Forum: Platinen Basteldraht für SMD


von Sebastian V. (sebi_s)


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Hallo,

man sieht ja regelmäßig irgendwelche "Kunstwerke" aus Unmengen an 
Drähten 
(http://hackaday.com/2010/05/26/plcc-replaces-game-boy-cartridge-rom/) 
und in meiner Bastelkiste fehlt mir definitiv noch passender Draht um 
ähnliche Arbeiten durchzuführen. Das einzige was ich momentan da habe 
ist Litze mit 1mm Durchmesser und 0,6mm versilberter Kupferdraht. 
Welchen Draht nutzt ihr für Arbeiten an SMD Platinen um Fehler im Layout 
zu korrigieren oder um einfach nur ein Signal vernünftig abgreifen zu 
können? Ist Plastikisolierung oder lötbarer Kupferlackdraht sinnvoller? 
Welchen Durchmesser würdet ihr nehmen um bei 0,5mm Pinabstand irgendwas 
anzulöten? Wo gibts sowas in kleinen Mengen zu kaufen?

von 2K (Gast)


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von someone (Gast)


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Wire-Wrap-Draht. Gibt's bei digikey in ordentlicher Qualität, aber auch 
kostengünstig aus China. Man braucht aber noch einen geeigneten 
Abisolierer.

von Guest (Gast)


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Billig gibt es solche Adern in verschiedenen Farben in alten 
Duckerkabeln (Centronix) oder 25poligen seriellen Leitungen.
Auch SCSI- und IDE-Kabel kann man zerlegen, ist aber nicht so bunt.

von 0815 (Gast)


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Sebastian V. schrieb:
> oder um einfach nur ein Signal vernünftig abgreifen zu
> können?

Da die Ströme ja meist vernachlässigbar sind, nutze ich dafür gern 
Widerstandsdraht. Habe da welchen mit 0,2 oder 0,25mm Durchmesser. Im 
Gegensatz zu Kupferdraht ist der einerseits sehr starr, und andererseits 
extrem reißfest und unzerstörbar. Vom Mechanischen her mindestens mit 
hochwertigem Federstahl vergleichbar, kein Vergleich mit dünner 
Kupferlitze. Leicht lötbar, ein Traum!
Material ist mir allerdings unbekannt, messingfarben, also irgendwas mit 
Kupfer drin.

von Joachim B. (jar)


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: Bearbeitet durch User
von Noch einer (Gast)


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> Plastikisolierung oder lötbarer Kupferlackdraht

Auf jeden Fall Lackdraht. Die Pins liegen so eng beieinander, dass man 
die bereits fertigen aus Versehen wieder ablötet. Nach 3 Versuchen ist 
die Plastikisolierung weggeschrumpft.

von lrep (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> OK genauer:
> 
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=55443&PROVID=2788&wt_mc=amc141526782519998&&gclid=CjwKEAjw5disBRCA5r7OjsK_-UgSJAC27JPgdyNtr_RU5aUYajwcK2tTFbBOIS1vor8TY5njkGBQTRoCLuDw_wcB

Ist ja sündhaft teuer geworden.
Noch habe ich eine kleinen Vorrat davon, der wohl auch noch ein paar 
Jahre reichen wird, weil ich recht wenig davon verbrauche, aber dann 
werde ich mich sicher nach einer anderen Quelle für diesen PU-isolierten 
CuL umsehen.
Vor allem weil dort nur "je nach Vorrat" rosa oder kupferfarben 
geliefert wird.
Früher konnte man noch selbst die Farben wählen, und es gab mindestens 
noch grün und blau .

von asd (Gast)


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Bei Lackdraht habe ich immer sorgen dass irgendwo in der Mitte der Lack 
beschädigt wird und ich mir schwierig zu findende Kurzschlüsse einfange. 
Deswegen nehme ich gerne diese Art Draht:
http://www.ebay.de/itm/1Stk-0-25mm-Inner-Dia-Wire-Wrapping-Wire-Draht-Kabel-30AWG-Kabel-250m-Blau-Neu-/171820452209?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item28014c0971
Gibt es in verschiedenen Farben. Ist wesentlich billiger als der 
Tefzel-Draht den wir in der Firma haben, man muss ihn aber per Hand 
abisolieren.

