Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu gegebener Schaltung für DiSEqC-Steuerung (Transistor


von Cyrus X. (cyrus-nab)



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Hallo allerseits,

ich sitze gerade an einer Steuerung für einen DiSEqC Motor und habe die 
Schaltung wie in Abb.2 zu sehen hier gefunden: 
http://www.edn.com/design/power-management/4363830/Microcontroller-drives-DSEC-motors#reference

Ich habe sie etwas abgeändert da ich sie mit dem Arduino Due betreiben 
werde.

Wer schon mal etwas mit DiSEqC zu tun hatte weiß ja was es mit dem 22kHz 
Signal auf sich hat.

In der gegebenen Schaltung wird meines Verständnisses nach das 22kHz 
Signal per interner Clock erzeugt und über Q1 zum Motor gesendet. Q1 
dient dazu, die Bitmodulation zu erzeugen.

Nun stellt sich mir die Frage, wie das 22kHz Signal in Richtung Motor 
kommt, wenn in Richtung Basis->Kollektor der Transistor in AUS-Zustand 
wie eine Diode in Sperrrichtung wirkt.
Ist es so, dass dann eben das Signal nur gesendet wird wenn der 
Transistor EIN ist?

Etwas Hilfe wäre an dieser Stelle super und ich wäre sehr dankbar wenn 
jemand sein Wissen mit mir teilen würde.

von Hubert G. (hubertg)


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Mir ist nicht ganz klar wo da dein Problem liegt.
Der Transistor wird mit 22kHz ein und ausgeschaltet. Im gleichen Takt 
schwankt die Spannung am Motor um etwa 0,6V.

von Cyrus X. (cyrus-nab)


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Achja da stand ich wohl auf dem Schlauch.

In den nächsten Tagen werden die restlichen Bauelemente kommen.

Dann seh ich spätestens beim coden ob ich es jetzt richtig verstanden 
habe ;)

Vielen Dank Hubert

von Cyrus X. (cyrus-nab)


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Ich habe die Schaltung jetzt wie in meinem Schaltbild aufgebaut, nur mit 
dem Aruduino Uno.

Ich habe softwaremäßig ein 22kHz Rechtecksignal erzeugt, welches direkt 
vom Arduino abgegriffen auch gut aussieht. Siehe Bild 1.

Allerdings erhalte ich nach der Schaltung bei 12V 
Konstantspannungsquelle ein Signal mit ca 1-2kHz (schwankt ziemlich) und 
es liegen laut DMM nur 1.8V am Koaxkabel an. Es sollten aber 12V sein. 
Siehe Bild 2.

Ohne 12V Spannungsquelle sondern mit 5V USB-Versorgung am Arduino und 
ohne Spannungsversorgung für die Schaltung sieht das Signal am Koaxkabel 
wie in Bild 3 aus.

Das Ausgangssignal am Koaxkabel MIT 12V Spannungsversorgung sollte ein 
schönes 22kHz Rechtecksignal sein.

Woran kann das liegen?

von Joe F. (easylife)


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Versuche es mal so wie im Anhang.
Das Signal am Coax-Kabel sollte zwischen +12V und ca. +11.5V schwanken.
Evtl. hast du dein Oszilloskop auf AC eingestellt?
Die KHz Messung deines Oszis kannst du vergessen, solange der Trigger 
nicht richtig steht.
Du musst dir die 0.5V Signalhub "vergrößern", und den Trigger in die 
Mitte dieses Signals stellen (also auf ca. 11.75V).
Dann klappts auch mit der Frequenzmessung.

: Bearbeitet durch User
von Cyrus X. (cyrus-nab)


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Hi Joe,

super ich danke dir für die schnelle Antwort!

Abgesehen von meinen wünschenswerten Oszi-Kenntnissen, hast du etwas in 
der Schaltung verändert.

Du hast den Widerstand der eigentlich zwischen Emitter und GND sitzt, 
als Basiswiderstand eingesetzt und den Wert von 10Ohm auf 10k erhöht.
Den Kondensator hast du von 10pF auf 100pF erhöht.

