Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Waage für Vogelnester


von Wolf K (Gast)


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Hallo zusammen,
im Rahmen der Planung einer Doktorarbeit bin ich derzeit in der 
Vorbereitung der Entwicklung einer speziellen waage, die z.B. in 
Nistkästen eingebaut werden kann. Mein momentaner Plan wäre ein kleines 
Waagenmodul unter das Nest zu bringen, das Nest selber soll der Vogel in 
einen Behälter der Waage bauen. Dazu sollen die Daten auf ein 
Speichermedium gebracht werden, das z.B. dann wöchentlich ausgelesen 
werden muss. Die Intervalle der Datennahme hängt schliesslich von der 
genauen Fragestellung ab, kann ein paar Sekunden, aber auch 30 min 
betragen.

Hat jemand schon eine gewisse Erfahrung mit einer solchen Methodik? Oder 
bereit mit ähnlichem gearbeitet?

Besten Gruss und vielen Dank!
Wolfi

von Harald W. (wilhelms)


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Wolf K schrieb:

> im Rahmen der Planung einer Doktorarbeit bin ich derzeit in der
> Vorbereitung der Entwicklung einer speziellen waage,

Naja, viel Vergnügen, das wird ein hartes Stück Arbeit.
Praktisch alle zur Zeit käuflichen elektronischen Waagen
müssen in regelmäßigen Abständen ohne Last genullt werden.
Das ist bei deiner Anwendung nur schwer zu verwirklichen.

von Udo S. (urschmitt)


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Durch den Bau des Nests könnte die Mechanik durch die Zweige, Gras, Moos 
oder auch den Kot verklemmt oder blockiert werden und so das 
Messergebnis verfälschen.
Alterative Idee: Das Häuschen aufhängen und am Aufhängepunkt messen.

Wie Harald schon gesagt hat brauchst du Wäägezellen die ohne regelmäßige 
Selbstkalibrierung langzeitstabil sind.

von Martin D. (Gast)


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Wenn man an der Aufhängung das Gewicht misst, kann man die 
Meßvorrichtung mit einem Servo regelmäßig zur kalibrierung entlasten.

von Karl Ranseier (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Alterative Idee: Das Häuschen aufhängen und am Aufhängepunkt messen.

In dem Fall kann die Waage auch relativ einfach (automatisch) entlastet 
und die Waage abgeglichen werden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolf K schrieb:
> Mein momentaner Plan
Soll das Ganze im Freien sein? Oder willst du nur Schwalben messen?

Wie genau soll der Aufbau sein? Und welche Änderung soll da gewogen und 
ermittelt werden?

Welchen Energiespeicher willst du verwenden?

von JensM (Gast)


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Es kommt mal wieder auf die genaue Aufgabenstellung an.
Wenn die Messgenauigkeit nicht zu gross ist kann sehr wohl auf die 
nullung
der Waage verzichtet werden.

Es gibt Plattformwaagen bei denen die nullung beim Einschalten 
abgeschaltet warden kann.

Für die Realisierung gibt es Beispiele bei dem Imkern zum wiegen der 
Bienenstöcke -> Bienenwaage/Stockwaage.
Dafür gibt es auch einige Selbstbauprojekte.

Mit der richtigen Wägezelle und entsprechender Auswerteelektronik
ist das durchaus machbar.

MfG
JensM

von Wolf K (Gast)


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Das ganze sollte in Nistkästen im Freien stattfinden. Untersucht werden 
sollte die unmittelbare Gewichtsänderung der Jungen abhängig von 
Fütterung und Wetter bei diversen Meisen. Die Untersuchung sollte dann 
auch nur während der Brutzeit, sprich nicht länger als ca. 4-6 Wochen 
laufen.

Harald W. schrieb:
> alle zur Zeit käuflichen elektronischen Waagen
> müssen in regelmäßigen Abständen ohne Last genullt werden.
Wie lange sind die erforderlichen Abstände? Handelt es sich um Wochen- 
oder Monatsabstände?

Udo S. schrieb:
> Durch den Bau des Nests könnte die Mechanik durch die Zweige, Gras, Moos
> oder auch den Kot verklemmt oder blockiert werden und so das
> Messergebnis verfälschen.
In diesem Fall habe ich mir bereits gedacht, den Becher, der auf dem 
Wiegemodul aufsitzt, entsptprechend hoch zu gestalten, damit alles 
Nestmaterial etc. in diesem Becher landet. Ggf. die Ränder durch 
Plastikstreifen o.ä. abzudichten.

