weiteres Problem ist unsere Billichgesellschaft. Leute die nach wie 
vor LPs pressen sind offensichtlich gelernte Tontechniker oder haben 
einen solchen Im Studio. Bei modernen Produktionen scheint das oft nicht 
mehr der Fall zu sein, wie sonst ist es anders zu erklären das die 
Aussteuerung der CD "oben aneckt" und ich auf dem Oszi teilweise 
Rechtecke sehe?
Der Dynamikumfang einer CD ist höher als er eine LP aber solche Fehler 
unterlaufen nur modernen Produktionen mit "Optimod". Offensichtlich muß 
das fürs Küchenradio so sein, der aktuelle Dudelsender komprimiert auch 
"Locomotive Breath" zu Tode, bei "Digitalen Medien" ist das der 
Standard.

Schöne neue Welt.

Gruß,

Holm

von Joachim B. (jar)


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Holm Tiffe schrieb:
> Schöne neue Welt.

Aldous Huxley 1932

ich denke eher an 1984 Orwell aber das wird wohl heute nicht mehr 
gelesen, genau wie Böll (Katarina Blum)

so kommt die Technikgläubigkeit.

PS Digitalübertragung, wenn ich Mucke analog auf die Zimmer verteile ist 
es syncron mit allen NAchteilen der Analogübertragung die weniger stört 
als die von jedem Gerät selbst gebufferte Digitalübertragung die 
asyncron ist und nervt.

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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> Wer einen Funktionsgenerator hat und einen
> Verstärker mal durchgekurbelt, weiß wie unterschiedlich diese
> Signalformen im Bereich von ein paar hundert Herz klingen,

Richtig. Aber wie unterschiedlich klingen denn diese Signalformen so ab 
10kHz?

> unterlaufen nur modernen Produktionen mit "Optimod".

Optimods gibts nur bei UKW, die haben mit normaler Studiotechnik nichts 
zu tun.

von Karl H. (kbuchegg)


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A. K. schrieb:
> Gabs nicht auch mal DJs, die nur mit Schallplatten zur Form auflaufen,
> weil man nur auf denen mit den Finger rumdrehen kann?

Die sind hoffentlich schon ausgestorben. Evolution at work.

> Weiss aber nicht
> mehr ob das heute noch verbreitet ist.

In meiner Jugend wär man für sowas gesteinigt worden.

von Peter D. (peda)


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Georg A. schrieb:
> Richtig. Aber wie unterschiedlich klingen denn diese Signalformen so ab
> 10kHz?

Das Ohr kann man sich als eine Reihe von Resonatoren mit Nervenenden 
vorstellen.
Sind für die Oberwellen eines Signals keine Resonatoren mehr vorhanden, 
kann auch nicht dessen Kurvenform gehört werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Karl Heinz schrieb:

>> Gabs nicht auch mal DJs, die nur mit Schallplatten zur Form auflaufen,
>> weil man nur auf denen mit den Finger rumdrehen kann?
>
> Die sind hoffentlich schon ausgestorben.

Das habe ich gerade erst bei einer Geschäftseröffnung am letzten
Donnerstag in Hannover gesehen. Ich hatte auch gedacht, das heut-
zutage nur noch digital "gescratched" wird.

von Holm T. (Gast)


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Georg A. schrieb:
>> Wer einen Funktionsgenerator hat und einen
>> Verstärker mal durchgekurbelt, weiß wie unterschiedlich diese
>> Signalformen im Bereich von ein paar hundert Herz klingen,
>
> Richtig. Aber wie unterschiedlich klingen denn diese Signalformen so ab
> 10kHz?
>


Weißt Du es?

Fakt ist, das CD mich irgendwie "nervt". Ich höre nicht oft LP aber
ich lasse da deutlich öfter eine Seite durchlaufen als wenn ich eine CD 
anhöre, auch wenn keine FB verfügbar ist.

Irgendwo war mal was von einem Psychologen zu lesen der in seiner Praxis 
diverse LPs mit irgendwelchen Zeuch drauf einsetzte um seine Patienten 
zu beruhigen. Nachdem er auf CD Player mit den selben Aufnahmen 
umgestellt hatte stellte er fest, das die Musikstücke nicht mehr so 
funktionierten wie er das gewöhnt war. Teilweise wurden seine Patienten 
"aufgekratzter" bei Musik die eigentlich beruhigend wirken sollte.
Er hat das dann wieder zurück auf LP umgestellt.
Es weiß Keiner was da passiert ist oder ob der spinnt, aber ich kann mir 
gut vorstellen das zur Hörphysiologie etwas mehr dazu gehört als 
beispielsweise das von mir ungeliebte MP3 "denkt". Klar, das ist eine 
verlustbehaftete Kompression...

Die Frgae ist also ob das Oberwellenspektrum hoher Töne beim Ohr völlig 
außen vor bleibt oder ob man das doch, von miraus unbewußt, wahrnehmen 
kann. Kannst Du sagen das das nicht so ist?

