Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug sprachgesteuertes Poti?


von heinz (Gast)


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Hallo zusammen.

Ich beschreib erstmal das Problem.
Ich schweisse oft Aluminiumteile mit stark wechselnden Wandstärken. 
Wünschnswert wäre es die Stromstärke während dem Schweissen zu 
verstellen.

Möglich sind Fusspedal, Brennerschalter usw.

Fusspedal geht bei mir nicht, weil ich da ein koordinationsproblem hab. 
(linker Fuss ist schon besetzt von der Drehvorrichtung)

Brennerschalter geht nicht weil die Konturen es meist nicht zulassen 
(Hand wird während dem Schweissen soweit verdreht, dass ich nicht mehr 
an den Schalter komme)

Idee war jetzt vielleicht sprachgesteuert.
Also 2 Worte z.B. "PLUS" und "Minus" steuern einen Poti (10K) bei jedem 
Befehl + bzw. - 100 Ohm

Gibt es so etwas fertig?
Kann ich das als "nichtlötender" (programmieren ist ok) selbst bauen?

Danke im voraus
Heinz

von hp-freund (Gast)


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Wie sieht es mit dem Umgebungslärm aus?
Dann müsste das Mikro direkt vor dem Mund sein.
Da könntest Du auch gleich einen Pust-/Saugschalter nehmen.

von Bertram (Gast)


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heinz schrieb:
> Kann ich das als "nichtlötender" (programmieren ist ok) selbst bauen?

Selbstverständlich. Das Schweißgerät und die Aluminiumteile 
programmierst du dann auch und bist die störende Hardware los.

von Peter D (Gast)


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heinz schrieb:
> Gibt es so etwas fertig?

Nein

> Kann ich das als "nichtlötender" (programmieren ist ok) selbst bauen?

Nein

heinz schrieb:
> Fusspedal geht bei mir nicht, weil ich da ein koordinationsproblem hab.

Schwimmen konntest du ja auch nicht vom ersten Tag an oder? Also lern es 
halt. Bei den Händen kannst du es doch auch. Setz dich halt mal ne 
Stunde hin.

von Christoph R. (derelf)


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Hallo Heinz,

falls du doch nicht den einfachen Weg gehen willst und lernst mit dem 
Fußschalter umzugehen, wirst du zwar um ein bisschen löten nicht 
herumkommen aber es ist nicht schwieriger als die Programmierarbeit dazu 
;)

Du wirst im groben folgendes benötigen:
* Gute Spracherkennungssoftware
* Linux Board mit genügend Rechenleistung für obige Software
* Ein digitales Poti wie das "AD 8400 AR-10"

Das schwierigste daran ist sicherlich die Spracherkennung mit 
Umgebungslärm.

von heinz (Gast)


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>Da könntest Du auch gleich einen Pust-/Saugschalter nehmen.
Das ist eine gute Idee - Danke werde ich versuchen

Umgebungslärm ist beim Wechselstrom-schweissen sehr hoch.

von npn (Gast)



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Christoph R. schrieb:
> Hallo Heinz,
>
> falls du doch nicht den einfachen Weg gehen willst und lernst mit dem
> Fußschalter umzugehen, wirst du zwar um ein bisschen löten nicht
> herumkommen aber es ist nicht schwieriger als die Programmierarbeit dazu
> ;)
>
> Du wirst im groben folgendes benötigen:
> * Gute Spracherkennungssoftware
> * Linux Board mit genügend Rechenleistung für obige Software
> * Ein digitales Poti wie das "AD 8400 AR-10"
>
> Das schwierigste daran ist sicherlich die Spracherkennung mit
> Umgebungslärm.

