Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Abgleich HM605


von Matthias W. (matt007)


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Wer weiß wie man ein HM605 korrekt abgleicht - Reihenfolge der Trimmer?

Wenn die Y-Verstärkung nicht passt (in diesem Fall zu viel Auslenkung) 
kann man an verschiedenen Stellen beeinflussen.

Entweder Y-Verstärker VR501. Oder VR202, VR222. Oder Hochspannung VR608.

Wie ist die beste Vorgehensweise?

von Route_66 H. (route_66)


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von Elektrofan (Gast)


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> Wenn die Y-Verstärkung nicht passt (in diesem Fall zu viel Auslenkung)
> kann man an verschiedenen Stellen beeinflussen. ...
> ... Oder Hochspannung VR608.

Wenn aber die Horizontalablenkung stimmt, die Hochspannung nicht 
verstellen !

Und dran denken, ein geöffnetes Skop unter Spannung ist kein Spielzeug.
                                                        **************

von Matthias W. (matt007)


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Route 6. schrieb:
> Hier steht alles drin:

leider sind die Angaben nicht so sehr genau. Es sind Zeichnungen da mit 
Lage der Trimmer. Was fehlt sind klare Angaben in welcher Reihenfolge 
was zu machen ist.

Die Angaben dazu sind leider recht rudimentär. Klare Antworten auf die 
obigen Fragen konnte ich in dem Text bisher nicht finden.

Da beide Y-Kanäle zu weit ausgesteuert werden liegt der Verdacht nahe 
daß die Hochspannung abweicht (ist die Angabe -1250V verlässlich?) oder 
der gemeinsame Y-Verstärker.

Daraus ergeben sich die obigen Möglichkeiten.

von Matthias W. (matt007)


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Elektrofan schrieb:
> Wenn aber die Horizontalablenkung stimmt, die Hochspannung nicht
> verstellen !

Danke für den Hinweis !
Das habe ich noch nicht geprüft.
Da das Gerät 30 Jahre alt ist wäre es verwunderlich wenn das noch genau 
stimmen würde.

> Und dran denken, ein geöffnetes Skop unter Spannung ist kein Spielzeug.
                                                    **************
klar.

von HabNix (Gast)


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Lass die Hochspannung in Ruhe.
Das Gerät sollte man aus Sicherheitsgründen über einen FI-Schalter 
besser Regel-Trenntrafo anschließen. Als nächtes die 
Versorgungsspannungen im Netzteil testen.
Kontrollieren, ob beide Y-Kanäle den selben Fehler zeigen (mit 
Rechtecksignal eventuell vom Kalibrator). Amplitude, Form und Länge der 
Schwingung sind zu kontrollieren. Sollte die Abweichung auf beiden 
Kanälen gleich sein, liegt der Fehler mit großer Wahrscheinlichkeit 
hinter der Verzögerungsleitung.
So würde ich vorgehen. Für einen Neuabgleich werden verlässliche 
Messmittel benötigt. Außerdem sollte sichergestellt sein, dass da nicht 
schon ein "Fachmann oder Experte" sich versucht hat.

MfG

von Matthias W. (matt007)


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HabNix schrieb:
> Lass die Hochspannung in Ruhe.

ich kann sie ja mal messen. -1250V sollen es angeblich sein.

> Das Gerät sollte man aus Sicherheitsgründen über einen FI-Schalter
> besser Regel-Trenntrafo anschließen.

ist gemacht.

> Als nächtes die
> Versorgungsspannungen im Netzteil testen.

kann ich machen. Da das Festspannungsregler sind und das Gerät zu laufen 
scheint werden die wohl ok sein.

> Kontrollieren, ob beide Y-Kanäle den selben Fehler zeigen (mit
> Rechtecksignal eventuell vom Kalibrator). Amplitude, Form und Länge der
> Schwingung sind zu kontrollieren.

beide Y-Eingänge weichen in etwa gleich ab. Bei 20V angelegt und 4 
Kästchen hoch ist die Abweichung ca. 1.8mm.
Wenn ich ein Rechteck draufgebe mit 1kHz und Abschlußwiderstand 50 Ohm 
am Geräteeingang so ist auch dieses Signal etwas zu hoch. Vorne am 
Signal ist eine leichte Delle, bei beiden Kanälen gleich. Die Zeitbasis 
scheint auch etwas zu lang.

> Sollte die Abweichung auf beiden
> Kanälen gleich sein, liegt der Fehler mit großer Wahrscheinlichkeit
> hinter der Verzögerungsleitung.

sieht so aus.

> So würde ich vorgehen. Für einen Neuabgleich werden verlässliche
> Messmittel benötigt.

so manches habe ich.

> Außerdem sollte sichergestellt sein, dass da nicht
> schon ein "Fachmann oder Experte" sich versucht hat.

sieht nicht so aus.

von Matthias W. (matt007)


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HabNix schrieb:
> Als nächtes die
> Versorgungsspannungen im Netzteil testen.

