Hallo, mit dem NWT-502 möchte ich Antennen im VHF/UHF-Bereich durchmessen, bin mir aber nicht sicher ob ich hierfür richtig vorgehe und mein Messaufbau OK ist. Die ermittelten Werte entsprechen leider nicht dem, was ich erwarten würde. Beispiel VSWR Abschlusswiderstand: Der Radiall-Abschluss wird lt. Datenblatt für DC - 1 GHz mit einem VSWR <=1.08 angegeben. Mit meinem Aufbau scheint die Messung > 100 MHz nicht mehr zu stimmen? Beispiel VSWR Diamond X-50 Antenne: Für das 2m-Band wurden die Werte des NWT mit denen eines MFJ-259 verglichen. Leider unterscheiden sich SWR-Minimum (NWT: 147,7 MHz, MFJ: 149 MHz) und die SWR<=3-Bandbreite doch deutlich. Wird von 100 MHz bis 550 MHz gemessen, ist der Plot von minima/maxima übersät (vermutlich Reflexion/Transformation durch die Spieseleitung). Ist das normal? Wie kann ich meinen Aufbau optimieren dass er auch im 70cm-Band brauchbare Ergebnisse liefert? Vorgehen beim Kalibrieren: HF-Ausgang und Messeingang des NWT (mit einem ca. 30cm langen RG142-Kabel ) verbinden. Betriebsart Wobbeln und Kalibrieren Kanal1 wählen, Korrekturdatei speichern. Wechseln zu Betriebsart SWV, Kalibrieren Kanal1 wählen und Port X des Kopplers offen lassen. Die Korrekturdatei unter gleichem Namen speichern. Aufbau Richtkoppler: Minicircuits PDC-10-1, Beschaltung entsprechend FA Reflexionsmesskopf BX-066 (Messobjekt X über BNC Buchse und ca. 4 cm RG316 an input, Messeingang O über BNC Stecker und ca. 15 cm RG316 an output und Generator über BNC Buchse und ca. 4 cm RG316 an coupled forward). Aufbau auf kleiner doppelseitiger FR4-PCB, mit kleinem Trimmer (0,5-2,5 pF) und Radiall-Abschluss wurde auf maximale Richtschärfe abgeglichen wie in http://www.oe5.oevsv.at/technik/messen_dl/nwt-tdc01.pdf beschrieben. Maximale Richtschärfe wurde bei maximaler Kapazität erreicht. Der NWT-502 (von DG8NGJ, V2.4, FW:1.19:V17) scheint soweit in Ordnung zu sein. Nach dem Einschalten wird ein Signal von 12,0 MHz ausgegeben, wird ohne math. Korrektur gewobbelt erhält man den angehängten Plot. Die Messung an Zweitoren verhält sich unauffällig. Auch an einem anderen PC mit echtem COM-Port oder Notebook im Batteriebetrieb das gleiche Ergebnis. Grüße Bernd
beim kalibrieren hast du deine 30cm Kabel an einen nicht glaubwürdigen Abschlusswidserstand kalibriert ( Eingangswiderstand Port2 ). Ich kenne den NWT502 jetzt nicht, und kenne auch nicht seine Möglichkeiten zu kalibrieren. Aber prinzipiell muss man eine Kalibrierung mit open source und Match bei einer Messung von nur S11 durchführen. Bei S21 Messung kommt noch true hinzu. In deinem Falle wenn du 6m Leitung zur Antenne hast, must du eben am Ende der 6m Leitung nacheinander einen Kurschluss ein offenes Leitungsende und einen Abschlusswiderstand der möglichst gut sein muss anschließen. Selbst diese Vorgehensweise ist eigentlich noch Murks. Streng genommen benötigst du für die entsprechende Steckernorm einen Kalibrierkit. Jedenfalls so wie du es kalibriert hast transformiert dir deine 6m ( -30cm einkalibriertes Kabel ) die Impedanz der Antenne auf irgendwas. Mal abgesehen das der Eingangswiderstand deines empfängerportes nie und nimmer reell 50 Ohm Eingangswiderstand bei der oberen Frequenzgrenze hat, sondern auch mehr oder weniger komplex ist. Ralph Berres
Hallo Bernd, ich würde je eine hochwertige SMA Buchse für den Messport (DUT) und den Referenzport (REF) verwenden. Dort kann man 50Ω Abschlusswiderstände, z.B Suhner 2W anschließen. So gewährleisten man einen symmetrischen Aufbau und kann dies einfach durch tauschen DUT <--> REF überprüfen. Den Richtkopplerabgleich hast Du zwei mal gemacht, einmal im Wobbel und dann im VSWR Mode ? Wenn dein Referenzport (REF) innerhalb der Kiste liegen soll, dann würde ich als Widerstände 2x 100Ω HF (Melf-)widerstände 0207 oder SMD 0805 0,1% einsetzen. Die Widerstände bilden ein T mit dem Anschlusspin. Von den 100Ω HF (Melf-)widerstände 0207 kann ich welche gegen Porto+Brief abgeben. Zu den BNC Buchsen, auf diese würde ich verzichten, wenn meine eine gute Masseverbindung möchte. Ich habe bei meinem FA-NWT01 Greepar in Einsatz, die sitzen sehr satt in der Buchse, aber der FA-NWT01 kann auch nur bis ca. 160MHz eingesetzt werden. Ohne Erweiterungen wie den FE Zusatz.
