Forum: Platinen Natriumpersulfat löst Heizstab auf


von Steffen (Gast)


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Hallo,
ich ätze seit ein paar Jahren meine Leiterkarte selber und hab mir dafür 
ein kleines Ätzbecken gebaut. Geheizt wird mit einem Heizstab von 
reichelt. Was mir schon vor einer Weile aufgefallen ist, das sich der 
Kunststoff oben am Heizstab, da wo das Stromkabel und der Regler sitzen, 
ganz schmierig geworden ist und sich teilweise auflöst. Woran liegt das 
denn genau? Ich hab nach dem ätzen immer alles mit Wasser sauber 
gemacht...

Gruss Steffen

von Teo D. (teoderix)


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Ungeeigneter Kunststoff, aus dem so langsam die Weichmacher austreten?

von J. T. (chaoskind)


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Teo Derix schrieb:
> Ungeeigneter Kunststoff, aus dem so langsam die Weichmacher
> austreten?

Sollte der nicht hart und spröde werden, wenn die Weichmacher den Weg 
alles irdischen nehmen? Schmierig und angelöst klingt eher nach 
Zersetzung... wobei ich kein Chemiker bin.

von Teo D. (teoderix)


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Irgend wann schon, anfänglich wird man da nicht so schnell einen 
Unterschied merken. Fehlt ja auch der direkte Vergleich.
War ja auch nur so ne Idee. Da gibt's noch 1Mio. Faktoren die wir(ich) 
nicht kennen.
Das Naps würde ich ausschließen, so aus eigener Erfahrung und minimal 
Chemiekenntnisse.

von Andreas L. (andi84)


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Das Zeug macht diverse Kunststoffe ziemlich gut kaputt.
Wobei die meistens verspröden.
So vom Gefühl her scheind das NaPS aber auch fähig zu sein, die 
Molekülketten zu zerlegen, wenn es erstmal einen Zugang gefunden hat.
Das Zeug ist halt oxidative Alterung in Fast-Forward.

von lrep (Gast)


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Steffen schrieb:
> Woran liegt das
> denn genau?

Was nützt dir das Wissen?
Du wirst diesen Prozess, an dem Luftsauerstoff beteiligt ist, nicht 
stoppen können.

von 0815 (Gast)


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lrep schrieb:
> Was nützt dir das Wissen?

Das bringt ihm schon was bei der Wahl eines neuen Heizstabs. Bei 
Kunststoffen würde ich im Chemiebereich eigentlich nur Polyolefine oder 
Teflon einsetzen, evtl. auch noch PVC.
PE/PP erkennt man eigentlich ohne Aufdruck, aber inzwischen sollte sich 
ja auch auf der Verpackung ein entsprechendes Recycling-Symbol finden.

von dolf (Gast)


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guter hinweis.
hab den heizstab mal kontrolliert.
hab keine probleme trotz des alters feststellen können
die heizung tut schon 20 jahre ihren dienst.
naps ist wohl aggressiver als fecl3.
da hilft nur das auswechseln der heizung.
n heizstab kostet ja nicht die welt.
den heizstab den ich nutze ist noch aus ddr zeiten.
da kann man den deckel der verschraubung abschrauben und den o ring so 
notwendig auswechseln.
nicht alles aus der ddr war schlecht...
geregelt war der heizstab aber nicht.
das hab ich nachgerüstet.
(ntc trigger ssr)

von Klaus (Gast)


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Steffen schrieb:
> ich ätze seit ein paar Jahren meine Leiterkarte selber

Alle paar Jahre ein neuer Heizstab ist doch kein Problem, ist wie bei 
jeder Waschmaschine. Und den übernächsten braucht man nicht mehr, dann 
sind die Strukturen zu klein geworden zum Selberätzen.

MfG Klaus

von Pendragon (Gast)


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>die heizung tut schon 20 jahre ihren dienst.

Oh mein Gott, die geht schon nach 20 Jahren kaputt. Ein klassischer Fall 
von geplanter Obsoleszenz.


Warum bist du mit zwei Nicks "Steffen" und "dolf" unterwegs?

von Teo D. (teoderix)


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Andreas Lang schrieb:
> Das Zeug macht diverse Kunststoffe ziemlich gut kaputt.

Da hat ich wohl bisher Glück :)
Um das nicht zu viel auszureizen, kannst Du das mal spezifizieren?

von dolf (Gast)


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Pendragon schrieb:
> Warum bist du mit zwei Nicks "Steffen" und "dolf" unterwegs?

steffen?
nö ist nicht von mir!
dolf und sonst nix!
ist hier nix neues das unter falschen nahmen gepostet wird.
trolle halt.
kannst du angaben machen wo das passiert ist?
mfg
dolf!

von dolf (Gast)


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Pendragon schrieb:
> Oh mein Gott, die geht schon nach 20 Jahren kaputt

nein das teil geht immer noch nicht in den unreparierbaren zustand 
über!!!
sowas aber auch....
das teil funktioniert nach wie vor tadellos!
und passende o ringe hab ich auch  im regal.
das ätzgefäß (n stabiler 10l eimer aus pp vom dönertürken um die ecke) 
macht´s wohl auch noch die nächsten jahre.
mfg

von M. P. (phpmysqlfreak)


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Steffen schrieb:
> Hallo,
> ich ätze seit ein paar Jahren meine Leiterkarte selber und hab mir dafür

dolf schrieb:
> guter hinweis.
> hab den heizstab mal kontrolliert.
> hab keine probleme trotz des alters feststellen können

dolf schrieb:
> steffen?
> nö ist nicht von mir!
> dolf und sonst nix!