Ich habe mich auch schon gewundert warum in der Schaltung kein 
Basiswiderstand sitzt.
Aber so ändert es ja das Ausgangssignal.

Es sieht zwar super aus was bei dir rauskommt, nur frage ich mich ob das 
in der Realität auch so ginge.

Leider habe ich keinen 10k Widerstand und 100pF C zur Hand.

Inwiefern würden diese Unterschiede etwas am Ausgangssignal ändern?

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Cyrus XX schrieb:
> Du hast den Widerstand der eigentlich zwischen Emitter und GND sitzt,
> als Basiswiderstand eingesetzt und den Wert von 10Ohm auf 10k erhöht.

Ja. Ich habe die Schaltung von einem "Emitterfolger" 
(http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204133.htm) auf 
"Emitterschaltung" 
(http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204302.htm) geändert.
Der Vorteil daran ist, der Hub deines Ausgangssignales hängt dadurch nur 
noch vom verwendeten Widerstand R2 (220 Ohm) ab, und nicht mehr von der 
Spannung des 22KHz Eingangssignals, wie es bei der ursprünglichen 
Schaltung der Fall war.

> Den Kondensator hast du von 10pF auf 100pF erhöht.
Er war immer schon 100pF.
Spielt aber keine große Geige, der hat eh kaum einen Effekt.

> Ich habe mich auch schon gewundert warum in der Schaltung kein
> Basiswiderstand sitzt.
Weil der Emitterfolger anders funktioniert.

> Aber so ändert es ja das Ausgangssignal.
>
> Es sieht zwar super aus was bei dir rauskommt, nur frage ich mich ob das
> in der Realität auch so ginge.
Nicht Fragen, machen.

> Leider habe ich keinen 10k Widerstand und 100pF C zur Hand.
Dann nimm irgendwas anderes zwischen 4.7K und 33K, oder löte 10K 
irgendwo aus. Und kaufe dir bei Gelegenheit ein Widerstandsset.

> Inwiefern würden diese Unterschiede etwas am Ausgangssignal ändern?
Auch die ursprüngliche Schaltung sollte funktionieren, man sieht ja auf 
deinen Screenshots auch eine Signaländerung.
Ich denke dein Fehler war vor allem ein falsch eingestelltes Oszi.
Der Hub des Signals sollte halt ca. 0.5V sein.

von Cyrus X. (cyrus-nab)


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Also ich hab jetzt die Schaltung so abgeändert wie du sie hast.

Und ja, du hast Recht. Den Kondensator hatte ich in meiner geänderten 
Schaltung falsch beschriftet ;)

Das Oszi konnte ich jetzt auch richtig einstellen.

Ich habe jetzt ein paar Aufnahmen gemacht.

Bild 1:
  Schaltung mit Spannungsversorgung
  anstatt Arduino, Frequenzgenerator (22kHz Rechtecksignal)

Bild 2:
  Schaltung mit Spannungsversorgung
  mit Arduino

Bild 3:
  Schaltung mit Spannungsversorgung
  ohne Signaleingang


Also mit Frequenzgenerator funktioniert die Schaltung wie sie soll, 
abgesehen von Überschwingern.
Das liegt dann wohl am Ausgang des Arduino Uno. Ich habe es mit Pin 13, 
11 und 10 versucht. Brauche ich eine bestimmte Art des Ausgangs am uC?


Ich bin kommende Woche nicht da, deshalb wird es etwas dauern bis ich 
antworten kann.


Danke schonmal!

von Joe F. (easylife)


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Ich verstehe nicht, was du da gemessen hast.
Bild 1 sieht gut aus. Die Überschwinger kommen vermutlich vom 
Coax-Kabel.
Du kannst versuchen mit einem größeren Kondensator zu experimentieren 
(100pF, 1nF), dann müssten die Spikes kleiner werden.

