Hallo zusammen, ich beschäftige mich zur Zeit mit TFT Displays, die man über LVDS ansteuert. Bei analogen Schnittstellen wie VGA oder den digitalen Schnittstellen wie HDMI und DVI, kommuniziert der Monitor bzw. das Display ja über den Display Data Channel mit dem GPU und tauscht dabei EDID Informationen aus. Das Ganze ist quasi plug-and-play. Wenn man nun ein Display mit LVDS als Schnittstellen betreiben möchte, so liest man im Internet, sind oft Controller Kits notwendig. http://www.lcdparts.net/Files/MS459LC.pdf Mir ist durchaus bewusst, wie die LVDS Schnittstelle funktioniert,dass es zB 18-bit und 24-bit LVDS gibt; jedoch ist mir nicht klar, wie man diese Displays konfiguriert. Was macht der Controller auf dem Board?? Übernimmt er die Parameterisierungsaufgaben? Und wieso muss anscheinend je nach Display eine andere Firmware draufgespielt werden??? Hängt das mit den verschiedenen Parametern vom Vidoe ab (Auflösung, Timing etc.) oder mit etwas anderem? Hier zB Hersteller spezifisch für Chimei? http://www.lcdparts.net/LCDC2.aspx Vielen Dank!
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Das Timing (VSync, HSync, Pclk, etc.) steht in den EDID Informationen, welche wiederum vom verwendeten Panel abhängig sind. Anhand dieser Informationen generiert dann die GPU / TFT Controller die korrekten Takte passend für das TFT auf dem LVDS Port.
Wenn ich zum Beispiel dieses Chimei/Innolux Display ansteuern möchte, woher bekommt der Controller die EDID Informationen? http://www.display-solution.com/pdf/tft-displays/Chi%20Mei%20Innolux/G104AGE-L02_20130703.pdf Muss ich diese in einem EEPROM selbst hinterlegen? Ein simples TFT LCD Display meldet sich im Gegensatz zu einem Monitor ja nicht über denn DDC an oder?
Hi, ich würde gerne ein LCD TFT Display Controller Board selbst entwickeln. Ich sage bewusst entwickeln und nicht bauen, da das Layout jemand anders übernimmt und ich es fertigen lassen werde. Mir geht es darum, LVDS Displays selber anzusteuern und zu konfigurieren und nicht auf die Treiberkonfiguration eines chinesischen Herstellers angewiesen zu sein. Gerne würde ich also Displays mit LVDS Schnittstelle nach VESA Format ansteuern. Kennt jemand den Controller dieses Boards oder den Controller eines ähnlichen Boards? Was sind die Schlagworte nach denen ich schauen sollte? https://www.youtube.com/watch?t=58&v=ZX-N5OvLIkM http://www.lcdparts.net/Files/MS459LC.pdf Vielen lieben Dank :)
Also möchtest du sowas selber bauen? http://www.pollin.de/shop/dt/ODc3OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/LVDS_Interface_PI_MDV6822_VGA_DVI_zu_LVDS.html Habe ich dich da richtig verstanden? Meines Wissens nach sind das Chips von Epson oder so und die werden auf das jeweilige Display eingestellt. Vielleicht kommst du mit der Doku ja weiter. Das wird viel Arbeit! Gruß, Jens
Jens schrieb: > Meines Wissens nach sind das Chips von Epson oder so Nicht Epson, sondern von einer der vielen Firmen, die keine Datenblätter 'rausrücken. Das Ding ist programmierbar, aber über die Programmierung ist so gut wie nichts bekannt. Eine Selbstbaulösung, bei der man die Programmierung in der Hand hat, gibt es aber: https://github.com/watterott/HDMI-Display Das besteht im wesentlichen aus einem HDMI-/DVI-Empfängerbaustein http://www.ti.com/product/TFP401A Verbindet man dessen parallele Ausgänge mit einem LVDS-Transceiver wie z.B. http://www.ti.com/product/ds90c3201, und erstellt man sinnvollen Inhalt für das EDID-EEPROM, hat man einen HDMI- bzw. DVI-zu-LVDS-Adapter. Aufwendiger wird es, wenn man analoge Signalquellen (VGA, Composite Video) mit an Bord holen will.
Die musst du aus dem Datenblatt ablesen und dem irgendwie mitteilen. Entweder über EEPROM (EDID) oder hartcodiert in die Software (die dann liogischerweise nur ein LCD unterstützt). Die Timings stehen auf seite 14 in dem von dir verlinken Datenblatt.
