Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Promovieren an der FH in Zusammenarbeit mit Südafrika.


von Rainer Wein (Gast)


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Bei mir an der FH kann man jetzt promovieren (Maschinenbau) und zwar in 
Zusammenarbeit mit einer Universität in Südafrika (Staat).

Jetzt muss ich ehrlich sagen, dass ich da Bedenken hätte. Südafrika 
steht für mich nicht unbedingt für Technologie. Außerdem sind 
Titelmühlen oft in Schwellenländern beheimatet. Meine Sorge wäre Jahre 
meines Lebens in eine Promotion zu stecken, die am Ende nicht ernst 
genommen wird.

Hat da jemand Erfahrungen mit? Vielleicht auch speziell Südafrika?

von Jemin K. (jkam)


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Link aufs Angebot!

von Rainer Wein (Gast)


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Jemin Kamara schrieb:

> Link aufs Angebot!

Gibt keinen speziellen Link dafür. Das wird im Fachbereich vermittelt. 
Die offizielle Redeart für die gesamte FH Aachen ist, dass Promotionen 
in Zusammenarbeit mit Universitäten im In- und Ausland möglich sind.

von jürgen (Gast)


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Muss dann nicht auch das Land hinter dem Dokotorgrad angegeben werden?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Rainer Wein schrieb:
> Bei mir an der FH kann man jetzt promovieren (Maschinenbau) und zwar in
> Zusammenarbeit mit einer Universität in Südafrika (Staat).
>
> Jetzt muss ich ehrlich sagen, dass ich da Bedenken hätte. Südafrika
> steht für mich nicht unbedingt für Technologie. Außerdem sind
> Titelmühlen oft in Schwellenländern beheimatet.

In Sachen Bergbau-Technik wird Südafrika sehr wohl ernst genommen und 
Fördertechnik zählt zu Maschinenbau. Und ob Südafrika zu den 
Schwellenländern zählt ist auch zu hinterfragen. Vor 30 jahren hat man 
an den Schulen gelehrt das Südafrika 40% der Industrieproduktion des 
Kontinents ausmacht.

IMHO ist Südafrika das einzige Land in Afrika für das man eine 
technische Promotion erwägen kann.

Frag mal beim DAAD vielleicht kann man dort jemanden mit Erfahrung aus 
erster Hand vermitteln. Siehe auch:
https://www.daad.de/medien/sachstand_s__dafrika.pdf

MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


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jürgen schrieb:
> Muss dann nicht auch das Land hinter dem Dokotorgrad angegeben werden?

Ist wohl nicht einheitlich geregelt:

http://doktorandenforum.de/anfangen/ausland.htm#anerkennung

MfG,

von Rick M. (rick-nrw)


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Rainer Wein schrieb:
> Bei mir an der FH kann man jetzt promovieren (Maschinenbau) und zwar in
> Zusammenarbeit mit einer Universität in Südafrika (Staat).

Ist ein Angebot von der FH oder nur ein Aushang an der FH?

Rainer Wein schrieb:
> Meine Sorge wäre Jahre
> meines Lebens in eine Promotion zu stecken, die am Ende nicht ernst
> genommen wird.

Was willst Du mir einer Promotion erreichen?

von P. M. (o-o)


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Rainer Wein schrieb:
> Meine Sorge wäre Jahre
> meines Lebens in eine Promotion zu stecken, die am Ende nicht ernst
> genommen wird.

Ich halte diese FH-Promotionen generell für fragwürdig. Ein FH-Studium 
soll praktisch-berufsbildend sein, während ein Uni-Studium grundlagen- 
und forschungsorientiert ist. Eine Promotion ist aber eindeutig der 
letzte Schritt in einer Forscherausbildung. Also warum geht man auf die 
FH, wenn man danach promovieren will?

von Cyblord -. (cyblord)


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klausi schrieb im Beitrag #4124115:

> Dann kommt jemand mit der Meinung, dass das nicht gehen darf/soll, nur
> weil man sich früher anders entschieden hat. Soll das so sein? Nein!

Das nennt man "Konsequenzen". Kennst du wohl nicht mehr. Gabs früher 
mal.


> Das Bildungssystem muss durchgängig sein, ganz wichtig!
Natürlich. Du kannst jederzeit von ner FH auf die Uni wechseln wenn du 
forschen willst. Aber erst entspannt FH machen, weil ja so einfach, 
wenig Theorie und viel tolle Praxis, und dann am Ende den großen 
Forscher mit Promotion raushängen wollen. Das passt halt nicht zusammen 
und da wirst du natürlich zu Recht nicht ernst genommen.

von Seano L. (Gast)


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Rainer Wein schrieb:
> Hat da jemand Erfahrungen mit? Vielleicht auch speziell Südafrika?
Wie wäre es wenn du erst mal deinen Prof deine FH dazu befragst? Die 
werden es ja wohl am besten wissen wie das abläuft wenn die mit denen 
zusammenarbeiten.

