Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitszeit buchen - auf wieviel Min. genau?


von klausi (Gast)


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Hi

Ein anderer Thread brachte mich auf die Idee:

Im Betrieb bei uns herrscht Vertrauensarbeitszeit. Früher gabs 
Stempeluhren. Gibt's nicht mehr.

Handhabe das so, dass ich immer auf 5-10 min. genau die Zeit erfasse. 
Hab das mal mit nem Kollegen abgesprochen, wie er das macht. Er sagte, 
auch so 10 min.

Bei uns gibts aber keine offizielle Richtlinie..
Wie handhabt ihr das?

Chef wollen wir jetzt mal lieber nicht fragen. Bis jetzt hat sich 
niemand beschwert.

von klausi (Gast)


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Heisst, betr. der Exaktheit der Arbeitszeit, wenn ich um 16:37 gehe, 
buche ich 16:40 ein (runterfahren, raus vom Gelände; da is es dann eh 
meist 16:45!)

Buche nur 5er Schritte, nie genaue Minutenanzahl.

Komisch, dass man googelt und auch nicht viel findet..
in unsrer Firma redet man auch selten bis nie drüber. Wahrscheinlich 
bucht jeder, was er will..

von ig gast (Gast)


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Buche auch nur in 5er Schritten

von denker (Gast)


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früher (tm) als ich noch freier dienstnehmer war und danach mit der 
excel-erfassung auf 10 oder 15 minuten genau (aber nicht ausgenutzt 
sondern meistens "draufgezahlt").

jetzt habe ich das problem nicht mehr wg. elektronischer zeiterfassung. 
wenn das piiieepp piep pieeeeep-teil nur besser funktionieren würde 
(verliert buchungen, etc.)...

von Rudi Radlos (Gast)


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Wie und wo gebucht hat der Betriebsrat Mitspracherecht.  Es gibt Firmen 
wo die Leute vor dem Umziehen an der Stechuhr vorbei müssen, andere erst 
bei verlassen der Firma. Mit PC buchen ist weniger günstig, da der ja 
manchmal ewig braucht bevor alle Updates durch sind. Demzufolge scheint 
auf 5 Minuten genau zu buchen eine gute Lösung zu sein sofern man es 
nicht vergisst.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Bei uns gibts aber keine offizielle Richtlinie..

Einfach mal unter Arbeitszeitbetrug googeln.


>(runterfahren, raus vom Gelände; da is es dann eh meist 16:45!)

Das gehört aber nicht zur Arbeitszeit. Frag mal Dr. Tech.

von Rick M. (rick-nrw)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
>>(runterfahren, raus vom Gelände; da is es dann eh meist 16:45!)
>
> Das gehört aber nicht zur Arbeitszeit. Frag mal Dr. Tech.

Rechner runterfahren gehört doch mit zur Arbeitszeit.

Sonst - Morgens am Tor stempeln, auf dem Weg zum Arbeitsplatz in die 
Kaffeeküche, sich eine Tasse Kaffee holen, Smalltalk mit Kollegen, nicht 
immer rein beruflich, zum Arbeitsplatz, Rechner einschalten, Tasse 
Kaffee schlürfen, während man die E-Mails checkt und die neusten 
Nachrichten bei Google-News überfliegt.

Beim Stempeln, darf man nie länger als gesetzlich erlaubt bleiben, auch 
wenn es ausnahmsweise vielleicht mal notwendig ist.

Wenn ich um 16:58 Uhr aus der Tür bin, aber 17:00 Uhr aufschreibe, regt 
sich hoffentlich keiner auf.
Aber es soll ja Firmen geben, da muss man sich beim Gang zur Toilette 
ausbuchen.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Rechner runterfahren gehört doch mit zur Arbeitszeit.

Und die Verwendung des Wortes "fahren" lässt dich messerscharf 
schließen, daß auch die Fahrt mit deinem Fahrzeug auf dem Werksgelände 
dazu gehört?

Bloß gut, daß Leute wie du und klausi keine Personalverantwortung haben.

von Claus M. (energy)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Bloß gut, daß Leute wie du und klausi keine Personalverantwortung haben.

Was für Leute sollten das denn deiner Meinung nach haben? Welche die vor 
dem Gang zum WC ausstempeln lassen? Sklavenhalter sollten mal daran 
denken, wie sich deren Verhalten auf die Motivation der Mitarbeiter 
auswirkt.

von meckerziege (Gast)


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klausi schrieb:
> Wie handhabt ihr das?

Hab auch Vertrauensarbeitszeit. Müsste nicht mal die Zeit aufschreiben, 
es muss hernach nur +- 0 herauskommen.

Offizielle Anweisung, falls ich aufschreibe (tue ich, damit ich selbst 
den Überblick behalte): Auf volle 1/4 Stunden gerundet. Entweder 
Aufrunden oder Abrunden.
KANN gerecht sein, wenn die Ankunftszeit grob gleichverteilt ist. Wenn 
aber jemand immer um 8:22 ankommt (z.B. weil die UBahn um 8:15 kommt) 
und dann aber um 16:55 losläuft (z.B. Bahn fährt um 17:00), dann führt 
das langfristig zu nem Plus ;-)

Was eh nicht passiert, weil die Dinger unzuverlässig sind. Außerdem 
verquatscht der Rest die Zeit mit Kollegen, also ists auch wieder egal.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Was für Leute sollten das denn deiner Meinung nach haben?