Jens schrieb: > Also möchtest du sowas selber bauen? > > http://www.pollin.de/shop/dt/ODc3OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/LVDS_Interface_PI_MDV6822_VGA_DVI_zu_LVDS.html So ähnlich! Was mich ein wenig am Pollin Bausatz stört, ist, dass man nur durch die Jumper Settings an den Einstellungen der Videoübertragung werkeln kann. Ich hätte das gern universeller. Rufus Τ. Firefly schrieb: > Verbindet man dessen parallele Ausgänge mit einem LVDS-Transceiver wie > z.B. http://www.ti.com/product/ds90c3201, und erstellt man sinnvollen > Inhalt für das EDID-EEPROM, hat man einen HDMI- bzw. > DVI-zu-LVDS-Adapter. Genau das ist mein Ziel! :) Ich würde gerne am PC EDID Daten über eigene Software erstellen und diese dann auf das EEPROM flashen. So hat man die Möglichkeit verschiedene LVDS Displays ohne großen Aufwand zu testen. Das GitHub Projekt schau ich mir später gleich mal an! Wenn sich der Controller dann diese Daten holt beziehungsweise einliest, kann man LVDS Displays ansteuern und als vollwertigen Monitor betreiben. So stelle ich mir das nun vor. Was mir nicht ganz klar ist, wieso es mit analogen Daten schwieriger wird. Könnte man theoretisch nicht einfach einen HDMI(DVI)-to-VGA Adapter verwenden? Stampede schrieb: > Entweder über EEPROM (EDID) oder hart codiert in die Software (die dann > liogischerweise nur ein LCD unterstützt). Die Timings stehen auf seite > 14 in dem von dir verlinken Datenblatt. Cool! Danke fürs Nachschauen! Das bedeutet, du würdest auch den TI Chip verwenden? Oder soll ich mich noch weiter auf die Suche machen? Übringens, vielen vielen Dank für eure Antworten! Hat mir wirklich weitergeholfen.
Mic UC schrieb: > Wenn ich zum Beispiel dieses Chimei/Innolux Display ansteuern möchte, > woher bekommt der Controller die EDID Informationen? > http://www.display-solution.com/pdf/tft-displays/Chi%20Mei%20Innolux/G104AGE-L02_20130703.pdf > Muss ich diese in einem EEPROM selbst hinterlegen? Ein simples TFT LCD > Display meldet sich im Gegensatz zu einem Monitor ja nicht über denn DDC > an oder? Dieses Display hat kein DDC-EEPROM, d.h. der Host muss die Displayparameter kennen. Bei Notebookdisplays mit 30- oder 40-Pin Connector ist üblicherweise ein EEPROM enthalten, damit der Assemblierer einfach andere Displays verwenden kann. fchk
Mic UC schrieb: > Was mir nicht ganz klar ist, wieso es mit analogen Daten schwieriger > wird. Könnte man theoretisch nicht einfach einen HDMI(DVI)-to-VGA > Adapter verwenden? Wenn, dann einen VGA-zu-HDMI-Adapter. Das ist einiges an Elektronik, ein schneller 3-Kanal-ADC und gegebenenfalls ein Abtastratenkonverter/Skalierer. Klar, das gibt es als recht günstiges Fertiggerät, aber "einfach" stelle ich mir anders vor.
Mic UC schrieb: > Wenn man nun ein Display mit LVDS als Schnittstellen betreiben möchte, > so liest man im Internet, sind oft Controller Kits notwendig. Lies ein bissel gründlicher. LVDS ist nur eine Übertragung von Signalen. Dabei werden eine ganze Reihe von parallel anliegenden Signalen nebst Takt serialisiert und über deutlich weniger Strippen weitergeleitet. Auf der anderen Seite wird das dann wieder auseinandergefitzelt, so daß dort dann die ursprünglichen parallelen Signale wieder vorliegen. DVI und HDMI benutzen die gleichen Übertragungsprinzipien (kleiner Pegel, differential,...), haben aber ihre eigenen Protokolle bzw. Bit-Zuordnungen und Bedeutungen oben draufgesetzt. Was über LVDS übertragen wird und wie zum Beispiel die Zuordnung zu den bei TFT-Displays üblichen mehrbittigen RGB-Signalen nebst Synchronsignalen im konkreten Falle getroffen wurde, mußt du in dr Doku zum jeweiligen Display nachlesen - sofern vorhanden. W.S.
