Forum: PC Hard- und Software Festplattenempfehlung für Backups


von Dennis S. (eltio)


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Hallo zusammen,

ich möchte zwei "große" Festplatten (ca. 2TB) anschaffen um diese 
(gespiegelt) als Backup für meine Daten zu nutzen. Sinnvoll wäre es hier 
ja sicherlich zwei unterschiedliche Hersteller zu nehmen. Mit welchen 
habt ihr gute Erfahrung bezüglich der Langlebigkeit gemacht?

Gruß
Dennis

von Gerd E. (robberknight)


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Dennis S. schrieb:
> ich möchte zwei "große" Festplatten (ca. 2TB) anschaffen um diese
> (gespiegelt) als Backup für meine Daten zu nutzen.

gespiegelt als Backup? Wenn dann beim Schreiben das OS oder ein Virus 
das Dateisystem kaputt macht, sind beide Kopien kaputt.

Normalerweise nimmt man 2 (oder besser 3) Platten, die man immer nur 
abwechselnd beschreibt. Wenn eine kaputt gehen sollte, hat man noch 2 
weitere Kopien und es sind nur ein paar Tage mehr verloren gegangen und 
nicht alles.

Sollen die Platten dauerhaft im PC mitlaufen oder sollen die extern 
angeschlossen werden? Ich würde letzteres vorschlagen und auch raten, 
die Platten nur bei Bedarf (=Erstellen des Backups) anzustecken.

von (prx) A. K. (prx)


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Dennis S. schrieb:
> Mit welchen habt ihr gute Erfahrung bezüglich der Langlebigkeit gemacht?

Retouren-Statistik eines französischen Händlers:
http://www.hardware.fr/articles/934-6/disques-durs.html

von A. H. (ah8)


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Wie schon geschrieben: Vergiss Spiegel und Backup! Ein Spiegel bringt 
Dir bei Backups überhaupt nichts! Ein Spiegel kann Dich zwar vor 
Festplattenausfällen schützen, nicht aber vor Softwarefehlern oder 
schlicht menschlichem Versagen. Nimm lieber zwei einfach Platten und 
mach doppelt so viele Backups, falls das zu lange dauert, einfach eine 
Kopie des Backups auf beide Platten.

Was Dir ein Spiegel bringen würde ist Verfügbarkeit. Wenn Dir eine 
Platte ausfällt kannst Du auf der anderen weiter arbeiten bis Ersatz da 
ist. Das ist im industriellen Umfeld wichtig, im privaten aber schon 
deutlich weniger und bei Backups erreichst Du das gleiche Ziel mit zwei 
einzelnen Platten genauso gut.

Was auch gerne vergessen wird: Ein Spiegel bringt überhaupt nichts ohne 
Monitoring. Spiegelsoftware soll einen Plattenausfall vor dem Nutzer 
verbergen und das tut sie sehr gut. Wenn Du aber nicht nur Nutzer 
sondern auch Admin bist und den Ausfall einer Platte erst bemerkst, wenn 
auch die andere ausfällt, hast Du auch nichts gekonnt. Du brauchst also 
immer auch ein Stück Software, das irgendwo eine rote Lampe angehen 
lässt bei Ausfall einer Platte.

Was die Wahl der Platte angeht kannst, liegst Du schon richtig: Nimm 
zwei verschiedenen Hersteller. Obwohl Du auch da nicht ausschließen 
kannst, dass sie vom selben Band gelaufen sind, so sind sie es wohl 
wenigsten mit gewissem zeitlichen Abstand. Ansonsten kannst Du getrost 
die preisgünstigsten nehmen. So mache ich das und ich hatte im privaten 
Umfeld in den letzten 20 Jahren nur zwei Ausfälle, eine davon eine 
Markenplatte, die andere eine SSD. Einige meiner Platten sind 10 Jahre 
und länger im Betrieb. Platten sind heute sehr robust und werden meisten 
ersetzt, weil sie zu klein sind, lange bevor sie ausfallen.

von Fritz G. (fritzg)


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Backup macht man eigentlich inkrementell, das geht am schnellsten und du 
hast viele Versionsstände deiner Datei.

