Hallo! Ich besitze ein Zedboad und habe im "SelectIO Resources"-Datasheet gesehen, dass die Differential I/O pins zu einem Komparator fuehren. Da ich ein Sinus-Signal in ein Rechteck-Signal konvertieren moechte, habe ich mir gedacht, ich koennte diesen Komparator moeglicherweise als Zero-Crossing-Detektor nutzen. Meine Vorgehensweise waere "einfach" an den einen Pin eine Referenzspannung, an den anderen Pin das Sinus-Signal. Natuerlich muss ich hierbei beachten, dass die Eingangspannung von 3,3 V nicht uebrschreite. Sind meine Ueberlegungen so richtig und ist das so moeglich? Wollte lieber nochmal fragen, bevor ich das realsiere und dann moeglicherweise das Board zerschiesse. Vielen Dank fuer eure Antworten im voraus.
LilaLauneBart schrieb: > dass die Differential I/O pins zu einem Komparator fuehren. Das was dort im Screenshot zu sehen ist, muss nicht unbedingt ein elektrisches Bauteil . Es ist erst einmal ein simpler differentieller Puffer. Mit ein wenig Glück hat der dann noch eine kleine Hysterese und einen weiten Gleichtaktbereich... > Meine Vorgehensweise waere "einfach" an den einen Pin eine > Referenzspannung, an den anderen Pin das Sinus-Signal. > Natuerlich muss ich hierbei beachten, dass die Eingangspannung von 3,3 V > nicht uebrschreite. Ich vermute sehr, dass dieser Eingangsbuffer einen wesentlich eingeschränkteren Eingangsbereich hat, in dem er funktioniert. Das dürfte aber in den Zahlen bei den DC- und AC-Charakteristiken im Datenblatt zu finden sein. > Sind meine Ueberlegungen so richtig und ist das so moeglich? Es ist wie mit allen Tricks: ausprobieren, üben, verbessern und lernen. Also kurz: probiers einfach aus.
Lothar Miller schrieb: >> Sind meine Ueberlegungen so richtig und ist das so moeglich? > Es ist wie mit allen Tricks: ausprobieren, üben, verbessern und lernen. > Also kurz: probiers einfach aus. Alles klar, danke. Das Resultat poste ich dann :)
been there, done that: Ich hab das mal probiert, geht wunderbar. So läßt sich nen wunderbarer ADC basteln: ein Pin auf eine Referenzspannung in der Mitte des verfügbaren Bereichs. An den anderen Pin ein C gegen GND, das über ein R vom Eingangssignal geladen wird und über einen zweiten Widerstand an einem Ausgangspin des FPGA hängt. Funzt tadellos für Audiosignale. Cheers Detlef
Detlef _a schrieb: > been there, done that: > > Ich hab das mal probiert, geht wunderbar. > > So läßt sich nen wunderbarer ADC basteln: ein Pin auf eine > Referenzspannung in der Mitte des verfügbaren Bereichs. An den anderen > Pin ein C gegen GND, das über ein R vom Eingangssignal geladen wird und > über einen zweiten Widerstand an einem Ausgangspin des FPGA hängt. Funzt > tadellos für Audiosignale. > > Cheers > Detlef Dankeschön!!! Bin noch nicht das zugekommen... Wird das auch voraussichtlich mit 30 MHz Singalen funktionieren? SIGNAL---| R |----X--------O FPGA_INPUT_PIN | | C = | | o GND Wie muss ich die Bauteile dimensionieren? Wie meinst du das "und über einen zweiten Widerstand an einem Ausgangspin des FPGA hängt."? --> Wie schaut das aus? - Kann mir gerade nichts darunter vorstellen.. --> Was hat das fuer einen Zweck? Danke im voraus?
NewHere84 schrieb: > Was hat das fuer einen Zweck? Der gibt eine Vergleichs-PWM aus. Oder er entlädt den Kondensator. Auf jeden Fall noch ausreichend für Audio, aber garantiert zu langsam, wenn's 3 Zehnerpotenzen schneller gehen soll ...
LilaLauneBart schrieb: > Da ich ein Sinus-Signal in ein Rechteck-Signal konvertieren moechte, > habe ich mir gedacht, ich koennte diesen Komparator moeglicherweise als > Zero-Crossing-Detektor nutzen. Detlef _a schrieb: > been there, done that: > > Ich hab das mal probiert, geht wunderbar. > > So läßt sich nen wunderbarer ADC basteln: IMHO meint ihr nicht dasselbe. Das da oben ist ein Sigma delta wandler (langsam, billig), den würde ich nicht über 200 kHz einsetzen und der erwähnt Audio-bereich endet so bei 24/48 kHz. Solche Wandler finden sich auch in den billigen Multimetern. Die beschreibung aus dem Erst-post dagegen klingt eher nach einem Schmitt trigger. Paar Links dazu: http://www.elektronikpraxis.vogel.de/hardwareentwicklung/pld-und-asic/articles/387206/ http://www.beis.de/Elektronik/DeltaSigma/DeltaSigma_D.html http://www.latticesemi.com/~/media/LatticeSemi/Documents/WhitePapers/AG/CreatingAnADCUsingFPGAResources.PDF?document_id=36525 http://www.hanser-automotive.de/uploads/media/31569.pdf MfG,
Wobei der SigmaDelta-Wandler die LVDS-Schnittstelle aber als Schmitt-Trigger nutzt... Wo liegt also das Problem?