In vielen TFT sind Chips von Genesis verbaut und dafür findet man auch Datenblätter und fertige Boards aus defekten TFT Monitoren. Beispiel: GM5120 http://www.datasheetspdf.com/PDF/GM5120/592375/2
Hans-Georg Lehnard schrieb: > In vielen TFT sind Chips von Genesis verbaut und dafür findet man auch > Datenblätter und fertige Boards aus defekten TFT Monitoren. Auf die Chips zum Beispiel den GM5726 bin ich auch schon gestoßen. Leider sind diese von ST (die Genesis übernommen werden) jedoch nicht mehr aktiv. ST hat glaub ich jetzt aber eigene Chips entwickelt! :)
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Eine Selbstbaulösung, bei der man die Programmierung in der Hand hat, > gibt es aber: > > https://github.com/watterott/HDMI-Display Hi zusammen, ich hab mir jetzt mal dieses OpenSource Projekt angeschaut und bin ich begeistert davon. Da hat jemand schon fast in diesselbe Richtung wie ich gedacht. Habe ich es richtig verstanden, dass wenn man die EDID Informationen, die hier über den ATmega32u2 in das EEPROM geflashed werden, für weitere Displays anpasst und nicht die vorhandenen flashed, prinzipiell auch andere Displays als in der Liste kompatibler Displays verwendet werden kann ? : https://github.com/watterott/HDMI-Display/blob/master/docu/Displays.md Ich habe jetzt zwei für mich sehr attraktive Controller gefunden, die man verwenden könnte: den TI, den ihr mir bereits vorgeschlagen habt und einen weiteren Controller von ST, den: http://www.st.com/st-web-ui/static/active/cn/fragment/product_related/rpn_information/product_circuit_diagram/circuit_diagram_15270.pdf Grundsätzlich arbeiten beide mit einem EEPROM beziehungsweise mit einem Flash, in denen die EDID Daten ablegen? Großer Software Aufwand außer schreiben des Dateninhalts ist also keiner notwendig, wenn ich das richtig sehe? Könnte mir das jemand bestätigen, dann könnt ich mich entscheiden und bald mit dem Schaltplan design beginnen? Vielen Dank!
Mic UC schrieb: > Habe ich es richtig verstanden Im Prinzip ja ... Der fehlende LVDS-Transceiver ist auf diesem, ganz ähnlich angelegten Projekt verbaut: http://www.chalk-elec.com/?p=2109
Noch eine Frage: Woher weiß der PC auf welcher I2C Addresse das EEPROM sitzt? Sprich, wenn ein Monitor angesteckt wird und die Daten über I2C versendet werden, muss ja der Verbindungsaufbau gemanaged werden oder irre ich mich?
Mic UC schrieb: > Woher weiß der PC auf welcher I2C Addresse das EEPROM sitzt? Die Adresse ist festgelegt, d.h. das EEPROM muss die Adresse 0x50 haben. Die Minimalvariante ist ein 24c01 mit 128 Byte. Hier eine Beschreibung der Inhalte: https://en.wikipedia.org/wiki/Extended_Display_Identification_Data
Hallo nochmals, ich bin gerade etwas unsicher. Ich habe mich für den TFP401A von TI entschieden und hätte gerne eine universelle Lösung für Single Channel und Dual Channel LVDS auf einem Board. Hier die links zu den Datenblättern: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tfp401a.pdf http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ds90c387.pdf Im Single Channel Betrieb habe ich es so vorgesehen: TFP401A Single Colour Output - DS90C387 Even (=Single) Colour Input Im Dual Channel Betrieb habe ich es so vorgesehen: TFP401A Even/Odd Colour Output - DS90C387 Even/Odd (=DUAL) Input Nun habe ich festgestellt, dass beim DS90C387 die Möglichkeit besteht mit single color input -> dual channel output zu erzeugen. Ist es also notwendig den TFP401A im Dual Channel LVDS Betrieb überhaupt auf Dual Channel zu konfigurieren? Könnte ich diesen nicht immer auf Single Channel lassen? Ich habe momentan Probleme mir dies richtig vorzustellen. Wenn ein Single Channel LVDS Display betrieben wird kommt ja ein Datenstrom mit einer mäßigen Datenrate und wird gewandelt. Es gibt keine Unterscheidung zwischen Even und odd Pixel Output. Wenn nun bei Dual Channel LVDS wiederum nur ein Datenstrom vom TFP401A generiert wird und nun der DS90C387 Chip diesen in Single und Odd Pixel aufteilen muss, entstehen dann nicht Timing Probleme bzw. es sind nicht genügend Daten da? Im Application Note ist die normale Konfiguration angegeben (Single (TFP)-Single (DS90) bei Single lVDS und Dual (TFP)-Dual(DS90) bei Dual LVDS), würde mich doch echt wundern wenn das Single (TFP)-Dual(DS90) Mischmasch gut funktionieren würde. Irre ich mich total oder ist das möglich. Vielen Dank für eure Zeit und euer Bemühen!
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