Forum: Offtopic Internetanbieter bremst Datenrate absichlich?


von Stefan M. (derwisch)


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Da ich in diesem Gebiet nicht so viel Ahnung habe, weiß hier evtl jemand 
von Euch mehr.

Meine Internetanbindung zu Hause zeigt in letzter Zeit seltsames 
Verhalten.

Immer wieder verliert der WLAN Router ( ziemlich alte Fritzbox ) die 
Anbindung "nach draussen".
Zum Teil bricht die Verbindung alle 5 Minuten ab, und die Fritzbox muss 
sich neu einwählen.

Das ganze hat seit 2008 problemlos mit der zugesicherten Datenrate 
funktioniert.

Ich weiß, das der Anbieter inzwischen eine viel schnellere Leitung 
anbietet, die ich aber nicht brauche ( hab noch eine "4000er" Leitung ).
Inzwischen wird auch eine 16000er angeboten ( oder noch mehr ).
Ich wohne auf dem Lande... da ist das schon viel...:-)

manchmal habe ich den Verdacht, das der Anbieter selbst den ollen 
Kunden, der nix neues bestellt ( mich ) mit den Unterbrechungen ärgern 
will.

Eigentlch ein blöder Gedanke, aber unmöglich ist nichts...

Andererseits gibt es bei uns um die Ecke ein beachtliches Neubaugebiet, 
was sicherlich mindestens zum Teil an den gleichen Knotenpunkt 
angschlossen ist.

Kann es sein, das hier eine Überlastung vorliegt, und der Effekt dadurch 
entsteht?

Aber das Problem tauchte auch schon vormittags in der Woche auf, als ich 
Urlaub hatte.

Zu so einem Zeitpunkt werden ja nicht alle zu Hause sein und mit 
highspeed surfen.

Nein, den Anbieter habe ic noch nicht angerufen. Werde ich wohl aber 
bald mal machen.

von Jeffrey L. (the_dude)


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denke nicht dass Du ausgebremst wirst. Mit welcher Begründung wollen sie 
Dir eine schnellere Verbindung aufdrehen, wenn noch nichtmal die 
langsame Datenrate stabil ist - zumindest würde ich das bei einem 
entsprechenden Angebot hinterfrage.

Wie gehst Du ins internet? - Telefon oder TV-Kabel?
Natürlich wird die verfügbare Bandbreit im Knotenpunkt auf die ganze 
Strasse verteilt und wenn da in letzter Zeit zig neue Anschlüsse 
hinzugekommen sind, bleibt für jeden einzelen immer weniger übrig...

von Sni T. (sniti)


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Eventuell liegt's auch an der fritzbox selbst, eventuell mal Router 
leihen und testen. Wenn ein anderer Touter besser geht; neuen Router 
nehmen oder bei der alten Box die Elkos tauschen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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die Chance, daß deine "ziemlich alte Fritzbox" langsam den Geist 
aufgibt, ist aber auch gegeben. Meistens sind es die Elkos, dei da 
eintrocknen.

Nimm einfach mal eine "ziemlich neue Fritzbox" (mit wenigen 
Betriebsstunden) und schaue was da so abgeht.

von Stefan M. (derwisch)


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Jeffrey L. schrieb:
> Telefon oder TV-Kabel?

Telefon.

Das die Fritzbox eine Macke hat ist sicher eine Möglichkeit.
Werde ich mal ausprobieren.

Was ich noch vergessen hatte:

Vor einiger Zeit ( halbes Jahr ) habe ich bei der Fritzbox ein 
Softwareupdate eingespielt.

Danach ging alles wieder gut, bis vor ca. 2 Wochen.
Seither gibts wieder die Probleme.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Es kann an der Dämpfung auch liegen. Habe mal einen Fall erlebt, die 
Verbindung wurde mit 16 Mbit spezifiziert. Brach ständig die Verbindung 
ab.
Nach zig Versuchen und Tests hat der Anbieter die Geschwindigkeit auf 
15MBit eingestellt, seitdem hat man eine stabile und Konstante 
Verbindung.

von Hans F. (spartrafo)


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Stefan M. schrieb:
> Das ganze hat seit 2008...

7170, oder?

Wegstaben V. schrieb:
> die Chance, daß deine "ziemlich alte Fritzbox" langsam den Geist
> aufgibt, ist aber auch gegeben. Meistens sind es die Elkos, dei da
> eintrocknen.

Die Elkos in der Fritze selbst sind eigentlich nie das Problem, die von 
den (billigen) dazugehörigen Netzteilen dagegen oftmals! Einfach mal 
aufschrauben und Nachsehen. Das Problem hatte ich schon bei einigen 
Fritzen bzw. bei von AVM gefertigten Telekom-Routern.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Wegstaben V. schrieb:
> die Chance, daß deine "ziemlich alte Fritzbox" langsam den Geist
> aufgibt, ist aber auch gegeben. Meistens sind es die Elkos, dei da
> eintrocknen.

dem stimme ich zu.