Musst dir halt entsprechende Software besorgen, ich kann da leider 
nichts empfehlen, bei mir geht das von selbst.

von (prx) A. K. (prx)


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Fritz Ganter schrieb:
> Musst dir halt entsprechende Software besorgen, ich kann da leider
> nichts empfehlen, bei mir geht das von selbst.

Linux: rsnapshot
Windows: Hardlinkbackup

von Fritz G. (fritzg)


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Stimmt, rsnapshot war es unter Linux. Hardlinkbackup scheint genau das 
zu machen was ich meine.

von c.m. (Gast)


Angehängte Dateien:

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ich benutze rsync zum backup machen, und mehrere externe platten in 
rotation. klingt möglicherweise kompliziert und aufwändig, aber wenn 
sich "freitag ist backuptag" erstmal etabliert hat geht alles ruck-zuck.
das bild ist zum angeben und prahlen was ich doch für ein ordentlicher 
und sorgfältiger typ bin - eine platte fehlt hier noch… die ist im büro 
damit nicht alle backups an einem platz rumgammeln.

> Mit welchen habt ihr gute Erfahrung bezüglich der Langlebigkeit gemacht?

ich hab noch keine negativen erfahrungen mit festplatten gemacht. 
vielleicht hatte ich bisher einfach nur glück.

von oszi40 (Gast)


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c.m. schrieb:
> vielleicht hatte ich bisher einfach nur glück.

Es gab schon Platten, die vom Tisch fielen und unlesbar waren. Ansonsten 
würde ich schnellere Platten mit 7200 U/min bevorzugen damit es nich so 
lange dauert. Ein komplettes Image ist schneller zurückgespielt als 
tausende Einzeldateien mit rsync, weil bei Einzeldateien viel öfter das 
Direktory akutalisiert wird, was zusätzliche Kopfbewegungen verursacht. 
Daher gelegentlich ein Komplettbackup und später rsync für den kleinen 
Rest.

von (prx) A. K. (prx)


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Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile.

Image-Verfahren sind deutlich schneller, das stimmt. Auch können darin 
alle Fileeigenschaften erhalten bleiben und ggf. auch nicht für Lesen 
freigegebene Files (Win) gesichert werden. Aber sie benötigen ein 
zuverlässig funktionsfähiges Restore-Programm, dass in diversen 
Fullbackups und Increments ohne viel Sucharbeit die Versionen findet.

Bei Verfahren wir rsync (rsnapshot/Hardlinkbackup/...) ist hingegen kein 
Restore-Programm nötig und trotz ausschliesslich inkrementeller 
Sicherung ist jeder Stand des Backups ein vollständiges Abbild des 
gesicherten Dateibaums. Da kommt man mit jedem System ran, auch 
jungfräulich installiert.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Daher gelegentlich ein Komplettbackup und später rsync für den kleinen
> Rest.

Fullbackup mit Image und Rsync inkrementell? Wie soll das funktionieren? 
Rsync ist synchronisiert einen Dateibaum, mit Images hat es nichts am 
Hut.

Bei den oben genannten auf Hardlinks basierende Rsync Varianten liegt 
bei sich üblicherweise nur moderat verändernden Filesystemen der 
Hauptaufwand im Anlegen der immens vielen Links auf unveränderte 
Versionen. Zwischendurch komplett zu kopieren kostet Aufwand und erspart 
bei späteren Inkrements exakt nichts.

von Dennis S. (eltio)


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Hallo nochmal,
danke für eure Antworten, auch wenn sie meist nicht zur Frage passen. 
;-)

Mit "Spiegeln" meine ich: beide HD enthalten alle / dieselben Daten 
statt z.B. Platte 1 hat alle Bilder und Platte 2 alle Dokumente.

Da ich der französischen Sprache nicht (mehr) mächtig bin: sehe ich das 
richtig, dass Seagate und Western Digital statistisch am zuverlässigsten 
sind? Meine Frage zielte insbesondere darauf ab, dass ich mal hörte, 
dass die externen Platten intern alle von ziemlich dem gleichen 
Hersteller sind. Frage wäre also, welche Hersteller muss ich "extern" 
wählen damit ich "intern" auch eine gewissen Diversität habe?

