Forum: HF, Funk und Felder Selbstbau Sender bei 10 GHz


von Christian (Gast)


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Hallo,

ist es realiatisch einen Datenlink (zur Videoübertragung), sprich ATV im 
3 cm-Band selbst zu bauen, also aus frei erhältlichen Komponenten 
zusammenzubauen?

Es muss nicht besonders performant sein, es soll einfach nur 
funktionieren (Reichweite bei direkter Sichtlinie einige km).

Mich interessiert nur ob das überhaupt möglich ist oder ob man da ohne 
professionelles Messequipment (was für den Frequenzbereich ja sehr teuer 
ist) aufgeschmissen ist.

Mischer, Verstärker für 10 GHz zu bekomemn sollte kein Problem sein, 
oder? Antenne denke ich an Eigenbau und Budget sollte bei < 700 € 
liegen.

Machbar oder Träumerei?

von Wolfgang (Gast)


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Christian schrieb:
> Machbar oder Träumerei?

Viel Spaß beim Basteln. Die Kosten sind hauptsächlich eine Frage der 
"Eigenbeteiligung".
https://www.youtube.com/watch?v=74lVgXWHWHs

von bazo (Gast)


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Christian schrieb:
> Hallo,
>
> ist es realiatisch einen Datenlink (zur Videoübertragung), sprich ATV im
> 3 cm-Band selbst zu bauen, also aus frei erhältlichen Komponenten
> zusammenzubauen?

Was sind für dich frei erhältliche Komponeten?
Willst du alles selber entwickeln oder einfach Baugruppen 
zusammenschalten?

Falls Baugruppen zum Einsatz kommen:

FM 2.5xGHz Sender, Vervierfacher, PA, TV Spiegel mit Strahler
TV Spiegel mit Strahler, Downkonverter, alter SAT Receiver

www.dg0ve.de hat dazu einiges im Programm
eventuell http://www.lechner-cctv.de oder 
http://www.eisch-electronic.com

> Es muss nicht besonders performant sein, es soll einfach nur
> funktionieren (Reichweite bei direkter Sichtlinie einige km).
>
> Mich interessiert nur ob das überhaupt möglich ist oder ob man da ohne
> professionelles Messequipment (was für den Frequenzbereich ja sehr teuer
> ist) aufgeschmissen ist.

Selbst entwickeln ohne Erfahrung & Meßequipment -> hoffnungslos

> Mischer, Verstärker für 10 GHz zu bekomemn sollte kein Problem sein,
> oder? Antenne denke ich an Eigenbau und Budget sollte bei < 700 €
> liegen.
>
> Machbar oder Träumerei?

Halt ich mit den Boxen von DG0VE für technisch machbar. Das rechtliche 
lassen wir mal aussen vor.

von Matthias K. (kannichauch)


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Machbar vielleicht, aber ob es sich lohnt?
Du hast dann nur einen Empfänger, der dir sagen kann, was er sieht. Für 
das Geld und vor allen Dingen den Zeitaufwand würde ich mir was anderes 
einfallen lassen.

Etwas anderes sind die technischen Kenntnisse, die man sich doch 
zusammenklauben könnte.
Da sind dann hauptsächlich die genaue Frequenzerzeugung, Vervielfacher, 
die PA und die Mischstufen, die bei den hohen Frequenzen etwas spezial 
sind.
Für Empfangsstufen gibts aber alles was man braucht, und ein Sender mit 
geringer Leistung ist auch schnell aufgebaut.
Da gibt es u.a. noch die Streifenleitertechnik, die man wohl auch 
braucht.
Meine Erfahrung ist, alles(alle Teile) ist enorm teuer, auch wenn es 
eigentlich ganz billig geht, was man aber erst hinterher merkt.
Also bewusst den Aufwand im Auge behalten und teurere Eskapaden von 
vornherein vermeiden.

"Ganz nachher", wenn Du alle notwendigen Kenntnisse zusammengetragen 
hast, wirst Du selbst entscheiden können, ob es machbar ist.

MfG
Viel Spaß

von Stefan M. (derwisch)


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Viele 10GHz ATV Amateure bauen sich einen Sat LNB zum senden um.
Daran kann man sich gut orientieren.
Einen Oszillator mit einem GaAs Fet und einem dielektrischen Resonator 
sollte man eigentlich auch komplett selbst bauen können.
Der schwingt gleich auf der Wunschfrequenz, und man muss sich nicht mit 
Vervielfacherstufen mehr Aufwand als nötig machen.
Mit Vorkenntnissen in GHz Technik geht das evtl. sogar noch im 
"Manhatten Style", also ohne Layout in ein Weißblechgehäuse als "3D" 
Aufbau.

Mit Empfangsvorverstärkern für 10GHz geht das gerade noch, ist aber 
nicht mehr üblich.
Aber ohne passende Messgeräte wird es trotzdem ein Zufallstreffer... 
oder auch nicht.

73
Stefan

P.S.: 700 Euro sind sehr hoch angesetzt, oder soll da eine Platine vom 
Leiterplattenservice hergestellt werden?

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Die 10GHz Amateure sind natuerlich keine Amateure, sondern Profis. Die 
arbeiten den ganzen Tag mit diesem Zeug, haben die Messmoeglichkeiten, 
und kloppen sowas in der Pause schnell zusammen. Sonst ist ganz einfach 
nichts.
Wenn man im (Berufs-)Feld ist, sind die Komponenten auch nicht mehr so 
teuer. Allerdings braucht es mehr als auf den ersten Blick notwendig.
700E sind auch illusorisch. Die eigene Zeit sollte man auch nicht mit 
Null ansetzen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Vor den LNBs gabs auch schon 10 GHz-Funk, mit Gunnoszillator und 
"Durchblasemischer" mit einer Mikrowellendetektordiode.
Literatur: ISBN 9783772369612
Sepp Reithofer Amateurfunkgeräte für das Zehn- GHz - Band Franzis RPB 
Nr.109

Ist natürlich etwas veraltete Technik, die Gunn-Dioden kann man über 
ihre Betriebsspannung mit irgendeiner Mischung aus FM und AM modulieren, 
der Empfänger war ebenfalls ein Gunnoszillator und oft ein Autoradio als 
ZF-Teil.
Wenn man die eigene Modulation irgendwie wegkompensierte, konnte man so 
sogar gleichzeitig senden und empfangen, beide Richtungen um ca 100 MHz 
versetzt gegeneinander. Das Amateurband geht von 10 bis 10,5 GHz, da war 
Platz genug.

: Bearbeitet durch User
von Peter S. (psavr)


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Dazu gabs mal einen Bericht bzw. eine Bauaneitung in einer Zeitschrift 
"UKW-Berichte" ist aber schon einige Jahre her...

von Peter S. (psavr)


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Habs gefunden:

>Ein 10 GHz-FM-ATV-Sender mit dielektrischem Resonator
>Denys Roussel, F 6 IWF
>UKW Berichte 1992/3 152 - 162

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Noch länger davor gab es den berühmten Microwave associates Gunnplexer, 
der ohne mechanische Umbauarbeiten direkt im Amateurband verwendet 
werden konnte. Irgendwo habe ich noch ein Datenblatt dazu.
Hier eine Webseite dazu
http://www.microwave-museum.org/exhibits/mwm0022.htm
ins Museum gehört er auch heute, es gibt viel bessere Möglichkeiten. 
Rauschzahl, Frequenzstabilität und Modulationsmöglichkeiten - naja, 
verwendbar war der schon, so von Berggipfel zu Berggipfel beim 
"Bayrischen Bergtag".

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