Wie kann man in solchen speziellen Fällen sich an ein Forum wenden? 
Allein dafür solltest du lebenslanges Promotionsverbot bekommen und der 
FH-Abschluss auch gleich einkassiert werden. Selstständiges Denken und 
Handeln auf dem Niveau unterhalb eines Hauptschülers.

von Marx W. (Gast)


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jürgen schrieb:
> Muss dann nicht auch das Land hinter dem Dokotorgrad angegeben werden?

Also Dr. SA ?

von Marx W. (Gast)


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P. M. schrieb:
> Ich halte diese FH-Promotionen generell für fragwürdig. Ein FH-Studium
> soll praktisch-berufsbildend sein, während ein Uni-Studium grundlagen-
> und forschungsorientiert ist. Eine Promotion ist aber eindeutig der
> letzte Schritt in einer Forscherausbildung. Also warum geht man auf die
> FH, wenn man danach promovieren will?

Weil man mit einem PhD-Graduierten-Programm in 3 Jahren seinem Daktarie 
hat!

von jürgen (Gast)


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Marx W. schrieb:
> jürgen schrieb:
>> Muss dann nicht auch das Land hinter dem Dokotorgrad angegeben werden?
>
> Also Dr. SA ?

vermutlich z. B. so
XXX, Ph.D. (University of Stellenbosch, Südafrika)

von Cyblord -. (cyblord)


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jürgen schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> jürgen schrieb:
>>> Muss dann nicht auch das Land hinter dem Dokotorgrad angegeben werden?
>>
>> Also Dr. SA ?
>
> vermutlich z. B. so
> XXX, Ph.D. (University of Stellenbosch, Südafrika)

So wie in manchen amerikanischen Filmen Ärzte parodiert werden, die 
ihren Abschluss in Samoa gemacht haben. Oder in Mexiko. ;-)

von P. M. (o-o)


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klausi schrieb im Beitrag #4124115:
> Dann kommt jemand mit der Meinung, dass das nicht gehen darf/soll, nur
> weil man sich früher anders entschieden hat. Soll das so sein? Nein!

Gerade in der Forschung ist ein breites und vertieftes theoretisches 
Grundlagenwissen unumgänglich, und darauf ist das FH-Studium nunmal 
einfach nicht ausgelegt. Die FHs schmücken sich ja gerade damit, keine 
Theoretiker sondern Praktiker hervorzubringen. Wer forschen will, von 
dem sollte man den Nachweis eines gewissen theoretischen Rucksacks 
verlangen, ohne dass der konkrete Nutzen für die Stelle im Vordergrund 
steht. Das heisst für mich, dass (mindestens) die schwierigsten 60 
Kreditpunkte aus den ersten beiden Studienjahren nachgearbeitet werden 
müssten. In E-Technik sind das sicher die gesamten Analysis-Kurse, dann 
alles mit Feldern-/Wellen, die gesamte Physik, gesamte Grundlagen der 
Signaltheorie und der Gegenwert von 1 Semester Netzwerktheorie und 
Theoretische Informatik / Diskrete Mathematik.

von Wühlhase (Gast)


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P. M. schrieb:
> In E-Technik sind das sicher die gesamten Analysis-Kurse, dann
> alles mit Feldern-/Wellen, die gesamte Physik, gesamte Grundlagen der
> Signaltheorie und der Gegenwert von 1 Semester Netzwerktheorie und
> Theoretische Informatik / Diskrete Mathematik.

Als ob ein nennenswerter Teil von Uni-Absolventen das nach der 
jeweiligen Klausur noch draufhätte...

von Rainer Wein (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:

> Ist ein Angebot von der FH oder nur ein Aushang an der FH?

Aktuell sind die ersten dabei darüber zu promovieren.

von Rainer Wein (Gast)


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S. Longus schrieb:
> Rainer Wein schrieb:
>> Hat da jemand Erfahrungen mit? Vielleicht auch speziell Südafrika?
> Wie wäre es wenn du erst mal deinen Prof deine FH dazu befragst? Die
> werden es ja wohl am besten wissen wie das abläuft wenn die mit denen
> zusammenarbeiten.