Gruß
Dennis

P.S.: Sorry für "intern" und "extern" aber ich die korrekten 
Bezeichnungen sind mir unbekannt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dennis S. schrieb:
> Meine Frage zielte insbesondere darauf ab, dass ich mal hörte, dass die
> externen Platten intern alle von ziemlich dem gleichen Hersteller sind.

Wenn die externen Platten von einem Festplattenhersteller stammen, kann 
davon ausgegangen werden, daß die Platte im Gehäuse von diesem 
Festplattenhersteller stammt.

Ein USB-Gehäuse von Seagate enthält also auch eine Seagate-Platte, so 
wie ein USB-Gehäuse von WD eine WD-Platte enthält.

Bei Herstellern, die keine Festplatten bauen, muss die Festplatte 
naturgemäß von einem der wenigen Hersteller gekauft werden, die es noch 
gibt.

Und das sind nur noch drei:

Seagate (hat zuletzt Samsung geschluckt)
WD (hat zuletzt HGST geschluckt, was früher IBM und Hitachi waren)
Toshiba (hat zuletzt Fujitsu geschluckt)

von Dennis S. (eltio)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Und das sind nur noch drei:
>
> Seagate (hat zuletzt Samsung geschluckt)
> WD (hat zuletzt HGST geschluckt, was früher IBM und Hitachi waren)
> Toshiba (hat zuletzt Fujitsu geschluckt)

Super, danke für die Info!

Gruß
Dennis

von Rolf M. (rmagnus)


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Ansonsten kann man Platte und Gehäuse ja auch getrennt kaufen.

von oszi40 (Gast)


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> Rsync ist synchronisiert einen Dateibaum,
> mit Images hat es nichts am Hut.

Richtig. Es kann aber recht nützlich sein, gelegentlich (nicht 
stündlich)ein KOMPLETTES (Clonezilla-)Backup der GANZEN HD zu haben und 
später nur die paar aktuellen Änderungen hinzuzufügen. 
http://www.heise.de/download/clonezilla-screenshot1.html

Ein frisches System aufsetzten und alle speziellen Einstellungen, 
Programme, Treiber und Lizenzen wieder zusammenzusuchen kann "etwas" 
dauern.

von Rolf M. (rmagnus)


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oszi40 schrieb:
>> Rsync ist synchronisiert einen Dateibaum,
>> mit Images hat es nichts am Hut.
>
> Richtig. Es kann aber recht nützlich sein, gelegentlich (nicht
> stündlich)ein KOMPLETTES (Clonezilla-)Backup der GANZEN HD zu haben und
> später nur die paar aktuellen Änderungen hinzuzufügen.

Also ein inkrementelles Clonezilla-Image? Wie geht das denn?

> http://www.heise.de/download/clonezilla-screenshot1.html

Schönes Bild vom Clonezilla-Grub. Was willst du damit sagen?

von Peter D. (peda)


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oszi40 schrieb:
> Ein frisches System aufsetzten und alle speziellen Einstellungen,
> Programme, Treiber und Lizenzen wieder zusammenzusuchen kann "etwas"
> dauern.

Systemabbild und Datenbackup mache ich getrennt.
Dann ist das System in wenigen Minuten wieder eingespielt.
Systembackups mache ich nur nach größeren Änderungen oder Updates.
Für die Daten reicht ne Batch mit XCOPY vollkommen aus.

Bis 2TB nehme ich externe 2,5 Zoll USB3, dann braucht man kein extra 
Netzteil.

von Dennis S. (eltio)


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Rolf Magnus schrieb:
> Ansonsten kann man Platte und Gehäuse ja auch getrennt kaufen.

Das stimmt und gefällt mir auch ganz gut. Dann kann man die Gehäuse zur 
not auch schön stapeln. :-)

Gruß
Dennis

von A. H. (ah8)


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Peter Dannegger schrieb:
> Systembackups mache ich nur nach größeren Änderungen oder Updates.

