Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Alu-Block mit 164 Grad beheizen


von deep d. (deepdiver99)


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Hallo!

Ich möchte aus einem Alu-Block(100x100mm) eine Heizpresse(Gummipad auf 
Neopren aufbringen) machen. Die Temperatur soll 164 Grad betragen. Mit 
was beheizt man sowas am besten?

VG Deepdiver99

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich würde Heizpatronen verwenden. Die gibt es in 230V, aber auch 
24V/12V-Ausführungen in allen möglichen Leistungsklassen und Längen.

Dafür muss der Block aber natürlich zumindest angebohrt werden.

Für 3D-Drucker gibt es kleine Heizpatronen in 20mm Länge und 6mm 
Durchmesser mit 40W Heizleistung bspw. hier:

http://reprapteile.de/extruder/hotend-heizpatrone-40w.html

Beim Aliexpress-Chinesen gibt es die auch schonmal für nen Euro.

Davon 3-4 Stück in 6mm-(Sack)löcher stecken - eventuell mit Kupferpaste 
etc. - sollten ausreichen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Mike (Gast)


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deep d. schrieb:
> Die Temperatur soll 164 Grad betragen.

Je nach dem, wie genau die Temperatur eingehalten werden soll, wird man 
zusätzlich auch einen Temperaturfühler und eine Regelungselekronik 
brauchen.

von X4U (Gast)


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deep d. schrieb:
> Die Temperatur soll 164 Grad betragen. Mit
> was beheizt man sowas am besten?

Kommt auf die Leistung an. Für einmalig würde ich Konstantandraht 
nehmen, bei Serie evtl Thermalöl mit Brenner.

von lrep (Gast)


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deep d. schrieb:
> Die Temperatur soll 164 Grad betragen

Hört sich nach umgerechneten Grad Fahrenheit an.
Wie groß ist die Toleranz?

von Florian Wimmer (Gast)


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Man könnte auch einen Hochlastwiderstand dranschrauben, z.B.

http://www.reichelt.de/50-Watt-axial/50W-METALL-10/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=110727&GROUPID=5274&artnr=50W+METALL+10

Um eine Regelschleife über einen Sensor kommt man aber sicher nicht rum.

von Wolfgang (Gast)


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lrep schrieb:
> Hört sich nach umgerechneten Grad Fahrenheit an.

Und wieso würden 327°F in deinen Ohren angenehmer klingen?

von tmomas (Gast)


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deep d. schrieb:
> Ich möchte aus einem Alu-Block(100x100mm)

Da fehlt eine Dimension für einen Block.

von Joachim B. (jar)


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deep d. schrieb:
> Alu-Block(100x100mm)

fehlt da nicht eine Zahl? (mich deucht das ist ne Fläche und kein Block)

Chris D. schrieb:
> Ich würde Heizpatronen verwenden.

und ich aufschraubbare R entweder im TO 220
http://de.farnell.com/welwyn/wmhp35-r10j/dicksch-widerstand-r1-35w-to-220/dp/2467148

oder

Leistungs R mit Kühlfläche
https://www.reichelt.de/50-Watt-axial/50W-METALL-1-5/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=5274&ARTICLE=110725&OFFSET=16&;

wenn der "Alu-Block" eine Tiefe hat könnte man Gewinde reinschneiden und 
die R aufschrauben.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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deep d. schrieb:
> Mit
> was beheizt man sowas am besten?

Loch bohren, Lötkolben reinstecken, Temperatur einstellen...

Georg

von oszi40 (Gast)


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Georg schrieb:
> Loch bohren, Lötkolben reinstecken, Temperatur einstellen...

So ähnlich hätte ich es auch gelöst auf die Schnelle. Wir wissen aber 
noch nicht, wie hoch die Wärmeverluste sind und wie schnell nachgeheizt 
werden muß. Dementsprechend kann viel od. wenig Heizung nötig werden. 
Mit einem 20W-Lötkolben kann man bei 183 Grad Zinn schmelzen, mit einem 
500W eine Dachrinne reparieren.

von Mike (Gast)


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Georg schrieb:
> Loch bohren, Lötkolben reinstecken, Temperatur einstellen...

Bei der Größe der Oberfläche wird das schon ein etwas leistungsfähigeres 
Exemplar sein müssen - kommt natürlich noch drauf an, wie gut der 
Alublock isoliert ist.

Mir scheint, da sind noch ein paar grundlegende Dinge zu klären.

von michael_ (Gast)


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tmomas schrieb:
> eep d. schrieb:
>> Ich möchte aus einem Alu-Block(100x100mm)
>
> Da fehlt eine Dimension für einen Block.

