Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Multimeter - Sicherung


von Sören W. (waishon_b)


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Hallo,

ich habe heute in meiner Dummheit vergessen die Kabel vom Multimeter 
umzustecken und habe einen Bleiakku am 10A Port parallel gemessen 
(wollte die Spannung haben :D) Feuerwerk inklusive :D

Nun ist eine neue Sicherung fällig. Diese kosten auch nur ca. 50ct, 
allerdings wäre eine Sicherung, die sich nach einiger Zeit wieder 
"zurücksetzt" schöner.
Die Sicherung hat das Format 6x30 600V 10A

Gibt es so eine Sicherung?

von Luca E. (derlucae98)


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Betrachte die 50ct als Lehrgeld und gewöhne dir an, vor jeder Messung 
den Messbereich und den Anschluss deiner Messleitung zu prüfen.

von Sören W. (waishon_b)


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Ja war ein Messgerät von unserem Schulprojekt :D Gibts nur leider in 
10er Packs sind ja nicht weg :)

Wenn es die einzeln gibt ist der Versand immer 5€ :D Vorort, im 
Baumarkt, bekommt man sowas wohl nicht?

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Waishon B. schrieb:
> die sich nach einiger Zeit wieder "zurücksetzt" schöner.

1.Lenen durch Schmerz fördert die Erinnerung.

2.Wennn Du schon weißt, daß Du vergesslich bist, dann bestell ein 
100er-Pack. Das spart Porto. Eine wiedereinschaltbare Lösung bekommt bei 
Deinen Strömen leichter ein Kontaktproblem.

von Henrik V. (henrik_v)


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Die Überstrom-Sicherung in Messgeräten kann sich bzgl. ihres 
Abschaltvermögens DEUTLICH von der üblichen Consumergeräte-Sicherung 
unterscheiden.
Daher: In der Bedienungsanleitung zum Messgerät sollte diese Sicherung 
genau spezifiziert sein. GENAU so eine sollte dann auch wieder in das 
Gerät!

Sprich mit dem Lehrer darüber :)  evtl. hat er solche Sicherungen in der 
Schublade liegen. Dein bemühen selber für Ersatz zu sorgen ist löblich, 
aber stehe zu Deinen Fehlern. Die falsche Sicherung kann für 
nachfolgende Nutzer sonst üble Folgen haben.

: Bearbeitet durch User
von Sni T. (sniti)


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Sehe ich auch so wie Henrik. 50ct hören sich nicht nach der richtigen 
Sicherung an..

von Harald W. (wilhelms)


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Sni Ti schrieb:

> Sehe ich auch so wie Henrik. 50ct hören sich nicht nach der richtigen
> Sicherung an..

Zumindest nicht für Multimeter mit CAT-Einstufung.
Ich vermute mal, das solche Multimeter in Schulen vorgeschrieben
sind. Eine "vernünftige Sicherung", dieauch 10kA trennen kann,
kostet mindestens 8€!

von Lurchi (Gast)


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Gerade in der Schule braucht man nicht unbedingt die CAT Einstufung. Die 
Schüler dürfen da in der Regel sowieso nur bis etwa 30 V messen. Man 
kann schon froh sein, das der 10 A Bereich überhaupt eine Sicherung 
hatte.

Für den Ersatz der Sicherung sollte der Lehrer zuständig sein - eine 
durchgebrannte Sicherung ist vermutlich nicht so selten, so dass er das 
Problem schon kennt und ggf. auch Ersatz da hat. Ganz so teuer muss die 
Sicherung auch nicht sein - es hängt halt von den Vorgaben des 
Multimeters ab.

von Udo S. (urschmitt)


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Lurchi schrieb:
> Gerade in der Schule braucht man nicht unbedingt die CAT Einstufung.

Gerade da braucht man das! Es dauert doch nur Minuten bis der erste 
Blödel mal die Netzspannung nachmessen will.
Ausserdem gilt für die Schule eher strengere Vorschriften als für ein 
Büro.

von Noch einer (Gast)


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Der Wikipedia Artikel dazu heißt "Selbstrückstellende Sicherung". Dort 
findet sich auch das Datenblatt eines Herstellers.

von MB (Gast)


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Mich dir keine Sorgen:

Habe mal als Assitent in ner Lehrwerkstatt gearbeitet:
Sicherungen für Multimeter liegen normalerweise im Schreibtisch in der 
obersten Schublade deiner Aufsichtsperson bereit, so oft wie die dort 
gebraucht werden.. ;)
Meistens liegt dort ein 100erter Pack..

von Harald W. (wilhelms)


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Noch einer schrieb:

> Der Wikipedia Artikel dazu heißt "Selbstrückstellende Sicherung". Dort
> findet sich auch das Datenblatt eines Herstellers.

Ich habe noch nie ein Meßinstrument mit "selbstrückstellender Sicherung"
gesehen und glaube auch nicht, das sowas in einem Messgerät sinnvoll
wäre. Z.Z. der Zeigerinstrumente gab es teilweise Sicherungsautomaten,
die per Knopfdruck wieder zurückgesetzt werden konnten. Bei Halbleitern
im Eingang wird das aber wohl nicht funktionieren, weil Halbleiter
typisch schneller sterben wie eine Sicherung auslöst.

von Noch einer (Gast)


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Stimmt... damals flog die Sicherung jedes mal raus, wenn man den 
falschen Messbereich eingestellt hatte.

Nur - die Digitalen haben das Problem ja gar nicht.