Systembackups mache ich gar nicht mehr. Nach meiner Erfahrung ist hier 
ein gutes Installations-Log samt Kopie der Installationsmedien besser 
als jedes Backup. Das hilft nicht nur nach Plattenausfällen, sondern 
auch bei Virenbefall, Migrationen oder Upgrades. Gerade bei MS-Systemen 
ist eine Neuinstallation ja schon aus „hygienischen Gründen“ ab und zu 
mal ganz nützlich.

Ein 100%-ig konsistentes Backup lässt sich ohnehin nur offline machen, 
daher wandern Systeme, für die doch mal ein Systembackup angesagt ist, 
von Anfang an in eine virtuelle Maschine. Da wird dann ganze Image 
gesichert.

von (prx) A. K. (prx)


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A. H. schrieb:
> Ein 100%-ig konsistentes Backup lässt sich ohnehin nur offline machen,

Da hat sich über die Jahre schon was getan. Heutige System-Images 
arbeiten auf Basis von Snapshots und sind schon recht konsistent. Zumal 
Microsoft einen Mechanismus drin hat, der Anwendungen wie Datenbanken 
bei Snapshots zur Seite steht, damit zum Zeitpunkt des Snapshots auch 
Anwendungen einen sauberen Zeitpunkt herstellen.

VM Serverfarmen werden routinemässig im laufenden Galopp gesichert und 
Restores solcher Backups funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von A. H. (ah8)


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A. K. schrieb:
> A. H. schrieb:
>> Ein 100%-ig konsistentes Backup lässt sich ohnehin nur offline machen,
>
> Da hat sich über die Jahre schon was getan. Heutige System-Images
> arbeiten auf Basis von Snapshots und sind schon recht konsistent. Zumal
> Microsoft einen Mechanismus drin hat, der Anwendungen wie Datenbanken
> bei Snapshots zur Seite steht, damit zum Zeitpunkt des Snapshots auch
> Anwendungen einen sauberen Zeitpunkt herstellen.
>
> VM Serverfarmen werden routinemässig im laufenden Galopp gesichert und
> Restores solcher Backups funktionieren.

Im industriellen Umfeld ist der Aufwand sicher auch gerechtfertigt und 
meine Kunden würden mir wohl auch aufs Dach steigen wenn ich ihnen 
erzählte, ich mache von ihren Systemen keine (vollständigen) Backups :-) 
Schon deshalb kann ich hier nur für mich selbst sprechen. Da ist mir der 
einfachste Weg aber immer noch der liebste. (Und auch bei meinen Kunden 
bestehe ich auf ein gutes Installations-Log, da ich wie gesagt überzeugt 
bin, dass es im Zweifel mehr Wert is, als ein Backup.)

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Heutige System-Images
> arbeiten auf Basis von Snapshots und sind schon recht konsistent.

"Schon recht konsistent" reicht aber nicht. 100%ige Konsistenz ist 
gefragt. Richtig kompliziert wird es, wenn zusammengehörende Daten auf 
mehreren Servern verteilt liegen. Praktisches Beispiel, eine 
Steuerberatersoftware speichert Word-Dokumente oder Exceltabellen unter 
einem fortlaufend vergebenen Dateinamen im Bewegungsdatenpfad auf dem 
Fileserver. Die Information, zu welcher Akte und an welche Stelle des 
Aktenbaumes die Datei gehört, wird aber in der Datenbank auf dem 
SQL-Server gespeichert. Wird die Sicherung im laufenden Betrieb 
ausgeführt, kann es u.U. zu Inkonsistenzen kommen. Je nachdem, ob zuerst 
die Datenbank oder die Bewegungsdaten gesichert werden, ist entweder die 
Datei vorhanden und der Datenbankbezug fehlt oder der Datenbankeintrag 
verweist auf eine nicht vorhandene Datei.
Aufgrund der mit beängstigtem Tempo anwachsenden Datenmengen wird in 
Zukunft eine Offline-Sicherung aber gar nicht mehr möglich sein, weil 
das Zeitfenster zwischen Feierabend und Arbeitsbeginn dafür nicht mehr 
ausreicht.

