Forum: Haus & Smart Home Ideen für eine günstige zentrale Ausschaltung


von Christian P. (cafebabe)


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Für Ausstellungsräume ist eine Neuverkabelung nötig. Jetzt sollen die 
Lampen und Medien-Stationen (ca. 100) zentral aus- und eingeschaltet 
werden; morgens ein, abends aus, vielleicht sogar automatisch über eine 
Zeitschaltuhr bzw. Signal.
Wie würdet ihr das lösen? Ganz klassisch über eine Ausschaltung, bei der 
die Stromkreise getrennt werden, oder immer stromführend lassen bis ans 
Ende und in die Dose eine Steuerlogik setzen, die bei einem Signal dann 
tot schaltet? Über Hausautomatisierung wäre natürlich cool, aber recht 
teuer bei so vielen Stationen.
Freue mich über Hinweise.

von µC (Gast)


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Wenn ALLE gleichzeitig geschaltet werden sollen kann man 
Relais/Leistungstransistor/Schütz/Schalter nehmen.
Wenn's einzeln sein soll am liebsten noch mit Dimmung kann man an jede 
Lichtquelle einen µC mit PWM und z.B. I2C klemmen.
Da Du ja nix über die Leistung sagst kann man da nur raten.
Mit dickem Schütz sollte man auch bei höheren Leistungen auf der 
sicheren Seite sein.
Dürfte auch günstiger kommen als überall kleine Käfer mit extra Kabel zu 
verbauen ...

von Tester (Gast)


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Für eine Steuerlogik an jeder Dose brauchst du ein Bussystem (EIB, KNX).
Gibt das dein Kostenrahmen her? Für das Bussystem brauchst du die 
Aktoren, ggf. Busleitung, Taster, Master, evtl. Einrichter, ...
Großer Vorteil ist die Erweiterbarkeit, du könntest z.B. busfähige 
Dimmer nachrüsten und Lichtszenen programmieren.

Die Ausschaltung würde ich mit Schützen aufbauen, dafür die Steckdosen 
gruppieren (pro Raum, Exponat, Fläche o.ä.), auf die Außenleiter 
verteilen und pro Gruppe ein Schütz einbauen.
Übliche Unterputz-Ausschalter werden bei den Einschaltströmen von 
heutigen Netzteilen schnell ausfallen.
Für die Zeitsteuerung könntest du eine kleine SPS nehmen. Damit kannst 
du z.B. Gruppen- und Zentral-Schalter umsetzen ohne einen Haufen Relais 
zu benötigen.

Bastellösungen sind bestimmt auch möglich, z.B. DMX/ArtNet Dimmerpacks 
für die Lampen und IP-Steckdosenleisten für die Geräte. Da solltest du 
allerdings den Wartungsaufwand im Auge behalten.

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Ausstellungsräume, Medien Stationen? Da würde ich erst mal schauen ob 
man die so einfach abschalten darf. Darin sind oft PCs verbaut, die das 
nicht besonders mögen. Im letzten Museum wo ich beim Bau 
(Gebäudeautomation) dabei war, gibt es einen Rechner der die 
Ausstellungsstücke per Wake on Lan schaltet. Alle restlichen 
Ausstellungstücke werden per KNX vom Strom getrennt.
Um flexiebel zu sein, empfehle ich dir zu jeden Ausstellungsstück zwei 
Stromkreise zu ziehen:
Stromkreis 1: Dauerspannung
Stromkreis 2: geschalten (eventuell eigener FI-Kreis, vor dem FI einen 
Schütz einbauen und damit den ganzen FI-Kreis über Nacht lahm legen. 
Günstiger und einfacher gehts kaum.
Beleuchtung eventuell per DALI ansteuern.
Die Kosten für eine KNX Anlage dürften in dem Fall sehr überschaubar 
sein, da die Aktoren nicht wirklich teuer sind. Was immer ins Geld geht 
sind die Taster und die kann man sich in einem Museum sparen. Besser ist 
ein PC samt Visualisierung, so hat man die ganze Analge im Blick und der 
kann dann auch ncoh gleich die WoL Geschichte mitmachen.
Vor Bastellösungen würde ich in einem Ausstellungsbereich dringend 
abraten, Ausfälle sind in solchen Bereichen ganz eckelhaft.

Christian_RX7

von G. L. (glt)


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Christian P. schrieb:
> Über Hausautomatisierung wäre natürlich cool, aber recht
> teuer bei so vielen Stationen.

1. Heisst es nicht Hausautomation, sondern Gebäudeautomation
2. Ausstellungsräume deuten auf gewerbliche Nutzung hin u. somit keine 
Bastellösung ratsam

Als Lösung würde ich KNX einsetzen u. keine Zentrale Schützschaltung, 
sondern vor Ort die Schaltaktoren verbauen - somit bleibt man sehr 
flexibel in der Nutzung u. Anpassung an geänderten Anforderungen.

von Christian P. (cafebabe)


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Ähem, ja *Gebäude*automation ...

Aktuell gehen die Überlegungen in diese Richtung: Von der unteren 
Verlegezone geht eine Leitung unter Putz nach oben und läuft in eine 
Verteilerdose, die in einer Kabeltrasse liegt. Dort gibt es zwei 
Leitungen. Eine ist auf Dauerspannung, bei der anderen wird die Spannung 
zentral geschaltet. So kann man entscheiden, wie die untere Steckdose 
"bespielt" werden soll, in dem man an die Verteilerdose geht. Da es 
unwahrscheinlich ist, dass man hier laufend hin- und herspringt, ist das 
wohl OK, trotzdem ist das flexibel.

Nachteil der Lösung: Für die einzelnen Segmente sind immer zwei Paar 
Leitungen nötig (Dauerspannung und geschaltet), wenn man das über KNX 
macht, nur eine Dauerspannung und die Dosen dann geschaltet. Aber 100 
KNX-Aktoren?

von G. L. (glt)


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Ich glaube nicht, dass wir hier von 100 Ausstellungsräumen sprechen - 
wenn doch, dann dürfte Geld für Automation vorhanden sein.

Und KNX-Aktoren haben von 1-20 Kanäle - somit dürften wohl kaum 100 
Aktoren benötigt werden.

Christian P. schrieb:
> Verteilerdose, die in einer Kabeltrasse liegt.
Bei einer Trasse dürfte das alles wohl kein grosses Problem sein

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