Hallo Leute, ich bin gerade auf einem Seminar, auf dem irgendein Sicherheitspfuzzi eines KKW meiner Meinung nach Blödsinn erzählt. Kann mal jemand bitte Klarheit schaffen, ob ich nun recht habe oder er. Als erstes ging es um den Castor Transport. Ich habe mal einen solchen Transport dienstlich begleitet. Ausgestattet war ich mit einem Geigerzähler mit einem Geiger-Müller Zählrohr. Beim Vorbeifahren des Zuges hat der Geigerzähler einen Wert angezeigt, der höher war, als die Umgebungsstrahlung. Meine Behauptung ist deshalb, dass auch aus einem Castor Behälter radioaktive Strahlung (wahrscheinlich hauptsächlich Gamma-Strahlung) entweicht. Er behauptet, dass ich mit dem Geigerzähler elektrische Impulse gemessen hätte, die der Behälter abgegeben hätte. Ich hätte ein anderes Messinstrument verwenden müssen. Mir ist auf der anderen Seite unklar, wie ich mit einem Geigerzähler mit aktiven Gamma Only Filter Elektrische Impulse messen soll bzw. wo die herkommen. Dann hat er behauptet, dass die deutschen Kraftwerke sauber sind, man könnte sogar im Containment vom Boden essen. Aber auf der anderen Seite würden die Mitarbeiter doppelte Schutzkleidung tragen. Ich selbst war nicht nur ein Mal im Containment eines aktiven Reaktors. Die Mitarbeiter liefen dort hauptsächlich relativ wenig bekleidet herum, weil es auch relativ heiß war. Beim rausgehen haben viele Leute irgendwelche radioaktiven Partikel an den Füßen bzw. an den Händen weil die irgendwas angefasst haben. Deshalb ist es wohl eine schlechte Idee da vom Boden zu essen. Und die Behauptung, da wäre nicht mehr Strahlung als in der Umgebung ist auch gelogen. Bei Exkursionen lässt man die Leute gerne mal über einem Teil der aktiven Brennstäbe laufen, damit die sehen, dass der Dosimeter ausschlägt. Ich möchte mal wissen, was ihr von den Behauptungen haltet. LG
Naja sagen wir's mal so - Gammastrahlung 100% abschirmen geht nicht, bzw. abhängig von der Stärke der Quelle nur mit großen Wandstärken der Abschirmung in den nicht messbaren Bereich. Außerdem sinkt die Stärke der Strahlung exponentiell mit der Entfernung zur Quelle. Ich weiß jetzt nicht wie nah Du an den Zug herangekommen bist, aber der Inhalt solcher Castor-Behälter ist eine extrem starke Quelle. So ein Behälter gibt in den ersten Jahren 80kW Zerfallswärme an die Umgebung ab. Die Abschirmung dieser Behälter wird so ausgelegt sein, daß die Strahlung auf ein Maß reduziert wird, bei dem ein kurzzeitiger Aufenthalt neben den Behältern ungefährlich ist. Dafür gibt es zulässige Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Die Behälter werden auch auf Einhaltung dieser Werte freigemessen bevor sie transportiert werden. Natürlich kann man diese Strahlung im Nahfeld der Behälter noch messen, erst recht wenn nicht nur einer, sondern gleich 10 vorbeikommen. Im Kontrollbereich der Kernkraftwerke kämpfen die Mitarbeiter ständig gegen Kontaminationen. Von gerade gereinigten Flächen kann man natürlich essen. Allerdings kann ein Tropfen verunreinigtes Wasser aus dem Brennelemente-Lagerbecken reichen, um eine Kontamination zur verursachen. Diese kann natürlich auf dem Boden schnell durch Schuhe etc. verteilt werden. Es fallen ja auch schwach radioaktive Abfälle an, wie z.B. Reinigungsgerät, das an strahlenden Anlagenteilen im Einsatz war oder im einfachsten Fall Lappen, mit denen Kontaminationen aufgenommen wurden. Beim Umgang damit können eben auch neue Kontaminationen entstehen. Da man die Strahlung nicht sehen kann, ist es schwer, sowas völlig zu vermeiden. Vieles (wie z.B. doppelte Schutzkleidung) ist auch einfach Sicherheit. Falls ich in einem Bereich mit erhöhter Strahlung arbeite und eine Schicht der Schutzkleidung nicht dicht ist, hat man immer noch eine zweite Schicht. Das ist immer noch besser, als sich hinterher stundenlang schruppen (lassen) zu müssen, weil man wegen so einem Defekt einen kontaminierten Tropfen Wasser auf den Pelz bekommen hat. Was ich mir allerdings nicht vorstellen kann ist, daß man Besucher "über aktive Brennstäbe laufen läßt" damit ihre Dosimeter ausschlagen. Das wäre grob fahrlässig, irgendwen völlig unnötig mit Absicht auch nur einer geringen Menge Strahlung auszusetzen. Ich glaube, da hat der Betreiber was gegen. Wenn man zeigen will, daß Strahlung vorhanden ist, gibt es andere Möglichkeiten. Da kann man den Besuchern auch einen Geigerzähler in die Hand drücken und z.B. WIG-Schweißelektroden mit Thorium-Anteil messen lassen. Oder wenn es unbedingt ein Kernkraftwerks-Teil sein soll, kann man das auch an einem unbestrahlten Brennelement/stab zeigen. Was ich jetzt nicht weiß ist, ob die Strahlung des Reaktors im Leistungsbetrieb auf dem Bedienungsflur mit dem Lagerbecken messbar ist. Das Lagerbecken befindet sich ein paar Meter neben dem Reaktor, der Reaktorflutraum mit dem Druckgefäßdeckel sollte im Leistungsbetrieb trocken und mit dicken Betonplatten abgedeckt sein. Das hängt auch immer vom Kernkraftwerk und vom Reaktortyp ab. Bei Druckwasserreaktoren ist der Kontrollbereich viel sauberer, weil es zwei getrennte Kühlkreisläufe gibt und das Wasser, aus dem der Dampf für die Turbine erzeugt wird, nicht durch den Reaktor fließt. Beim Siedewasserreaktor wird der Dampf direkt im Reaktor erzeugt und fließt durch die gesamte Anlage. Das kann dazu führen, daß bestimmte Teile der Anlage während des Leistungsbetriebes gar nicht betreten werden können, weil die Strahlung dort zu hoch ist. Grundsätzlich gilt aber, daß die Strahlung schon recht stark sein muß, um in kurzer Zeit zu gesundheitlichen Schäden zu führen. Ein unbestrahltes (neues) Brennelement kann man z.B. problemlos aus dem Lagerbecken heben und anfassen, bei einem bestrahlten (abgebrannten) Brennelement wäre dies ziemlich verheerend. Solch starke Strahlung wird aber nur bei Unfällen freigesetzt, nicht im Normalbetrieb eines Kernkraftwerkes. Das zweite große Gesundheitsrisiko liegt darin, daß radioaktive Stoffe in den Körper gelangen. Während die Haut recht gut gegen schwache Strahlung von außen schützt, gibt es im Inneren des Körper keine solche Barriere. Alphastrahlung durchdringt idR. die oberste Hautschicht (die aus toten Zellen besteht) nicht, aber kann schwere Schäden an Schleimhäuten im Inneren des Körpers anrichten, etwa wenn radioaktive Partikel eingeatmet werden. Also ich persönlich habe keine große Angst vor einem vorschriftsmäßigen und dichten Castor-Behälter. Man sollte sowas nicht gerade im Wohnzimmer zu stehen haben, aber solange man sich nur kurzzeitig (etwa zu Kontrollgängen) direkt neben den Behältern aufhält, halte ich das für ungefährlich. Ich finde es auch immer etwas unglücklich ausgedrückt, wenn man sagt "es entweicht Strahlung". Wenn etwas entweicht, wird das von den meisten Leuten gleich als eine Undichtigkeit oder Leckage interpretiert. Das trifft aber gar nicht zu, da keine radioaktiven Stoffe den Behälter verlassen, lediglich ein winziger Teil der Strahlung durchdringt die Abschirmung.