von A. H. (ah8)


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Icke ®. schrieb:
> Praktisches Beispiel, eine
> Steuerberatersoftware speichert Word-Dokumente oder Exceltabellen unter
> einem fortlaufend vergebenen Dateinamen im Bewegungsdatenpfad auf dem
> Fileserver. Die Information, zu welcher Akte und an welche Stelle des
> Aktenbaumes die Datei gehört, wird aber in der Datenbank auf dem
> SQL-Server gespeichert. Wird die Sicherung im laufenden Betrieb
> ausgeführt, kann es u.U. zu Inkonsistenzen kommen. Je nachdem, ob zuerst
> die Datenbank oder die Bewegungsdaten gesichert werden, ist entweder die
> Datei vorhanden und der Datenbankbezug fehlt oder der Datenbankeintrag
> verweist auf eine nicht vorhandene Datei.

Das klingt ja nach einem wirklich durchdachten Design. Schon mal den 
Hersteller gefragt, wie der sich das so denkt?

> Aufgrund der mit beängstigtem Tempo anwachsenden Datenmengen wird in
> Zukunft eine Offline-Sicherung aber gar nicht mehr möglich sein, weil
> das Zeitfenster zwischen Feierabend und Arbeitsbeginn dafür nicht mehr
> ausreicht.

Als gestresster Admin würde ich folgendes probieren: Datenbank und 
Fileserver spiegeln (einen dreifach-Spiegel in diesem Fall), Datenbank 
und Fileserver herunterfahren, Spiegel auftrennen , Datenbank und 
Fileserver hochfahren, vom Spiegel sichern, Spiegel wieder mergen.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Aufgrund der mit beängstigtem Tempo anwachsenden Datenmengen wird in
> Zukunft eine Offline-Sicherung aber gar nicht mehr möglich sein, weil
> das Zeitfenster zwischen Feierabend und Arbeitsbeginn dafür nicht mehr
> ausreicht.

Korrekt. Zumal auch nicht in jeder Firma diese Zeit für Offline-Backups 
zur Verfügung steht. Sei es aufgrund abweichender Arbeitszeit, sei es 
aufgrund nachts laufender Jobs.

In Umgebung mit solchen Datenmengen muss man sich deshalb über kurz oder 
lang mit Snapshot-Mechanismen und Online-Backups befassen. Moderne 
Filesysteme bieten dies, so dass man nicht den aktuellen Stand des 
Filesystem sichert, sondern den Snapshot. Dafür hat man dann 24h Zeit.

Alternativ kann man in Umgebungen mit grosser Datenmenge Snapshots eines 
Primärsystems inkrementell auf eine Sekundärsystem spiegeln (kann dann 
SATA sein). Mobile Medien benötigt man dann nur noch für den 
Katastrophenfall und die zieht man vom Sekundärsystem ab, wodurch auf 
dem Primärsystem keine Last entsteht.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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A. H. schrieb:
> Gerade bei MS-Systemen
> ist eine Neuinstallation ja schon aus „hygienischen Gründen“ ab und zu
> mal ganz nützlich.

Wie kommst Du darauf?
Ich hab das früher mal auch gemacht, aber außer viel Zeit damit zu 
verschwenden, hatte es keinen Effekt.

Eh man alle Anwendungen wieder installiert und upgedatet hat und alle 
Einstellungen wieder seinen Wünschen angepaßt hat, vergehen Tage.
Auch kann es Probleme geben mit Anwendungen, die online lizensiert 
wurden.
Dagegen sind 5min für das Einspielen des Systemabbilds ein Klacks.

von A. H. (ah8)


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Peter Dannegger schrieb:
> A. H. schrieb:
>> Gerade bei MS-Systemen
>> ist eine Neuinstallation ja schon aus „hygienischen Gründen“ ab und zu
>> mal ganz nützlich.
>
> Wie kommst Du darauf?
> Ich hab das früher mal auch gemacht, aber außer viel Zeit damit zu
> verschwenden, hatte es keinen Effekt.

