Abend Ende 2015 bekomme ich endlich meinen Master Of Science (Nanotechnologie). Direkt nach dem Abschluss habe ich vor, eine Operation an Knie durchzuführen. Das Problem ist, ich werde ca. 6-8 Monaten nicht in der Lage "normal" zu leben. Meine Bewegung wird stark eingeschränkt sein, und später muss ich oft in die Klinik zur Untersuchung/Therapie etc. Ich weiss, dass viele Arbeitgeber sehr skeptisch sind, falls ein Absolvent nach dem Studium eine lange Pause hat. Was kann man da machen? Man könnte ja seine Qualifikation leicht erhöhen, indem zuhause irgendwas neues erlerne, ZB Programmierung/hardware design, etc? Wie würde ein Arbeitgeber drauf reagieren? PS Die OP ist nicht zwingend nötig, ich kann ohne Probleme ohne leben.
warum nicht einen arbeitgeber finden, sich dort einarbeiten und die probezeit überstehen, bevor du dich dann für einen so langen zeitraum ausser gefecht setzen lässt? wenn du auch problemlos ohne kannst... wenn du einmal den einstieg gefunden hast, dann ist das ein geringeres problem, als wenn du dich als absolvent ohne berufserfahrung bewerbst, der so schwerwiegende eingriffe an sich durchführen lässt. da fragt sich jeder arbeitgeber, ob nicht bald der nächste lange ausfall auftritt.
Ich finde es immer besorgniserregend welche Furcht viele vor Arbeitgebern haben. Diese Angst kann sich nämlich im Job steigern und zur Paranoia führen. Man sollte mal Souveränität lernen und sich eine passende Antwort bei Fangfragen parat legen, dass eben nicht jede Information einen Arbeitgeber was angeht. Der darf alles essen, muss aber nicht alles wissen, vor allem wenn es noch gar kein Vertragsverhältnis gibt. Frechheit kann hier siegreich sein. Sich vorteilhaft verkaufen scheint kein Akademiker und viele andere auch nicht, zu beherrschen, was ja auch nachvollziehbar ist, weil das ja nie auf dem Lehrplan stand. Der Chef will mit fremder Hilfe Wertschöpfung betreiben und das ist genau der Hebel an dem man ansetzen kann, wenn ein Konflikt zu befürchten ist. Dann lenkt man den Fokus des Chef bei Fangfagen am Besten gekonnt auf ein anderes Thema und hat seine Ruhe, wenn der Gesprächspartner den Faden verliert. Gutes Beispiel für das parieren von Fangfragen kennen einige vielleicht noch von Egon Spengler (Ghostbusters) nach der Frage seiner Hobbys. Antwort: "Sporen, Grünspan und Schimmelpilze". ;-b Dieses Thema war in ähnlicher Form schon häufiger in div. Threads zu lesen. Die Standard-Ausrede, ein lang gedehnter Auslandsaufenthalt, der diese Lücke erklärt, könnte klappen, oder nur ein Gähnen erzeugen. Da muss man halt kreativ sein. Andererseits sollte man sich fragen, ob indiskrete Fragen zu parieren den Job überhaupt wert ist. Name schrieb: > Das Problem ist, ich werde ca. 6-8 Monaten nicht in der Lage "normal" zu > leben. Sicher? Nach meinen Beobachtungen sollte das gröbste nach 6-10 Wochen überstanden sein. Zur Förderung der Beweglichkeit geht man dann doch ohnehin zur Psychotherapie.
Hi, auch wenn es Deine Frage nicht beantwortet, würde ich an Deiner Stelle irgendwie versuchen für den Zeitraum der Krankheit weiterhin eingeschrieben zu bleiben.... ...z.b. durch Urlaubssemester, Verlängerung der Masterarbeit oder irgendeine andere Möglichkeit. Dann könntest Du nachweislich sagen, dass Du in der Zeit noch Student warst und niemanden interessiert, dass Du in der Zeit tatsächlich im KH bzw. in Reha warst.
