Es gibt Leute die gerne Daten in Metallische Gehäuse (zb Kuhlschrank) mit Bluetooth nach aussen führen wollen. Es geht nicht, weil das Metall wirkt wie ein Abschirmung... hatte ich mir gedacht. Ich habe folgender Versuch gemacht. Mein Bluetooth Maus habe ich in ein rostfrei Stahl Kochpfanne gesteckt und mit Deckel zugemacht. Wenn ich das alles bewegte bewog sich auch der Mauszeiger auf meinem Computer. Es geht also doch!? Einer hat versucht eine Abschirmung zu finden und es hat nichts gebracht. Beitrag "Bluetooth Abschirmen" Meine Frage: welche minimale Offnungsgrösse lasst die Strahlung noch durch (oder: schliesst sie ab)? Gibt es vielleicht daten fúr die Durchgangigkeit von Metallgehause mit einem Schlitz (Länge x Breite) im Verhaltniss zu Wellenlänge?
:
Bearbeitet durch User
Die Vermutung ist schon richtig. Siehe Goooooogle "Schlitzantenne". Ein Schlitz in einem Metallblech ( Metallgehäuse ) kann entsprechend seiner Länge wie eine Antenne wirken. Ein aufliegender Deckel ( Bratpfanne oder Topf ) ist nicht überall leitend verbunden. Daher hat man immer einen undefinierten Schlitz, der dann strahlt. Kann man auch sinnvoll nutzen, z.B. ein Lüftungsschlitz als Empfangs- oder Sendeantenne. P.S.: Die Berechnung einer resonanten Schlitzantenne ist nicht einfach. Schlitzbreite und Materialstärke haben großen Einfluss. Auch die Form und Größe des Gehäüses spielt eine Rolle. Sowas simuliert man am besten mit geeigneter Software.( HFSS )
:
Bearbeitet durch User
Geert H. schrieb: > Meine Frage: welche minimale Offnungsgrösse lasst die Strahlung noch > durch (oder: schliesst sie ab)? Recht kleine Löchlein. Das kannst du sehen, wenn du dir mal das Sichtfenster beim Mikrowellenherd betrachtest. Der verwendet die gleiche Frequenz wie Blauzahn. Die Türdichtung hingegen ist eine trickreiche resonante Konstruktion, die man normalerweise leider nicht sehen kann, und die nur bei dieser einen Frequenz funktioniert. Wenn du deine Bluetooth-Maus mal in den Mikrowellenherd sperrst (den aber nicht einschalten sonst ist sie hin), sollte es mit dem Empfang vorbei sein.
Danke fúr die Antworte. Ich wusste schon das bei einem Reflektor das Gitter max Lambda 1/10 sein darf. Aber das ein schmale Schlitz langer als Lambda 1/10 soviel durchlasst war neu für mich. Gefunden im Forum: "Eine gute HF-Schirmung erreicht eine Dämpfung von 60-90dB (je nach Frequenz und Aufwand), ein loser Deckel ohne die richtigen Massnahmen keine 10dB." lrep schrieb: > Die Türdichtung hingegen ist eine trickreiche resonante Konstruktion, > die man normalerweise leider nicht sehen kann, und die nur bei dieser > einen Frequenz funktioniert. Interessant. Habe dazu gefunden "Resonanzdichting" hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrowellenherd "Die Breite (von der Türspalt) beträgt ein Viertel der Wellenlänge (Formelzeichen: λ), was ca. 3 cm beträgt." Ich versteh es jetzt so dass das Bluetooth Signal 'ziemlich einfach' aus der Kuhlschrank hinaus kommen kann.
:
Bearbeitet durch User
Stefan M. schrieb: > Ein Schlitz in einem Metallblech ( Metallgehäuse ) kann entsprechend > seiner Länge wie eine Antenne wirken. https://de.wikipedia.org/wiki/Schlitzantenne
Geert H. schrieb: > Ich versteh es jetzt so dass das Bluetooth Signal 'ziemlich einfach' aus > der Kuhlschrank hinaus kommen kann. Richtig. Letztlich hat man es immer nur mit einer Dämpfung zu tun, deren Ausmaß man in Zahlen angeben kann. Wirklich "weg" gibt es nicht, das ist nur eine Frage der Sendeleistung und der Nachweisempfindlichkeit. Die Mikrowellenstrahlung kann, ebenso wie Licht (---> https://de.wikipedia.org/wiki/Blattgold ), auch Metalle durchdringen, aber dabei ist die Dämpfung so groß, dass schon sehr dünne Bleche ausreichen, um sie "praktisch vollständig" abzuschirmen. Allerdings fliessen dabei in der Oberfläche des Metalls (----> https://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt ) hochfrequente Ströme, die an den Rändern des Metalls gerne weiterfliessen würden und so zur Abstrahlung der Hochfrequenzenergie führen. Durch Löcher oder Schlitze, auch wenn sie so klein sind wie beim Sichtfenster des Mikrowellenherdes, tunneln die Photonen der hochfrequenten Strahlung mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit hindurch. Diese Wahrscheinlichkeit ist umso geringer, je kleiner das Loch im Verhältnis zur Wellenlänge ist und je länger der Weg hindurch ist. Die Abnahme der Feldstärke mit der Länge des Weges gehorcht übrigens einer Exponentialfunktion, und diese Tatsache kann man benutzen um präzise und dB-lineare Abschwächer zu bauen. Kritisch wird es, wenn der Durchmesser des Lochs so groß wird, dass mehr als eine halbe Wellenlänge hineinpasst. Dann kann die Blechplatte nämlich beliebig dick sein, ihre Abschirmwirkung ist dahin. Ein derartig großes Loch kann man nämlich als Ende eines Hohlleiters ansehen, in welchem sich die elektromagnetische Welle mit nur geringen Verlusten praktisch beliebig weit ausbreiten kann. Die genauen Abmessungen, ab denen das passiert, hängen etwas von der Form des "Loches" bzw. des Hohlleiters ab, aber sobald der Durchmesser "des Loches" in irgend einer Richtung mehr als eine halbe Wellenlänge beträgt, muß man damit rechnen. In der Technik werden meist runde oder rechteckige Hohlleiter benutzt und dafür gelten Dimensionierungsformeln, die du z.B. hier findest: https://de.wikipedia.org/wiki/Hohlleiter Im Mikrowellenherd befindet sich übrigens ein kurzer rechteckiger Hohlleiter als Verbindung zwischen der Antenne des Magnetrons und dem Garraum.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.