Daher vermutet der jenige wohl den Zusammenhang.

: Bearbeitet durch User
von dolf (Gast)


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Marcel Papst schrieb:
> Daher vermutet der jenige wohl den Zusammenhang.

schon möglich.
hab hier schon mal gelesen das sowas immer mal wieder vorkommt.
gibt nicht mehr viele foren wo man ohne registrierung als gast mitmachen 
kann.
wäre ärgerlich wenn diese möglichkeit auch hier wegfallen würde.
mfg

von Andreas L. (andi84)


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Kunststoffe, die sich bisher zersetzt haben (ProMa Ätzgerät 2):

PA/Nylon, weiß: Innerhalb von 1-2 Wochen bröselig
PA/Nylon, schwarz, UV-stabilisiert: 1-2 Monate bis bröselig
Material der Luftausströmer-Schläuche (vermutlich Silikon): ca 2-3 Jahre 
bis das Zeug sie zerbröselt.

Material der original Schlauchverbinder, transparent, Material nicht 
mehr prüfbar: 3-5 Monate.

Latexgummi (Gummiringe zum fixieren der Leiterkarten): Tage bis Wochen
Latexgummi, schwarz: zweistellig Monate, aber kontinuierlich 
Abschlämmung von Material als glibberige schwarze Mompe.

PVC (Schläuche, Leiterplattenführungen) hält mit leichtem Verzug bei 
Hart-PVC scheinbar fast unbegrenzt.

Polyacryl/PMMA/Plexiglas: Ätzküvette wird mit der Zeit gerne mal 
undicht, weil das NaPS in Fugen vordringt und dann bei Gelegenheit 
auskristallisiert.
Der Kunststoff selber wird aber scheinbar nicht angegriffen.

Polystyrol (Ätzschalen): Angriff auf Oberfläche zu vermuten (Aufrauhung, 
Ausbleichen)

von Andreas L. (andi84)


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Als Schlauchklemmen verwende ich inzwischen Bleilot. Das hält dem 
Angriff Monate lang stand und wird nur spröde, bricht aber nicht 
selbsttätig.
Hier wird eines der Legierungsbestandteile (vermutlich das Zinn) aus dem 
Lot herausgeätzt. Material wird porös und brüchig.

von Teo D. (teoderix)


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@andi84
Danke

von Steffen (Gast)


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Das hat mich einfach nur interessiert warum das wohl passiert. Der 
Heizstab selber funktioniert noch einwandfrei aber hab mir bei der 
letzten reichelt Bestellung schon einen neuen mitbestellt. Der wird nich 
so lange verwendet bis der nicht mehr tut bzw. ich mir ein größeres 
Becken baue.
Danke für die vielen Antworten!  :)

von dolf (Gast)


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Andreas Lang schrieb:
> Polyacryl/PMMA/Plexiglas: Ätzküvette wird mit der Zeit gerne mal
> undicht, weil das NaPS in Fugen vordringt und dann bei Gelegenheit
> auskristallisiert.

kann ich bestätigen.
beim nachbar ist die küvette auch undicht geworden.
der war aber vorsichtig und betrieb die in ner auffangwanne.
der nutzt nun auch nen eimer.
so ein eimer hat keine fugen.
und billig ist der auch noch.

von wolleg (Gast)


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Warum der Kunststoff des Heizstabes schmierig geworden ist, kann ich 
zwar nicht sagen, aber es ist bekannt, dass Natriumpersulfat ein starkes 
Oxidationsmittel ist.
So wird es in der Analytik zur Bestimmung des Gesamtkohlenstoffs im 
Wasser verwendet, wobei der C aller Kohlenstoffverbindungen in CO2 
überführt wird und die Menge des CO2 gemessen wird.
Also sollte man etwas vorsichtig mit der Verwendung von Kunststoffen 
sein.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Mein Heizer ist in einem Glas. Quasi ein grosses Reagenzglas.

von 0815 (Gast)


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Jetzt Nicht schrieb:
> Mein Heizer ist in einem Glas.

Wow, ist sicher die chemiefeste Version eines Heizers.

Der Heizstab des TO besteht ja leider zu 100% aus Kunststoff...;-)

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

Ich verstehe den ganzen Palaver nicht.
Ein Emailtöpfchen oder die Teflon Pfanne der Mutter (nicht weiter sagen)
und den Küchenherd.
Die entsprechenden Mengen sind das Maß der Dinge! Es kann nicht sein, 
dass man für ein paar Quadratzentimeter Cu 0.035mm viele Liter von Zeug 
ansetzt.
Auch der Gedanke, das Ätzbad auf zehntel Grad genau beheizen zu wollen, 
ist abartig.
Die Einreden bzgl. Küchenherd möge man bitte lassen. So mache ich das
seit über 40 Jahren. Alle Familienmitglieder leben noch. Auch sonst ist
niemand zu Schaden gekommen.

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Wilhelm

: Bearbeitet durch User
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