Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Power schalten für verschiedene Verbraucher


von Lars E. (potoat)


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Hallo zusammen,

Ich stehe vor dem Problem, dass ich zwei verschiedene Verbraucher 
schalten und möglichst zwei mal die gleiche Schaltung verweden möchte. 
Der eine Verbraucher ist ein Untertisch-Gerät mit etwa 2kW Leistung. Der 
Andere Verbraucher ist ein PC mit Peripherie. Leistung gesamt kleiner 
500W.
Ich hatte mich zunächst auf ein dickes 30A-Relais (230V Schaltstpannung 
bei 16mA, angesteuert über Optotriac) eingeschossen. Dann aber gesehen, 
dass der Einschaltstrom des PC-Netzteils das durchaus in Mitleidenschaft 
ziehen könnte. Deshalb bin ich bei einer Schaltung mit TRIAC gelandet. 
Da das ganze in ein Gehäse mit Steckdose soll möchte ich beide Leiter 
schalten.
Nun meine Fragen:
  1.  Oben ist eine Schaltung, wie ich sie mir derzeit denke (die 
Phototransistoren sind kleine Sharp SSRs, hatte nur gerade kein 
passenderes Symbol). Kann die Funktionieren? Derartiges für beide Leiter 
hab ich noch nicht gesehen und deshalb so meine Zweifel.
  2.  Gibt es für meine Anwendung eine andere / besser Lösung die ich 
übersehen hab bzw. liege ich mit meinen Annahmen irgendwo falsch?
  3.  Wenn ich hier eh die zwei dicken Drosseln reinbaue, würden diese 
evtl. auch bei der Relais-Variante mein Einschaltstrom-Problem lösen?

Danke schon mal für eure Hilfe

Lars

von Lars E. (potoat)


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hatte ich gestern vergessen:

über die TRIACs soll noch je ein 400V AC Varistor von A1 nach A2

von Peter R. (pnu)


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Bessere Lösung:


Der Snubber (R+C)ist "etwas eigenartig" angebracht. Jedes der beiden 
Triacs muss einen eigenen Snubber haben, der möglichst nahe am Triac 
angeordnet ist.

Die Drosseln sind so ohne Sinn. Ihre Induktivität hat keine Wirkung auf 
den Einschalt-Stromstoß.

Sie sind eigentlich zum Schutz vor Spannungsspitzen bzw. zur 
Funkentstörung gedacht.
Deshalb müsste eine in der Leitung zu load1 und die andre in der Leitung 
zu load2 sein, wenn es eine einzelne Drossel sein sollte.

Das Schaltbild lässt auf eine kompensierte Drossel schließen. Bei einer 
solchen müsste die eine Wicklung in der Leitung load, die andre in der 
Leitung L bzw. N liegen (Also Hin- und Rückleitung des Triac in je einer 
Wicklung)

Das doppelpolige Schalten hat keinen Sinn. Schließlich lassen die 
Snubber sowieso eine Blinstrom bei ausgeschalteten Triacs zu. Nur eine 
Leitung (L oder N) schalten, dafür je einen Triac für eine der beiden 
Lasten. Die Optokoppler könnten dann gemeinsam angesteuert werden. 
Besser ist aber ein sequentielles Einschalten, dh. dafür sorgen, dass 
nicht beide Triacs gleichzeitig eingeschaltet werden.

: Bearbeitet durch User
von Lars E. (potoat)


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Hallo Peter,

du meinst, die Snubber über die TRIACs zu legen? Ich wollte den über der 
Last haben, damit keine Ströme fließen wenn das ganze aus ist.

Die Parallelschaltung der Drosseln ist nur aus der Not geboren, dass ich 
nur solche bis 10A Belastbarkeit bei R. gefunden hatte. Sollte also 
nichts stromkompensiertes sein. Die Idee war nur durch die Induktivität 
den Stromstoß zu "verlangsamen" also flacher und dafür breiter zu 
machen, wenn man sich das als I über t vorstellt.