magic smoke schrieb: > lediglich ein winziger Teil der Strahlung durchdringt die > Abschirmung. Und das macht die immer ! 100% Abschirmung ist nicht moeglich. Und das wirst Du mit Deinem Geraet dedektiert haben ! Das "irgendwer" in einem KKW "einfach so" als Tourist herumlaeuft halte ich ehrlich gesagt fuer ein Geruecht. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, das Du ein der Betreiberfirma unbekanntes Geraet einfach mal in den sogenannten "Bannkreis" einbringst. (Ich musste zB taeglich nachweisen das mein Laptop bereits "erfasst" war) Sicher kannst Du dort "vom Boden essen", denn es wird peinlich auf Sauberkeit geachtet. zB. selbst im stillgelegten INPP. Gruss Asko.
magic smoke schrieb: > Also ich persönlich habe keine große Angst vor einem vorschriftsmäßigen > und dichten Castor-Behälter. Man sollte sowas nicht gerade im Wohnzimmer > zu stehen haben, aber solange man sich nur kurzzeitig (etwa zu > Kontrollgängen) direkt neben den Behältern aufhält, halte ich das für > ungefährlich. Bei der Diskussion ging es darum, dass die Polizei und andere HiOrg bei einem Castor-Transport sich nicht im unmittelbaren Bereich (d.h. direkt neben den Schienen / Wagons) aufhalten wollte. Begründet wurde es damit, dass das Messgerät (Geigerzähler) Messwerte anzeigt und man die Leute mit Abstand aufgestellt hat, damit diese über Stunden den Zug absichern. Der angebliche Sicherheitsexperte war der Meinung, dass das falsche Messgerät verwendet wurde. magic smoke schrieb: > Was ich mir allerdings nicht vorstellen kann ist, daß man Besucher "über > aktive Brennstäbe laufen läßt" damit ihre Dosimeter ausschlagen. Das > wäre grob fahrlässig, irgendwen völlig unnötig mit Absicht auch nur > einer geringen Menge Strahlung auszusetzen. Evtl. habe ich das etwas falsch ausgedrückt. Bei meiner ersten Exkursion in ein KKW war es so, dass wir im Containment eines aktiven Reaktors waren. Dort gab es einen Bereich, der mit Ketten abgesperrt war. An den Ketten hingen Schilder mit dem Strahlungssymbol und irgendwelchen Messwerten. Dann hat die Leiterin der Exkursion angeboten, dass wer möchte mal in den Bereich gehen kann. Er würde dann sehen, dass Dosimeter ausschlägt. Ist ehrlich passiert, war vor ca. 5-6 Jahren. magic smoke schrieb: > Grundsätzlich gilt aber, daß die Strahlung schon recht stark sein muß, > um in kurzer Zeit zu gesundheitlichen Schäden zu führen. Da gebe ich dir natürlich Recht. Es ist ja wie bei allen Stoffen so, dass die Dosis das Gift ausmacht. Jetzt stelle ich aber mal eine Gegenfrage: Die Kraftwerksarbeiter haben einen Dosimeter, einen eigenen und den Glasdosimeter für die Behörde. Und die Mitarbeiter müssen jährlich zu einer ärztlichen Untersuchung. Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation oder Polizei hat keinen Dosimeter, Strahlenpass, etc. Wie kommt es dann, dass er abgestellt wird, um einen Castor-Transport zu bewachen?
> Das "irgendwer" in einem KKW "einfach so" als > Tourist herumlaeuft halte ich ehrlich gesagt fuer ein > Geruecht. KKW vielleicht nicht, aber evtl. an Bord eines britischen Atom-U-Boots: "At a Base security brief we were told that thousands of Royal Navy IDs go missing every year. A terrorist can use them, or create counterfeits with them and easily gain access down the submarine. Considering most of the guards barely look at them from a few metres (couple of feet if their the rare ones) away the fakes wouldn't have to be too perfect. I've shown a room card or nothing, at least once at every check point. I had gotten into the Green Area in a cluster of about 10 people and then I found out I needed to go to the boat that's in the ship lift. I was in a group of six personnel that was going to do BSS on the boat. Which is basically walking around every compartment onboard learning about the boat. We went through the ship lift, past the QM, down to MC (Missile Compartment) 2 deck, set our bags just feet away from the missiles and no-one had stopped us. Keep in mind, this was our first time on the boat. No-one in the crew knew who we were but they still didn't stop us. I done the same thing every morning, for the next four days . I went through into the Red Area without my ID being checked for facial resemblance, through into the Green Area in a cluster of people, then walked straight down to MC 2 deck and sat my unchecked bag beside the missile. I done it for almost a week before we a QM stopped me to see if I was on the access list. He told me that I should be handing my ID into the QMs box so they know who's on board if there's an emergency. One QM for one night done his job, all the whole time I was there. Accessing a boat which isn't in the ship lift is just as easy. People very rarely get stopped by the QMs unless they're in groups or look like their lost." https://wikileaks.org/trident-safety/
magic smoke schrieb: > außerdem sinkt die Stärke > der Strahlung exponentiell mit der Entfernung zur Quelle. Toller Beitrag! Hier wäre der Vollständigkeit halber noch anzumerken, dass die Strahlung quadratisch mit der Entfernung an Intensität verliert. http://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsgesetz
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Prog Rammer schrieb: > Hier wäre der Vollständigkeit halber noch anzumerken, > dass die Strahlung quadratisch mit der Entfernung an Intensität > verliert. Es kommt aber noch die Abschirmwirkung von Luft etc. dazu und die ist nicht quadratisch, sondern exponentiell.
Asko B. schrieb: > Das "irgendwer" in einem KKW "einfach so" als > Tourist herumlaeuft halte ich ehrlich gesagt fuer ein > Geruecht. Man kommt da schon als "Tourist" rein, allerdings angemeldet und ggf. mit vorheriger behördlicher Sicherheitskontrolle. Immerhin war ich zweimal auf einer solchen Tour drin. Kann auch von Ort zu Ort unterschiedlich sein. Ob überhaupt bzw. zu welchem Zeitpunkt man allerdings ins Containment reinkommt, dazu habe ich unterschiedliche Informationen. Die eine Info (direkt vor Ort) besagte, dass es nur während der jährliche Wartungszeit möglich ist, weil der Bereich sonst streng kontrolliert wird und entsprechende Protokolle und Überwachungsvideos an die Sicherheitsbehörde in Wien gehen. Die andere Info (Forum) sah das relaxter.
