Ein Heizungsmonteur baut eine Heizpatrone (Warmwasserboiler) aus und nimmt diese mit, um eine neue zu bestellen. Er kann aber keinen Ersatz beschaffen. Als die defekte Patrone* abgeholt werden soll, teilt der Monteur mit, dass er die defekte Patrone "entsorgt" hat. Gibt es für den Kunden einen Anspruch auf die defekte Patrone? Hat jemand Erfahrung mit diesem Sachverhalt und kann mir einen Rat geben? * Mittlerweile habe ich jemanden gefunden, der mir die Heizwendel der Patrone löten will. Ist das überhaupt zulässig?
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Da sich der Monteur die Patrone nur ausgeliehen hat, sie aber nach wie vor Eigentum des Boilerbesitzers bleibt, selbst nach dem Einbau einer neuen Patrone, ist hier der Monteur ersatzpflichtig. Wenn er keinen Patronenersatz beschaffen kann, muss er den gesamten Boiler auf seine Kosten ersetzen. Darüberhinaus besteht noch die Möglichkeit, den Monteur wegen Diebstahls und versuchten Betrugs anzuzeigen, sollte sich herausstellen, dass die Patrone irgendwo repariert/ersetzt werden kann.
Hallo Jochen, die Heizpatrone ist Ihr Eigentum (wenn der Boiler Ihnen gehört) und Sie bestimmen, was damit gemacht wird. Wenn der Handwerker obne ihre Zusage die Heizpatrone entsorgt hat, muß er Schadensersatz leisten, wenn die Patrone nicht mehr erhältlich ist auch bis zu einem neuen Boiler . Eine Frist schriftlich setzen (2Wochen), danach zu einem Rechtsanwalt gehen und wenn es nicht anders geht, Klage einreichen. Es ist merkwürdig und garnicht üblich, das er die Patrone braucht um eine neue zu bestellen. Das sieht auf dem ersten Blick wie ein Betrugsversuch aus. -- Eine Heizwendel löten ist nicht möglich, weil die eingegossen sind und das Material nicht lötbar ist wegen der Betriebstemperatur und dem Material, vielleicht nur schweissen. Ich würde zu so einer "Reparatur" abraten. Gruß Opa Manfred
opamanfred schrieb: > Eine Frist schriftlich setzen (2Wochen), danach zu einem > Rechtsanwalt gehen und wenn es nicht anders geht, Klage einreichen. Der Monteur wird natürlich aussagen, das er gefragt hat ob die Patrone entsorgt werden kann. Pech gehabt.
Hans Müller schrieb: > opamanfred schrieb: > > Der Monteur wird natürlich aussagen, das er gefragt hat ob die Patrone > entsorgt werden kann. Pech gehabt. Nö, nix Pech.... Der Monteur muss im Streitfall beweisen, dass diese in sein Eigentum (zur Entsorgung) übergegangen ist. Schon die Aussage, das er diese als Muster zur Ersatzteilbeschaffung mitgenommen hat deutet nicht auf entsorgen hin. Es wird jedem Richter als äußerst lebensfremd erscheinen, dass die Heizpatrone entsorgt wird und der Kunde mit einer Halbleiche an der Wand leben soll. Für den unwahrscheinlichen Fall der Entsorgung hätte der Monteur sicher eine Neuanschaffung mit dem AG vereinbart. Bei Fernsehgeräten war das früher eine beliebte Masche "ist unreparierbar, ich habe da noch ein gutes Gebrauchtgerät... Den Alten entsorge ich Ihnen kostenlos..." Diesen bekam dann der nächste Kunde (meist Kundin). Später wiederholte sich das mit PCs. Old-Papa
Old Papa schrieb: > Es wird jedem Richter als äußerst lebensfremd erscheinen, dass die > Heizpatrone entsorgt wird und der Kunde mit einer Halbleiche an der Wand > leben soll. Naja, wenn die Heizpatrone an sich ein irreparables Bauteil ist, dann wäre die Halbleiche an der Wand auch bei noch am Ort befindlicher Heizpatrone nichts anderes -- nämlich eine Halbleiche. Der Grund für den Ausbau der Heizpatrone soll ja deren Defekt gewesen sein. Ansonsten: Rechtsfragen kann verbindlich nur ein Rechtsanwalt klären. Und wie kommt "Jochen" auf die bizarre Idee, diesen Thread in "Mikrocontroller und digitale Elektronik" zu eröffnen?
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opamanfred schrieb: > Wenn der Handwerker ohne ihre Zusage die Heizpatrone entsorgt hat, muß er > Schadensersatz leisten, Der Schadenersatz für die defekte Patrone dürfte gering sein (Schrottwert). > wenn die Patrone nicht mehr erhältlich ist auch bis zu einem neuen Boiler. Hätte der Handwerker sie nicht entsorgt, wäre der Boiler immer noch defekt. Also ein neuer Boiler wäre dann eine (zu bezahlende) Wertsteigerung für den Kunden. Allerdings war die Handlung des Handwerkers gedankenlos, er hätte erst einen neuen Boiler verkaufen und dann die defekte Patrone entsorgen sollen.
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