>> unterlaufen nur modernen Produktionen mit "Optimod".
>
> Optimods gibts nur bei UKW, die haben mit normaler Studiotechnik nichts
> zu tun.

Wenn Du ausreichend spitzfindig bist den Begriff "Optimod" an dieser 
Stelle doof zu finden, dann probiere es mal mit "Kompressor".

Trotz eigentlich hohem Dynamikumfang der digitalen Medien bekommt man 
nur noch komprimierte Suppe vorgesetzt.

Gruß,

Holm

von Peter D. (peda)


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Holm Tiffe schrieb:
> Teilweise wurden seine Patienten
> "aufgekratzter" bei Musik die eigentlich beruhigend wirken sollte.

Vielleicht zwingt der Anblick dieses filigranen frei drehenden Gebildes 
zur Ruhe oder man kennt das noch von früher.
Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern, daß bei 
Schallplattenwiedergabe äußerste Ruhe zu herrschen hatte. Oft ist man 
als Kind aber doch wieder auf die knarzende Diele getreten oder gegen 
den Plattenschrank gestoßen und das Märchen ging an einer anderen Stelle 
weiter.

Auch haben Platten durch das Rumpelfilter wenig Tiefbaß. Bei CDs wird 
der Tiefbaß manchmal sogar deutlich überhöht gemastert.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:
> Die meisten MP3 Aufnahmen bringen mich in Versuchung nach einem
> Schraubendreher zu suchen und den Tonkopf einstellen zu wollen da die
> Kompression bei mir den Eindruck eines schief stehenden solchen
> verursacht. Das Problem habe ich bei Ogg aber nicht.

Bei MP3 findet keinerlei Kompression statt.

> Zur CD: Die Abtastrate beträgt 44,1 Khz, man kann also Frequenzen bis
> 22,5 Khz reproduzieren

Und du meinst da kommt man mit der Schallplatte drüber?

von Alexander H. (ill_son)


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Also das mit dem Tiefbass kann ich nicht bestätigen. Ich habe eine 
Aufnahme von Cloud Boat zuhause, Bastion. Da ist der Bass so tief, dass 
man das in der Magengrube spürt und die Zwischendecke schwingt. Das 
erfordert aber potente Boxen + Vertärker.

Grüße, Alex

von Andreas B. (bitverdreher)


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Peter Dannegger schrieb:
>
> Auch haben Platten durch das Rumpelfilter wenig Tiefbaß. Bei CDs wird
> der Tiefbaß aber noch deutlich überhöht zugemischt.

Darf ich mal kurz lachen. Das beweist, daß Du nie eine gute Anlage 
gehabt hast.
Es gibt eine Direktsschnittschallplatte mit Orgelmusik (Weiß gerade den 
Titel nicht). Da ist ein Stück drauf von Cäsar Frank. Dass ist definitiv 
Infraschall, was da drauf ist. Das hört man so gut wie nicht mehr, aber 
es massiert Dir das Zwerchfell. Auch niemals etwas vergleichbares von CD 
gehört.
Das funtioniert natürlich nur mit guten Lautsprechern. Klasse Sentry II, 
Klipschhorn ect.
Und ja, mit diesem Boxen hört man 20Hz. Das was die meisten Leute mit 
ihren Mpeg Brüllwürfeln als Bass bezeichnen, bewegt sich i.A. oberhalb 
von 100Hz. Das dröhnt immer, ob da wirklich Bass in der Musik ist oder 
nicht.

Wie schon erwähnt. das theoretische Betrachten hilft da wenig. Einfach 
mal anhören.

Ich höre auch Obertöne in der Musik, die ich eigentlich gar nicht hören 
dürfte. Schon getestet. Und zwar nicht unbewußt, sondern durchaus 
bewußt. Da hilft das ganze rumtheoretisieren wenig.

Sorry, aber das ist wie das diskutieren mit einem katholischen Pfarrer 
über Frauen.

Gruß
Andreas

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas Schwarz schrieb:
> Und du meinst da kommt man mit der Schallplatte drüber?

Wenn sie ganz neu ist, prinzipiell schon. In den 70ern und 80ern gab es 
sogenannte "Quadro"-Schallplatten, die mit einem 30 kHz-Hilfsträger 
gearbeitet haben.

http://en.wikipedia.org/wiki/Compatible_Discrete_4

von Holm T. (Gast)


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Andreas Schwarz schrieb:
> Holm Tiffe schrieb:
>> Die meisten MP3 Aufnahmen bringen mich in Versuchung nach einem
>> Schraubendreher zu suchen und den Tonkopf einstellen zu wollen da die
>> Kompression bei mir den Eindruck eines schief stehenden solchen
>> verursacht. Das Problem habe ich bei Ogg aber nicht.
>
> Bei MP3 findet keinerlei Kompression statt.

Dann erkläre mal wie ein MP3 (..Kompressor ist es ja Deiner Ansicht nach 
nicht) ein  WAV File so zusammenrutschen läßt so das es nur noch einen 
Bruchteil der ursprünglichen Größte hat.