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Mathias Braun schrieb: > Bei Exkursionen lässt man die Leute gerne mal > über einem Teil der aktiven Brennstäbe laufen, damit die sehen, dass der > Dosimeter ausschlägt. Interessante Demonstration. Diese Leute hätte man zum Aufräumen in Tschernobyl gebraucht. Da hatten sie offen rumliegende aktive Brennelement-Trümmer weggeräumt und waren nach einer Minute so oder restlos bedient. Ein anderes Thema wären frische noch nicht in Betrieb befindliche Uran-Brennelemente. Da rührt sich ziemlich wenig, weil die ohnehin nicht grosse Alphastrahlung in der Hülle steckenbleibt.
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Mathias Braun schrieb: > Dort gab es einen Bereich, der > mit Ketten abgesperrt war. An den Ketten hingen Schilder mit dem > Strahlungssymbol und irgendwelchen Messwerten. Kenne auch genauso. Die waren grad am arbeiten und mehrere Bereiche waren abgesperrt. Darunter naheliegenderweise der Bereich um den hochkant am Rand liegenden Deckel des Druckbehälters. In einer anderen Besichtigung einer auch nicht mehr jungen Anlage gab es keine Arbeiten und es wirkte alles blitzsauber. Optisch. Hinknien war aber trotzdem nicht gerne gesehen, zumal man (damals, schon länger her) da drin noch nicht rumlief wie die Astronauten. > Wie kommt es dann, dass er abgestellt wird, um einen Castor-Transport zu > bewachen? Weil ungefährlich. Zumindest wenn der Castor nicht defekt ist und der Polizist dessen Umarmung nicht zum Hauptberuf macht.
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Mathias Braun schrieb: > Und die Behauptung, da wäre nicht mehr Strahlung als in der > Umgebung ist auch gelogen. Naja, zu Tschernobyl-Zeiten war die Strahlung innerhalb eines schwedischen Kernkraftwerkes geringer als ausserhalb.
Uhu Uhuhu schrieb: > Prog Rammer schrieb: >> Hier wäre der Vollständigkeit halber noch anzumerken, >> dass die Strahlung quadratisch mit der Entfernung an Intensität >> verliert. > > Es kommt aber noch die Abschirmwirkung von Luft etc. dazu und die ist > nicht quadratisch, sondern exponentiell. Stimmt vollkommen, war wohl etwas zu voreilig von mir. Für Interessenten hier noch ein interessanter Artikel. Dieser besagt, dass die Ausbreitung in Luft hinreichend (also für Strahlenschutzzwecke) genau mit dem quadratischen Abstandsgesetz beschrieben werden kann (bzw. durch leichte Erhöhung des quadr. Koeffizienten). Ansonsten eben exponentiell. http://www.ucke.de/christian/physik/medprakt/Radioaktivitaet.PDF
Asko B. schrieb: > Das "irgendwer" in einem KKW "einfach so" als > Tourist herumlaeuft halte ich ehrlich gesagt fuer ein > Geruecht. Nun, in einem Atomreaktor in Braunschweig gab es regelmäßig Führungen für (allerdings angemeldete) Gruppen. Man konnte sogar von oben ins "Schwimmbad" hineinsehen und die Tscherenkow-Strahlung beobachten.
Strahlung per se ist noch nicht dramatisch. Selten gilt wie hier, die Dosis macht das Gift. Wenn ich mir anguck womit wir tagtäglich vergiftet werden muss ich sagen, meine Angst davor radioaktiv verstrahlt zu werden hält sich in durchaus überschaubaren Gernzen. Auch wenn jenseits der Grenze so 'n alter Reaktor aus guter, russisch-sovietischer Bauzeit vor sich hingammelt. Die Statistik ist auf meiner Seite, meine Chance vorher 'n Herzinfarkt zu haben bevor mich das Ding totstrahlen kann ist durchaus beruhigend. Trotzdem würd ich mir wünschen solche Typen wie Deinen "Sicherheitsvortragenden" dazu zwingen zu dürfen, samt Familie neben so einem "eh ganz sicheren" Atommeiler einzuziehen. Weil einer der Gründe warum ich todesursachenmäßig auf den Herzkasperl setze ist schlicht, dass da viel Distanz zwischen mir und dem nuklearen Wasserkocher ist. Ich bin kein Freund der Atomhysterie, aber verharmlosen muss man's ja nun wirklich auch nicht!
Harald Wilhelms schrieb: > Man konnte sogar von oben ins "Schwimmbad" hineinsehen > und die Tscherenkow-Strahlung beobachten. Das gibts m.W. nur bei kleinen Reaktoren aus dem Bereich Forschung und Medizin. Da fehlt dann wiederum der Eindruck vom Maschinenhaus.
Schwimmbadreaktoren sind Forschungsreaktoren und haben mit kommerziellen Leistungsreaktoren nicht so viel gemein. Aber interessant ist es allemal. Bei Tschernobyl bitte ich drum zu bedenken, daß das ein extremer Unfall war. Wobei Unfall... es war ein unter sehr fragwürdigem, leichtsinnigem und grob fahrlässigem Handeln der Betriebsmannschaft durchgeführter Testlauf, der deswegen gewaltig schiefgelaufen ist. Denen ist der Reaktor buchstäblich um die Ohren geflogen, ein Großteil der Kerneinbauten und des Brennstoffs lag in der Gegend verteilt (z.B. auf dem Dach oder was davon noch übrig war, bzw. auf dem Dach von Reaktor 3) herum. Die dort auftretenden Strahlenwerte sind mit denen eines Castor-Transports (mit intakten Behältern) absolut nicht zu vergleichen. Führungen sind relativ problemlos möglich, weil der Betreiber meistens sehr daran interessiert ist, die Sicherheit seiner Anlage zu demonstrieren und den Leuten die Angst davor zu nehmen. Allerdings durchläuft man schon lange vorher eine Vielzahl an Kontrollen und Prüfungen, wenn man einmal an einer Anti-Atomkraft-Demo teilgenommen hat oder als militanter Umweltschützer bekannt ist, kann man vergessen, daß man in den Sicherheitsbereich (idR. das gesamte umzäunte Betriebsgelände) gelassen wird. Durch Ketten abgespannte Bereiche sind Bereiche mit höherer Strahlung als im sonstigen Kontrollbereich. Das kann z.B. beim Siedewasserreaktor in der Nähe der Dampfleitungen sein oder Bereiche, die unmittelbar neben dem Reaktor liegen während des Leistungsbetriebes. Möglicherweise auch der Reaktorbedienungsflur direkt über dem (trockenen) Reaktorflutraum im Leistungsbetrieb. Der kurze Aufenthalt in so einem Bereich ist sicherlich unbedenklich, aber Mitarbeiter, die jeden Tag dort arbeiten, sollen solche Bereiche meiden, damit sie unter der zulässigen Jahresdosis bleiben. Es gibt auch noch Sperrbereiche, in denen sehr hohe Strahlung vorliegt, diese sind nochmal extra gekennzeichnet und da dürfen selbst von der Belegschaft nur sehr wenige rein.
A. K. schrieb: >> Man konnte sogar von oben ins "Schwimmbad" hineinsehen >> und die Tscherenkow-Strahlung beobachten. > > Das gibts m.W. nur bei kleinen Reaktoren aus dem Bereich Forschung und > Medizin. Da fehlt dann wiederum der Eindruck vom Maschinenhaus. Der Reaktor hatte angeblich eine thermische Leistung von 1MW. Die wurde aber nicht genutzt, sondern es wurde damit die Umgebung beheizt. Ein grosses, beeindruckendes Maschinenhaus habe ich mir dann mal beim Walchenseekraftwerk angesehen. :-)
Mathias Braun schrieb: > Ich möchte mal wissen ob jemals jemand die radioaktive Strahlung einer Solaranlage gemessen hat. Eine Solaranlage besteht auch aus Atomen, ist also auch ein Atomkraftwerk :-) Einige von den Atomen könnten sogar zerfallen und gefährliche Strahlung abgeben.