Hans F. schrieb:
> Die Elkos in der Fritze selbst sind eigentlich nie das Problem,

dem "nie" muss ich widersprechen. Ich hatte hier schon zwei Fritz!Box 
Fon WLAN 7270, bei denen eindeutig die ELKOs "schlapp gemacht haben". 
Natürlich ist es sinnvoll zunächst das Netzteil zu überprüfen.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

: Bearbeitet durch User
von A. H. (ah8)


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Ich hatte einmal ein Problem mit exakt den gleichen Symptomen. Es 
stellte sich heraus, dass es der Router war. Das hat die Kollegin der 
Service-Hotline übrigens sehr schnell und nach meinem Eindruck auch sehr 
kompetent richtig diagnostiziert. Es war allerdings auch ein Router des 
Providers, ob das bei Fremdgeräten genauso funktioniert kommt natürlich 
auf einen Versuch an.

Schon aus diesem Grund würde ich mir eigentlich immer einen Router vom 
Provider mit liefern lassen, selbst wenn ich nicht vorhaben, ihn zu 
benutzen. Die Dinger kosten meistens nicht die Welt, man hat ein 
günstiges Ersatz- und Testgerät und man kann es bei Problem anstöpseln 
und dem Provider sagen, es ist dein Gerät, sie zu das es läuft. Bei 
einem Fremdgerät können sie sich dagegen immer auf die Position zurück 
ziehen, bei ihnen sei alles in Ordnung und es müsse an Deinem Gerät 
liegen. Und dann beweise mal das Gegenteil.

Das gilt auch bei Problemen mit der Geschwindigkeit, denn natürlich 
drosseln die Anbieter die Geschwindigkeit auf das, was bezahlt wird und 
bis dahin ist das auch legitim. Nur eben nicht darunter. Meine Eltern 
haben noch eine 1000er Leitung und sind damit auch zufrieden, oder waren 
es zumindest, bis die Leistung auf 400-600 gefallen war. Der Provider 
wollte natürlich einen neuen Vertrag anbieten, worauf wir aber 
argumentierten, sie mögen doch erst einmal beweisen, dass sie in der 
Lage sind, den bestehenden Vertrag zu erfüllen, bevor wir über einen 
neuen verhandeln. Daraufhin haben die irgend etwas in der Vermittlung 
neu eingestellt, meine Eltern haben jetzt zwischen 1200 und 1500 
gemessenen kbit/s im alten Vertrag und sind damit sehr zufrieden.

Auch da hat man eine richtig gute Verhandlungsposition aber nur mit dem 
Gerät des Providers. Meinen defekten Router hat der Provider damals 
übrigens auf Kulanz getauscht, kam mich, glaube ich, so um die 20 Euro.

von Stefan M. (derwisch)


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Ok, vielen Dank für die Hinweise.
Die Elkos werde ich mir mal vornehmen und das Netzteil auch.

Die Preise für WLAN Router sind generell erstaunlich hoch.
Da lohnt sich das nachschauen noch.

von Mike J. (linuxmint_user)


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@ Stefan M. (derwisch)
Das kann aber auch an deiner Gegenstelle liegen, wenn sie die in der 
letzten Zeit ausgewechselt haben da es ja jetzt eine Umstellung von 
Annex-B auf den Annex-J Standard auf reine IP-Telefonie gibt.

(die vorderen Frequenzen (0 bis 120kHz) die früher für die analoge 
Telefonie genutzt wurden die werden jetzt für den UpLoad nutzbar 
gemacht)

Der UpLoad steigt theoretisch von 1Mbps auf 2.4Mbps.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Stefan M. schrieb:
> Die Preise für WLAN Router sind generell erstaunlich hoch.

Meinst ein Fritzbox ? Also ich habe einen 7490, der Preis ist aber OK..
http://www.amazon.de/AVM-FRITZ-Router-DECT-Basis-Server/dp/B00EO777DI/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1435749707&sr=8-1&keywords=7490

von Stefan M. (derwisch)


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@ Mike J.

Das stimmt, es wird vom Anbieter auf jeden Fall auf IP Telefonie 
umgestellt.
Noch habe ich keine IP Telefonie.

Mein Nachbar hat sich ( vom gleichen Anbieter ) die 16000er Leitung 
geholt.
In dem Atemzug wurde auch gleich bei ihm auf IP Telefonie umgestellt ( 
nicht verhandelbar ).

@ A.H.

Die Fritzbox ist vom Provider.
Ist in der Tat eine gute Grundlage für Argumente.

von Claus M. (energy)


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Stefan M. schrieb:
> Ok, vielen Dank für die Hinweise.
> Die Elkos werde ich mir mal vornehmen und das Netzteil auch.
>
> Die Preise für WLAN Router sind generell erstaunlich hoch.
> Da lohnt sich das nachschauen noch.