Lies mal Wikipedia und korrigiere sie weil sie ja falsch liegen:
http://de.wikipedia.org/wiki/MP3
>
>> Zur CD: Die Abtastrate beträgt 44,1 Khz, man kann also Frequenzen bis
>> 22,5 Khz reproduzieren
>
> Und du meinst da kommt man mit der Schallplatte drüber?

Ja, siehe Oszillograf an Meßschallplatte..

Gruß,

Holm

von Joachim B. (jar)


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Andreas Schwarz schrieb:
> Bei MP3 findet keinerlei Kompression statt.

oh jetzt werde ich vermutlich rausgeschmissen (dem Cheffe zu 
widersprechen)

http://de.wikipedia.org/wiki/MP3

also wenn du behauptest das in MP3 keine Kompression stattfindet, dann 
habe ich irgendwas nie verstanden und alle Welt liegt falsch.

richtiger scheint mir auch in MP3 kann man die Qualität so hoch setzen 
trotz Kompression das keiner mehr Qualitätsverluste hört.

256k - 320k CBR

aber per Definition ist MP3 komprimiert.

von Bernd S. (bernds1)


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Holm Tiffe schrieb:
> Dann erkläre mal wie ein MP3 (..Kompressor ist es ja Deiner Ansicht nach
> nicht) ein  WAV File so zusammenrutschen läßt so das es nur noch einen
> Bruchteil der ursprünglichen Größte hat.

Ich denke, hier sollte man unterscheiden zwischen "Kompression" (die 
kann man wieder rückgängig machen) und "Reduktion" (die angeblich 
unwichtigen Fragmente werden einfach weggeschnitten und bleiben dann 
auch weg). Wobei meines Wissens nach das MP3-Verfahren eine Kombination 
aus Kompression und Reduktion ist.

mfg Bernd

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Muß ich die Wikipedia hier wirklich "zu Fuß" zitieren?

Guut: "MP3, Eigenschreibweise mp3, (Bezeichnung nach der 
Dateinamenserweiterung;[4] eigentlich MPEG-1 Audio Layer III oder MPEG-2 
Audio Layer III) ist ein Verfahren zur verlustbehafteten Kompression 
digital gespeicherter Audiodaten. "

Gruß,

Holm

von Bernd S. (bernds1)


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Holm Tiffe schrieb:
> Verfahren zur verlustbehafteten Kompression

Genau das sagte ich ja (Kombination aus Kompression und Reduktion).

mfg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> also wenn du behauptest das in MP3 keine Kompression stattfindet, dann
> habe ich irgendwas nie verstanden und alle Welt liegt falsch.

Aua.

Du bringst hier Kompression und Kompression durcheinander. Zweimal das 
gleiche Wort, inhaltlich aber komplett unterschiedliche Dinge. Das eine 
--im analogen Bereich angewandt-- reduziert die Dynamik, d.h. passt 
leise und laute Stellen aneinander an. Das andere reduziert die 
Datenmenge und hat keinerlei Einfluss auf die Dynamik.

von Holm T. (Gast)


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Ja, es gibt Dynamikkompression und es gibt Datenkompression, beiden 
gemeinsam ist die Tatsache das das Ergebnis gequetscht ist.

Ich hätte Beides gerne nicht.

(Teppich bitte nicht kaufen)

Gruß,

Holm

von Heinz V. (heinz_v)


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Wiki meint Datenkompression, nicht Dynamikkompression ... (vermute ich 
einfach mal)

von Joachim B. (jar)


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Holm Tiffe schrieb:
> Muß ich die Wikipedia hier wirklich "zu Fuß" zitieren?

für mich nicht und ich denke soviele die dem widersprechen wollen gibt 
es hier nicht.

Holm Tiffe schrieb:
> Muß ich die Wikipedia hier wirklich "zu Fuß" zitieren?
>
> Guut: "....Audio Layer III oder MPEG-2
> Audio Layer III) ist ein Verfahren zur verlustbehafteten Kompression
> digital gespeicherter Audiodaten. "

wobei die Verluste so tief gedrückt werden können das keiner sie mehr 
wahrnehmen kann um gegensatz zur Audio CD die eine konstante Datenrate 
von 44,2k hat bei 16 Bit Auflösung was nach Nyquest bis 20kHz reicht und 
auf dem Oszi schon grausam aussieht,

ein 20kHz Sinus der nur noch 2,x Abtastpunkte hat ist nicht besonders 
gut zu reproduzieren, könnte auch ein Sägezahn sein.

von Peter D. (peda)


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Andreas B. schrieb:
> Das hört man so gut wie nicht mehr, aber
> es massiert Dir das Zwerchfell.

