Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsregler Schaltung funktioniert nicht


von Klaus K. (moe-joe)


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Hallo zusammen,

wir haben uns den oben zu sehenden Schaltplan von TI konfigurieren 
lassen. Diese soll eine Eingangsspannung zwischen 13-23Volt auf 12 Volt 
herunter regeln.
Jetzt haben wir die ganze Schaltung zunächst mit gleichwertigen 
Bauteilen auf einem Steckbrett aufgebaut, da diese auf unserer 
SMD-Platine auch nicht funktioniert hat.
Nun erhalten wir bei 13 bis 17 Volt Eingangsspannung eine 
Ausgangsspannung von ~11,6 Volt . Was ja schon mal ganz OK wäre.
Ab 17 Volt bricht die Ausgangsspannung auf ca 7Volt ein.
Wenn wir eine elektronische last in Form von einem 100 Ohm Widerstand 
anschließen bricht die Ausgangsspannung komplett ein 0,2Volt.

Kurze Daten:
Eingangsspannungsbereich: 13-22Volt
Ausgangsspannung: 12Volt
Ausgangsstrom Max: 5A

Wo könnte das Problem liegen?
Nichts wird wirklich warm, alle Bauteile (Mosfet, LM5058) bleiben 
Handwarm.


gruß
Moejoe

: Verschoben durch Admin
von Michael B. (laberkopp)


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Klaus Kleber schrieb:
> Ab 17 Volt bricht die Ausgangsspannung auf ca 7Volt ein.

Spule geht in Sättigung.

Mit 8.2uH ist die eh verdammt klein, d.h. schon Streuinduktivitäten 
unter 1uH versauen einem die ganze Schaltung.
Bauteilnebenwerte, wie bei Elkos "2 Stück a 5mOhm parallel" sind 
wesentlich, d.h. auch, daß Leiterbahnen mit 2mOhm schon alles versauen 
können.
Bei der Schaltfrequenz und Leistung ein sehr anspruchsvoller 
Schaltregler.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Frequenz ?
Bei zB 50kHz wuerd ich die Spule mit sagen wir 330uH nehmen.

von Klaus K. (moe-joe)


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Okay an die Spule hatte ich jetzt nicht als erstes gedacht.
Welche Frequenz meinst du!? Arbeite ja mit DC Eingangsspannung und DC 
Ausgangsspannung.
Die ganzen Bauteilwerte habe ich im Generator von TexasInstrument 
bestimmen lassen.
Wenn ich jetzt die Spule ändere muss ich ja die restliche Schaltung 
entsprechend anpassen!?
Welche Bauteile müssten dann zusätzlich noch angepasst werden?

gruß
Moe-joe

von Stephan H. (Gast)


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Welcher Mosfet ist verbaut?

Mit 200kOhm an Rt ist Ton bei 17V ca. 2µs.
Macht dann so 350kHz Schaltfrequenz.

von MaWin (Gast)


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Klaus Kleber schrieb:
> Wenn ich jetzt die Spule ändere muss ich ja die restliche Schaltung
> entsprechend anpassen!?

Die Spule wird schon 8.2uH (oder 10uH) behalten, aber beim Schaltstrom 
und mit dem angegebenen Drahtwidersiand.
Zeig deinen Aufbau.

von Klaus K. (moe-joe)


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MaWin schrieb:
> Die Spule wird schon 8.2uH (oder 10uH) behalten, aber beim Schaltstrom
> und mit dem angegebenen Drahtwidersiand.
> Zeig deinen Aufbau.

Sorry habs noch nicht ganz verstanden, wenn ichs richtig verstehe, kann 
ich eine Spule mit beispielsweise 350uH nehmen und diese hat dann bei 
der Beschaltung trotzdem nur  8,2uH und hält den Drahtwiderstand ein?
Hab ich das so richtig verstanden!?