Leute, die nicht so einen Stuß schrieben.


>Sklavenhalter sollten mal daran denken, wie sich deren Verhalten auf die
>Motivation der Mitarbeiter auswirkt.

Das ist jetzt nicht meine Schuld, wenn du keinen oder einen offenbar 
ziemlich frustrierenden Job hast.

von Markus G. (Gast)


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Warum schreibst du deine Arbeitszeiten auf, wenn es keine Zeiterfassung 
mehr gibt? Einige Kollegen bei mir machen das auch, nur konnte mir noch 
keiner erklären, was das soll.

von Tom (Gast)


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Wenn man länger als 8 Stunden am Tag arbeitet muss die Arbeitszeit 
schriftlich festgehalten werden (laut Arbeitszeitgesetz) und 2 Jahre 
aufbewahrt werden.

Mein Arbeitgeber hat mir das am 1. Tag mitgeteilt und überlässt es mir 
selbst wie ich das mache. Ich habe auch Vertrauensarbeitszeit.

von Tom (Gast)


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Ach ja, ich runde auf 15 Min.

von Informatiker0815 (Gast)


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Bei uns geht die Uhr auch minutengenau und ist eine reine 
Softwarelösung. Wenn der PC aber mal zu lange zum Starten braucht, darf 
man an der Uhr aber drehen.

Alles, was über reines Kaffeeholen hinausgeht, ist als Pause 
(!Arbeitzeit) zu erfassen. Damit aber nicht genug: um Projekte 
abrechenen zu können, werden nur auf 15min genau alle Aufgaben erfasst, 
die man den Tag über erledigt hat. Auf Aufgaben kann aber nicht beliebig 
gebucht werden. Sprich, irgendwann ist da kein Budget mehr verfügba rund 
man muss sehen, dass man die übrige Zeit irgendwie unterbekommt. Sei es 
durch Kommunikation mit dem Projektverantwortlichen, mehr Zeit 
freizuschalten (dann beginnt das hin-und-her Buchen) beispielsweise. 
Sehr anstrengend, da auch jedes Meeting erfasst wird und auch 
firmeninterne Termine entsprechend erfasst werden müssen.

Ist man dann noch in Kundenprojekten unterwegs, hat der oft auch nochmal 
eine Erfassung der Tätigkeiten. Das muss dann quasi deckungsgleich sein.

von ich lebe nicht um zu arbeiten (Gast)


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ich betrüge regelmäßig. Wir haben zudem auch noch home Office, so dass 
ich mich mal am Ende der Kernarbeitszeit gegen 16 Uhr nach Hause 
verabschiede, dort offiziell "weiter arbeite" aber in Wirklichkeit nur 
das Dienstlaptop neben meinem privat PC oder TV auf Empfang stehen habe. 
Dann kommt mal gegen 18 Uhr eine Email rein, diese beantwortet man dann 
und schickt sie zweit verzögert zwei Stunden später ab. So haben alle 
den Eindruck, man wäre so ein richtiger Workaholic obwohl man seit 16.30 
zuhause die Füße hoch legt ^^. Im Büro muss man natürlich auf seine 
viele Arbeit hinweisen und jammern, dass man das kaum noch schaffen 
könne, damit man nicht zu viel Arbeit bekommt, sonst würde man das in 
der Zeit die man wirklich arbeitet gar nicht mehr schaffen. So macht man 
sich ein laufes Berufsleben. Ich sehe das an mir. Ich werde häufig für 
deutlich jünger geschätzt. Das liegt daran, dass ich viel relaxe und 
nicht zu viel arbeite. Andere gleichaltrige Kollegen haben Augenringe, 
graue Haare sofern sie überhaupt noch Haare haben, häufig 
Gewichtsprobleme und Falten. Demnächst habe ich mal wieder eine Woche 
frei, allerdings keinen Urlaub sondern "Überstundenabbau" :-)

von Informatiker0815 (Gast)


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ich lebe nicht um zu arbeiten schrieb:
> offiziell "weiter arbeite"

naja, aber man wird doch nicht fürs Nichtstun bezahlt! Irgendwer wird 
die Leistung kontrollieren. Spätestens wenn die Arbeit liegen bleibt 
wird es auffallen oder im Personalgespräch.

von oszi40 (Gast)


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Informatiker0815 schrieb:
> Irgendwer wird die Leistung kontrollieren.

Fakt ist aber, daß der Mensch sowieso nur 4 h hochkonzentriert arbeiten 
kann und den Rest der Zeit fehleranfälliger ist. Möchtest Du jetzt 
kontrollieren ob er "fleißig" tausende Felder im Excel sinnlos befüllt 
hat oder die Firma durch einen gescheiten Anruf beim Kunden einen 
Millionenauftrag bekam? Mir ist ein fauler Verkäufer der Millionen 
bringt lieber, als 100 bunte Powerpoints liebevoll von Schmeichlern 
gemalt.

von klausi (Gast)


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ich lebe nicht um zu arbeiten schrieb:
> ich betrüge regelmäßig. Wir haben zudem auch noch home Office, so dass
> ich mich mal am Ende der Kernarbeitszeit gegen 16 Uhr nach Hause
> verabschiede, dort offiziell "weiter arbeite"
Richtige Einstellung, das mein ich im Ernst! Keinem Menschen bringt das 
was, wenn du bis irgendwann spätabends in der Firma hockst.