Also ich bin gefühlt ständig am Installieren und das aus den ganz 
unterschiedlichsten Gründen: Man hat im Eifer des Gefechts übersehen, 
ein Häkchen zu entfernen und nun hat sich irgendetwas mit installiert 
was ich nicht mehr los werde, eine Anwendung ließ sich nicht vollständig 
entfernen und macht nun Probleme beim Patchen oder mit der 
Folgeanwendung, die Testperiode einer Demo-Version ist abgelaufen :-) 
und, und, und. Dazu kommen die üblichen Verdächtigen: auf neue Hardware 
migriert  (d.h. neue und/oder andere Treiber), auf SSD migriert (andere 
Plattengeometrie) und, und, und. Kann man alles auch anderes lösen, 
keine Frage, aber die Zeit ist mir zu schade. Einfach neu installieren 
und das System ist in einem sauberen, definierten Zustand.

> Eh man alle Anwendungen wieder installiert und upgedatet hat und alle
> Einstellungen wieder seinen Wünschen angepaßt hat, vergehen Tage.
> Auch kann es Probleme geben mit Anwendungen, die online lizensiert
> wurden.
> Dagegen sind 5min für das Einspielen des Systemabbilds ein Klacks.

Was ich unter MS noch verwende kann ich meist in den 
Standardeinstellungen belassen, was nicht, geht (isoliert) in eine 
virtuelle Maschine. Von der mache ich dann eine Backup bevor ich 
irgendetwas an den Einstellungen ändere.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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A. H. schrieb:
> Also ich bin gefühlt ständig am Installieren und das aus den ganz
> unterschiedlichsten Gründen:

Privat oder beruflich?

> Kann man alles auch anderes lösen,
> keine Frage, aber die Zeit ist mir zu schade.

Ich sehe in diesen beiden Aussagen einen gewissen Widerspruch. Du bist 
die ganze Zeit am installieren, weil du die Wege, diese Zeit 
einzusparen, aus Zeitgründen nicht gehen willst?

von Icke ®. (49636b65)


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A. H. schrieb:
> Schon mal den Hersteller gefragt, wie der sich das so denkt?

Die Software (Addison Akte aka "10it" bzw. "tse:nit") wurde vom Grunde 
her Ende der 90er entwickelt. Trotz einiger technischer 
Unzulänglichkeiten ist sie aus administrativer Sicht dennoch um 
Größenordnungen leichter zu handhaben als bspw. Datev. Serverumzüge o.ä. 
sind dank einer zentralen Konfigurationsdatei sehr einfach möglich, bei 
Datev dagegen der blanke Horror. Nur hat wohl niemand ernsthaft daran 
gedacht, daß die Datenmengen in realen Umgebungen ein klein wenig größer 
ausfallen als auf den Testservern des Herstellers. Die zunehmende 
Aufblähungen mit neuen Features verstärkt die Tendenz weiter. Mal eben 
über Nacht ein Update einspielen, was vor 10 Jahren noch problemlos 
ging, is nich mehr. Alleine die Sicherung dauert mittlerweile 3 Stunden. 
Bis der Letzte von den Servern verschwindet, schlägt es i.d.R. 23 Uhr 
und morgens kurz nach 6 Uhr fangen die ersten schon wieder an. Zeit für 
ein Fallback bleibt da nicht.

A. H. schrieb:
> Datenbank und Fileserver spiegeln

Die Gesichter werden angesichts der Kosten ziemlich lang werden. Noch 
geht es, aber in absehbarer Zukunft wird es eng.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Richtig kompliziert wird es, wenn zusammengehörende Daten auf
> mehreren Servern verteilt liegen.

App/DB runterfahren, auf allen betreffenden Systemen 
Filesystem-Snapshots erzeugen, wieder hochfahren. Dann in aller Ruhe die 
Snapshots sichern und direkt danach oder nach ein paar Tagen wieder 
löschen. Sollte auch mit stinknormalem Windows funktionieren.

