Forum: Platinen Stencil Material


von Bülent C. (mirki)


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Moin moin,

welches Materialien und in welcher Stärke würden sich für SMD Schablonen 
gut eignen? Zur Anwendung kommen 0805/0603'er QFN32 und LQFP64.
Die Schablone würde mit einer CNC gefräst werden.



VG,
Bülent

: Bearbeitet durch User
von Jens B. (fernostler)


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Normal ist Edelstahl ca. 120-150µm, und normal wird das entweder geätzt 
oder gelasert. Ich denke fräsen ist schwierig.

von Bürorsteher (Gast)


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> Die Schablone würde mit einer CNC gefräst werden.

Es gibt Dinge, die sollte man gar nicht erst versuchen.

von Bülent C. (mirki)


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jan b. schrieb:
> Normal ist Edelstahl ca. 120-150µm, und normal wird das entweder geätzt
> oder gelasert. Ich denke fräsen ist schwierig.

Bürorsteher schrieb:
> Es gibt Dinge, die sollte man gar nicht erst versuchen.

Warum ist das so kritisch? Das einzige was ich mir vorstellen kann, ist 
das die Tiefenstellung des Stichels ein Problem darstellen könnte. Gibt 
es noch andere Gründe die dagegen sprechen? Schlechte Schnittkanten 
(Grat) vielleicht?


Vor Laser habe ich Respekt, da es ziemlich gefährlich ist bzgl. der 
Reflektionen.
Außerdem bräuchte man da wohl einen ziemlich starken Laser, oder?


Ätzen wäre eine Alternative, aber da bräuchte ich weitere Chemikalien, 
als die die ich habe zum Platinen herstellen, es sei denn ich nehme 
150um dicke Kupferplatten. Aber wie sollte ich da den Film auf den 
Resist bekommen?

von nixda (Gast)


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Fräsen geht prinzipiell ganz gut, lass dir da kein Scheiss erzählen.
Zu kleine Strukturen (<0402, <0.5mm Pitch) gehen damit nicht mehr und 
bei normalen ICs mit 0.5mm Pitch muss die Fräse schon gut eingestellt 
sein.

Als Material nimmt man dann Polyimid bzw. Kapton.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Warum ist das so kritisch?

Du redest von QFN 32, da ist der Pitch 0,5 mm, also z.B. Lochbreite 0,3 
mm
und Stegbreite 0,2 mm.

> Fräsen geht prinzipiell ganz gut.

Was ist jetzt prinzipiell und was ist ganz gut?
Zeig mal ein Foto (nicht mit dem Handy gemacht) von einer solcherart 
hergestellten Schablone, die meine gutbegründeten Vorurteile nur so 
hinwegfegen werden.
Aber bitte nicht nur einen Einzelschlitz, sondern eine normale Schablone 
mit sagen wir mal 300 - 500 Pads.

von Squeegee (Gast)


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Du kannst es mit Bohren Versuchen, dazu aber eine Folie aus Kunststoff
verwenden.
Dies wird bei Prototypen häufiger Verwendet.
QFN wird jedoch schwierig.

Es gibt auch Firmen die dir eine "Papier" Schablone für die 
Prototypenfertigung in Lasertechnik Anbieten können.
LTC wäre da zu nennen.

von nixda (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
>> Warum ist das so kritisch?
>
> Du redest von QFN 32, da ist der Pitch 0,5 mm, also z.B. Lochbreite 0,3
> mm
> und Stegbreite 0,2 mm.
>
>> Fräsen geht prinzipiell ganz gut.
>
> Was ist jetzt prinzipiell und was ist ganz gut?
> Zeig mal ein Foto (nicht mit dem Handy gemacht) von einer solcherart
> hergestellten Schablone, die meine gutbegründeten Vorurteile nur so
> hinwegfegen werden.
> Aber bitte nicht nur einen Einzelschlitz, sondern eine normale Schablone
> mit sagen wir mal 300 - 500 Pads.

Nein, finde nicht mal Worte dafür wie egal es mir ist hier irgendwelchen 
Klugscheissern was zu beweisen. Dich eingeschlossen.