Bezueglich des ersten Posts. So einen Schwaezer fragt man erst was fuer einen Hintergrund er habe : -Ingenieur, -Physiker, -HR, -Verkauf, -PR, -Management. Bei den ersten 2 kann man weiterfragen bei den anderen 4 ... naja, die haben sowieso keine Ahnung, sind Papageien. Und die ersten 2 koennen immer noch Muell erzaehlen, weil sie dafuer bezahlt werden.
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Harald Wilhelms schrieb: > Der Reaktor hatte angeblich eine thermische Leistung von 1MW. http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungs-_und_Messreaktor_Braunschweig > Die wurde aber nicht genutzt, sondern es wurde damit die > Umgebung beheizt. Das tun die grossen Anlagen grösstenteils auch. ;-)
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Prog Rammer schrieb: > bzw. durch leichte Erhöhung des quadr. Koeffizienten Quadratisch heißt, dass die unabhängige Variable im Quadrat in die Rechnung eingeht, also sowas in der Art: y = ax² + b Exponentiell bedeutet, dass die unabhängige Variable im Exponenten steht, also z.B. y = e^x Deswegen ist die Formulierung "leichte Erhöhung des quadr. Koeffizienten" ein Widerspruch in sich und zudem äußerst irreführend.
A. K. schrieb: > Man kommt da schon als "Tourist" rein, allerdings angemeldet und ggf. > mit vorheriger behördlicher Sicherheitskontrolle. Immerhin war ich > zweimal auf einer solchen Tour drin. Kann auch von Ort zu Ort > unterschiedlich sein. > > Ob überhaupt bzw. zu welchem Zeitpunkt man allerdings ins Containment > reinkommt, dazu habe ich unterschiedliche Informationen. Die eine Info > (direkt vor Ort) besagte, dass es nur während der jährliche Wartungszeit > möglich ist, weil der Bereich sonst streng kontrolliert wird und > entsprechende Protokolle und Überwachungsvideos an die > Sicherheitsbehörde in Wien gehen. Die andere Info (Forum) sah das > relaxter. Also ich kann leider nicht sagen, ob ich als Tourist damals in einer solchen Anlage war oder nicht. Bei uns war es eine Exkursion der VDE Uni-Ortsgruppe. Die Veranstaltung war auch weniger für 0815 Leute ausgelegt, da haben die gleich einen PR-Pfuzzi hingestellt, der Ahnung hatte und den Leuten einen Job im Kraftwerk schmackhaft gemacht hat. Bei uns war es so, dass alle Teilnehmer ca. 1,5-2 Monate vorher die Personalien inkl. eines mind. bis zur Exkursion gültigen Personalausweis-Nummer abgeben mussten. Dann bekamen wir eine Einladung in der ganz konkret stand, dass wir keine elektronischen Geräte ins Kraftwerk nehmen durften und auch nichts zu uns genommen haben dürften, was strahlt. Nach einer Einführungsveranstaltung ging es ins Kraftwerk. Erst einmal hoch in eins der Kühltürme bis zu irgendeiner ausgemessenen Markierung an der man noch problemlos atmen konnte. Dann in die Vorhalle des Kraftwerks und dann durch die Sicherheitskontrolle rein. Bei der Sicherheitskontrolle wurden wir tatsächlich gründlich gefilzt, mit Metalldetektor, etc. Ich durfte nicht einmal irgendein uralt Kaugummi-Papier mitnehmen, das in der Jackentasche war. Dann haben wir einen Glasdosimeter bekommen und sind ins Kraftwerksinnere. Zunächst einmal vor die Leitwarte, rein durften wir nicht. Anschließend gab es einen zweiten, digitalen Dosimeter und wir sind dann rein ins Containment. Weder wir noch die Mitarbeiter hatten doppelte Schutzkleidung an. Für uns gab es eine Hose, einen Mantel, son' Haar-Teil und Schuhüberzieher. Keine Handschuhe. Uns wurde aber empfohlen die Hände mit irgendeiner Creme einzureiben. Dann rein durch die Druckschleuse ins Containment, da eine Führung mit der Empfehlung möglichst wenig anzufassen. Einmal zum Abklingbecken, einmal für Freiwillige über so ein Bereich rüberlaufen, dass der Dosimeter etwas anzeigt und dann wieder raus. Erst einmal über den ersten Scanner, wo ich hängen geblieben bin, weil ich Partikel an der Sohle hatte und dann noch über so eine Klebematte gehen musste. Jetzt weiß ich nicht mehr, ob ich zuerst die Klamotten ausgezogen habe oder zuerst durch einen zweiten Scanner musste, wo man diese komischen Verrenkungen macht. und zum Schluss ging es dann in die unglaublich laute Maschinenhalle. Ich war wirklich überrascht, wie scheiße langweilig so ein KKW tatsächlich ist. Und es war übrigens das gleiche Kraftwerk, wo der Homer Simpson... ähm... der Sicherheitsbeauftragte herkommt. Jetzt Nicht schrieb: > Bezueglich des ersten Posts. So einen Schwaezer fragt man erst was fuer > einen Hintergrund er habe : Muss ich nachher tatsächlich mal machen. Und wenn um den Typen herum noch 10 Leute sitzen, die ihm zustimmen, dann habe ich mich gefragt ob ich irgendwo in Experimentalphysik nicht aufgepasst habe. Ich wollte auch den Abend nicht vederben in dem ich den Typen bloßstelle. Evtl. braucht man ja mal etwas von ihm oder von den anderen. Deshalb lieber "Lächeln und Winken" ;)
Sag doch mal in welchem KKW und Block Du warst, dann weiß ich auch was das für eine Anlage ist. Ich finds krass, wenn die erlaubt haben, daß man sich "bestrahlen lassen kann". Wenn das auf dem Reaktorbedienungsflur war, dann wahrscheinlich wirklich der Bereich direkt über dem Reaktor. Aber die würden das nicht zulassen, wenns irgendwie gefährlich wäre. Wahrscheinlich bekommt man in der kurzen Zeit weniger ab, als bei einer Röntgenuntersuchung. In der Turbinenhalle ist es bei großen Kohlekraftwerken auch nicht leiser. Die Turbine ist zwar meistens ein ganze Stück kleiner als bei einem großen KKW, aber dreht dann mit der doppelten Drehzahl. Und daß Du in die Blockwarte nicht rein darfst ist klar. Wenn da drin irgendein Idiot auf die Idee kommt, irgendwelche Knöpfe zu drücken, haben die Jungs da drin ganz schnell ein großes Problem. Da wird zwar nichts explodieren, aber man könnte im schlechtesten Fall eine Reaktorschnellabschaltung auslösen. Das bedeutet Verdienstausfall, eine längere Prozedur zum Wiederanfahren und das Stromnetz findet den schlagartigen Verlust von 1.400MW bei einem großen Block auch nicht so prickelnd. Das kann zu einem großflächigen Stromausfall führen. Ist z.B. in Hamburg schon wegen einer Schnellabschaltung des KKW Krümmel passiert. Dieses Risiko, daß doch so ein Dummie in der Gruppe ist, geht man natürlich nicht ein - zumal der sich von den Schadenersatzforderungen nie wieder erholen würde.
magic smoke schrieb: > Und daß Du in die Blockwarte nicht rein darfst ist klar. Bissel geguckt haben sie da drin schon, als wir da reinstiefelten, zum Routineprogramm gehörte das wohl nicht. > Reaktorschnellabschaltung auslösen. Der war schon abgeschaltet, wg. Jahresrevision.
