Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Flugrost entfernen??


von W. S. (winni_funker)


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Hallo allerseits,
ich besitze seit etlichen Jahren eine manuelle Präzisions-Säge zum 
Einspannen von Laubsägeblätter. Die Bügellänge lässt sich kontinuierlich 
verstellen, so dass ich unterschiedlich lange Sägeblätter einspannen 
kann. Ein kleiner „Schlitten“ mit Klemmschraube läuft auf einer 
Metallschiene aus Eisen - leider nicht rostfrei. Die an sich präzise 
geformte Gleitschiene hat kräftigen „Flugrost“ angesetzt wodurch die 
Einstellung etwas "ruckelig" ist.
Wie kann ich diesen Rost, am besten chemisch, wirkungsvoll entfernen. 
Das Allerweltsmitttel Caramba war nicht besonders wirksam.

Wer hat den ultimativen Tipp?

von Adrian (Gast)


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nur caramba..und danach gut gefettet lassen..
Und immer wiede rdrüberfahren ansonsten wird es eher schelchter wenn Du 
da anfängt rumzuschleifen. oder sonstwas..Chemisch wüßte ich nicht wie 
es gehen sollte..Rostumwandler ist für diesen Zwck zumindest völlig 
ungeeignet..

von Bastler (Gast)


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Winfried S. schrieb:
> Wer hat den ultimativen Tipp?

Sandstrahlen und dann immer leicht eingefettet lassen.

von Klaus W. (mfgkw)


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Und wenn du nicht sandstrahlen willst (z.B. wegen verbliebenen Sands) 
oder nicht kannst: Stahlbürste entfernt auch den Rost.
Macht halt Arbeit, aber das ist die pädagogisch wertvolle Buße fürs 
Verrostenlassen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Wenn die Stahlbürste dir noch zu grob ist, dann kannst du auch die 
Schleifpads probieren, die die Klempner zum Putzen ihrer Kupferfittings 
vor dem Löten verwenden.

von Fichtenmopped (Gast)


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Das geht auch chemisch bzw. mit Elektroloyse: 
https://youtu.be/54ADeB6V1rQ

von Bastler (Gast)


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Probiers mal mit Zitronensäure. Hat den Vespa-Tank eines Kollegen innen 
neu gemacht!

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Entweder mit Caramba oder WD40 einsprühen und mit 
Schleifpapier/Polierpaste den Rost wegschleifen oder mit Phosphorsäure 
einpinseln. Der Rost wird dann in Eisenphosphat umgewandelt, was 
rostschützend wirkt.

von Harald W. (wilhelms)


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Rote Tomate schrieb:

> Der Rost wird dann in Eisenphosphat umgewandelt, was
> rostschützend wirkt.

Für Gleitflächen ist das aber nicht geeignet.

von 0815 (Gast)


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Salzsäure macht es. Musst nur alles anschließend gründlichst abspülen, 
trocknen und einfetten.

Sandstrahlen ist ungeeignet, danach rostet Stahl so gut wie nie zuvor.

Sehr sehr glatte Oberflächen hingegen rosten teilweise gar nicht.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Blos keine Salzsäure. Das Zeug bekommst du nicht vollständig runter, 
weil es zwischen die Korngrenzen fliesst und es dort dann wunderbare 
Chloridkorrosion gibt.

von 0815 (Gast)


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Rote Tomate schrieb:
> Blos keine Salzsäure. Das Zeug bekommst du nicht vollständig runter,
> weil es zwischen die Korngrenzen fliesst und es dort dann wunderbare
> Chloridkorrosion gibt.

Hört sich sehr theoretisch an. Dort wo die viskose Säure hinfließt, kann 
man sie mit Wasser sehr leicht auch wieder auswaschen. Und falls doch 
Pikoliter große Tröpfchen verbleiben, zerfressen die an der massiven 
Schiene rein gar nichts mehr, das real von Interesse wäre.

von MaWin (Gast)


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0815 schrieb:
> Salzsäure macht es. Musst nur alles anschließend gründlichst abspülen,
> trocknen und einfetten.
> Sandstrahlen ist ungeeignet, danach rostet Stahl so gut wie nie zuvor.