Informatiker0815 schrieb:
> naja, aber man wird doch nicht fürs Nichtstun bezahlt
Jetzt sag ich dir mal was:
Es spielt absolut keine Rolle und deine Aussage ist schlicht falsch! Bei 
uns gibt's genauso Leute die einfach für die pure Anwesenheit bis abends 
in der Firma hocken. Die machen da nix!!
Genauso gibt's dann Chefs, die absolut keine Ahnung haben, was Du 
eigentlich machst!
Geschweige denn, eine Ahnung von wie lange eine Anpassung einer C 
Methode (nur ein Bsp) benötigt!
Ob das jetzt 4, 8, oder 16 Std. braucht, keiner kann das besser 
einschätzen als du selbst!
Ich sag dann meistens naja 9-10h, in echt bin ich in 4-5 fertig. Es is 
einfach Wurst! Die anderen 4h sitze ich gemütlich neben dem PC. Es kann 
fast niemand messen.

In der Wirtschaft sind einfach bis zu 50-80% Vollidioten beschäftigt, 
dass kann man sichzu nutze machen. Was bringt es dir, wenn du dem Chef 
seinen neuen Porsche programmierst? Richtig nix! War auch mal so naiv 
wie Du! Was bekam ich? 200 € Lohnerhöhung  (pro Jahr). Nicht wieder. Da 
muss sich dann keiner wundern. Ich schreibe die Zeit auf, die nötig ist.

Wegen so Leuten wie dir, geht das Ingenieurtum den Bach runter, 
irgendwann können die Chefs alles mit dir machen.
Würde ein Arzt so denken?  Niemals!  Der schreibt sein Honarar auf ohne 
mit der Wimper zu zucken.

Dein Chef kommt nämlich bei der nächsten Anpassung auf dich zu: "Was? 
Für die letzte Anpassung haben Sie 3 Std. benötigt. Warum für diese 12 
Std.?"
Sind dann meistens Leute, die keinen Plan haben. Denen kann man alles 
erzählen.

Noch was: das Arbeitszeitmodell wo nur die pure Anwesenheit bezahlt 
wird, ist sowieso komplett veraltet. Wegen:

oszi40 schrieb:
> Fakt ist aber, daß der Mensch sowieso nur 4 h hochkonzentriert arbeiten
> kann und den Rest der Zeit fehleranfälliger ist. Möchtest Du jetzt
> kontrollieren ob er "fleißig" tausende Felder im Excel sinnlos befüllt
> hat oder die Firma durch einen gescheiten Anruf beim Kunden einen
> Millionenauftrag bekam?
Ganz genau, meine Meinung. Das kommt noch dazu.

von Pete K. (pete77)


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Glaubt ihr wirklich, dass euer Gehalt damit abgegolten ist, wenn die 
Stundensumme für den Monat erreicht ist?
Ich dachte, darüber wäre die Wirtschaft inzwischen drüber weg.

Kenne das eigentlich so, dass nach Arbeitsergebnis bewertet wird. Oder 
anders herum, wer viel verdient, von dem kann man auch mal erwarten, 
dass ein ein paar Überminuten macht.
Ein Bekannter wurde mal im Gehalt heruntergestuft (beiderseitiges 
Einvernehmen), da die Arbeitsleistung im Vergleich zu den anderen 
Kollegen zu gering war. Die Alternative wäre die Entlassung gewesen, 
aber das wollte mein Chef nicht.

von Old P. (Gast)


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oszi40 schrieb:
>
> Fakt ist aber, daß der Mensch sowieso nur 4 h hochkonzentriert arbeiten
> kann und den Rest der Zeit fehleranfälliger ist.

Dann mach ich was verkehrt! Unter 8-10 Stunden am Tag geht fast nichts, 
kontrolliert aber auch niemand. Das Ergebnis muss stehen, die Bude 
(meine Außenstellen) also laufen. Was ich heute nicht schaffe, kommt 
morgen oben drauf.
"hochkonzentriert" ist allerdings ein dehnbarer Begriff. Für manchen 
Kollegen war es früher schon hochkonzentrierte Anstrengung morgens 
überhaupt (lebendig) bis zum Werktor zu schlurfen, andere lasen schon im 
Zug ihre Unterlagen....

Old-Papa

von JANE (Gast)


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Als echter Ing. natürlich in p sec genau + arithmetische Mittel, Trend 
Polynom und Messfehlerbetrachtung.

von genervt (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Oder anders herum, wer viel verdient, von dem kann man auch mal erwarten,
> dass ein ein paar Überminuten macht.

Warum zur Hölle?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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genervt schrieb:
> Warum zur Hölle?
Weil man sowieso schon von den abgerechneten 8 Stunden zuvor gute 3 
Stunden nur anwesend war und nicht gearbeitet hat?

Pete K. schrieb:
> wer viel verdient
Ich habe sowieso den Verdacht, dass viele Leute mehr bekommen als sie 
verdienen.

> Die Alternative wäre die Entlassung gewesen, aber das wollte mein Chef
> nicht.
So macht man seine Fehler...

von Max P. (circutcircus)


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genervt schrieb:
> Warum zur Hölle?

Wer viel verdient ist im Management und da wird eh nicht gearbeitet.

von jo mei (Gast)


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>
> Fakt ist aber, daß der Mensch sowieso nur 4 h hochkonzentriert arbeiten
> kann

Dann macht man Pause und danach die nächsten 4 h. Man kommt aber nicht 
oft in den "Flow", wenn man abgelenkt wird durch Meetings usw.

von genervt (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Warum zur Hölle?
> Weil man sowieso schon von den abgerechneten 8 Stunden zuvor gute 3
> Stunden nur anwesend war und nicht gearbeitet hat?