Ehrlich gesagt, sehe ich keinen Sinn darin, mich von Musik massieren zu 
lassen, ich will sie ja nur anhören.
Ich kann mich auch nicht erinnern, daß Organisten bei Konzerten so tief 
spielen.
Übertrieben laute Tiefbässe machen einen auch nicht gerade bei den 
Mitmenschen beliebt. Die übertragen sich ja direkt aufs Mauerwerk, da 
haben dann alle Mieter was davon.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Joachim B. schrieb:

> wobei die Verluste so tief gedrückt werden können das keiner sie mehr
> wahrnehmen kann ...

Glaubst Du das wirklich? MPeg ist ein Kompromiss zwischen Datenrate und 
was vielleicht die meisten Leute nicht mehr hören. Das liegt aber auch 
daran, daß niemand mehr Geld für eine gute Anlage ausgeben will. Und bei 
solchen  Anlagen wie sie zu 95% in den Haushalten stehen, hört man den 
Unterschied tatsächlich nicht.
Wenn ich schon hier manchmal im Forum lese, daß jemand gute Boxen für 
300€ sucht, da bekomme ich einen Lachanfall.

Gruß
Andreas

von Andreas B. (bitverdreher)


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Peter Dannegger schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Das hört man so gut wie nicht mehr, aber
>> es massiert Dir das Zwerchfell.
>
> Ehrlich gesagt, sehe ich keinen Sinn darin, mich von Musik massieren zu
> lassen, ich will sie ja nur anhören.
> Ich kann mich auch nicht erinnern, daß Organisten bei Konzerten so tief
> spielen.
> Übertrieben laute Tiefbässe machen einen auch nicht gerade bei den
> Mitmenschen beliebt. Die übertragen sich ja direkt aufs Mauerwerk, da
> haben dann alle Mieter was davon.

Das mag ja sein. Nichtsdestotrotz kann man mit Vinyl solche Frequenzen 
problemlos übertragen. Dieser Infraschall ist auch nur auf einem Stück 
dieser Platte. Normalerweise spielen sie nicht so tief, da hast Du 
Recht.
Aber beeindruckend ist das schon. Muß man mal gehört haben. ;-)
Bei einem Altbau mit dickem Mauerwerk ist das auch kein Problem.

Gruß
Andreas

von Joachim B. (jar)


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Andreas B. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>
>> wobei die Verluste so tief gedrückt werden können das keiner sie mehr
>> wahrnehmen kann ...
>
> Glaubst Du das wirklich?

glauben......
falsche Baustelle
das haben andere schon getestet, was wäre die Alternative? CD wohl ja 
nicht,

https://www.ak.tu-berlin.de/menue/forschung/wellenfeldsynthese/
ob hier komprimiert wurde? ich denke ja
beeindruckend war eine Übertragung aus dem Kölner Dom

von Bernd S. (bernds1)


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Da habe ich mich doch tatsächlich auch auf's Glatteis führen lassen. 
Natürlich sind Datenkompression und Dynamikkompression zwei verschiedene 
Paar Schuhe. Und was die Dynamikkompression betrifft, die ist ja 
(leider) mittlerweile fast überall present. Dabei lebt ja eine gute 
Musik erst von der Dynamik. Wenn die durch Kompressoren zunichte gemacht 
wird, fehlt eine Menge Ausdruckskraft. Kompressoren soll man dort 
einsetzen, wo es Sinn macht (z.B. SSB / Funk). Aber nicht dort, wo die 
Qualität dadurch vermindert wird.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Joachim B. schrieb:

> beeindruckend war eine Übertragung aus dem Kölner Dom

Die werden wohl kaum mit Mpeg gearbeitet haben. Auch digital man man mit 
96kHz und höher abtasten. Abgesehen davon geht es bei diesem Projekt 
auch nicht ums Musik hören.
Es geht mir ja nicht darum, was digital machbar ist, sondern was daraus 
gemacht wird.

Gruß
Andreas

von J. A. (gajk)


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Joachim B. schrieb:

> J. Ad. schrieb:
>> 0,25p dürfte im Allgemeinen viel zu wenig sein.
>
> "im Allgemeinen" sagt alles und sagt auch das man davon ausnahmsweise
> abweichen darf, es nicht für alle Platten gilt.

Nun, an der Platte würde ich es nicht festmachen sondern eher an der 
Kombination Tonarm-System. Immerhin muss ja über die Rillenkräfte der 
Tonarm auch "mitgedreht" werden, so dass bei zu wenig Auflagekraft der 
Arm an Ort und Stelle bleibt und einfach die Nadel jede Runde einmal 
springt...

Im "Allgemeinen" deshalb, weil wir ja (noch) nicht dein System kennen. 
Vielleicht gibt es krasse Kombinationen wo 0,25p sinnvoll sein können.

Die Frage ist auch, wie du die Kraft gemessen hast. Ich habe selbst 
keine elektronische Tonarmwaage sonder verlasse mich auf eine möglichst 
genaue Ausbalanzierung der Tonarms und dann auf die Markierungen zum 
Einstellen.

von Joachim B. (jar)


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J. Ad. schrieb:
> Die Frage ist auch, wie du die Kraft gemessen hast.