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magic smoke schrieb: > Sag doch mal in welchem KKW und Block Du warst, dann weiß ich auch was > das für eine Anlage ist. Das war im KKW Philippsburg. Ich meine, dass es Block 2 war. magic smoke schrieb: > Ich finds krass, wenn die erlaubt haben, daß man sich "bestrahlen lassen > kann". Wenn das auf dem Reaktorbedienungsflur war, dann wahrscheinlich > wirklich der Bereich direkt über dem Reaktor. Aber die würden das nicht > zulassen, wenns irgendwie gefährlich wäre. Wahrscheinlich bekommt man in > der kurzen Zeit weniger ab, als bei einer Röntgenuntersuchung. Wir hatten ja zwei Dosimeter. Einmal das Teil, was zur Atomaufsichtsbehörde?? eingeschickt wird und einmal den digitalen Dosimeter. Am Ende haben wir das Teil in so ein Ausleseterminal mit Bildschirm gesteckt und uns wurde die Dosis angezeigt, die wir abbekommen haben. Bei mir war es 0,00 bei anderen wenigen 0,01 µSv. Kann es sein? Oder waren es doch mSv? magic smoke schrieb: > Und daß Du in die Blockwarte nicht rein darfst ist klar. Wenn da drin > irgendein Idiot auf die Idee kommt, irgendwelche Knöpfe zu drücken, > haben die Jungs da drin ganz schnell ein großes Problem. Da wird zwar > nichts explodieren, aber man könnte im schlechtesten Fall eine > Reaktorschnellabschaltung auslösen. Naja... wenn da irgendein Idiot irgendwelche Knöpfe drückt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Schichtführer explodiert, relativ groß ;) Es war aber auch ganz ok so, durch die Tür hat man einen guten Überblick gehabt. Und ob es mir etwas gebracht hätte, wenn ich 3 Meter weiter im Raum stehen würde... kA. A. K. schrieb: > Der war schon abgeschaltet, wg. Jahresrevision. Also zu uns hieß es, dass während der Revision keine Besucher im Kraftwerk zugelassen sind, da dort zig Firmen herumlaufen, Systeme abgeschaltet sind, usw.
Mathias Braun schrieb: > Also zu uns hieß es, dass während der Revision keine Besucher im > Kraftwerk zugelassen sind, da dort zig Firmen herumlaufen, Systeme > abgeschaltet sind, usw. Das, was möglicherweise der Normalfall ist, hatte ich in Philippsburg auch erlebt, der zweite Block war da noch nicht fertig. Viel Blabla und Präsentation, aber konkret wenig mehr als das Maschinenhaus. Das wars dann aber auch, dabei wäre grad der in Bau befindliche Block verdammt interessant gewesen (die KWU hatte was dagegen, hiess es). Ziemlich unergiebig. Obrigheim war interessanter, die liessen uns rein (keine Revision). Das wurde offensichtlich recht unterschiedlich gehandhabt. Jahre später war das mit der Revision dran, yep da waren sie auch wirklich am arbeiten. Hej, wann siehst du schon mal aus unter 10m Entfernung den Deckel vom Druckbehälter mit Bleischürzen bedeckt hochkant an der Wand lehnen? ;-). Für einen tiefen Blick in den Druckbehälter selbst kam man leider nicht dicht genug ran.
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Prog Rammer schrieb: > magic smoke schrieb: >> außerdem sinkt die Stärke >> der Strahlung exponentiell mit der Entfernung zur Quelle. > > Toller Beitrag! Hier wäre der Vollständigkeit halber noch anzumerken, > dass die Strahlung quadratisch mit der Entfernung an Intensität > verliert. > > http://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsgesetz Exponentiell wäre sensationell!
Der Deckel des Reaktordruckgefäßes ist halt über sehr lange Zeit der extremen Neutronenstrahlung im Leistungsbetrieb ausgesetzt. Dabei wird das Metall selbst aktiviert und gibt diese Aktivität in Form von Strahlung mit relativ kurzer Halbwertszeit wieder ab. Diese klingt wie alle diese Prozesse über die Zeit ab, ist aber lange nicht Null wenn der Reaktor geöffnet wird. Daher die Bleiplatten zur Abschirmung des RDB-Deckels. Bei einem Kernkraftwerk ist der Leistungsbetrieb der Normalzustand. Die Revision bedeutet Stress für die komplette Belegschaft. Ich würde daher solche Führungen auch eher während des Leistungsbetriebes durchführen, auch wenn dann nicht so viel zu sehen ist wie bei einer Revision mit geöffneter Turbine oder so... Ich würd die als Besucher auch viel lieber in vollem Betrieb sehen als teilzerlegt. Der Reaktor sieht auch so von oben recht unspektakulär aus. Es stehen halt einige Meter Wasser (mindestens Länge der Brennelemente plus sichere Überdeckung dieser) über dem großen Loch, innen ist ein Haltegitter für die Brennelemente, in dem auch die Steuerstäbe zwischen den Brennelementen laufen. Von denen sieht man aber nicht viel und mehr Mechanik ist nicht drin. In Deutschland darf ein Arbeiter in kerntechnischen Anlagen 20mSv pro Jahr abbekommen und maximal 400mSv im gesamten Berufsleben, bzw. 50mSv in einem Jahr, aber nicht mehr als 100mSv in 5 Jahren. Durch die natürliche und künstliche Strahlung, bekommt jeder hier in Deutschland etwa 4mSv pro Jahr ab. Davon gehen 1,9mSv von medizinischen Anwendungen aus und 1,1mSv durch das Einatmen von Radon. Für eine Röntgenaufnahme des Kopfes kriegt man 0,1mSv ab. Philipsburg 2 ist ein großer Druckwasserreaktor mit 1.450MW elektrischer Leistung. Obrigheim war ja mehr eine den Amis nachgebaute Versuchsanlage, mit der die damalige BRD viel über Kernkraftwerke und den Betrieb von Druckwasserreaktoren gelernt hat. Ähnlich wie die DDR es mit dem 70MW-AKW Rheinsberg gemacht hat. Außer daß bei letzterer Anlage ein Druckwasserreaktor aus der Sowjetunion herangekarrt und nicht selbst gebaut wurde.
Mathias Braun schrieb: > die deutschen Kraftwerke sauber sind, man > könnte sogar im Containment vom Boden essen. Sicher, weil alles von der Strahlung abgetötet wurde, somit keine Salmonellen sein können oder ähnliche gefährliche Bakterien....
magic smoke schrieb: > Ich finds krass, wenn die erlaubt haben, daß man sich "bestrahlen lassen > kann". So wie ich die Atomis in 80ern kennen gelernt habe, erstant mich das nicht im Geringsten...