Den Aufbau kann ich leider erst morgen zeigen, bin grad nicht zuhause.
Und zur Frage vom Mosfet, hab jetzt wie gesagt den Aufbau nicht vor mir 
und die Bauteilliste, aber ich meine es war dieser hier:
Power MOSFET, P-Kanal International Rectifier IRF5305 P-Kanal Gehäuseart 
TO-220 I(D) -31 A U(DS) -55 V

von Torsten B. (tbrox)


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Hallo!

Der 5085 ist ein wenig zickig mit der Stromüberwachung. Wenn die 
Bauteile nicht aufeinander passen zieht er sehr schnell den Ausgang 
runter, auch schon ohne Sättigung der Drossel (die 10µ bei der Frequenz 
und dem Spannungshub passen eigentlich denke ich schon recht gut). 
Darauf weist auch der Umstand hin, dass du bei der höheren 
Eingangsspannung die Probleme verstärkt hast. Durch den erhöhten 
Stromripple bei höheren Eingangsspannungen meint die Überwachung 
fehlerhafterweise, dass bereits der zulässige Strom überschritten wird.

Erhöht doch mal versuchsweise den Widerstand R_adj. Gleichzeitig kann 
auch eine Erhöhung des Shunts auf 22 oder 33 mOhm bei gleichzeitiger 
Anpassung von R_adj zu einer erhöhten Genauigkeit bei der 
Strombegrenzung führen. Je höher der Betrag der Differenzspannung, umso 
weniger fallen die Toleranzen der Stromquelle im Eingang der 
Überstromüberwachung ins Gewicht.

Der MOSFET hat ein Qg von 63nC. Eventuell sind die 470nF da schon etwas 
wenig. Bis zu 1µF kann man problemlos an diese Anschlüsse hängen.

Ein passendes Ergebnis auf einem Steckbrett bedarf meiner Meinung nach 
einen verdammten sauberen Aufbau. Falls es überhaupt möglich ist ...

Viel Erfolg!

von MaWin (Gast)


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Klaus Kleber schrieb:
> ich eine Spule mit beispielsweise 350uH nehmen und diese hat dann bei
> der Beschaltung trotzdem nur  8,2uH und hält den Drahtwiderstand ein?
> Hab ich das so richtig verstanden!?

Nein.

Du musst schon exakt die Bauteile nehmen, die angegeben sind.
Die Spule darf auch 10uH haben, aber mindestens so geringen 
Drahtwiderstand und über 5A muss sie aushalten.

von Thomas E. (picalic)


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MaWin schrieb:
> und über 5A muss sie aushalten

die muss sie nicht nur aushalten, ohne z.B. zu verbrennen, sondern sie 
sollte dabei auch noch den größten Teil ihrer Induktivität behalten!
Im Klartext: der Sättigungsstrom sollte über 5A liegen.

von Klaus K. (moe-joe)


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SMD 8.2 µH 15.5 mΩ Bourns SDR2207-8R2ML
Die Spule kann 7A und hat einen Widerstand von 15.5mΩ.
Ich habe jetzt mal den Shunt Widerstand um das doppelte erhöht -> 2mΩ
Anschließend den Radj laut Datenblatt angepasst.
Die Schaltung regelt nun bis 23 Volt ohne Probleme.
Allerdings sobald ich eine Last (100Ω) ran hänge bricht die Spannung 
wieder ein.
Gibt's evtl. alternative Spannungsregler, die nicht so Störanfällig 
sind?

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus Kleber schrieb:

> Gibt's evtl. alternative Spannungsregler, die nicht so Störanfällig
> sind?

Ja, welche, die richtig dimensioniert sind. :-)

von picalic (Gast)


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Klaus Kleber schrieb:
> Gibt's evtl. alternative Spannungsregler, die nicht so Störanfällig
> sind?