überhaupt nicht, wozu messen wenn ab Werk eine Skala (0 Arm in Waage) 
dran ist und ob die nun auf 1% oder 15% passt ist doch egal.

von J. A. (gajk)


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Joachim B. schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> Die Frage ist auch, wie du die Kraft gemessen hast.
>
> überhaupt nicht, wozu messen wenn ab Werk eine Skala (0 Arm in Waage)
> dran ist und ob die nun auf 1% oder 15% passt ist doch egal.

Nun ja, den Nullpunkt wirst du doch eingestellt haben, oder?

Und: Die Skala könnte auch anders numeriert sein, dass "10" nicht 10 
sondern 1.0 bedeutet und du statt der 0.25 tatsächlich 2,5 hast

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas Schwarz schrieb:

> Bei MP3 findet keinerlei Kompression statt.
>
>> Zur CD: Die Abtastrate beträgt 44,1 Khz, man kann also Frequenzen bis
>> 22,5 Khz reproduzieren
>
> Und du meinst da kommt man mit der Schallplatte drüber?

Es gab mal Quadrophonie von der Schallplatte. Die zusätzlichen
Kanäle wurden damals ähnlich wie beim Stereorundfunk in den
höheren Frequenzbereich transferiert. Zumindest grundsätzlich
funktionierte das.
Gruss
Harald

von Andreas B. (bitverdreher)


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J. Ad. schrieb:
 so dass bei zu wenig Auflagekraft der
> Arm an Ort und Stelle bleibt und einfach die Nadel jede Runde einmal
> springt...

Das ist das geringste Problem. Ein Tonarmlager, was das nicht mitmacht, 
gehört in die Tonne. Das schaffen selbst 100€ Plattenspieler. Das 
Problem ist vielmehr die Masseträgheit der Nadel und die Nachgiebigkeit 
des Nadelträgers. Das muß dann auch zum Tonarm passen, damit die 
Resonanzfrequenz dieses Gebildes unterhalb der Hörgrenze bleibt.

Kleiner Tip am Rande: Wer hochwertigen Nadelersatz benötigt, bekommt sie 
bei Jico stylus in Osaka/Japan (http://www.jico-stylus.com/). Nicht ganz 
billig, aber besser als das Original. (SAS Schliff)

>
> Die Frage ist auch, wie du die Kraft gemessen hast. Ich habe selbst
> keine elektronische Tonarmwaage sonder verlasse mich auf eine möglichst
> genaue Ausbalanzierung der Tonarms und dann auf die Markierungen zum
> Einstellen.

Dafür gibt es Tonarmwaagen.

Gruß
Andreas

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Dannegger schrieb:

> Ich kann mich auch nicht erinnern, daß Organisten bei Konzerten so tief
> spielen.

Da man für Infraschall sehr grosse Pfeifen braucht, können nur
wenige Orgeln das spielen. Es gibt aber solche Orgeln. Und Kirchen
sind auch gross genug, um das abzuspielen. In normalen Wohnräumen
kann man Infraschall schon aus physikalischen Gründen (Wellenlänge)
nicht erzeugen.

von J. A. (gajk)


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Andreas B. schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>  so dass bei zu wenig Auflagekraft der
>> Arm an Ort und Stelle bleibt und einfach die Nadel jede Runde einmal
>> springt...
>
> Das ist das geringste Problem. Ein Tonarmlager, was das nicht mitmacht,
> gehört in die Tonne. Das schaffen selbst 100€ Plattenspieler. Das
> Problem ist vielmehr die Masseträgheit der Nadel und die Nachgiebigkeit
> des Nadelträgers. Das muß dann auch zum Tonarm passen, damit die
> Resonanzfrequenz dieses Gebildes unterhalb der Hörgrenze bleibt.
>
> Kleiner Tip am Rande: Wer hochwertigen Nadelersatz benötigt, bekommt sie
> bei Jico stylus in Osaka/Japan (http://www.jico-stylus.com/). Nicht ganz
> billig, aber besser als das Original. (SAS Schliff)
>
>>
>> Die Frage ist auch, wie du die Kraft gemessen hast. Ich habe selbst
>> keine elektronische Tonarmwaage sonder verlasse mich auf eine möglichst
>> genaue Ausbalanzierung der Tonarms und dann auf die Markierungen zum
>> Einstellen.
>
> Dafür gibt es Tonarmwaagen.
>
> Gruß
> Andreas

...Joachim stellt es rein nach Skala ein. Ich hab es mit der Testplatte 
gemacht und die Kraft so eingestellt, dass die großen Schnellen auch 
noch rein übertragen wurden.

Der dann abgelesenen Skalenwert lag aber genau in dem Bereich, der lt. 
Hersteller sinnvoll ist.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald Wilhelms schrieb:
> In normalen Wohnräumen
> kann man Infraschall schon aus physikalischen Gründen (Wellenlänge)
> nicht erzeugen.

Das stimmt so nicht ganz. Es gibt halt Überlagerungen ohne Ende und der 
Pegel ist stark abhängig davon, wo man steht. Glaub mir, es geht.