Verrat den Leuten doch auch wo sie sich für diese Konditionen bewerben 
können.

von Schrecklich, (Gast)


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wie eine einfache Frage immer wieder zu einer Grundsatzdiskussio... äh, 
-streit breitgetreten wird. Es gibt Menschen die machen ihre Arbeit gern 
und welche die sie hassen. Und es gibt bessere und schlechtere 
Arbeitsbedingungen. Nicht selten gibt es ein Zusammenhang dazwischen...

Ob jemand das "verdient" was er verdient, tja das wird oft 
unterschiedlich gesehen. Warum sich jedes mal wieder drüber auskotzen? 
Macht es lieber besser wenn ihr der Meinung seid es wäre schlecht!

Ich hab auch Vertrauensarbeitszeit und stemple für mich selbst auf dem 
Smartphone. Damit hab ich ein Überblick, wann ich mal wieder früher 
gehen sollte, also wenn sich mal wieder stundenweise Überstunden 
gesammelt haben. Außerdem kann ich damit bei meinem Chef auch mal ein 
paar freie Tage begründen, wenn vorher viel los war. Eben kleine Firma 
mit kurzen Dienstwegen...

von Max P. (circutcircus)


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Schrecklich, schrieb:
> Ich hab auch Vertrauensarbeitszeit und stemple für mich selbst auf dem
> Smartphone. Damit hab ich ein Überblick, wann ich mal wieder früher
> gehen sollte, also wenn sich mal wieder stundenweise Überstunden
> gesammelt haben. Außerdem kann ich damit bei meinem Chef auch mal ein
> paar freie Tage begründen, wenn vorher viel los war.

Wo ist da der Unterschied zur Firma mit Zeiterfassung?

-du stempelst
-wenn du in Gefahr gerätst zuviel zu arbeiten gehst du
-wenn du dennoch Überstunden hast gehst du zum Chef um die abzufeiern

von Schrecklich, (Gast)


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Der Unterschied ist für mich das Vertrauen und ich stempel nur für mich 
weil ich sonst zu lange mache weil mir die Arbeit zu viel Spaß macht. 
Mein Chef würde mir auch so frei geben, es geht eher darum wann ich 
wieder weiter machen "darf"...

von klausi (Gast)


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Schrecklich, schrieb:
> Der Unterschied ist für mich das Vertrauen und ich stempel nur für
> mich weil ich sonst zu lange mache weil mir die Arbeit zu viel Spaß
> macht. Mein Chef würde mir auch so frei geben, es geht eher darum wann
> ich wieder weiter machen "darf"...

Habt ihr dann trotzdem eine Stundenanzahl pro Woche?

Oder einfach so lange Arbeit, bis die Aufgaben abgeschlossen sind? Ind 
dann heimgehn?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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genervt schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> genervt schrieb:
>>> Warum zur Hölle?
>> Weil man sowieso schon von den abgerechneten 8 Stunden zuvor gute 3
>> Stunden nur anwesend war und nicht gearbeitet hat?
> Verrat den Leuten doch auch wo sie sich für diese Konditionen bewerben
> können.
Du musst nicht weit schauen. Dreh dich mal langsam um 360° und überleg 
ernsthaft, wer da in 50m Umkreis was und wie effizient macht...

von Bernd F. (metallfunk)


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Lothar M. schrieb:

> Pete K. schrieb:
>> wer viel verdient
> Ich habe sowieso den Verdacht, dass viele Leute mehr bekommen als sie
> verdienen.

Das ist so.

Grüße Bernd

von klausi (Gast)


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Schrecklich, schrieb:
> wie eine einfache Frage immer wieder zu einer Grundsatzdiskussio... äh,
> -streit breitgetreten wird. Es gibt Menschen die machen ihre Arbeit gern
> und welche die sie hassen. Und es gibt bessere und schlechtere
> Arbeitsbedingungen. Nicht selten gibt es ein Zusammenhang dazwischen...

Ganz genau!

Kann mal jemand dazu etwas sagen?? Mein Statement ist anscheinend 
untergegangen / oder niemand traut sich etwas dazu sagen:

klausi schrieb:
> Bei uns gibt's genauso Leute die einfach für die pure Anwesenheit bis
> abends in der Firma hocken. Die machen da nix!!
> Genauso gibt's dann Chefs, die absolut keine Ahnung haben, was Du
> eigentlich machst!
> Geschweige denn, eine Ahnung von wie lange eine Anpassung einer C
> Methode (nur ein Bsp) benötigt! Ob das jetzt 4, 8, oder 16 Std. braucht,
> keiner kann das besser einschätzen als du selbst! Ich sag dann meistens
> naja 9-10h, in echt bin ich in 4-5 fertig. Es is einfach Wurst! Die
> anderen 4h sitze ich gemütlich neben dem PC. Es kann fast niemand
> messen.
>
> In der Wirtschaft sind einfach bis zu 50-80% Vollidioten beschäftigt,
> dass kann man sichzu nutze machen. Was bringt es dir, wenn du dem Chef
> seinen neuen Porsche programmierst? Richtig nix! War auch mal so naiv
> wie Du! Was bekam ich? 200 € Lohnerhöhung  (pro Jahr). Nicht wieder. Da
> muss sich dann keiner wundern. Ich schreibe die Zeit auf, die nötig ist.
>
> Wegen so Leuten wie dir, geht das Ingenieurtum den Bach runter,
> irgendwann können die Chefs alles mit dir machen. Würde ein Arzt so
> denken?  Niemals!  Der schreibt sein Honarar auf ohne mit der Wimper zu
> zucken.
>
> Dein Chef kommt nämlich bei der nächsten Anpassung auf dich zu: "Was?
> Für die letzte Anpassung haben Sie 3 Std. benötigt. Warum für diese 12
> Std.?"
> Sind dann meistens Leute, die keinen Plan haben. Denen kann man alles
> erzählen.
> Noch was: das Arbeitszeitmodell wo nur die pure Anwesenheit bezahlt
> wird, ist sowieso komplett veraltet.