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Hallo Ralph, hallo Uwe, vielleicht hätte ich noch den NWT erklären sollen. Der NWT-502 ist nur ein DDS-Signalgenerator und Log. Detektor in einem Gerät (siehe Blockschaltbild). Bei der ersten Kalibrierung wird HF-Ausgang mit Messeingang verbunden (bei mir mit den 30cm Kabel) um den frequenzabhängigen Amplitudengang des Generator und Detektor auszugleichen. Erst bei der zweiten Kalibrierung kommt der Richtkoppler ins Spiel, welcher mit maximaler Fehlanpassung kalibriert wird. Ralph Berres schrieb: > Aber prinzipiell muss man eine Kalibrierung mit open source und Match > bei einer Messung von nur S11 durchführen. Bei S21 Messung kommt noch > true hinzu. So kenne ich es eigentlich auch von "richtigen" VNWA. Leider bietet die Software des NWT nur die Möglichkeit auf Open/Short zu kalibrieren. > Jedenfalls so wie du es kalibriert hast transformiert dir deine 6m ( > -30cm einkalibriertes Kabel ) die Impedanz der Antenne auf irgendwas. > > Mal abgesehen das der Eingangswiderstand deines empfängerportes nie und > nimmer reell 50 Ohm Eingangswiderstand bei der oberen Frequenzgrenze > hat, sondern auch mehr oder weniger komplex ist. Ok, das erklärt natürlich warum die Messung bei hohen Frequenzen mist ist. Uwe S. schrieb: > Hallo Bernd, > > ich würde je eine hochwertige SMA Buchse für den Messport (DUT) und den > Referenzport (REF) verwenden. > Dort kann man 50Ω Abschlusswiderstände, z.B Suhner 2W anschließen. > So gewährleisten man einen symmetrischen Aufbau und kann dies einfach > durch tauschen DUT <--> REF überprüfen. Leider ist die 50R-Referenz im Richtkoppler integriert. Oder ist der Messeingang des NWT gemeint? > Den Richtkopplerabgleich hast Du zwei mal gemacht, einmal im Wobbel und > dann im VSWR Mode ? Der Abgleich wurde im Wobbel-Mode durchgeführt (Abschluss mit Radiall-50R und auf minimal rücklaufende Leistung getrimmt). Kalibriert wurde im VSWR-Mode. > Wenn dein Referenzport (REF) innerhalb der Kiste liegen soll, dann würde > ich als Widerstände 2x 100Ω HF (Melf-)widerstände 0207 oder SMD 0805 > 0,1% einsetzen. > Die Widerstände bilden ein T mit dem Anschlusspin. Falls REF der Messeingang sein sollte, werde ich diesen mal umbauen. Momentan sitzt dort ein 51R 0805 Widerstand. > Zu den BNC Buchsen, auf diese würde ich verzichten, wenn meine eine gute > Masseverbindung möchte. > Ich habe bei meinem FA-NWT01 Greepar in Einsatz, die sitzen sehr satt in > der Buchse, aber der FA-NWT01 kann auch nur bis ca. 160MHz eingesetzt > werden. Am NWT-502 sind ebenfalls BNC-Buchsen aus Metall verbaut, leider ohne PTFE-Dielektrikum. Am besten wäre wohl der Umbau auf hochwertige Steckverbinder. Grüße Bernd
Das Blockschaltbild sieht mir aber mehr nach einen scalaren Netzwerkanalyzer aus. Oder wie wird hier die Phase zwischen Strom und Spannung erfasst? Ralph
Ja richtig Ralph, der NWT502 ist der große Bruder von FA-NWT01 der Zeitschrift Funkamateur , Box73 GmbH.
Hallo Bernd, Bernd schrieb: > Falls REF der Messeingang sein sollte, werde ich diesen mal umbauen. > Momentan sitzt dort ein 51R 0805 Widerstand. hier habe ich mich bzgl. dem PDC-10-1 verlesen, sorry. Der PDC-10-1 benötigt nur eine sehr gute Masse und eine Stück Kupferblech nach Masse über dem Anschlusspin zur Kompensation "C" am Port "DUT".