Uhu Uhuhu schrieb: > Prog Rammer schrieb: >> bzw. durch leichte Erhöhung des quadr. Koeffizienten > > Quadratisch heißt, dass die unabhängige Variable im Quadrat in die > Rechnung eingeht, also sowas in der Art: y = ax² + b > > Exponentiell bedeutet, dass die unabhängige Variable im Exponenten > steht, also z.B. y = e^x > > Deswegen ist die Formulierung "leichte Erhöhung des quadr. > Koeffizienten" ein Widerspruch in sich und zudem äußerst irreführend. Na jetzt haben wir's aber bald - eine leichte Erhöhung des quadratischen Exponenten hatte ich gemeint und Koeffizient ist an der Stelle natürlich Blödsinn. Zitat aus dem Link (TUM): "Befindet sich die Quelle nicht im leeren Raum, sondern z.B. in Luft oder in sonstiger Materie, muß man die durch die Materie bewirkte Absorption berücksichtigen. In Luft als häufigster Umgebung wirkt sich das in einer kleinen Erhöhung des quadratischen Exponenten von R aus." Wobei R hier der Abstand ist. Die Anpassung dieses Exponenten wird z.B. auch bei der Auslegung von Mobilfunk verwendet - bekannt unter "Path-Loss-Model". Der Exponent, in diesem Fall Alpha, ist für luftleeren Raum 2 und wird dann entsprechend erhöht.
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Der Erfinder des DDT, soll (?), zur Unterstreichung der Unschaedlichkeit an einer Fernsehshow einen Becher DDT getrunken haben. Mittlerweile ist die substanz trotzdem hier verboten, auch in minimalen Mengen.
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Uhu Uhuhu schrieb: > Prog Rammer schrieb: >> bzw. durch leichte Erhöhung des quadr. Koeffizienten > > Quadratisch heißt, dass die unabhängige Variable im Quadrat > in die Rechnung eingeht, also sowas in der Art: y = ax² + b Richtig. > Exponentiell bedeutet, dass die unabhängige Variable im > Exponenten steht, also z.B. y = e^x Richtig. > Deswegen ist die Formulierung "leichte Erhöhung des quadr. > Koeffizienten" ein Widerspruch in sich Keineswegs. Das Abstandsgesetzt könnte auch so lauten: y = (r/r1)^2 * e^(r/r2) mit passenden Konstanten für r1 und r2. > und zudem äußerst irreführend. Auch das nicht. Die quadratische Abnahme mit der Entfernung gilt für (quasi) punktförmige Quellen in dämpfungsfreien Medien. Sie wird allein durch die Inhomogenität des Feldes hervorgerufen; im homogenen Feld gibt es nämlich überhaupt keine Abnahme mit der Entfernung! Die exponentielle Abnahme kommt durch die Dämpfung zustande, und zwar wird i.d.R. ein HOMOGENES Feld betrachtet. Wenn jetzt eine (hinreichend punktförmige) Quelle mit einem dämpfenden Material umhüllt wird, multiplizieren sich logischerweise die beiden Effekte.
Reinier Z. schrieb: > Keineswegs. > Das Abstandsgesetzt könnte auch so lauten: y = (r/r1)^2 * e^(r/r2) > mit passenden Konstanten für r1 und r2. Du hast dich selbst ausgetrickst ;-) y = (r/r1)^2 * e^(r/r2) ist eine Exponentialfunktion, kein Polynom. Für große r überwiegt irgendwann der e^(r/r2) - Anteil. Differenziere die beiden Teile, dann wirst du sehen, was passiert...
J. Ad. schrieb: > Prog Rammer schrieb: >> magic smoke schrieb: >>> außerdem sinkt die Stärke der Strahlung exponentiell >>> mit der Entfernung zur Quelle. >> >> Toller Beitrag! Hier wäre der Vollständigkeit halber noch anzumerken, >> dass die Strahlung quadratisch mit der Entfernung an Intensität >> verliert. >> >> http://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsgesetz > > Exponentiell wäre sensationell! Das Abstandsgesetz trifft hier aber nicht zu, denn es wird ein Teil der Strahlung absorbiert bzw. die Strahlung wirkt ionisierend. Die Ionisation "entfernt" also einen Teil der Strahlung, und dieser entfernte Teil ist proportional zur Intensität. Das entsprich eher dem Absorptionsgesetz, d.h. die Intensität geht hier wie
Im Endeffekt gewinnt immer der Term mit dem λ. Ist λ·x klein, dann dominiert der Term mit ln x. Das ist z.B. bei "kleinen" Abständen und kleinem λ der Fall, etwa bei γ-Strahlung in Luft. Anderes Beispiel: Intensität einer punktförmig anzunehmenden Lichtquelle im Abstand x, wenn die Lichtquelle mit getöntem Glas umgeben ist. Steht man allerdings in der Nähe einer Strahlungsquelle, die nicht mehr als punktförmig angenommen werden kann, z.B. in 3m Entfernung von einem 10m langen und 2m hohen Strahler, dann gilt das Abstandsgesetz selbst dann nicht, wenn keine Absorption auftritt! Das 1/x² Abstandsgesetzt gilt dann nur in großen Abständen, d.h. wenn die Quelle wieder als punktförmig betrachtet werden kann. Anderes Beispiel: Eine 1-dimensionale, seeehr lange Lichtquelle ohne Absorption im umgebenden Medium: Das Abstandsgesetz ist dann nicht 1/x² sondern 1/x.
Johann L. schrieb: > Im Endeffekt gewinnt immer der Term mit dem λ. Naja, so ähnlich hat der Uhu auch argumentiert. Deine Feststellung ist eine zwar richtige, aber dennoch nutzlose Aussage, denn dieser "Endeffekt", d.h. das asymptotische Verhalten für x-->unendlich ist möglicherweise nicht so besonders interessant. Den Aldebaran kratzt die Gammastrahlung vom KKW Kleinkleckersdorf nicht besonders, und auch den Mond nicht. Selbst 12000km sind nicht mehr wirklich machbar, da ist nämlich diese komische Kuller dazwischen. Es hängt also sehr von den Konstanten ab, die sich aus der konkreten Konfiguration ergeben, welcher Term in welchem Entfernungsbereich dominiert.
Johann L. schrieb: > Das entsprich eher dem Absorptionsgesetz, d.h. die Intensität geht > hier wie
So ist es (bei einer punktförmigen Strahlungsquelle). Den rechten Term kann man auch schreiben als
Das ist dann fast die Formel von Reinier Z., nur dass dieser die Kehrwertbildung vergessen hat.
Mathias Braun schrieb: > Begründet wurde es damit, > dass das Messgerät (Geigerzähler) Messwerte anzeigt und man die Leute > mit Abstand aufgestellt hat, damit diese über Stunden den Zug absichern. > > Der angebliche Sicherheitsexperte war der Meinung, dass das falsche > Messgerät verwendet wurde. Ganz unrecht hat der Sicherheitsexperte nicht. Mit dem Geigerzähler kann man Strahlung und dessen Leistung nachweisen. Relevanter wäre beim Begleiten jedoch die Dosis bzw. die Dosisleistung festzustellen, also z.B. durch ein Dosimeter. Nur so kann man feststellen, ob die Strahlung für einen Begleiter über einen längeren Zeitraum die Grenzwerte überschreitet.
Reinier Z. schrieb: > Deine > Feststellung ist eine zwar richtige, aber dennoch nutzlose > Aussage, denn dieser "Endeffekt", d.h. das asymptotische > Verhalten für x-->unendlich ist möglicherweise nicht so > besonders interessant. Astronomen sehen das völlig anders...