Die Offline-Zeit davon liegt im Minutenbereich.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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A. H. schrieb:
> Kann man alles auch anderes lösen,
> keine Frage, aber die Zeit ist mir zu schade.

Ein Systemabbild gehört zu den Windos-Bordmitteln. Du mußt nichts 
installieren, einfach nur anklicken und weiter arbeiten. Das kann sogar 
Lieschen Müller machen.

Und dann im Ernstfall die Boot-DVD einlegen und es wieder einspielen. Es 
macht eine exakte 1:1 Wiederherstellung von C:. Das überlebt kein Virus 
oder Ablaufschlüssel einer Demoversion.

Und es rödelt nicht ewig, wie eine Neuinstallation und stellt auch nicht 
zwischendurch dumme Fragen.
Es dauert nur solange, wie die belegte Datenmenge zu kopieren eben 
dauert.
Mehr Zeit sparen, geht nicht.

von halver hahn (Gast)


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Dennis S. schrieb:
> Mit welchen
> habt ihr gute Erfahrung bezüglich der Langlebigkeit gemacht?
Das ist reine Glückssache sprich egal.

Wenn das externe Platten sein sollen und USB3, dann ist es sinnvoller 
auf brauchbare Chipsätze in der verbauten Gehäusen zu achten und ob die 
Kombi mit deinem Motherboard vernünftig läuft, dazu noch passende 
Kabel,...
Damit hatte ich bis jetzt mehr Probleme als mit den reinen Platten.

Manche Dinge würde ich noch auf einem anderen Medium speichern, je nach 
Menge DVD oder BluRay. Allen Unkenrufen zum trotz, bei einer Platte 
kannst du im Rücksicherungsfall noch genug Blödsinn anstellen um dir 
deine Daten zu schrotten. Optische Medien übershreibt man nicht einfach 
mal so aus versehen.
Habe schon genug Fälle erlebt wo bei der Rücksicherung die Backupplatte 
aus versehen neu partioniert und formatiert wurde oder andere 
Dummheiten.

von A. H. (ah8)


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A. K. schrieb:
> A. H. schrieb:
>> Also ich bin gefühlt ständig am Installieren und das aus den ganz
>> unterschiedlichsten Gründen:
>
> Privat oder beruflich?

Privat.

>> Kann man alles auch anderes lösen,
>> keine Frage, aber die Zeit ist mir zu schade.
>
> Ich sehe in diesen beiden Aussagen einen gewissen Widerspruch. Du bist
> die ganze Zeit am installieren, weil du die Wege, diese Zeit
> einzusparen, aus Zeitgründen nicht gehen willst?

Die Installation stoße ich an und sie läuft weitgehend alleine durch, ab 
und zu mal draufschauen und weiter klicken genügt. Nach der Uhr dauert 
das vielleicht länger aber ich kann inzwischen andere Sachen machen. Für 
eine Fehlersuche muss ich aktiv Zeit und Mühe investieren und das 
Ergebnis ist nie so sauber und definiert, wie bei einer Neuinstallation. 
Installationen mache ich auch nur bei Bedarf, ein Backup aber nützt nur 
etwas, wenn es regelmäßig gemacht wird und das kostet Zeit. Einarbeitung 
in die Backup-Software kostet Zeit, die Software kostet vielleicht Geld 
und ändert sich ständig. Das lohnt sich, wenn ich sie bei vielen Kunden 
nutzen kann, nicht aber zu Hause. Ein Backup ist eigentlich nur dann 
sicher, wenn ich auch einmal einen Restore-Test gemacht habe. Das kostet 
Zeit und Geld, denn ich werde den Test ja nicht auf die Platte machen, 
der Backup ich testen will :-) Die Installation dagegen ist erprobt und 
wenn sie sich beim Upgrade ändert muss ich sie spätestens dann ohnehin 
neu erlernen. Das kostet mich nichts (zusätzlich).

von (prx) A. K. (prx)


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A. H. schrieb:
> ein Backup aber nützt nur
> etwas, wenn es regelmäßig gemacht wird und das kostet Zeit.