Wer Schablonen an der Fräse herstellen will kann sich mal bei LPKF 
umschauen, die machen das mit ihren kleinen Fräsen auch und bieten auch 
das Material an. (Zu lächerlich hohen Preisen allerdings)
Grundsätzlich ist es aber genauso wie Platinen fräsen, wenn man das 
entsprechend fein hinbekommt, gehts auch mit der Folie.
Wenn man keinen passenden Vakuumtisch hat klebt man die Folie mit 
irgendwie lösbarem kleber auf eine ebene Holzplatte.

von Bülent C. (mirki)


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Die Schnittbreite eines Stichels berechnet sich ja wie folgt:

Breite = BreitederSpitze + 2h * tan(Winkel/2)

Bei einem Stichel mit 10° und eine Breite der Spitze von 0,1mm hätte man 
folgende Werte für die verschiedenen Eintauchtiefen:

(erster Wert = Eintauchtiefe; zweiter Wert Schnittbreite)
0,15mm  0,126mm
0,30mm  0,152mm
0,45mm  0,179mm


Man könnte sagen: Ein Zehntel Ungenauigkeit in der Eintauchtiefe wirkt 
sich zu Ein Hundertstel in der Schnittbreite aus.

Eine Genauigkeit von 1/10 in der Höhenverstellung sollte man wohl mit 
einer gut eingestellten Shapeoko2 hinbekommen?!
Problematisch wäre hier wohl eher das Werkstück. Aber ich hatte mal 
irgendwo im Rindernet gesehen, wie man die Materialdicke (elektrisch 
leitendes) abtasten und dann den G-Code auf das Unebenheiten anpassen 
könnte.

Für mich stellst sich immer noch die Frage welches Material und in 
welcher Dicke man für das Werkstück verwenden sollte?!

von Jens B. (fernostler)


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Bülent C. schrieb:
> Vor Laser habe ich Respekt, da es ziemlich gefährlich ist bzgl. der
> Reflektionen.

Das geht auch nicht selber und man braucht einen dafür geeigneten Laser. 
CO2 geht schon mal gar nicht! Da gibt es aber viele Firmen die das 
machen können.

> Ätzen wäre eine Alternative, aber da bräuchte ich weitere Chemikalien,

Ohne Erfahrung wird das auch nichts. Lass es irgendwo machen. Kostet 
nicht die Welt. Ich würde dir EUR 30-40 abknöpfen :-)

von Jens B. (fernostler)


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> .... Stichel....

Dann hast du aber ein V-förmiges Loch, und ziehst damit u.U. die 
Lötpaste wieder mit hoch.

von 123 (Gast)


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Schablone umdrehen dann währe das loch unten breiter als oben?

von Jens B. (fernostler)


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123 schrieb:
> Schablone umdrehen dann währe das loch unten breiter als oben?

Entgraten kommt auch noch dazu....

Der Bungard hatte mal Messingfolien die man belichten und selber ätzen 
konnte. Bei Messing geht vermutlich die normale PCB Chemie.

....hamse auch noch....

http://www.bungard.de/index.php/de/produkte/verbrauchsmaterial/smd-schablonenbleche

von Bürovorsteher (Gast)


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> Nein, finde nicht mal Worte dafür wie egal es mir ist hier irgendwelchen
> Klugscheissern was zu beweisen. Dich eingeschlossen.

Darf ich dich trotzdem mal ganz lieb bitten, ein Foto zu posten?
Am besten noch mit Lotpastenabdruck auf einem Materiaol deiner Wahl.

von Sqeegee (Gast)


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Bülent C. schrieb:
> Für mich stellst sich immer noch die Frage welches Material und in
> welcher Dicke man für das Werkstück verwenden sollte?!

Edelstahlblech mit einer Staerke von 120 um bei Fine Pitch.
Ohne Fine Pitch 150 um.

Ich hoffe das ist nun klar.

von Dieter F. (Gast)


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jan b. schrieb:
> Der Bungard hatte mal Messingfolien die man belichten und selber ätzen
> konnte. Bei Messing geht vermutlich die normale PCB Chemie.
>
> ....hamse auch noch....

Habe ich mal probiert - und werde es nie wieder tun. Feinere Strukturen 
wie z.B. QFN32 bekomme zumindest ich nicht hin. Das Material ist viel zu 
dick (ich habs mit Neusilber in 0,15 mm probiert) um so feine Strukturen 
vernünftig zu Ätzen. Mit doppelseitiger Belichtung wäre es ggf. 
brauchbar - aber der Aufwand steht irgendwie in keinem Verhältnis.