Der ist gut!
Die Temperatur klingt wie die von den Temperatur-Schaltern aus 
Laserdruckern.
Und dort werden Halogenheizer eingesetzt.
Also Löscher bohren und Halogenstäbe einsetzen.

von Joachim B. (jar)


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michael_ schrieb:
> und Halogenstäbe einsetzen.

ich würde trotzdem TO220 R nehmen

OK nur bis 150°C

dann doch lieber die
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/RH_NH.pdf

bis 250°C

: Bearbeitet durch User
von russnradler (Gast)


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Servus,

so was ähnliches gibts ab einer gewissen Preisklasse tutti in 
Nebelmaschinenheizblöcken. Die sind zwar auf etwas höhere Temperaturen 
ausgelegt aber in den besseren Geräten stecken J-Thermoelemente, die 
sich wunderbar auswerten lassen.

Eine gebrauchte Nebelmaschine sollte sich finden lassen. Oder einen 
Heizblock solo.
Die Teile haben dann auch ordentlich Heizleistung, geht bis zu mehreren 
kW. Entweder man fräst den Alublock plan und nimmt den Block oder man 
leitet statt des Nebelfluids eben Thermalöl durch den Block.
Und der Alublock ist gleich inklusive und thermisch durch Druckguss gut 
angekoppelt. Das wird man so ohne weiteres zuhause nicht hinbekommen.

Der einzige Haken: Es gibt Maschinen, die begnügen sich mit einem 
Bimetallschalter - da lässt sich nur schlecht was regeln. Die sind 
vorwiegend im billigen Preissegment anzutreffen.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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großen Wasserkocher auseinander reissen und die Spirale unten an den 
Block dranschrauben, mit Überwurf-Blech zur besseren Wärmeleitung

(selbst wenn so eine Spirale normal nur 100°C bringen muss wird sie die 
164° mglw. auch schaffen)
Thermometer oben auf den Block (oder oben an den Rand)
und die Spirale per Leistungsregler
http://www.ebay.de/itm/2x-High-Power-SCR-Spannungsregler-Drehzahlsteller-Temperatur-Controller-2000W-/291316674523?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item43d3d3afdb
per Hand einstellen

Ansonsten Einfeld-Kochplatte, die macht genug Wumms, den Alu-Block am 
besten in eine alte Pfanne mit richtigem Durchmesser reinschrauben, die 
eine dicke Boden-Platte hat.

Das sind so die groben Methoden... ;)

die mit dem Lötkolben war aber auch erste Sahne, rofl

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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russnradler schrieb:
> Der einzige Haken: Es gibt Maschinen, die begnügen sich mit einem
> Bimetallschalter - da lässt sich nur schlecht was regeln. Die sind
> vorwiegend im billigen Preissegment anzutreffen.

Wenn man an den rankommt, rausnehmen und durch nen Regelkreis ersetzen. 
Ein Bimetallschalter ist übrigens ein 2-Punktregler, also wird da schon 
irgendwie irgendwas geregelt.

Mike B. schrieb:
> großen Wasserkocher auseinander reissen und die Spirale unten an den
> Block dranschrauben, mit Überwurf-Blech zur besseren Wärmeleitung
>
> (selbst wenn so eine Spirale normal nur 100°C bringen muss wird sie die
> 164° mglw. auch schaffen)


So eine Heizspirale wird ganz entspannt rotglühend, wenn man die 
Abschaltung überbrückt und vergisst Wasser reinzutun, oder nen Moment 
wartet, falls man welches reingetan hat. Die sollte nen Aluklotz also 
schon auf die 164C bringen. Lässt sich zur Not aber auch errechnen.

: Bearbeitet durch User
von butsu (Gast)


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Das Gerät was du suchst heißt "Bügeleisen" ;-)

Geregelt, ausreichend Leistung für deine Fläche. Vielleicht brauchst du 
nichtmal deinen Alukolotz. Die haben sowas unten dran...

von W.A. (Gast)


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butsu schrieb:
> Die haben sowas unten dran...

Aber selten 100*100 mm - das war ausdrücklich Designkriterium

von russnradler (Gast)


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J. T. schrieb:
> Wenn man an den rankommt
Kein Problem. Man stelle sich das so vor: Klotz wird mit Isolierzeugs 
umhüllt und ein Alustreifen geht aus der Isolierung raus. An dem 
Streifen sitzt ein Bimetallschalter.