Aber nicht meine Zeit. Das macht die Kiste selbständig.

> Ein Backup ist eigentlich nur dann
> sicher, wenn ich auch einmal einen Restore-Test gemacht habe.

Wenn du natürlich jeden einzelnen Backup erst einmal testest, dann 
verstehe ich, wieso du zu nichts kommst. ;-)

von A. H. (ah8)


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Peter Dannegger schrieb:
> Und dann im Ernstfall die Boot-DVD einlegen und es wieder einspielen. Es
> macht eine exakte 1:1 Wiederherstellung von C:. Das überlebt kein Virus
> oder Ablaufschlüssel einer Demoversion.

Das glaube ich Dir alles gerne und ich will es Dir ja auf keinen Fall 
ausreden. Bei mir geht es bei einer Installation aber eben nur ganz 
selten um Wiederherstellung, meistens um Anpassung, Aufräumen oder 
Reparatur. Bei Anpassungen nützt ein Backup gar nichts, bei Aufräumen 
müsste ich wahrscheinlich auf ein weit zurück liegendes Backup 
zurückgreifen und die Änderungen bis heute ohnehin manuell nachziehen. 
Da kann ich dann auch gleich neu installieren. Gleiches gilt für 
Reparaturen, es sei denn ich bin in der glücklichen Situation, dass das 
letzte nutzbare Backup – nutzbar weil der Schaden schnell genug erkannt 
wurde – noch nicht allzu weit zurück liegt. Da ich für all diese Zwecke 
ohnehin über einen gut etablierten und dokumentierten 
Installations-Prozess verfüge kann ich den ohne Weiteres für auch für 
den seltenen Fall der Wiederherstellung nutzen ohne mir dabei Gedanken 
um einen eigene Backup-Prozess machen zu müssen. Ich denke, das dürfte 
für viele Umgebungen im privaten Umfeld gelten, deshalb habe ich es hier 
erwähnt. Natürlich kann der Ansatz nicht für alle und jede Situation 
geeignet sein.

von Peter D. (peda)


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A. H. schrieb:
> Da kann ich dann auch gleich neu installieren.

Warum dann nicht direkt nach einer Neuinstallation + Updates ein 
Systemabbild machen?
Schon das spart ne Menge Gerödel und Zeit.

von A. H. (ah8)


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Peter Dannegger schrieb:
> A. H. schrieb:
>> Da kann ich dann auch gleich neu installieren.
>
> Warum dann nicht direkt nach einer Neuinstallation + Updates ein
> Systemabbild machen?

Das mache ich bei virtuellen Maschinen so. Da habe ich inzwischen ein 
ganzes Repository unterschiedlicher BS in unterschiedlichen 
Konfigurationen. Die sind auch standardisiert, egal auf welcher 
Plattform sie laufen. Aber warum bei physischen Maschinen? Weiß ich denn 
heute, ob die nächste Installation noch auf die gleiche Festplatte geht, 
auf die gleiche Maschine oder ob noch die gleiche Netzwerkkarte drin 
steckt? Ob ich das passende Backup für genau diese Maschine dann 
überhaupt noch finde? Kann man alles lösen, keine Frage. Aber warum 
einen zweiten, sich möglicherweise schnell wechselnden Prozess 
etablieren und warten, wenn es der eine gut funktionierende tut. Ich bin 
da eher RISC-orientiert. :-)

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> App/DB runterfahren, auf allen betreffenden Systemen
> Filesystem-Snapshots erzeugen, wieder hochfahren. Dann in aller Ruhe die
> Snapshots sichern

Das setzt allerdings virtualisierte Systeme voraus...

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Das setzt allerdings virtualisierte Systeme voraus...

Nein. Snapshots hat Windows auch. Aka Volume Shadow Copy.
https://en.wikipedia.org/wiki/Shadow_Copy

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Snapshots hat Windows auch. Aka Volume Shadow Copy.

Schon klar, dazu muß es aber laufen. Oder meinst du, nur die 
entsprechenden Dienste beenden?

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Oder meinst du, nur die entsprechenden Dienste beenden?

Ebendies.

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