Mit Salzsäure nicht ? You must be kidding. Salzsäure setzt 
Eisen(III)Chlorid in die kleinen Dellen und das löst sich nicht so 
schnell wieder raus, ist aber ein super Ätzmittel.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Interkristalline_Korrosion
Chlorid reagiert mit dem Metall zu Metallchlorid. Metallchlorid + Wasser 
=> Metalloxid + Chlorid etc.

Somit eine durch das Chlorid katalysierte Reaktion, dadurch reicht ein 
wenig Chlorid, um viel Metall zu verrosten. Sonst schau dir mal die 
Autos in Küstennähe an, daran sieht man ganz einfach was ein wenig Salz 
anrichtet.

von 0815 (Gast)


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Tja, dann müssten all meine SMD-Schablonen ja mächtig vor sich hin 
rosten...
Was soll das theoretische Gejammer, wenn die Praxis (bei diversen, seit 
-zig Jahren üblichen Anwendungen) was anderes sagt?

Kurz abspülen reicht sogar, aber von mir aus soll er die Schiene 
anschließend ruhig 2h abkärchern...

Viel wichtiger als das richtige Rostlösemittelchen ist die anschließende 
Konservierung.
Zur Glättung der Oberfläche kann man einen Scheifgummi empfehlen, wird 
spiegelblank, und man bräuchte (fast) keinen Fettfilm mehr.

von Namenloser (Gast)


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Wenns wirklich nur Flugrost ist tuts auch ein Lappen und Nitroverduenner 
das nimmt das Fett erstmal weg und kriecht auch in den Rost.
Dann wenn wieder trocken mit einer Messingbuerste das Grobe weg, 
anschliessend mit einer Politur wie zb. Chromo-Rapid dran.

von Günter Lenz (Gast)


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0815 schrieb:
>Salzsäure macht es. Musst nur alles anschließend gründlichst abspülen,
>trocknen und einfetten.

Das ist das falscheste was man machen kann.
Salzsäure auf blankes Eisen erzeugt sofort eine Rostschicht,
wandelt also Eisen in Rost um.
Kalilauge frist den Rost auf greift aber das Eisen nicht an.
Ein Beispiel: Nickel-Cadmium Akkus hatten früher ein
Eisenblechgehäuse, und da war Kalilauge drinn.

von sven (Gast)


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Rote Tomate schrieb:
> Sonst schau dir mal die
> Autos in Küstennähe an, daran sieht man ganz einfach was ein wenig Salz
> anrichtet.

Totaler Unfug. Und ja, ich weiss wovon ich rede, ich wohne in 
Skandinavien seit mehreren Jahren. An der Küste.

von Martin S. (sirnails)


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Wenn mit säure, dann mit Schwefelsäure. 20-30%ig reicht voll und ganz 
und greift Eisen nur wenig bis gar nicht an. Dann allerdings auch sofort 
einfetten, sonst bildet sich neuer Rost je nach Legierung binnen Minuten 
bis Stunden.

Schwefelsäure entfernt nebenbei auch super Rostflecken auf fliesen.

von Günter Lenz (Gast)


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sven schrieb:

>Rote Tomate schrieb:
>> Sonst schau dir mal die
>> Autos in Küstennähe an, daran sieht man ganz einfach was ein wenig Salz
>> anrichtet.

>Totaler Unfug. Und ja, ich weiss wovon ich rede, ich wohne in
>Skandinavien seit mehreren Jahren. An der Küste.

Ich habe mal die Empfehlung gehört, wenn der Winter
vorbei ist, sollte man sein Auto von unten Waschen
damit man das Streusalz los wird.

von Walter (Gast)


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0815 schrieb:
> Sandstrahlen ist ungeeignet, danach rostet Stahl so gut wie nie zuvor.
nicht wenn man geeignetes Material nimmt (glasstrahlen)

sven schrieb:
> Totaler Unfug. Und ja, ich weiss wovon ich rede, ich wohne in
> Skandinavien seit mehreren Jahren. An der Küste.

