Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Solarmodule sinnvolle Baugröße


von Solus (Gast)


Lesenswert?

Hallo kurz die Mittagspause für eine Frage genutzt:

Ich habe hier 200 Solarzellen mit 0.15m x 0.15m Kantenlänge, also gute 
4m².

Wie verbaue ich die am besten zu Solarmodulen?
Auf welche Spannung und welche Leistung sollte ich pro Modul am besten 
hinzielen?

Vom Handling her wären Größen von 2m² UV-Makrolon für die Frontplatte 
gerade noch zu beschaffen, allerdings wären solche Module bereits mit 
erheblichem Lageraufwand und Einbußen in der Mobilität verbunden, eine 
fixe Position für die Ewigkeit habe ich nicht, d.h. früher oder später 
müsste ich die Module mal bewegen...

36 Stück würde mit Umrahmung und Zwischenräumen zwischen den Zellen 
bereits an eine Modulgröße von fast 1m² heranreichen und dabei alle 
Zellen in Reihe ca. 18V Leerlaufspg. ermöglichen.
Genügt das, bzw. ist das ein sinnvoller Wert?

Ich möchte mit den Modulen sowohl die Freiheit haben, Laderegler für 12V 
Bleiakkus zu speisen, als auch Wechselrichter mit 230V Ausgang.


Wie groß würdet ihr die Module aufbauen und welche Zielspannung würdet 
ihr anstreben?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Such Dir die gewünschten Spannungswandler/Laderegler und verschalte die 
Zellen dann so, wie es diese Geräte benötigen.

von Solus (Gast)


Lesenswert?

Welche Grundmaße würde ihr denn wählen?

Bei der Menge an Zellen werden mehrere Module aufgebaut werden, also 
welches Zellen/Modul-Verhältnis wäre am besten geeignet, um damit 
möglichst flexibel zu bleiben, aber auch bereits mit einem einzigen 
Modul wird "arbeiten" können.

von Ron L. (flessa)


Lesenswert?

Solus schrieb:
> 36 Stück würde mit Umrahmung und Zwischenräumen zwischen den Zellen
> bereits an eine Modulgröße von fast 1m² heranreichen und dabei alle
> Zellen in Reihe ca. 18V Leerlaufspg. ermöglichen.
> Genügt das, bzw. ist das ein sinnvoller Wert?

18V leerlaufspannung ist ganz sicher zu knapp.
Wenigstens 17V sollte die Solarzelle im MPP auch nach längerer Erwärmung 
bringen - sonst wirds nix mit Laden bei Sonne...
Hast du ein Datenblatt deiner Solarzellen?

von Christoph Z. (rayelec)


Lesenswert?

>Hast du ein Datenblatt deiner Solarzellen?

Ich vermute, er hat nackte 6"x6" Solarzellen in Waferform. Ultradünn und 
zerbrechlich. Die haben alle etwa dasselbe Verhalten einer Einzelzelle 
(Wikipedia).
So etwas mit Hobbymitteln sauber und ohne Bruch zu grossen und 
langlebigen Einheiten zusammenzuschustern halte ich für sehr 
anspruchsvoll.
Fertige, industriell hergestellte Panels sind inzwischen dermassen 
billig, dass ich mir den Ärger ersparen würde.

Durchaus interessant und auch machbar könnte es sein, z.B. 2x2 oder 2x3, 
1x4 Arrays (Zellen jeweils in Serie) herzustellen und mit einem kleinen 
MPP-Tracker/Step-Up-Regler zu versehen. Das ist zwar nicht so effizient, 
aber sehr flexibel.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Hast du schon mal überschlagen, was das Material kostet?
Kannst du die Module überhaupt verlöten? Das ist sehr schwer, weil 
Aluminium.
Lohnt sich diese Aktion überhaupt finanziell?

Du brauchst dann auch noch Akkus, Laderegler, Verkabelung, Stecker, 
evtl. 12 Volt Verbraucher oder einen Wechselrichter.

Wenn es bei dir vor Ort schon Strom aus der Steckdose gibt, dann ist der 
sicher günstiger.

Solus schrieb:
> Ich möchte mit den Modulen sowohl die Freiheit haben, Laderegler für 12V
> Bleiakkus zu speisen, als auch Wechselrichter mit 230V Ausgang.

Mit 200 Zellen kommst du nur auf 100 Volt, keine Ahnung, ob es dafür 
gute und günstige Wechselrichter gibt.



Ron L. schrieb:
>> 36 Stück würde [...] in Reihe ca. 18V Leerlaufspg. ermöglichen.
> 18V leerlaufspannung ist ganz sicher zu knapp.

Eine Solarzelle hat etwa 0,5 Volt im MPP, da sind die 18 Volt schon 
Nennspannung.

> Wenigstens 17V sollte die Solarzelle im MPP auch nach längerer Erwärmung
> bringen - sonst wirds nix mit Laden bei Sonne...

Warum denn das?
15 Volt reichen, wenn die Kabel kurz sind, und der Solarregler keinen 
großen Spannungsabfall hat.

> Hast du ein Datenblatt deiner Solarzellen?

Ein guter Punkt.

von Ron L. (flessa)


Lesenswert?

