Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltverzögerung ohne Ausschaltverzögerung 24V


von rbcn (Gast)


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Hallo,

ich suche nach einem Weg, eine Einschaltverzögerung zu realisieren, 
wobei aber bei Verschwinden des Eingangssignals das Ausgangssignal 
möglichst schnell ebenfalls abfallen soll.
Die Verzögerung sollte etwa 0,3-0,5s betragen und bestenfalls gering 
oder nicht davon abhängig sein, wie schnell nacheinander der die 
Einschaltverzögerung "ausgelöst" wird.
Das verzögerte Signal beträgt 24V und geht über einen Vorwiderstand an 
die Basis eines NPN Transistors. Das unverzögerte Signal beträgt 24V und 
kann bis 150mA belastet werden.
Ich habe schon ein bisschen mit einem RC Glied gespielt, wobei der 
Kondensator über einen PNP Transistor bei fehlendem Signal entladen 
werden soll. Leider funktioniert das nicht, weil der Kondensator mit + 
an der Basis eines NPN hängt und über einen hohen Widerstand aufgeladen 
wird. Da der ganze Ladestrom über 0,7V durch die Basis des NPN 
Transistors abfließt, wird der Kondensator nur auf 0,7V aufgeladen. 0,7V 
am Emittier reichen aber irgendwie nicht  sicher aus, um einen Silicium 
PNP zum schalten zu bewegen, wenn an der Basis minimal 0V anliegen.

Jetzt könnte man natürlich einen NE555 oder Attiny verwenden, aber dann 
bräuchte ich einen Spannungsregler und dergleichen. Ich hätte gerne eine 
robuste analoge Lösung, und stelle mir wohl nur zu dumm dazu an.
Hat jemand eine Idee?

von MaWin (Gast)


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Das ist ja eher einfach zu lösen, du hast nicht das Problem dass das 
Signal weiter aufrecht erhalten bleiben muss obwohl die Betriebsspannung 
bereits fehlt.

Wenn dir die zeitliche Genauigkeit eines RC Gliedes vor einem Transistor 
der das Signal liefert ausreichen ist, hilft eine Diode in 
Rücktwärtsrichtung über den Widerstand, damit sich der Kondensator bei 
ausbleibenden 12V schnell entlädt. Nimmst du einen MOSFET kannst du mit 
kleinerem Kondensator und grösseren Widerstand auskommen, die Zeit ist 
dann auch besser definiert. Die 24V sind den meisten MOSFETs aber zu 
viel, eine ZD12 zur Gate-Spannungsbegrenzung wäre sinnvoll.

Noch genauer wird es mit definierter durchschaltenden Bauteilen: Ein 
TL431 kann das an Stelle des Transistors tun, oder eben ein NE555.

von rbcn (Gast)


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Aber auch die Diode wird doch 0,7V oder mehr zum Durchschalten 
benötigen? Außer man nimmt eine Shottkydiode.
Oder habe ich was falsch verstanden.

von rbcn (Gast)


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Es stimmt doch, dass die Kondensatoren bei diesen einfachen RC 
Schaltungen wie hier
http://img.f-alpha.net/electronics/basic_electronics/capacitor/circuit_capacitor_rc_ii.gif
nur bis auf ca. 0,7V aufgeladen werden kann, oder?

von MaWin (Gast)


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rbcn schrieb:
> Es stimmt doch, dass die Kondensatoren bei diesen einfachen RC
> Schaltungen wie hier nur bis auf ca. 0,7V aufgeladen werden kann ?

Ja, aber du kannst einen Widerstand vor die Basis machen,
dann lädt er sich weiter auf bevor der Transistor durchschaltet,
da bipolare Transistoren über den Strom geschaltet werden.

Ein MOSFET macht alles besser.

von Schlumpf (Gast)


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rbcn schrieb:
> Es stimmt doch, dass die Kondensatoren bei diesen einfachen RC
> Schaltungen wie hier
> 
http://img.f-alpha.net/electronics/basic_electronics/capacitor/circuit_capacitor_rc_ii.gif
> nur bis auf ca. 0,7V aufgeladen werden kann, oder?

Ja

rbcn schrieb:
> 0,7V
> am Emittier reichen aber irgendwie nicht  sicher aus, um einen Silicium
> PNP zum schalten zu bewegen, wenn an der Basis minimal 0V anliegen.

???

Wieso am Emitter?

von doedel (Gast)


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oder Du nimmst dafür einen kleinen Controller. Hier gibt es einen 
Schaltplan + Software für eine Verzögerung bis max. 10 Sekunden. Diese 
lässt sich in der Software aber leicht anpassen, so dass Du auf Deinen 
gewünschten Wert kommst: 
http://sourceforge.net/p/openstummi/wiki/Einschaltverz%C3%B6gerung/

von doedel (Gast)


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und hier gibt's das ganze auch noch als Bausatz: 
http://shop.cboden.de/Bausaetze-Zubehoer/Einschaltverzoegerung-Bausatz.html

von Thomas B. (thombde)


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Ja klar,...für eine Einschaltverzögerung extra einen Controller
programmieren. Und natürlich das Programmiergerät auch noch
kaufen.

Da reicht ein Mosfet, Bipolar oder ein 555ér.


(aber wer keine Arbeit hat, macht sich eben welche)

von doedel (Gast)


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es zwingt ihn doch keiner, das mit einem Controller zu machen. Aber zum 
einen sind wir hier nunmal im Mikrocontroller Forum und zum andern kann 
er doch ja wohl selbst entscheiden, ob er sich die Mühe machen will / er 
die Voraussetzungen dafür hat. Flexibler ist die Controller-Variante 
allemal und vom Bauteil-Aufwand nicht wirklich größer als bei der 
Umsetzung mit einem 555er. Also was soll das Geschrei?

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