Beim Tefzel Draht zieht sich die Isolierung um 1-3mm zurück wenn man die 
Spitze mit dem Lötkolben verzinnt. Das ist genial zeitsparend. 
Allerdings sehr von der Farbe abhängig (bei blau zieht es sich zu viel 
zurück, bei gelb fast gar nicht. Perfekt ist der Effekt bei grün). Sind 
aber alte, unbeschriftete Rollen.

von loeter (Gast)


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Bei Pollin gibt es zur Zeit Rupatex Feindraht auf der 2km Rolle, 0,2mm 
und 0,25mm.
Was haltet ihr von dem Zeug?

von min (Gast)


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Früher habe ich gerne alte Computerkabel genommen. Lackdraht macht das 
ganze aber übersichtlicher. Schnelle Signale dürfen so natürlich nicht 
verlegt werden. Am "Kabelsalat" sind nur niederfrequente Drehencoder, 
Schalter und LEDs angeschlossen. Kurzschluss hatte ich noch nie. 
Ansonsonsten kann man die Drähte auch mit Heisskleber auf eine bessere 
Ordnung Fixieren.

von min (Gast)


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Und den isolierten Lackdraht kann man auch von Trafos oder Motoren 
abwickeln. Manche sind aber mit einem Polyurethan beschichtet welches 
nicht mehr bei "Löttemperatur" 400° schmilzt. Das nervt. Vor dem 
Abwickeln testen, ob die Isolierung bei höchster Temperatureinstellung 
schmilzt.

von DrahtBürste (Gast)


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loeter schrieb:
> Bei Pollin gibt es zur Zeit Rupatex Feindraht auf der 2km Rolle,
> 0,2mm
> und 0,25mm.
> Was haltet ihr von dem Zeug?

Scheint sich ja wie Tefzel zu verhalten? Ist es Tefzel? Im gunde sowas 
wie wirewrap draht? oder hat wirerap nen kleineren außendurchmesser, der 
pollindraht hat so wie ich das seh 0.4mm außendurchmesser.

2 Kilometer iss irgendwie verlockend.

von 0815 (Gast)


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DrahtBürste schrieb:
> Ist es Tefzel?

Das Datenblatt sagt ja.

von Sebastian V. (sebi_s)


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Vermutlich werde ich mir mal beides zulegen müssen und selbst 
ausprobieren was mir besser gefällt. Der Lackdraht bei Reichelt ist aber 
auch nicht gerade kleine Menge. Eine Rolle wird mir vermutlich erstmal 
ewig reichen.

Wire Wrap Draht muss ich mal sehen ob ich den bei der nächsten 
Mouser/Farnell/Digikey Bestellung mitbestelle oder irgendwas aus China 
nehme. Was wäre denn vernünftige Qualität bei Digikey? Sowas? 
http://www.digikey.de/product-detail/de/R30Y-0100/K396-ND/221681 
Durchmesser scheint das kleinste ja auch fast 30 AWG zu sein. Man findet 
noch 32 AWG aber die Auswahl wird schon kleiner.

asd schrieb:
> Beim Tefzel Draht zieht sich die Isolierung um 1-3mm zurück wenn man die
> Spitze mit dem Lötkolben verzinnt.

Wie meinst du das? Du schneidest den Draht nur ab und gehst dann mit 
Lötkolben dran um es zu verzinnen und dabei zieht sich dann die 
Isolierung zurück, sodass man gar nicht mehr abisolieren muss?

: Bearbeitet durch User
von Noch einer (Gast)


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> und dabei zieht sich dann die Isolierung zurück

Dafür muss asd jahrelang tagtäglich geübt haben. Bei einem normalen 
Hobbybastler wird das nicht gleichmäßig.

von someone (Gast)


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Der Draht von digikey ist ordentlich. Den kann man kaufen.

von 0815 (Gast)


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Noch einer schrieb:
>> und dabei zieht sich dann die Isolierung zurück
>
> Dafür muss asd jahrelang tagtäglich geübt haben. Bei einem normalen
> Hobbybastler wird das nicht gleichmäßig.

Yep. Das ist Hohe Kunst. Bastler treffen einfach nie das Ende des 
Drahtes ;-)

von Sebastian V. (sebi_s)


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someone schrieb:
> Der Draht von digikey ist ordentlich. Den kann man kaufen.

Wobei die Isolierung jetzt nicht aus dem oben beschworenen Tefzel ist.

von someone (Gast)


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Sebastian V. schrieb:
> Wobei die Isolierung jetzt nicht aus dem oben beschworenen Tefzel ist.

Natürlich nicht, das will man bei Wire-Wrap-Draht ja auch nicht. Die ist 
aus PVDF ("Kynar") und einigermaßen lötkolbenbeständig. Kann ich aber 
später auch mal testen, wenn gewünscht. Da Wire-Wrap-Draht nicht gelötet 
wird, muss die Isolation auch nicht durchlötbar sein. Für 
Rework-Arbeiten (dafür setze ich ihn gern ein) will man auch eher einen 
Draht, dessen Isolation sich bei Hitze nicht verselbständigt, da es 
sonst Probleme mit Lötbrücken geben kann.

von Max (Gast)


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min schrieb:
> Schnelle Signale dürfen so natürlich nicht verlegt werden.