Die Eingangsschutzschalung verträgt so ziemlich jeden Fehler. Eigentlich 
wird die Sicherung nur gebraucht, damit der Shunt nicht zu heiß wird. 
Und da sollte ein PTC doch ausreichen?

von mahwe (Gast)


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Lern daraus meine lehre war messgerat mit bereichsschutz kaufen wie mc 
voice gossen metrawatt....?  spart Geld und nerven.letzteres piepst 
sogar in 2oder drei Stufen bei ueber Strom.

von Sni T. (sniti)


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Lurchi schrieb:
> Gerade in der Schule braucht man nicht unbedingt die CAT Einstufung. Die
> Schüler dürfen da in der Regel sowieso nur bis etwa 30 V messen. Man
> kann schon froh sein, das der 10 A Bereich überhaupt eine Sicherung
> hatte.

Das Problem ist aber, dass man es dem Teil nicht ansieht, ob da nun 
irgend was rumgemurkst ist, drauf steht dann immer noch CAT xy. Ob das 
jetzt einem Schüler, dem Hausmeister oder einem späterer Besiter um die 
Ohren fliegt wird nicht dadurch besser, dass die Schüler ja nur 30V 
durften.

Generell sollte man mit dem Aushebeln von Sicherheitsfunktionen 
vorsichtig sein. Sonst kannst du auch die Airbags im Auto überbrücken, 
wenn du die "gerade nicht brauchst". Den nächsten Besitzer kann das aber 
das Leben kosten.

von Harald W. (wilhelms)


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Noch einer schrieb:

> Die Eingangsschutzschalung verträgt so ziemlich jeden Fehler.

...aber nur bei den Spannungsbereichen und bei den besseren MMs
bei den Widerstandsbereichen. Im Strombereich helfen nur schnelle
Sicherungen. Bei besseren MMs gibts aber oft Warnmeldungen, wenn
ein Spannungsbereich gewählt wurde und noch Leitungen in den
Strombuchsen stecken.
Gruss
Harald

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bei besseren MMs gibts aber oft Warnmeldungen, wenn
> ein Spannungsbereich gewählt wurde und noch Leitungen in den
> Strombuchsen stecken.

SPRACHAUSGABE ist die Lösung!

Das wäre doch DIE Idee schlechthin: Wenn man den falschen Bereich 
gewählt
hat, die Belastung aber noch so gering ist, daß noch Nichts kaputt geht
-dann würde eins Stimme sagen: "Na!" Steigt die Belastung, sagt die 
Stimme:
"Oh, oh!", dann "Eijeijei!" und zum Schluß dann im Erfurter Dialekt:
"Hör uff jezzz!"

Dann wäre noch eine Variante für jugendliche Elektriker möglich, die den
Text ausgibt: "ALTER!!"

MfG Paul

von Noch einer (Gast)


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Den Grund, warum die Sicherungen schnell sein müssen sehe ich nicht. 
Strommessung besteht ja aus Shunt und Spannungsmessung.

Die Halbleiter in den Umschaltern für die mA Bereiche sind durch die 
"hohen" Widerstände geschützt. 10A Bereich hat normalerweise keine 
Umschalter. Und dahinter liegt die Schutzschaltung der Spannungsmessung.

Die Sicherung muss ja nicht die Halbleiter schützen. Muss nur 
verhindern, dass die Shunts zu heiß werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Paul Baumann schrieb:

> SPRACHAUSGABE ist die Lösung!

Eine herausschnellende Faust wäre wohl wirksamer.

von Doppelstöhn (Gast)


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Noch einer schrieb:
> Die Sicherung muss ja nicht die Halbleiter schützen. Muss nur
> verhindern, dass die Shunts zu heiß werden.

Sie eine Sicherheits- bzw. Personenschutzfunktion: den Bediener vor dem 
Libo schützen! Wurde hier schon tausendmal erklärt.

von Peter R. (pnu)


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Die Sicherungen an CAT-Geräten müssen ein sehr hohes Abschaltvermögen 
haben, damit sie auch dann abschalten, wenn der Fehler beim Messen im 
Leistungsteil des Netzes (z.B. direkt im Verteilerschrank) gemacht 
wurde. Bei versehentlichem Anschluss des 10A-Messbereichs im 
Leistungsbereich des Netzes könnne kA-Ströme fließen, da explodiert das 
Messgerät nahezu.

Eine Änderung der Sicherungsart ist grundlegend, danach müsste z.B. die 
Information "CAT" zuverlässig gelöscht werden, also die Typenbezeichnung 
und die CAT-Angabe des Instruments wegfräsen, da beides nicht mehr 
zutrifft. Eine neue Bedienungsanleitung wäre auch nötig, denn die 
ursprüngliche enthielte dann Falschinformationen über den 
Sicherheitsgrad des Instruments.

Das hört sich jetzt überspitzt an, aber gerade im Ausbildungs- bzw. 
Schulbereich  hat man schnell mit Versicherungen, der 
Berufsgenossenschaft oder gar mit dem Staatsanwalt zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Noch einer schrieb:
> Die Eingangsschutzschalung verträgt so ziemlich jeden Fehler. Eigentlich
> wird die Sicherung nur gebraucht, damit der Shunt nicht zu heiß wird.
> Und da sollte ein PTC doch ausreichen?

Nö! Gerade im Strommessbereich ist ein PTC eher schlecht. Eine 
Stino-Sicherung hat einen fast zu vernachlässigen Innenwiderstand, ein 
PTC eben nicht. Der liegt in Reihe zum Verbraucher und verfälscht das 
Ergebnis.

Old-Papa

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Udo Schmitt schrieb:
> ... Es dauert doch nur Minuten bis der erste
> Blödel mal die Netzspannung nachmessen will.

Dann gibt es eben einen Blödel weniger, davon geht die Welt nicht unter 
- im Gegenteil!

: Bearbeitet durch User
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