Gibt aber auch Maschinen mit runden Klötzen!

von Schreiber (Gast)


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Temperaturregelmodule bekommt man mittlerweile aus China 
nachgeschmissen. Für eine möglichst konstante Temperatur sorgt man heute 
nicht mehr mit Bimetallschaltern sondern mit einem PID-Regler.

von Matthias B. (matthias882)


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Hey Leute, da wird einem ja schlecht...
Bügeleisen, Wasserkocher, Kochplatte... Wie wärs denn noch vielleicht 
mechanisch durch Reibungshitze??

Einfach ein Loch in den Klotz gebohrt, dort rein ne fertige Heizpatrone 
versenkt...

-> z.B. 
http://www.ebay.de/itm/Elektroheizstab-Heizpatrone-Heizstab-230-V-Volt-125-250-500-750-1000-1500-2000-W-/171130394487?pt=LH_DefaultDomain_77&var=&hash=item27d82a9777

daneben ein Loch für nen pt100-Fühler...

http://www.ebay.de/itm/PT-100-Temperaturfuhler-Sensor-Messfuhler-1-Meter-/121688682644?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item1c5535f094

Und das ganze an nen PID-Regler angeschlossen...

http://www.ebay.de/itm/Mini-PID-Temperature-Kontroller-Regler-Max-40A-SSR-Thermocouple-Probe-/291357310682?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item43d63fbeda

(Dieser Regler hätte sogar schon nen Fühler mit dabei)

 -> Fertig und hunderte male so industriell im Einsatz.

Alles nur mal schnell gesucht, gibt es bestimmt auch noch billiger, 
falls die ca 35€ noch zu teuer sind. Ich glaub die Nebelmaschine kostet 
mehr, und die Bastelei die dann noch nötig ist ist unbezahlbar...

MfG
Matze

von Joachim B. (jar)


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Matthias B. schrieb:
> Einfach ein Loch in den Klotz gebohrt, dort rein ne fertige Heizpatrone
> versenkt...

versuch das mal in einem "Klotz" der Höhe 0!

Kennst du "Klötze" mit den Maßen 100x100?

Der TO hat die Frage nach der Höhe auch nie beantwortet, überhaupt hat 
er hier nie mehr geschrieben.

von Matthias B. (matthias882)


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Ein "Klotz" hat auf jeden Fall genug Höhe für ein seitliches Loch, sonst 
wäre es nämlich ein Blech ;)

MfG

von M.O. (Gast)


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Matthias B. schrieb:
> daneben ein Loch für nen pt100-Fühler...
> Ebay-Artikel Nr. 121688682644

Einem PT100 ohne Vierleiteranschluss würde ich mal so gar nicht über den 
Weg trauen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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M.O. schrieb:
> Einem PT100 ohne Vierleiteranschluss würde ich mal so gar nicht über den
> Weg trauen.

Dann nimm doch einen PT1000, dann ist der Strom nur noch 1/10 so hoch 
und der 0.1 Ohm Zuleitungswiderstand macht nur einen Bruchteil des 
Messergebnisses aus.

Man muss auch überlegen ob man so eine hohe Genauigkeit überhaupt 
benötigt.

von deepdiver99 (Gast)


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Hallo!

Vielen Danke für die Antworten. Konnte leider aus privaten Gründen nicht 
mehr zeitnah antworten.
Die Idee mit den Heizpatronen war super. Habe jetzt den 
Alublock(200x200x30mm) 2 St. Heizstäbe(á 400 W /230V), 2 St. PT1000 und 
ein STM32F429-Disco Board zur Steuerung. Die Regelung läuft.
Jetzt will ich die Heizpatronen einbohren und mit Kupferpaste einsetzen. 
Verträgt sich die Kupferpaste mit dem Alu und dem Edelstahl der 
Heizpatronen?

VG Deepdiver99

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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deepdiver99 schrieb:
> Hallo!
>
> Vielen Danke für die Antworten. Konnte leider aus privaten Gründen nicht
> mehr zeitnah antworten.
> Die Idee mit den Heizpatronen war super.

Natürlich! ;-)

> Habe jetzt den
> Alublock(200x200x30mm) 2 St. Heizstäbe(á 400 W /230V), 2 St. PT1000 und
> ein STM32F429-Disco Board zur Steuerung. Die Regelung läuft.
> Jetzt will ich die Heizpatronen einbohren und mit Kupferpaste einsetzen.
> Verträgt sich die Kupferpaste mit dem Alu und dem Edelstahl der
> Heizpatronen?

Ja, das ist kein Problem. Das Ding arbeitet ja nicht im Salzwasser :-)

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