Ja, nee. Ist klar. Für 'ne µC-Schaltung dürfte das wohl dicke reichen. 
Immerhin sind Streukapazitäten recht klein, sofern man nicht kompakte 
Kabelbäume damit baut.

von Mark S. (voltwide)


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loeter schrieb:
> Bei Pollin gibt es zur Zeit Rupatex Feindraht auf der 2km Rolle, 0,2mm
> und 0,25mm.
> Was haltet ihr von dem Zeug?

Halte ich für ziemlich ungeeignet. Hast Du mal versucht, den 
abzuisolieren und zu verzinnen?
Ich fädele mit  Cul von irgendwelchen ausgebauten Spulen, z.B. aus 
Gleichtaktdrosseln, Garnrollen-Speicherdrosseln, Relais, Übertragern 
etc.

von Sebastian V. (sebi_s)


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someone schrieb:
> Für
> Rework-Arbeiten (dafür setze ich ihn gern ein) will man auch eher einen
> Draht, dessen Isolation sich bei Hitze nicht verselbständigt

Macht Sinn. Aber ist es nicht genau anders herum und ETFE hat den 
höheren Schmelzpunkt? Ich finde für ETFE eine maximale Arbeitstemperatur 
von 155°C und einen Schmelzpunkt von 267°C [1]. Dagegen hat PVDF nur 
eine maximale Arbeitstemperatur von 130°C und Schmelzpunkt 166°C [2].

[1] http://www.boedeker.com/etfe_p.htm
[2] http://www.boedeker.com/pvdf_p.htm

von asd (Gast)


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> asd schrieb:
>> Beim Tefzel Draht zieht sich die Isolierung um 1-3mm zurück wenn man die
>> Spitze mit dem Lötkolben verzinnt.

> Wie meinst du das? Du schneidest den Draht nur ab und gehst dann mit
> Lötkolben dran um es zu verzinnen und dabei zieht sich dann die
> Isolierung zurück, sodass man gar nicht mehr abisolieren muss?

Genau so. Sehr Zeitsparend. Ich hab aber bisher für zuhause keine Rollen 
Tefzel Draht auf verdacht gekauft, dafür ist mir das zu teuer. Denn auch 
von den Rollen in der Firma funktioniert das nicht bei allen gleich gut, 
ist sehr von der Farbe (!) abhängig. Ob es von der Charge abhängig ist 
weiß ich nicht, das sind dicke Rollen die lange vor meiner Zeit mal 
gekauft wurden. Die Aufkleber mit der Typbezeichnung sind schon vor 
langer Zeit abgefallen. Ansonsten hätte ich so einen Draht liebend gern 
für zuhaue gekauft.

Wenn jemand diese 2km Rolle von Pollin kauft, dann bitte ich um 
Rückmeldung wie der Verzinn-Versuch klappt. Die Drahtspitze des 
abgeschnittenen Drahtes in den Zinntropfen auf der Lötspitze halten und 
schauen was die Isolierung macht.

von Operator S. (smkr)


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@someone
Ich arbeite auch gerne mit Wire Wrap draht, es liefert bisher die besten 
Ergebnisse. Zurzeit habe ich vorgekürzte und abisolierte Drähte in 4 
verschiedenen Längen. Diese waren jedoch bereits schon in der Firma 
vorhanden und niemand weiss woher bestellt.
Kennst du eine Quelle wo ich mehr bestellen kann?

von Sebastian V. (sebi_s)


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Bei Digikey habe ich genau sowas gesehen. Hier 
http://www.digikey.com/product-search/en/cables-wires/wire-wrap/1638511 
als Packaging "50 per Pkg" auswählen, dann findet man fertig 
geschnittene und abisolierte Drähte. Gibt auch genau 4 verschiedene 
Längen.

von Gerd E. (robberknight)


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asd schrieb:
> Wenn jemand diese 2km Rolle von Pollin kauft, dann bitte ich um
> Rückmeldung wie der Verzinn-Versuch klappt. Die Drahtspitze des
> abgeschnittenen Drahtes in den Zinntropfen auf der Lötspitze halten und
> schauen was die Isolierung macht.