von observer (Gast)


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klausi schrieb:
> Vollidiot

Full ACK!

von Bernd F. (metallfunk)


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klausi schrieb:
> Schrecklich, schrieb:
>> wie eine einfache Frage immer wieder zu einer Grundsatzdiskussio... äh,
>> -streit breitgetreten wird. Es gibt Menschen die machen ihre Arbeit gern
>> und welche die sie hassen. Und es gibt bessere und schlechtere
>> Arbeitsbedingungen. Nicht selten gibt es ein Zusammenhang dazwischen...
>

>> Noch was: das Arbeitszeitmodell wo nur die pure Anwesenheit bezahlt
>> wird, ist sowieso komplett veraltet.

Anwesenheit wird bei mir durchaus bezahlt, aber...

In so einem Winzlingsbetrieb mit 3 MA habe ich durchaus noch den Über-
blick ( Im größeren Laden sollten das die Abteilungsleiter haben ).

Ob da ein MA 5 Minuten zu spät kommt ist doch egal, (" Ich habe
die Knirpse im Kindergarten abgeliefert, aber die Kindergärtnerin hat 
verschlafen" )

Vertrauensarbeitszeit muss dezent geprüft werden, aber das in
einer unter Erwachsenen angemessene Form.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Ob die Arbeitszeit auf eine oder fünf Minuten genau erfasst wird,
ist unerheblich.

Im Interesse der anderen Mitarbeiter sollte aber eine "Gerechtigkeit"
herrschen. Willkürlicher Arbeitsbeginn und Arbeitsende lässt sich
von den anderen Mitarbeitern nicht prüfen.

Da wären Konflikte vorprogrammiert.


Die Regelarbeitszeit ist schon wichtig.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von ich lebe nicht um zu arbeiten (Gast)


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klausi schrieb:
> einfach für die pure Anwesenheit bis abends
> in der Firma hocken. Die machen da nix!!
> Genauso gibt's dann Chefs, die absolut keine Ahnung haben, was Du
> eigentlich machst!
> Geschweige denn, eine Ahnung von wie lange eine Anpassung einer C
> Methode (nur ein Bsp) benötigt!

das ist völlig richtig! viele Chefs, gerade in sehr großen Firmen, haben 
teilweise kaum eine Ahnung was man macht. Darum sollte man immer auf 
Abruf dafür etwas parat haben. Aber bitte kein Nerd Talk, sondern man 
sollte die Arbeit in ein wichtiges Projekt und in einen wichtigen 
Gesamtkontext arbeiten. Also nicht: ich arbeite gerade an der 
Optimierung eines Algorithmus, welcher in einer Methode eingesetzt wird, 
welche später von einer anderen Methode aufgerufen wird um XY zu 
berechnen. Sondern: ich arbeite im Rahmen von Projekt X, welches zur 
Optimierung der Stückkosten im Bereich Y aufgesetzt wurde, an einem 
wichtigen Arbeitspaket, welches im gesamten Produktionsprozess die 
zentrale Steuerung übernimmt und dort die wichtigen Optimierungsschritte 
ermittelt und durchführt. Das ist zwar dick aufgetragen, aber das klingt 
für einen Chef besser als Nerd Talk was er oft eh nicht versteht und was 
nach 3 min vergessen ist. Das Management Geschwaffel merkt er sich und 
denkt sich "das muss ein sehr kompetenter und fleißiger Mitarbeiter 
sein, diesen sollte man bei der nächsten Beförderungsrunde 
berücksichtigen". Man muss gar nicht der Beste sein, man muss sich und 
seine Arbeit nur gut verkaufen können.

von Bernd F. (metallfunk)


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ich lebe nicht um zu arbeiten schrieb:
> klausi schrieb:
>> einfach für die pure Anwesenheit bis abends
>> in der Firma hocken. Die machen da nix!!
>> Genauso gibt's dann Chefs, die absolut keine Ahnung haben, was Du
>> eigentlich machst!
>> Geschweige denn, eine Ahnung von wie lange eine Anpassung einer C
>> Methode (nur ein Bsp) benötigt!
>
> das ist völlig richtig! viele Chefs, gerade in sehr großen Firmen, haben
> teilweise kaum eine Ahnung was man macht. Darum sollte man immer auf
> Abruf dafür etwas parat haben. Aber bitte kein Nerd Talk, sondern man
> sollte die Arbeit in ein wichtiges Projekt und in einen wichtigen
> Gesamtkontext arbeiten. Also nicht: ich arbeite gerade an der
> Optimierung eines Algorithmus, welcher in einer Methode eingesetzt wird,
> welche später von einer anderen Methode aufgerufen wird um XY zu
> berechnen. Sondern: ich arbeite im Rahmen von Projekt X, welches zur
> Optimierung der Stückkosten im Bereich Y aufgesetzt wurde, an einem
> wichtigen Arbeitspaket, welches im gesamten Produktionsprozess die
> zentrale Steuerung übernimmt und dort die wichtigen Optimierungsschritte
> ermittelt und durchführt. Das ist zwar dick aufgetragen, aber das klingt
> für einen Chef besser als Nerd Talk was er oft eh nicht versteht und was
> nach 3 min vergessen ist. Das Management Geschwaffel merkt er sich und
> denkt sich "das muss ein sehr kompetenter und fleißiger Mitarbeiter
> sein, diesen sollte man bei der nächsten Beförderungsrunde
> berücksichtigen". Man muss gar nicht der Beste sein, man muss sich und
> seine Arbeit nur gut verkaufen können.