Da scheint mir die Version mit dem "Getränkedosen-Stencil" (gibts es ein 
youtube-Video von) machbarer, da das Material (denke ich) dünner ist.

Ich nehme die Stencils von https://www.oshstencils.com/ und bin sehr 
zufrieden. Lieferzeit ca. 5 - 7 Tage.

Ggf. werde ich (irgendwann mal) einen Test mit Laser-Plotter auf (Kapton 
u/o Kunststoff)-Folie machen - oder mit einem Schneid-Plotter.

von Buelent (Gast)


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Sqeegee schrieb:
> Bülent C. schrieb:
>> Für mich stellst sich immer noch die Frage welches Material und in
>> welcher Dicke man für das Werkstück verwenden sollte?!
>
> Edelstahlblech mit einer Staerke von 120 um bei Fine Pitch.
> Ohne Fine Pitch 150 um.
>
> Ich hoffe das ist nun klar.

Von wo kann man die kaufen?

von Buelent (Gast)


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Geht auch Messing?

von bernte (Gast)


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ich hab mal mit etwas stäkerer Kupferfolie zum Abschirmen probiert 
(hatte ca 50-70µm) ging ganz gut.

auf einer seite per toner-Transfer die lötmaske übertragen auf der 
anderen Seite Klarlack)  geht ratz fatz und ist leichter zu verarbeiten 
als das blech von der Cola Dose und die Kupferfolie war jetzt auch nicht 
so teuer.
Die Dicke reicht allemal für Lötpaste.

von Soul E. (Gast)


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bernte schrieb:

> ich hab mal mit etwas stäkerer Kupferfolie zum Abschirmen probiert
> (hatte ca 50-70µm) ging ganz gut.

Ich mache das immer umgekehrt. Aus alten (Messing-) Stencils lassen sich 
wunderbar Abschirmbleche oder -gehäuse basteln.

von chris (Gast)


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Zum selberfrasen nimmt man eine bierdose.
Man muss nur das blech aufspannen.

von Bülent C. (mirki)


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ne kurze Frage zum Schluss,
Was für einen Laser bräuchte man, um 150um dickes Edelstahl sauber 
lasern zu können?

von Jens B. (fernostler)


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Bülent C. schrieb:
> ne kurze Frage zum Schluss,
> Was für einen Laser bräuchte man, um 150um dickes Edelstahl sauber
> lasern zu können?

YAG oder Fiber Laser. CO2 geht auf jeden Fall nicht. LED aus den 
Laserpointern gehn auch nicht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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jan b. schrieb:
> Bülent C. schrieb:
>> ne kurze Frage zum Schluss,
>> Was für einen Laser bräuchte man, um 150um dickes Edelstahl sauber
>> lasern zu können?
>
> YAG oder Fiber Laser. CO2 geht auf jeden Fall nicht. LED aus den
> Laserpointern gehn auch nicht.

Warum sollte CO2 nicht gehen? Ich kenne einige Dünnblechcutter, die 
bspw. 1mm 1.4301 mit 200W-CO2-Röhren schneiden.

Auch Youtube liefert reichlich Maschinenvideos für Bleche mit 
CO2-Gaslasern.

Die Chinesen machen's vor: https://www.youtube.com/watch?v=zRKRXyDsbpM

: Bearbeitet durch Moderator
von Squeegee (Gast)


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Buelent schrieb:
> Sqeegee schrieb:
>> Bülent C. schrieb:
>>> Für mich stellst sich immer noch die Frage welches Material und in
>>> welcher Dicke man für das Werkstück verwenden sollte?!
>>
>> Edelstahlblech mit einer Staerke von 120 um bei Fine Pitch.
>> Ohne Fine Pitch 150 um.
>>
>> Ich hoffe das ist nun klar.
>
> Von wo kann man die kaufen?

Zum Beispiel bei:

Koenen:
http://www.koenen.de/hauptmenue-links/produkte/koenen-siebdruckgewebe-und-rahmen/koenen-siebdruckrahmen.html

Ich kaufe dort auch mein Material.
Meist jedoch Rahmen.

von Jens B. (fernostler)


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Dann scheint CO2 ja doch zu gehen. 200W ist aber schon ne gute 
Hausnummer.

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