Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Quereinsteiger Gymnasium/ Gesamthochschule


von Danilo (Gast)


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Nicht dass ich das vorhätte (es wäre der absolute Plan C).

Was verdient man als Dipl.-Ing. (E-Technik) bei einem Quereinstieg an 
eine der o.g. Schulen?

Klar scheint zu sein, dass der an der Oberstufe keinen Unterricht geben 
darf. Macht ja nix, er kann ja Physik oder Technik geben.

Wieviele Stunden Unterricht pro Woche müsste der für sagen wir 3.000 k 
Brutto geben?

Habe da so Bekannte, die das nicht rausrücken, was dabei rauskommt.

von Max P. (circutcircus)


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Mehr Infos?
BL?

Nehmen wir an, du schaffst es über den Quereinstieg als Lehrer in Sek 2 
(was ja nach BL schwer bis gar nicht geht), dann bekommst du EG13, bzw. 
als Beamter A13. Das Gehalt kann man ja googeln.

Die Anzahl der Stunden variiert je nach BL. 20-25 sind es meistens. Plus 
Vor/Nacharbeit.

Ob man dann ggf. Teilzeit macht oder nicht, oder ob man das kann hängt 
ja eher vom Einzelfall ab.

von Claus M. (energy)


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Danilo schrieb:
> bei einem Quereinstieg an
> eine der o.g. Schulen?

Eine Gesamthochschule ist eine Uni, die auch Studenten mit nur FH Reife 
nimmt. Was Du meinst ist vermutlich eine Gesamtschule? Ich spare mir 
weitere Kommentare...

: Bearbeitet durch User
von Danilo (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Danilo schrieb:
>> bei einem Quereinstieg an
>> eine der o.g. Schulen?
>
> Eine Gesamthochschule ist eine Uni, die auch Studenten mit nur FH Reife
> nimmt. Was Du meinst ist vermutlich eine Gesamtschule? Ich spare mir
> weitere Kommentare...

Gesamtschule war gemeint. Ist ja auch noch früh am Morgen.

von Danilo (Gast)


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Max P. schrieb:
> Mehr Infos?
> BL?
>
> Nehmen wir an, du schaffst es über den Quereinstieg als Lehrer in Sek 2
> (was ja nach BL schwer bis gar nicht geht), dann bekommst du EG13, bzw.
> als Beamter A13. Das Gehalt kann man ja googeln.
>
> Die Anzahl der Stunden variiert je nach BL. 20-25 sind es meistens. Plus
> Vor/Nacharbeit.

Nehmen wir an NRW oder RLP.
Ich glaube ja nicht, dass die Sekundarstufe 2 überhaupt geht (habe ja 
nicht Physik studiert).

Ich kenne einen Schüler der hat LK Technik in NRW (Gesamtschule): Die 
reissen da nicht mal eine Programmiersprache an. Sorry aber dann könnte 
ich das wiederum auch unterrichten! LOL

Für die Sekundarstufe 1 ist da sicherlich bei 23 Unterrichtstunden nicht 
mehr als 2,5k drin (brutto).

von Dirk K. (Gast)


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Danilo schrieb:
> Nehmen wir an, du schaffst es über den Quereinstieg als Lehrer in Sek 2

Als Quereinsteiger unmöglich.

> Ich kenne einen Schüler der hat LK Technik in NRW (Gesamtschule): Die
> reissen da nicht mal eine Programmiersprache an. Sorry aber dann könnte
> ich das wiederum auch unterrichten! LOL

Da magst du zwar praktisch recht haben, aber das, was als Qualifikation 
gefordert wird, und das, was später unterrichtet werden soll, liegt 
extrem weit auseinander! Bestes Beispiel ist hier Mathematik.

von Claus M. (energy)


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Danilo schrieb:
> Für die Sekundarstufe 1 ist da sicherlich bei 23 Unterrichtstunden nicht
> mehr als 2,5k drin (brutto).

Quark. Da verdient ja selbst eine Erzieherin im Kindergarten mehr.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Claus M. schrieb:
> Danilo schrieb:
>> Für die Sekundarstufe 1 ist da sicherlich bei 23 Unterrichtstunden nicht
>> mehr als 2,5k drin (brutto).
>
> Quark. Da verdient ja selbst eine Erzieherin im Kindergarten mehr.