Oder man nimmt einfach ein Modul wie im Anhang gezeigt. Kann auf bis zu 
60 Sprachkommandos trainiert werden. Sollte für die zwei Kommandos 
("plus" und "minus") völlig ausreichen.
Natürlich müßte mit den Ausgängen dieses Modules ein elektronisches Poti 
gesteuert werden. Kann im einfachsten Falle mit Laden/Entladen eines 
Kondensators gemacht werden, dessen Spannung dann das elektronische Poti 
steuert. War nur ein Beispiel, wie man auch ohne die von Christoph 
genannten Voraussetzungen auskommen kann.

von Günter Lenz (Gast)


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Das Einfachste ist, du nimmst einen Assistenten zur
Hilfe. Dem sagst du dann "PLUS" und "Minus", und
er dreht dann am Poti.

von Schreiber (Gast)


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Mit einem Druckschalter geht das ganz einfach:


Man nehme:
1. zwei Druckschalter aus alten Waschmaschinen, einen zum pusten einen 
(umgebaut) zum saugen
2. ein Motorpoti
3. ein paar Relais
zum Schweißen muss man dann noch einen Strohhalm in den Mund nehmen und 
saugen oder pusten

von heinz (Gast)


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Hmm - mit dem verlinkten Sprachmodul könnte ich einfach auf so
https://www.intersil.com/content/dam/Intersil/documents/x9c1/x9c102-103-104-503.pdf
poti gehen (wenn die Spracherkennung funktioniert)

Würde das funktionieren?
Ausgang 1 auf INC und U/D
Ausgang 2 auf U/D - muss da jeweils eine Diode rein?

von heinz (Gast)


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@Schreiber
hab ich schon weiter oben geschrieben, das werde ich als erstes 
ausprobieren

von Funkenfritz (Gast)


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Es gibt Schalter, die mit der Zunge betätigt werden können

http://www.musictabletstore.com/de/speziellen-schalter/32-foot-switches.html

Gruss Funkenfritz

von oszi40 (Gast)


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heinz schrieb:
> Sprachmodul könnte ich einfach

Dann bist Du ein Optimist. Die meisten Sprachmodule wünschen sich Ruhe 
und eine saubere Sprache. Du kannst auch ein Mikro nehmen und einfach 2 
Pfeiftöne auswerten.

von Old P. (Gast)


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Alles Pippifax!
Beim Schweissen entstehen naturbedingt so viele Störimpulse, das jeder 
normale "Sprachcomputer" schon durch diese am verzweifeln sein wird. 
Dann noch die Umgebungsgeräusche, sich täglich ändernde Sprachfärbung 
usw. das wird so nüscht! Selbst die ansonsten gute Freispreche in meinem 
relativ ruhigen Auto macht Backen, wenn ich auf Schotter oder 
Kopfsteinpflaster fahre. Sowas funktioniert beim S. Lem oder 007 
perfekt, für die Realität ist es noch ein weiter Weg.

Old-Papa

von oszi40 (Gast)


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Old P. schrieb:
> für die Realität ist es noch ein weiter Weg.

Vor längere Zeit habe ich mal ein Sprachmodul "angelernt". Dazu mußte 
ich einen bekannten Text vorlesen. Das ging bei Stücklisten noch 
einigermaßen, weil sich die Begriffe oft wiederholten. Beim Test mit 
einem Märchenbuch versagte die ganze Schoße genau wie bei einem offenem 
Fenster.

von Harald W. (wilhelms)


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oszi40 schrieb:

> Vor längere Zeit habe ich mal ein Sprachmodul "angelernt". Dazu mußte
> ich einen bekannten Text vorlesen.

Hast Du den auch einmal mit Schnupfen und einmal ohne Schnupfen
vorgelesen?

von Schreiber (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Vor längere Zeit habe ich mal ein Sprachmodul "angelernt". Dazu mußte
> ich einen bekannten Text vorlesen. Das ging bei Stücklisten noch
> einigermaßen, weil sich die Begriffe oft wiederholten.

na ja, die Spracheingabe bei Handys ist mittlerweile erstaunlich 
brauchbar.