So, ich hab die Rolle mit 0,2mm von Pollin heute bekommen. Ich finde der 
Draht funktioniert gut:

Am Drahtende zieht sich die Isolierung in der Zinnkugel auf der 
Lötspitze gut zurück und das auch bei moderaten 350°C. Ich kenne jetzt 
die von asd oben angesprochenen anderen Farben nicht und kann daher 
nicht sagen ob das "der beste" ist, aber ich denke daß ich damit gut 
arbeiten kann.

In der Drahtmitte bekommt man mit dem Lötkolben dagegen kaum Löcher 
reingebrannt, auch nach ner Minute in der Zinnkugel habe ich keinen 
Kontakt bekommen. Das ist gut, damit entstehen aus Versehen keine 
ungewünschten Brücken.

Außer für feinste Deadbug-Arbeiten ist die Dicke gut, der Draht passt 
gut in meinen zum Fädelstift umgebauten 0,5mm-Druckbleistift.

von Sebastian V. (sebi_s)


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Ich habe mir jetzt diesen Draht bestellt: 
http://de.farnell.com/pro-power/pp000701/einzelader-50m-30awg-spc-gr-n/dp/2313039

Ist auch heute eingetroffen. Dieser Draht hat aber nicht den von asd 
beschriebenen Effekt, die Isolierung zieht sich kaum bis gar nicht 
zurück. Die Isolierung scheint dafür sehr hitzebeständig zu sein. Man 
kann ewig mit Lötkolben mitten auf der Isolierung rumbraten und es 
passiert quasi gar nichts. Erst mit Druck verformt sich die Isolierung, 
sodass man vielleicht Kontakt zum Draht kriegen könnte. Ich denke mit 
dem Draht kann ich arbeiten. Ist zwar pro Meter deutlich teurer als der 
Pollin Draht aber die 2km hätte ich vermutlich bis an mein Lebensende 
nicht verbraucht.

von Gerd E. (robberknight)


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Sebastian V. schrieb:
> Dieser Draht hat aber nicht den von asd
> beschriebenen Effekt, die Isolierung zieht sich kaum bis gar nicht
> zurück. Die Isolierung scheint dafür sehr hitzebeständig zu sein.

Und wie kann man das Zeug dann am Ende überhaupt verlöten? Wenn das 
Abisolieren an den Enden sehr aufwendig ist, macht das Ganze kein Spaß 
mehr.

> Ist zwar pro Meter deutlich teurer als der
> Pollin Draht aber die 2km hätte ich vermutlich bis an mein Lebensende
> nicht verbraucht.

Die 2km werde ich wohl auch kaum verbraucht bekommen - aber die 50M von 
dem Farnell-Draht wären in 1-2 Jahren weg und mit dem Bestellen der 2. 
Rolle wäre die 2km-Rolle billiger gewesen.

von Sebastian V. (sebi_s)


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Gerd E. schrieb:
> Und wie kann man das Zeug dann am Ende überhaupt verlöten? Wenn das
> Abisolieren an den Enden sehr aufwendig ist, macht das Ganze kein Spaß
> mehr.

Naja was heißt aufwändig? Ich habs mit Seitenschneider gemacht weil ich 
kein Abisolierwerkzeuge habe. Geht wohl aber wenn ich viele Drähte 
abisolieren müsste, dann wäre ein passender Abisolierer schon nicht 
schlecht.

von Gerd E. (robberknight)


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Sebastian V. schrieb:
> Naja was heißt aufwändig? Ich habs mit Seitenschneider gemacht weil ich
> kein Abisolierwerkzeuge habe. Geht wohl aber wenn ich viele Drähte
> abisolieren müsste, dann wäre ein passender Abisolierer schon nicht
> schlecht.

ah, ok. Im Gegensatz zum Lackdraht kann man hier also die 
Isolationsschicht wie einen normalen Kabelmantel abisolieren, korrekt?

Das geht bei lackierten Drähten (wie dem von Pollin) nicht, da müsste 
man wenn dann mehrfach mit einem genau passenden Kratzwerkzeug drüber. 
Mein normaler Weidmüller Stripax kann mit dem Lackdraht jedenfalls nix 
anfangen.

von Sebastian V. (sebi_s)


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Achso der von Pollin ist ein Lackdraht. Der von Farnell hat einen 
normalen Kabelmantel. Den muss man nur einschneiden und kann ihn dann 
abziehen. Da muss man nichts kratzen.

von asd (Gast)


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> Achso der von Pollin ist ein Lackdraht.

Oh Mist, das hatte ich ich Datenblatt ganz überlesen. Bestellt ist er 
schon. Dann bin mal gespannt wie leicht der sich verzinnen lässt. Meine 
Erfahrungen mit dem Kupferlackdraht von Reichelt sind nicht besonders 
gut.