Was auch ned soviel mehr wäre!

von Dr. Z (Gast)


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Danilo schrieb:
> Ich kenne einen Schüler der hat LK Technik in NRW (Gesamtschule): Die
> reissen da nicht mal eine Programmiersprache an. Sorry aber dann könnte
> ich das wiederum auch unterrichten! LOL

Nix für ungut, aber das ist ja sowas von daneben.
Die Schul-Probleme hier in Deutschland rühren ja gerade von solch 
ungeeigneten Lehrer her, die von Pädagogik null Ahnung haben.
In anderen Ländern wie Finnland wird da schon vorm Studium auf Eignung 
getestet.

Das Fachliche ist immer trivial veglichen mit z.B. einem Physikstudium 
(und das fand ich schon nicht sonderlich schwer...).

Deine Aussagen jedenfalls deuten eindeutig daraufhin, daß der 
Lehrerberuf überhaupt nichts für Dich ist.

von P. M. (o-o)


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Danilo schrieb:
> Ich kenne einen Schüler der hat LK Technik in NRW (Gesamtschule): Die
> reissen da nicht mal eine Programmiersprache an. Sorry aber dann könnte
> ich das wiederum auch unterrichten! LOL

Ich verstehe auch nicht, warum ein Ingenieur nicht Physik unterrichten 
darf. Fachlich hat er locker genug drauf, zudem hat er im Gegensatz zum 
Physiker auch noch ein fundiertes Wissen in den Anwendungen. Für die 
Schüler wäre es eigentlich gut, wenn ihnen verschiedene Lehrer dank 
unterschiedlichem Bildungsweg auch verschiedene 
Herangehensweisen/Schwerpunkte aufzeigen könnten.

Und das mit Abstand wichtigste ist sowieso die Pädagogik/Didaktik. 
Lieber ein E-Technik-Studienabbrecher, der sich richtig reinkniet und 
ein Faible fürs Unterrichten hat, als ein Doktor der Physik, der sich 
bloss seine Brötchen verdienen will.

von Dirk K. (Gast)


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Formale Qualifikation ist aber gerade dem deutschen Staat sehr viel 
wichtiger als alles andere, siehe auch die Unterscheidung zwischen 
gehobenen und höherem Dienst.

von Danilo (Gast)


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P. M. schrieb:
> Danilo schrieb:
>> Ich kenne einen Schüler der hat LK Technik in NRW (Gesamtschule): Die
>> reissen da nicht mal eine Programmiersprache an. Sorry aber dann könnte
>> ich das wiederum auch unterrichten! LOL
>
> Ich verstehe auch nicht, warum ein Ingenieur nicht Physik unterrichten
> darf. Fachlich hat er locker genug drauf, zudem hat er im Gegensatz zum
> Physiker auch noch ein fundiertes Wissen in den Anwendungen. Für die
> Schüler wäre es eigentlich gut, wenn ihnen verschiedene Lehrer dank
> unterschiedlichem Bildungsweg auch verschiedene
> Herangehensweisen/Schwerpunkte aufzeigen könnten.
>
> Und das mit Abstand wichtigste ist sowieso die Pädagogik/Didaktik.
> Lieber ein E-Technik-Studienabbrecher, der sich richtig reinkniet und
> ein Faible fürs Unterrichten hat, als ein Doktor der Physik, der sich
> bloss seine Brötchen verdienen will.

Genau das ist das Komische.

Gerade ein berufserfahrener Ingenieur kennt Anwendungen der Physik in 
der Praxis. Vielleicht auch gerade Anwendungen, die die Leute kennen 
sollten, die nie in die Technik gehen (Kaufleute, Lehrer, Sozialberufe, 
Metzger usw..).

Ich würde da für die SEK I bevorzugt Versuche machen. Sowas wie 
Stirling-Motor, FI-Schutzschalter, LED-Lampen, was aus der Optik.

von Max P. (circutcircus)


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Dirk K. schrieb:
> Als Quereinsteiger unmöglich.

Natürlich geht das.
Kommt idr auf die ECTS während des Studiums an. Dann muss man natürlich 
noch durchs Referendariat.
Wobei z. B.  Berlin ab und an jeden nimmt und nach 4 Wochen alleine 
unterrichten lässt.

Für Bayern weiß  ich für die Fakultas sind 60 ECTS nötig.

von MaWin (Gast)


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Danilo schrieb:

> Was verdient man als Dipl.-Ing. (E-Technik) bei einem Quereinstieg an
> eine der o.g. Schulen?