Hmm, warum nimmt man dann auf Booten sogar V4A anstatt V2A wenn nicht 
wegen des Salzes?

von sven (Gast)


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Walter schrieb:
> Hmm, warum nimmt man dann auf Booten sogar V4A anstatt V2A wenn nicht
> wegen des Salzes?

Klar wegen der korrosionsbeständigkeit. Allerdings hab ich hier noch 
keine Autos gesehn, die auch als Boot verwendbar sind.


sven schrieb:
> Rote Tomate schrieb:
>> Sonst schau dir mal die
>> Autos in Küstennähe an, daran sieht man ganz einfach was ein wenig Salz
>> anrichtet.
>
> Totaler Unfug. Und ja, ich weiss wovon ich rede, ich wohne in
> Skandinavien seit mehreren Jahren. An der Küste.

Es ging um Autos. Nicht Boote. Und es ging auch nicht um Streusalz, wie 
dieser Forenteilnehmer annimmt:

Günter Lenz schrieb:
>>Totaler Unfug. Und ja, ich weiss wovon ich rede, ich wohne in
>>Skandinavien seit mehreren Jahren. An der Küste.
>
> Ich habe mal die Empfehlung gehört, wenn der Winter
> vorbei ist, sollte man sein Auto von unten Waschen
> damit man das Streusalz los wird.

BTW: Streusalz wird wo ich wohne glücklicherweise nicht eingesetzt.

von Udo S. (urschmitt)


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sven schrieb:
> Es ging um Autos. Nicht Boote. Und es ging auch nicht um Streusalz,

Eigentlich ging es um das Entrosten einer Eisengleitfläche an einer 
Bügelsäge.
Ich würde da keine Säure nehmen, eher WD40 und Stahlwolle der Feinheit 
00. Danach leicht mit einem Lappen und Öl etwas einölen. Das einölen 
alle paar Monate wiederholen.

von W. S. (winni_funker)


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Hallo allerseits,
ich hätte nicht mit einer solchen Flut von z.T. guten Vorschlägen 
gerechnet.
Also Sandstrahlen und Salz- bzw. Schwefelsäure möchte ich vorneweg 
ausschließen.
Aber Udo, im letzten Beitrag, hat es auf den Punkt gebracht. Der hat 
meine Frage sogar richtig gelesen und verstanden ;)
Ich werde mal sehen, wo ich WD40 auftreiben kann; sehr feine Stahlwolle 
ist noch vorhanden.  Als ich vor 10 Jahren noch in der Großstadt wohnte, 
wäre das alles kein Problem gewesen. Aber hier im Hunsrück, hinter den 
sieben Bergen, muss man doch einige Autokilometer einkalkulieren. Zum 
Glück kann man sich einiges auch im Web bestellen.

Nochmals Danke an alle für die Beiträge und Grüße aus dem Hunsrück!

von Udo S. (urschmitt)


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Winfried S. schrieb:
> wo ich WD40 auftreiben kann;

Caramba ist quasi WD40.
Den gelösten Rost dann gut wegputzen.
Alte Baumwoll-Bettbezüge von der Oma sind perfekte Putzlappen.

von Harald W. (wilhelms)


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Winfried S. schrieb:

> Aber hier im Hunsrück, hinter den sieben Bergen,

Ich dachte immer, die liegen bei Alfeld:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Berge_%28H%C3%B6henzug%29

von 0815 (Gast)


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Winfried S. schrieb:
> Aber Udo, im letzten Beitrag, hat es auf den Punkt gebracht. Der hat
> meine Frage sogar richtig gelesen und verstanden ;)

Tja, die Meisten haben wohl einfach zu wenige weibliche Logik, um Deine 
Frage "richtig" zu lesen:

Winfried S. schrieb:
> Wie kann ich diesen Rost, am besten chemisch, wirkungsvoll entfernen.
> Das Allerweltsmitttel Caramba war nicht besonders wirksam.