Die Spannungen an der Leiste auf dem Netzteilboard von oben nach unten:
68V -> 68.078V
4.65 -> 4.43V
140 -> 138.67V
4.3 vs -12V -> -7.68V
12 -> 12.065V
5 -> 5.098V
-12 -> -12.05V

das sieht doch gut aus.

von HabNix (Gast)


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Die Spannungen liegen im normalen Bereich. Wenn die Zeit auch nicht 
stimmt, sollte man die Hochspannung kontrollieren. Eine Verformung im 
Rechtecksignal sollte nicht sein. Könnte evtl. am Messaufbau liegen. 
Auch mal eine andere Signalform des Testsignales wählen. Ein 50 
Ohm-Abschluss benötigt man, wenn der Messsignalgenerator einen 50 
Ohm-Ausgang in Verbindung mit einem 50 Ohm-Kabel besitzt.
Die Serviceanleitung, die man von Hameg bekam, war leider nicht 
vollständig, speziell im Bereich Abgleich. Normalerweise wird ein oder 
nacheinander mehrere definierte Eingangssignale angelegt und an 
bestimmten Messpunkten eine im Servicemanual angegebene Amplitude 
gemessen. Es muss sichergestellt sein, dass bei unterschiedlichen 
Aussteuerungen der Y-Verstärker keine Fehler produziert.
Bei Fremdeingriff benötigst du ein zweites Gerät, was ok ist, für 
Vergleichsmessungen. Damit verliert man aber auch an Genauigkeit.

MfG

von Matthias W. (matt007)


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HabNix schrieb:
> Die Spannungen liegen im normalen Bereich. Wenn die Zeit auch nicht
> stimmt, sollte man die Hochspannung kontrollieren.

habe ich gemacht. Mein selbstgebauter Widerstandsteiler zeigte -1216V 
statt -1250V. Das habe ich nun korrigiert. Die Y-Amplitude scheint nun 
ok. Die Zeitbasis müsste auch besser geworden sein.

> Eine Verformung im
> Rechtecksignal sollte nicht sein. Könnte evtl. am Messaufbau liegen.

möglich.

> Auch mal eine andere Signalform des Testsignales wählen. Ein 50
> Ohm-Abschluss benötigt man, wenn der Messsignalgenerator einen 50
> Ohm-Ausgang in Verbindung mit einem 50 Ohm-Kabel besitzt.

einen 50-Ohm-Widerstand von Tek habe ich nun dran. Ich weiß daß die 
Signale am Tek anders aussehen ob ich den internen 50 Ohm nehme oder den 
externen. Daher sind die Dinge nicht immer so einfach.

Je klarer die Anleitung ist was man genau machen muss um so genauer kann 
man sich daran halten. Hameg hatte wohl 2/1-Teiler gebaut. Damit wurde 
wohl manches abgeglichen.

> Die Serviceanleitung, die man von Hameg bekam, war leider nicht
> vollständig, speziell im Bereich Abgleich.

ja. Schade !

> Normalerweise wird ein oder
> nacheinander mehrere definierte Eingangssignale angelegt und an
> bestimmten Messpunkten eine im Servicemanual angegebene Amplitude
> gemessen.

leider sind die Angaben da wenig ausführlich. Ein Punkt war auch den 
Y-Verstellbereich zu testen. Da steht daß man 8cm Signalhöhe einstellen 
soll bei 10kHz und dann den Y-Regler verstellen. Dabei soll dann max 1cm 
Unterschied auftreten zwischen oben und unten. Es ist jedoch so daß bei 
mir der Strahl sowohl oben als auch unten verschwindet. Wie will ich da 
einen Unterschied von einem cm sehen?

Beim 1 Jahr älteren HM605 schien der Test damals zu gehen. Keine Ahnung 
warum das heute bei etwas neueren Gerät anders ist. Vielleicht habe ich 
einen anderen Bereich gewählt. So genau steht das eben nicht im Text.

> Es muss sichergestellt sein, dass bei unterschiedlichen
> Aussteuerungen der Y-Verstärker keine Fehler produziert.

es gibt ja auch Trimmer in den Eingangsverstärkern um die Dachschrägen 
im niedrigen Bereich und im höheren Bereich zu korrigieren. Nur steht 
dazu nichts in der Anleitung.

> Bei Fremdeingriff benötigst du ein zweites Gerät, was ok ist, für
> Vergleichsmessungen. Damit verliert man aber auch an Genauigkeit.

ich habe ein zweites HM605. Nur stimmt das wohl auch nicht mehr so 
genau. Das ist eben 31 Jahre alt ! Es gibt noch ein HM1005 und ein Tek 
2467. Die könnte ich damit vergleichen. Macht das Sinn?

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