asd schrieb: > Wobei der SigmaDelta-Wandler die LVDS-Schnittstelle aber als > Schmitt-Trigger nutzt... Wo liegt also das Problem? Ich verstehe die Beschreibung: LilaLauneBart schrieb: > Da ich ein Sinus-Signal in ein Rechteck-Signal konvertieren moechte, > habe ich mir gedacht, ich koennte diesen Komparator moeglicherweise als > Zero-Crossing-Detektor nutzen das der Sinus in ein Rechteck gleicher Frequenz umgewandelt werden soll und nicht in eine PWM. Und das die Komperatorschwelle konstant ist und nicht wie bei Sigma delta geregelt wird. Diese Vermutung sehe ich auch durch: LilaLauneBart schrieb: > Meine Vorgehensweise waere "einfach" an den einen Pin eine > Referenzspannung, gestützt. Aber vielleicht bin ich mit der Gleichsetzung des geschilderten Verfahren mit einer sigma Delta wandlung zu voreilig gewesen. MfG,
Ich seh das eigentlich gleich wie du. Du hast das ziemlich sicher nicht falsch verstanden. Aber die Sigma-Delta-Anwendung war ja nur ein Beispiel, dass sowas möglich ist. Bedeutet dann ja nicht, dass man die LVDS-Schnittstelle nicht nur als simplen Komparator mit entsprechenden Einschränkungen nutzen kann.
LilaLauneBart schrieb: > Natuerlich muss ich hierbei beachten, dass die Eingangspannung von 3,3 V > nicht uebrschreite. 3.3 V gelten nur für positive Spannungen. Ein Sinus mit -3.3 V ist sicher nicht zulässig, bzw. wird über die Clamp Diode geklippt (-0.5 V laut ds182_Kintex_7_Data_Sheet.pdf) > Wollte lieber nochmal fragen, bevor ich das realsiere und dann > moeglicherweise das Board zerschiesse. Gib zumindest eine Widerstand in Serie ( > 1K). Bei 3.3 V fließt dann max 3.3 mA. Dann bleibst Du unter den 10 mA (I.in aus dem Datenblatt)
Ich hatte die Frage des TO nicht richtig gelesen, er will was anderes. Die Schaltung für einen Audio ADC mit einem LVDS Eingang und einem Ausgang hab ich mal angehängt. Braucht aber hohe 'Oversampling rates', Audio geht aber 30MHz nicht. Den schnellen Bitstrom muss man noch entsprechend dezimieren, i.e. 'hohe Abtastrate@1Bit' zu 'niedrige Abtastrate@mehr Bit' umlügen. Cheers Detlef
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Man kann in der Tat mit einem LVDS-Paar beim FPGA Audio-Analog-Digital-Wandlung betreiben, allerdings muss man da ein wenig mehr Aufwand treiben. Die Schaltung sähe auch eher so aus, dass man das Analysesignal auf den n-Eingang des Komparators legen müsste, um die Geschichte zu symmetrieren und auf die Schaltschwelle anzupassen und zudem auch einen besseren Filter für den Eingang vorsehen muss, um die Aliasfrequenzen zu beseitigen, sofern das Signal nicht schon bandbegrenzt ist. Ich habe in einer Ultraschall-Applikation damit bis zu 50kHz mit rund 10bit Auflösung hinbekommen. Je geringer die Frquenz, desto besser die Auflösung. Ist dann auch eine Frage des Filters und des Analysesignals. Da kann man einfaches Rauschen einsetzen und stumpf dezimieren. Geht aber auch noch schlauer mit geeigneten Modulatiosverfahren. :D
Mal eine Frage: es gibt jede menge Analogkomparatoren, die mit Vcc=3.3V funktionieren. Was spricht dagegen einen solchen vorzuschalten?
Die neg-Beschaltung ist klar: Stabilisierte halbe Betriebsspannung, aber wozu benötigt man hier den R1? Da wird doch common mode mit reingegeben. Wäre nicht eine direkte Ankopl´pllung an den posEingang ausreichend und zudem noch schneller?
Von Lattice gibts sogar ein offizielles Dokument dazu (für ICE40): http://www.latticesemi.com/~/media/LatticeSemi/Documents/ProductBrochures/AM/CommonAnalogFunctionsUsinganiCE40FPGA.PDF?document_id=45822 Andi
Das ist aber nicht die oben erwähnte Schaltung, oder? Die arbeitet mit dem Querwiderstand ein bischen mit BIAS-Korrektur. Wenn das die Absicht ist, liesse sich das am anderen Eingang mit einem Tiefpass machen. Damit bekommt man auch gut niederfrequente Störungen aus seriellen Signalen raus.