Hier ein Bild von den Drähten von denen ich gesprochen habe (vermutlich 
Kynar). An jeden Draht hab ich nach dem Abschneiden 3 Sekunden lang den 
Lötkolben (350°) gehalten. Beim blauen hat sich die Isolierung für feine 
Lötpads ein wenig zu weit zurück gezogen, beim weißen und gelben zu 
wenig. Beim braun-roten ist der Effekt ideal (grün ging auch gut, der 
ist aus). Zum Vergleich: der Draht hat 0,2mm Durchmesser, der 
IC-Footprint darunter einen Pitch-Abstand von 0,6 oder 0,8mm (weiß ich 
nicht mehr).

von Luca E. (derlucae98)


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Gerd E. schrieb:
> So, ich hab die Rolle mit 0,2mm von Pollin heute bekommen. Ich finde der
> Draht funktioniert gut:
>
> Am Drahtende zieht sich die Isolierung in der Zinnkugel auf der
> Lötspitze gut zurück und das auch bei moderaten 350°C.

Ich habe mir auch die 2km Rolle bestellt. Ich löte mit 320°C (Bleilot). 
Das Abschmelzen der Isolierung im heißen Zinn funktioniert bei mir nicht 
wirklich. Es dauert relativ lange und es entsteht ein dünner 
Plastikfaden, sobald man den Lötkolben vom Draht nimmt.
Das Abisolieren mit dem Seitenschneider funktioniert jedoch sehr gut.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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asd schrieb:
> Beim blauen hat sich die Isolierung für feine
> Lötpads ein wenig zu weit zurück gezogen, beim weißen und gelben zu
> wenig.

Ich glaube, de Fachbegriff dafür lautet: Phimose

MfG Paul

von asd (Gast)


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asd schrieb:
> Hier ein Bild von den Drähten von denen ich gesprochen habe (vermutlich
> Kynar).

Ich meinte: Vermutlich Tefzel.



Luca E. schrieb:

> Ich habe mir auch die 2km Rolle bestellt. Ich löte mit 320°C (Bleilot).
> Das Abschmelzen der Isolierung im heißen Zinn funktioniert bei mir nicht
> wirklich. Es dauert relativ lange und es entsteht ein dünner
> Plastikfaden, sobald man den Lötkolben vom Draht nimmt.

Meine Rolle ist auch gekommen:
Das Zurückziehen der Isolation durch den Lötkolben funktioniert schön. 
Machst du es wie ich dass du den Draht stumpf mit dem Ende in die 
Zinnkugel hältst? Nicht seitlich, wie man es mit Kupferlackdraht machen 
würde.

Der Draht von Pollin ist ein Lackdraht, aber wie ich festgestellt habe 
geht der Lack leicht ab, nach ein paar Sekunden bei 370° 
Lötkolbentemperatur hat man eine Verzinnung. Was mich an sich gewundert 
hat denn der Draht ist ja eigentlich zum Trafowickeln gedacht, und dafür 
wird normal ein Lack verwendet der relativ Temperaturfest ist.
Besser zum Fädeldraht-Löten wäre es natürlich gewesen wenn der Draht 
unter der makroskopischen Isolierung verzinnt gewesen wäre (oder einfach 
nur kupfern), aber er ist zumindest einigermaßen brauchbar für die 
Anwendung. Auch wenn ich weiter auf der suche nach den echten, 
verzinnten Tefzel Draht zum Bastlerpreis bin.

von Luca E. (derlucae98)


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asd schrieb:
> Machst du es wie ich dass du den Draht stumpf mit dem Ende in die
> Zinnkugel hältst? Nicht seitlich, wie man es mit Kupferlackdraht machen
> würde.

Das wird der Fehler sein. Ich halte den Draht seitlich in das Zinn.
Das werde ich nachher gleich mal ausprobieren.
Danke!

von Gerd E. (robberknight)


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Luca E. schrieb:
> Das wird der Fehler sein. Ich halte den Draht seitlich in das Zinn.
> Das werde ich nachher gleich mal ausprobieren.

Und versuch es mal mit einer höheren Temperatur: die oben von Dir 
genannten 320°C erscheinen mir für Lackdraht etwas homöopathisch.

von Luca E. (derlucae98)


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Gerd E. schrieb:
> Und versuch es mal mit einer höheren Temperatur: die oben von Dir
> genannten 320°C erscheinen mir für Lackdraht etwas homöopathisch.

Jetzt funktioniert es. Mit 380°C und der richtigen "Technik" zieht sich 
die Isolierung etwa einen halben Millimeter zurück.

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