Ähm.

Als Chef brauche ich keine Ahnung von deinem speziellen Fach-
gebiet zu haben. Das habe ich mir gekauft, indem ich dich ein-
gestellt habe.

Wenn dir das nicht passt, mache deinen eigenen Laden auf.

Eine Sache sollte man nie vergessen. Es gibt wenig Chefs im Ver-
hältniss zu Ingenieuren. :)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von klausi (Gast)


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observer schrieb:
> klausi schrieb:
> Vollidiot
>
> Full ACK!

Du? Ja richtig! Was schlechtes zu mittag gehabt?

Bernd F. schrieb:
> Ob da ein MA 5 Minuten zu spät kommt ist doch egal,
Ganz genau!
ich lebe nicht um zu arbeiten schrieb:
> das ist völlig richtig! viele Chefs, gerade in sehr großen Firmen, haben
> teilweise kaum eine Ahnung was man macht
Freut mich - wir sind ganz einer Meinung!
Bernd F. schrieb:
> Als Chef brauche ich keine Ahnung von deinem speziellen Fach-
> gebiet zu haben. Das habe ich mir gekauft, indem ich dich ein-
> gestellt habe.
> Wenn dir das nicht passt, mache deinen eigenen Laden auf.
Das stimmt zwar, aber auf lange Sicht fährt man damit nicht erfolgreich. 
D.h  wenn man gar keinen Tau hat, was die Leute eigentlich machen.
wie willst du ernsthafte Schätzungen/Marktanalysen machen? Planungen, 
Forecasts, Investitionen? Evtl. auch in Innovation? Weiterbildung? 
Welche bringt was? Und und und..

von Bernd F. (metallfunk)


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klausi schrieb:

>> Als Chef brauche ich keine Ahnung von deinem speziellen Fach-
>> gebiet zu haben. Das habe ich mir gekauft, indem ich dich ein-
>> gestellt habe.
>> Wenn dir das nicht passt, mache deinen eigenen Laden auf.
> Das stimmt zwar, aber auf lange Sicht fährt man damit nicht erfolgreich.
> D.h  wenn man gar keinen Tau hat, was die Leute eigentlich machen.
> wie willst du ernsthafte Schätzungen/Marktanalysen machen? Planungen,
> Forecasts, Investitionen? Evtl. auch in Innovation? Weiterbildung?
> Welche bringt was? Und und und..

Das war natürlich satirisch gemeint.

Ein MA, der 50- 80000,- pro Jahr kostet, wird nicht ohne Hintergrund
eingestellt. Natürlich sollte dem Chef( Etage ) klar sein, was erwartet 
wird.

Grüße Bernd

von jo mei (Gast)


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Auf 15 Minuten genau, jeweils zu Gunsten des Arbeitgebers gerundet. Also 
um 19:40 Uhr Feierabend machen und die 10 Minuten unter den Tisch fallen 
lassen (oder noch 5 Minuten auf dem Klo verstecken und dann eine 
Viertelstunde mehr schreiben).

Interessiert normalerweise keine Sau. Wenn doch, ist meist etwas anderes 
schief gelaufen und der Chefs sucht nur nach Angriffsfläche, um dich 
anzupissen.

von Bernd F. (metallfunk)


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jo mei schrieb:
> Auf 15 Minuten genau, jeweils zu Gunsten des Arbeitgebers gerundet. Also
> um 19:40 Uhr Feierabend machen und die 10 Minuten unter den Tisch fallen
> lassen (oder noch 5 Minuten auf dem Klo verstecken und dann eine
> Viertelstunde mehr schreiben).
>
> Interessiert normalerweise keine Sau. Wenn doch, ist meist etwas anderes
> schief gelaufen und der Chefs sucht nur nach Angriffsfläche, um dich
> anzupissen.

Das ist der Punkt.

Wenn die Leistung stimmt, sollte sich kein vernünftiger Chef
wegen Minuten aufregen.

Eine andere Geschichte ist die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter.
Da muss man als Chef schon aufpassen.

Grüße Bernd

von klausi (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Eine andere Geschichte ist die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter.
> Da muss man als Chef schon aufpassen.

Ganz richtig! Wenn er fair ist , zu jedem ist das schon mal ein toller 
Chef.
Was ich hasse, wenn er ein paar Lieblinge auserkort und die besser 
behandelt, als seine anderen Mitarbeiter.

von Inschenör (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Eine andere Geschichte ist die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter.
> Da muss man als Chef schon aufpassen.