Lehrer sind entweder Beamte oder Angestellte im öffentlichen Dienst und 
deren Besoldungsgruppen sind einsehbar. Auch die Einstufungregeln als 
Referendar oder Lehrer für Sek. II kann man bestimmt nachlesen. Alles 
natürlich abhängig vom Bundesland.

Man sollte sich allerdings nicht täuschen. Lehrer sein und vor allem 
werden ist nicht ganz ohne, auch wenn der Pöbel gerne was anderes sagt. 
Gerade das Referendariat ist für viele sehr hart. Ein Freund von mir 
musste das abbrechen, weil ihn das psychisch so angegriffen hat. 
Außerdem sind meine Eltern Lehrer und da habe ich früher so einiges 
mitbekommen. Darum bin ich Ingenieur geworden. Lehrer möchte ich im 
Leben nicht sein.

von MaWin (Gast)


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von Danilo (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Was verdient man als Dipl.-Ing. (E-Technik) bei einem Quereinstieg an
>> eine der o.g. Schulen?
>
> Lehrer sind entweder Beamte oder Angestellte im öffentlichen Dienst und
> deren Besoldungsgruppen sind einsehbar. Auch die Einstufungregeln als
> Referendar oder Lehrer für Sek. II kann man bestimmt nachlesen. Alles
> natürlich abhängig vom Bundesland.
>
> Man sollte sich allerdings nicht täuschen. Lehrer sein und vor allem
> werden ist nicht ganz ohne, auch wenn der Pöbel gerne was anderes sagt.
> Gerade das Referendariat ist für viele sehr hart. Ein Freund von mir
> musste das abbrechen, weil ihn das psychisch so angegriffen hat.
> Außerdem sind meine Eltern Lehrer und da habe ich früher so einiges
> mitbekommen. Darum bin ich Ingenieur geworden. Lehrer möchte ich im
> Leben nicht sein.

Das sehe ich ähnlich. Einfach ist das keinesfalls, gerade wenn man als 
"Alter" da einsteigt.

Wenn Du da heute einem ne fünf gibt's hast Du abends die Anrufe der 
Eltern auf dem Anrufbeantworter. Das dürfte kein Vergnügen sein.

Berufsschullehrer ist da sicher auch ein hartes Brett. Dürfte Hard-Core 
sein was die da ablassen die Jungs.

Nur andiskutieren kann man die Sackgassenoption ja mal.

von MaWin (Gast)


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Danilo schrieb:

> Wenn Du da heute einem ne fünf gibt's hast Du abends die Anrufe der
> Eltern auf dem Anrufbeantworter.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass bei uns jemals Eltern von 
Schülern angerufen haben. Da hätten sich meine Eltern auch nicht drauf 
eingelassen. Für sowas gibt es Elternabende.

von J. A. (gajk)


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Claus M. schrieb:
> Danilo schrieb:
>> bei einem Quereinstieg an
>> eine der o.g. Schulen?
>
> Eine Gesamthochschule ist eine Uni, die auch Studenten mit nur FH Reife
> nimmt. Was Du meinst ist vermutlich eine Gesamtschule? Ich spare mir
> weitere Kommentare...

Das Schulgeld ist bei diesen Schulen ganz unterschiedlich...

von qwertz123 (Gast)


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Als Ingenieur kannst du nur an einer Berufsschule einsteigen, zumindest 
ist das in Baden-Württenberg so. Weil man für die Fächer am Gymansiun 
meist nicht die geforderten SWS oder CP hat. Außrdem ist der 
Seiteneinstig an Gymnasien kaum noch möglich, weil die mittlerweile 
genug Lehrer haben. Als erstfach gibts an der Berufsschule für E-Ing 
Nachrichtentechnik oder Energietechnik. Hängt von deiner Vertiefung ab. 
Zweitfach ist oft Mathematik.
Bezahlung ist aber die gleiche wie am Gymnasium.

von Tom (Gast)


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Danilo schrieb:
> Ich würde da für die SEK I bevorzugt Versuche machen.
Steht alles nicht im Lehrplan. Und der wird von Leuten gemacht, die das 
System durchlaufen haben und so gut klar kamen, dass sie Karriere 
gemacht haben.

von nocheingast (Gast)