Nemesis schrieb: > Sicher? Nach meinen Beobachtungen sollte das gröbste nach 6-10 Wochen > überstanden sein. Zur Förderung der Beweglichkeit geht man dann doch > ohnehin zur Psychotherapie. Doch hoffentlich eher zur Physiotherapie :)
Reinhard S. schrieb: > Doch hoffentlich eher zur Physiotherapie :) Nein! Eine Psychotherapie halte ich hier für sinnvoll, wenn auch aus anderen Gründen als weiter oben genannt wurde. Denn wer ohne einen vernünftigen Grund (meinetwegen auch Schönheits-OP) an sich herumschnippeln lässt, der sollte besser einen Psychotherapeuten konsultieren! > Die OP ist nicht zwingend nötig, ich kann ohne Probleme ohne leben. Falls aber tatsächlich eine medizinisch sinnvolle Begründung für die OP vorliegt, so würde ich anders vorgehen: Zunächst einen beliebigen ordentlich bezahlten Job annehmen und dann nach einer kleinen Anstandsfrist den Eingriff vornehmen lassen. Es erfolgt zunächst die gesetzliche Lohnfortzahlung vom AG und danach das Krankengeld der GKV. Man ist dabei krankenversichert und muss obendrein keine staatlichen Lohnersatzleistungen beantragen.
Name schrieb: > Die OP ist nicht zwingend nötig, ich kann ohne Probleme ohne leben. Warum läßt du dich dann aufschneiden?
Doc McMurhpy schrieb: > Falls aber tatsächlich eine medizinisch sinnvolle Begründung für die > OP vorliegt, so würde ich anders vorgehen: > > Zunächst einen beliebigen ordentlich bezahlten Job annehmen und dann > nach einer kleinen Anstandsfrist den Eingriff vornehmen lassen. Es > erfolgt zunächst die gesetzliche Lohnfortzahlung vom AG und danach > das Krankengeld der GKV. Man ist dabei krankenversichert und muss > obendrein keine staatlichen Lohnersatzleistungen beantragen. So wird dass gemacht! Am besten solange im Beruf sein, dass man min. 6 Monate AlgI bekommt. Während der Lohnfortzahlung bezahlt man die Beiträge zur Agentur für A., und die GKV zahlt die Beiträge während der Lohnfortzahlung ja auch noch. Da verliert man also vom Anspruch auf AlgI ned so viel, und baut sich Zeitlich noch einen Anspruch auf. Und der AG muß einen nach der Krankheit auch wieder "nehmen"!
Dann steht eben im Lebenslauf: 2015 Knieoperation / längere Arbeitsunfähigkeit - Selbständige Weiterbildung in Foo und Bar - Sprach-Fernkurs Englisch Die andere Frage ist: Wie arbeitsunfähig bist du? Schlimmer als im Rollstuhl sitzen kann es doch fast nicht sein, und das ist bei einem Bürojob ja kein Problem.
Also ich würde meinem (potentiellen) Arbeitsgeber so wenig wie irgend möglich über Krankheiten und Gebrechen erzählen. Niemand will so einen Arbeitnehmer. Da drohen Ausfallzeiten usw. Das ist wie mit den Tieren in der Natur: man lässt sich nicht anmerken auch wenn man verletzt ist, sonst kommt das Raubtier. Erst mal anstellen lassen, Probezeit rumbringen und dann die Knie OP. Und so was würde ich nie in den Lebenslauf schreiben.
Cha-woma M. schrieb: > Und der AG muß einen nach der Krankheit auch wieder "nehmen"! Bei großen Betrieben mit solider Wirtschaftslage sicherlich kein Problem, aber in Klitschen kann auch schnell die betriebsbedingte Kündigung ins Haus flattern. Manche AG sind da ganz konsequent und lassen es auch auf einen Rechtsstreit ankommen. Im ersten Jahr ist die Höhe der Abfindung billiger als die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. P. M. schrieb: > Schlimmer als im > Rollstuhl sitzen kann es doch fast nicht sein, und das ist bei einem > Bürojob ja kein Problem. Die wenigsten Arbeitgeber werden Behindertengerecht ausgestattet sein. Schon der Gang zur Toilette könnte Problematisch werden. In den ersten Wochen ist man sowieso noch Pflegebedürftig und da ordnet der Arzt garantiert Bettruhe und allenfalls eine schonende Bewegungstherapie an. Also mal die Kirche im Dorf lassen. tacheles13 schrieb: > Dann könntest Du nachweislich sagen, dass Du in der Zeit noch Student > warst und niemanden interessiert, dass Du in der Zeit tatsächlich im KH > bzw. in Reha warst. Sicher, dass das nicht anhand von Datumsangaben von div. Dokumenten auffallen würde? Wenn zwischen dem Diplom und der Exmatrikulation ein nachvollziehbare Zeitspanne nachvollziehbar ist, wäre man ja wieder in Erklärungsnot. Hängt natürlich davon ab, wie naiv man mit seinen Dokumenten umgeht.