Gruß
Andreas

von Joachim B. (jar)


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J. Ad. schrieb:
> Nun ja, den Nullpunkt wirst du doch eingestellt haben, oder?

logisch Grundjustage, Skala genullt, auf Waage gebracht und dann nach 
Skala, wie gesagt fürher als er noch frischer war oder die LP? ging das.

J. Ad. schrieb:
> ...Joachim stellt es rein nach Skala ein. Ich hab es mit der Testplatte
> gemacht und die Kraft so eingestellt, dass die großen Schnellen auch
> noch rein übertragen wurden.

jetzt auch visuell und akustisch, passt die Kraft nicht wird nach oben 
korrigiert.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Andreas Schwarz schrieb:
>> Und du meinst da kommt man mit der Schallplatte drüber?
>
> Wenn sie ganz neu ist, prinzipiell schon. In den 70ern und 80ern gab es
> sogenannte "Quadro"-Schallplatten, die mit einem 30 kHz-Hilfsträger
> gearbeitet haben.

Das mag ja sein, da ist das Audiosignal aber sogar auf 15 kHz 
bandbegrenzt. Bei normalen Vinyls soweit ich weiß auf ca. 20 kHz.

Joachim B. schrieb:
> also wenn du behauptest das in MP3 keine Kompression stattfindet

Sorry - unter Kompression hatte ich Dynamikkompression verstanden. War 
auch schon etwas spät am Abend ;) (australische Zeit).

von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

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Peter Dannegger schrieb:
> Das Ohr kann man sich als eine Reihe von Resonatoren mit Nervenenden
> vorstellen.
> Sind für die Oberwellen eines Signals keine Resonatoren mehr vorhanden,
> kann auch nicht dessen Kurvenform gehört werden.

Im Anhang einige Kurvenformen und deren Spektrum

von Peter D. (peda)


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Mani W. schrieb:
> Im Anhang einige Kurvenformen und deren Spektrum

Sag ich doch.
Um also Sägezahn von Sinus klanglich zu unterscheiden, muß das Ohr noch 
mindestens 2f hören können, was bei >10kHz nicht mehr der Fall ist.

von A. B. (funky)


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http://dasfilter.com/kultur/auf-kante-gepresst-warum-der-vinyl-hype-die-schallplatte-kaputtmacht


Der neu entfachte Hype um die LP führt für viele kleinere Labels zu 
Problemen. Wenn plötzlich wieder die BigPlayer auf der Matte stehen und 
die kompletten Produktionskapazitäten auslasten(alles ziemlich veraltete 
Gerätschaften), haben die Mini Labels das nachsehen und 
Produktionsprobleme

von Old P. (Gast)


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A. B. schrieb:
> ... Wenn plötzlich wieder die BigPlayer auf der Matte stehen und
> die kompletten Produktionskapazitäten auslasten(alles ziemlich veraltete
> Gerätschaften), haben die Mini Labels das nachsehen und
> Produktionsprobleme

Die BugPlayer haben ihr Vinylzeugs längst entsorgt, keine Angst ;-)
Allerdings haben die genug Kapital um sowas auch ruck-zuck wieder 
aufzubauen. Aber nur, wenn der Markt danach schreit. Bisher sind das nur 
wenige Versprengte in Germany, weltweit vielleicht ein paar Hanseln 
mehr. Dafür lohnt keine Produktionskapazität die Millionen Pressungen im 
Monat macht. Die kleinen Labels bedienen also auch weiterhin diesen 
kleinen Markt.

Old-Papa

von A. B. (funky)


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Hast du meinen Link gelesen???
Offensichtlich nicht.

Darum gehts ja genau, dass die Produktionskapazitäten zu gering sind und 
diese jetzt den kleinen Labels durch die BigPlayer weggeschnappt werden.
Sprich die Liebhaber-Labels die über Jahre dem Vinyl die Treue gehalten 
haben werden ausgebootet. Die grossen Labels lassen die Vinyl nach paar 
Monaten/(Jahren?) des Hypes wieder fallen und dann ist Vinyl komplett 
tot, da die kleinen Labels auch Pleite sind.

von Thomas E. (thomase)


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A. B. schrieb:
> Die grossen Labels lassen die Vinyl nach paar
> Monaten/(Jahren?) des Hypes wieder fallen und dann ist Vinyl komplett
> tot, da die kleinen Labels auch Pleite sind.

Das nennt man Marktwirtschaft.

Aber die Vinylpresser könnten auch zu den Grossen sagen, dass sie sie 
nicht wollen, weil sie genau wissen, dass sie nach kurzer wieder weg 
sind und die Kapazitäten für die Kleinen, die ihnen seit Jahren die 
Treue halten und auch weiterhin halten werden, freihalten.

Werden sie aber wahrscheinlich nicht tun, weil nachhaltiges Handeln 
heutzutage kaum noch stattfindet.

mfg.