Old P. schrieb:
> Beim Schweissen entstehen naturbedingt so viele Störimpulse, das jeder
> normale "Sprachcomputer" schon durch diese am verzweifeln sein wird.

Ja, besonders beim Aluschweißen mit Wechselstrom. Das sorgt für ein 
enorm lautes gebrumme.
Auch wenn man Alu auch mit Gleichstrom schweißen kann, so wird er das 
vermutlich nicht machen wollen nur um den Lärm zu vermeiden.

von Bernd F. (metallfunk)


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Mir ist das Problem nicht so ganz klar.

Der Fußschalter ist für die Dreheinrichtung.
Dann brauche ich aber die Hand nicht so extrem verdrehen, dass
ich nicht mehr an die Brennerknöpfe komme.

Aber sei es denn so, dann würde ich mir ein Poti so umbauen.
das es mit dem linken Oberarm zu drücken geht.

Der linke Arm ist eh leicht abgewinkelt und hält den Zusatz.
Also Oberarm leicht abgespreizt = Aus

Oberarm voll an den Körper gedrückt = Vollgas.

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd F. schrieb:
> Mir ist das Problem nicht so ganz klar.

Das Problem ist ein Körperklaus, der das Gerät nicht so bedienen kann, 
wie Tausend Andere es können und sich auch nicht daran gewöhnen will.
http://www.stupidedia.org/stupi/K%C3%B6rperklaus
MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von heinz (Gast)


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>Dann brauche ich aber die Hand nicht so extrem verdrehen
da ich zwangsläufig der Naht folgen muss und die Brennerführung durch 
die Teilegeometrie gegeben ist muss man das halt.

Ob man das mit dem Poti am Oberarm klappt weis ich nicht. Saug- Blas- 
Schalter bin ich am bauen.

Zu den anderen schlauen Kommentaren
Stickout etwa 9mm um überhaupt an die Naht zu kommen
Abstand Elektrode zum Teil etwa 1mm
Teilweise seitlicher Abstand der Elektrode zum Teil etwa 1mm
Dickenschwankung in der Naht von 1,5mm nach 5mm nach 1,5mm

Und jetzt halt ich den rechten Fuss in einer genauen Position?
Kann vielleicht mal einer von denen ein Video posten wo er zeigt wie es 
geht

von Paul B. (paul_baumann)


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heinz schrieb:
> Zu den anderen schlauen Kommentaren

Weiterer schlauer Kommentar:

-WIE hast Du es überhaupt geschafft, Deinen Schweißerpass zu erlangen, 
wenn Du mit Deiner Apparatur nicht umgehen kannst?
-WIE schaffen es Deine Kollegen, die Arbeit ohne sprachgesteuerte 
Schweißeinrichtung zu verrichten?

heinz schrieb:
> Stickout etwa 9mm um überhaupt an die Naht zu kommen

-WIE kommt man mit der Benutzung von englischen Ausdrücken zurecht, wenn 
sie in die Irre führen, statt aufzuklären?

heinz schrieb:
> Kann vielleicht mal einer von denen ein Video posten wo er zeigt wie es
> geht

Einen Teufel werde ich tun, weil dann als Aurede kommt: "Das Teil sieht 
aber ganz anders aus als Meines, Du bist ja viel jünger/älter als ich" 
etc.

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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heinz schrieb:
>>Dann brauche ich aber die Hand nicht so extrem verdrehen
> da ich zwangsläufig der Naht folgen muss und die Brennerführung durch
> die Teilegeometrie gegeben ist muss man das halt.
>
> Ob man das mit dem Poti am Oberarm klappt weis ich nicht. Saug- Blas-
> Schalter bin ich am bauen.
>
> Zu den anderen schlauen Kommentaren
> Stickout etwa 9mm um überhaupt an die Naht zu kommen
> Abstand Elektrode zum Teil etwa 1mm
> Teilweise seitlicher Abstand der Elektrode zum Teil etwa 1mm
> Dickenschwankung in der Naht von 1,5mm nach 5mm nach 1,5mm
>
> Und jetzt halt ich den rechten Fuss in einer genauen Position?
> Kann vielleicht mal einer von denen ein Video posten wo er zeigt wie es
> geht