Jeder, der grad NICHT im Delirium ist, versteht nun, daß Du erst zu faul 
zum Rostlösen bist, und nach der chemischen Keule suchst (die Dir 
inzwischen in diversen Ausführungen genannt wurde, und es perfekt 
gemacht hätte, aber inzwischen ist Dir ja der Mut ausgegangen). Nun 
nimmst Du in teure Spraydosen verpacktes Öl, und schrubbst den Rost 
lieber doch selbst mühsam weg.

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich...

von Udo S. (urschmitt)


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0815 schrieb:
> Tja, die Meisten haben wohl einfach zu wenige weibliche Logik, um Deine
> Frage "richtig" zu lesen:

Gib mal ein Beispiel für "weibliche Logik", du scheinst ja darin ein 
Experte zu sein.

von Sascha S. (dec)


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Hallo,

ich empfehle dafür Tickopur TR3. Wende ich seit Jahren mit höchster 
Zufriedenheit an. Nach dem Abspülen aber sehr schnell abtrockenen.

Viele Grüße

von Schreiber (Gast)


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Walter schrieb:
> sven schrieb:
>> Totaler Unfug. Und ja, ich weiss wovon ich rede, ich wohne in
>> Skandinavien seit mehreren Jahren. An der Küste.
>
> Hmm, warum nimmt man dann auf Booten sogar V4A anstatt V2A wenn nicht
> wegen des Salzes?

weils billig ist und die Garantiedauer überlebt?!

Warmes Seewasser und V4A verträgt sich nicht besonders gut, gibt langsam 
aber sicher Lochfraß...

von 0815 (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Gib mal ein Beispiel für "weibliche Logik", du scheinst ja darin ein
> Experte zu sein.

Habe ich doch gerade erst, Du musst es nur lesen und verstehen, dann ist 
es ganz einfach zu erkennen. Aber darin scheinst Du kein Experte zu 
sein. (um auch mal so sinnlos nachzusetzen, wie Du es ja hier sehr 
regelmäßig pflegst)

von Klaus W. (mfgkw)


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Schreiber schrieb:
> weils billig ist und die Garantiedauer überlebt?!

Wenn ein Boot aus V4A für dich "billig" ist, hast du ja kaum finazielle 
Sorgen.
Billiger als V2A ist V4A allemal ncht.

(Abgesehen davon, daß es diese Bezeichnungen schon lange nicht mehr gibt 
und sie auch früher nur Markennamen waren. V2A ist nach alter 
Bezeichnung X5CrNi18-10 und aktuell 1.4301 und explizit nicht für 
chhloridhaltiges medien geeignet. V4A ist je nach Kohlenstoffgehalt 
aufgegangen in X...CrNiMo17-12-2 bzw. 1.4401 und 1.4404).

>
> Warmes Seewasser und V4A verträgt sich nicht besonders gut, gibt langsam
> aber sicher Lochfraß...

V4A wird aber erfolgreich seit langem für Seewasserumgebung verwendet.
Daß es bei mehreren Hundert °C nicht seewasserbeständig ist, wird ihm im 
allgemeinen verziehen.
Der Lochfraß ist bei Salzumgebung um Dimensionen langsamer als bei V2A, 
weshalb eben V2A explizit nicht dafür geeignet ist.

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Bastler schrieb:
> Sandstrahlen und dann immer leicht eingefettet lassen.

Sandstrahlen vergrößert die Oberfläche. Danach rostet das Teil noch 
schneller. Absolut no go. Abschleifen und künftig regelmäßig fetten zb. 
mit einem dünnen Film Vaseline.

von Udo S. (urschmitt)


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0815 schrieb:
> (um auch mal so sinnlos nachzusetzen, wie Du es ja hier sehr
> regelmäßig pflegst)

Na dann setze ich doch mal sinnvoll nach. Salzsäure greift auch Eisen 
und Stahl an und zwar sehr schnell. Eine gleitfläche mit Satzsäure 
entrosten zu wollen ist also so ziemlich das Unsinnigste (oder sollte 
ich dümmste sagen?) was man tun kann.
Du darfst das gerne mal ausprobieren, lege mal ein Stück blankes Eisen 
in Salzsäure, das ist matt wenn du es wieder rausholst, und nein, das 
ist keine Passivierungsschicht.
Aber du weisst es wahrscheinlich besser wie die Dreher und 
Maschinenführer, die ich kenne, von denen hat noch keiner Salzsäure 
genommen, um Flugrost an ihren Maschinen zu entfernen.

von 0815 (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Salzsäure greift auch Eisen
> und Stahl an und zwar sehr schnell.