Udo S. schrieb:
> Alterative Idee: Das Häuschen aufhängen und am Aufhängepunkt messen.
In diesem Fall müsste man den ganzen Nistkasten messen. Das sehe ich als 
kritisch an, da durch das hohe Gewicht des Kastens es kaum mehr möglich 
sein wird, das Vogelgewicht zu messen, wozu die Genauigkeit unter 1g 
gehen sollte. Zudem kann auch der Wind und andere Wettereinflüsse 
Probleme bereiten.

von Bestromer (Gast)


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...Genauigkeit unter 1Gramm?...und dabei willst Du Deinen "Becher" mit 
Plastikstreifen "abdichten" :)
Jeder kleine Dreckkrümel wird da zum Verhängnis, mal abgesehen von der 
Reibung Deiner Abdichtung.....es sind halt frei lebende Tiere und kein 
Laborexperiment ;-)
Du wirst um die Variante mit dem aufhängen nicht herum kommen.....Wind 
und kurzfristige Störungen kann man durch längere Messungen und 
Vergleiche herausrechnen...

von meischen (Gast)


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Läßt sich schon machen, statt Aufhängung kann man einen Zwischenboden 
einziehen.
Nur um die Schwankungen wenn Vögelchen das Nest putzt, ausbessert und 
die Scheiße der Kleinen wegbringt kommste nicht rum.
Die Frage ist halt willste einen Pi*Daumen Wert bekommen oder die 
Kleinen genau begutachten.
Im letzteren Fall kommste um rausnehmen und abwiegen net rum.
Ist ja der Klassiker, Vögelchen ins Netz packen und an der Waage hängen 
lassen oder eher Newtonmeter.
Faulheit ist zwar wie "Vater Krieg" die "Mutter" aller Dinge nur wird 
das nix genaues nicht.

von Amateur (Gast)


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Ich hoffe ja nur, dass Du eine eventuelle Gewichtszunahme nicht den 
Vögeln anlasten willst.

Eventuell nach dem Motto: Plus 100 Gramm, geteilt durch die Anzahl an 
Nachwuchssportlern, gleich kindliche Gewichtszunahme.

Das könnte bei Deinem Rigorosum für einen Heiterkeitsanfall sorgen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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meischen schrieb:
> Nur um die Schwankungen wenn Vögelchen das Nest putzt, ausbessert und
> die Scheiße der Kleinen wegbringt kommste nicht rum.

Kommt auf die Vogelart an, Flugratten beispielsweise machen das nicht.

von Lutz (Gast)


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Wissenschaftlich belastbar stelle ich mir das auch sehr langwierig und 
schwierig mit viiiielen Meßreihen vor.
Nestgewicht durch Anzahl der Vögel führt nur zu 
Durchschnittsberechnungen. Wachsen überhaupt immer alle gleich schnell? 
Oder immer unterschiedlich? Wie viele sind's denn eigentlich? Krepiert 
eines? Bleibt es dann drin? Wenn eines krepiert, war es das Leichteste 
oder das Schwerste? Ändert sich das Nestgewicht mit der 
Luftfeuchtigkeit/Wetter?
Usw.

von Joe F. (easylife)


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Ich würde das gesamte Vogelhäuschen an einem Kraftaufnehmer aufhängen.
Die Grundlast durch das Haus kannst du ja hinterher herausrechnen.

Beispiel für einen solchen Sensor:

LSB210 (gibt es in verschiedenen Ausführungen für den entstprechenden 
Lastbereich zwischen 0..100g (1N) - 0..44.5Kg (445N)

http://www.sensocon.de/kraftsensoren_einachsig_zug.htm
http://www.sensocon.de/pdf/futek/lsb210.pdf

Ein solcher Sensor muss nicht nachkalibriert werden.
Oben und unten kann direkt jeweils ein Haken in den Sensor eingeschraubt 
werden.

: Bearbeitet durch User
von fredfromflett (Gast)


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Das gleiche Thema habe ich neulich unter Arduino und Waage gefunden
war eine Waage die die Daten auf SD-Karte speichert.
Kann den Link dazu gerade nicht finden.
Ich suche noch einmal.

von fredfromflett (Gast)


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Google(Bing geht auch)

schau mal hier
http://www.arduinoforum.de/arduino-Thread-Auf-SD-Karte-registrierende-Waage

das ist glaube ich was du suchst.

viel Spaß damit

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