: Bearbeitet durch User
von Georg W. (gaestle)


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A. B. schrieb:
> 
http://dasfilter.com/kultur/auf-kante-gepresst-warum-der-vinyl-hype-die-schallplatte-kaputtmacht

Wenn ich mir das so überlege komme ich zu dem Schluss, das hier viel zu 
lange (>30 Jahre) mit längst ausgelutschtem Material (wirtschaftlich wie 
technisch) gewirtschaftet wurde und nun die üblichen Verdächtigen als 
Sündenböcke hingestellt werden.
Dass in einer Firma eine Mitarbeiterin alleine das gesamte Wissen um ein 
Produkt hat, für alle völlig überraschend in Rente geht und dieses 
Wissen mit nimmt, spricht auch nicht gerade für Professionalität.

von Peter N. (mikronix)


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Einen Pluspunkt fürs Vinyl sollte man auch nicht außer Acht lassen:
Meine Schallplatten, so in den 70ern angeschafft, lassen sich heut noch 
alle problemlos abspielen.
Von meinen 300 CDs, ab 1984 gekauft, sind schon weit über 20 Stück durch 
Oxidation nicht mehr lesbar!
Habs leider zu spät bemerkt und nur noch den Rest als flac rippen 
können:(

von Joachim B. (jar)


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Peter N. schrieb:
> Meine Schallplatten, so in den 70ern angeschafft, lassen sich heut noch
> alle problemlos abspielen.
> Von meinen 300 CDs, ab 1984 gekauft, sind schon weit über 20 Stück durch
> Oxidation nicht mehr lesbar!

das sollten sich die Technikgläubigen an die Wand nageln.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter N. schrieb:
> Von meinen 300 CDs, ab 1984 gekauft, sind schon weit über 20 Stück durch
> Oxidation nicht mehr lesbar!

Interessant wäre es, hier Details über Hersteller und Produktionsdatum 
zu wissen.

Oxidation gibt es bei CDs nur bei Problemen mit dem Decklack, der auf 
die Aluminiumschicht aufgetragen wird. Der Lack kann a) altern oder b) 
vom Lack des Labelaufdrucks angegriffen werden oder c) von 
Umgebungsbedingungen (z.B. Ausdünstungen des "Jewel Cases" oder der 
Druckfarben des Inlays/Heftchens) angegriffen werden.

Ich habe keine einzige solchermaßen zerstörte CD, meine älteste ist von 
1988, die Gesamtzahl liegt bei ca. 400.

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Ich habe keine einzige solchermaßen zerstörte CD, meine älteste ist von
> 1988, die Gesamtzahl liegt bei ca. 400.

Nach einer kurzen Anfangszeit, indem man die Qualität der Decklacke
noch nicht im Griff hatte, sollte dieses Problem inzwischen behoben
sein. Anders sieht es allerdings bei beschreibbaren CDs aus. Da gibt
es wohl nach wie vor grosse Qualitätsschwankungen, die sich auf die
Lebensdauer auswirken.
Gruss
Harald

von Holm T. (Gast)


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Ein Teil der Firma bei der ich als letztes vor meiner Selbständigkeit 
gearbreitet hatte war eine Werbeagentur. Dort wurden u.A. auch solche 
regionalen Wochenblätter gesetzt und für jede Produzierte Zeitung wurde 
deren Inhalt auf eine CDR gebrannt und diese archiviert.
Nach 2 Jahren pellte sich die "Silberschicht" von den Marken-CDRs 
(Kodak) bereits ab, ohne das Jemand die Dinger zwischenzeitlich in der 
Hand gehabt hätte. Soviel zu Datensicherung. Originalton Kodak: "hält 
länger als 100 Jahre".. nun gut, das galt nicht mal für Kodak.

Gruß,

Holm

von Peter D. (peda)


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Georg W. schrieb:
> A. B. schrieb:
>>
http://dasfilter.com/kultur/auf-kante-gepresst-warum-der-vinyl-hype-die-schallplatte-kaputtmacht

Lustiger Artikel.
Das Ziel der Musikkonzerne wird aber nie sein, wieder mit der Platte 
einen nennenswerten Umsatz zu erzielen, das ist aus und vorbei. Platte 
bleibt Nische. Und mit House und Techno kannst Du mich jagen.

Es genügt ihnen völlig, den kleinen Labels zu schaden, dann haben sie 
ihr Ziel erreicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Schallplatte hat (wie wohl alles im Leben) Vor und Nachteile.

Nachteil ganz klar: Kratzer können nicht digital "rausgerechnet" werden,
Trittschall etcpp.

Vorteil:
richtig handfeste, sichtbare Technik. Man sieht was. Da passiert was.
Das Teil dreht sich, der Arm (wenn automatisch) bewegt sich auf die 
Platte zu, die Spannung steigt, gleich geht es los.