Cyblord ---- schrieb: > Also ich würde meinem (potentiellen) Arbeitsgeber so wenig wie irgend > möglich über Krankheiten und Gebrechen erzählen. Niemand will so einen > Arbeitnehmer. Kann man pauschal nicht so sagen. Es gibt für den AG Fördermassnahmen wenn er einen "gebrechlichen" AN anstellt: http://www.einfach-teilhaben.de/DE/StdS/Ausb_Arbeit/Foerderung_AG/foerderung_ag_inhalt.html Mir sind Fälle bekannt wo der AG wegen der Förderung den/die gehbehinderten AN eingestellt hat. MfG,
Cyblord ---- schrieb: > Also ich würde meinem (potentiellen) Arbeitsgeber so wenig wie irgend > möglich über Krankheiten und Gebrechen erzählen. Niemand will so einen > Arbeitnehmer. Da drohen Ausfallzeiten usw. Wir sprechen hier von einer Knieoperation, nicht Schleudertrauma oder Depressionen. Klar, bei einem 08/15-Job, wo man 50 geeignete Bewerber hat, kann man so jemanden vielleicht aussortieren. Bei einem Job, wo spezialisierte Fähigkeiten gefordert sind, wird man aber kaum genügend passende Leute finden, um jemanden wegen Knieproblemen nicht zu nehmen.
P. M. schrieb: > Bei einem Job, wo > spezialisierte Fähigkeiten gefordert sind, wird man aber kaum genügend > passende Leute finden, um jemanden wegen Knieproblemen nicht zu > nehmen. Also ich seh bei der Schilderungen schon Verhinderungsgründe für eine Einstellung: Name schrieb: > Die OP ist nicht zwingend nötig, ich kann ohne Probleme ohne leben. Name schrieb: > Das Problem ist, ich werde ca. 6-8 Monaten nicht in der Lage "normal" zu > leben. Statt einen Absolventen ohne jegliche Erfahrung einzustellen, der eine medizinisch unnötige OP ausführe lässt die ihn für mindestens ein halbes Jahr unproduktiv sein lässt würde ich entweder weitersuchen oder einen Diplomanden/Werksstudenten heranziehen. Es sei den es gibt wirklich stichhaltige Gründe für einen unnötige OP mit längerer Nachpflege. MfG,
P. M. schrieb: > Bei einem Job, wo > spezialisierte Fähigkeiten gefordert sind, wird man aber kaum genügend > passende Leute finden, um jemanden wegen Knieproblemen nicht zu > nehmen. Beim TO handelt es sich um einen absolventen! Da dürften wohl knapp 7000 per anno verfügbar sein!
Nemesis schrieb: > Im ersten Jahr ist > die Höhe der Abfindung billiger als die Lohnfortzahlung im > Krankheitsfall. Genau, aber der Betreib muß schon die Lohnfortzahlt leisten. Und betriebsbedingt kündigen? Hmm, da muß aber der AG aufpassen. Also ned so schnell wieder Leute einstellen!
Cha-woma M. schrieb: > Beim TO handelt es sich um einen absolventen! > Da dürften wohl knapp 7000 per anno verfügbar sein! Nicht alle sind gut, nicht alle sind im passenden Fachgebiet. Klar, wenn man zur (auch hier vertretenen) Fraktion gehört, die glaubt, Noten und Studienleistungen würden in der ach so bösen Wirtschaft sowieso nicht honoriert, dann hat man jetzt vielleicht ein Problem. Wenn man sich hingegen im Studium reingekniet hat und sowohl praktisch wie auch theoretisch etwas vorweisen kann, dann ist man gefragt. Knieoperation hin oder her. Natürlich bewirbt man sich nicht vor einem 8-monatigen Ausfall, aber danach ist es ganz sicher kein Zerstörer des Lebenslaufs.
Such dir einen Arbeitgeber, der den ganzen Prozess unterstuetzt. Inklusive arbeiten zuhause, weiterbildung, usw.
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