Bild 2 verstehe ich nicht.
Was misst du da? Ich nehme an, das ist der Arduino Ausgang...?
Du hast das Oszi im Gegensatz zu Bild 1 auf 10ms pro Linie eingestellt.
Da kannst du 22KHz gar nicht mehr sehen.
Ich nehme an, das was wir sehen ist ein Resultat von heftigem Aliasing.

Bild 3 ist mir ebenfalls ein Rätsel.
Hier sehen wir eine Art von 50V Netzbrummen.

von Cyrus X. (cyrus-nab)


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Ok ich werde es mit einem anderen Kondensator versuchen.

Zu Bild 2: Ja genau das ist der Arduino Ausgang. Ich habe davon nochmal 
ein Bild gemacht und auf 50us umgestellt. Das war gar nicht so einfach 
hier etwas halbwegs vernünftiges zur Anzeige zu bringen. Das Signal 
springt heftig nach oben und unten.
Wie du siehst wird in der rechten Spalte unten die Frequenz mit 22.12kHz 
angezeigt, links daneben aber mit 1.66kHz. Was ist hier der Unterschied? 
Ich gehe davon dass hier an unterschiedlicher Stelle gemessen wird. Ist 
das richtig?
Außerdem schwankt die Messung in der rechten Spalte zwischen 18.xx bis 
23.xx kHz hin und her und hat manchmal sogar Spitzen von 13.xx bis 27.xx 
kHz.
Oder liegt das einfach nur am nicht genau genug eingestellten Trigger? 
Ich mache daran schon einige Stunden herum.

Zusätzlich erhalte ich jetzt nur noch ein Sägezahnsignal.


Ist es möglich dass es am Ausgang des Arduino liegt?
Mit dem Frequ.generator hatte ich ja ein schönes Signal erhalten. Nur 
mit dem Arduino will es nicht so richtig klappen.

von Joe F. (easylife)


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Der Trigger ist zu tief eingestellt. Er muss in der Mitte des Signals 
liegen.
Dein Signal sieht aber sehr eigenartig aus.
- Wie sieht deine Schaltung denn jetzt genau aus? Zeichne mal den 
aktuellen Schaltplan.
- Hast du den Basiswiderstand von 10K eingebaut?
- Wo misst du? Auf der Arduino Seite oder an der Transistorbasis?
- Ist der Transistor richtig angeschlossen (Basis, Emitter, Collector 
evtl. vertauscht?)
- Hängt die Schüssel am Coax-Kabel?
- Ist GND überall verbunden (Arduino, +12V Supply, Oszilloskop)?

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gibt spezielle ICs für DiSEqC von ST:
http://www.st.com/web/en/catalog/sense_power/FM142/CL1850/SC1561
"Switching LNB supply ICs"
vielleicht gibts in den Datenblättern und Applikationen noch was 
interessantes zum Thema.

Ich hatte mal auf einer Sat-Empfangs-Karte einen Defekt in so einem IC, 
zum Glück gab es das bei Segor. Vermutlich Überspannung, das ist ja 
leicht Blitzeinschlägen oder Netzspannungsdifferenzen innerhalb des 
Hauses ausgesetzt.

von Cyrus X. (cyrus-nab)


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Problem gelöst!

Die Schaltung ist so schon richtig.

Nur:
Die Buchse zur Spannungsversorgung hat drei Pins (2x Masse, 1x +Pol). 
Sobald der Stecker eingesteckt wird werden beide Massepins unterbrochen. 
Dies habe ich nicht gewusst und auch nicht bemerkt :D Ich habe 
anscheinend immer nur die Schaltung durchgemessen wenn der Stecker 
gesteckt war.
So hatte ich unterschiedliche Bezugspotentiale, und die Schaltung hat 
nur Mist ausgespuckt.

Selten dämlich...aber ich habe wieder etwas dazu gelernt ;)


Ich danke dir für die viele Hilfe Joe!


Schöne Grüße

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