Gleichbehandlung ist doch Unsinn. Dann müsste man von jedem das gleiche 
Arbeitspensum erwarten. Aber dann muss man entweder den einen am 
Dienstag nachmittag schon ins Wochenende schicken oder den anderen 100 
Stunden in der Woche arbeiten lassen. Falls man das Arbeitspensum 
überhaupt messen kann.

Zeit ist jedenfalls eine schlechte Maßeinheit für Arbeit.

von Bernd F. (metallfunk)


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Inschenör schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Eine andere Geschichte ist die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter.
>> Da muss man als Chef schon aufpassen.
>
> Gleichbehandlung ist doch Unsinn. Dann müsste man von jedem das gleiche
> Arbeitspensum erwarten. Aber dann muss man entweder den einen am
> Dienstag nachmittag schon ins Wochenende schicken oder den anderen 100
> Stunden in der Woche arbeiten lassen. Falls man das Arbeitspensum
> überhaupt messen kann.
>
> Zeit ist jedenfalls eine schlechte Maßeinheit für Arbeit.

Ja.

Aber regel das mal in einem Betrieb.
Wenn du da ein wirklich praktikables System hast, her damit.

Grüße Bernd

von Informatiker0815 (Gast)


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klausi schrieb:
> Dein Chef kommt nämlich bei der nächsten Anpassung auf dich zu: "Was?
> Für die letzte Anpassung haben Sie 3 Std. benötigt. Warum für diese 12
> Std.?"
> Sind dann meistens Leute, die keinen Plan haben. Denen kann man alles
> erzählen.
>
Das kenne ich von mir und von einigen meiner Kollegen. Da sagt der 
Entwickler, er brauche 8h - entgegnet der Chef, dass er das auch in 2h 
schafft.

Bei uns wird mit dem Budget für die Aufgaben sehr knapp kalkuliert. Man 
kann es eigentlich nur gerade so schaffen auch aufgrund eines großen 
bürokratischen und technischen Overheads in den Projekten. Hinzu kommt, 
dass eigentlich immer Informationen und Ansprechpartner fehlen und man 
mit den Problemen alleingelassen wird. "Irgendwie klappt das schon", ist 
da die einhellige Meinung.

Das führt dazu, dass kaum einer Zeit hat, wirklich über die Lösungen und 
die Art und Weise, wie man sie umsetzen sollte, nachdenkt, sich nicht 
weiter bildet oder untereinander austauscht. Bei den Kollegen herrscht 
wissenstechnischer Stillstand und viele sind noch auf den Stand der 
späten 90er Jahre und trauen sich nicht, etwas neues auszuprobieren. 
Eben aus Befürchtung, damit länger zu brauchen. (auch wenn man nur auf 
diese Weise die Chance hätte, überhaupt was zu verbessern und für die 
Zukunft bessere Lösungen zu schaffen).

> Noch was: das Arbeitszeitmodell wo nur die pure Anwesenheit bezahlt
> wird, ist sowieso komplett veraltet.

Tja, aber wenn man 40h im Vertrag stehen hat, dann sind das nun mal 
netto 40h jede Woche, die man dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Und 
nicht 40h privat im Web surfen.

von jo mei (Gast)


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Wenn ich beim Bäcker nach einem Brot frage und der mir gratis noch eine 
Brezel dazu gibt, dann bin ich doch ein glücklicher Kunde. Wieso machen 
das so wenig Bäcker?

von Rick M. (rick-nrw)


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Informatiker0815 schrieb:
>> Noch was: das Arbeitszeitmodell wo nur die pure Anwesenheit bezahlt
>> wird, ist sowieso komplett veraltet.
>
> Tja, aber wenn man 40h im Vertrag stehen hat, dann sind das nun mal
> netto 40h jede Woche, die man dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Und
> nicht 40h privat im Web surfen.

nicht 40h Rauchen
nicht 40h Kaffee trinken
nicht 40h Smalltalk mit Kollegen
nicht 40h auf Toilette
nicht 40h ....

Die wenigsten werden wirklich 100% Ihrer Arbeitszeit mit dem verbringen, 
für das sie eingestellt worden sind.
Klar kann ich jede Kaffeepause, den kurzen Smalltalk mit Kollegen, den 
Gang zum Stillen Örtchen, ... extra exakt arbeitszeittechnisch erfassen.

In der Arbeitszeitkalkulation (Produktion) sind so um die 5 
Minuten/Stunde für private Bedürfnisse mit einkalkuliert, also der Gang 
zur Toilette, etwas Trinken, Nase putzen, ....

von Ingo B. (ingob)