Wird vermutlich auch nichts helfen - ich sehe das so:
beim Schaltregler-Design ist die auswahl des Controllerchips nicht mal 
die halbe Miete, und die Dimensionierung der vorliegenden Schaltung 
scheint mir auch keine gravierenden Mängel aufzuweisen. Kritisch ist 
jedoch auf jeden Fall das PCB-Design, und wenn ich lese "Aufbaui auf 
Steckbrett" würde ich mal davon ausgehen, daß das Problem dort liegt...

von Klaus Kleber (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ja, welche, die richtig dimensioniert sind. :-)

Das war wie bereits gesagt der Dimensionierungsvorschlag von Texas 
Instruments und man kann denke ich davon ausgehen, dass die nicht zum 
ersten mal eine solche Schaltung dimensionieren. ;-)
Wir sind mittlerweile froh, dass er erst mal komplett regelt. Dass unser 
Steckbrett Komplikationen macht kann ich mir nach den vorherigen Posts 
auch gut vorstellen.
Allerdings wenn wir die Schaltung jetzt in SMD aufbauen kanns ja sein 
dass sie funktioniert. Wir wollen allerdings keine Störanfällige 
Schaltung verbauen, sondern eine die nicht bei jedem kleinen 
Fremdeinfluss den Geist aufgibt.
Deswegen die Frage nach einer Alternativen.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hi,
wenn das ein professionelles Projekt ist und Ihr bisher wenig Erfahrung 
mit dem Thema habt, wäre es vielleicht sinnvoll dieses erste Design 
einen Profi machen zu lassen und aus dieser Zusammenarbeit zu lernen.

Der Wandler sollte in der Referenzkonfiguration deutlich besser 
funktionieren, als von Dir beschrieben. Die Probleme sind vielleicht in 
einem Bereich, der nicht durch den Schaltplan beschrieben wird - 
parasitäre Eigenschaften, Layout, etc...

Selbst ein vergleichsweise einfacher Abwärtswandler kann spannend 
werden, insbesondere wenn es um Stabilität in allen Betriebsarten und 
die Einhaltung von Zulassungskriterien geht.

Grüße,
 Marcus

P.S.: einen Schnellschuss muss ich doch noch loswerden - seid Ihr 
sicher, dass Euer Rsns-Pfad, selbst im Steckbrettaufbau, nur 10 Milli 
Ohm Impedanz hat?

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Klaus Kleber schrieb:
> Allerdings sobald ich eine Last (100Ω) ran hänge bricht die Spannung
> wieder ein.

Ist das wieder die elektronische Last? Der würde ich nicht trauen, wenn 
ich seine dynamischen Eigenschaft nicht genau kenne. Nimm mal einen 
richtigen Widerstand.

Klaus Kleber schrieb:
> Allerdings wenn wir die Schaltung jetzt in SMD aufbauen kanns ja sein
> dass sie funktioniert.

Und (sehr wichtig!) das richtige Layout. Beachte unbedingt den Punkt "10 
Layout" im Datenblatt. Das Beispiel unten 10.2 ist allerdings etwas 
mager, aber schon mal ein Anfang.

Gruß Dietrich

von Klaus K. (moe-joe)


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Marcus H. schrieb:
> P.S.: einen Schnellschuss muss ich doch noch loswerden - seid Ihr
> sicher, dass Euer Rsns-Pfad, selbst im Steckbrettaufbau, nur 10 Milli
> Ohm Impedanz hat?

Genau das glaub ich nämlich auch nicht, allein wenn der 
Übergangswiderstand nur 0,5 Ohm hat, dann wäre das ein Fehler um Faktor 
50...

Ich habe schon Erfahrung in Sachen Elektronik, kann einen Schaltplan 
lesen und habe bereits diverse kleinere Sachen in Target 3001! designed, 
allerdings hatte ich noch nie mit einem Spannungswandler gearbeitet und 
hab mir das ganze eigentlich nicht sooo schwierig vorgestellt :-)

Wir hatten die Schaltung + SMD Platine schon von den Vorgängern, 
allerdings kam da nur 1,25 Volt heraus, brach bei Last zusammen und die 
haben sich nicht an irgendwelche Sachen die im Datenblatt stehen 
gehalten...
Deshalb die Idee zunächst mit dem Steckbrett um einen generellen Fehler 
der Schaltung auszuschließen.