Ja genau! Die werden auch ehrlich sagen: "Stimmt, eigentlich werden 
Promotionen aus Südafrika in Deutschland nicht ganz ernst genommen. Aber 
wollen Sie nicht trotzdem die nächsten Jahre Ihres Lebens da rein 
investieren?".

> Wie kann man in solchen speziellen Fällen sich an ein Forum wenden?

Auf "Neuer Beitrag" klicken und los schreiben.

> Allein dafür solltest du lebenslanges Promotionsverbot bekommen und der
> FH-Abschluss auch gleich einkassiert werden. Selstständiges Denken und
> Handeln auf dem Niveau unterhalb eines Hauptschülers.

...

von klausi (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Natürlich. Du kannst jederzeit von ner FH auf die Uni wechseln wenn du
> forschen willst. Aber erst entspannt FH machen, weil ja so einfach,
> wenig Theorie und viel tolle Praxis, und dann am Ende den großen
> Forscher mit Promotion raushängen wollen.
Das ist klar, so geht's nicht dafür gibt's ja die Auflagen:
P. M. schrieb:
> Das heisst für mich, dass (mindestens) die schwierigsten 60 Kreditpunkte
> aus den ersten beiden Studienjahren nachgearbeitet werden müssten.

Richtig, an meiner Heimatuni ists so: findet man nen Prof. der den 
Doktorvater macht, ist auf jeden Fall ein Großteil der Prüfungen 
nachzuholen.
Oder man holt gleich noch den Uni Master nach.

von Rainer Wein (Gast)


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klausi schrieb:
> Richtig, an meiner Heimatuni ists so: findet man nen Prof. der den
> Doktorvater macht, ist auf jeden Fall ein Großteil der Prüfungen
> nachzuholen.

Und die Rechtfertigung dafür ist? "Die hatten es leichter als ich, 
deshalb mach wir denen jetzt das Leben erst auch noch einmal schwer!"?

Wenn sollte es doch wohl eine Eignungsfeststellungsprüfung geben. Und 
zwar für alle! Nicht nur die FH'ler, sondern auch die Uni Leute. Dann 
kann man auch mal beurteilen wie viel mehr Grundlagenwissen bei den 
Universitätsabsolventen tatsächlich und nicht nur laut Lehrplan 
vorhanden ist.

von Entwickler (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> In Sachen Bergbau-Technik wird Südafrika sehr wohl ernst genommen und
> Fördertechnik zählt zu Maschinenbau.

Nun ja, wobei ein Gro der Technik aus Deutschland kommt. Habe selbst in 
einer führenden Firma in diesem Bereich gearbeitet.

40 Niederlassungen weltweit, Kollegen und ich rund um den Globus 
gereist. Selber in der Entwicklungsabteilung. Da kommt sehr viel aus 
Deutschland, die Firmen hier haben sich nach dem Wegfall der Steinkohle 
stark ins Ausland orientiert.

von oszi40 (Gast)


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Rainer Wein schrieb:
> Jetzt muss ich ehrlich sagen, dass ich da Bedenken hätte. Südafrika
> steht für mich nicht unbedingt für Technologie.

ZA ist an MANCHER Stelle fortschrittlicher als wir dachten. Durch das 
frührere Embargo ist von Allem etwas vorhanden. Allerdings heißt 
promovieren auch, daß man mehrfach dort anwesend sein sollte. Die guten 
Flüge nach .za sind schon ein halbes Jahr vorher ausgebucht. Ohne 
ausreichende Vorkenntnisse vom Land sehe ich die Sache nicht so 
erfolgreich. 
http://www.kapstadt-entdecken.de/auslandsaufenthalt/studium/

von klausi (Gast)


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Südafrika ist zB sehr bekannt aufgrund der Diamantenminen?

Weiters Lagos, Nigeria usw. als Erdölhauptstädte. Da gibt's schon viel 
interessantes in Afrika.

von Karl (Gast)


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klausi schrieb:
> Südafrika ist zB sehr bekannt aufgrund der Diamantenminen?
>
> Weiters Lagos, Nigeria usw. als Erdölhauptstädte. Da gibt's schon viel
> interessantes in Afrika.

Was willst du uns damit sagen?

von oszi40 (Gast)


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klausi schrieb im Beitrag #4126584:
> Erfahrungen zu sammeln und dazu ne Menge Kohle - a la

Eine heile Haut war schon Goethe viel wert. Es kommt auf den konkreten 
Ort an. Malaria, Aids, Hepatitis sind nicht überall gleich verteilt auf 
dieser Welt.

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