Alexander Schmidt schrieb:
> Warum denn das?
> 15 Volt reichen, wenn die Kabel kurz sind, und der Solarregler keinen
> großen Spannungsabfall hat.
Verluste!
Wenn der LR ein Guter ist, macht er mitunter Ausgleichsladung bis 
15,5V...
Irgendeine reverse-protektion wirst du brauchen...
So werden es hier nur immer mehr "wartemals" und "gabelsbergers" :-(

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Solus schrieb:
> Wie verbaue ich die am besten zu Solarmodulen?

Möglichst gut, damit sie einige Jahre halten. Das dürfte von der 
Dichtheit, der mechanischen und thermischen Seite anspruchsvoll genug 
werden. Überlege bitte auch, wie oft Du Deine Autoscheiben reinigst. 
Schmutzige Zellen haben ca. 20% Verlust.

von Solus (Gast)


Lesenswert?

@oszi40, ist dies ein Eigenbau auf dem Foto?

Über welche Fallstricke bist du gestolpert?
Worauf würdest du heute mehr achten?

von Solus (Gast)


Lesenswert?

Kostenmäßiger Überschlag:

36€ für 36Zellen (0,8m² aktive Fläche)
40€/qm Makrolon 2mm Dicke für Frontabdeckung
20€ Rückseite 1qm Sperrholz
10€ Tragekonstrukt für die Zellen
20€ Umrahmung 4m
5€ Silikon
5€ Wetterschutzlackierung
5€ Anschlussbuchsen
5€ Schrauben...

~150€ / ~90W

von H.Joachim S. (crazyhorse)


Lesenswert?

Also sinnfrei die ganze Aktion.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Solus schrieb:
> @oszi40, ist dies ein Eigenbau auf dem Foto?

Nein, "Quelle" Fertigprodukt vor >8 Jahren gekauft.

Solus schrieb:
> 10€ Tragekonstrukt für die Zellen

Ein Pessimist ist ein Optimist, der genügend Erfahrung gesammelt hat. 
Fang mit einer klitzekleinen Gartenleuchte an, Erfahrung zu sammeln. Das 
braucht Zeit, spart aber viel Geld.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Da du die Zellen erst noch kaufen musst, lohnt sich das niemals. Wenn du 
unbedingt Solarstrom willst, kaufe fertig montierte Zellen.

von Solus (Gast)


Lesenswert?

Die Zellen habe ich bereits, nur verschaltet ist noch nichts und bevor 
ich damit anfange möchte ich gerne Informationen/Erfahrungen, welche 
Modulgröße ich sinnvollerweise ansetzen sollte...

von Tom H. (toemchen)


Lesenswert?

Wenn Du einfach nur ganz normale Module bauen willst, kommst Du nie hin. 
Nimm einfach ein käufliches Fertigmodul, zum Beispiel 100W für 88€:
http://www.solar-tronics.de/solarmodule/solarmodul-100-watt-mono.html

Nur wenn Du irgendwas spezielles vorhast, machts Sinn.
Da wären zum Beispiel ganz spezielle Formate,
ein selbstgebautes Kombimodul, das mit eingearbeiteten Kühlkanälen 
Wasserkühlung zuläßt, wie schon erwähnt kleine Module mit Konvertern
Solche Spezialitäten mögen Spaß machen.

Aber um einfach Module zu bekommen, wie schon gesagt, vorhandene 
Einzelzellen verkaufen oder wegwerfen und Module kaufen. Ist günstiger.

Übrigens: Rückseite aus Sperrholz gibt besonders gute Erwärmung! Normale 
Modul haben dünne Folie auf der Rückseite und können durch Konvektion 
ein bißchen Wärme wegbringen. Die Stabilität/Steifigkeit, welche die 
Einzelzellen gegen Brechen schützt, kommt alleine durch das Frontglas.

Viele Grüße
Tom.

von Solus (Gast)


Lesenswert?

Wie dick sollte denn das Frontglas sein?

Makrolon gibt es bereits ab 0,5mm Dicke.

von Tom H. (toemchen)


Lesenswert?

Käufliche Solarmodule haben meines Wissens alle ECHTES Glas und kein 
Makrolon. Und das bestimmt in 2-3mm Dicke.

Wenn wir von einem Gebastel ohne Hagelbeständigkeit reden (und Hagel ist 
je wirklich eher selten), dann mag es mit Makrolon gehen. Die Zellen 
werden ganz leichte Biegungen mitmachen, wie sie z.B. beim Handhaben des 
ganzen Moduls entstehen. Z.B. das leichte Durchbauchen beim waagerechten 
liegen, nur durch den außenliegenden Rahmen gestützt.
Ich würde auch bei makrolon in den gängigen Modulgrößen 0,5-1m2 nicht 
unter 2mm gehen.
Am besten wie Du schon selbst geschrieben hast, dahinter eine stützende 
Holzplatte.

ABER: Erwärmung!
Glas hat Wärmeleitfähigkeit 0,8.
Makrolon hat 0,2.
Holz hat 0,07-0,16
Du packst die Zellen wärmeisolierend ein (zumindest im Vergleich zu 
einem kommerziellen Modul), das danken sie dir mit Erwärmung und 
schlechtem Wirkungsgrad.

Fazit insgesamt nochmal: Vergiß es.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.