Hallo Heinz,

ich habe für so tüftlige Arbeiten 2 Brenner ( 2 Geräte )
Bei dem einen ist ein Rädchen zur Einstellung, das man während
des Schweißens drehen kann.
Mit dem System komme ich auch nicht recht klar.
( Hier werde ich auch mal was umbauen, das ist ein Gefummel,
mit Handschuhen zielgenau zu drehen)

Das andere Gerät hat 2 Taster am Brenner. Jedem Taster lässt sich ein 
bestimmter Strom vorher zuordnen. In Verbindung mit sehr langer 
Ausklingzeit habe ich da keine Probleme, selbst extremste Unter-
schiede in der Materialstärke zu bewältigen.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Wie sieht denn so ein Teil aus?

Eventuell ist es ja ein konstruktives Problem mit den unterschiedlichen
Wandstärken und das Schweißen könnte vereinfacht werden.

Grüße Bernd

von heinz (Gast)


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Hallo Bernd,

einen Brenner mit 2 Tasten habe ich auch, aber da komm ich halt 
teilweise nicht mehr an die Knöpfe.

Stell dir ein 2 Rohrstücke mit Gehrung vor.
Jetzt heftest Du die so, daß sie einen 90° Winkel bilden.
Das eine Rohrende waagerecht in die Drehvorrichtung.
Beim Schweissen musst Du jetzt die Hand einmal 45° nach vorm schwenken 
und einmal 45° nach hinten.

War jetzt nur ein Beispiel - so einfach ist es nicht
Ist halt Prototypenbau, da macht sich keiner Sorgen um die 
Herstellbarkeit.

Wie gesagt ich bau jetzt erstmal die Saug/Blas Lösung.

von Bernd F. (metallfunk)


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Hallo Heinz,

der Vorschlag kam hier schon.
Bei ganz extremen Geschichten habe ich wirklich schon einen
zweiten Mann dazu gestellt, der auf Zuruf das Gerät nachgeregelt hat.

( Sklaven sind halt selten geworden :)

Viel Spaß beim Schweißen.
Bernd

von heinz (Gast)


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Also doch sprachsteuerung ;)

>Viel Spaß beim Schweißen.
Heute nicht mehr. Neue Teile laufen jetzt auf den Maschinen. Also morgen 
wieder

Danke für die Mühe.

von Bernd F. (metallfunk)


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heinz schrieb:
> Also doch sprachsteuerung ;)
>
>>Viel Spaß beim Schweißen.
> Heute nicht mehr. Neue Teile laufen jetzt auf den Maschinen. Also morgen
> wieder
>
> Danke für die Mühe.

Heinz,

ich finde deine Idee mit der automatischen Sprachsteuerung nicht
schlecht.
Wenn sie sich dann doch realisieren lässt, könnte das was sein.

Grüße Bernd

von Schreiber (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Wenn sie sich dann doch realisieren lässt, könnte das was sein.

natürlich ist das realisierbar, Problem ist nur dass er mit Wechselstrom 
schweißen will und der Lärm die Spracherkennung nicht leichter macht. 
Alu kann man zwar auch mit Gleichstrom schweißen, nur wird dann leider 
das Schutzgas teurer. Man könnte es höchstens mit einem Kehlkopfmikrofon 
(ugs. Würgemikro) versuchen

Würde daher nochmals einen Saug-Blas-Schalter vorschlagen.

von npn (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Würde daher nochmals einen Saug-Blas-Schalter vorschlagen.

Da fällt mir doch sofort Loriot mit einem seiner besten Sketche ein:
https://www.youtube.com/watch?v=TJ6-N0fvX7s

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