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In einigen Bundesländern wird zur Zeit mal wieder für Ingenieure 
geworben, die entweder ein Aufbaustudium mit anschließendem Ref machen 
sollen oder über ein Quereinstiegsprogramm. Beim Quereinstiegsprogramm 
muss während der Unterrichtstätigkeit eventuell noch ein Studium für das 
Zweitfach gemacht werden. Ref heißt Beamter auf Probe und verpflichtet 
nicht zur Übernahme.
Anschließend steht wieder eine Verbeamtung auf Probe an.
Nach Gesprächen, die ich immer wieder mit Lehrern führe, gibt es zwar 
einen Bedarf, aber nicht konkret einen Mangel. Also man unterscheide 
wieder Fachkräftemangel und Fachkräftebedarf. Für Ingenieure, die 
Führungs- oder Umsatzverantwortung in der Wirtschaft hatten, kann das, 
was sie offensichtlich im Ref noch etwa zu z.B. Projektmanagment lernen 
sollen, gegen jede Praxiserfahrung sein.
Immer wieder kann man Zeitungsartikel und Interviews mit Schulleitern 
finden, die kreative Vorstellungen entwickeln, wie man potentielle 
Kandidaten anwerben könnte. So lautet einer der Vorschläge, man wolle an 
die FHs gehen und dort direkt (ab)werben. Besser bezahlen, lautet ein 
anderer Vorschlag. Doch dafür ist leider dann kein Geld da, räume sie 
dann ein.
Tatsache ist jedoch offensichtlich, zur Zeit gibt es einen Rückgang an 
Schülerzahlen. Und wer von den Schülern kann, macht Abi und studiert.
"Wer eine Stelle hat oder in Aussicht hat, sollte es sich mindestens 
zweimal überlegen, mit erfolgreich abgeschlossenem Ingenieurstudium in 
den Schuldienst zu wechseln.Ein Zurück gibt es in der Regel nicht."

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Danilo schrieb:
> Ich würde da für die SEK I bevorzugt Versuche machen. Sowas wie
> Stirling-Motor, FI-Schutzschalter, LED-Lampen, was aus der Optik.

Du hast das zu machen, was im Lehrplan steht!
Klar!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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nocheingast schrieb:
> Tatsache ist jedoch offensichtlich, zur Zeit gibt es einen Rückgang an
> Schülerzahlen.
Nein, die haben wir in den Übergangslagern zwischengelagert!
> Und wer von den Schülern kann, macht Abi und studiert.
Läßt sich aber politisch steuern!
> "Wer eine Stelle hat oder in Aussicht hat, sollte es sich mindestens
> zweimal überlegen, mit erfolgreich abgeschlossenem Ingenieurstudium in
> den Schuldienst zu wechseln.Ein Zurück gibt es in der Regel nicht."

Ähh, wer will schon zurück?
Wer bißchen was drauf hat, kann ja eine kleine Vertriebsfirma gründen!
Oder macht auf beratender Ing.!
Oder macht gleich auf Politik!

von Nemesis (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Wer bißchen was drauf hat, kann ja eine kleine Vertriebsfirma gründen!

Sofern die Eigenkapitaldecke dick genug ist.

Bei Dienstleistungen kann die dünner sein.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Nemesis schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Wer bißchen was drauf hat, kann ja eine kleine Vertriebsfirma gründen!
>
> Sofern die Eigenkapitaldecke dick genug ist.
>
> Bei Dienstleistungen kann die dünner sein.

Wer den Staat im Rücken hat?
Der braucht sich doch um fast nix scheren!

von Geilomat (Gast)


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Danilo schrieb:

> Nicht dass ich das vorhätte (es wäre der absolute Plan C).

Genau, was Schüler brauchen sind Lehrer, die den Job nur machen, weil 
sie sonst nichts Besseres gefunden haben. Das sind die optimalen 
Voraussetzungen für ein Karriere als Lehrer, ein gutes Verhältnis zu den 
Schülern und Frühverrentung mit 55, weil man mit dem Job nicht klar 
gekommen ist und daran kaputt gegangen ist.

Ein Lehrer muss viel mehr mitbringen, als nur fachliche Kompetenz. Das 
ist nicht wie an der Uni, wo der Dozent einfach nur sein Zeug abreißt 
und drauf scheißt, ob bei den Zuhörern was ankommt.

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