Mathias Braun schrieb: > Ich möchte mal wissen, was ihr von den Behauptungen haltet. Natürlich war es vorsätzlich zur Volksverdummung gelogen. So wie gelogen wird, deutsche AKW wären absolut sicher, der GAU wäre beherrschbar. Oder nach einer Notabschaltung müsse man nur 1 Tag lang nachkühlen. Seit Fukushima wissen auch die Bürger mehr. Immerhin auch die Kanzlerin, die es als Physikerin eigentlich vorher hätte wissen können, aber zumindest danach die notwendigen Schlüsse gezogen hat. Man könnte ihn ja mal fragen, warum AKW einen Schornstein haben (nicht den Kühlturm). Ja, ich weiss es. http://www.kn-online.de/var/storage/images/kn/schleswig-holstein/landespolitik/atomkraftwerk-brunsbuettel/19529745-2-ger-DE/Atomkraftwerk-Brunsbuettel_ArtikelQuer.jpg
Uhu Uhuhu schrieb: > Astronomen sehen das völlig anders... Jetzt dürft ihr natürlich nicht davon ausgehen, dass auf beliebige Distanz die gleiche atmosphärische Absorption stattfindet. ;-)
A. K. schrieb: > Distanz die gleiche atmosphärische Absorption stattfindet Gas- und Staubwolken verdecken das was dahinter liegt.
Michael Bertrandt schrieb: > der GAU wäre > beherrschbar. Ist er ja auch. GAU: größter anzunehmender Unfall, und auf einen Unfall dessen Eintreten man annehmen muss, werden natürlich auch die Sicherheitssysteme ausgelegt. Problematisch sind nur Unfälle deren Eintreten man nicht angenommen hat...
Christian V. schrieb: > Problematisch sind nur Unfälle deren > Eintreten man nicht angenommen hat... Manche Leute beharren auf einem einmal festgelegten Dogma. siehe: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/
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GAU = Größter anzunehmender Unfall ist meiner Meinung nach ein Konstrukt der Presse nach der Tschernobyl-Katastrophe und hat keine Bedeutung für kerntechnische Anlagen. Für die Anlagen bedeutsam ist der sogenannte Auslegungsstörfall. Diesen kann die Anlage gerade noch sicher beherrschen, alles was darüber hinausgeht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit zur Freisetzung von Radioaktivität führen (muß aber auch nicht). Es gibt auch Ereignisse, die kein Reaktor überstehen kann. So unwahrscheinlich das auch sein mag, aber wenn ein größerer Meteorit steil und schnell genug in die Atmosphäre eintritt und die Reaktorkuppel direkt trifft, dann kommt der da auch durch. Fukushima war meiner Meinung nach wieder ein hausgemachter Unfall. Wer bitte war so blöd und baut ein solches Kraftwerk 3,5 Meter über Meeresspiegel in ein Gebiet, in dem seit Menschengedenken immer wieder starke Tsunamis auftreten? Wer war dann noch dümmer und baut in so einem Gebiet die Notstromdiesel in den Keller? Die Lage ist erst außer Kontrolle geraten, nachdem die Notstromdiesel aufgrund des Tsunamis ausgefallen sind. Bei Block 5 und 6 war ein einzelner Notstromdiesel in einem höher gelegenen Gebäude untergebracht. Der hat diese beiden Blöcke gerettet. Die Notstromdiesel überflutungssicher untergebracht und es wäre nie zu diesen Problemen gekommen.
magic smoke schrieb: > GAU = Größter anzunehmender Unfall ist meiner Meinung nach ein Konstrukt > der Presse nach der Tschernobyl-Katastrophe und hat keine Bedeutung für > kerntechnische Anlagen. > Für die Anlagen bedeutsam ist der sogenannte Auslegungsstörfall. "GAU" ist tatsächlich der ältere dieser beiden in der Bedeutung vergleichbaren Begriffe, als Übersetzung des englischen Fachbegriffs "maximum credible accident". Ein Medienprodukt dürfte hingegen der "Super-GAU" sein. Das Bundesamt für Strahlenschutz schreibt dazu: GAU ist die Abkürzung für den „Größten Anzunehmenden Unfall“ und stammt aus der Frühzeit der Kerntechnik. Heute wird dieser Begriff ersetzt durch "Auslegungsstörfall". Die Anti-Atomkraft Bewegung entstand lange vor Tschernobyl und war auch in D schon lange davor von erheblicher Wirkung (=> Parteigeschichte der "Grünen"). Sie hat auf amerikanischer Seite zwar einen starken Bezug zum Unfall in Three Mile Island (aka Harrisburg), entstand aber tatsächlich schon davor - der Film "Das China-Syndrom" kam 1979 raus, wenige Tage vor diesem Unfall.
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magic smoke schrieb: > ... Die Notstromdiesel überflutungssicher untergebracht und es > wäre nie zu diesen Problemen gekommen. Dann war da doch noch was mit falsch anzeigenden Wasserstandsanzeigen. Ist aber eher ein sekundäres Problem. Mit Strom wäre das Wurscht gewesen.
magic smoke schrieb: > Fukushima war meiner Meinung nach wieder ein hausgemachter Unfall. Wer > bitte war so blöd und baut ein solches Kraftwerk 3,5 Meter über > Meeresspiegel Du hast nicht verstanden, daß es IMMER einen Grund gibt, warum eine Katastrophe eintritt, und HINTERHER weiss es immer irgendein Dödel besser. Daher minimiert man die Risiken im Falle eines Unfalls. Talsperren sind übrigens auch recht gefährlich. Da ein AKW pro Tag den Gegenwert einer Atombombe durchzieht, und dafür auf einem eingezäunten Areal von ca. 1000 x 1000 Meter steht, erzeugt es hier nicht mehr Energie, als die Sonne auf dieselbe Fläche einstrahlt (1000 Watt/m2 x 1000 x 1000 = 1000MW). So ein AKW ist im Vergleich zur Sonne also gar nicht so leistungsfähig. Könnte man die Sonne zu 100% Nutzen, hätte man mittags das AKW ersetzt (nachts natürlich nicht). In Spanien/Nevada (3000W/m2 sonnensicher) ist sogar die mittelere Jahreseinstrahlung so hoch wie die mittlere AKW Produktion. Weiss man dann noch, daß zur Urangewinning und Anreichung etwa pro 10 AKW ein AKW nötig ist (so energieintensiv ist die Urananreichung), dann weiss man, daß AKW eine blödsinnige Totgeburt bombengeiler Machtpotentaten sind. Niemand glaubt international beispielsweise, da0 der Iran die Atomkraft als Erdölersatz haben will, aber die Bürger hier in Deutschland sollen das vom deutschen AKW glauben, man verkauft sie für dumm.
Michael Bertrandt schrieb: > Weiss man dann noch, daß zur Urangewinning und Anreichung etwa pro 10 > AKW ein AKW nötig ist (so energieintensiv ist die Urananreichung), Wäre die Anreicherung ein entscheidender Kostenfaktor, dann wären Natururanreaktoren häufiger als sie es real sind. > dann weiss man, daß AKW eine blödsinnige Totgeburt bombengeiler > Machtpotentaten sind. Hat man bei KKWs Waffen im Sinn, dann baut man eben gerade nicht die hierzulande üblichen Typen, sondern Druckröhrenreaktoren. Diese Bauweise kennzeichnet beispielsweise Tschernobyl und einige Natururanreaktoren. Letztere sind - oh Wunder - genau dort recht beliebt, wo man auf Waffenplutonium abzielt. Die hiesigen Druckwasserreaktoren haben ihren technischen Ursprung woanders, nämlich in den amerikanischen Atom-U-Booten.