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Ich arbeite schon laenger im Ausland...und muss sagen das ist ein 
typisch Deutsches Problem. Wenn ich es richtig verstehe gilt 
Vertrauensarbeitszeit, und aus versicherungstechnischen Gruenden muss 
die Zeit ueber 8 Stunden manuall erfasst werden. Interessiert aber in 
der Praxis keinen, ausser der Kollege hat einen Unfall auf dem Heimweg, 
dann will die Versicherung wohl sehen dass hier keine taeglichen 
14-Stunden-Schichten gefahren wurden. Daraus nun die Frage abzuleiten 
mit welcher Genauigkeit die Zeit aufzuschreiben ist, ist das nicht 
overkill? "3 Minuten, 5 Minuten...15 Minuten und ich versteck mich auf 
dem Klo fuer 5 Minuten um Aufzurunden"...Hammer :)
Wenn du nur am Buero-Desktop arbeitest, schreib ein Script dass 
Einschalten/Runterfahren in eine Excel Datei protokolliert, und das 
Thema ist fuer die Ewigkeit geloest. 3 Minuten mehr oder weniger....wen 
interessiert das? Also wenn die Arbeitszeit exakt erfasst/bezahlt wird, 
ok, aber bei Vertrauensarbeitszeit ist die Frage voellig uninteressant.
Wenn so Dinge ein Thema werden....ueberlegen ob man in der Firma 
arbeiten will. Ich hatte das auch mal. Kernarbeitszeit 9:00, wenn man um 
9:01 kommt streicht jemand von Hand(!) mit Textmarker die Zeit im 
monatlichen Erfassungsblatt an. Aber Ueberstunden am Limit fahren, 
mehrere Samstage in Folge, Dienstreisen in unbezahlter Freizeit....nie 
ein Thema, hat auch nie jemand mit rotem Textmarker ein Herzchen ans 
Erfassungsblatt gemalt =) Normal sind dann solche Themen auch eher die 
Spitze des Eisbergs, da hilft nur kuendigen.
Ich hab einen Job der mich interessiert, dort bring ich Leistung, dafuer 
gibt es Geld / Weiterentwicklungsmoeglichkeiten. Sowohl ich als auch die 
Firma haben Interesse daran, dass das Verhaeltnis passt. Denn wenn es 
fuer eine der beiden Parteien mittelfristig nicht passt, dann geht man 
getrennte Wege. Solange beide daran interessiert sind dass das nicht 
passiert funktioniert Alles. Und da man nicht dauernd wechseln 
will/sollte, im Bewerbungsgespraech selber gruendlich Fragen stellen. 
Gerade die offenen Fragen die sich nicht mit ja/nein/42 beantworten 
lassen sind oft die Interessantesten.
Als Antwort zur Einstiegsfrage: Eier in der Hose haben und nach gesundem 
Menschenverstand die Vertrauentsarbeitszeit erfassen. Und wenn jemand 
ein Gespraech anfaengt weil ihr um 8:17 gekommen seid aber 8:15 
geschrieben habt, dann gruendlich ueberlegen ob das auf Dauer die 
richtige Firma ist.

von Inschenör (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Ja.
>
> Aber regel das mal in einem Betrieb.
> Wenn du da ein wirklich praktikables System hast, her damit.

Eine Lösung habe ich für dich auch nicht. Bei mir funktioniert es auch 
ohne exakte Stundenabrechnung ganz gut. Meine kleinen Arbeitspakete sind 
aber meistens sehr gut planbar.

Ich wollte aber eigentlich damit nur sagen, dass "Gleichbehandlung" 
unfair ist, weil Menschen unterschiedlich sind.

von Dipl.- G. (hipot)


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klausi schrieb:

> Handhabe das so, dass ich immer auf 5-10 min. genau die Zeit erfasse.
> Hab das mal mit nem Kollegen abgesprochen, wie er das macht. Er sagte,
> auch so 10 min.
>
> Bei uns gibts aber keine offizielle Richtlinie..
> Wie handhabt ihr das?


Wir haben eine fingerabdruck-betätigte Stempeluhr, die auf 15 Minuten 
die Anwesenheitszeit protokolliert. 6.52 rundet die Uhr auf 6.45, 6.54 
-> 7.00, 7.07 -> 7.00, 7.08 -> 7.15, 7.22 -> 7.15, 7.23 -> 7.30 etc. pp. 
Meine Arbeitszeit sollte 40 Stunden pro Woche betragen, muß sie 
allerdings nicht unbedingt, weil ich 50% Reisetätigkeit habe und 
manchmal am Wochenende fliegen oder lange Fahrten mit dem Auto machen 
muß. Mein Boss vermengt das und läßt uns so gut wie möglich in Ruhe, 
wenn wir hin und wieder eher abrücken.

Des weiteren muß ich fast alle meiner Tätigkeiten in einer Datenbank 
protokollieren, weil das Abteilungsbudget von unterschiedlichen 
nachgelagerten Abteilungen kommt. Hier runde ich entsprechend auf 
Viertelstunden oder halbe Stunden. Schnelle Dinge unter 10 Minuten lasse 
ich weg. Die Zeit wird woanders draufgepackt.

von genervt (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Lothar M. schrieb:
>>> genervt schrieb:
>>>> Warum zur Hölle?
>>> Weil man sowieso schon von den abgerechneten 8 Stunden zuvor gute 3
>>> Stunden nur anwesend war und nicht gearbeitet hat?
>> Verrat den Leuten doch auch wo sie sich für diese Konditionen bewerben
>> können.
> Du musst nicht weit schauen. Dreh dich mal langsam um 360° und überleg
> ernsthaft, wer da in 50m Umkreis was und wie effizient macht...

Vllt. sollte ich mich tatsächlich nach was anderem Umsehen.

Ich hab derzeit wieder die Situation, dass mir die Zeit gerade so 
reicht, wenn ich meinen Kram effizient erledige und von daher schreibe 
ich auch die 15 min oder mehr auf, die ein Arbeitstag länger braucht. 
Die finde ich dann entweder auf dem Gehaltszettel oder auf dem 
Gleitzeitkonto wieder. So einen Mist wie "Überstunden mit dem Gehalt 
abgegolten" würde ich nur dann machen, wenn der Arbeitsvertrag das 
hergibt, d.h. 6-Stelliges Brutto und Personalverantwortung.

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