Uwe S. schrieb: > was ist das für eine Bauteil - blau markiert ? sieht aus wie ein Kondensator Mit einen scalaren Netzwerkanalyzer strebt die Aussagekraft einer Antennenmessung aber eher gegen Null, da man damit überhaupt nicht weis, warum eine Antenne fehlangepasst ist. Sie kann sogar zwei SWR Minimas haben, welche aber nicht mit der Resonanzfrequenz der Antenne übereinstimmt. Ralph
Uwe S. schrieb: > Der PDC-10-1 benötigt nur eine sehr gute Masse und eine Stück > Kupferblech nach Masse über dem Anschlusspin zur Kompensation "C" am > Port "DUT". Danke für den Hinweis. Ich hatte den Keramik-Rohrtrimmer (das blau markierte Bauteil) am Generatorport. Umgelötet auf DUT konnte tatsächlich das Directivity-Maximum bei etwa halber Kapazität (~1-1,5pF) gefunden werden. Ralph Berres schrieb: > Mit einen scalaren Netzwerkanalyzer strebt die Aussagekraft einer > Antennenmessung aber eher gegen Null, da man damit überhaupt nicht weis, > warum eine Antenne fehlangepasst ist. > > Sie kann sogar zwei SWR Minimas haben, welche aber nicht mit der > Resonanzfrequenz der Antenne übereinstimmt. Das habe ich jetzt auch erfahren müssen. Mal sehen was Geräte wie MiniVNA-Tiny etc. zu bieten haben.
Meiner Meinung nach liegt das Hauptproblem bei Deiner Messanordnung in der Verwendung des Kopplers. Der hier Verwendendete ist ein Forward-Koppler und die rückfließende Welle wird nicht herausgeführt sondern ist intern mit 50 Ohm terminiert. Diese Art Koppler wird eingesetzt um die von Input nach Output durchfließende Leistung zu messen. Die HF-Quelle wird über den Eingang "input" eingespeist und der Verbraucher, hier Deine Antenne, an "output" angeschlossen. An "coupled forward" steht nun die um ca. 11dB geringere als die in Input eingekoppelte Leistung zum Messen an. Möglicherweise ist der Koppler jedoch symmetrisch aufgebaut und kann dann auch in umgekehrter Weise verwendet werden. Dann würdest Du in "output" einspeisen und an "input" den Verbraucher hängen. In dem Fall erscheint am Ausgang "coupled forward" die reflektierte Leistung und kann zur Bestimmung von |S11| (im Fall Deines NWT) verwendet werden. Ob das geht, weiß ich nicht, das Datenblatt gibt dazu nichts her. Was Du in Bezug auf die Kalibrierung schreibst ist auch nicht einleuchtend, andererseits kenne ich den NWT 502 nicht. Bei der Bestimmung von S11 geht es ja darum, die Leistung am Eingang der Antenne mit der reflektierten Leistung in Beziehung zu setzen. Dazu ist es völlig sinnlos den Hf-Ausgang und Messeingang des NWT einfach mit einem Kabel zu vebinden. Du musst den Koppler dazwischen schalten, also HF-Ausgang auf "output" und "input" mit dem gleichen Kabel, was bei der Messung zur Antenne führt, mit Messeingang verbinden. Im zweiten Schritt dann mit open und short die VSWR-Kalibrierung durchführen. Hier ebenfalls HF-Ausgang auf "output" aber Messeingang mit "coupled forward" verbinden und die Open und Short auf "input". Wenn das nicht funktioniert, musst Du Dir einen anderen Koppler besorgen, bei dem die reflektierte Leistung herausgeführt ist. Er sollte auch besser eine höhere Directivity besitzen als 15dBm bei 500MHz. Das ist etwas knapp für kleinere SWR. Gruß Dieter
Hallo Dieter, Bernd kann den NWT502 mit LinNWT oder WinNWT bedienen und abgleichen, das hat er sehr gut beschrieben. Eine > open und short die VSWR-Kalibrierung gibt es bei unserer Software nicht. Ja man kann den PDC-10-1 rückwärts betreiben, so wird das schon lange beim FA-Reflexionsmesskopf für den FA-NWT01 gemacht. # http://www.box73.de/download/bausaetze/BX-066.pdf # http://194.75.38.69/pdfs/PDC-10-1.pdf In aktuellen Directivity Messung, Bild https://www.mikrocontroller.net/attachment/254919/Koppler_abgleich.png liegt sie im 2m Bereich bei ca.-44dB und im 70cm Bereich bei ca. -28dB. Damit kann man arbeiten (Fehlerrechnung), wenn man noch die Anpassung an 50Ω der drei (Mess)ports mit einbezieht.
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