Eben überhaupt nicht schnell. Probiere doch mal, ein Stück Eisen mit 
Salzsäure aufzulösen. Dauert schon für 0,1mm starkes Material Stunden. 
Er soll doch nur einen Lappen mit HCL nehmen, damit den Rost 
"abwischen", und sobald der weg ist, die Schiene mit Wasser spülen. Es 
ist nicht die Rede davon, daß er die ganze Maschine über Nacht in der 
Säure badet.

Gerade bei einer Gleitfläche bekommt man nur mit einer 
materialabtragenden Lösung feinste Unebenheiten gleich mit raus. Und die 
gibt es, sobald Rost im Spiel ist. Klar ist das Teil anschließend etwas 
rau, aber das ist vergleichbar mit Körnung 2000 oder so, das kann man im 
Nu mit Politur spiegelblank machen. Die Schiene wäre danach so eben wie 
nie zuvor.

von Andrew T. (marsufant)


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Winfried S. schrieb:
> Hallo allerseits,
> ich hätte nicht mit einer solchen Flut von z.T. guten Vorschlägen
> gerechnet.
> Also Sandstrahlen und Salz- bzw. Schwefelsäure möchte ich vorneweg
> ausschließen.
> Aber Udo, im letzten Beitrag, hat es auf den Punkt gebracht. Der hat
> meine Frage sogar richtig gelesen und verstanden ;)
> Ich werde mal sehen, wo ich WD40 auftreiben kann; sehr feine Stahlwolle
> ist noch vorhanden.

WD40 ist (im Wesentlichen) Petroleum, verdunstet daher recht gut.


Eine andere gute konservierend/reinigende Variante: Ballistol. Das gibt 
es in Varianten, eine sogar im örtlichen Drogerie/Apotheken Bereich. 
Sofern das näher liegt für dich.
Da Du nur wenige Tropfen benötigst, ist's auch finanziell kein zu großer 
Aufwand. Eine kleine Flasche reicht sehr lange.


hth.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Klaus Wachtler schrieb:

> Daß es bei mehreren Hundert °C nicht seewasserbeständig ist, wird ihm im
> allgemeinen verziehen.

Warten wir mal ab, wie sich die Erderwärmung weiterentwickelt...

von Schreiber (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
>>
>> Warmes Seewasser und V4A verträgt sich nicht besonders gut, gibt langsam
>> aber sicher Lochfraß...
>
> V4A wird aber erfolgreich seit langem für Seewasserumgebung verwendet.
> Daß es bei mehreren Hundert °C nicht seewasserbeständig ist, wird ihm im
> allgemeinen verziehen.
> Der Lochfraß ist bei Salzumgebung um Dimensionen langsamer als bei V2A,
> weshalb eben V2A explizit nicht dafür geeignet ist.

Irrtum. Da reicht schon eine Wassertemperatur von 30°C, weshalb 
Ankerketten aus normalem V4A (bei Yachten nicht unüblich) in den Tropen 
langsam aber sicher durchgammeln (Lochfraß)
Bei europäschen (Nordsee, Ostsee) Seewassertemperaturen ist V4A 
allerdings ausreichend.

Verzinkte Ankerketten aus normalem Stahl (Verschleißartikel, nach 
einigen Jahren verschrotten und neue kaufen) würden auch gehen, geben 
aber hässliche Rostflecken auf dem schönen Boot.

Klaus Wachtler schrieb:
>> weils billig ist und die Garantiedauer überlebt?!
> Billiger als V2A ist V4A allemal ncht.

Schon, aber die auch bei tropischen Temperaturen Seewasserbeständigen 
Stähle sind noch teurer.

von Schreiber (Gast)


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Winfried S. schrieb:
> Wie kann ich diesen Rost, am besten chemisch, wirkungsvoll entfernen.
> Das Allerweltsmitttel Caramba war nicht besonders wirksam.