Eine Frage noch zu folgendem Link: Fpga Kuechle schrieb: http://www.latticesemi.com/~/media/LatticeSemi/Documents/WhitePapers/AG/CreatingAnADCUsingFPGAResources.PDF?document_id=36525 Ist dort die Position des Integrators korrekt? Der Integrator müsste ja entweder nach der Summen/Differenzenbildung stehen oder aufgrund der Linearität halt sowohl im Eingangssignal und dem Feedback-Signal (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/54/FromDtoDS_raster.png/500px-FromDtoDS_raster.png) Dies ist im ersten Lattice WhitePaper ja eigentlich nicht wirklich der Fall? Im zweiten Lattice Dokument wird dies allerdings so gemacht... Andi schrieb: > Von Lattice gibts sogar ein offizielles Dokument dazu (für ICE40): http://www.latticesemi.com/~/media/LatticeSemi/Documents/ProductBrochures/AM/CommonAnalogFunctionsUsinganiCE40FPGA.PDF?document_id=45822 > Andi Könnt ihr mir da mal auf die Sprünge helfen?
asd schrieb: > Eine Frage noch zu folgendem Link: > > Fpga Kuechle schrieb: > http://www.latticesemi.com/~/media/LatticeSemi/Documents/WhitePapers/AG/CreatingAnADCUsingFPGAResources.PDF?document_id=36525 > > Ist dort die Position des Integrators korrekt? Auf welches Bild beziehst Du Dich? Welchen Block darin bezeichnest du als Integrator? Auch ein C kann als Integrator benutzt werden. MfG,
Fpga Kuechle schrieb: > Auf welches Bild beziehst Du Dich? Welchen Block darin bezeichnest du > als Integrator? > > MfG, Sowohl auf Figur 1 oder 4 bezogen. Ich hätte das RC-Glied als Integrator angesehen. Aber ich seh gerade, dass der CIC-Filter ja noch integriert. Somit ist das Prinzip des Sigma-Delta-Wandler wieder erfüllt (nach (1) in https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/54/FromDtoDS_raster.png/500px-FromDtoDS_raster.png)
asd schrieb: > Aber ich seh gerade, dass der CIC-Filter ja noch integriert. Somit ist > das Prinzip des Sigma-Delta-Wandler wieder erfüllt (nach (1) in > https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/54/FromDtoDS_raster.png/500px-FromDtoDS_raster.png) Wobei im zweiten Link von Lattice (ohne LVDS, sondern direkt am Eingang) ja auch ein CIC-Filter verwendet wird. Von dem her sind meiner Meinung die beiden Prinzipien nach http://www.latticesemi.com/~/media/LatticeSemi/Documents/ProductBrochures/AM/CommonAnalogFunctionsUsinganiCE40FPGA.PDF?document_id=45822 (figure 5) und http://www.latticesemi.com/~/media/LatticeSemi/Documents/WhitePapers/AG/CreatingAnADCUsingFPGAResources.PDF?document_id=36525 (figure 1) nicht wirklich identisch? Fpga Kuechle schrieb: Auch ein C kann als Integrator benutzt werden. Das ist schon klar, aber dort ist der Integrator ja nur im Feedback. Aber das Eingangssignal müsste dann ja auch integriert werden...
Irgendwie erinnert mich das an eine alte App-Note von Xilinx: http://www.xilinx.com/support/documentation/ip_documentation/xps_deltasigma_adc.pdf Allerdings haben sie sich da noch nicht getraut, den externen Komparator zu integrieren ;)
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Naja, die Schaltung ist ohnehin zur als Prinzip zu sehen. Das mit dem DAC-OUT funktioniert nur mit einem schnellen DAC und dann bitte mit besserem Filter oder wenn schon RC dann auch gleich digital angesteuert und entsprechend intern wieder wegprozessiert, indem das Spektrum in die Dezimation einbezogen wird. Dass sie den Komparator nicht verwenden (können), hat wieder die erwähnten Symmetriegründe. Das ist und bleibt letztlich immer Billigschaltung, mit der nur ungenau gemessen werden kann. Für Audio z.B. um billig eine Lautstärkemessung (RMS) für viele Kanäle gleichzeitig durchzuführen. Für einen guten Spektrumanalyser wird es aber schon etwas eng. Gut geht das für Spannungsüberwachungen. Wirtschaftlich ist es aber nur, wenn die FPGA-Pins auch wirklich übrig sind. Wenn man es ein bischen schlau anstellt, kann das FPGA sogar seine eigene Spannungsversorgung überwachen und im Falle seines Zusammenbruchs noch schnell seinen bevorstehenden Abgang oder einen brown out durchfunken :D
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