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Michael Bertrandt schrieb: > Weiss man dann noch, daß zur Urangewinning und Anreichung etwa pro 10 > AKW ein AKW nötig ist (so energieintensiv ist die Urananreichung), dann > weiss man, daß AKW eine blödsinnige Totgeburt bombengeiler > Machtpotentaten sind. Niemand glaubt international beispielsweise, da0 > der Iran die Atomkraft als Erdölersatz haben will, aber die Bürger hier > in Deutschland sollen das vom deutschen AKW glauben, man verkauft sie > für dumm. Aha! Darum kostet an der Börse eine kWh Atomstrom ca. 4 €ct. Und das OHNE Subventionen oder Zuschüsse! Keine Erzeugung produziert weniger Abfall oder Schadstoffe bei maximaler Stromausbeute als die Kernenergie, das ist eben Fakt, auch wenn's der grünen Ideologie völlig gegen den Strich geht!
Aber mal ehrlich: Die Risikoabschaetzung ist doch gut: 1 Unfall auf 10000 Betriebsjahre wenn ich mich richtig erinnere. Bei ca 400 KKWs weltweit hat man alle 25 Jahre einen Unfall. 2011-1986= 25
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Dumdi Dum schrieb: > Aber mal ehrlich: Die Risikoabschaetzung ist doch gut: 1 Unfall auf > 10000 Betriebsjahre wenn ich mich richtig erinnere. Bei ca 400 KKWs > weltweit hat man alle 25 Jahre einen Unfall. 2011-1986= 25 Zwischen Three Mile Island und Tschernobyl waren es nur 7 Jahre.
A. K. schrieb: > Zwischen Three Mile Island und Tschernobyl waren es nur 7 Jahre. Stimmt. Kann man aber trotzdem sagen das die Abschaetzung realistisch aussieht. Statistik ist mit so wenigen Ereignissen immer arg fehlerbehaftet. Jetzt kommen ja noch mehr KKWs auf den Markt und in 50 Jahren wissen wir mehr. Im Prinzip ist das Unheimliche daran dass die Verfechter dieser Technologie 2 - 3 Unfaelle (statistisch) mit einplanen.
Dumdi Dum schrieb: > Im Prinzip ist das Unheimliche daran dass die > Verfechter dieser Technologie 2 - 3 Unfaelle (statistisch) mit > einplanen. Passt schon. Die meisten Kraftwerke werden mittlerweile dort gebaut, wo das einzelne Menschenleben wenig zählt, die Gesamtheit im Vordergrund steht. Kollateralschaden einer strahlenden Zukunft.
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Der TMI-Unfall war ein wirklicher Unfall, auch wenn falsche Bedienung maßgeblich für das Ausmaß war. Aus meiner Sicht hatte der Reaktor mehrere Designfehler, durch die die Mannschaft nicht in der Lage waren, das Problem zu erkennen und zu beherrschen. Erstens wurde der tatsächliche Zustand des verklemmten Druckentlastungsvenil nicht angezeigt, sondern lediglich der Soll-Zustand, der aber nicht den Tatsachen entsprach. Die Belegschaft wußte somit nichts über austretendes Kühlwasser. Zweitens wurde der Wasserstand im Reaktor indirekt über die Dampfmenge bestimmt, wer so einen Mist bei einem so wichtigen Messinstrument baut, wüßte ich auch zu gerne. Nicht mal bei einem einfachen Wasserkocher kann ich über die Dampfmenge auf die enthaltene Wassermenge schließen. Außer wenn das Ding leer ist, aber das ist etwas spät für einen Kernreaktor. Bei TMI ist fast der komplette Kern geschmolzen und das Containment hat auslegungsgemäß funktioniert. Es wurde nur eine geringe Menge radioaktiv belastetes Gas freigesetzt, damit es nicht zu einer Explosion wie denen in Fukushima kommen kann. Ist nicht gut (genug), aber besser als wenn einem der Reaktor um die Ohren fliegt. Nicht alle Druckröhrenreaktoren werden zur Plutoniumgewinnung verwendet. Zur Plutoniumerzeugung nimmt man graphitmoderierte oder flüssigmetallgekühlte Reaktoren, in denen Uran-238 relativ einfach durch Neutroneneinfang in Plutonium-239 umgewandelt werden kann. Die sowjetischen RBMK-Reaktoren (Tschernobyl-Typ) können darüber hinaus einzelne Druckröhren absperren, um Brennelemente bei vollem Leistungsbetrieb wechseln zu können. Der wichtigere Schritt ist aber die Aufarbeitung der bestrahlten Brennelemente, wobei man das Plutonium abtrennt. Auf kurz oder lang haben wir aber eh keine andere Wahl als 100% erneuerbare Energie zu nutzen. Kohle und Öl reichen vielleicht noch für 300 Jahre, das Uran für 100 bis 150. Kernfusion... Schade um den Wasserstoff, der dann für das Wasser verlorengeht. Wäre auch nur eine Lösung auf Zeit und hält die globale Erwärmung nicht auf. Außerdem haben die erneuerbaren Energien heute schon das Potential, den Energiebedarf zu decken wenn man z.B. die Wüsten mit Solartechnik zupflastert und Pumpspeicherkraftwerke als Speicher benutzt. Das einzige was dann noch fehlt, wäre ein guter und haltbarer Energiespeicher für die Elektromobilität. Der wird schon noch kommen, wahrscheinlich in Form von Superkondensatoren.
Dumdi Dum schrieb: > Statistik ist mit so wenigen Ereignissen immer arg fehlerbehaftet. Ja, wir brauchen mehr Reaktorunfälle, damit die Fehler kleiner werden.
Hey Eule, Du wolltest wissen wieso ich davon ausgehe, daß Du einer dieser Negativ-Fanatiker bist? Wieder ein gutes Beispiel hier: Ich schreib was, Du schreibst irgendwelchen Blödsinn drunter und ich hab ein Minus. Ist mir jetzt schon einige Male aufgefallen. Schon schade, wenn manche Leute ihr klitzekleines Selbstwertgefühl nicht anders kompensieren können oder mit der Welt allgemein nicht klarkommen. Zum Glück bin ich heute ruhig genug um über sowas herzhaft lachen zu können, aber vielleicht findet sich noch ein Ich von vor 15 Jahren, das kommt dann mal bei Gelegenheit auf einen Kaffee vorbei und buddelt Dich im Vorgarten ein. </OT>
magic smoke schrieb: > Wieder ein gutes Beispiel hier: Ich > schreib was, Du schreibst irgendwelchen Blödsinn drunter und ich hab ein > Minus. Au Mann, hast du keine anderen Sorgen? Ich habe hier überhaupt kein Minus vergeben. Du solltest also dein Halluzinationsmodul neu justieren lassen und dir einen anderen Lieblingsfeind suchen. > Schon schade, wenn manche Leute ihr klitzekleines Selbstwertgefühl nicht > anders kompensieren können oder mit der Welt allgemein nicht klarkommen. Treffende Selbstdiagnose. Nur das mit der Zielgenauigkeit must du noch üben...
Was soll denn dieser völlig sinnlose Streit? Gestern war jemand unterwegs, der komplette Threads runtergevoted hat, jeden einzelnen Beitrag. Und? Juckt das irgendwen? Juckt es dich, wenn irgendein Unbekannter dir ein -1 verpasst?
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