Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schwangerschaftstest zum Selberbasteln


von Bastler (Gast)


Lesenswert?

Da haben die an der Uni Hannover was interessantes gebaut.
Müsste man eigentlich nachbauen können.

http://phys.org/news/2015-07-smartphone-day-youre-pregnant.html

von Neugieriger (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

also wenn das tatsächlich funktioniert, ist das mal ne echt coole 
Anwendung für ein Smartphone.
Bis auf den SPR Sensor ist der Aufbau rein von den Komponenten her auch 
für mich nachvollziehbar. Ein Sensor dient nach meinem Verständnis der 
Erfassung von Daten. Die Glasfaser wird durch diesen blauen 
Plastikflaschen-Schraubverschluss aber scheinbar nur irgendwie 
durchgeleitet...was genau passiert da auf physikalischer Ebene mit dem 
Licht der Foto-LED und soll man in den Schraubverschluss dann 
reinpinkeln? ;)

von Sven D. (Gast)


Lesenswert?


von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Faszinierend!

von Brumi (Gast)


Lesenswert?

Das Messprinzip wird schon länger bei lab-on-a-chip Sachen verwendet, da 
es durch eine optische Auswertung ziemlich robust ist. Das interessante 
ist hier, dass man sein Smartphone zur Auswertung nehmen kann! Spart 
einem das teuer Auswertegerät.

von Sascha W. (sascha-w)


Lesenswert?

Tja, ein professionelles Auswertegerät hätte halt das Display und 
Bedienelemente vorn.

Sascha

von min (Gast)


Lesenswert?

Die Plasmonresonanz wird in der Biochemie dazu verwendet molekulare 
Bindungen zu detektieren. Im wesentlichen ist das eine Matrix (bildet 
die Flüssigtzelle), welche auf einer sehr dünnen Goldfolie sitzt. An der 
Matrix kann man u.a. Antikörper z.Bsp gegen das Schwangerschaftshormon 
chemisch Binden. Bei einem Bindeereignis verändert sich dann 
Reflektionsindex der Golfolie (gemessen mit einem Diodenarray an der 
Aussenseite der Zelle).

Ich habe mal mit einem solchen Gerät von Biacore Proteininteraktionen 
charakterisiert. Das Gerät war ultra teuer, auch die Messchips kosten 
100 Euro. Das muss alles exakt gefertigt werden und wird in Plastik 
verschweisst. Die Chips können sicher aber als Massenprodukt auch zur
Überwachung oder Detektion aller möglicher medizinisch oder biochemisch 
relevanter Moleküle benutzt werden.

https://www.biacore.com/lifesciences/index.html

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Brumi schrieb:
> Spart einem das teuer Auswertegerät.

Wenn die Medizingerätehersteller nicht alle Gierlappen wären,
würde ein Auswertungsgerät sicher weniger kosten als ein Smartphone,
denn 90% des Smartphones braucht man für die Auswertung nicht.

Man muss aber immer auf di billigen Chinesen warten,
bis Blutdruckmesser, Bluzucker, Pulsoximeter zu vernünftigen Preisen
verfügbar sind.

von Neugieriger (Gast)


Lesenswert?

min schrieb:
> Das muss alles exakt gefertigt werden und wird in Plastik
> verschweisst.

Hallo,

genau darum ging es mir ja in meiner Frage nach der Funktion dieses 
"Schraubdeckels"...so scheint ja ein ultrakleines Prisma, ein Goldfilm 
und eine Moleküle absorbierende Spezial-Membran notwendig zu sein. Das 
hört sich für mich erst mal nicht so an, als könne man das ohne 
entsprechende Erfahrung mal eben zu Hause locker nachbauen...

von Nosnibor (Gast)


Lesenswert?

Der Flaschendeckel ist die Messzelle: da kommt die Probe rein. Ein Teil 
der Glasfaser im Flaschendeckel ist der Sensor.

Das Prisma muß ja nicht als Prisma vorhanden sein; das wird nur immer in 
den Prinzipdarstellungen so gezeichnet, weil es das bekannteste Beispiel 
für diese Art Reflektion ist. In diesem Billigaufbau wird stattdessen 
ein Stück Glasfaser verwendet, die jemand "abisoliert" und dünn mit Gold 
bedampft hat. Da findet dann derselbe physikalische Effekt statt, nur 
eben mit vielen Lichtsrahlen gleichzeitig, unter verschiedenen Winkeln, 
am ganzen Umfang der Glasfaser, und nicht so übersichtlich geordnet wie 
in dem Schaubild mit dem Prisma.

Also, ja, das kann man soweit im Prinzip zu Hause bauen. Naja, Gold 
Aufdampfen habe ich noch nie zu Hause gemacht, aber da gibt es sicher 
billige und handliche Geräte für. Und eine geeignete Schleifmaschine für 
die Glasfaserenden braucht man auch, damit die das Licht so schön quer 
ein- und auskoppeln.

Was an der Sache noch fehlt, sind die bioaktiven Moleküle auf der 
Goldschicht, die dann entscheiden, worauf der Sensor eigentlich 
reagieren soll. Und eichen muß man das ganze möglicherweise auch noch 
irgendwie.

von Weinbauer (Gast)


Lesenswert?

Die Eichung beim Schwangerschaftstest im Selbstversuch kann aber teuer 
werden ...

von zoggl (Gast)


Lesenswert?

Der senso arbeitet mit einer silberbeschichtung. Das geht recht einfach 
durch Silbernitrat. Die schichtdicke einzustellen ist aber sicher 
fehleranfällig.

von Egon M. (kpc)


Lesenswert?

Nosnibor schrieb:
> Und eine geeignete Schleifmaschine für
> die Glasfaserenden braucht man auch, damit die das Licht so schön quer
> ein- und auskoppeln.
>
Die 45° müssen ja nicht sein. Wenn man den Aufbau mehr dreidimensional 
macht, genügen senkrechte Schnitte - was allerdings wohl das geringste 
Problem an der Sache ist.
mfg
kpc

von Basti (Gast)


Lesenswert?

Aber war das größte Problem nicht die Statistik? Es muss ja viel 
zuverlässiger als eine Anti-babypill sein:

zu 99,9 % wirkt die Anti-babypille
zu 99,9 % stimmt deine Schwangerschaftsmessung

Das Ergebnis ist damit zu 50 % unwahr. Egal was es anzeigt...

So hatte ich es mal gehört... bin aber absolut kein Statistik Profi...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.