Ich will als Vorteil garnicht unbedingt mal den weicheren Klang 
anführen, Denn so zeitnah, dass man sich wirklich ein Urteil bilden 
kann, schafft man es kaum, die beiden Tonquellen Platte oder digitale 
Quelle hin und her zu schalten.

von Harald W. (wilhelms)


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☞ J-A von der Heyden ☜ schrieb:

> richtig handfeste, sichtbare Technik. Man sieht was. Da passiert was.
> Das Teil dreht sich, der Arm (wenn automatisch) bewegt sich auf die
> Platte zu, die Spannung steigt, gleich geht es los.

Genau, früher(tm) wurde Musik noch mit der Hand gemacht. :-)

von Georg W. (gaestle)


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Peter Dannegger schrieb:
> Und mit House und Techno kannst Du mich jagen.

Rockalben gibt es auch immer wieder in kleiner Auflage auf Vinyl. 
Teilweise in sehr aufwendiger Aufmachung oder als picture disc. Letztere 
landen dann oft nicht auf dem Plattenteller, sondern gerahmt an der Wand 
oder in einer Sammlung.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:
> Nach 2 Jahren pellte sich die "Silberschicht" von den Marken-CDRs
> (Kodak) bereits ab, ohne das Jemand die Dinger zwischenzeitlich in der
> Hand gehabt hätte.

Könnte es sein, daß hier die Lagerung der Dinger einen gewissen 
Einfluss gehabt haben könnte?

Ansonsten: Wie lange ist das her?

von Asko B. (dg2brs)


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Georg W. schrieb:
> oder als picture disc. Letztere
> landen dann oft nicht auf dem Plattenteller, sondern gerahmt an der Wand
> oder in einer Sammlung.

Ich hatte auch eine an der Wand, die jetzt wieder im Regal steht.
Ich hatte bedenken das im Sonnenlicht die Farben verblassen.

Gruss Asko.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Asko B. schrieb:

> Ich hatte bedenken das im Sonnenlicht die Farben verblassen.

Da hilft "Anti-UV-Glas".

von Der M. (mhh)



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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Könnte es sein, daß hier die Lagerung der Dinger einen gewissen
> Einfluss gehabt haben könnte?

Das hat einen Einfluß, genau wie die Art des Decklackes (der manchmal 
nur aus dem Farbaufdruck bestanden zu sein schien).

Die Frage ist auch, bei welchem Hersteller Kodak zugekauft hat.

Ich habe kürzlich bei den mal selbsterstellten TV- und Musikmitschnitten 
mal aussortiert und spaßeshalber die Fehler ausgelesen:

1. Anhang: Computerbild-Sieger aus ALDI
          (Sieg damals gekauft? Die starben sehr schnell)

2. bis 4. Anhang: die Guten

5. Anhang: sehr gut geht auch heute noch

von Peter N. (mikronix)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Interessant wäre es, hier Details über Hersteller und Produktionsdatum
> zu wissen.
Hier kann ich leider nur eine CD nennen, da mir hier zuerst so eine Art 
Wolkenbildung aufgefallen war,
mit etwas helleren und etwas dunkleren Schatten, was der Grund fürs 
"Backup" war.
Dabei handelt es sich um "Peter Gabriel - So" von Charisma Records 1986
Da ich 3 CDs von Peter Gabriel habe und nur eine gerippt ist, gehe ich 
davon aus
das auch "Plays Live" das gleiche Schicksal ereilt hat: Virgin Records 
1983
Aber auch "unrippbare" CDs wurden wieder zurück ins Regal einsortiert 
und die "Ripperei" hat laut Ordnerdatum
vor ca 5 Jahren stattgefunden, so möge man mir nachsehen dass ich 
weitere nicht nennen kann.
Hier zu vergleichen was auf der Festplatte ist, mit dem was im Regal 
steht ist mir zeitlich unmöglich,
da nunmal nicht alle Musik (nur 239 Ordner sind vorhanden) "rippenswert" 
war.

von Asko B. (dg2brs)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Asko B. schrieb:
>
>> Ich hatte bedenken das im Sonnenlicht die Farben verblassen.
>
> Da hilft "Anti-UV-Glas".

Ich hatte das damals eher "Quick&Dirty" gemacht.
Mit Tesafilm die Klarsichthuelle (oben wegen Staub) zugeklebt,
mit einem Locher links und rechts ein loch rein,
und dann das ganze mit zwei Stecknaden an die Tapete getackert.

Gruss Asko.

von Holm T. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Holm Tiffe schrieb:
>> Nach 2 Jahren pellte sich die "Silberschicht" von den Marken-CDRs
>> (Kodak) bereits ab, ohne das Jemand die Dinger zwischenzeitlich in der
>> Hand gehabt hätte.
>
> Könnte es sein, daß hier die Lagerung der Dinger einen gewissen
> Einfluss gehabt haben könnte?
>
> Ansonsten: Wie lange ist das her?

Das war so 97 und die CDRs waren echt nur 2 Jahre alt.Gelagert wurde im 
Büro bei den üblichen Temperaturen in geschlossenen Plastikboxen im 
Regal..relativ geschützt vor hellem Licht (eher dunkle Ecke).

Gruß,

Holm

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