Dietrich L. schrieb:
> Ist das wieder die elektronische Last? Der würde ich nicht trauen, wenn
> ich seine dynamischen Eigenschaft nicht genau kenne. Nimm mal einen
> richtigen Widerstand.

Mit Last meinte ich einen 100Ohm Widerstand...Leistung bis 100 Watt also 
weit außerhalb der Leistungsgrenze.

Meine weitere Vorgehensweise wäre eine Platine zu entwerfen und dann 
hätte ich hier nochmal kurz um Rat gefragt ob es so funktionieren könnte 
:-)

von Johnny B. (johnnyb)


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Von TI gibts zu diversen Schaltreglern auch Demoboards, so auch zu 
Deinem LM5085. Bevor Du weiter auf dem Steckbrett was bastelst, würde 
ich mal so ein Demoboard bestellen und dieses als Ausgangspunkt für 
weitere Versuche nehmen.

http://www.ti.com/tool/LM5085EVAL

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (tbrox)


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100 Ohm bei 12V sind gerade mal 1,44W. Da darf noch nichts passieren.
Ich schätze spätestens jetzt geht es ohne solides Layout nicht mehr 
weiter ...
Wenn du ein Design fertig hast zeig es doch mal her. Ich habe den 5085 
schon einige Male eingesetzt. Ich denke ich kann dir da ein wenig helfen 
=)
Das Evalboard als Anhaltspunkt ist sicherlich auch sehr gut geeignet.

von MaWin (Gast)


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Klaus Kleber schrieb:
> Deshalb die Idee zunächst mit dem Steckbrett um einen generellen Fehler
> der Schaltung auszuschließen.

Damit ist klar, warum der Schaltregler nicht funktionieren kann.
Die Layoutvorschläge der Hersteller sind ernst gemeint.

Das ist KEINE Steckbrettschaltung.

von Peter P. (nuppel)


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Klaus Kleber schrieb:
> Welche Frequenz meinst du!? Arbeite ja mit DC Eingangsspannung und DC
> Ausgangsspannung.

Klaus Kleber schrieb:
> ...
> Allerdings wenn wir die Schaltung jetzt in SMD aufbauen kanns ja sein
> dass sie funktioniert. Wir wollen allerdings keine Störanfällige
> Schaltung verbauen, sondern eine die nicht bei jedem kleinen
> Fremdeinfluss den Geist aufgibt.
> Deswegen die Frage nach einer Alternativen.

Ihr solltet gar keine Schaltregler aufbauen da nicht ansatzweise das 
Wissen dafür da ist.
Ist ja auch nicht schlimm kann nicht jeder alles können.

Bei einem Hobbyprojekt mit Stückzahl 1 oder ähnlich einfach was 
bestellen weils net weh tut und mit nem angemessenem Wirkungsgrad läuft 
ohne Tage oder Wochen zu verlieren.

Bei nem Produkt was man verkaufen will ist so was tötlich.
Im Feld werden sich schnell die Fehler zeigen falls es überhaupt so weit 
kommt.
Und sollte man für CE in ein akkreditiertes Labor gehen wird man schnell 
in Bezug auf EMV-Richtlinie auf die Nase fallen.
Aber man kann seine Konformitätserklärung ja auch einfach schreiben ohne 
jemals was gemessen zu haben.
Sollte für den seltenen aber unangenehmen Fall das was passiert jedoch 
nen gutes Geldpolster haben.

Wenn man so was zum Lernen mal aufbauen will sollte man vorher die 
Grundlagen lernen.

: Bearbeitet durch User
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