Hallo. Kann mir jemand diese Verstärkerschaltung erklären? Sie ist von edrum.info und wird dort benutzt um ein Drumpad über ein piezokeramisches Element mit einem Mikrocontroller auszuwerten. Ich kenne mich mit Analogelektronik noch nicht so wirklich tiefgehend aus. Vielleicht ist ja jemand so nett und kann mir die Schaltung kurz erläutern. Was ich bisher meine zu wissen ist, dass der OpAmp ein reiner Spannungsfolger ist, da R2=R3. Also fungiert er wahrscheinlich als Impedanzwandler (warum braucht man das?) C1 und R1 bilden einen Hochpass? Oder der Poti und C1 bilden einen Snubber? (Hochpass könnte ich noch verstehen..) Und was machen die Dioden? D2 zur Gleichrichtung? Was macht D1? Warum muss das eine Schottky-Diode sein? Verstärkt die Schaltung das Signal des Piezos überhaupt? Wieso wird da die "Empfindlichkeit" am Poti eingestellt, und nicht über R2/R3 am Verstärker? Vielleicht wäre jemand ja so lieb, mir das zu erklären. Liebe Grüße, Sebastian B.
Eigentlich steht das förmlich da, was da passiert: Eingangsspannungsherabsetzung mit Poti Gfs Limitierung hoher Pegel durch Z-Diode AC-Ankopplung durch Kondensator Definition des Eingangswiderstandes / minimalen Teilers Verstärker zur Entkopplung Gleichrichter mit Siebung
Der Opamp bildet mit D2 und C2 einen Spitzenwertgleichrichter mit einer Verstärkung von 2.
Dies ist keine übliche Verstärkerschaltung sondern eine aktive Gleichrichterschaltung, in diesem Falle ein Spitzenspannungsdetektor. Das Gegenkoppelnetzwerk sorgt dafür, dass hinter der Diode stets die doppelte Eingangsspannung erscheint. Der Kondensator speichertl den Maximalwert, wird allerdings in endlicher Zeit wieder entladen, wenn die Eingangsspannung fällt oder ausbleibt. Insgesamt ist dies ein Hüllkurvendetektor, der eine Spannung liefert, die der Lautstärke des Einganges folgt. Das eigentliche Tonsignal geht dabei verloren.
Über das Poti ergibt sich ein definierter Eingangswiderstand der Schaltung. Da ein Piezokristall recht hohe Spannungen erzeugen kann, erscheint mir die Option diese abzuschwächen zu können, recht sinnvoll. C1/R1 bilden einen Hochpass, halten also auch Gleichspannung vom Rest der Schaltung fern. D1 ist ein Verpolungsschutz, indem es negative Signalanteile auf -Flussspannung der Diode begrenzt. Bei Schottky-Dioden ist die je nach Auslegung der Schaltung geringer als bei "normalen" Dioden. U1A arbeitet als nicht-invertierender Verstärker V = 1 + R3 / R2 mit angeschlossenem Spitzenwertgleichrichter: Durch seine niedrige Ausgangsimpedanz lädt er über D2 Kondensator C2 auf. Die Diode verhindert, dass bei abfallendem Eingangssignal der Kondensator aktiv entladen werden kann. Die Entladung erfolgt über den parallel geschalteten R4. Statt des nichtinvertierenden Verstärkers wäre ein einfacher Spannungsfolger theoretisch auch möglich, bietet aber nicht die Möglichkeit der Spannungsverstärkung bei niedrigen Einggangssignalen. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. edit: Als ich zu schreiben anfing, stand da oben noch nichts... Notitz an mich: Schneller tippen!
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Erik S. schrieb: > U1A arbeitet als nicht-invertierender Verstärker V = 1 + R3 / R2 mit > angeschlossenem Spitzenwertgleichrichter: Nee, das ist ein nicht-invertierender Präzisionsgleichrichter. Die Diode hängt in der Rückkopplung.
Wieso "nee". Bis auf die 2-fache Verstärkung ist es bei dir doch genau das Selbe. Eine Diode von -Input nach Output würde verhindern, daß der OpAmp bei negativem Input in die Sätigung geht, was unter Umständen seine Funktion negativ beeinflußt.
Sehe ich auch so. Das Vermeiden der Sättigung wäre auch nötig, wenn das
Ganze für den vollen Audiobereich funktionieren soll. Da es aber wohl
nur die Bässe detektieren kann / muss, sollte es so gehen.
>Präzisionsgleichrichter
So wie oben, macht der nur eine Halbwelle. Man müsste ihn daür
eigentlich vollsymmetrisch / bzw Vollweg aufbauen.
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