Zu dem generellen Zwei-Leiter Aufbau hast du ja nichts negatives gesagt. 
Können die TRIACS das also so schalten? Also mit jeweils einem Schalter 
zwischen G und A1?

von Peter R. (pnu)


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Inzwischen hatte ich nachgebessert.

doppelpoliges Schalten hat den Nachteil doppelten Leistungsverlusts im 
Schalter und der ist bei Triac höher als bei Relaiskontakten.

Der Snubberstrom ist im Wesentlichen Blindstrom, im vorwiegend 
induktiven Netz eher ein Vorteil. Mit der unvollständigen Trennung wegen 
des Snubber muss man halt leben.

Wenn schon zwei Triacs: für jede Last eines. Da verteilt sich der 
Einschaltstrom.

von Lars E. (potoat)


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argl, ich glaub da hab ich mich blöd ausgedrückt:
pro Schaltung kommt nur ein Verbaucher dran. Das ganze will ich zwei mal 
aufbauen. Load1 und Load2 sollen die beiden Anschlüsse einer Last sein.

von Stefan F. (Gast)


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Es ist schon besser, jedem Triac einen Snubber zu geben (und optional 
auch der Last). Denn Spannungspitzen entstehen nicht nur an der Last 
sondern auch im Netz - vor allem beim Abschalten anderer Verbraucher 
außerhalb deiner Schaltung.

von Lars E. (potoat)


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Danke schonmal für die Antworten.
Also bisher siehts aus nach einem TRIAC und Snubber darüber.
Damit kann ich halt nicht wissen, ob wirklich die Phase getrennt ist, 
weil ja nur ein Leiter geschaltet wird.

Gibts noch ne Möglichkeit die Einschaltspitzen zu dämpfen und ein 
"normales" Relais zu nutzen? (Abgesehen von verzögert gebrücktem 
Vorwiderstand)

von Planlos (Gast)


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Lars E. schrieb:
> Gibts noch ne Möglichkeit die Einschaltspitzen zu dämpfen und ein
> "normales" Relais zu nutzen?

Snubber:
http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25.1

Aber: Wieviele Schaltspiele erwartest du? Ist es ein Problem, wenn man 
nach 30 Jahren mal das Relais austauschen muss?

von Lars E. (potoat)


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nicht viele. Eine Hand voll Schaltspiele pro Tag, tops. Wenn die 
Lebensdauer in jahren liegt bin ich überglücklich. Nur siehts halt so 
aus, also würd ich bei dem "normalen" Relais über den absolut maximum 
ratings liegen was den Einschaltstron betrifft und daher bin ich da 
skeptisch.

von Planlos (Gast)


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Lars E. schrieb:
> würd ich bei dem "normalen" Relais über den absolut maximum
> ratings liegen was den Einschaltstron betrifft und daher bin ich da
> skeptisch.

Bist du dir da sicher?
Du meinst den PC, oder?
Das Haupt-Netzteil sollte eigentlich eine PFC mitbringen (Aktiv oder 
Passiv), die den Einschaltstrom begrenzt.
Und (ganz) alte PC-Netzteile hatten einen NTC primärseitig.

Eher problematisch sind kleine Netzteile < 75W, bei denen direkt Netz -> 
Gleichrichter -> dicker Elko aufeinanderfolgt.

ich würd's darauf ankommen lassen, Relais sind besser als ihr Ruf, und 
machen ähnliches in vielen Heizungssteuerungen schon seit Jahrzehnten 
mit.

Snubber über die Relais-Kontakte hätte den Nachteil, dass nie alles 
vollständig potentialfrei ist, je nach Kondensator-Größe kann das noch 
ordendlich zwiebeln.
=> würde ich vermeiden wollen.

von Lars E. (potoat)


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die info hatte ich aus nem test auf tomshardware. Da steht auch bei, 
dass die ATX-Spec bis 50A Einschaltstrom erlaubt. Die maximum ratings 
liegen dummerweise auch bei genau 50A und neben dem PC selbst hängt halt 
noch Monitor (30W also ohne PFC) und Drucker dran.

Noch zum Snubber: genau deswegen wollt ich den nur über der Last haben 
und nicht über den Kontakten.

Ich glaub ich werds mal testen und zur Not (Wenn die Sicherungen fliegen 
:-) ) doch noch was verzögertes machen.

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