Caramba oder WD40 wird erst dann wirksam, wenn man seine Wirkung mit 
ganz feiner Stahlwolle und sehr viel Muskelkraft unterstützt!

Dann ist die Wirkung aber wirklich Tadellos.

von Udo S. (urschmitt)


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Schreiber schrieb:
> Schon, aber die auch bei tropischen Temperaturen Seewasserbeständigen
> Stähle sind noch teurer.

Ich habe gerade mal etwas gegoogelt, weil für mich V4A eigentlich die 
seewasserfeste Variante war.
Das erste interessante ist es gibt wohl zumindest 2 Stähle die als V4A 
bezeichnet werden:
WNr. 1.4404 (X2CrNiMo17-12-2), AISI 316L, (V4A)
und
WNr. 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2), AISI 316Ti, (V4A)
der letztere wird nur noch selten verwendet weil er Titan enthält und 
wohl entsprechend teurer ist.
Beiden wird allerdings "erhöhten Anforderungen an die 
Korrosionsbeständigkeit, besonders in chloridhaltigen Medien." 
bescheinigt.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl)

Schreiber, woher sind deine Infos zur "schlechten" Beständigkeit bei 
Seewasser > 30°C? Hast du Quellen?

von Udo S. (urschmitt)


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0815 schrieb:
> Er soll doch nur einen Lappen mit HCL nehmen, damit den Rost
> "abwischen", und sobald der weg ist, die Schiene mit Wasser spülen. Es
> ist nicht die Rede davon, daß er die ganze Maschine über Nacht in der
> Säure badet.

Es ist schon klar, das der Rost viel schneller durch HCl aufgelöst wird 
als Eisen. Insofern kriegst du mit HCl den Rost aus Vertiefungen raus, 
die du mit Polieren nicht erreichst.
HCl wird ja auch zum Entrosten und Reinigen vor dem Verzinken benutzt.
Ich habe allerdings ziemlich schlechte Langzeiterfahrungen z.B. mit 
Kupfer gemacht, dass ich mit HCl gereinigt hatte. Die gereinigten 
Bereiche sind später viel schneller korrodoiert.
Aus dem Grund wäre ich sehr vorsichtig mit HCl bei noch unedleren 
Metallen, da ich nicht abschätzen kann inwieweit sich da Cloridionen 
oder gar HCl in die Korngrenzen einlagern und langfristig dann erhöhte 
Korrosion verursacht.

Es ist aber auch klar das der TO explizit am Anfang nach einer 
"chemischen" Lösung gefragt hat.

von 0815 (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Es ist aber auch klar das der TO explizit am Anfang nach einer
> "chemischen" Lösung gefragt hat.

Das macht den Thread ja grade so sinnlos, da er inzwischen doch wieder 
für das WD40 schwärmt. Das ist doch in Wahrheit nichts anderes, als 
würde er den Rost erst trocken abschleifen, und die Schiene danach 
einölen.

von Harald W. (wilhelms)


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0815 schrieb:

> Das macht den Thread ja grade so sinnlos, da er inzwischen doch wieder
> für das WD40 schwärmt. Das ist doch in Wahrheit nichts anderes, als
> würde er den Rost erst trocken abschleifen, und die Schiene danach
> einölen.

Nein, "feuchtes" schleifen ist schonender für die Oberfläche.
Grundsätzlich sollte ich mich vielleicht mit Ratschlägen
zurückhalten. Bei den von uns verwendeten Oberflächen wäre
Schleifen gleichbedeutend mit Totalschaden gewesen. Ich habe
mich damals jedenfalls gewundert, wie "verkrazt" die Oberfläche
von neuen Endmaßen aussieht.
Gruss
Harald

von Chris (Gast)


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Gutes Mittel auf Phosphorsäurebasis: Pelox RE
(Mehrmals, jeweils leicht feucht halten, dann abspülen)

Zukünftig ist dann immer eine leichte Fett/Ölschicht Pflicht. Am 
verträglichsten für allerlei Materialien und damit das Universalmittel 
für die Werkstatt ist z.B. Ballistol.

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