Ruf bei deinem Provider an und sag denen, dass du nach 7 Jahren mal ne 
neue Fritzbox willst, was sie dir bieten. Damit einher geht evtl. wieder 
ne Vertragsverlängerung für 24 Monate. Aber so hole ich mir alle 2 Jahre 
ne aktuelle Fritzbox für lau oder ne geringe Zuzahlung und verscherbel 
entweder die alte oder die neue mit >100€ Gewinn in der Bucht.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Thomas D. schrieb:
> der Preis ist aber OK..

Naja,
besonders teuer kann die Technik da drin nicht sein.
Wenn man sich mal anschaut, was Blueray Brenner Anfangs kosteten.

Gefühlt müsste die Fritzbox 7490 mittlerweile 35 Euro kosten...

von Mike J. (linuxmint_user)


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@ Stefan M. (derwisch)
Die alten Router können auch kein Annex-J, daher empfiehlt es sich darum 
zu kümmern ... denn der Provider kümmert sich darum scheinbar nicht, die 
gehen einfach davon aus dass alle Kunden einen Router haben der Annex-J 
kann.

In 3 Wochen werden wir auf Annex-J umgestellt, deshalb habe ich auch 
sicherheitshalber noch die neue Fritz!OS Version aufgespielt, damit ich 
dann nicht vor irgend welchen Problemen stehe.


Ein halbes Jahr vor dem Vertragsende hatte ich bei meinem Provider (1&1) 
angerufen und habe gefragt ob ich einen neuen Router bekomme wenn ich 
den Vertrag (um 2 Jahre) verlängere.

Sie haben mir dann eine Fritz!Box 7490 geschickt, die kann Annex-J und 
besitzt auch noch einen Gigabit-Ethernet-Switch, so dass die Rechner 
jetzt untereinander recht flott Daten austauschen können.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Hans F. schrieb:
> Die Elkos in der Fritze selbst sind eigentlich nie das Problem, die von
> den (billigen) dazugehörigen Netzteilen dagegen oftmals!

Kann ich nur bestätigen. Bei mir wurde die Internet-Verbindung über 
Wochen auch immer öfter unterbrochen, bis ich versuchsweise das Netzteil 
auswechselte. Seitdem läuft wieder alles statbil. Scheint tatsächlich 
eine FritzBox-Krankheit zu sein.

von Reinhard S. (rezz)


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Mike J. schrieb:
> @ Stefan M. (derwisch)
> Das kann aber auch an deiner Gegenstelle liegen, wenn sie die in der
> letzten Zeit ausgewechselt haben da es ja jetzt eine Umstellung von
> Annex-B auf den Annex-J Standard auf reine IP-Telefonie gibt.

Auch über Annex B kann man IP-Anschlüsse laufen lassen. Und eine 
Umstellung findet normal nur bei einer Vertragsänderung statt.

> (die vorderen Frequenzen (0 bis 120kHz) die früher für die analoge
> Telefonie genutzt wurden die werden jetzt für den UpLoad nutzbar
> gemacht)
>
> Der UpLoad steigt theoretisch von 1Mbps auf 2.4Mbps.

Bei ADSL2+. VDSL liefert da ja gleich viel mehr.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Thomas D. schrieb:
> der Preis ist aber OK..
>
> Naja,
> besonders teuer kann die Technik da drin nicht sein.
> Wenn man sich mal anschaut, was Blueray Brenner Anfangs kosteten.
>
> Gefühlt müsste die Fritzbox 7490 mittlerweile 35 Euro kosten...

Der preis  setzt sich aber aus mehr zusammen als nur aus Hardware...

von Stefan M. (derwisch)


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Simon K. schrieb:
> Der preis  setzt sich aber aus mehr zusammen als nur aus Hardware...

Stimmt, bei Blueraybrennern aber auch...

von Sven F. (doncarlos)


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Reinhard S. meinte

> Auch über Annex B kann man IP-Anschlüsse laufen lassen. Und eine
> Umstellung findet normal nur bei einer Vertragsänderung statt.
wie kommst du darauf, bitte? Wenn bis jetzt die Telefonie über IP > VoIP 
lief, ist ein Wechsel auch ohne Vertragsänderung oder Verlängerung 
möglich > technische Umschaltung.
Einzig die CPE muß das auch abkönnen > Annex J !

>> (die vorderen Frequenzen (0 bis 120kHz) die früher für die analoge
>> Telefonie genutzt wurden die werden jetzt für den UpLoad nutzbar
>> gemacht)
>>
>> Der UpLoad steigt theoretisch von 1Mbps auf 2.4Mbps.

praktisch liegt der bei ca. 2,5 bis 2,8 MBit (aber nur ohne Splitter)

> Bei ADSL2+. VDSL liefert da ja gleich viel mehr.
was soll sich bei VDSL bitte noch so viel mehr ändern können, wenn der 
unterste freie f-Bereich auch dort die gleiche BandBreite hat.

Übrigens sind alle VDSL-Anschlüsse in DE bisher noch Annex-B-Technik, 
egal ob mit oder ohne Splitter.

: Bearbeitet durch User
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